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Partei- Nachrichten.

artige Bewilligung von militärischen Instanzen abhängig sei. I der Verschiedenartigkeit erwachse aber auch fein Nachtheil. Ein Be Die behaupteten Thatsachen seien ihm zuerst in einem von ihm den dürfniß zur Aenderung von bergrechtlichen Bestimmungen liege daher Auf dem Parteitage für die Provinz Hannover , der am Atten beigefügten anonymen Briefe zur Kenntniß gebracht worden, augenblicklich nicht vor, und sollte sich ein solches ergeben, dann könne vorigen Sonntag in Peine abgehalten wurde, waren 9 Wahlkreise und seine Recherchen hätten dann die Richtigkeit der Behauptungen dies füglich den Einzelstaaten überlassen bleiben. durch zusammen 33 Delegirte vertreten. Abgeordneter Meister ergeben. Herr Hilbdk, der selber dem Bergbau angehört, ist natürlich gab den Bericht über die Thätigkeit der Agitationskommission in den Als Zeuge war Seitens des Angeklagten der Direktor der nicht so naiv, daß er hätte annehmen können, der Vorstand der beiden letzten Jahren. Eine Stelle des Berichts beansprucht be- Kontinental- Eisenbahngesellschaft zu Berlin , Herr Hiedemann, Knappschafts- Berufsgenossenschaft werde sich für ein Reichs- Berg­sonderes Interesse. Meister führte aus: beantragt und geladen worden. Herr Hiedemann hat aber der Vor- gesez entscheiden. Ebenso gut könnte man den Teufel bei seiner ladung nicht Folge geleistet. Großmutter verflagen. Herr Hilbd wird das Votum des Berufs­Die Beweisaufnahme ergab zumeist die Richtigkeit der vom genossenschafts- Vorstandes nur eingeholt haben, um im Reichstage Angeklagten aufgestellten Behauptungen, aber nicht, daß der Minister wenigstens etwas gegen den für sich selbst sprechenden Antrag auf Die Zu v. Otto seinen amtlichen Einfluß zu Gunsten der Interessen des Erlaß eines Reichs- Berggesezes vorbringen zu können. Herrn v. Schwarz geltend gemacht hätte. stände im Bergbau, insbesondere im preußischen, sind aber so himmelschreiend, daß vielleicht selbst von den Konservativen nur ein verschwindender Theil die Blamage wird auf sich nehmen wollen, auch in diesem Falle gegen die Verbesserung des Arbeiterschutzes offen aufzutreten.

Ein uns als braver Genosse und als ehrlicher und fleißiger Mensch bekannter, vollständig unbescholtener Mann soll angeblich im Intereffe einer Partei- Angelegenheit, herrührend von einer Flug­blatt- Verbreitung, einen Meineid geleistet haben und muß dafür drei Jahre Zuchthaus verbüßen. Diejenigen, welche den Genossen näher kennen, trauen ihm unter teinen Umständen die ihm Der Staatsanwalt beantragte gegen den Angeklagten auf Grund zur Last gelegte Handlung zu, auch seine Arbeitgeber des§ 186 des Str.-G.-B. für jeden Fall der Beleidigung 3 Monate, nicht, was gewiß viel heißen will, und wir sind deshalb der festen zusammen 5 Monate Gefängniß. Das Urtheil lautete demgemäß. Ueberzeugung, daß der Genosse unschuldig im Zuchthause sitt. Der Fall ist eine Erscheinung, wie sie öfter in unserer Zeit zu Tage tritt und wir können hieraus wieder lernen, wie vorsichtig und gewissenhaft gerade unsere Genossen bei der Agitation zu Werte gehen müssen.

Versammlungen sind von der Agitationskommission veranlaßt worden: im Jahre 1897: 51, im Jahre 1898: 112. Von der periodischen Agitationsschrift Die Rundschau" wurden in den beiden Jahren 152 400 und 190 500 Exemplare vertheilt. Ferner wurde im letzten Jahre zum ersten Male ein Kalender und zwar in einer Auflage vou 42 000 Exemplaren verbreitet. Dem Beschluß des früheren Provinzial- Parteitages, wonach die Orte 10 pet. ihrer Einnahmen an die Agitationskommission abführen sollten, damit dieser Gelder für die Agitation zur Ver fügung ständen, find im Jahre 1897 mur 7 Städte und im letzten Jahre nur 3 nachgekommen. Im Ganzen betrugen die Einnahmen aus den 10 pet. der Lokaleinnahmen 1234,40 M. Davon sind nach Abzug der Ausgaben noch rund 400 M. übrig geblieben.

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Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend.

Achtung! Brauerei- Arbeiter! Sonntag, den 15. d3. Mts. Mittags präzise 12 Uhr, findet im Saale der Aftienbrauerei Friedrichshain eine vom Kuratorium des Arbeitsnachweises ein berufene Versammlung aller in Ringbrauereien arbeitenden und auch der im Arbeitsnachweis eingetragenen Arbeiter statt. Zuerst soll über die abgeänderten Satzungen des Arbeits­nachweises Beschluß gefaßt werden, und daran werden sich un­mittelbar die Wahlen für Arbeitnehmer- Mitglieder zum Kuratorium des Arbeitsnachweises der Ringbrauereien anschließen.

V

Kandidaten. Diese sind:

Krankenversicherung. Der Kranken- und Begräbnißkasse des Verbandes deutscher Bureaubeamten zu Leipzig ( E. H.) und der Zentral Krankenkasse der Maurer, Gipser, Weißbinder und Studateure Deutschlands , genannt, Grundstein zur Einigkeit",( E. H.) in Altona , ist vom Reichstanzleramt von neuem die Bescheinigung ertheilt worden, daß sie, vorbehaltlich der Höhe des Krankengeldes, den Anforderungen des§ 75 des Krankenversicherungs- Gesetzes genügen.

bon

Reform des Schulunterrichts in Hamburg . Einen wichtigen Beschluß hat die hamburgische Schulsynode gefaßt, indem sie der Regierung die Einführung der sogenannten Einheitsschule Brauerei- Arbeiter Berlins ! Bedenkt die Wichtigkeit dieser alle empfahl. Grundlage der Einheitsschule soll die fünfstufige Bolts­zwei Jahre stattfindenden Wahl, erscheint vollzählig und pünktlich schule sein, an welche sich einerseits die dreistufige Ergänzungsschule, in dieser Versammlung und stimmt für die in der öffentlichen anderseits die höheren Schulen( Realschulen, Realgymnasium, Brauerei Arbeiter Versammlung vom 29. vor. Mts. aufgestellten Gymnasium, höhere Mädchenschule) anzuschließen hätten derart, daß der Uebergang der Volksschule zur Ergänzungs­schule einfach durch Versetzung, der in die höheren Schulen nach Ablegung einer besonderen Reifeprüfung vor sich gehen soll. Weiter schlug die Schulsynode vor, daß der Unterricht in allen Hilfe- Schulen, auch den höheren, unentgeltlich ertheilt werde, damit die Erwerbung einer höheren Bildung nicht mehr von dem Umfange Erste Erfaßmänner: Turloff und Senftleben. des väterlichen Geldbeutels abhängig sei. Gerade die Lehrer der Zweite Erfaßmänner: Tezlaff und Herrmann Karl. höheren Schulen traten in der Synode am eifrigsten für die Ein­Die Wahlen finden für beide Kategorien getrennt statt. Wir beitsschule ein. erwarten, daß ein jeder Brauerei- Arbeiter nur für diese Arbeits­Für die Einführung des fakultativen und unentgeltlichen kollegen agitiren und stimmen wird, sowie am nächsten Sonntag Schwimm- Unterrichts in den Volksschulen hat sich die pünktlich zur Stelle iſt. Wahlzettel werden am Eingang zum Bürgerschaft in ihrer letzten Sigung erklärt. Lokal vertheilt. Die Agitationskommission.

I. Für Brauer: W. Richter und Wirth. Erste Ersagmänner: Bauer und Heider. Zweite Ersagmänner: Gigler und Tröger. II. Für Böttcher, Maschinisten, Schloffer 2c. und sämmtlicher arbeiter: Lehmann und Bayes.

Deutsches Reich .

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und

Die Angestellten der Leipziger Ortskrankenkaffe haben die Gründung einer Pensionszuschuß-, Wittwen Waisenkasse beschlossen.

Die Wirren in Frankreich .

Ueber die Reichstagswahlen berichtete Breh aus Hannover . Wir könnten mit dem Ergebniß in der Provinz Hannover , abgesehen von 2 oder 3 Kreisen, zufrieden sein. Wenn trotz des Zuwachses von 16 000 Stimmen feine neuen Mandate erobert wurden, so liege das daran, daß bei den Stichwahlen, wo wir in Frage tamen, die bürgerliche Opposition versagte, während dort, wo Kandidaten der bürgerlichen Opposition in der Stichwahl standen, fie in Folge der musterhaften Haltung unserer Parteigenossen überall gewählt wurden. Redner empfahl die Gründung von Wahlvereinen an allen Orten, wo dies möglich, dadurch werde ein Stamm von zielbewußten Parteigenossen großgezogen werden. Rauch aus Limmer sprach über das Ergebniß der preußi­schen Landtags- Wahlen. Er bezeichnete den Ausfall der Wahl in Hannover - Linden als über Erwarten günstig. Kein Flug­Achtung, Schuhmacher! Nachdem in der legten General­blatt sei verbreitet, keine Versammlung abgehalten worden, und versammlung die Neuwahl des Vorstandes vollzogen wurde, über­dennoch ein solches Resultat! Es sei geboten, in Zukunft mit allen nimmt derselbe nunmehr alle in der Agitation zu erledigenden Kräften in die Landtagswahl- Bewegung einzugreifen. Ewers aus Arbeiten; die Agitationskommissionen lösen sich auf. In allen die Hildesheim wandte sich gegen Rauch und vertheidigte den ablehnenden Organisation betreffenden Angelegenheiten haben sich die Kollegen Zu den Enthüllungen" Beaurepaire's hat bereits der Standpunkt der Hildesheimer Genossen. Auf Antrag Brey's an untenstehende Adresse zu wenden. Die Marken zum Lokalfonds wurde dann Schluß der Debatte beschlossen und festgesetzt, daß vor und die dazu gehörigen Quittungskarten sind von Sonnabend, den Ministerrath Stellung genommen und beschlossen, eine Untersuchung den nächsten Landtagswahlen ein Provinzial- Parteitag abzuhalten 14. Januar, ab in den bekannten Zahlstellen zu haben. Wir ersuchen vornehmen zu lassen. Es wird sich dann ja zeigen, was an den ist, der sich mit dieser Angelegenheit eingehend befassen solle. die Kollegen, ihren Verpflichtungen gewissenhaft nachzukommen. Da Behauptungen Wahres ist. Auläßlich der heutigen( Donnerstags-) Von den übrigen Beschlüssen seien erwähnt, daß der Provinzial- der Beitrag zum Lokalfonds einige Zeit nicht erhoben wurde, so Debatten in der Kammer richtete Beaurepaire einen Appell an Parteitag fünftig aller zwei Jahre im Monat Februar abgehalten mögen die Kollegen an Stelle dessen Sammlungen für die Krefelder die Deputirten, die er ermahnt, eine feierliche Enquete" anzu­werden soll, und daß der Sitz der Agitationskommission in Hannover Weber veranstalten, damit diese auch von unserer Seite in ihrem ordnen. Mit einem großen Phrasenschwall sucht er sich als Be­belassen wurde. Als Mitglieder der Agitationskommission wählte gerechten Kampfe unterstützt werden. Für die Zahlstelle Berlin I schüßer des Rechts und der lieben armen Offiziere" aufzuspielen. Ganz ohne Eindruck ist sein patriotisches Phrafengebimmel freilich man: Meister, Brey, Rauch, Lohrberg und Düvel. des Vereins deutscher Schuhmacher: Carl Hermann, Weberstr. 6. nicht geblieben, die Generalstäbler glauben nun wieder ein neues Von einer neuen Art des sozialdemokratischen Terro­Mittel gefunden zu haben, die Revision hinauszuschieben. Ihre rismus" hatte jüngst die Kreuz- Zeitung " fabulirt. Danach sollten Bei der Gewerbegerichtswahl in Köln haben die Gewerk- Presse hat sich der Sache bemächtigt und es wird von ihr der aufgetischt, um die Parteilichkeit im Rheinland die Sozialdemokraten des Sonntags an den schaften einen glänzenden Sieg errungen. Ihre Kandidaten wurden fleinlichste Slatsch Kirchen Bosten aufstellen, um zu fontrolliren, ob etwa mit 3500 Stinimen Majorität gegen die Kandidaten der christlichen der Richter des Kassationshofes nachzuweisen. Beaurepaire ein Parteigenosse sich am Gottesdienste betheilige. Der Rheinischen Vereine gewählt. Der Erfolg ist um so höher zu schäzen, da von selbst läßt sich für seine Schauergeschichten, die er für das Echo de Beitung" in Köln ist nun von einem Leser eine sehr amüsante Auf den Gegnern große Anstrengungen gemacht wurden, die Gewerk- Paris " schreibt, ein Jahresgehalt von 36 000 Franks zahlen, jeden­flärung darüber gegeben worden, wie der Gewährsmann der Kreuzschaften aus dem Felde zu schlagen. falls ein weit höheres, als er als Richter des Kassatioushofes be Zeitung" zu seiner Behauptung gekommen sein mag. Der erwähnte Zur Lohnbewegung der Krefelder Weber. Wie der Vor- kommen hat. Leser der Rheinischen Zeitung" schreibt: Die Kammerdebatten über die Enthüllungen" Beaure­schlag der Arbeiter, dem Einigungsamt des Gewerbegerichts die Ent­" Gestatten Sie mir als geborenen Kölner und Katholiken eine, scheidung in dem Streit zu überlassen, von den Unternehmern auf- paire's werden voraussichtlich sehr heftige werden; es ist sehr ungewiß, wie ich denke, richtige Erklärung für das Postenstehen an den Kammer die Anti­Kirchenthüren und in den angrenzenden Straßen vor und nach dem genommen werden wird, ist noch nicht sicher zu ermitteln. Nach der welches Resultat sie haben. Die kürzlich stattgehabte Präsidenten­ Krefelder Zeitung" sollen die Fabrikanten gesonnen sein, wahl zeigt jedenfalls, daß in der Gottesdienste zu geben. Als wir noch jung waren und noch jede Vermittelung abzulehnen. Ist das der Fall, Damn Revisionisten noch die Mehrheit besigen. teine Sozialdemokraten fanuten, nannten die Kölner schon die um wird der Ausstand in den nächsten Tagen noch bedeutend Es wird uns darüber aus Paris vom 11. d. Mts. noch ge­halb 12 Uhr stattfindende Messe allgemein auf gut Kölsch:" de an Ausdehnung gewinnen. Mit der Ablehnung des Vorschlages schrieben: Kareffirmeß". Wir als liebessehnsüchtige Jünglinge und Jungfrauen würden aber auch die Fabrikanten befunden, daß sie sich ihrer Sache Die Wiederwahl Deschanel's zum Kammer­versprachen uns, vor, während oder nach dieser Messe uns zu treffen, nicht sicher fühlen und einem unparteiischen Schiedsgericht die Ent- präsidenten war vorauszusehen. Ueberraschend aber ist das und warteten in der Nähe des Einganges zum Dome auf unsere scheidung nicht überantworten können. Die Arbeiter sprechen in Stimmenverhältniß zwischen Deschanel und Brisson. Letzterer ers Liebsten, natürlich meiſtentheils hinter dem Rücken der Eltern und ihrer Resolution offen aus, daß sie sich dem Schiedsspruch fügen hielt nur 187 gegen 323 Stimmen. Demnach sind mindestens 50 bis Vormünder. Selbstredend waren andere Kirchen, Messen und ältere wollen, und es wird weiter die Zusicherung gegeben, daß sie die 60 Radikale von ihrem eigenen Parteikandidaten ab­Jahrgänge der liebebedürftigen Männlein und Weiblein nicht aus Arbeit aufnehmen, sobald die unternehmer sich bereit erklären, gefallen, um fast sämmtlich für den Mann der Ordnungsparteien und geschlossen, wenn dem Rufe des Herzens Folge geleistet wurde. Wie vor dem Einigungsant zu erscheinen. Dieser Beschluß zeigt, insbesondere des Generalstab es zu stimmen. Denn die früher, wo es noch keine Sozialdemokraten hier gab, so wird es daß man auf Seiten der Arbeiter gewillt ist, in der weitgehendsten Präsidiumswahlen wurden auf dem Boden der Dreyfus- Revision wahrscheinlich noch heute gehandhabt werden. Bestimmt weiß ich es Weise die Hand zu einer Verständigung zu bieten. Lehnen die ausgefochten. Das Zusammenschrumpfen der Brisson'schen Minder­nicht, doch denke ich heute noch manchmal mit Freude an die schöne Unternehmer dieses Entgegenkommen ab, dann ist es klar, daß sie heit, die bei den Präsidiumswahlen im Juni 1898 aus 278 Ab­Zeit der frommen Liebe" zurück." den Streik wollen, um ganz bestimmte Zwecke zu verfolgen. geordneten bestand, erklärt sich einzig daraus, daß Brisson inzwischen Eine Versammlung von Sammetivebern( Hausweber) der Orts- die Revision eingeleitet hatte. Geschlossen als Partei hahen für gruppe Hüls, St. Hubert und Tönisberg( Orte in der Brisson, d. h. gegen den verbrecherischen Militärklüngel, nur die Paris , 12. Januar. arbeiter fand in Hüls statt. Webermeister Hüskes gab in längerer Nähe von Krefeld ) des Niederrheinischen Verbandes christlicher Textil Sozialdemokraten gestimmt. Rede ein Bild von der Lage der Sammetweber, die eine recht traurige sei. Ein fleißiger Arbeiter könne jetzt wöchentlich nur 11 W. verdienen. Damit eine Familie zu ernähren, sei doch nicht möglich. Nach eingehender Debatte beschlossen die Versammelten einstimmig, eine fünfzehnprozentige Lohnerhöhung zu beantragen. einer Lohureduktion von 50 pct. ein Streit ausgebrochen. In Nürnberg ist in der Passauer Parkettboden- Fabrit wegen

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Polizeiliches, Gerichtliches u. s. w.

Das Reichsgericht verwarf die Revision des Redakteurs August Müller von der Magdeburger Volksstimme" August Müller von der Magdeburger Volts it imme" die derselbe gegen ein Erkenntniß des Magdeburger Landgerichts eingelegt hatte, wonach er wegen Beleidigung eines Wahlvorstehers im ostpreußischen Kreise Heydekrug zu 4 Wochen Gefängniß verur­theilt ist. Es handelte sich um einen Artikel, worin gesagt war, der Wahlvorsteher habe jeden Wahlzettel geöffnet, ehe er ihn in die Urne legte; als festgestellt ist dagegen erachtet worden, daß der Wahl vorsteher nur geprüft hat, ob nicht zwei Stimmzettel in einen zu fammengefaltet waren.

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Eine Zeitung darf jezt endlich der gefangene Redakteur Meher in Halberstadt lesen. Man bewilligte ihm großmüthig das Halberstädter Intelligenzblatt".

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Deputirtenkammer. Der Saal ist dicht gefüllt. Deschanel hält seine Antrittsrede als neuerwählter Präsident. Er führt darin aus, daß es die Pflicht des Präsidenten sei, sich der Unparteilichkeit zu befleißigen und versöhnend zu wirken. Am Schlusse seiner Rede sagt der Präsident, daß Frankreich das Heer, aber auch die Gerechtigkeit liebe, weist auf die Gefahren der inneren Zwiftigkeiten hin und fordert die Deputirten auf, ihre Ruhe und Kaltblütigkeit zu bewahren.( Beifall.) Auf das Verlangen des Ministerpräsidenten Dupuy beschließt dann die Kammer, sofort in die Debatte über die Interpellation bezüglich der Angelegenheit Baurepaire ein­zutreten.

Unternehmer Terrorismus. Die Allgemeine Acetylen Ge sellschaft Prometheus, Gesellschaft mit beschr. Haftung zu Leipzig , hat in ihrer vom Rath der Stadt Leipzig geprüften und für zulässig befundenen Arbeitsordnung unter§ 10 folgende Bestimmung Millevoye weist auf die Erregung hin, welche durch die Dem Prozeß gegen den Braunschweiger Volksfreund", Außer den gesetzlich vorgeschriebenen Entlassungsgründen ist für uns von Beaurepaire gegen gewisse Richter vorgebrachte Anschuldigung über dessen Ergebniß in gestriger Nummer furz berichtet worden ist, noch Grund zur sofortigen Entlassung: Die Mitgliedschaft beim verursacht sei.( Lebhafte Zwischenrufe.) Er verlange eine Unter­Tag folgende Anklage zu Grunde: Der Redakteur Heymann habe Metallarbeiter- Verbande und die Beiwohnung einer Versammlung fuchung.( Tumult. Zwischen verschiedenen Deputirten kommt es zu in einer Versammlung am 29. November und dann in dem Bericht, desselben. Diese Arbeitsordnung ist am 27. Oftober 1898 vom einem Wortwechsel.) Millevoye hält es für unmöglich, die Revision den er über diefe Bersammlung im Volksfreund" veröffentlichte, hiesigen Stadtrath geprüft und für zulässig befunden worden und unter den gegenwärtigen Verhältnissen fortzusetzen, verliest unter gegen den braunschweigischen Staatsminister v. Otto den mit dem 1. November 1898 in Straft getreten. Wohl selten fortdauerndem Lärm der Deputirten die Erklärungen Beaurepaire, s Vorwurf erhoben, daß dieser in der Angelegenheit eines Bahnunter- wird dem den Arbeitern gesetzlich gewährleisteten Koalitionsrecht so in dem Echo de Paris" und verlangt schließlich Disziplinar nehmens Braunschweig- Schöppenstedt den Privatintereffen eines ungenirt Hohn gesprochen, wie es hier geschieht. Bei Strafe des maßregeln gegen die schuldigen Richter. Der Kammer und angeblichen Verwandten Einfluß auf ihm obliegende amtliche Ent- Berhungerns wird dem Arbeiter verboten, sein ihm zustehendes Recht, der Regierung liege es ob, die Gemüther wieder zu beruhigen. schließungen eingeräumt hätte und zwar einen solchen Einfluß, sich mit seinesgleichen zu vereinigen, zu gebrauchen. Daß ein der Lasies( Antisemit) meint, das Land habe genug von der Dreyfus­burch welchen berechtigte Interessen anderer Personen benach- artiges Beginnen die hohe obrigkeitliche Genehmigung erhält, ist Angelegenheit( Beifall), man müsse eine ernste Untersuchung an­theiligt worden seien. Der Angeklagte hatte in seinem Referat die bezeichnend für die politische Atmosphäre, in der wir uns befinden. stellen; der Redner greift sodann Loew, Bard nnd Maneau an. Es Interesselosigkeit und Gleichgiltigkeit des Bürgerthums getadelt, Die staatlichen Betriebe unter den verschiedenen Tirpizen haben mit erhebt sich lebhafter Protest. Dupuy protestirt gegen die Worte welches sich um Fragen der Verwaltung nicht fümmere, denn sonst diesem System den Anfang gemacht und die Privatkapitalisten haben Lafies'; der Präsident ruft Lafies zur Ordnung. Lafies wirft hätte man über den von ihm zu schildernden Vorgang etwas er- fie als Muster anerkannt. Und was man dent Staat als Unterschließlich unter großem Lärm der Kammer der Kriminal­fahren müssen. Er sagte dann, daß von Braunschweig nach Schöppen- nehmer zubilligt, tann doch dem Privatkapital unmöglich verweigert fammer Parteilichkeit vor; die Dreyfuskampagne stedt über Rautheim Sidte eine Kleinbahn gebaut würde, zu der werden. werde mit fremdem Gelde unterhalten.( Lärm.) Der die Vermessungsarbeiten bereits stattfänden, woraus zu ent Justizminister Lebret besteigt die Tribüne. Lebret erklärte, es nehmen sei, daß die Arbeit bereits vergeben fei. Von einer öffent- In Stockholm befinden sich die Arbeiter der Neufilberfabrik sei seine erste Pflicht, den regelrechten Gang der Justiz zu sichern, lichen Ausschreibung des Bahnbaues habe man aber nichts gehört. Aktiengesellschaft A. Bröfes im Streit. Es wird gebeten, den Zuzug Da gegen gewisse Richter Vorwürfe erhoben worden seien, Die den Bahnbau ausführende Firma Lenz u. Comp. bediene fernzuhalten. habe er, der Minister, im Interesse des Richterstandes sich dabei der Truppen des Eisenbahn- Regiments. Als eine Erhebungen hinsichtlich dieser Vorwürfe anstellen lassen, diese Er bemerkenswerthe Thatsache stellte der Angeklagte damn hin, daß sich hebungen ieien umfafiende und loyale gewesen. Die Kammer werde Kenntniß von denselben erhalten. Der Minister spricht weiter.

in dem Aufsichtsrathe der Firma ein Herr v. Schwarz befinde, der

Ausland.

Boziales.

Paris , 12. Januar, 7 Uhr 30 Minuten Abends.( W. T. B.)

ein Vetter des Ministers v. Otto sei. Im weiteren Verlauf seiner Gegen den Erlaß eines Reichs- Berggesetes hat sich der Rede sprach der Angeklagte dann die Meinung aus, daß, wenn im Vorstand der Deutschen Knappschafts- Berufs­Landtag niemand in diese Fragen der Verwaltung Einsicht nähme, genossenschaft in einer Sizung ausgesprochen, die im Monat feine Partei in den Landtag hineingehöre. Es wäre keine Wahrung Dezember v. 3. in Berlin abgehalten wurde. Reichstags- Abgeordneter Die Deputirtenkammer nahm mit 423 gegen 125 Stimmen die von des Allgemein- Interesses, derartige Arbeiten ohne öffentliche Aus- Direktor Hil b d in Dortmund hatte die Erörterung dieser Angelegen der Regierung gebilligte einfache Tagesordnung an. schreibung zu vergeben und braunschweigische Arbeiter durch Mann- heit angeregt. Wie das Fachblatt Der Kompaß" berichtet, wurde in schaften des Eisenbahn - Regiments brotlos zu machen. der Sizung von allen Seiten, auch von den Vorstandsmitgliedern London , 12. Januar. ( B. H. ) Lord Salisbury verweigert gehoben: Er habe die Behauptung, daß v. Otto bei der Bewilligung eines einheitlichen Berggesetzes ganz entschieden verneint. Ber Eisenbahntruppen amtlich mitgewirkt hätte, garnicht aufgestellt, Vereinheitlichung des für die einzelnen Staaten geltenden Bergrechts die Annahme der Demiffion des englischen Botschafters in Paris , auch nie aufstellen können, da ihm bekannt sei, daß eine der würde man nicht ohne Weiteres vornehmen können und wollen, aus Manson. Berantwortlicher Redakteur: August Jacobey in Berlin . Für den Inferatentheil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Druck und Verlag von May Bading in Berlin .

Der Angeflagte hat in seiner Klagebeantwortung u. A. hervor- aus Bayern und Sachsen , die Nothwendigkeit, und zwedmäßigkeit Lehte Nachrichten und Depeschen.

Gine

Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt.