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An einem Tischchen faß ein Mann im Arbeitshemd und Hose, Familien und Wittwen errichtet und dieser Stiftung das Haus Iräume vorhanden sein. Die Bedürfnißanstalten müssen in genügender 3. Sandgasse 8c nebst Hofraum überwiesen. In dem Hause, das Bahl vorhanden und so eingerichtet sein, daß Sitte und Anstand nicht den Kopf auf die Ellbogen geſtügt und starrte in ein zerlumptes 16 Wohnungen enthält, sollen erwerbsunfähige Maurer und deren verlegt werden. Buch. Dicht neben dem Tisch stand ein Kinderbett, auf dem tief ein­Frauen und Wittwen freie Wohnung und, soweit es möglich ist, eine Arbeiterinnen, achtet darauf, daß vorstehende, zu Eurem Schuße gesunken ein etwa 16jähriges Mädchen saß, anscheinend mit einer Taufende monatliche Unterstützung erhalten. erlassene gesegliche Bestimmungen von Euren Arbeitgebern durch- Flickerei beschäftigt. geführt und inne gehalten werden. Eure Abhängigkeit, Furcht vor Außer Tisch, Bett und Stuhl war kein Einrichtungsgegenstand Aus Offenbach   a. M. wird uns geschrieben: Nach unserem Entlassung, sowie Schamgefühl halten Euch oft davon zurück, längst in dem schrecklichen Loche vorhanden; nebenan war noch ein ganz Siege bei der Stadtverordnetenwahl hatten die national­liberalen Stadtverordneten anfänglich sämmtlich ihre Mandate erkannte Mißstände den zuständigen Behörden, den Fabrikinspektoren, ähnliches, das hoch oben an der einen Wand zwei vergitterte liberalen Stadtverordneten anfänglich sämmtlich ihre Mandate zu unterbreiten. Um es den Arbeiterinnen zu ermöglichen, ohne Fensterchen hatte; in dem Raum war außer einem Bett und einigen niederlegen wollen, ausgeführt hat den Entschluß aber nur einer, Nachtheile für ihre Existenz die Mißstände in den Arbeitsstätten zu Lumpen, die auf dem schwarzen Fußboden lagen, nichts vorhanden. der Kommerzienrath Stroh, vielfacher Millionär und Mitbesizer der weltbekannten Schnupftabal- Fabrik Bernhard u. Ko. Er will nicht beseitigen, sind nachstehende Personen bereit, wahrheitsgetreue Be- In diesen Räumen, die wie eine Belle für schwere Verbrecher er­neben Tagelöhnern figen." Seine Klaffengenossen aber fügen fich schwerden entgegenzunehmen und für schleunige Abhilfe Sorge zu schienen, wohnten, athmeten und schliefen Mann, Frau und vier Kinder! Der Miethspreis für diese Höhlen betrug aber noch 108 m. ins Unvermeidliche und hießen, ehe noch unsere gewählten Genoffen tragen. Die Namen der Beschwerdeführer werden streng Ein Keller, der früher als Kohlenkeller gedient hatte, war die ihr Amt antraten, sogar mehrere sozialistische Forderungen gut. So Wohnung einer Frau mit 4 Kindern, und mußte mit 84 M. pro stimmten sie ein müthig zu, daß die städtischen Arbeiter nicht geheim gehalten! Frl. Baader, Strausbergerstr. 28, b. IV. Frau Rauschte, Jahr bezahlt werden! Ein anderer tief unter der Erde liegender mehr als Almosenempfänger behandelt werden sollten. Vorher stand es damit wie folgt: Jährlich waren im städtischen Budget für In Rostockerstr. 47, Stfl. II. Frl. Haase, Alexanderstr. 15, v. IV. Frau Keller, mit dem noch ein etwa 3 Quadratmeter großes dunkles Loch standhaltung der Wege" 30 000 M. ausgeworfen; wer davon etwas Jung, Gräfeſtr. 6, 2. Hof I. Frau Luz, Puttkamerstr. 7, Keller. in Verbindung stand, der aber nur ein Fenster hatte und so niedrig für seine Arbeit erhielt, der verlor das Wahlrecht. Jetzt hat aber traße 63, 1. r. Frau Schneider, Höchstestr. 29, I. Frau Sprung, foftete immer noch 90 M. Miethe. In diesem Keller lebten 4 Menschen, Frau Mesch, Lychenerstr, 3, linker Aufg. IV. Frau Tiez. Blumen- war, daß man bequem mit der Hand die Decke erreichen konnte, der Oberbürgermeister Brink sogar angekündigt, er werde nach dem Mariannen- Ufer 7, Hof III. Sprechstunde Mittwoch, abends 7 bis die Mutter mit 2 Kindern, und noch ein Schlafbursche, und dabei Muster von Darmstadt  , Mainz   und Worms   eine Vorlage ausarbeiten 9 Uhr.- Rudolf Millarg, Gewerkschaftsbureau, Annenstr. 16, I. war nur eine einzige Bettstelle vorhanden. lassen, wonach auch städtische Arbeiter nach zehnjähriger Alle Wochentage von 9-1 und 6-8 Uhr. Dienstzeit Anspruch auf Bension sowie Wittwen- und Waisenunterstützung haben sollen. Vom Almosenempfänger zum Der Verband der Maler und Lackirer verlegt am pensionsberechtigten Angestellten, das ist gewiß ein rascher Sprung! 1. Januar seinen Arbeitsnachweis nach der Stralauerstraße 48, Weiter wurde beschlossen, die städtische Thorsteuer für Vieh( mit Aus- Restaurant von Hahn. nahme von Schweinen und Hammeln), solange die Fleisch­theuerung währt, nicht zu erheben. Unmittelbar vor der Wahl war dieser Antrag des Genossen Ulrich noch abgelehnt worden. Endlich stellte der Oberbürgermeister in Aussicht, er werde über die gänzliche Aufhebung des Ottroi( der städtischen Verbrauchs­abgabe für Nahrungsmittel und Kohle) mit sich reden lassen. Man fieht, was durch stramme Ausnutzung des Gemeinde- Wahlrechts er­reicht werden kann.

Polizeiliches, Gerichtliches u. f. tv.

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Die Frage der Gründung einer Konsumgenossenschaft großen Stils wurde vor etwas über Jahresfrist in den Kreisen der Hamburger Gewerkschaften ernstlich erörtert. Es geschah Sies, wie uns geschrieben wird, infolge einer Anregung, die von einem Hamburger Großlaufmann ausgegangen war, der sich auf Deutsches Reich  . bemerkenswerthen Gegen­Aus Krefeld   wird uns geschrieben: In der Sammetfabrit von sozialpolitischem Gebiete in einem Die Sammet faze zu feinen bom großen her Hafenarbeiter- Streit Ebeling u. Cie. streiten 300 Arbeiter weiter. Berufsgenossen befindet. E3 ist der= fabrikanten haben, durch diesen Streit veranlaßt, eine einheitliche fattfam bekannten der die feit einigen Jahren regelmäßig er­Lohnlifte fertiggestellt, doch wird der Lohn dadurch so gekürzt, daß selbe, diese in keiner Fabrit anerkannt wurde. Es gährt also auch hier. scheinenden Jahresberichte eines Hamburger Exporthauses" heraus­Die Lohnliste soll am 15. Januar in fraft treten. Am Freitag gegeben hat, die das lebhafteste Interesse aller Sozialpolitiker ge­Abend noch sind die Arbeitervertreter sämmtlicher Sammetfabriken funden haben und auch im Vorwärts" mehrfach eingehend be mit den Fabrikanten in der Handelskammer zusammen, um einen sprochen worden sind. Um die Frage recht eingehend zu prüfen, gangbaren Weg der Verständigung zu finden. wurde damals eine Kommission gewählt, die das in Betracht

100 Stimmen.

Ausland.

Nach Verbüfung einer Freiheitsstrafe von 22 Monaten ist am 24. Dezember ein Redakteur des Voltsblatts für Gewerbegerichtswahlen. Bei der am 20. d. M. vorgenommenen tommende Material studiren und zu gegebener Zeit mit Vorschlägen Wahl der Arbeitnehmerbeisiger zum' Gewerbegericht in Essen   siegte an das Hamburger Gewerkschaftskartell herantreten sollte. Nach über Salle" ber Parteigenoffe Mannigel, wieder zu den Seinen die Liste der vereinigten Gegner mit 1618 Stimmen, gegen die des ein Jahr langer eifriger Arbeit ist die Kommission zu folgendem zurückgekehrt. Die überaus harte Strafe war ihm auferlegt wegen Gewerkschaftskartells, mit 1173 Stimmen. Bei der vorigen Wahl Resultat gekommen: Beleidigung der Direktion der Böllberger Mühle, ferner wegen Be- brachten es die Gegner auf 2200 Stimmen, während die Liste der Sie hat dem Kartell die Propaganda der Idee einer leidigung des Bergraths Arndt und des inzwischen verstorbenen frei organisirten Arbeiter 1290 Stimmen auf sich vereinigte. Die Gründung eines Konsum, Bau- und Sparvereins empfohlen und Geh. Bergraths und Hüttendirektors Leuschner in Eisleben  , sowie wegen einer Anzahl Notizen, die den Boykott zweier Brauereien Gegner haben mithin einen bedeutenden Stimmenrüdgang zu ver- die Vertreter der Hamburger Gewerkschaften haben mit nahezu zwei betrafen. Boltsblatt" kann die erfreuliche Mittheilung zeichnen, allerdings verloren auch die Gewerkschaften etwas über Drittel Majorität beschlossen, die Gelder für die vorläufige Propaganda zu bewilligen. Damit ist natürlich der Verein selbst machen, daß Genosse Mannigel die lange haft verhältnißmäßig δαξ In Ludwigsburg  ( Württemberg  ) wurden 11 Beisitzer von noch nicht beschlossene Sache. Allerdings ist derselbe aus rechts­gut überstanden hat. Möge ihm die wiedererlangte Freiheit auch der Liste der Gewerkschaften und ein Gegner gewählt. formellen Gründen schon provisorisch begründet und die Nachwehen des Kerkerlebens bald überwinden helfen! von der Kommission ausgearbeitete Statut hat die Billigung - Das Reichsgericht hob wegen unrichtiger Anwendung des des Landgerichts gefunden. Nach diesem Statut soll der die Die Angestellten der Kolonialbranche in Paris   haben Berein Gestalt einer Genossenschaft mit § 193 ein Erkenntniß des Landgerichts in Königsberg   i. Pr. beschränkter auf, das den Redakteur Wilhelm Ratutt von der Königs- fich, wie wir der Petite Republique" entnehmen, am Donnerstag Haftpflicht erhalten. Die Genossenschaftsantheile sind auf je 30 M. berger Wolfstribüne" zu 50 M. Geldstrafe verurtheilt hatte, in zwei großen Versammlungen für den Generalstreit aus- bemessen. Zweck des Unternehmens, bei dem möglichst frühzeitig weil er durch einen Artikel über die ungerechtfertigte Verhaftung von gesprochen. An jenem Tage war die Frist abgelaufen, welche das auf Eigenproduktion gesehen werden soll, ist nach dem Statut: Flugblattverbreitern Staatsbeamte beleidigt haben soll. Die Sache Syndikat den Unternehmern vor etlichen Wochen zur Bewilligung 1. Produktion, Bearbeitung und gemeinschaftlicher Einkauf von wurde dem Landgericht in Braunsberg zur Aburtheilung über- der Forderungen gegeben hatte. Die Unternehmer haben im ab- Lebens- und Genußmitteln u. f. w. für Hauswirthschaft und Ge­wiesen. Ein anderes Urtheil des Königsberger   Landgerichts, wonach lehnenden Sinne oder überhaupt nicht geantwortet, sie vertrauen an- werbe zum Ablaß an die Mitglieder gegen Baarzahlung. 2. Errichtung und Betrieb von Verkehrs- und Handels- Unter­Ratutt wegen Miniſterbeleidigung 6 Wochen Gefängniß zu verbüßen scheinend auf die bisherige Indolenz der Mehrzahl der Gehilfen. hat, wurde vom Reichsgericht bestätigt. An Begeisterung fehlt es den Gehilfon, wie es nach den Be- nehmungen und einer Sparkasse. richten den Anschein hat, diesmal gewiß nicht. Allerdings ist das bei wirthschaftlichen Kämpfen nicht das allein Entscheidende; die vor­handenen Geldmittel sind sehr gering; die Petite Republique" hat bereits eine Sammlung für die Streifenden eröffnet.

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Wegen Beleidigung des Pfarrers Schwemin in Neu dorf im Kreise Neurode   wurde der Redakteur des lokalen und provinziellen Theils der Breslauer Bolts wacht", Genosse Ernst Zahn  , vom Landgericht in Breslau   zu zwei Monaten Ge­fängniß verurtheilt.

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Soziales.

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In einer Beleidigungsklage gegen den Parteigenossen Joos, Redakteur des in Gotha   erscheinenden, Boltsblatts", hatte derselbe als Verfasser der betreffenden Notiz den Schriftsezer Hildebrand Preußische Sparkassen. Von den 7642977 Sparkassen angegeben, der in seiner Abwesenheit die Aufnahme der Notiz verbüchern, die im letzten Rechnungsjahre im Umlaufe waren, war anlaßt hatte. Joos wurde daraufhin vom Landgericht frei bei 7597 771 der Einlagebetrag bekannt. Derselbe betrug gesprochen. Auf die Revision des Staatsanwalts hat das Reichsgericht das Urtheil aufgehoben und die Sache an das Landgericht zurückverwiesen, weil zu Unrecht angenommen sei, daß Joos seinen Vormann genannt habe. Der Schriftsetzer H., der die Redaktionsgeschäfte mit besorgt habe, könne weder als Verfasser" noch als" Einsender" im Sinne des§ 21 des Preßgesezes ange­fehen werden.

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

An die Bäckerei- Arbeiter Berlins   und der Umgegend. Die Kollegen feien darauf aufmerksam gemacht, daß von heute an das Zentralbureau der Lohnkommission sich bei Drescher, Linien­straße 218, Ede Rückerstraße, befindet. Es ist mit Ausnahme der Sonnabende täglich von 3 bis 6 Uhr nachmittags geöffnet und werden daselbst Streifmarken verabfolgt und jede Auskunft in ge­werblichen Angelegenheiten ertheilt.

Kollegen! In allernächster Zeit werden die Gesellenausschüsse die gestellten Forderungen den Innungen unterbreiten. Da heißt es nun, bei ablehnender Haltung der letzteren gerüstet sein, um in nicht allzu ferner Zeit einen erfolgreichen Kampf führen zu fönnen. Also auf, Kollegen, trage ein jeder sein Scherflein zum Streitfonds bei; wenn alle ihre Schuldigkeit thun, können die Früchte freudigen Schaffens und opferbereiten Handelns nicht ausbleiben. Die Lohnkommission der Bäcker Berlins   und der Umgegend. An die Arbeiterinnen Berlins  !

Die Unterzeichneten treten zur Wahrung des Schußes der Arbeiterinnen mit folgender Bekanntmachung an Euch heran: Die Bestimmungen der Gewerbe- Ordnung, die zum Schuße der Arbeite­rinnen und jugendlichen Arbeiter erlassen sind, werden vielfach jeitens der Unternehmer nicht beachtet und die Rechte der Ar­

beiterinnen gekürzt.

Durch Gesetz ist folgendes erlassen:

Dauer der Arbeitszeit für Arbeiterinnen über 16 Jahre höchstens 11 Stunden täglich, mit einstündiger Mittagspause; an Vorabenden von Sonn- und Festtagen 10 Stunden, die Arbeitsstätte muß bis spätestens 5%, Uhr verlassen tein.

täglich 10 Stunden mit einstündiger Mittagspause, sowie ie Jugendliche Arbeiter von 14-16 Jahren dürfen nur 1/2 stündiger Frühstücks- und Vesperpause beschäftigt werden.

bis

13,94

über 60 über 150 über 300 über 600 über 3000 bis bis bis bis bis 60 M. 150 M. 300 M. 3000 M. 10 000 m. 28,48 15,64 22,67 3,47

600 M. bei

15,37

5,60

über

10000 M.

0,42

6,67

3. Abschluß von Verträgen mit Gewerbetreibenden und Kauf­leuten zweds Erlangung eines Rabatts für den Verein, wie das ja bei allen Konsumvereinen Usus iſt.

4. Errichtung und Betrieb eines Vereins- und Gesellschafts­hauses und einer Zentralherberge.

5. Errichtung, Erwerb und Verwaltung gesunder, preiswürdiger Wohnungen, sowie Erwerb und Verwaltung von Grund und Boden zu diesem Zwed, wie zu landwirthschaftlichem Betriebe, Miethung von Wohnungen behufs Wiedervermiethung und Pacht von Land zwecks Bewirthschaftung.

Wie man sieht ein reichhaltiges Programm. Ob daffelbe und die Idee der Vereinsgründung überhaupt bei der Hamburger Arbeiterschaft Zustimmung und die nöthige Unterstützung finden wird, muß sich bei der in nächster Woche in den einzelnen Gewerkschaften beginnenden Debatte zeigen.

vom Hundert der Bücher. Die einzelnen Stlassen hatten sich vermehrt um Gewerbeordnung dürfen jugendliche Arbeiter in Fabriken nicht vor

4,87

6,27

7,28

von Sonnabend

Milde Bestrafung eines Unternehmers. Nach§ 136 ber 4,65 4,43 1/26 Uhr morgens und nicht nach 1/29 Uhr abends beschäftigt werden vom Hundert des Vorjahres. und an Sonn- und Festtagen überhaupt nicht. Ferner darf die Bei einer Eintheilung der Sparkassenguthaben in kleine bis tägliche Arbeitszeit von 14-16 Jahre alten jugendlichen Ar­zu 300 M., mittlere von über 300 bis 3000 m. und große beitern nicht mehr als zehn Stunden betragen. Entgegen über 3000 M. fommen auf die fleinen Guthaben 58,07 pet., auf diesen Bestimmungen hat der Fabrikbefizer Karl Meinhardt Bruno Meinelt die mittleren 38,04 und auf die großen Guthaben nur 3,89 pCt. der in Penig   i. S. und fein Vorarbeiter früh 6 Uhr Sparkassenbücher. Von den 31 651 Sparkassenbüchern mit einem jugendliche Arbeiter Einlagebestande von über 10 000 m. kommen 10 855, also über ein bis Sonntag früh 6 Uhr beschäftigt, und in anderen Fällen Drittel, allein auf Westfalen  . bis 10 Uhr abends. Beide Personen hatten sich deswegen vor Die Einlagen haben am Schluß des Jahres 4 967,69 Millionen dem Schöffengericht zu verantworten. Das Urtheil lautete für den Mark betragen, so daß auf ein Sparkassenbuch im Durchschnitte Fabrikbefiger auf 50 m. Geldstrafe, für den Vorarbeiter auf 20 M. 649,97 m. kamen. Inzwischen wird die fünfte Milliarde wohl bereits Die Gewerbe- Ordnung bedroht Verstöße gegen den§ 136 mit Geld­überschritten sein. Bon dem Einlagebetrage fommt ein nicht un- ftrafe bis zu 2000 M. oder mit Gefängniß bis zu 6 Monaten. beträchtlicher Theil auf die 3000 m. übersteigenden großen Gut- Derartig milde Urtheile, die bezüglich der lebertretung des haben". Derselbe beträgt jedenfalls über 1107,78 Mill. Mark, welche Gefeßes eher ermunternd als abschreckend auf die Unternehmer Summe man erhält, wenn man jedes Guthaben über 3000 bis wirken müssen, sind leider in ganz Deutschland   an der Tages­10 000 m. nur mit 3000 M. und jedes Guthaben über 10 000 m. ordnung. In einem Lande wie Sachsen   aber, wo man streitende nur mit diesem Betrage in Rechnung stellt. Es sind 1250,91 Mill. Arbeiter wegen Verletzung des§ 153 zu Strafen verurtheilt, die Mark neu eingelegt und 127,23 Min. Mark an Zinsen gutgeschrieben, zum theil a lles übertreffen, was in dieser Hinsicht je da­dagegen 1062,99 Mill. Mart abgehoben worden. Mithin hat eine gewesen, fordern Entscheide wie der des Peniger   Schöffengerichts zu Vermehrung um 315,15 Mill. stattgefunden. Nur noch das Jahr einer noch um vieles schärferen Kritit heraus. 1895 beziehentlich 1895/96 hatte mit 845,91 Mill. Mart eine höhere Vermehrung der Einlagen.

Von den Einlagen tamen auf städtische Sparkassen 48,28( im Vorjahre 48,12) pet., die Landgemeinde- Sparkaffen 5,52( 5,62), die ( 8,76) pet. und die Privat- Sparkassen 12,38( 12,67) pet. Streis Sparkassen 29,94( 29,82), die Provinzial Sparlassen 8,92 Kündigung und Entlassungen. Gründe für sofortiges Schreckliche Mikstände im Wohnungs wefen herrschen auch Verlassen der Arbeit sind z. B.: Unsittliche Angriffe der Arbeitgeber in Stettin  . Aus einem Reisebericht des Oberi nspektors Lieber, oder deren Vertreter, sowie Thätlichkeiten, grobe Beleidigungen, un- dem Geschäftsführer des unter dem Protektorate der Kaiserin regelmäßige Lohnzahlung, bei Affordarbeit nicht ausreichende Be- stehenden Vereins Arbeiterheim", welcher Bericht demnächst unter schäftigung u. f. w. Die Kündigungsfrist ist für Arbeitgeber wie dem bezeichnenden Titel Ein Gang durch Jammer und von Eisenbahnen in Indochina   genehmigt. Arbeiterinnen eine 14- tägige; jedoch kann durch gegenseitige Ber- Noth" veröffentlicht werden wird, giebt die Soziale Praris" einbarung dieselbe ausgeschlossen werden. Wenn Kündigungsfristen folgende erschütternde Schilderung wieder: bestehen, müssen dieselben für beide Theile gleich sein.

Die Zinsen, die den Sparern gutgeschrieben find, betragen Tekte Nachrichten und Depelihen. beinahe so viel wie die gesammte Einkommensteuer, die in Preußen Budapest  , 27. Dezember.  ( B. H.  ) Bon oppositioneller ( mit Ausschluß von Hohenzollern   und Helgoland  ) für 1897,98 auf Seite wird gemeldet, daß der Grpräsident Szilagyi sofort nach rund 135 Millionen Marf veranlagt ist. Wird das Gesammt- Seite Wird das Gesammt Jahreseinkommen der physischen Personen in Preußen auf reichlich den Feiertagen eine energische Altion einleiten werde, um Banffy  10 Milliarden angenommen, so würden die Zinsen der Sparkassen zu stürzen. Als zukünftiger Ministerpräsident ist der Honvedminiſter Guthaben, die allerdings nicht auf physische Personen beschränkt sind, während ein Mitglied der Nationalpartei das Portefenille des Innern über 4 pet. des Gesammteinfommens ausmachen. übernehmen soll. Nach Zustandekommen dieses Kabinets wird dasselbe die dringendsten Vorlagen zur Erledigung bringen, sodann das Ab­Warschau, 24. Dezember.  ( B. H.  ) Die Mickiewicz- Feier geordnetenhaus auflösen und die Neuwahlen ausschreiben. berlief programmmäßig ohne Zwischenfall. Die Einweihung des Dentmals nahm nur eine Viertelstunde in Anspruch. Der General gouverneur Fürst Imeritinski wohnte der Feier nicht bei. Paris  , 24. Dezember.  ( W. T. B.) Der Senat hat die Vor lage über Aufnahme einer Anleihe von 200 Millionen für den Ban

Ausstellung von Zeugnissen. Die Arbeiterin hat das Recht, ein Zeugniß über Art und Dauer ihrer Beschäftigung zu ver­Tangen; besondere Merkmale, die Schädigung der Arbeiterin zur Folge haben tönnen, sind ungefeßlich und zurückzuweisen.

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Nachdem Lieber eine aus drei Räumen bestehende Wohnung beschrieben hat, wo in dem einen Raum eine Wittwe mit fünf Kindern Haufte und in dem zweiten, der vermiethet war, ebenfalls eine Wittwe mit zwei Kindern, während der dritte Raum zwei Schlafburschen beherbergte, fährt er wie folgt fort: Wir traten in ein fast dunkles Loch zu ebener Erde, neben dem sich der oft gefehene Herdwinkel befand; der Geruch war entfeßlich; und doch mußte hier ein Matrose leben mit Frau und sechs Kindern, von denen das älteste noch nicht tonfirmirt war.

" Für alle acht Personen waren in dem Loche drei Betten ein­geschachtelt! Wie hier Menschenlungen athmen fonnten, war mir wieder einmal ein Räthsel." Freilich sehen die Kindergesichtchen auch danach aus. Und dieses Nest tostete immer noch 132 M. Miethe. Mit die schrecklichste Behausung, die uns in Stettin   begegnete, sollten wir indeß bald darauf erst sehen.

Paris  , 24. Dezember.  ( W. T. B.) Die Deputirtenkammer ber­warf heute die von der Stadt Paris   zum Ersatz des Oftrois auf hygienische Getränke beantragten Steuern und ertheilte der Stadt die Befugniß, den Oftroi auf diese Getränke bis zum Ende des Jahres 1899 fortzuerheben.

London  , 24. Dezember.  ( B. H.  ) Daily Mail" wird aus Johannesburg   telegraphirt, daß die Tyrannei der Burenpolizei geradezu unerträglich geworden sei. Ein Polizist erschoß den Eng länder Edgar. Heute findet eine Versammlung Johannesburger Bürger statt, in welcher beschloffen werden soll, durch den britischen Konful die Königin von England bitten zu lassen, daß fie deu Druck der Buren ein Ende seye.

Gettinje, 23. Dezember.  ( Voff. 8tg.") In Montenegro   find starke Schneefälle eingetreten; der Verkehr ist unterbrochen. Mehrere hundert Soldaten, die auf dem Marsche von Wasojewitschi nach Podgorica   waren, wurden in einer Schlucht vom Sturm über­rascht. Seit zwei Tagen hat man keine Nachricht von ihnen; zu ihnen zu gelangen, ist unmöglich.

Strafgelder. Bestimmungen über Lohnabzüge in Form von Strafgeldern müssen in der Fabrikordnung, die aushängen muß, befannt gege ben sein. Jede Verhängung von Strafgeldern muß der Arbeiterin ohne Verzug mitgetheilt werden. Hygienische und Schutzmaßregeln. Ungesunde Arbeitsräume. Antleideräume, Waschvorrich tungen und getrennte Aborte. Arbeitsräume, Betriebs­vorrichtungen, Maschinen und Geräthschaften sind vom Arbeitgeber so einzurichten und zu unterhalten, daß die Arbeiterinnen gegen Gefahren für Leben und Gesundheit geschützt sind. Es ist für genügend Licht, reine gute Luft, Beseitigung von Staub und Ab­fällen zu sorgen; ebenso sind Schutzvorrichtungen an Maschinen anzu­bringen. In Anlagen, deren Betrieb es mit sich bringt, daß die Arbeiterinnen sich umkleiden und nach der Arbeit reinigen, müssen ausreichende, für beide Geschlechter getrennte Ankleide- und Wasch hätte. Berantwortlicher Redakteur: August Jacobey in Berlin  . Für den Inseratentheil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin   Drud und Berlag von Max Bading in Berlin  .

Eine entsegliche alte Treppe ging es empor. Draußen war heller, lichter Sonnenschein, aber trotzdem wäre das Loch, das wir betraten, stockfinster gewesen, weil es eben fensterlos war, wenn nicht ein armseliges Petroleumlämpchen ein trübes Licht gespendet

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Cetinje  , 24. Dezember.  ( W. T. B.) Die vom Schneefturm in der Schlucht bei Lara überraschten Soldaten sind, nachdem das Unwetter aufgehört hat, heute früh in Podgoriea eingetroffen und von der Bevölkerung mit großem Jubel empfangen worden.

Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsblatt.