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Von einem elektrischen Straßenbahnwagen überfahren wurde vorgestern Nachmittag auf dem Alexanderplage die 50 Jahre alte Wäscherin Pauline Müller aus der Griebenowfir 14. Die Ver­uuglidte wurde mit einem gebrochenen Beine zunächst in ihre Woh nung gebracht. Gestern jedoch mußte sie einem Krankenhause zu geführt werden, da sich herausstellte, daß sie auch innerlich schwer verlegt worden war.

Am Weihnachtsbaum hat sich das vierjährige Töchterchen des Reifenden Kobel aus der Mariannenstraße schwer verbrannt. Das Mädchen befand sich mit seinem um zwei Jahre jüngeren Brüderchen allein in der Wohnung. Als es zu dunkeln begann, ohne daß die abwesenden Eltern zurückkehrten, tam das Kind auf den Einfall, die Kerzen des Weihnachtsbaumes zu entzünden, damit es in der Stube hell werde. Nachdem die unteren Kerzen entflammt waren, bemühte fich die Kleine, auch die oberen Kerzen zu entzünden, wobei die Kleider des Mädchens Fener fingen. Nachbarsleute, welche durch bas Gefchrei der Kinder herbeigelodi wurden, erstichten zwar das Feuer, doch hatte das Mädchen bereits so schwere Brandwunden erlitten, daß dasselbe in ein Krankenhaus geschafft werden mußte, woselbst es nun hoffnungslos darniederliegt.

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Bei der Arbeit verunglückt ist vorgestern Nachmittag um zehn Martein Fünf, Dreis und Zweimartstid- zu entwenden. J Anerkennung der Revisionsgründe, die auch der Oberstaatsanwalt 31/4 Uhr der 80 Jahre alte Schloffer Paul Gottwalt, der am Nachdem er das Geld auf die Kochmaschine gelegt, habe er ihr die für stichhaltig hielt, freigesprochen, und die Kosten der Staats Bahnhof Westend Nr. 4 wohnt. Gottwalt hatte an der Leitung der vereinbarten 1,50 m. gegeben. Hierbei habe sie min wahrgenommen, taffe auferlegt. Das Urtheil führt aus, daß die ärztliche Bestätigung elettrijchen Straßenbahn in der Schönhauser Allee zu thun, stürzte daß ihr das Geld abgenommen worden sei, und es von ihm zurüd der Arbeitsunfähigkeit unter allen Umständen die Rechtmäßig. aus einer Höhe von fteben Metern auf das Straßenpflaster herab verlangt. Schreiend und schimpfend sei sie auf ihn eingedrungen. teit des Anspruchs auf das Krankengeld begründe, gleich viel und zog fich einen Beinbruch und schwere innere Verlegungen zu. Um fie zum Schweigen zu bringen, habe er ihr zunächst gedroht ob der Betreffende weiter arbeite. Für solche einer Ein Arzt ließ ihn mit einem Rettungswagen nach der Charitce und dann gleich darauf eine Ohrfeige gegeben. Da sie jezt nur Krankenkasse nachtheilige Fälle habe diese das Recht, mit statutarisch bringen. dt noch lauter geschrieen habe, so sei er in der Besorgniß, im ganzen zu bestimmenden Ordnungsstrafen vorzugehen oder solche Im Gewerbegericht wurde der Schiffer Lüdicke verhaftet. Die Hause blamirt zu werden, in Wuth gerathen, habe sie gewürgt und Praktiken übende Mitglieder in eine Krantenanstalt zu stecken. Eine Polizei fuchte ihn schon längere Zeit wegen einer Unterschlagung, geschlagen und so ohne Abficht getödtet. strafrechtliche Verfolgung sei aber nicht angängig. tonnte aber bisher seiner nicht habhaft werden. Zufällig erfuhr sie, Gin früherer Schluß der Ladengeschäfte soll jezt in Char - Der Amtsvorsteher v. Oppen hat abermals eine Nieder­daß er sich als Zeuge auf dem Gewerbegericht befinde. Sowie er lottenburg zur Ausführung fommen und zwar bei den Ge- Tage vor Gericht erlitten. Dem stellvertretenden Vorsitzenden des den Verhandlungssaal verlassen hatte, nahm ihn ein Schuhmann in schäften, deren Angestellte am schwersten unter einer übermäßig Verbandes der Stodarbeiter, Genossen Zorn in Berlin , war voi Empfang. langen Arbeitszeit zu leiden haben, bei den Läden der Kolonial- diesem Sozialistentödter ein auf 30 M. lautendes Strafmandat zus Wegen schwerer Vergehen gegen Mädchen unter 14 Jahren waaren Branche. Der Verein Charlottenburger Kaufleute der gegangen, weil Born nach der Behauptung des Amtsvorstehers bei ist der in der Schönhauser Vorstadt wohnende Kaufmann R. in Haft Kolonialwaaren- Branche hat beſchloſſen, vom 2. Januar, also nächsten dent hart bedrängten Gastwirth& indenhayn unerlaubt ein genommen worden. Der Angefchuldigte ist derartiger strafbarer Montag, an die Geschäfte abends 9 Uhr zu schließen. Eine Aus- öffentliches Tanzvergnügen abgehalten haben sollte. Natür Der Angeschuldigte ist derartiger strafbarernahme foll allein der Sonnabend machen, an welchem Tage eine lich stellte sich, wie schon häufig, so Natile, Handlungen in vier Fällen überführt. auch diesmal wieder Beschränkung nicht eintreten soll. Dem Vorhaben sind die nam die Haltlosigkeit solcher Behauptungen vor Gericht heraus und hafteren Spezialgeschäfte und Droguenhandlungen bereits beigetreten. so mußte denn selbst der Amtsanwalt Freisprechung beantragen. Dauernden Werth haben derartige Beschlüsse natürlich nicht. Sobald Der Gerichtshof erkannte nach diesem Antrage und legte die Kostenr irgend ein schäbiger Konkurrent seinen Laden länger als sein Nachbar des Verfahrens der Staatstaffe auf. In derselben Angelegenheit geöffnet hält, glaubt auch dieser sich nicht mehr an die Vereinbarung war der Gastwirth Lindenhayn schon früher freigesprochen worden. fehren zu brauchen. Da kann nur staatlicher Zwang helfen. Wie lange soll noch nach allen diesen Niederlagen das gegenwärtige Die Wilmersdorfer Gemeindeschul- Verhältnisse follen jetzt, Regiment des Amtsvorstehers von Oppen fortdauern? wie von der dortigen Gemeindevertretung gestern beschlossen worden ist, ein wenig verbessert worden. Wilmersdorf besitzt zur Zeit in der gestern die unverehelichte Anna Grabs unter der Anklage der Uumenschliche Behandlung eines achtjährigen Knaben führte Nähe des Nathhauses eine große neuerbaute Doppelanstalt mit je einer schweren Körperverlegung vor die erste Strafkammer des Land­Schule für Mädchen und Knaben und mit zusammen über 80 be- gerichts I. Die Angeklagte führt seit etwa einem Jahre dem Baus feiten Klassen, welche durchschnittlich von sucht werden. 55 Kindern bearbeiter Stübener, welcher von seiner Ehefrau getrennt lebt, die Eine Filiale dieser Anstalt, dieser Anstalt, die nur eine Wirthschaft. Stübener war den Tag über nicht zu Hause. Die Pflege bon Knaben und Mädchen gemeinsam besuchte Grundklasse seines achtjährigen Sohnes Otto mußte er umfaßt, ist in einem Privathause der Durlacherstraße untergebracht. überlassen, er ertheilte ihr auch die Berechtigung, den Knaben zu er der Angeklagten Dazu kommt drittens noch eine für die zu Wilmersdorf gehörende züchtigen, wenn es nothwendig sei. Diese Veranlassung soll nun stolonie bestimmte und aus sieben Klassen bestehende Gemeinde- nach der Behauptung fast täglich vorgelegen haben. Sie hat dann aber schule, welche sich in einer Miethsfaserne in der Johann Sigismund das Büchtigungsrecht in barbarischer Weise gehandhabt. Der Knabe kam straße befindet. An der Spizze der großen Doppelschule stand bisher eines Tages in einem Zustande zur Schule, daß der Lehrer ihn zur Polizei nur ein Zeiter, nämlich der Hauptlehrer Krumrey, welcher schon brachte. Der Arzt, der das Kind untersuchte, schilderte im Termine, früher lange Jahre hindurch in Wilmersdorf unterrichtet hat. Jetzt daß dasselbe dasselbe ein geradezu bejammernswerthes Bild geboten aber hat die Gemeindevertretung beschlossen, für diese Anstalt zum habe. Es sei ihm nicht möglich, alle die Verlegungen, Beulen, 1. April 1899 eine Rektorstelle einzurichten und zwar soll der neue Wunden und blutunterlaufenen Stellen anzugeben, die das Kind Nektor die Leitung der einen von den beiden Schulen dieser Doppelanstalt auf dem Kopf und im Gesicht gehabt habe. Der Rüden sei voll­und die der anderen der bisherige Oberleiter, Hauptlehrer Krumrey, ständig braun und blau, Gesäß und Beine seien mit Striemen be übernehmen, der seit dem 1. April d. J. bereits das volle Rektor- deckt gewesen. Die Angeklagte müsse einen schweren Stock zum gehalt bezieht. Außerdem werden im Laufe des Jahres 1899 an Schlagen benutzt haben. Das Kind sei schwerhörig und zeige den Wilhelmsdorfer Volksschulen noch 3 Lehrer und 5 Lehrerinnen Anfänge von Rückgratsverkrümmung, es sei wohl anzunehmen, angestellt werden, wozu die Gemeinde- Vertretung gestern ebenfalls daß dies Folgen der Mißhandlung seien. Das arme Kind die erforderlichen Mittel bewilligt hat. Desgleichen genehmigte sie jetzt anderweitig in Pflege gegeben worden, wo es gedeiht. G die Anstellung des Oberlehrers Heinrich aus Effen für das Gym- zeigte dem Vorsitzenden die Narben mit den Worten: nasium und die des Mittelschullehrers Otto Schulze aus Charist noch alles zu sehen." Der Staatsanwalt beantragte gegen die Das Kunstgewerbe- Museum veranstaltet in den Monaten lottenburg für die höhere Mädchenschule zum 1. April 1899. Angeklagte, die eine Rohheit und Gefühllosigkeit sondergleichen ges Januar- März die nachstehenden Vorträge: Grundzüge einer Formen- Ein Antrag der Wilmersdorfer Volksschullehrer, ihnen die zeigt habe, eine Gefängnißstrafe von 10 Monaten. Der Gerichtshof lehre für Buchdruder. Direktor Dr. Jeffen, 10 Vorträge, Mon- Miethsentschädigung von jährlich 500 auf 600 Mart zu erkannte auf sechs Monate Gefängniß, wovon 1 Monat tag abends 81/ 2-92 Uhr. Beginn: Montag, den 9. Januar. erhöhen, wurde dagegen abgelehnt, angeblich weil erst vor durch die erlittene Untersuchungshaft für verbüßt erachtet wurde. Die Goldschmiedekunst vom Mittelalter bis zur Neuzeit. einiger Zeit die Neuregelung der Gehaltsverhältnisse der Lehrer erfolgt Dr. Ernst Schwedler- Meyer, 10 Vorträge, Donnerstag abends 81/2 ist. Höchst nothwendig wäre es, daß endlich die Gemeindeschule in Droschfenfuhrherrn Start Cordaan aus Rigdorf vor der zweiten Ein gefährlicher Kinderfreund stand in der Person des bis 9/2 Uhr. Beginn: Donnerstag, den 12. Januar. Entwicklung Salenfee in einem eigenen Schulgebäude untergebracht würde. In Straffammer am Landgericht II. Obwohl der Mann erst 36 Jahre und Verwendung der dekorativen Formen im Alterthum. bem jezigen in jeder Beziehung ungenügenden Miethshause wird der alt, verheirathet und Familienvater ist, so ist er doch von einer bere Entwicklung Halenfee in einem eigenen Schulgebäude untergebracht würde. In Droschfenfuhrherrn Karl Cordaan aus Rigdorf vor der zweiten Dr. Botho Graef , 10 Vorträge, Freitag abends 8-91/ 2 Uhr. Be- Unterricht Lehrern wie Schülern zur Qual ginn: Freitag, den 13. Januar. Die Vorträge finden im Hörsaal brecherischen Leidenschaft besessen. Den Kindern macht es stets eine große des Museums statt und werden durch ausgestellte Gegenstände und Freude, ein Stüd Weges in einer Droschke fahren zu können. In dieser Be­Abbildungen, sowie durch Lichtbilder mittels des elektrischen Bild­ziehung war der Angeklagte den Kindern sehr entgegenkommend, nament­werfers erläutert. Der Zutritt ist unentgeltlich. lich wenn es fleine Mädchen waren, aber wenn er einen solchen kleinen Passagier hatte, dann fuhr er denselben in eine einsame Gegend und fuchte ihn zum Opfer feiner Leidenschaft zu machen. Solche Straf thaten wurden dem Angeklagten durch die geladenen 26 Bengen zehn nachgewiesen. Dafür wurde er zu fünf Jahren Zuchthaus und sechs Jahren Ehrverlust verurtheilt.

Sternkreuzbüchsen" für Volks- Lungenheilstätten vom Rothen Kreuz werden unentgeltlich von Frau Joseph Stern, Behren­straße 59, abgegeben. Die Sammelbüchsen sollen in Kaufhäusern, Wergnügungsstätten, Restaurationen, Fabriken zc. aufgestellt werden; die darin gesammelten milden Gaben dienen zur Unterhaltung der immer mehr in Anspruch genommenen Lungenheilstätten. Frau Joseph Stern sendet die Büchsen auf vorhergegangene schriftliche Be­stellung auch frei ins Haus. Auskunft über Heilstätten- Angelegen­heiten werden im Bureau des Heilstättenvereins vom Rothen Kreuz, Charlottenburg , Knesebeckstr. 29 I, ertheilt.

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Im Museum für Naturkunde sind in lezter Beit sehr inter­effante Schauftücke zur Ausstellung gelangt, welche zumal für Land­wirthe sehr lehrreich sein dürften. Es find Wurzeln und Blätter des Weinstocs mit Stebläufen aufgestellt worden, neben ihnen Bilder der Entwicklungsformen der legteren mit Erklärungen. Auch die San José- Schildlaus und andere an Früchten lebende Schildläufe werden vorgeführt. Die Sammlung der deutschen Käfer ist be­deutend vermehrt worden. Neben den meisten ausgestellten Käfern findet man ihre Fraßstücke und Angaben über die Lebensweise.

Seinen Verlegungen ist der am zweiten Feiertag gegen Abend in der Hauptstraße zu Schöneberg von einem Straßenbahnwagen überfahrene Knabe Heinrich Hennig bereits erlegen. Von den beiden Füßen war ihm der linte gänzlich abgefahren, und der rechte Fuß war ebenfalls so zerquetscht, daß er abgenommen werden mußte. Diesen furchtbaren Verlegungen hat der Körper des armen Knaben nicht standhalten können, denn vorgestern gegen Abend ist er seinen Leiden im Krankenhause erlegen.

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Wegen Vergehens gegen 8 10 des alten prenkischen Preßgefches waren der Arbeiter Bernstein und der jugendliche Rohtamm angeklagt worden. Man warf ihnen vor, daß sie ohne polizei­liche Erlaubniß öffentlich Plakate angeheftet hätten. Bernstein wurde in zweiter Instanz zu einer Geldstrafe verurtheilt, Nohlamm dagegar mit der Maßgabe freigesprochen, daß er einer Familie u über weisen sei. Beide legten Revision ein, das Rechtsmittel wurde aber aus folgenden Gründen gestern vom Kainmergericht zurückgewiesen: Auf die Revision des Angeklagten Bernstein tonne beigebracht habe, obwohl Bernstein in den Vorinftanzen nicht von nicht eingegangen werden, weil sein Vertreter, der Rechts­antvalt Lansberg, für die Revisionsinstanz eine Wollmacht ihm bertreten worden fei. Die Revision Nohtamm's dagegen fei überhaupt unzulässig. Rohtanum sei ja freigesprochen und nur einer Familie überwiesen worden, was nicht als Strafe anzusehen fei. Ein Angeklagter, der nicht bestraft sei, könne auch kein Rechtsmittel einlegen.

A18 Neberarbeitstage in den Betrieben der Bäckereien und Konditoreien des Niederbarnimer Kreises hat der Landrath v. Trescow für das Kalenderjahr 1899 die folgenden Tage fest gefett: 28., 29., 30. März, 1. April, 18., 19., 20. Mai, 20., 21., 22., 23., 29. und 80. Dezember. Die Festsetzung von sieben weiteren Die Deutsche Gesellschaft für volksthümliche Naturkunde Heberarbeitstagen hat sich der Landrath für besondere Gelegenheiten eröffnet am Dienstag, den 3. Januar, in dem chemischen Hörfale des vorbehalten. Außerdem haben die Arbeitgeber das Recht, selbständig Dorotheenstädtischen Realgymnasiums ihren 5. Vortragszyklus über noch Ueberarbeitstage höchstens 20- zu bestimmen. Technische Chemie. Es ist dem Vorstand gelungen, in der Person des Herrn Prof. Dr. H. Böttger eine bewährte Straft für Durch die Geistesgegenwart der Lokomotivführer Ecken­Anschluß an die Vorträge find für die Theilnehmer des Zyklus Be- die entsetzlichsten Folgen hätte nach fich ziehen können. Der Ber­die zu veranstaltenden Experimentalvorträge zu gewinnen. Im hof und Madrotsch ist ein Eisenbahnunfall verhindert worden, ber fichtigungen einschlägiger industrieller Anlagen ins Auge gefaßt, wie fonenzug Berlin - Stralsund, welcher furz nach 3 Uhr nachmittags in der kunheim'schen chemischen Fabrik, der Glasfabrit Marienhütte", Oranienburg mit einem von Neustrelitz kommenden Zuge zu freuzen der Stearin- und Seifenfabrit von Spielhagen u. f. w. zu weiterer hat, erhielt am Dienstag, den 27. d. W., die Nachricht, daß infolge Auskunft ist gern bereit der 1. Schriftführer der Gesellschaft, Ober- Verspätung des Neustrelitzer Zuges die Kreuzung mit dieſem nach der lehrer Dr. Greif, Köpeniderstr. 142. Station Naffenhaide verlegt worden sei. Der Stral­funder Bug fuhr daher von Oranienburg weiter. Er Theater. Im Schiller Theater beginnt die heutige Borstellung eine größere Strecke von hier fort, als ihm in der Nähe der Halte­ausnahmsweise, und zwar nur des Sylvesterabends wegen, bereits um 7 Uhr. Zur Aufführung kommt das Lustspiel Mauerblümchen" von stelle Fichtengrund auf dem eingeleisigen Bahnftrang der Neustreliter Blumenthal und Kadelburg. Im Olympia Theater wurde Mene: Bug bereits entgegenkam. Beide Führer erkannten sofort die Tetel" Donnerstag zum 100. Male gegeben. Heute, Sonntag und Montag ihren vollbesetzten Zügen drohende Gefahr und boten nun alles auf, Nachmittag geht" Dornröschen" in Szene. Im Thalia Theater die Züge zum Stehen zu bringen. Glücklicherweise gelang es ihuen, spielt Emil Thomas Sonntag zum ersten Male in Mein Leopold". Im die Züge auf eine Entfernung von nur etwa 250 Metern festzu- in einer öffentlichen Versammlung Stellung zu den bevorstehenden Baffage Panoptitum tritt Adrienne Gaston, eine Rivalin der legen. Hätte aber zu jener Zeit nebeliges Wetter geherrscht oder Yvette Guilbert vont 1. Januar ab in einem furzen Gastspiel auf. hätten sonstige Umstände den Lokomotivführern es unmöglich ge­Feuerbericht. Am Donnerstag war Berlin vollständig feuerfrei, macht, die Situation rechtzeitig zu erkennen, so wäre eine Stata­so daß keine einzige Alarmirung erfolgte. Freitag früh hatten strophe eingetreten, deren Folgen bei der großen Schnelligkeit der Senefelderst r. 1 Lumpen Feuer gefangen, das aber noch im Steime Büge garnicht abzusehen gewesen wären.

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Versammlungen.

Tie Brauer und Brauerei: Arbeiter nahmen am Donnerstag Wahlen zum Kuratorium des Arbeitsnachweises des Vereins der Brauereien. Tröger, welcher über diesen Bunft referirte, führte unter anderem aus: Schon vor 14 Monaten sei eine Kommission eingesetzt worden, die den Auftrag hatte, eine den Wünschen der Arbeiter entsprechende Alenderung der Statuten des Arbeitsnachweises herbeis

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erstidt werden konnte. Eine Alarmirung nach Schwedter str. 12 Ter Brandenburgische Provinzial- Ausschuß hat eine Anzuführen. Wenn es so lange gedauert habe, ehe in dieser Hin betraf einen Schaaldecken- und Balkenlagebrand. Nachmittags 4 Uhr frage wegen Betheiligung der Proving an der llebernahme einer ficht etwas geschehen ist, so liege die Schuld an den Arbeit wurde die Wehr nach Albenslebenstr. 24 gerufen, wo Keller- Garantiepflicht für eine neue Schifffahrtsstraße Berlin - Stettin ab- gebern und dem Kuratorium. Jezt endlich hätten die Unternehmer verschläge und Brennhölzer in Flammen standen. Bei großer Ver- lehnend beantwortet. verschiedenen Statutenänderungen zugestimmt, die den Forderungen qualmung war ein Vordringen zum Brandherde nur mittels Rauch der Arbeiter ein wenig entgegenkommen. Bisher verlangte man" helms möglich, worauf dann die Gefahr mit zwei Nohren beseitigt Die schwarzen Pocken sind auf dem Auswandererbahnhof von jedem gelernten Arbeiter, der in den Listen des Nachweises ein­werden konnte. Kurz darauf wurden Gneisena u str. 65 ein Stuhleben bei Spandau festgestellt worden. Das Kind eines getragen werden wollte, die Beibringung eines Lehrs Weihnachtsbaum und Gardinen eingeäschert. aus Rußland gekommenen Ehepaares, das nach Bremen wollte, um zeugnisses. Von dieser Bedingung soll nach dem neuen nach Nordamerika zu reisen, ist daran erkrankt. Die Familie wurde Statut in den Fällen abgesehen werden, wo der Betreffende zurückgehalten und auf dem Bahnhof in einer Jsolirbarade unter- uachweisen kann, daß er bereits längere Zeit in seinem gebracht. Beruf gearbeitet hat. Während jetzt für jede Vakanz dem Arbeits nur so viele Arbeiter gesandt werden, als derselbe einzustellen beab­geber mehrere Arbeiter zur Auswahl zugeschickt werden, verlangte die Kommission, daß diese Bestimmung fortfalle, und dem Betriebe sichtigt. Diese Forderung ist aber an dem Widerstande der Unter nehmer gescheitert. Ferner verlangte die Kommission, daß das nehmer gescheitert. der im Betriebe Beschäftigten festgefeht und dieses Prozentverhältniß Bermittelung des Arbeitsnachweises einstellen dürfen, auf 5 pet wollten jedoch die Unternehmer nichts wissen, dagegen seien fie den auf alle Arbeiterkategorien gleichmäßig vertheilt werde. Davon Wünschen der Arbeiter ein klein wenig entgegengekommen, indem sie die Zahl der ohne Inanspruchnahme des Nachiveises einzustellenden Arbeiter im ganzen von 393 auf 304 herabgesezt haben. Ganz be sonders sei es der Kommission darum zu thun gewesen, daß im Statut festgesetzt werde, daß jeder, der zur Zeit der Kuratoriumswahl in den Listen des Arbeitsnachweises eingetragen ist, das Wahlrecht zu Ein für Krankenkassen wichtiges Urtheil, das auch all dieser Körperschaft hat. Die Unternehmer haben dagegen nur den Ueber die Bernehmung des Buffe geht uns noch folgender Be- gemeines Interesse haben dürfte, hat jest das fächsische Oberlandes- jenigen das Wahlrecht zugestanden, die zur Zeit der Wahl im Nach richt zu: Nachdem bei Buffe in der sogenannten Revolvertasche der gericht gefällt. Ein Arbeiter war laut Beugniß zweier Rassenärzte weis eingetragen find, und innerhalb der letzten sechs Monate in Beinkleider Geld gefunden worden war, über dessen Erwerb er sich der in Frage kommenden Krankenkasse Auerbach i. V. durch einer zum Verein gehörenden Brauerei gearbeitet haben. nicht ausweisen fonnte, räumte er im Laufe der heutigen Verhöre Strankheit arbeitsunfähig geworden. Er hat aber während Ferner ist im Statut eine Bestimmung aufgenommen, ein, daß er es der Sidonie Hermann genommen habe. der viereinhalbwöchigen Dauer der Krankheit bezw. Arbeitsunfähig wonach ein Unternehmer, der in einem Jahre mehr Arbeiter Buffe ist, wie die Ermittelungen ergeben haben, am zweiten Feier- teit in einer Fabrit weiter gearbeitet und während dieser ohne Bermittelung des Nachweises einstellt, wie ihm zustehen, im tage abends mit Angehörigen seiner Familie in Berlin in einer Beit 78 m. verdient, gleichzeitig aber auf grund der ärztlichen Beug- folgenden Jahre ebenso viele Arbeiter weniger ohne den Nachweis Gastwirthschaft am Wörther Blaze gewesen. Er behauptet mun, daß nisse das ihm als Mitglied der Kasse zukommende Kranken- annehmen darf. Ueberschreitet er auch im zweiten Jahre den er auf dem Heimwege die Hermann um 12 Uhr an der Ede der gelb erhoben. Der betreffende wurde deshalb vom Schöffen- Prozentjazz, dann hat er eine Stonventionalstrafe von 50 M. zu Stant- und Wilmersdorferstraße getroffen habe. Sie habe ihn an und darauf auch vom Landgericht wegen Betruges verzahlen. Diese Bestimmung bietet aber nach Anficht des Referenten gesprochen und sich angeboten, ihn in seine Wohnung zu begleiten. urtheilt. Auf dagegen beantragte Revision wurde aber vom feine genügende Garantie für Innehaltung des jetzt so häufig Dort babe er Gelegenheit gefunden, ihr aus dem Portemonnaie Straffenat dieses Urtheil aufgehoben und der Angeklagte unter überschrittenen Prozentverhältnisses. Der Redner

Aus den Nachbarorten. Zur Aufklärung des Mordes in der Wilmersdorferstraße zu gierung in Potsdam , die städtische Polizeiverwaltung in tonig Aus Spandau wird berichtet: 8u dem Antrag der kgl. Ne­Charlottenburg fanden gestern wieder zahlreiche Vernehmungen statt. fiche Polizei umzuwandeln, hat der Magistrat beschlossen, Der Barbier Buſſe wurde, nachdem ihn zunächst der Untersuchungs- bie Angelegenheit in gemischter Kommission mit der Stadtverordneten richter noch einmal vernommen hatte, vormittags um 1/210 Uhr Versammlung vorzuberathen. Der Plan, die Militär­zur Kriminalpolizei gebracht. Hier wurde er im Polizeidienstgebäude neuerdings wieder von der Militärverwaltung in Erwägung gezogen mit einer Droschke vom Untersuchungsgefängniß nach Charlottenburg Schießschule von Rubleben nach Jüterbog zu verlegen, ift Berhältniß der Zahl derjenigen Arbeiter, welche die Brauereien ohne allen Personen, die bisher als Beugen in betracht kamen, gegen worden. übergestellt, namentlich den Kellnerinnen, die mit der Ermordeten Spandauer Garnison zugetheilt werden, die infolge der bevor Die dadurch frei werdenden Kasernements sollen der bekannt und zugleich in Stellung waren. Neuerdings rechnet man stehenden Verstärkung der neuen Regimenter mehr Räumlichkeiten auch mit der Möglichkeit eines Raubmordes und bringt Buffe braucht, die in Spandau selbst nicht vorhanden sind. auch in Zusammenhang mit Blutthaten, die in Berlin verübt worden find. Ob dahingehende Vermuthungen sich bestätigen, wird wohl schon die nächste Beit lehren. Busse, ein mittelgroßer Mann mit blondem, welligem Haar und einem Anfluge von Schnurrbart, fah sehr niedergedrückt aus. Er bleibt immer noch bei seiner ur­Springlichen Darstellung.

Gerichts- Beifung.

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befür

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