Rittwoch, 23. Oktober 1929.
Bolschewistischer Wahlkampf.
Die Kommunisten organisieren im deutschen Gebiet des Pardubiter Bahltrei es planmäßig die Störung unserer Wählerversammlungen durch Radaumacher. In Rieder - Lichwe entzieht der bolichemistische Borsigende un erem Referenten das Wort, weil er gegen die bolichewiftische Butschund Revolutionsmacherei Karl Marr zitiert.
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obwohl er felbft noch nicht das geringste Opfer| lage find, blieb erfolglos; es fiel ihnen nicht für die Arbeiterschaft gebracht hat, während Traum ein, der Koalition aus der Verlegenhe mancher von den sozialdemokratischen Versamm zu helfen. So mußte die bereits für morge lungsteilnehmern schon Verfolgungen wegen anberaumte Sigung auf die nächste Woch c feiner Ueberzeugung erleiden mußte, als Herr bertagt werden. Bis dahin werden die Scholz noch nicht einmal in den Windeln lag. Wahlresultate bekannt sein und das Gold Die Vorgangsweise der Bolschewiki in der währungsgesetz sowie das Budgetprovisorium Versammlung in Nieder- Bichwe zeigt ganz deut- somit schon unter ganz anderen Gesichtspunkten lich, daß die Auseinanderseßung mit ihnen nicht beurteilt werden. mitgeistigen Waffen erfolgen fann; gen Andersdenkende den Terror wüten; fie appellieren an die rohe Gewalt und lassen ge
nicht einmal die Wahrheiten von Karl Marg Fönnen sie mehr bertragen.
Keine Stimme
Eine ganz niedrige Kampfesweise haben sich spruch erhoben. Als dann Gen. Bölzl gegen die Bolschewiki im deutschen Gebiet des die bolschewistische Butschtaktik und Revolutions. Barbubiger Wahlkreises zurecht gelegt. macherei, durch welche die Arbeiter immer wieder Da die Arbeiterschaft die von der kommunistischen vor die Gewehre der Gendarvien und der Polizei Es ist bezeichnend, daß einem alten Arbeiter die die Christlichsozialen, Landder Kriegsbeschädigten für Bartei einberufenen Wählerversammlungen mei ſowie in das Unglüd getrieben werden, zwei Tränen herabrollten, weil er das Benehmen der bet, weil sie die bolſchewistischen Phrasen fatt hat, 3itate aus den Schriften von Karl Marg vorlas, bolfchewiftischen Schreier als Schande empfand bündler und Gewerbepartel! organisieren die unentwegten Revoluzzer plan wurde ihm unter Geschrei einiger besonders qua- und ein zweiter unserem Gen. 318I beim Bermäßig die Störung der sozialdemo- lifizierter Rabaumacher das Wort endgültig ent- laffen des Saales die Hand schüttelte mit den Ein Beschluß der Kriegsbeschädigten der Bezirke tratischen Wählerversammlungen, zogen. Die Stimmung hierzu machte Herr War Worten: Das, was die Kommunisten in welcher sich unser Spizenkandidat Gen. Plz wan, der aus Angst, unser Referent wolle die in Lich we heute getan haben, wird der Arbeiterschaft vorstellt. Sie dirigieren die Versammlung totreden", auf Schluß drängte, ihnen teine guten Früchte bringen!" Gebietstonferenz der Kriegsbe Am letzten Sonntag tagte in Chodau dre ärgsten Schreier der ungebung in diese Ver- obwohl er selbst während seiner Ausführungen Wir sind auch überzeugt, daß sich die anständigen fchädigten aus den Bezirken Falkenau, Elbo fammlungen mit dem alleinigen Zweck, diefe recht neugierig war und viele Fragen stellte, auf Arbeiter und Arbeiterinnen mit der Zeit, angegen und Graslit: 32 Ortsgruppen waren durch Berfammlungen mit einem allgemeinen Tumult die er von unserem Referenten Annvort forderte efelt von solchen Treiben, von den Bolschehifi 65 Delegierte vertreten. Diefe nahmen mit Entenden zu lassen. Gen. Pölzl tonftatierte hierauf, da der So geschah dies bereits in Nieder- tommunistische Vorsisende in der abwenden und dem in Lichwe geübten Terror rüstung das verräterische Borgehen der RegieUllersborf, Tschernowir und am lepten sozialdemokratischen Wählerber- ein Ende gesetzt wird. rungsparteiler, insbesondere gegen die KriegsverSonntag in Rieber- Lichwe. In Nieber- fammlung den sozialdemokratischen Die sozialdemokratische Ar- legten zur Kenntnis und stimmten mit Begeis Ullersdorf und Tschernowir endete die bolfchewi- Standidaten am Sprechen hinderte, beiterschaft möge jedoch überal terung für die Parole Steine Stimme der stische Tattit mit einer restlosen Blamage worauf die foaialdemokratischen aus diesem unqualifzierbaren Vor- Striegsbeschädigten für die Chriftlichsozialen, Land für diese sonderbare Arbeiterpartei" und die Bersammlungsteilnehmer unter gehen der Bolschewiken in Lichwe bündler und Gewerbepartei!" Mit besonderer Bersammlungen endeten trotz aller Störungs. Proteft das Botal verließen, um die richtigen Sch üsse ziehen und Empörungnahm die Konferenz den Bericht der versuche mit einem vollen Erfolg für eine Schlägerei zu verhindern. Ortsgruppe Eibenberg Grünberg zur unsere Partei. Nach ihrer Niederlage in Bei dieser Gelegenheit benahmen sich die dalürsorgen, daß der Ruf zur Tat Renminis, aus dem hervorgeht, daß dem Benti Nieder- Ullersdorf wagten es die bolschewistischen Bolschewifi in der ordinärsten Weise. Beson hen um Bewilligung einer Sinolizenz für die anStörer nicht mehr in unserer ebenfalls sehr gut ders ein Betrunkener schrie aus Leibeskräften besuchten Wählerversammlung in Grulich das Keine Stimme am 27. Ok- geführten Orte von der Charitasvereiniund ein junger Mensch, namens Scholz, etober für die Listen der kom- interansschuß in Graslis( mit dem De chanten gung der Erzdiözöse Prag und deren Bort zu ergreifen und begnügten sich mit ebenso laubte fich die sozialdemokratischen Arbeiter mit abgedroschenen wie albernen Zwischenrufen, die Rerle" zu beschimpfen, munistischen Partei! Sen. Bölzl in seinem Schlußwort unter dem lebhaftesten Beifall der Versammlungsteilnehmer serpflüdte, wobei die berufsmäßigen Schädiger Der Arbeiterbewegung manche bittere Wahrheit zur Kenntnis nehmen mußten. Sie fannen daher auf Rache, die sie in unserer, am letzten Sonntag abends in Nieder- Bichwe stattgefundenen Wählerbersammlung ausführten.
wird:
Die Koalition mit ihrem Latein zu Ende!
Genoffe Dr. Czech
"
,, soziale Tat",
an der Sviße) die schwersten Hindernisie in den Weg gestellt werden.
Es besteht kein Zweifel, daß die Kriegsbeschä digten des genannten Gebietes ihre negative Parole gegen Christlichsoziale, Landbündler ind Gewerbeparteiler am 27. Oftober positiv so zur Durchführung bringen werden, daß sie sozialdemokratisch stimmen. Und auch überall sonst im Lande werden die Kriegsverletzten, wenn fie sich bei den Regierungstarteilern revanchieren und in Zukunft eine bessere Behandlung sich sichern wollen, sozialdemokratisch wählen. die Liste vier.
Die Methoden der„ Bohemia."
Goldwährung und Budgetprovisorinm bis nach den Wahlen vertagt. Nieder-, Mittel- und Ober- Lichwe sind BollDie Slowaken revanchieren fich für die Disziplierung ihrer Beamten. werke der kommunistischen Partei, weil in diesen Gemeinden leider noch viele Arbeiter, vom JrrBrag, 22. Oftober. Der Ständige Ausschuß Daß man die jeßige Vorlage wahlmäßig aus hum befangen, den bolschewistischen Maulhelden zunüßen versucht, Gefolgschaft leisten. Die Bolschewili trommelten brachie es heute nicht über die Verabschiedung in diesen Orten und aus der Umgebung ihre der Vorlage über die Krankenpflege der Rentner ergibt sich aus einer vor einigen Tagen erschteSchreier zusammen und diese erschienen, unter der Pensionsanstalt, für die nach Ablehnung nenen Notiz der„ Narodni Sisty", die die EinFührung eines Herrn Marwan vom Polit - weitergehender Verbesserungsanträge auch die bringung dieser Vorlage als einen Erfolg ihrer büro in Prag , schon lange vor Beginn der Ver- ſozialistischen Parteien stimmten, nicht hinau. Beamtenpoliti!" bezeichnet, welches gute Beispiel sammlung im Versammlungslokal. Da sie auf In der Debatte sprach nach dem Genossen nunmehr auch von den anderen Koalitionsparteien diese Art die Versammlung majorisierten, er Habrman befolgt werden dürfte. Charakteristisch dafür ist ein zwangen fie die Wahl des Bolschewilen Blast heute in großer Aufmachung erschienener Artikel der zum Borsigenden und dieser defretierte eine cin christlichsozialen Deutschen Presse", welche tündige Redezeit für unseren Referenten und der fich namentlich gegen den Mißbrauch zu die Verbesserung des Pensionsversicherungsgesetzes den bolichemistischen Rorreferenten, während für Wahlzweden wandte, den die Koalitionsparteien. die Debatteredner unbeschränkte Rebezeit vorge- von den Nationaldemokraten bis zu unseren sehen wurde. Nach dem Referat des Gen. Pölzl, Rlerifalen herab mit der schon längst fertigen in dem er sich mit den Sünden der Bürgerpar- und überreifen Vorlage treiben möchten. Er als einen großen Fortschritt in der Sozialgefeß- hätten in Bersammlungen erklärt, daß die deutteien und zum Schluß auch der Kommunisten erklärte daß es wohl selbstverständlich sei, daß gebung während der Zeit der sozialistenfreien Regtebeschäftigte, was von den spzialdemokratischen die deutschen Sozialdemokraten der Vorlage, weicherung" bezeichnet. Welches Bewandtnis es aber baBersammlungsbesuchern mit sehr starlem Beifall ben Rentnern eine eine Erleichterung bringen soll, mit hat, ergibt sich wohl ant deutlichsten aus der aufgenommen wurde, sprach Herr Marwan ihre Zustimmung geben. über„ proletarischen Stlaffenkampf", den Sum- natürlich nicht vorbehaltlos geschehen, da bug des Parlamentarismus", wobei er sich die die Borlage einer ganzen Reihe von unzweckmäßigen tühne Behauptung leistete, daß die Rationalisie- und nachteiligen Bestimunungen entfleidet werden rung in Rußland nut zugunsten der Arbeiter muß. Darum haben wir folgende zwei Anträge erfolgt, die tschechischen Sozialdemokraten für die überreicht: Zollgeseze gestimmt und dafür die Sozialversiche rung eingefchachert" haben und die Sozialdemo tratie von den Kommunisten schärfstens bekämpft wird, weil sie das unmittelbare Hindernis für den proletarischen Klassenkampf" darstellt. Dann folgten programmgemäß die Sprüchlein von drei fommunistischen Debatterednern" und des Vorsipenden, worauf gnädigst unserem Gen. Bölz! wieder das Wort erteilt wurde.
Während es bis dahin in der Versammlung leiblich zuging, setzten nunmehr die bolschewisti schen Störungen ein. Gen. Pölzl wurde durch laute Zwischenrufe wiederholt am Sprethen behindert. Besonders der Vorsitzende
Es wird dies
Im Artikel 1 sind die Worte:„ Die Beschlüsse des Trägers der Pensionsversicherung bedürfen der Genehmigung des Ministers für joziale Fürsorge" zu streichen.
Der durch Artikel 1 vorgeschlagene§ 48, Abs. 3, des Gefeßes 26/1929 erhält folgenden Zufat:„ Der Rentner hat das Recht, nach freier Wahl zu entscheiden, bei welcher Krankenber ficherungsanstalt die Heilbehandlung durchgeführt werden soll."
Dieses Blatt der deutschen Intelligenz sinkt allmählich auf das Niveau etwa des„ Tag" oder der Internationale" herab. Wenn wir auch zugeben, daß man im Dienste seines Herrn manches tun nuß, was man sonst unterläßt, so sollten doch auch in diesem Bedienteneifer Grenzen bestehen. Bekanntlich brachte die Bohemia" ebenso wie die ganze bürgerliche und kommunistische Presse die Mitteilung, die Genossen Dr. Heller und Stremser fchen Sozialdemokraten in die Regierung eintreten wollen. Die beiden Genossen haben der Bohemia" Berichtigungen übersendet, die den Tatsache, daß, wie an der Hand des Schlußoperates Fall sogar für die Leser der„ Bohemia" einder ministeriellen Kommission zur Vorbereitung der wandfrei fargelegt hätten. Was tat nun dieses Pensionsversicherung erwiesen werden kann, die Organ der deutschen Intelligenz? Es reißt bezüglichen Borarbeiten zur Schaffung eines Ben wiederum einen oder zwei Säge aus dem Zu fionsversicherungsgesetzes schon im Jahre sammenhange, veröffentlicht die Berichtigung 1924, also zu einer Zeit in Angriff genommen nicht und stellt sich noch dimmer als es ist. Daß wurden, als das Fürsorgeministerium noch unter dabei unwahrheit auf unwahrheit gehäuft wird, der Leitung eines tschechisch- sozialist selbstverständlich. bemokratischen Ministers stand, der die eigentlichen Grundlagen für dieses soziale Gesetz geschaffen hat.
Die Regierungsparteien und vor allem die deutschen aktivistischen Parteien schmüden sich da mit fremden Federn, was mit aller Entschiedenheit zurückgewiesen werden muß.
Nachdem Genosse Dr. Czech zum Schluß neuer lich der Erweiterung der Begünstigungen der RegieDie deutschen Sozialdemokraten werben felbft- rungsvorlage auf die Arbeiterrentner das Wort geredet hatte, schloß er mit der Erklärung, daß die deutsche sozialdemokratische Fraktion für das Gesep, das einer, wenn auch nur fleinen Rentnergruppe einige Erleichterungen in fogialer Richtung bringe, stimmen werde.
selbst und ein am selben Tische jibender be- verständlich auch für alle anderen Berbesserungstruntener Bolsche wit brüllten am lautesten. Gen. Pölzl verwies in seinen Ausfüh- anträge stimmen. rungen selbstverständlich darauf, daß
Wir sind der Meinung, daß die vorläufigen Vorsorgen, die die Regierungsvorlage für bie Pensionsrentner in Aussicht genommen hat, unbedingt auch für Arbeiterrentner getroffen werden müssen, da deren wirtschaftliche Ver. hältnisse ebenso trostlos find und auch fic einer Ergänzung der sozialen Silfseinrichtungen bedürfen.
entbehrt,
die Bolschewiti durch ihre Spaltungs- und Putschtaktit die Arbeiterschaft schwer schädigen, daß fie gerade jeht ihre Hauptaufgabe darin erbliden, den Rampf gegen die fojialdemokras tische Partei und ihre Bertrauensmänner zu organifieren, anstatt gegen die Parteien der Befiptlaffe Stellung zu nehmen, daß Sowjetrußland nach Deutschland Waffen und Gift Im übrigen möchte ich feststellen, daß mit dieser gasbomben lieferte, die sich schließlich einmal Borlage, die eines gewissen Wahl odeurs nicht gegen die deutschen und russischen Arbeiter richten tönnen, daß das heutige Rußland fein nur offene Türen eingerannt werden, Musterbeispiel proletarischer, sondern höchstens der Dittatur des Zentralbüro in Moskau ist, denn die Hilfseinrichtungen, die den Rentnern auf bor der die Arbeiter mit ihrer Meinung zu Grund dieses Gesezes zuteil werden sollen, wären rüdhallen müssen, daß sich die im Lager der auch ohne die heutige Regierungsvorlage Gefes Sozialdemokratie vereinigte österreichische Ar- geworden. Diese Feſtſtellungen müſſen den Herrn beiterschaft mit Erfolg gegen den drohenden Minister für soziale Fürsorge gegenüber gemacht Fascismus wehrt, während die bolichewvistische werden, welcher die Sache so dargestellt hat, ale Tattit in Bayern , Ungarn , Jugoslawien und ob die Krankenversicherung der Rentner nur durch Italien mit der völligen Niederfuüppelung der bas Butun der Regierungsfoalition schon am Arbeiterschaft endete, daß die Abgesandten der 1. November in Wirksamkeit gesetzt werden soll. Sowjetregierung in einen der ärgsten ScharfIn Wirklichkeit sind für diese Krankenversiche macherbetriebe Westböhmens, der Neudeker im Rahmen der rung alle Vorbereitungen Rammgarninnerei, die Rationalisierung sty Pensionsanstalten längst getroffen, dierten und der Weg, ben die fommunistische Bartei ging, mit Riederlagen für die Arbeiter die alle die Verwirklichung dieser Einrichtung beflaffe gepflastert ist. treffenden Fragen im Vereinbarungswege gelöst Schon nach einer viertelstündigen Redezeit haben und eben daran sind, sich über die noch entzog der kommunistische Vor- offen gebliebenen Fragen und vor allem über den ligende dem Gen. Bölzl das Wort; er Streis ber als Versicherungseinrichtung heranzu ließ ihn wieder weitersprechen als selbst einige ziehenden Stranfenfaffen mit den Interessenten und Rommuniften gegen die Wortentziehung Ein- ben Kaffen zu verständigen.
Herr Minister Sramet machte sich die Antwort auf die sozialdemokratischen Verbesferungsanträge leicht, indem er einfach erklärte, bie Krankenversicherungsanstalten fonnten ohne dies ihren gefeßlichen Verpflichtungen laum nachkommen; man lönne daher zur Einbeziehung der Rentner der Sozialversicherung in bie Krankenpflege keine neuen Ausgaben betvilligen, folange feine neuen Einnahmen da seien.
Nach einer Pause, die zu Verhandlungen mit den Slowaken bemüht wurde, nahm wan die Vorlage unverändert an. Es konnte dann noch Dr. Dolansky die Vorlage über die Goldwährung erstatten,
bann war die Roalition mit ihrem Latein aber zu Ende. Die Slowaken wollten von der Behandlung der Goldwährung nichts wissen, und zwar als epreffalie dafür. daß man in den leßten Tagen einige ihrer Bezirkshauptleute verseßt und Kreisärzte entlaffen hat, die in der Slowakei nicht Hodžawahlen, sondern Hlinkawahlen machen wollten.
Gin Anklopfen bei den tschechischen sozialistischen Parteien, die im Prinzipe nicht gegen bie Bor
Das Blatt tut sehr erstaunt, daß Genosse Dr. Heller gesagt hat, der Regierungseintritt sei eine Frage der Taktik und nicht des Prin zips. Daß schon am Parteitag in Kavlsbad im Jahre 1920 die Frage einer Stoalitionsregierung behandelt und durchaus nicht prinzipiell abgelehnt, sondern nur von der Erfüllung gewisser Bedingungen abhängig gemacht wurde, daß seither dieser Standpunkt von der Partei fonsequent festgehalten wurde, das alles weiß natürlich die Bohemia". Sie stellt sich nun so, als ob das von den Genossen Dr. Heller und Kremser jetzt erfundene Neuigkeiten wären. Ebenso unwahr ist es, wenn die Bohemia" glauben machen will, daß wir das Bündnis der Deutschen Arbeits- und Wirtschaftsgemeinschaft mit den Agrariern deshalb angreifen, weil die Arbeits- und Wirtschaftsgemeinschaft in die Regierung eintreten vill. Nein, daß sie sich mit einer Partei verbündet, die sie wegen ihres vollständigen Versagens in nationalen Dingen so oft angegriffen hat, die sie als Partei des städtischen Bürgertums auch in wirtschaftlichen Fragen häufig bekämpfte, deshalb greifen wir sie an.
Bei dieser Gelegenheit sei eine andere Unwahrheit der Bohemia" festgestellt. Wir teilten mit, daß sich die Arbeits- und Wirtschaftsgemeinschaft verpflichtete, dem Klub der agrarischen Abgeordneten beizutreten. Die Bo hemia" bestritt das. Nun hielt Herr Dr. Stradal, Advokat in Teplitz- Schönau , als Anhänger der Arbeits- und Wirtschaftsgemeinschaft in Dug eine Rede, in der er sagte, sollte die Haltung der Agrarier in nationaler Hinsicht schwach sein, so hat die Arbeits- und WirtschaftsGemeinschaft das Recht, aus dem gemein= samen Slub auszutreten". Lügen haben turze Beine!
Die Wahrheit ist eben einfach die: Die Arbeits- und Wirtschaftsgemeinschaft verschriebe sich auch dem Teufel, wenn diese Verbindung den Herren Kafta und Rosche Mandate verbürgt. Dafür werden alle nur erdenklichen politischen Angriffe unternommen, dafür wird
gelogen, dafür muß man sich sogar noch unwissender stellen, als man schon ift.