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Remy"-Reisstärke

Sonntag, 18. August 1929. in in Tafeln mit Glanz und in' la, oder 1 21, kg- Paketen erhältlich bei allen Konsum­vereinen, Kaufleuten, Seifenhandlungen und in jeder Drogerie.

Als- sehr selten nötiges

rasch wirkendes die Reichstagung der Naturfreunde Deutsch  .

sollte es unter diesen Umständen möglich sein, daß, ſcher Klaſſenpolitik. Die Wahl steht also nicht: un, Politik mit Sport nichts zu tun haben soll, der doch politischen oder politiſierten Sport, sondern zu ent- Wittel gegen gewisse Erschöpfungszustände gehört lands statt. Aus den Berichten ging hervor, daß die nicht außerhalb der Gesellschaft gepflegt werden kann? scheiden hat man sich nur für bürgerlichen oder pro- Alkohol nur in die Hand des Arztes oder, in Witgliederzahl im letzten Jahre um 10 Prozent Wir wissen doch sehr gut, daß führende Politiker in letarischen Klassensport. Einen dritten Weg gibt es dessen Abwesenheit, des älteren, erfahrenen Sport- gestiegen ist und Deutschland   gegenwärtig mehr führers. als tausend Naturfreundegruppen aufweist. Welche bestimmten Verhältnissen sich mit erstaunlichem In­In nicht dem Arbeitenden dürfte die Wahl nicht schwer Wer nicht nur einmalige Höchstleistung erstrebt, wertvolle Arbeit die Naturfreunde im Intereffe teresse für den Sport einsetzen. Das ist nie ohne Ur­sondern möglichst lange leistungsfähig bleiben will, des werktätigen Volkes leisten, erhellt die Tatsache, sache. Da hat die Politik eben den Sport gebraucht, fallen. d. H. also einen gesunden Mann, um das letzte Mit­Kurt Stechert.( Freie Sportwoche", Leipzig  .) sollte auch außerhalb der eigentlichen Uebungs. daß im letzten Jahre 50.000 Wanderungen durchge zeit Alkohol nach Möglichkeit meiden: Alkoholgenuß führt wurden, an denen sich mehr als eine Million tel der Außenpolitik anwenden zu können: den Krieg. Warum fommt die Jugend zum Sport? fet Schung, Lust und Kraft zu tüchtiger turne- Menfchen beteiligten. 510.000 Menschen haben in den 241 deutschen   Naturfreundehäusern Unterkunft und Erholung gefunden.

Was weiter sind die Olympiaden des bürgerlichen

Sportes, als Fortseßung imperialiſtiſcher und natio­naler Politik auf unblutigem Schlachtfelde, mit an­scheinend sittlichen Mitteln, als das man den Sport gern hinstellen möchte. Wenn wir diese internatio­nalen Wettkämpfe des bürgerlichen Sportes so be­trachten, finden wir auch eine Erklärung für die

Frig Wildung behandelt in seinem Buch, Arbei­tersport"( Bücherkreis) auch die Gründe, warum es die heutige Jugend zum Sport treibt. Er schreibt u. a.:

Darüber, daß die jungen Menschen im schulent lassenen Alter noch sehr an spielerischen Formen der Betätigung hängen, sind sich alle Beobachter und Psychologen einig. Für die erwerbstätige Jugend kämpfen wir um Freizeit und damit auf das Recht auf Leben.

Die Seelenlosigkeit des Produktionsprozesses Raufereien, die z. B. in Amsterdam   und anderswo trifft besonders hart die jugendlichen Arbeiter, bei an der Tagesordnung waren. Wie heißt es denn denen der Spieltrieb noch stärker entwickelt iſt immer, wenn ein so hirnloser Sportler Lorbeeren als beim erwachsenen Menschen, wo er andere Betä aus dem Ausland mitbringt? Er hat für den deuttigungsformen sucht. Für den heutigen Produktions­schen Gedanken im Ausland geworben, hat der deut prozeß und alle mit ihm verbundenen Gefahren iſt schen Nation Ehre gemacht" usw. Und wenn wir die Jugend in schulentlassenen Alter noch nicht reif, uns nun als Arbeitersportler bewußt um die Bolitik weder geistig noch körperlich. Es müßte mit mehr kümmern, so ist das nicht, wie bürgerliche Sport Nachdruck als bisher dahin gestrebt werden, auf die theoretiker behaupten, politisierter Pseudosport", der, Volksschule vier höhere Semester aufzubauen, die wie es Fritz Giese   im Geist im Sport" tut, auf besonders für das Berufsleben vorbereiten, dem Stinde eine Stufe mit Briefmarken- und Taubeniport zu aber auch eine Verlängerung des Rechtes auf Kind­stellen ist, sondern das ist einfach der Ausdruck dessen, heit einräumen. daß die Arbeitersportler erkannt haben, daß sie sich auch um die Politik fümmern müssen, wenn die Lei besübungen nicht Sisyphusarbeit sein soll. Die spoct. treibenden Arbeiter lassen sich nicht mehr als Mittel für den Klassenfeindlichen Politiker mißörauchen, son dern werden jetzt Mittel für ihre eigene proitarische Politik. Darum pflegt der Arbeitersport auch den Ge­danken des internationalen Klassenkampfes und nimmt in einzelnen Ländern auch schon den Charak­ter als Wehrsport an, da das Proletariat davon über= zeugt ist, daß es nur dann mit den Mitteln der De­mokratie siegen werden kann, wenn, so drückte es Otto Bauer   auf dem Linzer Parteitag der öster­reichischen Sozialdemokratie aus,... wenn wir das Proletariat selbst wehrhaft erhalten, wenn wir die Jugend zur Wehrhaftigkeit erziehen..." Wir müssen uns klar darüber sein, daß in dem Moment, wo sich die Demokratie entscheidend gegen die Bour­geoisie wendet, die herrschende Klasse diftaturfreund lich wird und das Proletariat dann zur Abwehr bereit sein muß. Hier greift der Sport entscheidend in die proletarische Politik ein, wird ein star­fer Faktor bei der Neugestaltung der Gesellschaft. Um gefehrt beeinflußt die politische Lage auch den Sport.

Durch politische Gewaltmaßnahmen, wie z. B. das Sozialistengesetz eine war, kann auch der Sport ge­hemmt werden. Wir wissen ja, daß sich gleich nach dem Fall des Sozialistengesetzes mit der Arbeiter Ilasse auch ungestüm der Sport entwickelte. Auch in welchem Maße der Sport ausgeübt werden kann, ist doch eine durchaus politische Angelegenheit. Wo bliebe der Sport ohne 8- Stunden- Tag? Und dieser ist keineswegs durch Neutralität, sondern durch tätig

sten Klassenkampf erobert worden. Diese Zusammen­hänge müssen wir beachten.

rischer oder Sportarbeit herab.

Der Film.

Die größten Meister des Sports und die besten Turner leben frei oder so gut wie frei von All­fohol: sie wollen nicht ermüden, wollen einen festen, zähen Willen behalten. Dieser Enthaltsamkeit ver­danken sie zum großen Teil ihre Erfolge. Willst Der große klassische Jannings- Film: Anna du es daher im Turnen oder Sport wirklich vor Boleyn  ". Mit Henni Porten  . Regie: Tu­wärtsbringen, so mache es wie sie: gegen Durst bitsch. Grandiose Aufmachung! Die üppige Beit frisches, reifes Obst, trink' frisches Waffer, reine Heinrich VIII.   Wran- Urania Kino. Heute Obstsäfte, gute Milch!

Desterreich im Arbeitertennis führend.

Die Vertreter österreichischen Benjaminsports, des Tennis, haben in Nürnberg   geradezu Auf­sehen erregt. Die Deutschen  , bei denen das Arbeiter­tennis schon länger betrieben wird als in Dester­reich, waren nämlich vor Beginn der internationalen Festmeisterschaft der Ansicht, daß für die Schluß­spiele nur sie und die Dänen in Betracht kommen. Daß auch die Oesterreicher nennenswerte Erfolge erzielen werden, daran glaubten nur die Defter reicher selbst. Aber schon nach den ersten Ausschei Für das Alter der Reifwerdung sind körperliche dungsspielen mußten die Deutschen   erkennen, daß Spiele von ganz besonderem Wert, denn es ist die ihre Ansicht eine grundfalsche sei, daß ihre Aus­Zeit des größten Wachstums, vor allem der wichsichten, in die Schlußrunde zu kommen, gleich Null tigeren inneren Organe. Der Körper verlangt nach sind. Die Oesterreicher   und Dänen domi­ausgleichenden Bewegungen gegenüber den 3wed- nierten auf der ganzen Front. Den Dänen, die vor bewegungen im Beruf mit ihrer Eintönigkeit und Bestehen des dänischen Arbeitersportbundes in bür­Einseitigkeit. Sport und Spiel sind in den Jahren gerlichen Vereinen tätig waren und eine sehr gute der Reifwerdung auch dadurch von sehr heilsamem Schule durchgemacht haben, ging ein glänzender Einfluß, weil sie Kräfte absorbieren, die sonst nach Ruf voraus, den sie auch rechtfertigten. Sie er­unzeitiger geschlechtlicher Entladung drängen. wiesen sich in Nürnberg   als wirklich große Könner. Diese in einer Reihe wunderschöner Kämpfe besiegt zu 3u haben, können sich die Oesterreicher   rühmen.

Der Ausgleich, der durch alle gesunden Leibes­übungen für das Seelenleben der Jugend geschaffen wird, ist weit wichtiger, als allgemein angenommen wird. Leibesübungen sind Spielformen der Arbeit, die dem Jugendlichen angepaßt sind, die Freude und Lust am Schaffen, an der Bewegung erweden.

Spiel und Sport werden in diesem Alter als Erlöser empfunden. Sie ersetzen all die verlorene Lebensfreude wieder, geben Lust zum Schaffen und erlösen Leib und Seele aus der Verkrampfung des Produktionsprozeſſes. In Spiel und Sport lebt die Jugend ein Leben, das ihrem Wesen entspricht, hier darf sie Jugend und Mensch sein."

Gport und Altohol.

int.

Die Wiener   Arbeiterfußballer halten auf Ord­nung. Der Vorstand der Landesgruppe Wien   des Arbeiterfußballverbandes hat in seiner gestrigen Sigung beschlossen, den Sportklub Landstraßer

8, halb 6 und 8 Uhr. T. 20429.

Kunst und Willen.

Kleine Bühne: Heute Premie Die Nacht der

drei Frauen". Das Ensemble des Berliner   Intimen Theaters bringt heute zum erstenmale Rudolf Lo thars, des bekannten Bühnenschriftstellers föstliches Lustspiel Die Nacht der drei Frauen" zur Aufführung. Das amüsante Werk, das überall Se­rienerfolge zu verzeichnen hat, verspricht dem Bu blikum dank seiner glänzenden Ueberraschungstech. nik und Situationskomit einen Abend ungeteilier Seiterkeit. Wiederholungen, die gleichzeitig die Ab schiedsabende der Berliner   Künstler sind, finden nur Montag, Dienstag und Mittwoch statt. Für Jugendliche nicht geeignet. Anfang 8 Uhr. Karten. Vorverkauf: Deutsches Haus, Graben 26( Telephon 24687) und beim Portier des Neuen deutschen  : hea ters.( Tel. 21210.)

Herausgeber: Dr. Ludwig Czech  . Chefredakteur: Wilhelm Nießner. Berantwortlicher Redakteur: Dr Emil Strauß  . Brag. Druck: Nota A.- 0. für Zeitung. und Buchdruck, Breg Für den Druck verantwortlich: Otto Hoth. Brag Die Seitungsmarten'ranfatur murde von der Boft. u. Telegraphen tion mit Erlak Nr 127 451/ VII/ 27 am 14. Mo 192 bemillet.

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Volkszünder

Amateure aus dem Verband auszusche Verlanget überall ßen. Der Ausschluß des in der ersten Atlaſſe tätig gewesenen Vereines aus den Reihen der Arbeiter­fußballer erfolgte wegen einer Reihe arger Di­ziplin widrigkeiten, die sich Mitglieder des Vereines zuschulden kommen ließen. So bot die Art und Weise, in der die Landstraßer Amateure in der letzten Zeit ihre Spiele durchführten, immer Anlaß zur Klage. Mehrere Veranstaltungen führten! gliedern des Klubs auf und außerhalb des Spiel­feldes sogar zu Ausschreitungen. Da die Leitung des Vereines keine Anstalten traf, die Ruhestörer auszuschließen, und feine Gewähr dafür bieten fonnte, daß die Spiele ihrer Mannschaft in Zukunft in einer Arbeitersportlern würdigen Weise durch­geführt werden, sah sich die Landesgruppe Wien   ge­zwungen, den Ausschluß über den Verein zu ver­hängen.

( Merkblatt des Deutschen Aerztebundes zur För- infolge des undisziplinierten Verhaltens von Mit­

derung der Leibesübungen.) Alkohol in geringen Mengen belebt das Nervensystem. Dieser Belebung folgt aber nach turzer Zeit eine Erschlaffung. Bei mittleren und größeren Mengen unterbleibt die belebende Wirkung; es tritt vielmehr sofort Erſchlaf­fung ein.

v

Sport und Politik sind nicht zu trennen. Sport ist so wenig Selbstzwed, wie es die Politik sein kann. Sport als Selbstzwed wäre leer, müßte in den Wol­fen schweben. Der Sport bekommt erst Inhalt in Beziehung zum wirklichen Dasein. Sport hat immer den Zwed, den die Zeit in ihn hineinlegt. Eine beständige Sportidee, die dem Sport einen ewigen. Während des Trainings ist Enthaltsamkeit Inhalt gibt, besteht so wenig, wie eine solche 3dec von Alkohol unbedingt geboten. in der Politik vorhanden ist. Die Zeit macht den Alkohol darf nie auch in Kleinsten Mengen Inhalt aus. Das Bürgertum führt den Stlassenkampf nicht- vor einer turnerischen oder sportlichen um den Sport, indem es seine Neutralität fordert, Leistung genossen werden. Er wirkt immer un­d. h., ihn dadurch zum Diener seiner Gesellschaft günstig. Der leichten Anregung folgt fast stets noch macht. Das Ploletariat führt den Klassenkampf um vor Ablauf auch einer sehr kurzen Leistung die den Sport, indem es ihn in den Dienst des sozia gefährliche Erschlaffung. Gerade der halbe Meter, listischen Ringens stellt. Indem sich der Arbeitersport um den man auf kurzen Strecken schlechter wird, bewußt unterordnet, in einen höheren Wert, beginnt fann einen den Sieg kosten. er erst Wert zu verkörpern. Der Inhalt des bürger­lichen Sportes ist der Inhalt der bürgerlichen Ge­sellschaft. Seine gegenwätigen Krisen, sein Verfall ist nur der Ausdruck des Verfalles jener Klasse, der er dient und dessen Sport er ist. Als Mittel der bürgerlichen Geſellſchaft und deren Politik vergeht er mit dieser Gesellschaft. Der Arbeitersport hat zum Inhalt den jungen sozialistischen   Geist des auf­steigenden Proletariats und ist ein Mittel proletari­

Internationaler Fußball. Das erste internationale Arbeiterfußballspiel in Dänemark  , in dem sich eine deutsche und eine dänische Auswahlmannschaft gegenüberstanden, fand Sonntag vor achttausend Buschern in Kopenhagen   statt. Deutschland   siegte mit 2: 1 Toren. Eine finnische Auswahlelf trug zwei Spiele in Norddeutschland aus und siegte in Rostock   gegen das Team von Mecklenburg   9: 0 und in Malchin   3: 2. In Gera   ging vor fünftausend Auch nach einer sportlichen oder turnerischen Zusehern das letzte Deutschlandspiel des eng­Anstrengung ist Alkohol in der Regel für den lischen Arbeiterteams vor sich. Die Aus­noch nicht voll erwachsenen Körper unbedingt wahlmannschaft von Thüringen   gewann 8: 1, wobei schädlich. Mehr noch als den frischen erschlafft zu bemerken ist, daß die Engländer viel besser er den angestrengten Störper. Durch seine lähmende waren, als das Resultat besagt. U. S. U. Brüs­Wirkung täuscht er oft geſunde Müdigkeit vor, ver- fel verlor in Trebur   gegen das hefſiſche Team mit deckt aber damit Unruhe und Aufregung, die Zei- 7: 1 Toren. chen der Ueberanstrengung. Wer diese Zeichen nicht Großer Aufschwung der Naturfreundebewegung beachtet, hat an den Folgen oft lange zu leiden. in Deutschland  . Am 4. August fand in Dresden  

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