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Politische Uebersicht.

Berlin , den 29. Dezember.

Die Lesert- Lützow- Nebenregierung ist wieder an der Arbeit, und kündet eine neue Reichskanzler- Strife an. Es wird mitgetheilt, daß Hohenhole um der Köllerei und Bossiade willen mit Miquel und dem Kaiser selbst in fcharfen Gegensatz gerathen sei und wohl bald das Feld werde zu räumen haben. Scharfer Gegensatz!

Wer lacht da nicht! Herr von Hohenlohe in schatjem Gegensah! Gerade das Nicht scharfe, das Abbrechen aller Spigen, das sich Anfügen an alle Stanten und Ecken ist ja das Wesen des Fürsten von Hohenlohe ; und zwar das Wesen, dem er feine Stellung verdankt.

Strenge waren weit hinten die Absperrungstetten ge- lich dem Vereine fofort beitraten, und daß die Zeichnungsliste in zogen. Nur wenige Schiffe, so die für den Empfang zurückgebliebene wenigen Minuten das überaus günstige Resultat von airfa " Bohemia", durften sich in angemessener Entfernung aufhalten. In 218 fb. St.( ettva 4400 M.) Jahresbeiträgen ergab. Es steht zu Konstantinopel waren alle Straßen neu gepflastert, alle Häuser erwarten, daß auch von den nicht erschienenen Mitgliedern der neu angestrichen, von oben bis unten gefchmidt und alles fern- Kolonie noch weitere beträchtliche Beträge gezeichnet werden. gehalten, was das Auge des Kaisers und der Kaiserin irgendwie hätte Möchten von allen Orten im Auslande, wo Deutsche zusammen­wie man beleidigen können. Es war ein Absperrungssystem, leben und wo deutsche Interessen des Schutzes und Schirmes es sich praktischer und schöner nicht bent en tann. Wir erfuhren, daß seit Wochen die ganze durch eine diesen Interessen gewachsene und der Bedeutung des Reiches entsprechende Flotte bedürfen, ähnlich glänzende Erfolge Stadt durchsucht worden und daß jeder, der sich nicht aus- zu berichten sein!" weisen fonnte, in das Innere Kleinasiens gefchidt worden Derartige Berichte von deutschen Flottenvereins- Gründungen- war. Auch wurden Hunderte von Menschen während die oft genug von der Heimath her künstlich inspirirt werden bald unserer Anwesenheit in den Stuben der Gefängnisse gut verpflegt. in diesent, bald in jenem Lande, gehören jezt zu den beliebtesten es fich ja, daß die Bevölkerung eine ungeheure Freude über die irgendwo einige Dugend Beamte und Kaufleute zusammenkommen Bei so umfassenden und so humanen Vorbereitungen begreift Mitteln der Propaganda des Marine Chauvinismus. Wenn da Anwesenheit des deutschen Kaisers empfinden mußte!- und ihr flottenfrohes Herz überfließen lassen, so ist das natürlich ohne jede Bedeutung, denn jener Leute Patriotismus ist nur gar zu Märkelchen gesammelt. Aber davon kann man auch noch nicht Banzerplatte zahlen, und wer weiß, ob der patriotische Eifer zu weiteren Sammlungen vorhält. Bisher haben die Flottenschwärmer

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deutsches Reich. I

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Predigtbuch für Marine- Offiziere.

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billig. Freilich in Kairo hat man allsogleich einige taule eine große

Mit 78 Jahren berändert ein Mensch nicht sein Wesen. Und wenn der Reichskanzler Luft trüge nach einem guten Abgang", dann hätte er längst abgehen müssen. Und im Weg ist er ja niemanden. Er gleicht einem jener gutmüthigen Ehemännern, die einer erzentrischen Frau alles erlauben, und von ihr zwar nicht geliebt, aber doch als ein bequemes lebel der Armee ein Predigtbuch für die Kriegsschiffe der deutschen Flotte, aber zahlen mußte allemal der arme deutsche elber Es wird mitgetheilt: Der Kaiser hat durch den Feldprobst viel geredet von der Nothwendigkeit und Herrlichkeit einer großen betrachtet werden. Die Herren Agrarier können es nicht besser Marine herrichten lassen. Nach diesem Buche soll auf den Kriegs- Michel!- bekommen als unter Hohenlohe. Miquel als Reichskanzler schiffen, die teinen Geistlichen an Bord haben, von dem damit würde voraussichtlich weniger für sie thun, als Miquel mit betrauten Offizier die Andacht nach der Gottesdienst- Ordnung preußische Kriegsminister hat gegen den Leipziger Beteranenverband, Der preußische Kriegsminister und die Veteranen. Det dem Reichsfanzler Hohenlohe als Vorgesezten. abgehalten werden. Gleichzeitig ist der Wunsch ausgedrückt worden, daß auch auf den Schiffen der Handelsmarine bei der Ab- an die ihm unterstellten Behörden soeben folgende scharfe Verfügung haltung des Gottesdienstes für die Mannschaft und Passagiere von Offizier dieses Buch in Gebrauch genommen wird. Hiermit wird dem Kommandanten bezw. dem die Sonntagsandacht leitenden demnächst auf den überseeischen Handels- Dampfschiffen Hamburgs der Anfang gemacht werden.

Daß es aber auch unvernünftige Junker giebt, und daß diese gegen Herrn v. Hohenlohe wühlen und heken, ist gewiß. Und so fehlt es der Ledert- Lützow- Sippe allerdings nicht an Hintermännern". Das gehört nun einmal zum Zickzackkurs und der Majestätsbeleidigungs- Aera.-

Die Ausweisungen

Den Mangel eines solchen Predigtbuches für Marine- Offiziere, das bequem und ohne daß der Predigende biel von religiösen Dingen zu fennen braucht, auf der Seefahrt benutzt werden kann, hat der se aiser, wie uns zu obiger Mittheilung erzählt wird, wohi selbst empfunden.

aus Schleswig- Holstein dauern immer noch fort und erregen die öffentliche Meinung in Deutschland in steigendem Maße. Neuerdings wird berichtet, daß mehrere dänische Maschinen- Der Kaiser pflegt nämlich, wenn er mit der Hohenzollern " meister des Protestblattes Heimdal" aus dem Lande ge- ausfährt, Sonntags auf Schiffsdeck Andachtsdienst anzuordnen und trieben worden sind. Zwei Dienstknechte des Hofbesigers dabei selbst als Prediger aufzutreten. Und er nimmt es sehr ernſt mit diesem Amt. Andersen in Frörup erhielten die Aufforderung, am Weihnachtstage fommandeure die Aufgabe des Sonntagspredigers leicht als etwas Denn während andere kriegsluftige Schiffs­vor dem Amtsvorsteher zu erscheinen. Da beide dänische Unter- brückend empfinden und den Kirchendienst so furz als möglich er­thanen sind und wohl nichts Gutes ahnten, gingen sie sofort über ledigen, pflegt der Kaiser allsonntäglich mehrere Stunden damit zu­die Grenze nach Dänemark . Von einem besonders bedauer- zubringen. Bisher wurde ihm dazu aus Berlin ein Predigttert lichen Fall von Ausweisung erzählt eine Kopenhagener zugeschickt, den er dann zur Verlesung brachte. Jetzt foll's bequemer Korrespondenz. Danach wäre eine Wittwe, deren einziges eingerichtet werden. Verbrechen darin bestand, daß sie nur dänisch sprach, mit threm tranten Rinde ausgewiesen worden. Das Kind sei auf der Reise gestorben.. Der Vorfall sei dem deutschen Kaiser mitgetheilt worden.

Bei einem derartigen rücksichts- und zwecklofen Vorgehen ist es nicht verwunderlich, daß sich in der dänischen Geschäfts­welt eine steigende Boykottbewegung gegen den deutschen Handel ausbreitet. Der Konfettionär", das Fachblatt der Berliner Konfektions- Industrie, berichtet z. B. hierüber:

Die dänischen Ausweisungen beginnen jetzt fast verheerend für diejenigen deutschen Firmen zit wirken, welche bisher Geschäfte mit Dänemark gemacht haben. Die dänische Kund­schaft weigert sich beharrlich, von deutschen Häusern zu kaufen. Aber damit nicht genug, auch schwedische und norwegische Häuser haben in jüngster Beit erklärt, daß sie zu ihrem Bedauern die langjährigen, liebgewordenen Verbindungen mit Deutschland ab­brechen und ihre Waaren in Ländern faufen, deren Stegierungen gegen ein kleines schwaches Land nicht derartig vorgehen, wie der Kulturstaat Preußen gegen Dänemart. Ueberall, wo man nach­fragt in Deutschland , aus Berlin , aus Sachsen , vom Rhein , aus Süddeutschland kommen Klagen über den großen Schaden, den das Geschäft durch die dänischen Ausweisungen erleidet." Daß die Stimmung der deutschen Geschäftstelt durch diese Wirkungen der Köller'schen Politik immer erbitterter wird, ist erklärlich. Von allen Seiten praffeln die Angriffe wird, ist erklärlich. Von allen Seiten prasseln die Angriffe auf die Regierung, die ja die Verantwortung für Stöller's Thaten übernommen hat, herein. Sie wird demnächst ja im Landtage Gelegenheit haben, über die Sache Aufklärung zu geben, und sie bemüht sich bereits jekt, in der offiziösen Presse durch großsprecherische Redensarten die öffentliche Meinung auf ihre Seite zu ziehen. Da lesen wir in der Nordd. Allg. 8tg.":

Wenn aber auch die Handelsmarine mit vervielfältigter Frömmigkeit bedacht werden soll, so werden die Hamburger Seeleute vermuthlich mit dem Verlangen quittiren, daß endlich einmal das über die Einführung des geistigen Manna auf den Handelsschiffen zur Leibes Nahrung und Nothdurft Erforderliche in genügender Menge und genießbarer Qualität herbeigeschafft werde. Auch auf die Nothwendigkeit einer annähernd ausreichenden Entlohnung werden sie bei dieser Gelegenheit nicht verfehlen hinzuweisen. Uebrigens ein dank­barer Vorwurf für einen Karikaturenzeichner. Die Hamburger Großrheder als die profitgierigsten aller deutschen Unternehmer an­dächtig mit dem Vertheilen von Predigtbüchern für ihre Lohnsklaven beschäftigt!-

Vom bayerischen Zentrum.

erlassen:

Im Jahre 1894 hat sich in Leipzig ein Verband deutscher Kriegsveteranen" gebildet, gegen dessen Bestrebungen behördlicher­feits bereits öfter hat Stellung genommen werden müssen. Ein im Sonderabdrud beigefügter Artikel der preußischen Jahrbücher ( Seft II bom& ebruar b. 3.), legt bar, in welcher Weife ber mer band das von ihm erstrebte, wenn auch vorläufig von seinem Programm abgefeßte Ziel, die Erlangung eines sogenannten abgefekte bie eine Ehrensoldes für alle Kriegstheilnehmer ohne Kriegstheilnehmeraten Unterschied verfolgt, wie er bei seiner Agitation sich nicht scheut, Behörden und Beamte anzugreifen und unzufriedenheit in weite Kreise der Betheiligten hineinzutragen. Der auf­Ton des reizende Vereinsblattes Der Veteran" ift in diesem und in dem leztverflossenen Jahre allerdings gemäßigter gewesen als früher, indeffen ist die Neigung zu agitatorischem Vorgehen innerhalb des Verbandes nicht erloschen. Das Kriegsministerium ersucht daher, die Angehörigen des dort­feiligen Bereichs über den Verband und seine Bestrebungen auf­zuklären und geeignete Anordnungen zu treffen, daß diesen Be­strebungen nach Möglichkeit entgegengetreten wird und die zum aktiven Heere gehörigen Personen dem Verbande und seinen Ver­anstaltungen thunlichst ferngehalten werden. Für die Zivil­verwaltung sind seitens der zuständigen Herren Ressortminister entsprechende Anordnungen zu erwarten."

Dem Verbande gehören in zahlreichen preußischen Städten Zweigvereine an, gegen welche sich diese Verfügung richtet. der Kaiser hat erst dieser Tage das Protektorat eines Kriegervereins­Verbandes übernommen. Aber die Mitglieder des Leipziger Veteranen­verbandes haben sich wahrscheinlich schon die in dem kaiserlichen Erlaß erwähnte patriotische Gesinnung" rauben oder doch trüben lassen. Ja, fie haben fogar unzufriedenheit erregt. Und darum geschieht es ihnen recht, wenn sie nun gerüffelt werden.

Die Maßregelung des Dr. Kuntze am staatswissenschaftlichen Am Mittwoch fand in München die Delegirtenversammlung der Seminar in Leipzig wegen Kritik der amtlichen Handelsstatistik bayerischen Zentrumspartei statt. Sie war von nahezu 800 Personen wird vom Direktor des Seminars, Professor Bücher, in einer besucht, darunter befanden sich alle Wortführer des Zentrums, wie Berichtigung an das Berl. Tagebl." durchaus bestritten. Das Daller, Orterer, Pichler und Schädler. Es wurde eine stramme genannte Blatt hält jedoch die Behauptung aufrecht und bestreitet Partei- Organisation durch Kreisausschüsse und Vertrauens die Richtigkeit der Berichtigung auf grund genauer Informationen.- männer beschlossen. Das Programm der Zentrumspartei bes Reichstages, insbesondere die Bewahrung insbesondere die Bewahrung der Reservatrechte, einem sehr scharf gehaltenen Artikel das Verfahren der and ,, Agrarische Gesetzesverlegung" nennt die Köln . 8tg." in wurde einstimmig angenommen. Die Debatte wurde erst heftig wirthschaftstammer der Provinz Brandenburg , bei der Frage des Parteiorgans; schließlich wurde die die kein Bedenken getragen hat, seit einigen Monaten eine vollständige neu gegründete Bayerische Zeitung zum offiziellen& in- und Verkaufsstelle für landwirthschaftliche Bedürfnisse Organ gewählt. Die Versammlung beschloß, im Reichstag einen in dem weitesten Sinne ins Leben zu rufen; sie vermittelt den Protest einzulegen gegen die angebliche Verlegung des Einkauf aller Futter- und Düngemittel, landwirthschaftlicher Geräthe, Reservatrechts durch Errichtung des Militärfenats, Maschinen, Kohlen, Schmierstoffe, den Verkauf von Weizen, Roggen, ferner gegen jede Erhöhung der Militärlasten zu stimmen. Das Hafer und Gerste; fie sucht dabei einen möglichst weiten Kreis von neu gewählte Partei- Organ erhielt den Auftrag, aufs schärfste Abnehmern durch Gewährung umfangreicher Rabattsätze auf die gegen weitere Fortschritte Preußents in Bayern zu opponiren. Angenehm werden den norddeutschen Zentrumsführern diese Beschlüsse der bayerischen Parteifreunde nicht sein. Die Militär vorlage der Regierungen erscheint jedoch durch die Opposition der Bayern nicht ernstlich gefährdet. Das Zentrum wird eben, wie bei der Marinevorlage, getrennt stimmen. Wie lange aber die Partei derartige Zwiespältigkeiten in den wichtigsten Fragen der Reichs­politit wird ertragen können, das ist eine andere Frage.-

Bismard unter Zensur!

Fabritpreise zu gewinnen, und sie züchtet dadurch zu neuer fünft­licher Blüthe jenes verwerfliche System der Rabattwirthschaft, das die Unfolidität im Handelsgewerbe am meisten zu fördern geeignet ift.... Es ist eine selbstverständliche Grundregel für jeden gerecht geleiteten Staat, daß keinerlei amtliche Organisation, die aus staatlichen Es wird der Staatsregierung nichts erwünschter sein, als daß Steuern erhalten wird, Handelsgeschäfte treiben darf, welche in den Gegnern der Maßregeln zum Schutz des Deutschthums in der die berechtigte Thätigkeit des Privatgewerbes eingreifen. Wird Nordmart gegen dänischen lebermuth und dänischen Terrorismus diese Grundregel nicht innegehalten, so wird dadurch selbstverständlich ausgiebige Gelegenheit gegeben wird, die deutsche Politik der Re­jeder ehrliche Wettbewerb zerstört; denn es ist keine Kunst, Handels­gierung anzugreifen. Die Staatsregierung wird gerne die Gelegen­geschäfte zu betreiben, wenn man weiß, daß alle geschäftlichen heit ergreifen, alle nöthigen Aufklärungen zu geben, und ist sicher, Es ist fein Scherz: Fürst Bismard ein staatsgefährlicher Schrift. Berlufte von vornherein aus öffentlichen Mitteln gebedt werden. daß die preußische Voltsvertretung, wie die deutsche Bevölkerung in steller und seine Memoiren ebenso verpönt wie die Schriften seiner Den Landwirthschaftskammern in Preußen hat demgemäß der Gesez­Nordschleswig dies schon längst gethan hat, fich voll überzeugen wird, fozialdemokratischen Antipoden. Freilich nicht bei uns in Deutsch geber nicht die Aufgabe gestellt, landwirthschaftliche Handelsgeschäfte daß es die höchste Zeit war, gegen die wohlorganisirte, auf fünf land, wo das Bismardbuch von allerlei Geschäftshubern als größtes au treiben; ihre Einnahmen bestehen nicht aus freiwilligen Bei­tige Losreizung gerichtete dänische Agitation in preußischen Ge- Geschichtswerk des Jahrhunderts ausgeschrien wird. Wohl aber im trägen, sondern aus Steuern und Zuschüssen des Staates, der Pro­bietstheilen fest einzuschreiten und das wankende Selbstgefühl der freundnachbarlichen Rußland, mit welchem Staate die Drähte vinz, der Kreise und Gemeinden. Deutschen , sowie das Vertrauen auf die Unterstützung der Regie- nicht zu zerschneiden und Rückversicherungs- Verträge abzus Die Köln . Zeitung" ruft schließlich die Regierung auf, dem rung wieder zu heben. Es wird in allen Fällen nüglich sein, schließen Bismard stets als erste politische Aufgabe Deutsch - Verfahren der bureaukratischen Landwirthschaftskammer ein Ende zu wenn aus einer Diskussion im Landtage die um ihre Nationalität lands anjah. Und doch ift das Tegte Wert des machen. Denn es ist selbstverständlich, sagt das Blatt, daß, je tämpfenden Deutschen die Gewißheit erlangen, daß die Staats- großen Kanglers" unter Benfur gestellt. regierung sich nicht irre machen und die dänischen Agitatoren nicht darüber aus Petersburg geschrieben: Der Boss. 8tg." wird länger die Regierung diesem Treiben zusieht, ste um so mehr einen Gegensaz zwischen Handel und Gewerbe einer darüber in Zweifel zu lassen gewillt ist, daß sie in Preußen und seits und Landwirthschaft anderseits großziehen nicht in Dänemark sind! hilft, den nicht aufkommen zu lassen sie das dringendste Interesse haben sollte."-

Bon irgend einer besonders hervortretenden dänischen Agitation ist in letzter Zeit nicht das geringste bekannt geworden. Und so vermuthen wir denn, daß es der Regierung sehr schwer fallen wird, durch ihre Erklärungen im Landtage die öffentliche Meinung zu überzeugen, daß ihre massenhaften Austreibungen ganz unschuldiger dänischer Dienstboten eine deutsche Politit genannt zu werden verdient. Bis jetzt hält man diese unbegreiflichen Köllereien für eine ganz zwecklofe Gewalt- Politit.

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Ueber die Palästina- Neise des Kaffers

hielt der Ober- Hofmeister der Kaiserin, Freiherr v. Mirbach, in Botsdam einen Vortrag, der mancherlei recht Interessantes enthielt. So erzählte der Redner beispielsweise:

Seit mehreren Wochen lagern in allen größeren Städten des Reiches viele tausend Exemplare der Bismard'schen Gedanken und Erinnerungen", und vergeblich ist seither die Genehmigung zu ihrem Berkaufe erwartet worden. Wenn es auch einzelnen ge­fchickten Buchhändlern gelungen ist, einige Exemplare den Späher­blicken der Zensurbeamten zu entziehen, so liegt doch die große Mehrzahl unter Siegel und Gewahrsam der Zensurbehörden. Nicht einmal die höchste zuständige Behörde, die Ober­Breßverwaltung, wagt es, die Herausgabe der Bücher zu verant worten, da Dinge darin stehen, die sonst überall von der Zenfur gestrichen zu werden pflegen, wie die Erwähnung der Ermordung Kaiser Paul's in der Oeffentlichkeit darf noch immer nur von dem plötzlichen Ableben" des Kaisers gesprochen werden, die ungenirten Urtheile über den verstorbenen Reichskanzler Fürsten Gortschakow u. a. Der Chef der Ober- Preßverwaltung hat daher. die Entscheidung über die Freigebung der Bismard'schen Memoiren dem Minister des Aeußern überlassen, und Graf Murawiew wird nun zu befinden haben, ob das hinterlassene Werk des Fürsten Bismard in Rußland gelesen werden darf oder nicht." Wundersame Fronie der Geschichte.

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Gegen den Kontraktbruch landwirthschaftlicher Arbeiter. Die Brandenburgische Landwirthschaftstammer hat Formulare druden lassen für Strafanzeigen gegen landwirth­schaftliche Arbeiter und Dienstboten, die sich des Kontraktbruchs schuldig gemacht haben. Diese Formulare sollen unentgeltlich an alle Landwirthe der Provinz abgegeben werden. Es soll damit eine allgemeine und gleichmäßige Verfolgung des Kontraktbruchs, der namentlich unter den landwirthschaftlichen Arbeitern in bedenklichem Maße" zunehme, in die Wege geleitet und so zugleich Material be schafft werden zum Beweise der Nothwendigkeit des Erlasses schärferer Strafbestimmungen für Kontrattbruch". Wir zweifeln nicht, daß die Brandenburger Junker genügend Material", nach ihrer Weise dargestellt, beibringen werden. Einen Werth können diese Erhebungen aber nur haben, wenn sie ergänzt Man fah in Palästina nichts von dem gewöhnlichen würden durch Bekundungen seitens der Arbeiter; wenn diese ihr Bustande der Dinge, nichts vom alltäglichen Leben des Material auspadten und erzählten über die elenden Löcher, Boltes, sondern alles war so außergewöhnlich, wie es Jahr der die Breßfreiheit haßte und die Presse seiner politischen Gegner von der endlosen Schufterei und den groben Mighandlungen, Das Buch des Mannes, in denen sie hausen, von dem Futter, das ihnen vorgesetzt wird, hunderte nicht gesehen haben und erwarten komiten. Aber dennoch tnebelte jo hart er nur fonnte, nun selbst unter Siegel und hinter denen sie von den rohen Patronen oft ausgesetzt sind. Wird alles fonnte man an dem Zustande des einst so reich gefegneten Landes sehen, Riegel der Zensur gebamit. dies zufammengetragen und vervollständigt durch Lohnstatistiken und daß es unter dem Fluch Gottes steht. In Venedig an Riegel der Zensur gebamit. Bord empfing der Kaiser die ersten Depeschen von der Festnahme Es giebt in den Reihen unserer Konservativen zahlreiche Freunde Gerichtsverhandlungen, in denen die Brutalitäten der Blau­einer Anarchistenbande in Port Said , die sich nach russischer Zustände, insbesondere der russischen Zensur, die sie gar blütigen zur Sprache kommen und an solchen mangelt es nicht Balästina hatte einschiffen wollen. Die Nachricht machte tiefen 3 gern auch in deutsche Lande importiren möchten. Ob ihnen nun Eindrud. Es wurde wenig darüber gesprochen; aber jeder fühlte, nicht doch etwas gruselig wird vor ihrem Knuten-, Jdeal"? daß das hohe Baar nicht allein von Menschen geschützt werden könne, fondern daß der Schuß Gottes die Hauptsache ist. Diesem Gedanken Deutscher Flottenverein in Kairo . Die Norbd. Allg. 8tg." Aus Heffen, 28. Dezember.( Eig. Ber.) Zwei umfangreiche gab der Ober- Hofprediger D. Dryander einen ergreifenden Ausdruck; verkündet mit lautem Trara die Gründung eines Flottenvereins in Gefezentwürfe hat die hessische Regierung den Landständen er predigte über den 91. Pfalm: Wer unter dem Schirm des Höchsten Kairo, nachdem bereits in Alexandrien ein solcher gegründet war. Der als Weihnachtsangebinde überreicht. Der eine betrifft die Ablösung fizet, ob Tausend fallen zu deiner Seite und Zehntausend zu deiner flottenbegeisterte Korrespondent des offiziösen Organs schreibt: aller noch vorhandenen Reallaften und Dienstbarkeiten. Es sind Rechten, so soll es doch dich nicht treffen, ich will ihn Wie groß das Interesse der hiesigen Kolonie für die Ver- dies die Zehntberechtigungen verschiedener Art; ferner Weideberech sättigen mit langem Leben und will ihm zeigen mein heil." Stärkung unserer Seekraft ist, und auf wie fruchtbaren Boden der tigungen; Brivate, Gemeinde- und Amtsfrohnden; die auf Grunds Einsam und allein fuhr die hohenzollern " in stolzer langfamer Aufruf des Hauptverbandes deutscher Flottenvereine im Aus- stüden haftenden Reallasten, die kirchlichen oder Schulziveden Fahrt in die Nähe des Marmorpalastes des Sultans. Wie ganz lande" hier im Lande der Pharaonen fiel, geht aus der dienen, oder in der Pflicht zur Anschaffung und Unters anders war diese Einfahrt, als die vor neun hocherfreulichen Thatsache hervor, daß die hiesige Ber- haltung von Faselvich bestehen; und schließlich alle Abgaben, die Jahren! Damals schautelten tausende von Fahrzeugen um uns fammlung von nicht weniger als 60 patriotisch gefinnten auf grund eines Erbpachtverhältnisses, einer Erbleihe oder Landsiedel herum heute war alles still und leer. Mit eiserner Männern aller Stände und Berufsarten besucht wurde, die sämmtleihe geschuldet werden.

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dann würden wir uns der Enquete mit Freuden anschließen, denn dann würden auch die Ursachen des häufigen Kontrakt­bruches der Landarbeiter festgestellt werden.