Beleidigung angesehen wurde und die dem Angeklagten breijam besten burch bie groben Berleumdungs- und Schimpftwaffen der großen Generalstab sel ein Blan in Ausarbeitung, nach welchem ble Monate Gefängniß(!!) einbrachte. Als erschwerend Generalstabspreffe vertheidigt wird. Es ist eigentlich eine schwere russischen Streitkräfte am Bamir und an der britisch- indischen ward dem noch vollständig unbescholtenen Angeklagten zur Laft Beleidigung der Majestät bes Säbels, fie mit geistigem Rüstzeug Grenze eine völlig neue Organisation und eine wesentliche Ver gelegt, daß er als ehemaliger Unteroffizier ganz beschützen zu wollen. Es sei denn, daß die Ligagründer es fertig stärkung erhalten sollten. Auch beabsichtigt der Zar, die dortigen genau habe wissen müssen, wie Se. Majestät anbringen, die Schimpfartikel der Drumont und Rochefort in salon- Gebiete zu einem großen Generalgouvernement zusammenzulegen, zureden sei. Die von dem Angeklagten nach Aussage des fähige akademische Prosa umzubrechseln. in welchem ein Großfürst als Statthalter des garen mit möglichst Schußmanns angewandte Titulatur sei eine unpassende und sei nach
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dem Eril
Aften.
Susage des Schumanns auch ironisch gemeint gewesen. Nach seinen Bertheidiger& a bor i richtet, theilt er diesem mit, daß er solle. Es würde damit dem britischen Vizekönig ein russischer Bizezar Bola bleibt im Egil. In einem Briefe, den 8ola soeben an ausgedehnter Machtvollkommenheit und äußerem Glanze refidiren Ansicht des Staatsanwalts sollen fich die Arbeiter bei trängen feiner Freunde fügen und zunächst noch im Grit entgegengestellt werden.- Gesprächen fiber den Kaifer meistens nur ironisch äußern. bleiben werde. In dem Briefe heißt es u. 2.:„ Ich bin müde des Die Frage des Vertreters der Staatsanwaltschaft an den Schuh Friedens und der Sicherheit. Wir scheint, ich bin zu nichts mehr mann Jte, ob Bähr als sozialdemokratischer Agitator" bekannt sei, Auf den Philippinen spist sich der Streit mit Nordamerita mußte dieser vereinen. Man geht wohl nicht fehl, daß, wenn gut, ich sei todt, während die anderen lämpfen. Der Sieg fcheint immer mehr zu und es scheint ein ernster Busammenstoß bevorzu der Schuhmann diese Frage bejaht hätte, das auch noch als er mir jet gewiß, aber ich bin überzeugt, daß die Banditen stehen. Aus Honkong wird berichtet: Die hier anwesenden Verich werend hervorgehoben sein würde. Bemerkt werden mag noch, parfei bis zum allerlegten Augenblide alles thun wird, um die treter der Regierung der Filipinos erklären, daß an der gegen daß von den Beugen nur einer annähernd dasselbe aus den Gerechtigkeit aufzuhalten. Dant Ihnen scheint der Held Picquart wärtigen schweren Krise die unbillige Behandlung der Aufständischen Aeußerungen B.'s herausgehört hatte, wie der Schuhmann. gerettet. Jetzt wird die Hazz hinter Urbain Gohier und Reinach her durch die Vereinigten Staaten allein die Schuld trage. Die Freisprechung des Genossen Weißmann, des ver- jein. Am Vorabend der Freisprechung Dreyfus' werden Sie noch antwortlichen Redakteurs des Salle'schen Wolfsblatts", seitens des irgend einen blödsinnigen und ungeheuerlichen Handstreichsversuch fehen. dortigen Landgerichts ist vom Reichsgericht bestätigt worden. Das „ Volksblatt" hatte aus der„ Reichsger. Korresp." einen Bericht ab= gedruckt, in welchem die Rede war von der Verurtheilung des Schuhmachers Dombrowski in Berlin wegen Majestätsbeleidigung und davon, was derselbe mit dem Bilde des Kaisers, das seine Tochter aus der Schule mitbrachte, vorgenommen hatte. Durch den Abdrud dieses durchaus objektiven und die Wiedergabe der beleidigenden Aeußerungen vermeidenden Berichts sollte sich Weißmann selbst der Beleidigung des Kaisers schuldig gemacht haben. In der Verhandlung vor der Straffammer erklärte Weißmann, er habe den Bericht nur deshalb abgedruckt, um die Leser des Boltsblattes" vor ähnlichem Beginnen zu warnen. Das Gericht erkannte auf Frei sprechung. Die Staatsanwaltschaft hatte gegen bas Urtheil Revision eingelegt, die aber, wie bemerkt, sogar vom Reichsgericht als unbegründet verworfen wurde.
Ausland.
Stalien.
Rom , 4. Januar. ( Eig. Ber. des Vorwärts".) Während die Regierung fich unter dem Druck der öffentlichen Meinung zu einem, freilich höchst mangelhaften und ungenügenden Gnadenerlaß berstehen mußte, sind neue Ausbrüche des Hungers und der Verzweiflung im Süden Italiens erfolgt, von wo voriges Jahr der Funken des Aufruhrs geflogen fam.
Die Filipinos sind entschloffen, die Amerikaner an der Landung in Jlo- Flo zu hindern und dürften vielleicht als legte Buflucht aus strategischen Gründen die Stadt zerstören. Der Abbruch der freundschaftlichen Beziehungen zwischen der Nationalregierung der Filipinos und den amerikanischen Behörden steht nahe bevor und wird wahrscheinlich von Feindseligkeiten begleitet sein. Die Filipinos erklären, sie würden den Bruch tief bedauern, aber das, was ganz ohne ihre Schuld unvermeidlich geworden sei, hinnehmen. Filipinos erklären, sie würden den Bruch tief bedauern, aber das, Sie wenden sich an das amerikanische Bolt mit der Bitte, bie Menschenrechte aufrecht zu erhalten und Blutvergießen durch volltommen freundschaftliche Beilegung mittels Einsetzung eines une parteiischen Untersuchungsausschusses zu vermeiden.
General Otis erhielt bon der amerikanischen Regierung den Befehl, die ganzen Philippinen zu nehmen; er hat vor fünf Tagen Truppen und Kriegsschiffe nach den süblichen Visayas - Inseln geTruppen und Kriegsschiffe nach den süblichen Visayas - Inseln gesandt.
Parlamentarisches.
In Minervino Murge( Proving Bari), dem Schauplaße wilder Szenen im Mai 1898, haben die Behörden neuerdings beinahe 600 Bauern verhaften lassen unter der Anklage, an den Unruhen their genommen zu haben. Erschreckt durch diese Nachricht und durch diese Verfolgungen fast dreiviertel Jahre nach den Ereignissen, haben viele Bauern die Flucht ergriffen und es herrscht eine unbeschreibliche Aufregung in jenen Gegenden. Es find Truppen nach Bari und Molfetta geschickt und beinahe tausend neue Verhaftungen vorgenommen worden. Einweihung des Abgeordnetenhauses. Das neue Gebäude In Partinico auf der Insel Sizilien ist es zu Aufläufen des Abgeordnetenhauses soll, wenn irgend möglich, noch vor dem Englisch französische Reibungen betreffs Madagaskar . gekommen die Bevölkerung fordert dort stürmisch die Abfchaffung 16. Januar an die Hausverwaltung übergeben werden. Eine be Ein in London am 6. Januar veröffentlichtes Blaubuch enthält der Steuer auf Mehl. In Niscemi ( Caltanisetta) ist ein Haufe fondere Einweihungsfeier ist nicht vorgesehen, auch nicht bei Eröffnung den mit der französischen Regierung über die zum Schaden des von 4000 Personen Männer, Frauen und Kinder- herumgezogen des Landtags. Eine solche Feierlichkeit ist erst nach Fertigstellung englischen Handels auf Madagastar durchgeführten Handelsbe- unter dem Rufe: Es lebe der König! Nieder mit der Brot- des Herrenhauses mit den Präfidialwohnungen geplant. Darüber schränkungen geführten Schriftwechsel. Am 15. November wies Lord steuer! Die Menge zog vor die Bürgermeisterei, warf mit Salisbury den Botschafter in Paris , Sir E. Monson, an, bei der Steinen alle Fenster ein und verbrannte die Schilderhäuser der werden noch einige Jahre ins Land gehen.- franzöfifchen Regierung deswegen vorstellig zu werden, daß der Bollbeamten; die Gendarmen wurden mit Steinwürfen empfangen legitime Handel auf Madagaskar dadurch gehemmt werde, daß und einer ernsthaft verwundet. schwere Steuern auf die Handelsoperationen britisch- indischer Staats angehöriger gelegt werden. Auch die englische Presse beschäftigt sich lebhaft und in scharfer Tonart mit dieser Angelegenheit. Die Times" fagen beispielsweise, Frankreich ignorire abfichtlich schon seit sechs Monaten die Beschwerden der Engländer, insbesondere die Klagen darüber, daß britische Kauflente andauernd boykottirt werden. Das Blatt bemerkt, die Franzofen sollten, weil die Engländer nicht toben und poltern, nur nicht denken, baß ben Engländern die Schäbigkeit der Politit der fran zösischen Regierung nicht zum Bewußtsein gekommen ist, die unter großsprecherischen Phrasen gewohnheitsmäßig mit der Gier und List eines Bauern handle.
Man erfieht aus alledem, daß die durch die französische Kolonialpolitit hervorgerufene Verstimmung zwischen England und Frankreich noch nicht erloschen ist. Nach der Beilegung der Faschoda- Angelegenheit wedt nun die egoistische Handelspolitik, die Frankreich auf Wabagastar betreibt, den Widerspruch Englands. Es scheint jedoch, daß Frankreich auch in diesem Fall einzulenten entschlossen ist, um einen afuten Strett mit England zu vermeiden.
Die parlamentarische Krise Ungarns ist noch ungeklärt. Die Ministerkonferenzen unter Vorfis des Kaisers dauern in Wien noch fort. Vorläufig wird von amtlicher Seite eine Lösung der Schwierigkeiten durch den Sturz Banffy's noch rundweg bestritten. So meldet die amtliche Budapester Korrespondenz", Sie im Zusammenhange mit der Anwesenheit der ungarischen Minister in Wien verbreiteten Nachrichten über einen bevorstehenden Personenwechsel im ungarischen Kabinete seien durchaus unzutreffend.
Ein Telegramm des Herold'schen Bureaus aus Budapest lautet jedoch folgendermaßen:
Budapest , 7. Januar. Wie in hiesigen oppositionellen Kreisen bestimmt versichert wird, soll Baron Banffy bereits seines Amtes enthoben, und Finanzminister Lutacz mit der Neubildung des Kabinets betraut worden sein.
Die Meldung ist zweifellos verfrüht. Doch ist allerdings anzunehmen, daß Banffy demnächst in der Versenkung verschwinden wird, da mur hierdurch der ungarische Staat zu normalen Zuständen zurüdgeführt werden kann.
Paris , 6. Januar. ( Eig. Ber.) Die in der Gründung begriffene Liga ,, La Patrie Françoise" ist ein neuer Beweis für den fittlich und geistig zersetzenden Einfluß des militärischen Gößenglaubens. Die Liga erscheint als eine würdige Fortsetzung der soeben geschlossenen Geldsammlung zu Ehren des Fälschers Henry.
in Neu Stalien, namentlich den südlichen Provinzen. Es sind das Es ist das die typische Anfangsform der chronischen Aufstände Strawalle, die sich jeden Winter wiederholen, und von denen doch jest niemand sagen fann, die Mädelsführer", welche ja allesammt im Gefängniß sind, hätten sie angeſtiftet.
Ein Dementi. Nicht nur die Nachricht von dem angeblichen Antrag Lieber betreffend Herabseßung der Besoldung des Staatsbegrünbet ist die Meldung eines Antrages des Abgeordneten sekretärs des Innern beruht auf Erfindung, sondern ebenso un Gröber betreffend Geheimhaltung der Namen von Petitionsunterzeichnern.
Partei- Nachrichten.
Ueber das Ergebnis der diesjährigen württembergischen Gemeindewahlen wird uns gefchrieben:
Und die Regierung? Wohlan. Die Gesezentwürfe, welche von den Ministern Vacchelli und Cabeano vorgelegt werden sollen zum Zweck der Abschaffung des Oftrois der Gemeinden und der Zölle auf Getreide und Mehl werden, wie es scheint, aller Wahrscheinlichkeit Die Gemeindewahlen werden hier alljährlich im Laufe des nach von der Kanimer verworfen werden, es sei denn, daß die Furcht vor Schlimmerem die Majorität zurückhält. Herr Pellour ist damit Monats Dezember vorgenommen, und zwar in der Weise, daß in beschäftigt, an die Präfekten ein Rundschreiben zu versenden, das einem Jahre die Wahl des Gemeinderaths( hier soviel wie jede Form der Agitation verbietet. Der biedere Herr Bellong bergißt, Magistrat) und im andern Jahre die Wahl des Bürgerdaß in Italien seit langer Zeit jede Agitation verboten ist, und ausschusses( der Stadtverordneten) zu erfolgen hat. Seit daß es sogar den Abgeordneten verboten ist, zu ihren Wählern zu einigen Jahren betheiligt sich an den Gemeindewahlen auch die sprechen.( Was auch in Deutschland sehr wohl vorkommen kann Sozialdemokratie und zivar überall bort, wo eine geschlossene Organisation besteht. Im vorigen Jahre gelang es in einer ganzen und vorkommt. N. b. B.") Ober- Staatsanwalt am Kassationshof zu Rom gefagt, daß jebe was die Betheiligung an den diesjahrigen BürgerausschußUnd heute hat, anläßlich der Einweihung des Gerichtsjahres, der Reihe von Orten, Genossen in die Gemeinderäthe zu bringen, politische Vereinigung verhindert werden müsse, weil sie zur Stär- Wahlen sehr gefördert hat. Der Erfolg blieb nicht aus. 8war fung der Feinde bes Staates und aller staatlichen Einrichtungen ist in der Residenz Stuttgart , trozdem hier für unsere Partei dienen. Weit Neid muß man an die Richter des Kaffationshofes in 2262 unabgeänderte Stimmzettel, 830 mehr als im Vorjahr, Frankreich denken. abgegeben wurden, kein Sozialdemokrat gewählt worden, ebenso Bei der Gelegenheit der Neujahrsfeste im Quirinal hat der wenig in Eßlingen , Heilbronn , Heidenheim , Hall und Tuttlingen , dafür König auf die Nachrichten aus Afrika hin von dem drohenden Vor- hatten wir in einer ganzen Reihe anderer Orte Siege zu verzeichnen. marsch Menelir's gesagt, daß man die Lehren der Vergangenheit Gs wurden Sozialdemokraten gewählt in Cannstatt , Feuerbach und beherzigen werde. Trotzdem hat man drei Generäle, Overo, Heusch Jebenhausen je 4, Göppingen , Schwenningen , Bothnang und Kaltenund Baldissera nach Rom berufen, um über die militärische Lage in thal je 3, Degerloch 2, Neckargartach, Zuffenhausen , Möhringen , BerkAfrika zu berathen. Wir verdanken Menelik die Amnestie von 1894 heim, Deulendorf, Rohracker, Böckingen , Weil im Dorf je 1. Unsere und beinah eine richtige politische Stevolution. Bereitet er ein letztes ganze Lifte, auf welcher aber nicht blos eingeschriebene BarteiGeschenk für die italienische Regierung vor, die neue reaktionäre genossen standen, drang in Enzbach, Frankenbach , Steinheim, Birkach Geseze als Ausgleich für den unfreiwilligen Gnadenerlaß in Be- und Hohenstaufen durch. Mit den bisherigen sozialdemokratischen arbeitung hat? Gemeindevertretern bilden diese neugewählten eine ganz stattliche Der ganze Richterstand scheint wieder flerifal werden zu wollen. Bahl und es wäre wohl an der Zeit, auch einmal für Württemberg Die Ober Staatsanwälte von Neapel , Bologna , eine Besprechung aller sozialistischen GemeindeFlorenz und anderen Orten sind dem Beispiele des Kollegen in vertreter zu veranlassen, um Einheitlichkeit in die ganze VerRom gefolgt und haben sich im reaktionären Sinne gegen den Mißtretung zu bringen. Die beste Gelegenheit dazu dürfte die zu brauch des Vereinsrechts und der anderen bürgerlichen Freiheiten" Oster in Stuttgart abzuhaltende 2 andesversammlung ausgesprochen. Die italienische Monarchie muß sich sehr schwach geben. fühlen, daß sie sich der Kirche an den Hals wirft denn in Italien heißt Preisgeben der bürgerlichen Freiheit Unterwerfung unter den Bapst.-
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Belgien.
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Antiklerikales Kartell in Belgien . Am nächsten Montag wird die erste Bersamnilung der neu gebildeten Gruppe der Sozialisten, Liberalen und Christlich- Demokraten stattfinden, deren Ziel es ist, eine Allianz auf der Basis der gleichmäßigen Vertretung au schließen, um auf diese Weise die jetzige flerifale Regierung zu stürzen.- Spanien .
Es ist bekannt, daß die Protestbewegung gegen den berbreches rischen Militärklüngel zu ihren hervorragendsten Trägern die In tellectuels" hat, die Schriftsteller, Gelehrten, Universitätslehrer und Künstler. Die neue Liga soll nun im Geiste ihrer Urheber zum Mittelpunkt der militärfrommen Intellectuels" werden. Dent Spanien scheint für die im letzten Kriege erlittenen Berluste bungenen Tintentulis, auch die Ritter vom Geifte zu Hilfe eilen. erhalten wir folgendes Telegramm: armen bebrängten Säbel sollen, neben den freiwilligen und ge- an feinen Generalen Nache nehmen zu wollen. Aus Madrid Die Ligagründer finden, daß die Armee" noch immer nicht genug geachtet werde. Es ist ja ihr trog alledem noch nicht gelungen, die Stimmen der Protestler zu erdrücken und den Kaffationshof zu Baaren zu treiben. Natürlich fällt für die Herren das Interesse der Armee" mit demjenigen des Vaterlandes zusammen. Sie sprechen gerade heraus davon, daß die Fälscherbande des Generalstabes die glorreiche Hüterin der Lebensinteressen des französischen Vaterlandes" sei.
Oberst Sammartin, welcher den Amerikanern Portorieo übergab, wurde zu lebenslänglicher Gefängnißstrafe verurtheilt und wird in Teuta eingekerfert werden.
Jm andern Fall werden sie eingelerkert.- Die spanischen Generale scheinen demnach nur siegen zu dürfen.
Holland.
Polizeiliches, Gerichtlichtes ut. T. iv.
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Von dem reaktionären Geiste, der insbesondere in Preußen den Strafvollzug durchweht, giebt eine Mittheilung der Magdeburger Boltsstimme nenes gengniß. Bisher erhielten die in der Strafanstalt Gonmern inhaftirten Redakteure der Volksstimme" auf Ersuchen einen Tag Urlaub, sobald sie in Magdeburg vor Gericht geladen waren. Gin Transporteur wurde ihnen nicht beigegeben. Seit Jahren ist in dieser Weise verfahren worden und nie kam es zu Unzuträglichkeiten. Jetzt hat man dem Redakteur Müller, der am Donnerstag und Freitag bor dem Landgericht in Magdeburg Termin hatte, das Gesuch um Urlaub abgeschlagen. Er wurde von einem Transporteur nach Magdeburg geführt und dort am Donnerstag, nach Beendigung des Termins, im Gefängniß untergebracht. Der Redakteur Maher von der Halberstädter Arbeiter Beitung", der in gleicher Sache wie Müller angeklagt war und gegenwärtig in Halberstadt eine Strafe verbüßt, ist ebenfalls von einem Transporteur nach Magdeburg gebracht worden. Die Voltsstimme" vermuthet, daß die Behörden in Halle, Halberstadt und Magdeburg nach bestimmiten Weisungen handeln..
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Noch bezeichnender für den preußischen Strafvollzug ist eine Zur holländischen ,, Dreyfus- Affäre" wird uns geschrieben: Nachricht des Boltsblatts für alle". Deren Redakteur Der von ihr vertretenen Sache würdig, begann die Liga Während der Justizminister in seiner Antwort auf die Nede unseres Weißmann, der bis zum 25. Januar eine Gefängnißstrafe zu ihr halböffentliches Dasein mit einer ihren Charakter fälschenden Genossen Troelstra in der Zweiten Kammer erklärte, er würde Zweideutigkeit. Im Entwurf thres Manifests berief sie sich auf die nichts lieber sehen, als daß der Fall der Gebrüder Loogerhuis berbüßen hat, wurde bis vor einigen Tagen mit dem Anpatriotische Nothwendigkeit der Beschwichtigung der Gemüther. Das hat ihr den Anschluß einiger naiver Leute, wie des Professors baldigst erledigt würde, scheinen die Beamten der Leeuwarder Justiz fertigen bon Vogelbauern aus Draht beschäftigt. anderer Meinung zu sein. Erst am 4. ds. enthielt der Staats- Ein gefangener Redakteur, noch dazu ein sozialdemokratischer, Larronmet, eines glühenden Verehrers von Boltaire, eingebracht. Anzeiger" die Ablehnung der schon im September bei Gelegenheit dem vom Staate aufgegeben wird, Bastillen im Kleinen herzustellen, Auch de Kérohaut, der Redakteur des monarchischen Soleil", der im der Huldigung Wilhelmina's von liberaler und radikaler Seite ein- das ist eine so kostbare Satire auf die jetzigen Zustände, daß ihr Bicquart unterzeichnet hatte, beeilte sich, der Beschwichtigungs- gereichte Bittschrift, um die unschuldig Verurtheilten zu begnadigen. gegenüber selbst die schärfsten Pfeile, die die spottende Muse Heinrich Die Abweisung wird motivirt durch die Erklärung, die wirklich eine's einst gegen die Feinde der Freiheit richtete, matt und stumpf Liga beizutreten. Die Naiven wurden aber bald eines Schuldigen seien verurtheilt. Ganz natürlich scheint die Schuld den erscheinen könnten. Besseren belehrt. De Kérohaut wurde von den Urhebern der Liga für den Augenblick" die Thüre gewiesen, und Larroumet Justizbeamten doch nicht gewesen zu sein, sonst hätten sie sich hierüber Wegen Beleidigung des Fabrikdirigenten Alfons wohl nicht länger als 4 Monate zu befinnen brauchen. Damit erklärte öffentlich feinen Austritt, während andere nach allen dürfte aber die Sache durchaus noch nicht zu Ende sein; in der Müller in Stalbe a. G. hatten sich vor dem Landgericht in Seiten vorsichtige Mitglieder nach wie vor in öffentlichen Aeuße- nächsten Kammersession wird sie wieder zur Sprache gebracht werden. Magdeburg Redakteur Müller von der dortigen„ Bolksrungen an dem Beschwichtigungs- Charakter der militärfrommen roelstra, der wegen seiner Anschuldigungen, die er gegen die Stimme", Redakteur Meyer von der Halberstädter Arbeiterzeitung und Redakteur Goppelt vom Stadt- und Landboten" in Kalbe Justizbehörden erhoben hatte, und der deswegen, wie der Justizminister versicherte, verfolgt werden sollte, hat eine Anklage noch zu verantworten. Es handelte sich um Berichte über die Berliner Gerichtsverhandlung, durch welche der Fabrikdirigent Alfons nicht erhalten. Müller so unrühmlich bekannt geworden ist. Er hatte ein armes Mädchen verführt und mit ihr ein Kind erzeugt, dessen Versorgung er dann ablehnte. Auf die Unterstüßungsgesuche des Mädchens antwortete er schließlich mit einem Strafantrage wegen Erpressung. Das Mädchen mußte vom Berliner Landgericht verurtheilt werden; die Strafe eine Woche Gefängniß wurde ihm aber im Gnadens wege erlassen, nachdem der Staatsanwalt und die Richter selbst dies befürwortet hatten. Die Verhandlung vor dem Mag des burger Landgericht bedeutete für den Fabrikdirigenten Müller Vom russischen Vorrücken an der indischen Grenze. Der nichts weniger als eine Ehrenrettung. Der VorIntern. Korr." wird aus Petersburg gemeldet: Die Entsendung sigende des Gerichts erklärte dem Sinne nach: Die Lage, in der sich Der Hauptfehler der Liga, an dem ihre Bemühungen scheitern Curzon's als Bizetönig von Indien hat in den russischen das Mädchen befand, war sehr schlimm, es war taum im Stande, müssen, ist die Berkennung des Umstandes, daß der brutale Säbell militärischen Streifen großen Eindruck gemacht. Es verlautet jest, im für sich, geschweige für ein anderes Wesen zu sorgen. Die Sand
Kampfliga festhalten.
Noch ein Wort über die leitenden Geiſter der Liga. Es find: der zum weinerlichen Betbruder gewordene Dichter und Akademiker François Coppée , der reuige Sünder eines zügellosen, schöngeistigen Skeptizismus, der Kritiker und Akademiker Jules Le maître , und der bankerotte Verkünder des„ Bankerotts der Von der neuen Regierung auf Kreta . Ranea, 7. Januar. Wissenschaft", der bei dem päpstlichen Unfehlbarkeits- Dogma angelangte Brinz Georg ernannte eine Kommission von 12 Christen und vier Chefredakteur der„ Revue des deux Mondes ", Brunetière. Dazu ge- Muselmännern, die die Aufgabe hat, Gesetzentwürfe sowie ein neues fellen fich jene unsterblichen" Mitglieder der Akademie, die man als organisches Statut auszuarbeiten, welche der Nationalversammlung „ Herzogspartei" bezeichnet, die Hüter der verschimmelten literarischen zur Berathung und Bestimmung unterbreitet werden sollen. und sozialen Ueberlieferungen, jener rückständige Generalstab des französischen Geistes, der zu wiederholten Malen bei den Wahlen in die Akademie den ersten besten salonfähigen Stribenten einem Zola borgezogen hatte.
Rußland.
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