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Mertowsti bedauert das Vorgehen einiger deutscher Ge-[ Dentmal, unter dem Schuße der russischen   Knuten und Sowohl der Arbeiter wie der Staatsanwalt legten gegen bas Urtheil nossen bei der Aufstellung von Reichstagskandidaten in Oberschlesien  , Bajonette, das Volt von der Feier ausschließend. Be- Berufung ein, lekterer deshalb, weil das Urtheil in Beziehung auf fonstatirt aber, daß auf dem Stuttgarter Parteitag alle Differenzen trug! Die Ausbeuter leiern die vorher durchgesehenen Reden die Beleidigung ди milde sei. Vor dem Landgericht beigelegt worden sind. In ähnlichem Sinne äußert sich S. Thiel zu Ehren des ersten polnischen Sozialisten und eminent revolutionären in Güstrow   schnitt Herr v. Blessen aber sehr schlecht Renski aus Bremen   ist mit den erzielten Erfolgen zufrieden. Geistes herunter. Der Parteitag erachtet das Vorgehen der Warschauer ab. Die Berufung des Staatsanwalts wurde berworfen Die polnische Jugend folle sich mehr an der Agitation betheiligen, Bantiers und Fabrikanten als eine Beschimpfung des Andenkens des und die Berufung des angeklagten Arbeiters für begründet erachtet, Die Verheiratheten möge man schonen. Dichters und erklärt, daß nur das aufgeklärte Volt, das gegen soweit sie sich auf den Hausfriedensbruch bezog. Der Arbeiter Poddany aus Rigdorf legt besonders Gewicht darauf, daß zarische und kapitalistische Ausbeutung fämpft, ein Recht hat, wurde von der Anklage des Hausfriedensbruchs freigesprochen und jeder Genosse für die Stärkung der Parteikasse sorgen müsse. jeine Dichter zu feiern, und verspricht im Namen der polnischen betreffs der Beleidigung blieb es bei den 10 M. Strafe. Bei der Nachdem noch Ziolkiewicz, Merkowski, S. Thiel, Sozialdemokratie, nicht eher zu ruhen, bis die Ideale von Verkündigung des Urtheils hob der Präsident des Gerichts aus­K. Thiel und Golibrodi zu Punkt 1 gesprochen haben, wird Mickiewicz  : Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, in Erfüllung drücklich hervor, daß Herr v. Blessen tein Recht hatte, die beiden dem Vorstand und dem Kassirer einstimmig Decharge ertheilt. gegangen find." Rostocker Arbetter aus dem Hause zu entfernen, und daß er eine direkte Gesegesverlegung begangen habe, als er den einen Arbeiter gewaltsam aus dem Wahllotal entfernte.

Zum 2. Punkt: Berichterstattung der Delegirten über die totale Organisation und die Art und Weise der künftigen Agitation, spricht zunächst:

Iwanowski, der in ausführlicher Weise die Verhältnisse und die geringen Fortschritte der polnischen Bewegung in Gnesen   schildert. Wiese aus Posen: Wir haben einen schweren Kampf mit dem Klerus. Das Elend führt aber dennoch immer mehr Leute in unsere gewerkschaftlichen Organisationen. Sie kommen nicht aus Prinzip, sondern aus Noth. In politischer Beziehung können wir leider Fortschritte nicht verzeichnen.

Urbanowski aus Bremen  : Unsere vor acht Jahren ge­gründete Organisation, die bisher fanft im Schlaf lag, trat erst dieses Jahr wieder hervor. Wir haben einen mehr gewerkschaftlichen und einen politischen Verein, die Hand in Hand gehen. Durch unsere Wahlagitation haben in Bremen   wohnende Bolen sozialistische Stimmzettel abgegeben. Auch hier war ein Kampf mit dem katholischen Klerus auszufechten. In Blumenthal  , der Umgebung von Bremen  , übten die Fabrikanten auf die polnischen Arbeiter einen schrecklichen Terrorismus selbst bei den Wahlen aus. In Blumenthal   auf preußischem Gebiete wurde uns trotz des Urtheils des Kammergerichts verboten, polnisch zu sprechen. Unsere Beziehungen zu den deutschen   Genossen sind die besten.

Wierbinski aus Dresden  . Wir haben unsere Agitation im Sommer begonnen. Der neugegründete sozialistische Verein hat schon über 31 sattelfeste Mitglieder. Auch uns wird nicht erlaubt, in öffentlichen Versammlungen polnisch zu sprechen; die Be­schwerde hierüber ist noch im gange. Ich beantrage eine Protest­resolution gegen die Handlungsweise der Polizei auszuarbeiten und unsere Fraktion im Reichstage zu ersuchen, etwas gegen die Gewalt­politik zu unternehmen.

Der Antrag Wierbinski wird, nachdem Berfus kurz dazu ge= sprochen, einstimmig angenommen.

Bióltiewicz aus Hamburg  : Wir müssen aus der freien Republik  " nach Altona   flüchten, um polnische Versammlungen ab­halten zu können. Das ist unser größtes Hinderniß. Wir haben auch in Holstein agitirt.

Sollit aus Laurahütte: Unsere Arbeiter, die 12-14 Stunden arbeiten müssen und dennoch kaum ihre Familie ernähren können, haben für Zeitungen und Broschüren, die sie gern lesen, feinen Pfennig übrig. Wir müssen uns mit den deutschen Genossen verständigen, um in Oberschlesien   polnische Agitatoren zu unter­halten. Das ist für unsere Bewegung das wichtigste.( Beifall.) In demselben Sinne sprechen Maret und Kandziora aus Oberschlesien  .

Borys aus Balezie( Oberschlesien  ) meint, daß wenn der Katolit" in tausenden von Exemplaren abonnirt werde, dann auch das Geld für die Gazeta Robotnicza" übrig sein müßte.

Trabalsti aus Leipzig  : In Leipzig   ist unsere Bewegung sehr gut vorwärts gekommen, die polnischen Arbeiter, die uns zuerst mit Stöden bearbeiten wollten, sind jetzt unsere Anhänger. Unser Verein war erst katholisch; vor einem Jahre gelang es uns, die Satzungen einstimmig in sozialistische umzuwandeln.

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Mehrere Anträge, das Parteiorgan, die Gazetta Robot nicza" betreffend, wurden angenommen, dagegen alle Vorschläge, den Siz des Blattes aus Berlin   nach Oberschlesien   oder Posen zu verlegen, das Blatt zu vergrößern und den Abonnementspreis zu erhöhen, als undurchführbar abgelehnt.

In der Debatte war allerseits betont worden, daß bei den heutigen polizeilichen Verhältnissen das Erscheinen der Zeitung bei einer Verlegung des Sizes nach den polnischen Gegenden vollständig in Frage gestellt wäre.

Boziales.

Bur Linderung des Wohnungselends in Magdeburg  , das von der Voltsstimme" in mehreren Nummern eingehend be­sprochen worden war, sollen nun von der Gemeindeverwaltung um­faffende Vorkehrungen getroffen werden.

Zum Punkte Agitation wurde eine Resolution der Ham­Eine neue Regelung des Submissionswesens ist in Frank­burger Genossen angenommen, worin gefordert wird, daß die Partei furt a. M. im Werte. Vor drei Jahren hatten die Stadtverordneten noch weiter die nationale Selbständigkeit des polnischen Volkes den Magistrat aufgefordert, die aus dem Jahre 1887 stammenden fordern und alle Germanisationsbestrebungen bekämpfen solle. Außer- Borschriften einer Prüfung zu unterziehen. Der Magistrat beauf­dem soll für möglichste Ausdehnung des polnischen Sprachunterrichts tragte dann die Baudeputation, das Tiefbauamt und das Gewerbe­Sorge getragen werden. gericht, Abänderungsvorschläge zu machen. Da die städtische Bau­Bei der Begründung der Resolution erklärte 8ioIfietica verwaltung den Hauptantheil an den Submissionen hat, wurden aus Hamburg   unter stürmischem Beifall, daß die Degeneration und auch der Architekten- und Ingenieurverein sowie der Baugewerten­das Elend des polnischen Volkes zum theil auch von der nationalen verein zu den Verhandlungen zugezogen; die Staatsbauverwaltung Knechtung herrühre. und die Eisenbahn- Verwaltung unterzogen ihre Submissionsverträge Auf Antrag der oberschlesischen Genossen wird beschloffen, nach ebenfalls einer Brüfung, und die neuen staatlichen Bestimmungen Möglichkeit von Zeit zu Zeit nach Oberschlesien   und Posen polnische dienten, soweit nicht die besonderen städtischen Verhältnisse Ab­Agitatoren zu senden und die dortigen Vertrauensleute zu weichungen bedingten, jenen Verhandlungen als Unterlage. Im ersuchen, am Orte ihrer Thätigkeit Statistiken über Lohn- und vorigen Jahr ging das Material an eine Kommission. Auf grund Lebensverhältnisse der Arbeiter aufzunehmen und dem Vorstand der Arbeiten dieser Kommission hat nun der Magistrat den Stadt­einzusenden. verordneten vier Entwürfe vorgelegt, die folgendes enthalten: Gleichfalls auf Antrag der Oberschlesier werden zwei Resolutionen 1. eine Dienstanweisung für die Vergebung von Arbeiten und angenommen, deren erste fich entschieden gegen jede Nachtarbeit Lieferungen; 2. die Bewerbsbedingungen für die Vergebung von in den Bergwerken erklärt und deren zweite gegen die Arbeiten und Lieferungen; 3. die Vertragsbedingungen für die Grenzsperre und die damit in Verbindung stehende maßlose Ausführung von Bauarbeiten oder Baulieferungen; 4. allgemeine Fleisch vertheuerung protestirt. Vertragsbedingungen für die Ausführung von Leistungen und Liefe rungen, mit Ausnahme von Bauarbeiten und Baulieferungen. Die wesentlichsten Abänderungen der früheren Bestim mungen betreffen folgendes:

Die Dresdener   Genossen verlangen, daß beim Erscheinen des fogenannten Zuchthausgefezes ein allgemeines Flugblatt heraus­gegeben werde. Der Parteitag beschließt hierauf einstimmig und unter stürmischem Applaus eine das Koalitionsrecht und die Zuchthausvorlage behandelnde Resolution.

Einem weiteren Dresdener Antrage, betreffend Uebersesung der Grundsäge und Forderungen der Sozialdemokratie" und Bebel's  Schrift Christenthum und Sozialismus" ins Polnische und Herausgabe eines Vereinskalenders in der Gazetta Robotnicza", wird mit kleinen Zusäßen zugestimmt.

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Um den kleineren Unternehmern die Betheiligung an den Submissionen zu erleichtern, ist vorgeschrieben: daß die Arbeiten thunlichst in die für das betreffende Gewerbe stille Beit zu legen find, daß in geeigneten Fällen vom Unternehmer Angaben über die beabsichtigte Vergebung von Arbeiten an Unter- Unternehmer gefordert werden können, daß die Zuschlags- und Lieferungsfristen angemessen und ausreichend zu bestimmen sind, daß Kostenersatz für Der Parteitag nimmt hierauf in einer energischen Resolution Verdingungsanschläge unter 1000 M. in der Regel nicht beansprucht gegen die Klassenjustiz Stellung. wird, und daß auf Sicherheitsleistung bis zu 200 M. ganz, bis zu In den Parteivorstand wurden gewählt die Genossen 1000 m. bedingt verzichtet werden kann. Daneben ist die Be­Rybidi, Stephan und K. Thiel, Morawski, Mer- ftimmung beibehalten worden, daß umfangreichere Ausschreibungen to wsti und Berfus; als Revisoren die Genossen Binisthunlichst zu zerlegen find. fiewicz, Weychta und Nadolski. In die neugegründete Um unsoliden Unterbietungen, namentlich auch Kontrollkommission kommen Biolfiewicz( Hamburg  ), folchen vorzubeugen, die auf Kosten des Arbeits. Wierbinsti( Dresden  ), Trczbulski( Leipzig  ), Sold lohnes gemacht werden, ist bestimmt: daß die niedrigste Forde ( Laurahütte). Wiese( Posen), Ders gowski( Frankfurt   a. D.), rung als solche bei der Zuschlagsertheilung feineswegs unbedingt Maret( 8aborze O.- Schl.). zu berücksichtigen ist und namentlich dann unberüdsichtigt Die Bestimmung des Zeitpunktes und des Ortes des nächst en bleiben kann, wenn sie einen unverhältnißmäßigen Ab­Parteitages wird dem Vorstand überlassen. stand von den übrigen Angeboten zeigt; daß von der Nach einem kernigen Schlußworte des Vorfizenden Berfus, Berücksichtigung ausgeschlossen bleiben solche Angebote, deren das in ein begeistert aufgenommenes Hoch auf die internationale Breisforderung in offenbarem Mißverhältniß zu der Arbeit Sozialdemokratie und die polnische Partei ausflang, wurde der oder Lieferung steht, oder welche die Merkmale ungenügen vierte Parteitag der polnischen Sozialdemokraten Deutschlands   ge- der Erfahrung und Sachkenntniß oder des unlauteren Wett schlossen. bewerbes an fich tragen, oder Angebote, die für tüchtige Aus­führung keine Sicherheit bieten, oder bei denen genügender Anlaß zu der Annahme vorliegt, daß die in ihrem Betrieb gezahlten Löhne Inzwischen ist folgende Resolution eingegangen: Vier Monate sind seit Erscheinen des zarischen Ab- Ueber die Aufgaben des preußischen Landtages schreiben hinter den üblichen Löhnen wesentlich zurück bleiben. Bei engeren Bewerbungen und freihändigen rüstungsmanifestes verflossen. Die barbarische russische noch die Berl. Pol. Nachr.": Eine ganze Reihe von Gesezentwürfen aus den verschiedensten Vergebungen ist in angemessener Reihenfolge mit den auf keit der ganzen Welt. Im Interesse eines ordnungsmäßigen Geschäftsganges ist eine Inzwischen rüsten alle Staaten weiter, die Völker leiden immer zum Etat und der Uebersicht über Einnahmen und Ausgaben üblichen mehr unter dem Joch des Militarismus und Polen   wird Berichten und Denkschriften auch besondere Vorlagen dieser Art Vorschrift als zulässig erachtet, nach der die verspätete Einreichung weiter gefnechtet. Der Parteitag erklärt das Vorgehen bereits vorbereitet, so namentlich eine Dentschrift über die der Rechnungen mit einer Konventionalstrafe bis zu 5 pct. des der zarischen Diener für Betrug und spricht den Barbaren, geplante Organisation der Bernsteingewinnung Rechnungsbetrages belegt werden kann. die noch das vergoffene polnische Blut aus Kroze, Warschau  , an der Ostsee  . Aber auch für diejenigen Vorlagen, deren Ein­Huta Bankowa   auf dem Gewissen haben, auf die tagtäglich tausende bringung mit Rücksicht auf noch schwebende Verhandlungen einem von Flüchen aus den Löchern der Festungen und sibirischen Gruben herabfallen, deren einzige Grundlage die Gewalt, die Knute und die Stugel find, seine tiefste Verachtung aus. Der Parteitag erachtet das Zarenthum für den größten Feind des internationalen Proletariats und drückt seinen Brüdern, die unter russischer Herrschaft gegen den Despotismus fämpfen, seine glühendste Sympathie aus.

Fiold aus Wilhelmsburg   meldet ebenfalls gute Fortschritte. Butowsti aus Kruschwitz bei Inowrazlaw  ( Posen): Die polizeilichen Hindernisse bei der Flugblattverbreitung übersteigen alle Begriffe. Unsere Bevölkerung ist hier ganz rückständig. Fajerski aus Halle: Auch uns ist es verboten worden, polnisch zu sprechen; wir hoffen, daß dieser Willkür endlich ein Ziel gefegt wird.

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Parlamentarisches.

Regierung zeigte sich als Friedensengel" und täuschte die Oeffentlich Refforts sind zur Einbringung reif, und es sind neben den als Anlagen zufordernden Unternehmern abzu wechseln.

späteren Zeitpunkte vorbehalten ist, sind die Vorbereitungen so ge­troffen, daß, sobald diese Verhandlungen zum befriedigenden Abschluß gelangt find, deren Vorlegung ohne weiteren Verzug erfolgen fann. So befinden sich sehr umfangreiche Denkschriften zur sanal vorlage bereits im Druck, welche das Ergebniß der im Auftrage der Regierung durch Sachverständige vorgenommenen Untersuchungen über die Verkehrsverhältnisse der geplanten Wasserstraße zwischen Elbe   und Rhein  , ihre volkswirthschaftliche und finanzielle Bedeutung Das Kommunalwahl- Gesetz wird dem Landtag alsbald

Die Befreiung der Völker von den Lasten des Militarismus kann nicht das Wert eines Despoten sein, dessen einzige Stütze er ist, sondern nur das Ergebnis des Sieges der internationalen enthalten." Sozialdemokratie."

Erklärung.

Diese Resolution wird von den Genossen Haase und Wier- nach seiner Eröffnung zugehen. binsti unter stürmischem Beifall energisch befürwortet und dann einstimmig angenommen. Der Bürgermeister von Mittweida  , Herr Apelt, sab sich veranlaßt, Berfus schließt den ersten Verhandlungstag mit einem gegen einige Aeußerungen in meiner Etatsrede Verwahrung ein­begeistert aufgenommenen Hoch auf die internationale Sozial- zulegen. Ich nehme an, daß Herr Apelt einen ungenauen Bericht demokratie. über jene Sigung gelesen hat, sonst hätte er seine Erklärung unter­8 weiter Verhandlungstag. lassen. Ich sprach in meiner Rede ausdrücklich von dem früheren Der Parteitag wird mittags 12 Uhr eröffnet. Jns Bureau Bürgermeister von Mittweida   und will hinzufügen, daß der von werden gewählt: Berfus als 1. Borsigender; Fajersti mir erwähnte Vorgang sich Anfang der achtziger Jahre zugetragen als 2. Vorsitzender; Haase als 1. Schriftführer; Trczbulsti hatte, also Herrn Apelt nicht betrifft. als 2. Schriftführer.

Von den polnischen Genossen aus Hamburg   ist ein Glüd­wunschtelegramm eingegangen, ferner Begrüßungsschreiben von dem Bund der polnischen Sozialdemokraten in London   und den Ge= nossinnen aus Bremen  . Die Verlesung besonders des legteren Schreibens wird mit lebhaftem Beifall begrüßt. Hierauf werden ohne Debatte folgende Resolutionen unter stürmischen Beifallskundgebungen einstimmig angenommen: 1. Der Parteitag protestirt energisch gegen die Einmischung des Klerus in die Politit. Vor allem tabelt der Parteitag das Vorgehen derjenigen Geistlichen, die ihren Einfluß in der Kirche dazu mißbrauchen, um unsere Partei zu verläſtern.

Partei- Nachrichten.

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A. Bebel.

In die Bauverträge ist eine Bestimmung aufgenommen, welche die Stadt gegen Patent- und ähnliche Ansprüche dritter schützt und welche die für derartige Ansprüche zu zahlenden Gebühren dem Unternehmer auferlegt. Der Ersazanspruch der Stadt gegen die fäumigen Unternehmer ist auf den nachweislich entstandenen Schaden ein geschränkt. Der Unternehmer ist auch dann, wenn er die übernommenen Arbeiten an Unter- Unternehmer abgiebt, für die Erfüllung aller Ver­bindlichkeiten als selbstschuldender Bürge haftbar gemacht. Diese Haftbarkeit umfaßt insbesondere auch die Verpflichtungen, welche dem Unter- Unternehmer gegen die Arbeiter selbst( Lohn) oder für diese aus den Versicherungsgesetzen obliegen, und zwar derart, daß für die Erfüllung dieser Verbindlichkeit auch die von dem Unternehmer ge­leistete Sicherheit in Anspruch genommen werden kann. Die Sicher­heits- Leistung ist auf grund der bei der Stadt- Hauptkasse geltenden Hinterlegungs- Ordnung geregelt worden. Zur Beilegung von Streitigkeiten ist die Einsetzung eines Schiedsgerichts vorgesehen. Zur Aufnahme einer Bestimmung, wonach die Submittenten sich verpflichten müßten, ihren Arbeitern die in dem betreffenden Gewerbe ortsüblichen Lohn- und sonstigen bedingungen zu gewähren, scheint man sich nicht auf­geschwungen zu haben. Ohne die Anerkennung dieses Grundsages, woran fowohl die Arbeiter wie der anständige Theil des Unter­nehmerthums ein dringendes Interesse haben, würde die neue Regelung des Submissionswesens an dem Hauptsächlichsten Uebelstand, der unsoliden Unterbietung, nicht viel ändern.

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Arbeits

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Gegen das planlose Gründen neuer Blätter wendet sich Lehte Nachrichten und Depeschen. die Parteibertretung der österreichischen Sozial. demokratie in einer Erklärung in der Wiener Arbeiter- Zeitung". Wieder ein Grubenunglück. Im vorliegenden Falle handelt es sich um den Böhmerwald­Herne, 27. Dezember. In der Zeche Friedrich der Große" Boten" in Faltenau, a. d. Elbe   und um die Zeitung: Die Wahrheit" in Brünn  . Die Herausgeber dieser Blätter waren fand heute eine Explosion schlagender Wetter infolge gesetz nach dem Parteistatut verpflichtet, die Zustimmung der Partei- widriger Oeffnung einer Sicherheitslampe statt. Acht Bergleute vertretung einzuholen; da das nicht geschehen ist, erklärt die wurden zum theil schwer verletzt; getödtet wurde niemand. Der Parteitag drückt dem Pfarrer Grund in Mitotow, Parteivertretung beide Zeitungen als Privatunternehmungen Berlin  , 27. Dezember.  ( W. Z. B.) Der Staatsminister Graf der in der Kirche insere Partei verlästerte, dadurch den anwesenden einzelner Parteigenossen, für welche sie jede Verantwortung ab­Arbeiter Wieczorek zum lauten Protest anreizte und dann Wiec- lehnen müsse. Weiter macht die Parteivertretung bekannt, daß der v. Jedlig und Trükichler zu Nieder- Großen- Borau in Schlesien   ist zorek vor Gericht verklagte, seine tiefste Mißbilligung aus. Der selbe Entschluß auch für alle Wahlkreise und Orte gelte, wo entgegen zum Oberpräsidenten der Provinz Hessen- Nassau   ernannt werden. Parteitag erklärt, daß der Klerus seine Parteinahme für die Ausbeuter- dem Parteistatut fünftig Blattgründungen vorgenommen werden tlasse jetzt deutlicher als je zeigt und daß eine Geistlichkeit, die bei sollten. dem heutigen Elend der Arbeiterklasse die Bestrebungen des Pro­Tetariats befämpft, eine Existenzberechtigung nicht mehr hat."

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Polizeiliches, Gerichtliches u. 1. w.

Wien  , 27. Dezember.  ( B. H.  ) Wie aus Reichenau   ge meldet wird, ist der Tourist Frosch aus Wien   von der Bocksgrube abgestürzt. Er wurde bisher nicht aufgefunden.

Krefeld  , 27. Dezember.  ( W. T. B.) Die Sammetweber, welche mit der neuen Lohnliste nicht einverstanden find, beabsichtigen in den Ausstand zu treten; nachdem bereits im Anfang des De Am Tage der Stichwahl zum Reichstage hatten sich zember die Sammetweber die Firma Ebele u. Ko. die Arbeit nieder­2. Der Parteitag tadelt aufs schärfste das Vorgehen der zwei Arbeiter aus to stock nach dem Herrenhause des Gutsbesizers gelegt, brachten heute Vormittag sämmtliche Weber der Firma Regierung, die dem Kapitalisten erlaubt, die ärmsten poIni- Reimar v. Plessen in Kurzen Trechow begeben, um die Motau und Leendert ihre Kündigung ein. Die Weber der Firma schen und dänischen Arbeiter ins Land zu ziehen und auszubeuten Wahlhandlung, die in diesem Gebäude vor fich ging, zu überwachen 2, F. Scheibler, Nachfolger, wollen morgen in den Ausstand und sie dann, wenn die Kapitalisten ihren Nuzen gezogen haben, und um das Wahlresultat abends den Parteifreunden in Rostoc mit- treten. theilen zu können. In dem Haufe angekommen, wurden sie von Herrn unbarmherzig aus dem Lande weist. 3. Der Parteitag protestirt entschieden gegen die polizeiv. Blessen nicht in das Wahllokal zugelassen, sondern aus dem Hause ent­lichen Maßnahmen, denen unsere polnischen Genossen überall fernt. Als einer der Arbeiter sich später doch noch in das Wahllokal be­ausgesetzt sind, insbesondere gegen die widerrechtlichen Verbote geben hatte, wurde er von Herrn v. Plessen gewaltsam heraus- Wien  , 27. Dezember.  ( B. H.  ) In der vergangenen Nacht wurde des Gebrauchs der polnischen Sprache, die in gebracht, wobei sich der Arbeiter den Kopf am Thürflügel blutig die am Ottakring   hierselbst wohnende Prostituirte Franziska Auf dem Hofe kam es dann zwischen beiden zu Sofer von unbekannten Thätern in gräßlicher Weise ermordet. Preußen trotz des entgegengesezten Urtheils des Kammer- tieß. gerichts und auch sonst in anderen Bundesstaaten auf der einem Wortwechsel, wobei der Arbeiter den Herrn v. Blessen Prag  , 27. Dezember.  ( B. T. B.) Die Versammlung der deutsch Der Gutsbesitzer stellte dann Tagesordnung sind. Der Parteitag ersucht unsere Reichstags- Ab- beleidigt haben soll. gegen fortschrittlichen Landtags- Abgeordneten hat beschlossen, sich an den Arbeiter Strafantrag wegen Hausfriedensbruchs geordneten, fich mit dieser Frage zu befassen und die erforderlichen den und Verhandlungen des Landtages nicht zu betheiligen. Schritte zu unternehmen." Kanea, 27. Dezember.  ( B. H.  ) Die internationalen Truppen Beleidigung. Das Schöffengericht in Bütow erklärte den Arbeiter 4. Gestern erst enthüllte die polnische Bourgeoisie und der zwar beider Bergehen schuldig, sezte aber die Strafe auf nur 5 M. berlaffen demnächst Kreta  ; die vier Mächte belassen nur je ein polnische Adel in Warschau   das Adam Mickiewicz   wegen Hausfriedensbruchs und auf 10 M. wegen Beleidigung fest. Bataillon auf der Insel. Für den Inseratentheil verantwortlich: Tb. Glocke in Berlin   Drud und Berlag von Mar Bading in Berlin  . Berantwortlicher Redakteur: Hugo Poetsch in Berlin  .

Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt,