Samstag, B. August 1929.

Sonderausflugsgüge. Die Staatsbahnbirektion Brag- Sild fertigt Sonntag, den 11. August von Brag einen Sonderausflugszug mit ganzer Ver­pflegung nach Polit a. M., Ostasch und Stern, zum Preise von K 70.- ab, worin die Sin- und Stüdfahrt, Mittagessen, Sause, Begleitung und Unfallversicherung inbegriffen sind.- Sonntag, den 18. Auguft wird ein Ausflugszug nach den Ader 8- bacher und Wekelsdorfer Felsen zum Bretfe von K 82. abgefertigt. Die Abfahrt der beiden Züge erfolgt um 5.50 Uhr früh vom Wilson­bahnhofe, Ankunft um 23 Uhr. Vormerkungen für diese Züge nimmt die Staffe 13 am Prager Wilson­bahnhofe entgegen. Für den 15. Auguft wird eine Exkursion nach Tabor zur Besichtigung der State uth Ausstellung vorbereitet. Ein großartiger breitägiger Ausflug wird vom 12.- 15 September in die Arwa und Hohe Tatra veranstaltet." Abenteuerliche Jagd nach der Geliebten. Bon Griechenland bis in die Slowakei. Aus Preßburg wird berichtet: Ein nicht alltägliches Liebesabenteuer fand nunmehr in Rosenberg seinen Abschluß. Die Hauptperfon bes Dramas ist der aus Saloniti stammende Buch­brucker Levi Asse e, der vor fünf Jahren in seiner Seimatftabt die aus Prag stammende Bartänzerin Elsa Brandscheib kennen lernte. Zwischen den beiben entwickelte sich ein Liebesverhältnis, das schließlich zur Aufnahme des gemeinsamen Haus haltes führte. Balb aber entstanden ernste Mei mungsverschiebenheiten. Der heißölütige Grieche war eifersüchtig und hielt seine schöne Freundin mie eine Saremsflavin. Das Mäbchen lebte in ſtändiger Angst und ſehnte sich nach der Freiheit und ihrem früheren ungebundenen Leben. Eines schönen Tages war sie burchgebrannt. Levi Affec

tobte zuerst, bann gab er seine Stelle auf, machte jeine ganze Habe zu Gelb und begab sich auf die Suche nac) seiner treulosen Geliebten. Balb hatte er auch ihre Spur entdeckt und verfolgte sie durch) ben halben Kontinent. Das Mädchen, das sich ver­folgt wußte, mendete alle Mittel an, um ihren Berfolger irrezuführen, und wechselte so oft als möglich ihre Engagements.

Bor etwa einem halben Jahre ist sie in die Slowakei gekommen. Durch alle großen und einen Stäbte wanderte sie von Bar zu Bar, den Ber­folger immer knapp auf den Fersen. In Rosenberg erreichte Levi Assec die Tänzerin endlich und machte fich sofort an die Ausführung seines längst gehegten

Planes, die Treulose umzubringen.

In den letzten Tagen versuchte er, bewaffnet mit einem großen Messer, in den frühen Morgen ftunben in die Wohnung der Tänzerin einzu­tringen. Das Mädchen, das wußte, was ihm bevor stand, verbarriladierte sich und schrie verzweifelt um Hilfe. Diese tam gerade noch zurecht. Der rach füchtige Berchrer hatte bereits die Tür erbrochen,

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tobmide, abgehetzte, feldmarschmäßig bepadte

Warum und mofür muk Deutschland zahlen? anger, bie mit gefenſtem Stopf ihres Weges trot.

Die Sünden der Offiziers- Soldateska.

Militäreifenbahndirektion

teten, auf offener Straße anzubrüllen. Die Er bittering stieg, die Arresthäuser füllten sich. Die Soldaten hungerten, und die Offiziere schwelgten

Das Fazit

feit ihrer Urheber, unser Volksheer zu tom mit Veranden und Erkern", die Diey so anschau lich beschreibt, waren Monumente der Unfähig­ntandieren, oder gar zu erziehen". Sie fommandierten es nämlich in die Revolution."

In Deutschland und bei uns schwelgt die Badeeinrichtungen sind ausgebro. weiter." deutschnattotale und vor allem die nationalsoziali chen und mitgenommen worden. Kunſt­stische Preffe in heiliger Empörung" über den merle, feidene Damenkleider, Leibwäsche, alles Youngplan und die deutschen Zahlungsverpflichtun verschwand schon mit dem Fortgang des großen ternde Kapitel: Jene Stabsquartiere in Form Profeffor obohm fchließt das erschüt gen. Nur der Kriegsschuldparagraph des Berjail Hauptquartiers. Die nachfolgenden Formationen Heiner Billenfolonien, enva int Schweizer Stil", ler Vertrages sei schuld, daß Deutschland in den frieben es noch ärger. Beschwerden der rationen noch für den Feindbund" roboten müs Bürgermeister der beiden Städte ballten eine Retten des Youngplanes schmachten, daß zwei Gene- 3ivilbevölkerung ohne Erfolg. Die fen. Gedichte unreifer Jungen, Leitartikel aus Fauft in der Tasche." denselben Federn, Versammlungsreden und Bier­bankphrasen werden dem Schandplan" gewidmet. Leider vergißt man zu sagen, wofür Deutschland zahlen muß. Der Vertrag von Versailles fest fest, prozentige Etappe, so zum Beispiel die Militär­Am schlimmsten hauste natürlich die hundert­für welche Schäden Deutschland aufzutomeiferbabndirektion I. So hatte sich während des war, ist wahrhaftig das einzig Gute an der Daß die Revolution das Resultai men hat und das Gutachten des Reichstagsaus Waffenstillstandes der französische General Fran- Erziehungsarbeit". Das deutsche Volk fchuffes, das soeben erfchienen ist und das Profef het d'Espérey darüber beschwert, daß aus seinem brauchte ja erft die Erfahrung eines vierjährigen for Dr. Martin Hobohm bearbeitet hat, zeigt, aus in Bille, rue Négrier 11, fämtliche Woh Strieges, che es feine Parafiten erkannte. Aber wer für die angerichteten Schäden verant nungs- und Kunstgegenstände geplündert worden für die Räuberstückeln dieser Herrschaften, für die wortlich ist. Nur einige Beispiele: find. Die Sache hat einen peinlichen Schriftwech- wahnsinnigen Aktionen Lirdendorffs Ersäufen fel zur Folge. Ein Bericht lautet: Sturz nach dem von Bergiverfen, Evahtierung der belgischen Bi­Auszug der Militäreisenbahndirektion I bat der vilbevölkerung zu Zwangsarbeit usw. Suuftfachverständige des BDG. Weft, Dr. Damm nun zwei Generationen des deutschen Volkes müffen fer, bas Saus rue Négrier aufgefucht und tatsächfchuften! lidh bis auf einige Bronzen leergefunden. Auf­uffären bleibt noch das Weg kommen des diente uns eine Schule als Quartier. Stein Fenstände, Bilder, Juwelen. Orden uff." In dem Heinen belgischen Ort Sangaene Silbers. der Teppiche, Kunstgegen fter, windig und eiskalt. Zugleich aber erweitert man ein größeres Haus durch einen Backsteinbau Exzellenz tebt kein Geräusch

Ein drittes Offizierstafino Bereits im November 1915 wird in einem deutschnationalen Feldpoftbrief auf die fehr ernste Gefahr der sozialen Geeresmißstände hinge wiefen:

größeren Umfanges zu einem britten Offiziers Professor Hobohm betont als besonders er­rafino.- Parkettfußboden und Musikbih ne. schwerenden Umstand, daß diefe Sorte von Offi Mehrere Köche werden beschäftigt und sieren noch auf dem Rüdzug von 1918 urbem vei Conditoren, die mit der mit derfelben Schamlosigkeit aufgetreten ist. Für erſtellung von Stuchen und Schlagsahne unun einen General wird auf Verlangen des Adjutan terbrochen beschäftigt find." ten affes mit Teppichen und Läufern ausgelegt: Statt Munition fährt man französisches Eigentum denn Erzellenz liebt kein Geräusch". Gemälde müffen requiriert, die elektrische Lichtanlage durch Professor Sobohm gitiert weiterhin einen Kronleuchter und Wandarme erfebt, der Blid aus vom Reichsminister a. D. Gothein zuerst bekannt dem Senfter auf den ungepflegten Garten befei gemachten amtlichen Bericht eines höhe- tigt werden. Schleunigft werden Franzosen und ren Offiziers: Pioniere als Gärtner fommandiert. Der General Statt Munition und Lebensmittel fuhren Tommt und fett wenige Tage darauf" feinen beim Rückzug unsere Baftautomobile franzöfifches Ridang fort. Eigentum, um sich weiter hinten damit einzurich ten. Lebensmittel blieben liegen, so bei Le Cateau 150.000 Flaschen Wein und mehrere

hundert Tonnen Sucker; dafür nahmen aber die hohen Stäbe das Innere der Wohnungen mit, bie fie bewohnt hatten, ein Bett, tein Tisch, kein Teppich, nichts blieb da."

Der Demokrat Gothain tonstatiert mit Recht, daß dies auf die Truppen demoralisierend wirken mußte und jagt: Das schlimmere aber war, daß man nicht denungieren wollte und die Be schwerden blieben unerledigt."

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Charleville

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Einen besonders breiten Raum im Gutach els er ergriffen und der Polizei übergeben wurde, ten Dr. Hobohms nahmen die Schilderungen des die ihn wegen versuchten Mordes sofort verdamaligen Unteroffiziers der Kommandantur

baftete.

Aphorismen.

von Georg Christoph Lichtenberg. Es kommt nicht darauf an, ob die Sonne in eines Monarchen Staaten nicht untergehe, wie ſich Spanien ehebem rühmte, sondern was sie während ihres Laufes in diesen Staaten zu sehen bekommt. Keine Erfindung ist wohl dem Menschen Teichter geworden als die eines Himmels.

Man spricht viel von Aufklärung und wünscht mehr Licht. Was hilft aber alles Licht, wenn die Leute entweder keine Augen haben oder die, die sie haben, vorsätzlich verschließen.

Mit Franzosenpad unter einem Dach ,, Der nächste General auf dem Rückzug"

Bolkswirtschaft.

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Gewerkschaften, Arbeitskonflikte und Sino Min Zang.

Shanghai gibt jeden Monat eine Uebersicht der vor­Büro für soziale Angelegenheiten" in gefallenen Arbeitskonflikte heraus. Aus diesen Dar­stellungen ist zu ersehen, daß die Zahl dieser ston­lifte ziemlich groß, hingegen ihr Ausmaß gering ift. Oft finden per Monat bis zu 50 Stonflitte statt, wo­bei jedoch die Zahl der insgesamt betroffenen Ar­beiter gewöhnlid) 6000 bis 10.000 nicht übersteigt. Was die Gründe betrifft, so handelt es sich dabei nur ausnahmsweise um Lohnkonflikte. Die weitaus größte Bahl der Fälle betrifft die Entlassung von Arbeitern. Die Tatsache, daß die meisten diefer Kon­flitte im gleichen Monat als gefchlichtet gemeldet werden, gibt Anlaß zur Frage, wie es denn mit der Bewegungsfreiheit und der Art der Schlichtung in China bestellt ist. Darüber erteilt das Büro für das den Charakter einer offiziöfen Institution hat, feinen Ausschluß.

foziale Angelegenheiten,

Appens nennt die Namen, febr bekannte Namen langt zunächst einen anderen Schreibtisch, weil fendet feinen Adjutanten voraus. Diefer ver Dirette Informationen aus China geben jedoch der teine Kantleiſten" babe. Weiter fordert er, Gelegenheit, uns über den Charakter der bei diesen daß das Quartier in eine große Biffa vor der Konflikten in Frage fommenden Gewerkschaften und Stadt gelegt wird. Dort wohnt eine alte Dante Schlichtungsinstangen ein Bild zu machen. Was die mit ihrer Tochter. Sie erklärt, fie würde mit Gewertschaften in Shanghai betrifft, d. h. dem wich­dem Dienstbotenpersonal nach oben in die man tigsten industrieffen Zentrum Chinas, so werden die Man­farden ziehen". Appens meldet das dem Adjutan- Namen von 60 Verbänden gegeben, die alle vom ten. Der fährt ihn an: Glauben Sie, Erzellenz Suo Min Tang anerkannt" find. Daneben gibt fann mit diesem Franzofenpad unter einem Dache es nur 10 Organisationen, die von dieser politiscen wohnen? Bis heute abend 6 Uhr muß die fran Partei unabhängig find. Unser Gewährsmann öfifche Gefefffchaft aus dem Baufe fein." Der knüpft an diesen Tatbestand folgende Bemerkung: Befehl wird vofffiredt.

"

vollstreet.

As bas Ende kommt

Der Kuo Min Tang hat die Oberherrschaft und Charleville und heutigen Stadtschulrats in Dort ſicht unabhängige Störperschaften nicht gern. Erst in mund, Appen & ein. In Charleville waren be der vergangenen Woche noch hat er eine Bibliothek Tanntlich das Quartier der Obersten Heereslei­Zu allerlebt ist es diefer Sorte von Offizie- gefchloffen, die eine Anzahl von Arbeitern für ihre tung, der ersten Armee, verschiedener anderer ren Soch etwas mulmig geworden. Man hörte de eigene Information gegründet hatten." Auf die Generale und vor allem das kaiserliche Hoflager, und dort in der Dunkelheit die Offiziere beschimp Frage, wie es benn mit der Freiheit der vom Kuo das in erster Linie für die Etappe Charleville" verantwortlich ist. Den Umzug des großen Gaupt- fen: Licht aus, Meffer raus!" Da erst griff die ein Tang anerkannten Gewerkschaften bestellt ſei, wurde die Antwort erteilt, daß die Organisationen Beeresverwaltung zu Gegenmaßnahmen: quartiers im Januar 1916 schildert Appens fol­ihre Funktionäre selber wählen, manchmal" jedoch gendermaßen: Die Ordonanzen durften nicht mehr mit der Stuo Min Tang die Wahlen leite. Wenn die Reine Formation wollte sich von ihren Zim Morgenkaffee, Butter und Brötchen über die Dinge so liegen, kann man wohl annehmen, daß in mer-," Büro- und Kafinomöbeln trennen, Diplo- Straße balancieren. Die ausgemergelten Front ben Fällen, wo der Stuo Min Tang seine Sände nicht matenschreibtische, lederne Klubfeffel, Teppiche, foldaten wären sonst tätlich geworden. Offiziere, bireft im Spiel hat, bie Wahlen auch nicht ohne Fenstervorhänge aus schwerem Plüsch alles bie wie in Modebädern abends in einer Art wei feine Einflußnahme vor sich gehen. Aehnlich ver­schleppten Vastautos öffentlich am hellen Tage her Bhantafieuniform gingen, vermieden von jetzt, hält es sich wohl in bezug auf das Schlichtungs­zum Bahnhof. Was alles aus den Quartieren der an solche provozierende Kleidung." wesen. Was man indirekt hört, wird auch durch Offiziere und der höheren Beamten geffohlen Andere hatten die kommenden Dinge noch dirette Informationen bestätigt: von freien Gewert worden ist, spottet jeder Beschreibung. Selbst nicht fapiert: Bohe Offiziere schämten sich nicht, schaften kann heute in China nicht geredet werden!

Nun kommen die Annoncen, in denen Gelb|

Einen Tag barauf hatte ich schon die Ant­

Die Liebe und das Paddelboot.berlichen wird. Aber, ba die Leute Sypotheken wort, die nichts zu wünschen übrig ließ:

Von Maxel Troll

Sicherheit verlangen, babe ich es lanaft auf gegeben, mich zu bewerben, denn auf meine Sonotheken, die im Monde liegen, gibt mir in

Ich paddele für mein Leben gern. Beson- diesem Zeitalter der nüchternen Sachlichkeit kein ders mit einem lieben, netten Mädchen. Nun Menfch auch nur einen Pfennig. habe ich, da ich ein Pechvogel bin, weder ein Sonst interessiert mich aus dem Inseraten­liebes, nettes Mädel" noch viel weniger ein teil nur noch die Rubrik Verschiebenes". Paddelboot. fteben auch oft nette Sachen. Da werben boptiv­

"

Da steht flar und beutlich zu lesen:

ich mir zu faufen gedente, wenn ich in der einen Freudenschrei ausstoße. Staatslotterie das große Los gelvinne. Ein Sportzweisiger muß es sein, damit ich mit mei­ner zufünftigen lieben Braut auch im Auto zu veit allein sein kann.

Babbelbootbesiberin sucht gebilbeten Gefährten zu Babbelfahrten. Even­tuell auch für die Ferien"

Sie Duffel! Glauben Sie benn, ich suche einen Babbelbootgefährten, ber nichts bruf hat? Dem ich womöglich noch bie befchmierten Stullen mitbringen mug?

Für so doof dürfen Sie mich nicht halten." ( Unterschrift unfeferlich!)

Still refigniere ich: Es gibt keine Ideale mehr. Die Welt ist materieller denn je." selboot unb bie nette, liebe Frau nicht sofort wie Aber ich habe meinen Stampf um das Pad­bie bewußte Flinte ins torn geworfen. nächsten Sonntag stand in meiner Zeitung wie­der eine ähnliche Annonce. Diesmal hieß es:

Wer Freude am Pabbeln hat, kann mich begleiten. Bin berufstätige, junge Dame."

Am

Ich fag es offen: Wir standen die Tränen Weil ich durch diesen doppelten Mangel viel eltern für Zwillinge gefucht, bier fannst Du im Auge, ba ich biefe fchroffe Buriidweifung las. Jept schrieb ich nicht, daß ich durch die ver­Beit habe, so studiere ich in meiner Zeitung. Lese deine Zukunft aus der Sand lefen lassen. Und ich war traurig über biefe unfchöne materielle malebeite Erfindung ber Buchungsmaschine in fie am Sonntag von vorn bis hinten. Vor allem der blonde Serr" bittet um Angabe ber Abreffe Weft. Ich hatte wirklich nicht an bie Stullen meiner Bank vor einem Jahr abgebaut worden gern lese ich die Annoncen. der Dame, die neben ihm im ,, lofenfabalier" in mit Wurst und Stäfe oder mit Butter gebacht. bin. Ich war städtischer Beamter in gehobener Da ist eine ganze Seite mit Automobil- der Loge 22 gesessen. Eine Nacht hatte ich geträumt von sanften Stellung. Angeboten. Hier suche ich mir das Auto aus, das Ich lese weiter und erwische mich, wie ich Gondeln in unserem Babbelbopt. An den beiden Prompt hatte ich am anderen Tage eine Ufern des Stromes dehnten sich weite fattgrüne freudig zusagende Antwort. Wir verabredeten Wiesen. Senta so nannte ich im Traum uns am Mittwoch um 19 Uhr im Café beim meine nette, liebe Babbelaefährtinson den Theater. Erkennungszeichen: Weiße Nelfe in Meijegrammophon auf und ließ Carmen spielen, der rechten Hand. Ich kam pünktlich. Da saß Die Liebe vom Zigeunerftamm!", und wir fie ichon das, nette, liebe Mädchen" mit der weißen hen uns in unferem jungen Slid auf dem elfe in der Rechten. Bubitopf, graumeliert. Strom fo lange treiben, bis wir in der Dänt Ich schäßte an die Fünfzig. Meine Nelle ver merung auf einer stillen, menfchenfeeren Mobin- schwand in der Hosentasche. Und schneller wie Ich sehe mich also hin und schreibe einen fon- Grufoe- Tufel im Fluß lanbeten. Dann nay in Meisterläufer war ich um die nächste Stra begeisterten Brief ins Reine, nachdem ich fünften wir aus dem Boot unser Belt und schlugen Benede verschwunden. es auf. Der Wanderspiritusfother wurde ange sehn Entwürfe zerriffen hatte, weil sie mir nicht ſtedt und Tee gefocht. passend schienen. Endlich aber fand ich nach meinem Empfinden die richtigen Worte: Schöner, goldgefber, ruifischer Tec. Senta Hochverehrtes Fräulein Babblerin! Ich suche ichnitt fleine Bitronenfcheiben in den Tee und schon lange ein Baddelboot und eine liebe, nette Brote, die sie mit echter Butter beschmierte und Freundin, mit der ich nach Bergenstuit paddeln mit von ihr mitgebrachter Gervelativurst belegte. tann. Da ich seit einem Jahr arbeitslos bin, Donnerwetter, da bin ich ja bei den belegten habe ich viel Zeit und fönnte mich Ihnen und Ohrem Babbelboot ausreichend widmen. Ich bitte unt Shren postvendenden Bescheid und würde mich sehr freuen, wenn Sie auf meine Offerte eingehen würden!"

Dann folgen die langen Spalten der ange­botenen Grundstüde. Sier fann ich über eine Das wären, wie man zu sagen pflegt, Das wären, wie man zu sagen pflegt. 3we Stunde mich verluftieren, denn da fuche ich mir Fliegen mit einer Stappe", Babbelboot und bas fleine, hübsche, am Walbrand gelegene and nette, liebe Freundin! haus mit Ausblick auf breitem Strom, auf dem die Dampfer mit Wochenendpärchen fahren. Und bie Laſtlähne mit den Kohlenladungen. Und

die...

Da bin ich schon bei den Baddelbooten an gelangt, von denen ich mir leider auch keines faufen tann.

Dann kommen die vielen Heiratsannoncen. Dort suche ich mir die Braut mit den mindest Sunderttausenden für den Fall, daß ich nicht das große Los gewinne.

An diefer Steffe fann ich einen Sonntag nachmittag zukunftsfreudig verbringen.

Broten angelangt, die mir meine flöten gegan­gene Senta mit der unlejerlichen Unterschrift( im Brief) an den Stopf geworfen hat. Ob sie met­nen Traum mitgeträumt und mich rechtzeitig er fannt hat?

Nie mehr habe ich auf eine Faltboot­besitzerin, die Gefährten fucht", reagiert. Weder füß noch sauer.

Und hoffe nach wie vor auf den großen Ge­winn in der Lotterie, der mir Landhaus, Auto und Paddelboot verschaffen wird. Und habe ich erst das alles, dann finden sich genügend tette, junge Mädchen", da Mädchen von heute"( siehe Heiratsannonce in meiner Zeitung!) nur Beamte in gehobener Stellung" oder ver­mögenden, älteren Herrn" als Gefährten für das Paddelboot" suchen.

Und sei alles nur für die Dauer der Ferien!