Dienstag, 20. August 1929.

ein. Nachher fangen Arbeiterfänger das,

Ried von der Fahne purpurrot".

Die Fahne der Partei in purpurnem Rot, goldgeschmückt enthält auf der Vor­derseite das Zeichen der Partei mit der Inschrift

anjeren G

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Genosse Stelling

Räumungstermine noch immer ungewiß.

Briands bisherige Borschläge für Deutschland   nicht annehmbar.

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Seite 3.

bak 75 Prozent der Arbeiter für uns stimmten. ( Beifall.) Heute glüht die Begeisterung nur in den Herzen der ungarischen Arbeiter, aber die Stunde wind tommen, da wir Euch die Hände reichen, da unsere Begeisterung durchbrechen und siegreich

Haag, 19. August.  ( Eigenbericht.) Heute nach-| immer so weit, daß sie von Deutschland   nicht an- triumphieren wird!" Zur Zehnjabrieler der deutschen sozial- tags fand die bereits angefiindigte Unter- genommen werden können. Fedenko redung zwischen dem deutschen   Reichsaußenmini­demokratischen Arbeiterpartei in der fter Dr. Stresemann und dem französischen   denen die zahlenmäßige Höhe der von den vier beiter, welche einen so schweren Kampf um die Die Besprechungen der Sachverständigen. überbringt Brubergrüße der ukrainischen Ar­Ischemhoslowakischen Republik gewidmet Ministerpräsidenten Briand   statt. Gegenstand dem Reidsarbeiterlag von der Kreis- g per belegten Gebiete mine für die äut geſtändnisse festgesetzt werden soll, scheint dagegen und Fascisten wollen uns beweisen, daß die Demo­der Beratungen waren die Termine für die Räu Gläubigerstaaten an England zu machenden Zu Demokratie zu fämpfen haben. Die Kommunisten Obwohl über den organisation Karlsbad  . Inhalt der Aussprache bisher offiziell noch nichts Inhalt der Aussprache bisher offiziell noch nichts zu einem positiven Ergebnis zu kommen. fratie für die Arbeitermassen schädlich sei. Aber Die Rückseite des Banners enthält belaunt geworden ist, wird doch inoffiziell mitge- Frankreich   bemüht sich, von England die Zufiche- die ukrainischen Arbeiter haben in zehnjähriger teilt, daß Briand   bisher noch nicht einen für rung zu erhalten, daß es grundsätzlich den Young bolschewistischer Offupation gelernt, die demokrati­plan annehnten werde. Man nimmt an, daß achsche Staatss schätzen gelernt. In ganz Osteuropa  ,, Freundschaft. Deutschland   annehmbaren Räumungstermin ge- einer solchen Zusicherung die politischen Verhand- wird jetzt die demokratische Idee populär. Bon nannt hat. Um 4 Uhr nachmittags begannen dann die lungen in schnellevem Tempo fortgeführt werden diesem herrlichen Arbeitertag aus mögen unsere Beratungen der französischen, belgischen, engli fönnen. Die japanische Telegation bemüht sich Grüße hinausgehen ip alle Länber ohne Demokratie, prach namens der sozialistischen   Arbeiter- schen und deutschen   Delegation. Nach 5 Uhr ießt, zwischen England und Frankreich   zu ver- in jene 2änder, die bald mit Ihnen den endgültigen internationale und der Sozialdemokratischen waren auch diese Besprechungen zu Ende. Der mitteln, Vorläufig ist es allerdings noch zu feiner Sieg bes demokratischen Sozialismus feiern mögen. Bartei Deutschlands  . borläufige Eindruck ist der, daß sie noch keine direkten Aussprache zwischen Briand   und Sno- Es lebe die bölferbefreiende sozialistische Arbeiter­internationale, nieber mit der Diktatur und Ver. Wir alle", sagte er, stehen unter dem gewal- Ergebnisse gebracht haben. Anscheinend lie- woden gekommen. gen Eindrud des gestrigen Jubiläumsparteitages, gen die Schwierigkeiten in der Hauptsache bei Im ganzen hat man den Eindruck, daß die gewaltigung.( Beifall.) ber mir zeitlebens in Erinnerung bleiben wird, weil Briand  , der zu große Rücksichten auf die militäri Lage nicht so pessimistisch zu betrachten Genoffe Klein dort die Geschlossenheit der deutschen   Schen Sachverständigen zu nehmen scheint. Diese sei, mie dies von jentem Teil der Bresse geschehen( tschechisch beginnend, deutsch   fortfahrend): Die Ber­Arbeiterbewegung dieses Landes, ihr ernster sind zwar in ihren technischen Forderungen schon ist, die am liebsten die ganze Konferenz scheitern treter der tschechischen Sozialdemokratie Rampfeswille deutlich und überwältigend in Erschei- stark zurückgedrängt worden, aber sie gehen noch sehen möchte. teilen mit Euch die Freude über den herrlichen nung getreten ist. Der schöne Fackelzug, der heutige Awwwwwwwwwwwwwwwww wwwwww.rfolg der heutigen Feier, die nicht nur eine ge­imposante Festzug, das alles vereinigt fich an einem 35.000 haben und moralisch völlig zersetzt sind. Wir[ Eurem Feste teilzunehmen. Wir Wiener sind ja eine Manifestation dafür ist, daß auch der frante waltige politische Demonstration, sondern auch ungeheuerem Erlebnis für jeden Zeilstellen aber als die größte Partei Frankreichs   eine etwas verwöhnt, wir haben schon viele mächtige Arbeiter in dieser Stadt, die bisher nur ein nehmer. Aus den leuchtenden Augen dieser präch stärkere Macht dar als die Zahlen anzubeuten schei- und schöne Demonstrationen erlebt. Aber wer heute Seilort für die begüterten Bourgeois war, ein tigen Jugend, die an uns vorübermarschierte, aus nen. Diese Macht stellen wir heute vor allem in den Euren Aufmarsch gesehen, wer dieses Fest mit Recht auf Genesung hat. Die Tage von Karlsbad  den leuchtenden Augen der alten Arbeitsmänner Dienst des Kampfes um den Frieden. Wir waren gemacht hat, kann sich des Eindrucks nicht erwehren, bedeuten für die deutsche   Bruderpartei einen wich­und Arbeitsfrauen sprach das stolze Bewußtsein, für gegen die Ruhrbesetzung, wir fämpfen für die Be- Saß auch hinter Eurer Partei die Masse steht, daß tigen Martstein. Der durch die Teilnahme der Ber: die Lelyre des Sozialismus zu kämpfen. Der Gruß freiung des Rheinlandes und wir sind weit entfernt 3hr Euch trop der schwierigen Verhältnisse, unter treter der einzelnen sozialistischen   Parteien des Aus­Freundschaft", der den Delegierten der aus- davon, uns von den Diplomaten in einen gefährdenen Ihr fämpft, uns zur Seite stellen könnt mit ländischen Parteien immer wieder gespendet wurde, lichen Optimismus wiegen zu lassen. Wir wissen, dieser Leistung. Das ist ja tein Wunder, hatten In diesem Augenblid ist dieses Fest landes eine noch tiefere Bedentung bekommen hat. es war kein bloßes Lippenbekenntnis, er tam aus baß nur die Sozialdemokratie die Partei des Frie- wir doch denselben Lehrmeister, unseren großen auch das Fest der tschechischen Genos­bem Herzen  ! Stolz könnt ihr auf die letzten dens ist und daß nur der Sozialismus den Frieden Viktor Adler  , kommen wir doch vom selben Tage, auf die prächtige Manifestation sein, die der garantieren kann. Man kann nicht im Innern Ursprung her und im alten Oesterreich war oft und tschechischen Gewerkschaften dieses Landes fen. Vor vier Jahren haben seinerzeit die deutschen beste Beweis dafür ist, daß wir vorwärts schreiten, reaktionär regieren und nach außen sich demo- neben Wien   auch Brünn   oder Reichenberg   ein just in Karlsbad   ihre Zusammenarbeit und ihr daß wir allen Feinden zum Trotz vorwärts mar fratisch geben.( Zwischenrufe: Sehr richtig! Benes!) Zentrum der Bewegung. Zu dem ungeheuren Busammengehen beschlossen. Mag es auch noch ver­schieren. Doch die Fortschritte, die wir machen, fie Wir müssen die Demokratie überall durchsetzen. Es Aufstieg Eurer Bewegung, der sich in die- ichiedene Einzelfragen zu bereinigen geben, die find lein Geschenk des Himmels, tein Zufall, jie find lebe die sozialistische Internationale. Freundschaft!" sem Feste fundgibt, beglüdwünschen wir wirtschaftliche Not, der Ansturm der die Früchte der in schweren und guten Euch herzlichst. Wir werden den Wiener   Ge- Realtion wird uns noch fester zusam Rämpfen errungenen Einigteit. Ueber­Genoffe Oudegeeft, nossen berichten, welch mächtigen Eindruck der all geht es vorwärts, in England, in Dänemark  , in der Vertreter Hollands  , übersetzt zuerst die Rede Reichsarbeitertag auf uns machte." menschmieden und zusammenhämmern: Deutschland  , in Desterreich. Mit der Partei wachsen des Genossen Riviere aus dem Französischen ins Eine wichtige Etappe in der Geschichte des prole­auch die mannigfaltigen sozialistischen   Kultur Dentsche und gibt dann selbst seiner Freude Aus- Heimwehrgefahr und gibt der Ueberzeugung Aus- ist der denkwürdige Smichower Rongreß und Genosse Pölzer beschäftigt sich dann mit der tarischen Zusammenschlusses in der Tschechoslowakei  organisationen, deren Nährmutter die Partei brud, baß er an dieser riesigen Demonstration der brud, daß die Sozialdemokratie auch diese Gefahr ich fann im Namen der tschechischen Sozialdemo it. Wir in Deutschland   verfolgen eure schweren Kraft der deutschen Arbeiterklasse in der Tschecho überwinden werde: Wir fürchten uns nicht, wir fratie erklären, daß wir im Geiste dieser Beschlüsse Rämpfe mit großem Interesse und Anteilnahme im Slowakei   teilnehmen fonnte. Die riesige Entwvidlung verstehen zu kämpfen und zu siegen, wir werden arbeiten und sie mit Ihnen durchführen wollen. Bewußtsein der internationalen Solidarität des jagt er, auf allen Gebieten, nicht zuleht auf dem auch jagt er, auf allen Gebieten, nicht zuletzt auf dem auch über die Heimwehren siegen! Wir versichern die Arbeiter dieses Landes, daß wir Proletariats, im Bewußtsein dessen, daß eure Rämpfe der Runft und des Sports, in ihrer Arbeiter Freundschaft!"( Langanhaltender, begeisterter Bei- ehrlich gewillt sind, die Internationale die unseren und unsere Kämpfe die eueren find. bewegung, deren vorzügliche Organisation, haben fall.) Seid weiter bereit, dem Sozialismus euer Leben zu mich mächtig ergriffen. Die ausländischen widmen, für die hohe, gewaltige Idee der Mensch Genoffen danken Shnen für das, was Sie sie überbrachte die Grüße der polnischen organi­Genoffe Czapinsch heitsbefreiung alle Kräfte einzusehen. Dann muß haben sehen lassen. Ich bin, was die Fragen ber sierten Arbeiterschaft, der die schwierigen Berhält uns der Endsieg gewiß sein!( Lebhafter überbrachte die Grüße der polnischen organi­fünftigen Entwidlung der Politik anlangt, optimi- ſierten sche Arbeiterschaft steht in schweren Kämpfen mit ftischer als Genoffe Riviere. Wenn ich hier und nisse unseres Landes wohl bekannt sind. Die polni. anderwärts den Zuwachs der Jugendorganisation, ben antidemokratischen Strömungen, die ihr alle vermittelt die Grüße der polnischen Sozial. wenn ich mit Ausnahme der lateinischen Länder politischen und sozialen Errungenschaften rauben demokraten der Tschechoslowakei urd -die Entwicklung unserer Frauenbewegung sehe, die Entwicklung unserer Frauenbewegung sehe, wollen. Wir verfolgen mit Bewunderung der polnischen Jugend. Die polnischen Ar dann glaube ich sagen zu können, es fommt nie Ich überbringe Euch wie gestern auf dem wieder Krieg.( Beifall.) Europas   Antlig hat Eure Zähigkeit im Rampfe, Eure vorbildliche Treue beiter Oftschlesiens haben schon im alten Desterreich zum Sozialismus und geloben, daß auch wir in mit der deutschen und tschechischen Arbeiterschaft Parteitag die Grüße der franzöſiſchen   ſozialistischen   sich gewaltig verändert und auch diejenigen Macht- unserem Lande unsere sozialistische Pflicht bis zum unter dem Banner der Sozialdemokratie gekämpft. Bartei. Ich habe mit größter Bewunderung den haber, die heute noch mit dem Kriegsgedanken letzten Augenblick erfüllen wollen.( Lebhafter Bel. Auch wir haben nach dem Zerfall Desterreichs eine Berlauf Eures Festes verfolgt, denn wir in Frant- spielen, stoßen nicht nur auf den Widerstand dec eigene Partei organisiert, welche der Sozialistischen reich sind solche Demonstrationen nicht gewohnt und Mehrheit der Bevölkerung, sondern auch auf fach­haben nie Feste dieser Form erlebt. Während man liche, materielle Widerstände. Die Arbeiter. Arbeiterinternationale und der Internationale die­fes Staates, gegründet auf dem Smichower Kon­sonst bei großen Beranstaltungen von Stunde zu lasse aber ist so erstarkt, daß wir den greß, angehört. Wir werden auch unter den jetzigen Stunde stärker ermüdet, steigt hier meine Begeifte- Krieg and politisch verhindern kön Berhältnissen gemeinsam mit Ihnen fämpfen, ins­rung von einer Etappe des Festes zur andern. Kon- nen.( Beifall.) Ich lehre heute in meine Heimat besondere gegen die jetzige bürgerliche Roalitions. greß, Fadelzug, Festzug haben mich mit Begeisterung zurüd, aber ich bleibe im Geifte bei Ihnen und regierung, so lange, bis die Arbeiterklasse den Sieg erfüllt und ich bin glücklich, daß ich den französischen gemeinsamen Geistes wollen wir alle den Frieden babontragen wird. In diesem Sinne beglückwünsche Genossen von dieser Rundgebung berichten darf. organifieren. Gehen wir alle ans Wert, es lebe ich Sie zu Ihrem heutigen Arbeitertage und zu Ich bedauere nur, daß die französische   sozialistische der Frieden, es lebe die internationale Arbeiter Ihrem herrlichen Feste! Freundschaft! Partei, weil bei uns die Gewerkschaften ihre Auto- Maffe!( Großer Beifall) nomie streng wahren und die Partei allein steht, Genoffe Dietl: nicht instande ist, so mächtige Veranstaltungen zu begehen. Dazu kommen auch bei uns die schweren als Vertreter des roten Wien   lebhaft begrüßt, Schäden der Spaltung. Die dritte Internationale führt aus: hat in Tours   140.000 Mitglieder und den ganzen Ich überöringe Euch die Grüße des roten großen Parteiapparat übernommen; wir mußten Wien  , die Grüße von 420.000 organisierten Män­von vorn anfangen, aber wir haben heute wieder nern und Frauen unserer Partei. Hundert Genossen 110.000 mitglieber, während die Kommunnisten nur und Genossinnen sind aus Wien   gekommen, um an Arbeiterversicherungswahlen erlebten es die Gegner, Achtung vor der Kunst und ihren Meistern auch| Beethovens großem, revolutionärem symphoni- slottes Temperament und ihre hübsche, wenn auch äußerlich zum Ausdrud bringen möge.

Beifall.)

Der Vertreter der sozialistischen   Partei Frankreichs  , Genoffe Reviere

führt in französischer Sprache aus:

=

-

schem Werf.

Genoe Pölzer,

2. Goldschmidt.

,, Die Fledermaus  ",

fall.)

spricht

Für die sozialdemokratische Partei Ungarns  Genoffe Payer:

hier aufzurichten und die gemeinsame Arbeit großen wirtschaftlichen und politischen Probleme zu mit den Klaffengenossen der anderen Nationen, die lösen.( Stürmischer Beifall.) aroßen wirtschaftlichen und politischen Probleme zu

Genoffe Johann Kowoll

Mit großer Freude sehen wir, die wir Eure Bewegung seit langem verfolgen, in diesem Feste das Resultat Eurer Arbeit und einen großen jicht baren Erfolg. Alle unsere Erwartungen wurden übertroffen. Es war so schön, daß wir stolz darauf sind, dieses Fest gesehen zu haben. Wir haben in Ungarn   feit zehn Jahren feine Demonstration ge­babt, aber wir haben die roten Fahnen Es würde von der großen Masse der Arbeiter aufbewahrt, weil wir wissen, daß wie wohl nicht begriffen werden, wenn wir Genossen. fie eines Tages wieder auf die Straße schafter nicht auch zu den Gratulanten der Partei ragen werden. Man hat uns in Ungarn   so gehören würden. An der Dreieinigkeit der Bewe­eft schon totgesagt, aber die Arbeiter sind der gung, Partei, Gewerkschaft und Genossenschaft, ist Internationale treu geblieben und bei den letzten jedem Teil in dem großen Kampfe eine besondere Aufgabe zugewiesen, die Lage der Arbeiterklaffe zu bessern und den Sozialismus zu verwirklichen. Uns fällt die Aufgabe zu, den Haushalt zu organisieren und zu rationalisieren. Vor uns steht der gemein­same Feind, der Kapitalismus  . In seiner Organi­fation fennt er keinen Nationalismus und keine Konfession, er fennt nur das Streben nach Macht, die er rüdsichtslos gebraucht. In dem Plänkerkrieg, den wir von drei Seiten gegen die Bastionen führen, um sie sturmreif zu machen, organisieren die Genossenschaften die Verteilung der Güter an die Verbraucher. Sie treffen den Kapitalismus an feiner verwundbarsten Stelle und Brofit, sondern nach Planwirtschaft streben. Die gemeinwirtschaftliche Trußburgen, die nicht sch Genossenschaften gehen noch weiter, fie organisieren

nicht ganz ausreichende Stimme viel Leben auf die Bühne brachte, G. Müller- Morelli, die die Rolle der Rosalinde inne hatte, spielte sie mit Takt und Zurückhaltung, war aber durch eine Indispo­sition gegen Ende der Auführung sehr behindert. Nicht ganz fonnte uns der Einstein des Herrn Baum befriedigen, denn diese Rolle setzt stimm­lich wie auch schauspielerisch weit mehr voraus, als der Durchschnitt unserer heutigen Operettenrollen. mer eine sehr gute Stimme hat. Auch die übrigen Hugo Wieser als Alfred bewies, daß er noch im Rollen waren sonst gut befest und verdienen ein Gesamtlob, besonders Rudolf Carl   als Frosch.

Die Dreigrofchensper.

R. 2.

Der zweite Abend stand unter der Lei­tung des Karlsbader Generalmusikdirektors Ro= bert Manzer, der schon tags vorher die Auf­führung der Neunten mit einer über aller Stritit stehenden Wiedergabe der Beethovenschen eine der Festvorstellungen am Reichsarbeitertag. III. Leonoren- Ouvertüre cingeleitet Die Fledermaus  " als destaufführung im Rah hatte und hier durch musterhafte Stabführung, men des Reichsarbeitertages, die flassische Operette, bersichtlichen Aufbau und grandiose Steigerung geboren aus dem Geiste alter Wiener   Bürgerlich  Orchester und Publikum begeistert mitriß. Am zweiten Abend begann Manzer mit einem traft einer neuen aufstrebenden kulturhungerigen Atlasse! traft- keit, vor Arbeitern, vor Bertretern einer anderen, boll- strahlenden Meistersinger"-Bot- Wie groß ist doch der Gegensatz der Lebensauffassung, spiel, dem er dann Mozarts Es- Dur den Güterverkehr in ihren Großeinkaufsstellen, und Beethovens C- Moll- Symphonie wie anders die Gefühlswelt! Und doch gab es etwas, suchen durch ihre Internationale den direkten folgen ließ. In allen Werken zeigte sich der Diri was den Kontakt zwischen Kunstwerk und Publikum, Güteraustausch im Weltverkehr herzustellen und gent als souveräner Beherrscher der Partituren; Arbeiterpublikum, herstellte; die Musit, diese Fülle eine Lebensdauer des Kapitalismus zudurchtrennen. allerdings prädestinieren ihn Temperament und der Melodit, dieses Mitreißende des Rhythmus! Das Theater var mit Ausnahme der teuersten Vereint mit der sozialdemokratischen Handgelenk mehr zur schiveren symphonischen Als Abschluß dieser drei vergangenen Festtage Arbeiterpartei und gemeinsam mit Musil  ; Mozart   gerät ihm zu wenig durchsichtig, Mähe bicht besetzt, junge Mädels und alte Frauen, subtil und heiter. Die Streicher, die bei Wagner Eltern hatten ihre Kinder mitgebracht, Jugendliche zu dienen, war die Dreigroschenoper" besonders den Gewerkschaften wollen wir den durch ein metallenes Brio brillierten, die Bläser, belebten durch ihre farbigen Kittel die Reihen. geeignet. Die zumeist aus Teilnehmern des Reichs Kampf führen. Treue um Treue! So wie die bei Beethoven   in gewaltigem Chor Schicksal Schon die Ouverture nimmt gefangen, der packende arbeitertages bestehenden Besucher hatten ebensoviel wir uns zur Partei bekennen, so verlangen wir von tündeten, wirkten vor Mozarts göttlicher Duse hythmus läßt einen nicht los, der reiche Schatz der Verständnis für die aktuellen Anachronismen des den Arbeitern, daß sie die Genossenschaften, die zu scharf und did. Nichtsdestoweniger war auch Melodien der Operette wird hier zum erstenma! Textes wie für den berauschenden Rhythmus der Steimzellen des Sozialismus, unterstützen. Der der zweite Abend ein starkes musikalisches Erleb- angebentet. Die Aufführung felbft stand allerdings Musik. Die Freude des Publikums an der närri heutige Festtag, die unermeßlichen Scharev nis und die Stritik am Orchester, dessen außer nicht auf besonders fünstlerischer Höhe, man merkte schen Weisheit des Bühnengeschehens übertrug sich unseren Feftzug umjubelten, die Begeisterung die ordentliche Gesamtqualität sicht genug hervor nur allzuoft die Flüchtigkeit der Einstudierung, die auf die Schauspieler. Fran Rösler als Fully unsere Herzen schneller schlagen läßt, sie geben uns gehoben werden kann, ist wohl auch durch den sich besonders bei den Chorszenen bemerkbar machte. war eine blutvolle Räuberbraut. die jede ihrer die Gewißheit, daß der Sozialismus die Welt er­Hinweis auf die vermutliche Tatsache übergroßer Die musikalische Zeitung hatte Ferd. Sollid inne, Balladen mit ganzer und mannhafter Seele jaag. obern wird! Anstrengung zu mildern. Bedauerlich, daß dieses dem es besonders gelang, die Ouverture geichloffen Herr Schüß  , stimmgewaltig als Chorführer, wir seite Konzert schwach besucht war, aber dies zum Vortrag zu bringen. Er war bemüht, die auch als Herr der Unterwelt von höllischer Beredt­wiederum erklärlich durch die enorme geistige und dynamischen Gegensätze flar herauszuarbeiten und famkeit. Der Eindruck dieſes merkwürdigen Stüdes lörperliche Inanspruchnahme aller Teilnehmer ihm ist auch die Geschlossenheit der Aufführung zu war wie stets gewaltig. Diesmal aber fand die des Reichsarbeitertages, der aber jedenfalls tei- verdanken. Von den Personen sei vor allem die in eherne Musik gegossene Moral der drei gran­nen schöneren Ausklang finden tonnte als in Adele Olly Betttus hervorgehoben, die durch ihr diosen Aktschlüsse tönende Resonanz.

C. S.  

Damit war die Rundgebung, bei der die Tau­sende, ohne Ermüdung zu zeigen, ausharrten, zu Ende. Unterdessen trafen schon die Turner ihre Borbereitungen für den großen Aufmarsch zu den Freiübungen der Turner und Turnerinnen.