Sonntag, 18. August 1929.

Mort Kaugtys zu gebrauchen, Zustände, in de­Sittliche wieder das Selbstverständliche wird und aufhört, ein Problem zu sein, das sich um so mehr verdunkelt, je mehr man es zu er hellen sucht."

wird.

Die Geburt des Kapitals.

Von Dr. Otto Ehrlich.

Woher hat er aber das Kapital? Aus der Anhäufung angeeigneter Mehr­

Seite 28.

Und ist die Art, wie heute große Gewinne gemacht werden und Riesenkapitalien entstehen, grundsäßlich anders? Wenn eine amerikanische  Gesellschaft im Jahre 1904 Kupferminen um 39 Millionen Dollar auftauft, aus diesen eine

Ein Industrieller hatte sich malen lassen,

dastand.

sucher.

Hosentaschen

Finden sie's ähnlich?" fragte er einen Be

,, Nicht besonders." ,, Wieso nicht?"

Hier ist die Rede von dem, was einer ge­rechteren gesellschaftlichen Ordnung an Einfluß tig gibt es in den Vereinigten Staaten 30.000 daß fie ihre Arbeitskraft gerade noch instand um 75 Millionen Dollar verkauft und die Dif­Aus Washington wird berichtet: Gegenwär- leicht, ihnen dafür nicht mehr zu bezahlen, als Aftiengesellschaft macht, die Attien bald darauf auf das ſittliche Berhalten des Menschen zuge- Personen, die ein Vermögen von mehr als eine halten können und der Mehrwert dem Käufer ferenz von 36 Millionen Dollar als mühelosen schrieben wird. Aber die heutigen Menschen in Million Dollar besitzen. Im Jahre 1914 gab es verbleibt.( Es darf nicht unerwähnt bleiben, daß Gewinn einstreicht! unserer ungerechten und mangelhaften Ordnung, nur 7000. find die wirklich nicht besser als sie es, sagen wir der Lohn in Wirklichkeit etwas höher ist, denn im Mittelalter, waren? Würden sie sich noch Ein Dollar Millionär ist ein Mann, der es muß doch auch die Familie des Arbeiters er- ichen Fabriken Deutschlands   die Preise ihrer Oder wenn die vier bedeutendsten chemi­heute ein Fest daraus machen, ihresgleichen auf mehr als 34 Millionen tschechische Kronen befizt halten und damit die Arbeitskraft der nächsten Produkte so hoch halten, daß fie in den neun der Folter oder auf dem Scheiterhaufen zu sehen? und bei einem Zinssay von 4.5 Prozent, ohne zu Generation, ohne die die kapitalistische Wirt- Jahren von 1902 bis 1911 Unter sittlichem Wert verstehe ich das Soli- arbeiten, jahraus jahrein täglich 4000 tschechische schaft ein vorzeitiges Ende fände, neu hergestellt Dreifache des Kapitals an Dividenden( Gewinn­Unter sittlichem Wert verstehe ich das Soli- Kronen verbrauchen kann und doch nicht ärmer werden.) das Doppelte bis daritätsgefühl, das triebhafte Einbeziehen des anteilen) ausschütten? Mitmenschen, ja, des Mitgeschöpfes in das eigene Erleben. Je intensiver dieses Einbeziehen ist als 30.000 müßig herumgehen. Müßiggang Es wäre aber falsch zu glauben, daß diese chen und darum auch bezahlen? Wer aber kann fremde Arbeitskräfte brau- Ein Witbold hat den Mechanismus der ka­Mitleid und Mitfreude, je energischer es sich iſt", wie Bernard Shaw   über deren englische   pital, das heißt von Produktionsmitteln( Wa­pitalistischen Wirtschaft in der bekannten Anet­im Leben äußert, um so wertvoller schätze ich den Kollegen spottet. etwas so Unnatürliches, Lang- fchinen, Rohstoffen, Grund und Boden, usw.) das Porträt ſtellte ihn dar, wie er breit und Der Kapitalist, das ist der Besizer von Sta- bote eingefangen: Menschen. Und so widerwärtig es auch in unweiliges, daß die Welt der müßigen Reichen oder Geld( womit man sich Produktionsmittel progig mit den jerer Welt zugeht, bei aller Grausamkeit, Feig eine Welt endloser Betätigungen ermüdendster verschaffen kann). Denn hat er fremde Arbeits­beit und Niedertracht, die man sieht, wage ich Art wird. Die Energischen überanstrengen sich fräfte gefauft, so erzeugen diese, wie bereits ge­troßdem zu behaupten, daß der moderne Mensch oft und müssen Liegefuren durchmachen, um sich schildert, Mehrwerte für ihn. im Durchschnitt besser ist, als er es, sagen wir wiederherzustellen. Ich würde Straßenlehren vor zweihundert Jahren das wichtige ist ja nicht die Zeit, sondern die Richtung- war. Was eichten Herzens vorziehen. Auf dem Lande z. B. das moderne Leben ausmacht, daß es, bei aller Monat im Jahre seine bestimmte Sportart hat. werte. ist der Sport sorgfältig ausgebaut, daß jeder Klaffentrennung, die Menschen durcheinander- Die erforderlichen Fische, Vögel und sonstigen quirit, in gleiche Lagen bringt, physisch nähert, Tiere werden zu dem Zwed so sorgsam gezüchtet Mehriverten voraussetzt und der Mehrwert den Aber wenn das Kapital die Aneignung von das macht den Menschen besser, weil es gewiffer- und gehütet, daß es immer etwas zu töten gibt. Bejiz von Kapital, dann bewegen wir uns doch maßen die Kontaktfläche von Mensch zu Mensch vermehrt. Die Städter sind besser als die Leute Athletische Heldentaten beim Sport werden so im Streise! am Lande, so sehr diese Behauptung auch der üb. Schlüffelbeine faum außergewöhnlich genug sind, se gesittet nationalökonomisch, sondern brutal, sehr zu Selbstverständlichkeiten, daß gebrochene Ja, ursprünglich ist das Kapital auch nicht lichen Anschauung widerspricht. In der Stadt ist um als Unfälle zu gelten. Fehlt es an Sport, so durch Gewalt und Betrug entstanden. die Hilfsbereitschaft spontaner, voraussetzungs­um als Unfälle zu gelten. Fehlt es an Sport, so durch Gewalt und Betrug entstanden. Goethe loser; die Solidarität erstreckt sich auf einen wei- gibt es immer Spiele, Stilaufen, Rodeln, Bolo, läßt es ein Kind im Gespräch mit dem Lehrer teren Kreis als auf dem Lande. Es sei an das und so fort, mit einem viel größeren Aufwand Tennis, Schlittschuhlaufen auf Kunsteisbahnen verraten: Verhalten des Landvolks in t der Zeit der Le­bensmittelnot erinnert. Intensiverer Kontakt und an förperlicher Anstrengung, als manche arme breitere Lebenserfahrung machen den Menschen Frau willig auf sich nähme. Eine junge Dame menschlicher, d. h. sie erleichtern ihm, sich einzu- aber legt nach einem so ausgefüllten Tage zwi­fühlen in den andern. Seid gut zu den Frem- schen dem Abendessen und dem Schlafengehen den, denn ihr seid selbst Fremdlinge gewesen in tanzend einen weiteren Weg zurüd als der Post­Aegyptenland" heißt es im alten Testament. bote im Gehen." Der moderne Mensch ist vieles selbst gewesen"; feine Lebensgemeinschaft reicht weiter als Herd und Scholle.

Wie kommt es, daß einzelne Menschen über solch riesige Reichtümer verfügen, woher stam­men sie, wer schafft sie?

Lehrer: Bedent, o Kind, woher sind diese Gaben? Du kannst nichts von dir selber haben. Kind: Ei, alles hab' ich vom Papa. Lehrer: Und der, woher hat's der?

Kind: Vom Großzpapa. Lehrer: Nicht doch! Woher hat's denn der Großpapa bekommen?

Kind: Der hat's genommen.

Wenn man sich in die Geschichte jener Zeiten versenkt, in denen das Kapital ursprüng­lich entstanden ist, dann findet man Beispiele über Beispiele für die Richtigkeit der obigen Be­hauptung.

Als z. B. der portug esische Vizekönig Al­ buquerque   im Jahre 1511 Malaffa in Ostindien plünderte, erbeutete er eine Million Dukaten.  *)

Die englischen Richter des 16. Jahrhunderts B. tamen zu Gold, indem sie feste Taren für die Freisprechung schuldiger Verbrecher er­stellten.

Nun, gewöhnlich pflegen Sie doch Ihre Hände in anderer Leute Taschen zu haben!" Mehrwert zu erzeugen, nennen wir Produktivi Die Eigenschaft der menschlichen Arbeit, tät der Arbeit. Daß die menschliche Arbeit bei wenig Ueberschüsse über das den Urvölkern noch wenig produktiv war, d. h. zur Bestreitung des Lebensunterhaltes Notwendige lieferte, wäh rend seither die Produktivität immer stärker an­gestiegen ist, die Ueberschüsse rasch anwachsen, das läßt sich durch die immer weitergehende Ar­beitsteilung( Spezialisierung der Arbeit) er­flären. Mußte früher jeder alles, was er zum Leben brauchte, selbst erzeugen, so besteht heute seine Lebensarbeit in der millionenmaligen Wiederholung eines Handgriffs.

Arbeitsteilung kommt aber nur durch Vereinbarung zustande, wenn sie auch später sur unantastbaren Ueberlieferung wird: sie ist eine Erscheinung des gesellschaftlichen Zusam menlebens der Menschen. Die Erzeugung von Mehrwerten ist also einer Einrichtung der menschlichen Gesellschaft geschuldet. Wem anders als der menschlichen Gesellschaft, der Gesamtheit, dürfen also die Mehrwerte zufallen?

Aber, wie ist diese Behauptung eines. Besser- Es ist gar kein Zweifel, daß die Grundlage werdens der Menschen vereinbar mit der Fülle alles Reichtums, nämlich Waren- Geld dient grauenhafter Verbrechen, mit deren Wachsen an nur als Tauschmittel, um sich Waren zu ver­Zahl und Schrecken? Die eigentliche Delinquenz schaffen durch Arbeit erzeugt wird. Und so hängt nur sehr indirekt und lose mit dem allge- beruht auch der Wert aller Waren auf der Ar­meinen Sittlichkeitsniveau zusammen. Sie ist beit, die zu ihrer Herstellung erforderlich ist. Da Diese Erkenntnis ist noch nicht weit ver­nur insofern ein soziales Produkt, als gibt es nun eine ganz merkwürdige Ware, und breitet, besonders nicht unter den Proletariern, unsere Erbmasse ein solches ist. Es ist zwar die menschliche Arbeitskraft, die wie jede sehr wahrscheinlich, daß in früherer Zeit, als die andere Ware auf einem Markte angeboten und welche die Mehrwerte erzeugen. Wir leben in einem Zeitalter der sozialen Pubertät des Pro­Lebensbedingungen rauher waren, mehr Delin- nachgefragt wird, in diesem speziellen Fall auf letariats, des Mannbarwerdens in der Gesell­quenten zugrunde gingen, als heute. Wir können dem Arbeitsmarkt, und deren Wert ebenso wie Die holländisch- westindische Handels- Rom  - neue ungefannte Kräfte, in ihrem geheimnis schaft. Neue Kräfte wachsen den Reifenden zu, das hier nicht ausführen. Es genüge, hervorzu- der aller anderen Waren auf der zu ihrer Her­Jeben, daß für uns das fittliche Niveau einer Bestellung erforderlichen Arbeit beruht. Der Fa panie rüstete ron 1623 bis 1636 mit einem Auf- vollen Dunkel den neuen Sträften in der Zeit sölkerung aus dem Berhalten der großen Zahl, brikant kauft die menschliche Arbeitskraft auf wand von 45 Millionen. Pfund S60 Schiffe aus der Geschlechtsreise vergleichbar. di des Durchschnitts erkennbar ist, der nach Moti  - dem Markt um einen vereinbarten Preis, wel bir Taperten 540 Schiffe, deren Ladang nahe ading ven handelt und sich gegenseitig beeinflußt. Ein cher in diesem Falle den Namen Lohn" führt at 6 Millioner betrug; dann femen aber noch guter Teil der Delinquenz, soweit er nämlich und der etwa so hoch ist, daß der Träger dieser 3 Millionen, die sie den Portugiesen durch Raub Milieudelinquenz ist, gehört hieher. Niemals Arbeitskraft, der Arbeiter, nach der Tagesarbeit une Plünderung abgenommen hatten. In der meist von Juden betriebenen Geld aber die monumentalen Verbrecher, die in ihrer um den Lohn so viel Lebensmittel und Bedarfs­Umwelt nur Entseßen auslösen und Normalen artikel faufen fann, daß er mit ihmen seine Ar- leihe wurden im Mittelalter üblicherweise 20 nie zum Beispiel werden. Die gehören in ein beitskraft für den nächsten Tag frisch herzustellen bis 25 Prozent Zinsen per Jahr, anderes Rapitel. imstande ist. auch viel mehr, bezahlt. Freilich nahmen ihnen Fürsten   und Städte ihre Wuchervermögen im­mer wieder ab.

In ein anderes Kapitel gehört auch die mo­numentale Güte und Größe, die sich in allen Zei­ten gelegentlich gezeigt hat in einem Leben völ­liger Singabe für andere. Das sind Naturspiele, die Mit- und Nachwelt fegnet, deren Beispiel uns erhebt, die aber nur Nachfolger werben können unter Gleichgearteten, so daß sie, wie die Delin­quenten, wenn auch mehr als diese, das sittliche Niveau ihrer Zeit kaum beeinflussen.

Sat nun der Fabrikant den Arbeiter in die Werkstatt geleitet und dieser mit der Arbeit be gonnen, so zeigt sich, daß der Arbeiter schon nach wenigen Stunden so viel an Werten geschaffen bat, als der Lohn beträgt. Der Unternehmer hat aber die Arbeitskraft um den vereinbarten Lohn für den ganzen Tag, zumindest für einen Acht­Stundentag gekauft. Der Arbeiter schafft also in einem Arbeitstag mehr an Werten, als zur Her ſtellung seiner Arbeitskraft notwendig sind, und diefes mehr an Werten, diesen Mehrwert, eignet sich der Unternehmer an.

Lehren wir die Menschen dieſe Kräfte ten­Lehren wir die Menschen diese Sträfte fen­nen! Heben wir den Vorhang weg von dem mystischen Dunkel, in das die gesellschaftlichen Geheimnis der fapitalistischen Wirtschaft! Und Zusammenhänge gehüllt sind! Lüften wir das treiben wir wie sexuelle Aufklärung auch soziale

Aufklärung!

Wenn Menschen schweigen...

... reden die Steine. Gerade das Leblose führt zuweilen die beredteſte Sprache. Ueberall, in der Stadt, im Freien und selbst dort, wo der redende Mensch, zum ewigen Schweigen gebracht, auf dem

Der Kommandant von Straßburg   z. B. weigerte fich einmal, eine Deputation der jüdi­schen Bevölkerung der Stadt zu empfangen. Schafft mir die Halunken aus den Augen", fchrie er, die unseren Herrn und Heiland ge­mordet haben!" Ein Höfling machte ihn darauf Totenader liegt. aufmerksam, daß die Deputation eine größere Goldgabe für den Schatz des Königs überbringe. So, so," sagte der General, nun laßt sie vor, schließlich wußten sie ja nicht, was sie taten."

Freilich läßt hier der tote Mensch die Steine in seinem Namen reden. Sie sind auch da beredt, alle, vom schönsten Marmorblod bis zum einfachsten

Streuz.

im Tode.

Man wende also nicht ein: scheußlichere Verbrechen, als zu unserer Zeit, hat es nie gegeben, erhabenere Beispiele des Seelenadels und der Güte, als uns die Vergangenheit gelie- Warum dulden das die Arbeiter? Ein sehr einträgliches Geschäft war der fert hat, werden wir nie erbliden. Beides mag Zunächst sind viel zu wenige von ihnen Sklavenhandel, der Hunderte von Jahren hin­richtig sein. Aber das schließt nicht aus, daß die über diese Tatsache aufgeklärt. Ferner sind die durch blühte und gedich. Dafür ein Beispiel: Im große Masse der Menschen doch besser, mitleidi- Organisationen, welche die Arbeiter zur Ver- Jahre 1771 wurden aus Afrifa 47.000 Neger ger, hilfreicher wird durch die innigere Verflech- änderung dieses Zustandes geschaffen haben, noch ausgeführt, davon mehr als die Hälfte von den tung, durch die größere Gemeinsamkeit in Arbeit viel zu schwach. Wenn aber die Arbeiter noch zu berüchtigten Liverpooler Sklavenhändlern. Der und Erholung, in Leiden und Wissen. schwach sind, dann bleibt ihnen, die nichts ihr bei diesem Geschäft gemachte Gewinn bezifferte Eigen nennen, um damit das Leben zu bestrei- fich nach vorsichtiger Schäßung auf 1.5 Millio. ten, vorläufig nichts anderes übrig, als die nen Pfund. Straft ihrer Hände oder ihres Geistes demjenigen zu verkaufen, der sie brauchen und darum auch 1. Die folgenden Beispiele sind Sombarts Der einsamen Wanderer entgegen. bezahlen kann. Freilich macht es ihre Ueberzahl moderne Kapitalismus" entnommen.

Was Vorbedingung und Weg zum Sozia­lismus ist als gesellschaftliche Gestaltung, hegt und fördert so die seelischen Vorbedingungen im Individuum: der werdende Sozialismus den so­zialistischen Menschen.

Karl Marr' Grab. Von Kurt Kersten  .

Sie sprechen von Familienliebe, Menschenver­dienſt, Weltverachtung, von der heiligen Weltord­nung, die die einen lieben, die anderen hassen, auch Da steht der hohe Marmorblock fein poliert, mit goldener Inschrift ausstaffiert, für den Toten zeugend. Hoch oben ein Christuskopf( ecce homo) in Erz geprägt. Tränen der Menschenliebe hängen über dem toten Gestein, als wollten sie es beneßen. Die Cypressen hören dem Zwiegespräche su, übergeben es dem Winde und dieser trägt es dem

Homo: Ich wandelte auf Dornenpfaden. Der Marmor( für den Toten): Mein Leben3­pfad war breit und bequem.

Homo: Ich trug eine Dornenkrone.

nen Schultern.

Der Marmor: Ich hatte alle Achtung von gol­denen Kronen. Homo: Ich trug ein hölzernes Kreuz auf mei­Der Marmor: Auch meine Brust war mit einem goldenen Kreuze geschmüdt. Homo: Ich bereitete das Reich für den Der Marmor: Ich bereitete den Menschen für das Reich

Haus wellig gelagert, mit Rasenplägen, auf Und als noch ein Winter gekommen und denen man ausruhen kann, mit kleinen Teichen, eben gegangen war, erschienen sie wieder und auf denen Schwäne weiß aufleuchten. Es war brachten, im März 1883, Karl Marx  . Es ist ein langer Weg aus der City bis in ein stiller Vormittag, von der Höhe ahnt man Wenige Tage später öffneten sie die Gruft den hohen Norden, in die Vorstädte Londons  , die Siebenmillionenstadt, die vom leichten Nebel für ein Kind, den blutjungen Harry Longuett, ein Weg durch jene verdrossenen, ewig gleichen überzogen ist; hat man den Part durchquert, noch nicht fünf Jahre alt. Sieben Jahre später Stadtviertel, in denen die Arbeiter wohnen öffnet sich eine Pforte, man steht auf einer folgte die Schaffnerin Helene Demuth  . müssen. Niedrige Ziegelbauten mit flachen schmalen Straße, rechts wie links erscheinen Auf einer Tafel vier Namen, in einem Grab Dächern, rohe, unverpußte Fassaden, Barade die Eingangsportale zu Friedhöfen, da stand ein vier Menschen, darunter er. neben Baracke, düster und monoton. Schmale langer, schmaler, weißhaariger Mann, nicht Es ist immer noch ein schmuckloses, ein Menschen. Fronten. Ein Stockwerk. Zwei, drei Fenster hat mehr jung, ich nannte ihm die Grabnummer sames Grab; nirgend ist verzeichnet, daß er hier jede Fassade, und immer sieht ein Haus dem 24.748, aber er wollte den Namen wissen, und liegt, Fremdenführer verzeichnen manches Man- Homo: Ich nahm das Leid der Menschen anderen Haus zum Verwechseln ähnlich. Ein als ich ihn nannte, wußte er sofort Bescheid. nes Namen, der hier liegt, aber sein Name wird Meer elender Wohnstätten und ein bitterer An- Dann geht man links durch die Pforte, im- nicht genannt. blic. Wenn man fast eine Stunde durch diese mer den breiten, leichtgeschwungenen Hauptpfad Es gibt in dieser Stadt Kathedralen und berfluchten Häuserdünen der Gleichheit fährt, am Sang zwischen Gräbern entlang, biegt beim Abteien, gefüllt mit Monumenten und Statuen; tommt zuletzt etwas wie Verzweiflung auf. Es zweiten Seitenpfad rechts ab, nach wenigen in einem ungeheuren Marmorblock, fast so riesig wird unerträglich. Endlich kann man den Auto- Schritten ist man am Grabmal der Familie wie der Marmorschrein seines Feindes im In­bus verlassen. Aber der Weg, den Holitscher ange- Scerimgeoor, jezt feldeinwärts, immer an Streu- validendom, ruht im Mast eines eroberten geben hat, ist nicht der rechte. Ja, man muß links zen, Blöcken vorüber, plößlich steht man an der Schiffes der Leichnam Nelsons; ungeheuer ist gehen, muß sich immer links halten, gleich wenn Stätte. der Block, in dem Wellington   schläft. Gräber und du man die Untergrundbahn Highgate verläßt, aber Vier Menschen schlafen unter der weißen Gräber und wieder Gräber, Monumente, Sarko­das große Strantenhaus muß rechts liegenbleiben, Platte im engen Schacht. An einem Wintertag phage, Statuen. es geht steil bergan, auf der Höhe breitet sich im Dezember 1881 begruben sie Jenny von eine Solonie kleiner Einfamilienhäuser aus. Westfalen, nach einem entbehrungsreichen, har­hübsche, einladende Stleinbürgerheime find in ten Dasein, nach einem qualvollen, hoffnungs­Gärten eingebettet. Dann liegt da ein Park, am losen Stampf um das erlöschende Leben.

auf mich. Der Marmor: Ich predigte den Menschen das Leid als Lebensziel. Homo: Alle Menschen waren meine Brüder. Der Marmor: Ich war ihr Vater, dem ste zu gehorchen erpflichtet waren. Homo: Wie tief verletzest du mich. zu meiner Berherrlichung dienen. Der Marmor: Auch nach meinem Tode mußt

Der Wanderer: Einen schönen Grabstein hat Am Hang von Highgate einer unter vielen, bier euer Pfarrer bekommen. unter vielen Namenlosen, Verblichenen, Ver- Der Friedhofswächter: Ja, der Selige hat sich gangenen, ruht der Mann mit den Seinen, der um die Stirche sehr verdient gemacht. die Welt durch seine Lehre erschüttert hat. Osyp Bezpaltv.