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ebenfalls wolle.

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und ihm weit mehr Pflichten auferlegen, als Rechte einräumen; in weiterer Hinsicht, daß diese Ausbeutung von einer großen Anzahl von Personen in der rücksichtslosesten Weise unter oft thierischer Bes handlung, mit fogar nachfolgender schwerer Bestrafung, auch vielfach

lichen Brief des Negus Menelit erhalten. Menelik erklärt in dem Nach Schluß der Plenarsizung werden die Abtheilungen tonftituirt Helben, nachdem er von dem Ministerrefidenten die Wünsche des und je drei Mitglieder für die acht Fachkommissionen gewählt. Sönigs, betreffend die Grenzabsteckung, erfahren habe, werde er Alles thun, was er vermöge, um den Wünschen des Königs nach- Bureaudirektor des Herrenhauses, Herrn Reißig, ausgearbeitet worden. thatsächlich ausgeführt wird; ist die Lage der Seeleute, speziell der Ein neues Handbuch für das Herrenhaus ist von dem zukommen, denn zum Wohle seines Volkes wünsche er Das Buch bringt in seinem ersten Theil die Verfassungsurkunden einen dauerhaften Frieden mit Italien , wie solchen der König des Reichstags und Preußens, sowie mehrere interessante geschichtliche niederen Chargen, als eine äußerst traurige und miserable zu bes Bei den Gerüchten von neuen friegerischen Ber­die wickelungen soll es sich um Börsenmanöver gehandelt haben. Die Urkunden zum Abdruck; daran schließen sich die Geschäftsordnung Beachtung und Kontrolle. Sache der so schlecht gestellten und anderen widelungen soll es sich um Börsenmanöver gehandelt haben. Die des Herrenhauses und sodann der personelle Theil und Situations- Berufen gegenüber weit zurüdgefegten Seeleute ist es aber, auch offiziösen Blätter sagen, die Regierungsfreise hätten das bestimmte pläne über das jetzige Herrenhausgebäude. Beigefügt sind Ansichten felber dieser menschenunwürdigen Ausbeutung einen Damm Vertrauen, daß nichts den Frieden in Erythrea stören werde, und daß die jezigen Ereignisse die Verhandlungen erleichtern werden, des alten und des neuen Gebäudes, wie dieses sich nach der Fertig- entgegenzusetzen und selbst Hand anzulegen an die Ver welche die Besserung der wirthschaftlichen Lage und die Sicherheit stellung präsentiren soll. Erythrea's bezweden. Jeder Gedanke an die Sendung italienischer Truppen nach Afrika sei falsch.

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England.

London , 9. Januar. Die Generalfommission der Ver einigung zu Gunsten der Abrüstung berieth heute über die Mittel zur Herbeiführung einer entsprechenden Bewegung in den Ländern des Festlandes und erwog die Frage der Massen­bertheilung bezüglicher Schriften auf dem Kontinent. Die Führer der englischen Arbeiterpartei unterzeichneten einen Aufruf an die Arbeiterklasse zu Gunsten des Friedens. Die Bewegung macht an­dauernd große Fortschritte. In den hauptsächlichften Provinzstädten werden öffentliche Versammlungen organisirt, die sich mit der Frage beschäftigen sollen.- Bulgarien .

Der Mörder Stambulow's, ein gewiffer Salu, ist jetzt in Sofia , der Hauptstadt von Bulgarien , wieder aufgetaucht. Anstands­halber mußte er anfangs flüchten; mißverständlicher Weise von den Serben verhaftet, wurde er auf Befehl Väterchens" sofort in Frei­beit gesezt und verzehrt jetzt in Frieden seine russische Benfion. Und die Protektoren dieses Mordbuben thun entrüstet über die Ermordung der Kaiserin von Oesterreich!-

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Griechenland.

Ein Hohenzollernprinz in Griechenland . Unter dieser Ueber­schrift berichten Athener Blätter Folgendes:

"

befferung ihrer so tiefelenden Lage, und da ist es nicht die Seemanns­Mission, die als Heilmittel Beten und Fügen" verordnet, welche Partei- Machrichten. Beachtung verdient, sondern es ist der Seemanns- Verband, der es fich zur Aufgabe stellt, dem seemännischen Proletarier seine Polizeiliches, Gerichtliches u. 1. w. Menschenrechte zu erfämpfen, und dem daher beizutreten und für -Wegen Beleidigung des Bürgermeisters Reinhardt in den unermüdlich zu agitiren jedes einzelnen Schiffsmanns wahrlich Staßfurt wurde der Parteigenoffe Sarl Fritsche daselbst vom höchste Pflicht ist." Magdeburger Landgericht zu 20 M. Geldstrafe verurtheilt. Bum 1. Puntt der Tagesordnung, Die Seemanns­Die Anklage hatte noch auf Beleidigung des Magdeburger Land- Ordnung", ergreift als erster Referent Reichstags- Abgeordneter gerichts gelautet und für beide Vergehen zusammen hatte der Metzger Hamburg das Wort: Ich bin zwar kein Seemann, ich Staatsanwalt ein Jahr Gefängniß beantragt; das Gericht habe mich aber mit dieser Frage eingehend beschäftigt. Seit 1891 erkannte aber betreffs der Richterbeleidigung auf Freisprechung, da wird von der sozialdemokratischen Fraktion unausgesetzt darauf hin­der Strafantrag ungiltig war. Die betreffenden. Magdeburger gewirkt, daß eine zeitgemäße Abänderung der Seemanns- Ordnung Richter, die beleidigt worden sein sollten, sind seit dem Jahre 1892 erfolge. Zwischen der Regierung und der Fraktion der Sozial­sämmtlich an andere Gerichte verfezt, bilden also gar nicht mehr demokratie hat sich in dieser Angelegenheit ein Frage- und Antwort das Magdeburger Landgericht. spiel entwickelt. Eine technische Kommission ist zwar eingesetzt und -Aus Oberschlefien. Gegen den Polizei- Inspektor Bender der Nautische Verein um ein Gutachten angegangen worden, aber in Beuthen , sowie gegen den Polizei- Kommissar und mehrere weiter ist noch nichts erfolgt. Etwas wird ja geschehen und ist ja auch Polizei- Sergeanten dieser Stadt, in der sich jetzt die bekannte Lokal- schon geschehen; so erinnere ich daran, daß schon ein Predigtbuch für angelegenheit abspielt, find Strafanzeigen wegen Mißbrauchs der Seeleute herausgegeben worden ist.( Heiterkeit.) Die Seemanns­Amtsgewalt, Hausfriedensbruchs, Beleidigung und Bedrohung ein Ordnung muß umgehend abgeändert werden. Redner bespricht ein­gereicht worden. In der Sache gegen Bender wurden bereits gehend die der Abänderung bedürftigen Punkte der aus dem Jahre Bei der Untersuchung von Beugen vernommen; in der Sache gegen Polizei- Sergeant pellet 1872 stammenden Seemanns - Ordnung. wegen Beleidigung und Bedrohung( des Genossen Winter) hat der Schiffen, die sich im Auslande befinden, muß ganz anders verfahren Beuthener Oberbürgermeister dem Betheiligten mitgetheilt, daß er werden. Nach dem§ 47 der Seemanns - Ordnung ist der Konful Spellet Vorhaltungen gemacht" habe. mit der Untersuchung zu beauftragen. Nun wissen wir aber auch, daß in gent der betreffenden Rhederei ist. Fällen der Konsul zugleich der Untersuchung herausspringt, brauche ich nicht weiter auszuführen. Was ber einer solchen Dieser Baragraph muß in der Weise festgesetzt werden, daß auch Ver­treter der betreffenden Schiffsmannschaften zur Untersuchung heran­gezogen werden. Festgesetzt muß werden die Höchstzahl der un befahrenen Leute. Des Weiteren muß die Mannschaft derartig zu­ſammengesetzt sein, daß jeder die Kommandos versteht. Auf einem Bremer Schiff bestand die Mannschaft aus solchen Leuten, die übers haupt kein Deutsch verstanden; nur wenige verstanden englisch. Welche Gefahr für die Sicherheit hierin liegt, weiß jeder von Ihnen. Ein weiterer Punkt betrifft die größere Sicherheit im Schifffahrts­betriebe. Hier müssen strenge Vorschriften erlassen werden. Wenn das Schiff den Hafen verläßt, muß eine strenge Kontrolle er­folgen, so auf Seetüchtigkeit, Beladung, Güte des Proviants, Waffer u. f. w. Die Disziplinar- Gewalt der Schiffer muß von Grund aus reformirt werden. Redner streift hierauf das Kapitel

- Das ,, Volksblatt für Anhalt" hatte im Jahre 1898 atvei gerichtliche Bestrafungen zu verzeichnen. In beiden Fällen handelte es sich um Beleidigungsprozesse. Das Urtheil lautete auf 1 Monat Gefängniß und 30 m. Geldstrafe.

Zweiter deutscher Seemanns- Kongreß.

Hamburg , 9. Januar 1899.

vielen

Die soldatischen Eigenschaften des 81/ 2jährigen zu fünftigen Kronprinzen Georg beginnen jetzt die Athener Garnisonen in merklicher Weise zu beunruhigen. Mit großem Geschick weiß es der fleine Prinz einzurichten, daß er bei seinen Spaziergängen und Ausfahrten bei den verschiedenen Wachtposten vorbeikonunt, deren Dienst in Athen bisher nicht gerade mit allzu großer Pünktlichkeit versehen wurde. Besonders die Wache am hinteren Eingang zum Schloßgarten pflegte diesen Dienst mehr als Erholungszeit zu benutzen. Dies aber ist jetzt durch den kleinen Anwärter auf die Kronprinzenwürde Bum 1. Punkt der Tagesordnung: Die Lage der Seeleute an gründlich geändert worden; denn Letzterer inspizirt täglich die ihm Bord und an Land, nimmt örmer das Wort: Der Schifffahrts­irgend erreichbaren Bosten und Wachstuben, und über jede von ihm betrieb hat sich in den letzten Jahren gewaltig verändert. Während bemerkte Unregelmäßigkeit erstattet er sofort. Anzeige. früher die Seeleute nur der Küstenbevölkerung entstammten, ist dies Mit großer Genauigkeit achtet er auch darauf, daß er bei jest ganz anders geworden. Die Landhaie- Heuerbaase- erlassen feinen Ausfahrten von den ihm begegnenden Offizieren vorschrifts- in den inländischen Blättern verführerische Anzeigen, auf welche viele mäßig gegrüßt wird. Dies hatte fürzlich ein in weiten Kreiſen junge Leute hineinfallen. Nach einer von Kapitän Klenke Bremen angesehener Artilleriehauptmann unterlassen, indem er in ein aufgestellten Statistit kommen auf 100 auf dem Lande tödtlich ver­Gespräch mit einem Zivilisten vertieft, den fleinen Prinzen unglückte Arbeiter 375 Seeleute, welche auf See in Folge Selbstmorde auf deutschen Schiffen und die Ursachen derselben. unbeachtet vorüberfahren ließ. Sogleich mußte der Kutscher an- Unfalles umfommen. Dies ist ein Beweis, daß der See- Die jetzige Seemanns- Ordnung ist durch die technische Entwickelung halten, und der Prinz rief den Hauptmann an seinen Wagen heran. mannsberuf der gefahrvollste ist. Auf den Kommandobrücken schon längst überholt. Redner führt dies näher aus. Die freien Warum grüßen Sie mich nicht?" fragte er zornig. Entschuldigen der Schiffe stehen Leute, welche zum Theil nur durch Streberthum Vereinbarungen zwischen Rhedern und Schiffsleuten müssen un­Hoheit, ich hatte Sie nicht bemerkt", erwiderte der Offizier. Na, in die Höhe gekommen sind. Die Logis für die Seeleute sind schlecht, bedingt aufhören. Der Referent streift hierauf das Auheuerungs­dann ist es gut", sagte der kleine Prinz und gab dem Kutscher das unrein und dienen auch als Aufbewahrungsräume für allerlei Ge- wefen und fordert die Sicherstellung des Koalitionsrechts für die See­Zeichen zum Weiterfahren. räthschaften. Redner verbreitet sich eingehend über die Kost und Teute. Des Weiteren fordert Redner die Einsetzung eines Ober- Seemanns­deren Zuſammenſegung, sowie über die Beschaffenheit des Waffers. amtes, sowie von Seegerichten, eine andere Verwendung der Die Behörde muß sich um diese Angelegenheiten fümmern. Es giebt Strafgelder, und ersucht zum Schluß die Seeleute, fich fest zusammen­doch ein Nahrungsmittel Gesez, das die Fälscher an den Kragen zuschließen und mit lauter Stimme ihre berechtigten Forderungen zu ninimt. Bei der Berechnung der Unfallrenten fommt die Kost mit erheben. Redner empfiehlt folgende Resolution: 60 Pf. in Anrechnung, so viel soll sie nach Angabe der Rheder Zum Konflikt der Vereinigten Staaten mit den Philippinen werth sein. Als die Seeleute höhere Löhne verlangten, be­wird aus Washington gemeldet: Die Insel Guimaras werde wahr rechneten die Nheder die Kost mit 1 Mart bis 1,20 Mart scheinlich die Operationsbasis für den Angriff auf Jlo- Jlo bilden, pro Tag. Die Kontrolle über Logis und Kost nuß eine falls die Feindseligkeiten unvermeidlich werden sollten. Die Regie- andere bezw. erst geschaffen werden. Nach§ 81 der Seemanns­rung der Vereinigten Staaten gebe indessen die Hoffnung auf fried- Ordnung soll die Arbeitszeit, wenn das Schiff im Hafen liegt, pro liche Lösung noch nicht auf. Tag 10 Stunden betragen. Aber auch dies wird nicht inne ge­In den amerikanischen Regierungsfreisen ist man mit halten. Der Wachtdienst im Hafen, sagt man, sei feine Arbeit. der abenteuer und eroberungsluftigen Regierungspolitik keines- Wenn man in der Nachtruhe gestört wird, um 1-2 Stunden Wache wegs überall einverstanden. Beispielsweise hielt der Senator Hoar zu halten, dann heißt diese Arbeit Schiffsdienst". Diese Ueberarbeit im Senat eine Rede gegen die von den Vereinigten Staaten aus muß bezahlt und der Unfug Notharbeit" beseitigt werden. Nur die geübte Expansionspolitit. Er erklärte, die Regierung fei Vertreter der Arbeiter, die Sozialdemokraten, traten für unsere berfassungsmäßig nicht berechtigt, fremdes Gebiet zu erwerben oder Wünsche und Forderungen ein. Der Freifinnige Frese ist wohl für über einen fremden Volksstamm zu regieren, jedenfalls aber nicht, die Juteressen des Lloyds eingetreten, aber nicht für die der See­ohne daß das fremde Volt seine Zustimmung hierzu giebt. Er leute. Redner bespricht die Prosperität der großen Hamburger werde gegen die Ratifikation des Friedensvertrages stimmen. Die Dampferlinien und weist nach, daß eine Besserstellung der Seeleute Monroeboktrin würde hinfällig werden und jede Nation und jede erfolgen kann. In England erhalten die Matrosen 90 M. Heuer pro europäische Kombination würde das Recht haben, Landgebiet auf der Monat; außerdem wird für die Kost 40 M. angesetzt. westlichen Halbfugel an sich zu nehmen, wenn Amerika auf der an­deren Halbkugel Landerwerbungen mache. Die Rede Hoar's rief einen tiefen Eindruck hervor.

Bei einer anderen Gelegenheit sagte der Prinz stolz: Wenn mein Onkel einmal wieder nach Athen fommt, dann wird er sehen, daß wir es hier ebenso gut verstehen, wie in Berlin ."

Amerifa.

New- York , 10. Januar. Wie aus Washington gemeldet wird, nahm der Senat gestern die Gesetzesvorlage an, der zufolge als Belohnung für die Vernichtung der spanischen Flotte 2 Mill. Dollars an die Offiziere und Mannschaften bertheilt werden sollen.

werde.

Parlamentarisches.

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Der§ 316 bedroht u. A. die Lokomotivführer, welche durch Vernachlässigung der ihnen obliegenden Pflichten einen Eisenbahn Transport in Gefahr setzen, mit Gefängniß bis zu einem Jahre und wenn der Tod eines Menschen dadurch verursacht worden ist, mit Gefängnißstrafe von einem Monat bis zu drei Jahren.,

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" In Erwägung, daß die in jüngster Zeit zu einer brennenden Frage gewordene Herbeiführung einer größeren Sicherheit im Schifffahrtsverkehr im engsten Zusammenhange mit der Frage einer Revision der durch die Entwickelung der Seeschifffahrt längst über­holten Seemanns - Ordnung von 1872 steht, die Reichsregierung aber, frog wiederholter Versprechungen ihrerseits, es bisher nicht der Mühe werth gehalten hat, die allseitig als nothwendig anerkannte Abänderung dieses veralteten Gesetzes zum endlichen Abschluß zu bringen, beschließt der Kongreß, an die Regierung das Ersuchen zu richten, das Versäumte nachzuholen und dem Reichstage noch während der gegenwärtigen Tagung eine diesbezügliche Vorlage zu unter­breiten.

Ferner beschließt der Kongreß: in Erwägung, daß von sämmt­lichen im Reichstage vertretenen Parteien einzig und allein die Ver­treter der Sozialdemokratie durch ihr Eintreten für die Anerkennung der Menschenwürde und der staatsbürgerlichen Rechte und Freiheiten sowie für den Schutz der Gesundheit und des Lebens der 44 000 auf der deutschen Handelsmarine thätigen Seeleute sich des vollen Ver­trauens derselben würdig erwiesen haben, die sozialdemokratische Reichstags- Fraktion zu ersuchen, sich auch ferner der Seeleute auzu­nehmen und die Lösung der beregten Frage während der gegen­wärtigen Tagung des Reichstages mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln anzustreben."

Seemanns - Pastor Büttner aus Bremerhaven , der noch ere schienen ist, erhält auf seine Bitte das Wort. Meine Herren, ich fage Ihnen meinen verbindlichsten Dant, daß Sie mich hier sprechen laffen. Die Seemanns- Mission ist entstanden durch die Eigenart des Berufs der Seeleute. Der Seemann ist lange Zeit abgeschlossen von allen familiären und religiösen Einflüssen. Da hat die übrige Der Korreferent Reichstags- Abgeordneter Schwarz- Lübeck Menschheit, für die die Seeleute doch arbeiten, die Pflicht, ihnen führte aus: Am Anfang der 80er Jahre trat ein ganz neuer einen Ersatz zu schaffen. Die Seemanns- Mission hat dasselbe Recht, Schiffstyp in die Erscheinung: an Stelle des 800 Tons- Schiffes trat an die Seeleute heranzutreten, wie die Verbandsmitglieder mit ihrer das 1500 Tons- Schiff, was eine große Umwälzung in der Technik Ueberzeugung an die Seeleute herantreten, die sie nicht gerufen hervorrief. Früher blieb der Seemann lange Jahre unterwegs, haben. Lassen Sie, wie das von der Sozialdemokratie stets gesagt weshalb teine Organisation aufkommen konnte. Im Jahre 1892 Der Verein Berliner Lokomotivführer hat dem Bundesrath wird, die Religion Privatsache, intimste Privatsache sein. Und lassen haben wir im Reichstage eine Novelle zur Seemanns - Ordnung ein und dem Reichstage eine Petition zugehen lassen, in der die gefeß Sie uns auf unserem Wege fortschreiten, zumal wir Ihren Be- gereicht, welche jedoch nicht zur Verhandlung gelangte, da im gebenden Körperschaften ersucht werden, bei der bevorstehenden strebungen dabei garnicht in den Weg treten. Jahre 1893 der Reichstag aufgelöst wurde. Im Jahre 1896 wurde Revision des Strafgesetzbuches eine Abänderung des§ 816 dahin zu Kohle Bremen : Necht traurig find die Wasserverhältnisse auf ein neuer Entwurf eingereicht, aber auch dieser gelangte nicht zur bewirken, daß an Stelle der Gefängniß strafe in den Schiffen. Das Waffer, das die Bremer Hansalinie benutzt, ist Berathung. Wir stehen nun vor der Frage, ob der Entwurf noch leichteren Fällen der Gefährdung von Eisen- nach dem Gutachten eines Chemikers nur zu gebrauchen, wenn es mals eingereicht werden soll. Redner bespricht alsdann den bahn Transporten eine Geldstrafe zugelassen start filtrirt wird. Nautischen Vereinstag vom Jahre 1894, der ebenfalls die Noth­Schwarz- Lübeck : Man mag über die Seemannsheime wendigkeit der Abänderung der Seemanns - Ordnung betonte, aber aus denken, wie man will. Ich habe schon sehr gute Heime kennen anderen Gründen. Auch die eingesezte Technische Kommission hat gelernt, allerdings in England. Die Seemanns- Mission sollte sich einen Entwurf ausgearbeitet, so daß jetzt deren drei vorhanden sind. mehr an die Rheder wenden, als an die Mannschaft. Um bessere Wir werden die Regierungen bei der Etatberathung abermals Berhältnisse an Bord zu erzielen, muß man die Seeleute veranlassen, fragen, wie weit die Angelegenheit gediehen sei. Es handelt sich daß sie sich nicht alles gefallen lassen, was ihnen geboten wird. nun darum: wollen wir den Entwurf von 1896 wieder einbringen Welche Strafart eintreten soll- Gefängniß oder Geldstrafe Früher ließ man sich nicht so viel gefallen. Heute kommt das da- oder sollen wir die Fraktion beauftragen, eine Stommission zu wenn nicht der Tod einas Menschen, sondern fahrlässige Körperverlegung von, daß so viel unbefahrene Leute fahren. Die guten Seeleute wählen, welche unter Heranziehung von Fachleuten die drei Ent­dem angeklagten Beamten zur Last gelegt wird, darüber enthält der fahren bei anderen Nationen. würfe durchberathen und einen neuen Entwurf ausarbeiten soll? § 316 teine Bestimmung. Es wurde deshalb von den Lokomotiv Es ist ein Schreiben von dem Vorfizenden der See- Berufs- Diese Frage tann nur in Betracht kommen. führern mit großer Freude begrüßt, als der zweite Straffenat des genossenschaft, Rheder Laeisa, eingelaufen, in dem mitgetheilt In der Diskussion werden von mehreren Rednern weitere Uebel Reichsgerichts in seinem Urtheil vom 26. März 1895 in der Straf wird, daß es zeitlich nicht möglich gewesen sei, die Beschickung des stände in den Rechtsverhältnissen der Seeleute besprochen, vor allem sache gegen den Lokomotivführer Genice den Rechtssag aufstellte, Songresses zu beschließen. Für die Folge foll Vorsorge getroffen die Festsetzung einer Arbeitszeit verlangt und über die Höhe der daß die fahrlässige Gefährdung eines Eisenbahn Transports , werden, daß der Vorsitzende einer eventuellen Einladung folgen Strafgelder geklagt. wenn mit derselben fahrlässige Körperverlegung tonfurrirt, tann. Lill- Kiel: In Kiel sind in dem letzten Jahre 14 alte Metzger schlägt in seinem Schlußworte vor, die Stellung mit einer Geldstrafe geahndet werden dürfe. Seitdem Schiffe aufgekauft, von denen 6 Stüd verloren gegangen find. nahme der Regierung abzuivarten. Hierauf wurde die vom haben die Strafgerichtshöfe in solchen Fällen vielfach Derartige Beispiele wie der Untergang der Adele", können da nicht Referenten vorgeschlagene Resolution angenommen. auf Geldstrafe erkannt, während sie nach§ 316 gezwungen mehr wundern. waren, bei Gefährdung von Eisenbahn - Transporten, welche Es sprechen noch Kirschnick- Berlin , a ad- Flensburg, glüdlicherweise ohne Tödtung oder Verlegung eines Menschen Dillenberger- Hamburg, W. Müller- Hamburg , Schultz- Stettin, die burch Vernachlässigung der dem betreffenden Beamten obliegenden die Ausführungen des Referenten ergänzen. Eine recht interessante Mit­Pflichten verliefen, auf Gefängnißstrafe zu erkennen. theilung machte Schulz Stettin. Die Kapitäne, führte er aus, Die vorjährigen Petitionen wurden dem Reichskanzler als brängen bei den Köchen förmlich darauf, miserables Effen zu liefern, Material für die Gesetzgebung überwiesen. Es wäre dringend zu und wenn es im Ausland nöthig sei, schlechten Proviant einzu wünschen, daß die verlangte Wenderung des Strafgesetzbuches recht kaufen. Wenn Schiffe von den Ostseehäfen nach Rußland fahren, so bald erfolgt, da der jetzige Zustand ein durchaus unhaltbarer ist. taufen die Kapitäne dort das billigste Fleisch ein, und zwar in so Ein Antrag der freifinnigen und süddeutschen Volkspartet großen Mengen, daß es nicht nur bis in den Heimathhafen, sondern ift im Reichstag eingegangen, der die Uebertragung der juristischen auch noch für neue Reisen nach Dänemark , Schweden und Norwegen Nechte auf die Berufsvereine verlangt. verwandt wird. Nach einem Schlußwort des Referenten findet folgende Resolution, vom Referenten eingebracht, einstimmige Annahme:

Landtagseröffnung. Der Minister des Innern, Freiherr b. d. Rede, hat die amtliche Mittheilung erlassen, daß der Kaiser den preußischen Landtag am 16. d. M., 11 Uhr Vormittags, er öffnen wird.

Die erste Sihung des Herrenhauses ist auf Montag, den 16. Januar, Mittags 1% Uhr, auberaumt. Auf der Tagesordnung steht neben der Konstituirung des Hauses die Wahl des Präsidiums.

Der 2. Deutsche Seemanns - Kongreß erflärt: In Anbetracht der offen kundigen Thatsache, daß der Seemannsberuf in der Gefahren­Klasse die erste Stelle einnimmt und demgegenüber sein Lohn als ein recht geringer bezeichnet werden muß; daß ferner die für den Seemann heute geltenden Gefeße seine schrautenlose Ausbeutung sowohl an Bord der Schiffe als auch an Land strupellos gestatten

Gewerkschaftliches. Berlin und Umgegend.

treffend den Streit bei der Firma Nathan Guttfeld u. Ko., Andreas Berichtigung. In Nr. 8 des Vorwärts" vom 10. d. M., bea straße 32, Berlin , muß es heißen anstatt Mechanische Stickerei Mechanische Strideret.

Deutsches Reich .

Unter den Textilarbeitern in 2udenwalde droht eine Lohnbewegung auszubrechen. Es wird deshalb vor Zuzug gewarnt. Die Lohnbewegung der Krefelder Weber. Zur Ergänzung unseres Berichts über die Versammlung am Sonntag wird uns ges fchrieben: Die Versammlung war überaus start besucht und dürfte Strefeld eine derartige Kundgebung seit Langem nicht gesehen haben. Nach dem Referat des Genossen Dr. Quard, das mit lebhafter Zustimmung aufgenommen wurde, gelangte folgende Resolution zur Annahme: