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Konferenz der sozialistischen Gemeindevertreter der Provinz bazu setzen find, diese Zuſammenkunft zu veranlaſſen. Wir haben verlangen, das sie uns garnicht geben können.
werden.
Um 1 hr soll eine anderthalbstündige Mittagspause gemacht Die Präsenzliste ergiebt die Anwesenheit von 46 Gemeindebertretern.
zu ber
Thomas Rigdorf: Ich weise zunächst darauf hin, wie wir machen, wenn wir von den Gemeinden das allgemeine Wahlrecht. gekommen durch verschiedene daß Partei- Obst- Schöneberg: Wir vergeben uns unseren Genossen gegens genossen in den Stadtverordneten - Versammlungen sich gegenseitig über nichts, wenn wir die Forderung in der Fassung aufstellen, besser verständigen müssen. Es soll nicht ein festes Programm ge- die die Brandenburger vorschlagen. Uns würde die städtische KörperIn Wilte's Restaurant, Andreasstr. 26, trat gestern um 10 Uhr die schaffen werden, das unter allen Umständen ganz stritte von jedem schaft von Schöneberg auslachen und niederstimmen, wenn wir mit Konferenz der sozialistischen Gemeindevertreter der Provinz Branden einzelnen Orte durchgeführt werden muß. Dazu sind namentlich die Punkt 1 in der Berliner Fassung kämen. burg zusammen. finanziellen Verhältnisse in den einzelnen Orten Singer: Ich muß mich wundern, daß derartige Diskussionen Singer eröffnete die Verhandlungen mit dem Hinweise, daß der schieden. Trotzdem muß aber doch eine gewisse ge- unter uns playgreifen. Die Aengstlichkeit, nur ja nicht etwas zu Parteitag der Provinz Brandenburg ein gemeinsames Programm für meinsame Grundlage geschaffen werden. Die Genossen haben jetzt fordern, was die Gegner uns nicht gewähren werden, erscheint mir die Wahlen in die Gemeindevertretungen für wünschenswerth erachtet und oft an zwei verschiedenen Orten eine ganz gegentheilige Stellung wirklich nicht angebracht. Das allgemeine, gleiche direkte und ge die Aufgabe, ein derartiges Programm zu entwerfen, den sozial- eingenommen, z. B. in Rirdorf und Weißensee bezüglich der Schul- heime Wahlrecht ist die Basis unserer Agitation, die erste Forderung, demokratischen Stadtverordneten Berlins überwiesen habe. Diese zulage der Stadt Berlin . Durch die heutige Versammlung wollen die wir überhaupt aufstellen. Die Brandenburger scheinen zu glauben, haben unter Theilnahme einer Anzahl Genossen von außerhalb den wir auch eine bestimmte Richtschuur schaffen, nach der die Agitation daß der Antrag in ihrer Fassung Aussicht auf Annahme in den Geim„ Vorwärts" veröffentlichten und hier vorliegenden Programm- betrieben werden soll. Zunächst muß darauf hingearbeitet werden, meindevertretungen hat. Ja, meinen Sie denn, daß eine Dreiklaffenentwurf ausgearbeitet. Die Konferenz habe mun den Zweck, daß das Wahlgesetz umgeändert wird, und wir das allgemeine wahl- Körperschaft sich selbst das Grab graben, sich selber zum Tempel diesen Entwurf zu prüfen und das Programm festzustellen. Im Wahlrecht bekommen. Das jezige Wahlgesetz zur Kommune ist bei hinausjagen wird? Was wir verlangen, ist eine programmatische einzelnen mögen fich Meinungsdifferenzen herausstellen, aber nahe ebenso schlecht, wie das Wahlrecht zum preußischen Landtag, Forderung für die Wahlen. Wir gehen mit dieser Forderung in den über die Prinzipien, die dem Programm zu grunde wenn auch nicht ganz so schlecht. Es ist doch möglich, daß wir Ver- Wahlkampf, um die Massen zu paden, sie zu begeistern, sie zur Theilliegen, brauche nicht erst diskutirt zu werden. Nur der treter in die Kommunen hineinschicken können. In manchen Orten nahme an den Kommunalwahlen aufzurütteln. Mit einer Weg sei zu suchen, wie diesem Programm am besten in den Ge- fönnen wir die dritte Abtheilung vollständig besetzen, so hoffen wir so verschwommenen Fassung, wie die Brandenburger sie vor meindevertretungen Geltung zu verschaffen sei. Diese Aufgabe babe in Rigdorf, bei der nächsten Wahl das durchzuführen. Diese Mög- schlagen, tommen wir nicht weiter. In bezug auf die zu die Konferenz zu erfüllen. Redner wünscht, daß ihre Arbeiten zu lichkeit muß in erster Linie ausgenutzt werden. Wir müssen also für erhoffende Majorität unserer Genossen in manchen Kommunen bin einem gedeihlichen Erfolge führen werden, und erklärt damit die das allgemeine Wahlrecht Propaganda machen, nicht blos darauf hin- ich nicht so ängstlich( Heiterkeit), ich glaube auch nicht an Rigdorf. Konferenz für eröffnet. wirken, wie der Brandenburger Antrag besagt, sondern es direkt verlangen,( Heiterfeit.) Wenn wir aber in der Majorität sind, dann werden Auf Vorschlag von Sonnenburg werden in das Bureau gewählt Wir haben schon einmal einen Antrag durchgesezt auf Abänderung wir das in der Gemeinde einführen, was innerhalb der heutigen als erster Vorsitzender Singer, als zweiter Vorfigender Thiele- des aktiven und passiven Wahlrechts der Beamten, die Steuern be- Gesellschaftsordnung durchführbar ist. An den Geldsäcken, an der Brandenburg und Pieper- Spandau als Schriftführer. zahlen. Dieser Antrag soll dem Landtag unterbreitet werden, damit Lust und dem Willen der Bourgeoisie, mehr Steuern zu bezahlen, In der Geschäftsordnung wird festgesetzt, daß die Referenten die Landgemeinde- Ordnung dementsprechend abgeändert wird. Ich werden wir uns dabei freilich nicht fehren. Wenn wir aber die eine Redezeit von 30 Minuten, die Redner in der Diskussion eine stehe auf dem Standpunkt der Offenbacher Parteigenossen, wo prophe Majorität in einer Gemeinde haben, dann brauchen wir diese KomRedezeit von 15 Minuten haben sollen. zeit wird, daß die Genossen demnächst die Majorität in der Stadt- munalvertretung nicht erst aufzufordern, für das allgemeine Wahlverordneten- Versammlung haben werden. Run fürchtet man, recht einzutreten, dann sind unsere Genossen in der Vertretung die daß in diesem Fall unsere Gegner bon uns vergewaltigt geborenen Vertheidiger des allgemeinen Wahlrechts. Bei dem Anwerden. Aus solchem Holz sind wir aber nicht ge- trag der Brandenburger handelt es sich, nehmen Sie mir's schnitzt. Wir gewähren den Gegnern die volle Rede- nicht übel, mur um eine Wortlauberei.( Zustimmung.) Als Gäste sind die Genossen Pollender und Lehmann aus Leipzig Wahlgefeß eingeführt wird, wo jede Partei und jede Klaffe ihrer Ziel in bezug freiheit und Proportionalvertretung. Wir wünschen, daß ein Wir müssen im kommunalen Aktionsprogramm unser letztes auf das Wahlrecht hinstellen: die Er Singer heißt sie herzlich willkommen und hofft, daß fie der Stärke entsprechend vertreten ist. Aus den Gemeindewahlen gehen lämpfung des allgemeinen gleichen Wahlrechts. Ob dies in den Konferenz mit ihren Erfahrungen zur Seite stehen werden. noch verschiedene andere Körperschaften hervor, zunächst der Amts- Rathhäusern, in den Parlamenten oder im Wahlkampfe zu erringen Eingelaufen ist folgender Antrag der sozialdemokratischen Stadt- allen Gelegenheiten überſtimmt. Ebenso verhält es sich in den Ich kann mir kein sozialdemokratisches Programm denken, das nicht ausschuß bei den Landgemeinden. Hier werden wir wie bisher bei ist, ist eine Frage, die uns im Augenblicke nicht zu beschäftigen hat. berordneten von Brandenburg a. H., der mit zur Diskussion ge- Kuratorien; da hält man uns auch fern. Aus der Gemeindever- an erster Stelle die Forderung des allgemeinen Wahlrechts enthielte. stellt wird: tretung geht ferner der Kreistag hervor. Der uns zugegangene Programm- Vorschlag hat u. a. den diesem Jahr zuerst an der Kreistagswahl betheiligt. Bei der zu Wir haben uns in Gemeindepetitionen könnten sein, dies Wahlrecht ein Weg sein, erreichen, wenn der Landtag anders aussieht, als Fehler, daß er nicht flar erkennen läßt, welche Forderungen jezigen Zusammensetzung ist es uns nicht möglich, ein Mit- heute. wir direkt an die Gemeindebehörden stellen Forderungen, glied in den Kreistag zu wählen. Der Kreistag hat sehr wichtige für die Gemeindewahlen rühren, ( Buruf: Wahlbetheiligung!) Ich würde keinen Finger wenn sie unter demselben welche die Gemeinde ohne weiteres auf dem Boden der geltenden Befugnisse; er verfügt über das Kreisvermögen, tanu Anleihen auf- System wie die Landtagswahlen stattfänden.( Sehr richtig!) Gesetzgebung erfüllen kann und welche Forderungen wir nur nehmen und die Kreisangehörigen mit Abgaben belasten. Es tönnen Ich bitte Sie, den Punkt 1 in der Berliner Fassung anzunehmen. insoweit an die Gemeindebehörden richten, als diese gemein- uns also durch den Kreistag große Verpflichtungen auferlegt Wir wollen uns in die Rücksichtnehmerei auf die Gegner nicht zu schaftlich mit den anderen Faktoren der öffentlichen Meinung in werden; da wollen wir auch mitreden. der einen oder anderen Weise eine Gesetzgebung im Sinne unserer geht der Provinzial- Landtag hervor. Aus dem Kreistag sehr vertiefen. Ei, wenn wir nur das fordern möchten, was unsere bezüglichen Forderungen herbeiführen helfen sollen. Wir meinen, Aussicht haben, Wenn wir auch keine Gegner uns geben wollen, dann hätten wir sehr viel aus unserem in diesen daß eine sorgfältige Sichtung des Materials für die Wahlagitation wir hineinzukommen, so müssen Programm zu streichen. Hier handelt es sich viel weniger um eine doch auch darauf hinstreben. Jetzt werden Anträge Forderung an die Gemeindevertretung, als um eine Forderung an unsere Propaganda erleichtert und sie wirksamer macht, zumal von uns niedergestimmt, nur weil sie von uns kommen, Anträge, die Masse, sich für das Wahlrecht in Aktion zu setzen. I damit zugleich den Gegnern die oft unkontrollirbare Gelegenheit die hinterher die gegnerische Seite selbst stellte. Da dürfen wir uns Gerischer Luckenwalde: Der Brandenburger Antrag ist mir erschwert wird, aus formalen Unebenheiten Täuschungen und Ver- von unseren Gegnern nicht abschrecken lassen. Wir müssen also vor weniger sympathisch, weil er ziemlich dasselbe, nur in abgeschwächter drehungen zu erzeugen. Unsere Berichtigungen finden doch nicht allen Dingen die Umänderung des Wahlrechtes bewirken. Selbst Form wie der Berliner Antrag besagt. Mögen unsere Gegner über immer dieselben Wege, welche die Irrthümer und Verdrehungen wenn wir die Majorität in den Stadtverordneten - Versammlungen unsere Anträge lachen, wir faffen uns nicht beirren. Denn wir genommen haben. bekommen, ist auf einmal ein es selbstverständlich ausgeschlossen, daß wir wissen, unsere Forderungen liegen im Interesse der arbeitenden sozialdemokratisches Gemeinwesen in den Klasse. einzelnen Orten bekommen. Wir werden immer den Verhältnissen, namentlich den finanziellen Verschiedenheiten der einzelnen Orte Rüdficht absichtlich nicht angefochten, weil die Kommune in jedem einzelnen Huth Brandenburg: Die Frage des Armenrechts haben wir tragen müssen. Wir können nur verlangen, was nach Lage der Fall sagen kann, das und das ist keine Armenunterstützung. Berhältnisse möglich ist. Aber die Kliquenwirthschaft in den Stadt( Singer und Bruns rufen: Das ist nach dem Verwaltungsverordneten- Versammlungen muß aufhören. 28o es gilt, gegen uns gerichts- Erkenntniß eben nicht möglich!) Singer will die Einführung uns da. Wir müssen dahin streben, daß alle Sachen, die im Interesse trachtet wiffen. Das steht aber in dem Punkt 1 nicht drin. Dann Front zu machen, stehen jezt alle anderen Parteien geschlossen gegen des allgemeinen Wahlrechts nur als Propaganda für die Wahlen bedes Gemeinwohls liegen, durchgefeßt werden, z. B. daß die Obdach mußte es gejagt werden. lofen am Tage nicht der Kälte und dem Hunger preisgegeben werden, Ich empfehle Ihnen also die Annahme unseres Antrages, überall wo die Möglichkeit dazu vorhanden ist, Propaganda für das allgemeine Wahlrecht bei den Gemeindewahlen zu machen. Die Diskussion wird eröffnet.
erschienen.
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Wir glauben, daß der von uns angestrebte Zweck der Propaganda besser erreicht würde, wenn in der Einleitung und in den Abfägen 1 und 2 die Aenderungen vorgenommen werden, die wir hier vorschlagen, und beantragen daher, aus dem Text des ( der Einladung zur Konferenz beigegebenen) Programmvorschlags die in dem hier folgenden Abdruck gesperrten Worte zu streichen:
Entsprechend dem Programm der sozialdemokratischen Partei Deutschlands werden für die Wahlen zu den Gemeindebertretungen folgende Forderungen aufgestellt: 1. Für die Wahlen zu den Gemeindevertretungen ist das all gemeine, gleiche, geheime, direkte Wahlrecht einzuführen. Das Wahlrecht darf durch den Empfang irgend welcher Unterstügung aus Gemeindemitteln nicht aufgehoben oder beschränkt werden. Die Wahlen haben des Sonntags stattzufinden.
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Gerstenberger- Weißensee: Wer als Sozialdemokrat in eine Gemeindevertretung gewählt ist, muß seine himmelstürmenden 3deale zunächst zurückſteden und sich im Gefühl einer gewissen Enttäuschung zunächst mit praktischen Dingen befassen, die vielen Genossen, allerdings mit unrecht, als unwichtig erscheinen. Der Antrag 1 ist präziser gefaßt, als der Antrag Brandenburg , Buntt 1 mur agitatorische Bedeutung. Wir sollten bei den Wahlen in die Gemeindevertretungen diesen Punkt in den Vordergrund stellen. Ohne Drud von außen tönnen wir das allgemeine Wahlrecht für die Kommunen nicht erringen.
Gewiß hat
2. Auf dem Gebiete des Schulwesens fordern wir: Weltlichkeit der Schulen. Obligatorischen Besuch der Volksschulen. Unentgeltlichkeit des Unterrichts und der Lehrmittel in den Volksschulen, sowie in den höheren Bildungsanstalten für diejenigen Schüler der Volksschulen, die Kraft ihrer Fähigkeiten zur weiteren Ausbildung geeignet erachtet werden. Errichtung von Schultantinen zur Verpflegung der Schultinder. Schulärzte zur regelmäßigen Prüfung und ärzt lichen Beaufsichtigung der Schüler, der Schulen und Schul- EinRezerau Rigdorf: Wir müssen unsere größte Aufmerkſamrichtungen. Schaffung einer Klassenfrequenz, die einen feit gerade dem Punkt 1 widmen. Unsere Gemeindevertreter müssen gedeihlichen Unterricht ermöglicht. Besondere Schulklassen in den Gemeinden entsprechende Anträge stellen, die von einer für minder Befähigte. Verbot jeder Erwerbsthätigkeit schul- Agitation im Orte selbst begleitet sein müssen. Durch diese pflichtiger Kinder. Obligatorischen Fortbildungsunterricht für Agitation kommt größeres Leben unter die Genossen. Manche unserer beide Geschlechter bis zum 18. Lebensjahre. Stadtverordneten warten nur auf Anträge der Gegner, statt eigene Ertheilung des Fortbildungsunterrichts an Wochentagen zu stellen. während der Arbeitszeit. Errichtung und Ausbildung von Voltsbibliotheken und Lesehallen. Dagegen beantragen wir, die betreffenden Theile des Programms nach Einfügung der hier fettgedruckten Worte in folgender Fassung anzunehmen:
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Entsprechend dem Programm der sozialdemokratischen Partei Deutschlands werden an die Gemeindevertretungen folgende Forderungen gerichtet:
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Gruhl Nowawes empfiehlt den Antrag Brandenburg . Die Forderung des allgemeinen Wahlrechts für die Kommunen gehört nicht vor die Gemeindevertretung, sondern vor den Landtag. In unser fommunales Aftionsprogramm gehört nur das, was wir auf grund Daß wir überall für das allgemeine gleiche Wahlrecht eintreten, unjeres Programms in den Gemeindevertretungen zu fordern haben. steht in unserem Parteiprogramm.
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Sonnenburg Friedrichshagen befürwortet den Berliner Antrag. Huth's Befürchtung, die Aktion der Brandenburger Genossen tönnte durch Annahme des Berliner Antrags gelähmt werden, sei völlig grundlos.
Hierauf wird ein Schlußantrag angenommen. Nach einem furzen Schlußwort des Referenten wird Punkt 1 in der Berliner Fassung mit übergroßer Mehrheit angenommen.
Programm- Entwurfs: Singer Berlin hält nunmehr das Referat zu Punkt 2 des
Auf dem Gebiete des Schulwesens fordern wir: Weltlichkeit der Schulen. Obligatorischen Besuch der Volksschulen. Unents geltlichkeit des Unterrichts und der Lehrmittel in den Volksschulen, sowie in den höheren Bildungsanstalten für dies jenigen Schüler der Volksschulen, die kraft ihrer Fähigkeiten zur weiteren Ausbildung geeignet erachtet werden. Errichtung von Schultantinen zur Verpflegung der Schulkinder. Schuls ärzte zur regelmäßigen Prüfung und ärztlichen Beaufsichtigung der Schüler, der Schulen und Schuleinrichtungen. Schaffung einer Klassenfrequenz, die einen gedeihlichen Unterricht ermöglicht. Besondere Schulklassen für minder Befähigte. Verbot jeder Erwerbsa thätigkeit schulpflichtiger Kinder. Obligatorischen Fortbildungsa unterricht für beide Geschlechter bis zum 18. Lebensjahre. Gra theilung des Fortbildungsunterrichts an Wochentagen während der Arbeitszeit. Errichtung und Ausbildung von Volksbibliotheken und Lesehallen.
Parteigenossen!
Wenn wir nunmehr in die Berathung zu stellen haben, so müssen wir uns zunächst mit dem großen Gebiete der zweiten Forderung eintreten, die wir in der Gemeindevertretung des Gemeindeschulwesens beschäftigen, welches durch einen vernünftig gestalteten Unterricht dazu beitragen muß, Bildung und Aufklärung mehr als bisher in die Massen der Bevölkerung zu tragen und die Jugend der Arbeiterbevölkerung auch schon in der Schule mit den Dingen vertraut zu machen, die ihr den Kampf ums Dasein zu er leichtern geeignet sind. Ich wende mich gleich zu den einzelnen Forderungen. Die erste derselben ist: Weltlichkeit der Schulen.
Huth Brandenburg freut sich über die Unterstügung, die der 1. Für die Wahlen zu den Gemeindevertretungen ist von diesen Antrag Brandenburg durch einen Nicht- Brandenburger wie Gruhl auf Einführung des allgemeinen, gleichen, geheimen, gefunden hat. Die Gemeindeverwaltung ist nicht die Adresse, direkten Wahlrechts hinzuwirken. Das Wahlrecht darf an die die Forderung auf Einführung des allgemeinen burch den Empfang irgend welcher Unterſtügung aus Ge gleichen Wahlrechts zu richten ist. Deshalb ist der Antrag Brandenmeindemitteln nicht aufgehoben oder beschränkt werden. Die burg der einzig präzise. Die Instanz für dieses Verlangen ist der Wahlen haben des Sonntags stattzufinden. Landtag. Auch die Brandenburger Genossen stehen auf dem Boden Diesen Punkt werden wir ja durch eine schließliche Entscheidung 2. Einflußnahme auf die Gesetzgebung behufs Verwelt: des sozialdemokratischen Programms, das ja das allgemeine gleiche der Gemeinden selbst nicht herbeiführen, er muß auf dem Wege der lichung der Schulen und Herbeiführung des obligatorischen Wahlrecht für alle Wahlen vorsicht. Aber der Berliner Vorschlag Gefezgebung erkämpft werden. Aber wir sind der Meinung, daß Besuch der Voltsschulen. Unentgeltlichkeit des Unterrichts ist sprachlich und redaktionell falsch. Ich hoffe, wir werden uns hier wir gelegentlich der Wahlen zur Gemeindevertretung die Massen und der Lehrmittel in den Volksschulen, sowie in den höheren verständigen und man wird uns nicht zu majorisiren versuchen. mehr und mehr darüber aufklären müssen, wie schädlich die Bildungsanstalten für diejenigen Schüler der Volksschulen, Bruns Berlin bittet den Berliner Borschlag anzunehmen. heutige Schulverfassung ist, um unsere anderen Forderungen die Kraft ihrer Fähigkeiten zur weiteren Ausbildung geeignet Jm Punkt 1 ist auch davon die Rede, daß die Armenunterstüßung auf dem Gebiete des Schulwesens erst überhaupt erklären zu können. erachtet werden. Errichtung von Schultantinen zur Ver- nicht den Verlust des Wahlrechts zur Folge haben darf. Nun hat Wir verlangen Weltlichkeit der Schulen; wir wollen den Religions pflegung der Schultinder. Schulärzte zur regelmäßigen Prü- das Ober- Verwaltungsgericht es thatsächlich als der Gesetzgebung unterricht aus der Schule heraus haben, wir wollen die Schule loss fung und ärztlichen Beaufsichtigung der Schüler, der Schulen entsprechend erklärt, daß schon Rückstände in Krankenhausgeldern den lösen von allen dogmatisch- konfessionellen Fesseln, die ihr heute aufund der Schuleinrichtungen. Schaffung einer Klassen- Berlust des Wahlrechts zur Folge haben. Hier hat aber Branden - gelegt sind.( Sehr richtig!) Wir wollen die Schule für den frequenz, die einen gedeihlichen Unterricht ermöglicht. Be- burg nicht bemängelt, daß eine Abänderung der Gesetzgebung noth- Zweck frei machen, den sie überhaupt zu verfolgen hat. Wir sondere Schulklassen für minder Befähigte. Verbot jeder Erwendig ist. Analog verhält es sich mit den Fortbildungs- wollen nicht, daß die Religion, ganz gleich welaje, einen überwiegen werbsthätigkeit schulpflichtiger Kinder. Obligatorischer, Schulen, die in der Gewerbe- Ordnung ihre gesetzliche Grund- den Theil des Unterrichts bildet. Entsprechend unserem Programm, mindestens 3 Jahre dauernder Fortbildungsunterricht. Er lage haben, aber auch hier wird von den Brandenburgern daß Religion Privatsache ist, hat jeder das Recht, für sich und seine theilung des Fortbildungsunterrichts an Wochentagen während nichts bemängelt. Wir stellen ja feineswegs nur Fordes Kinder auf diesem Gebiete zu thun und zu lassen, was ihm gefällt. der Arbeitszeit. Errichtung und Ausbildung von Bolts- rungen, die allein durch die städtischen Körperschaften zu Wir greifen nicht mit rauher Faust in das Herz unseres Volkes, wir bibliotheken und Lesehallen. ermöglichen find, sondern wir drüden in unserm Programm all wollen den Leuten, die nun einmal, sei es aus Unbildung, aus Ges gemein unsere Ziele auf kommunal- politischem Gebiet aus. Wir ver- wohnheit, aus Zwang, gewisse Dinge, die wir überwunden haben, langen, um den Arbeitern die Vertretung in der Kommune zu noch für nothwendig erachten, unsere Ansicht nicht aufdrängen, wir fichern, das allgemeine Wahlrecht als Grundforderung. Wir haben in der Berliner Stadtverordneten- Versammlung sogar den Antrag auf Einführung des allgemeinen, gleichen Wahlrechts gestellt und er ist verhandelt worden. Unser Antrag ist präziser, kürzer und dem Programm entsprechend. Nehmen Sie den Berliner Antrag an.
Schnelle.
Einziger Punkt der Tagesordnung ist die Berathung des Berliner Programmentwurfs. Referent zu Puntt 1: Für die Wahlen zu den Gemeinde bertretungen ist das allgemeine, gleiche, geheime, direkte Wahlrecht einzuführen. Das Wahlrecht darf durch den Empfang irgend welcher Unterstügung aus Gemeindemitteln nicht aufgehoben oder beschränkt werden. Die Wahlen haben des Sonntags stattzufinden.- ist
wollen sie nur aufklären und belehren. Aber wir wollen die Neligion zur wirklichen Privatsache machen. Es sollen diejenigen, die das Bedürfniß nach religiösen llebungen für sich und ihre Kinder haben, die Leute, die ihnen dieses Bedürfniß befriedigen, aus ihrer eigenen Tasche bes zahlen; wir wollen nicht die Gemeindemittel dafür in Anspruch ges Thiele Brandenburg: Mit dem Hinweis auf die Fort- nommen sehen. Der zweite Grund, weshalb wir die Weltlichkeit bildungsschulen hat Genosse Bruns recht unglücklich operirt. Wo ist der Schule haben wollen, besteht darin, daß wir einen Zustand nicht, es denn verboten, daß Fortbildungsschulen für die weibliche Jugend länger im Jntereffe der Bevölkerung dulden können, in dem das errichtet werden? Wir würden garnichts erreichen, ja uns lächerlich| dogmatische Wissen, was die Religion bringt, weit über Gebühr hinaus