tommen.
verständlich hielten.
-
-
-
Zeugen zu vernehmen.
ernsten vornehmen Mann gehalten. In Bonn habe der Angeklagte| macher aber habe ihr gesagt, allein könne sie nichts aus- Kreisfonferenzen stattgefunden. Der Wunsch der Kollegen ging Grüßmacher sie und die Frau Wehrauch aus dem Hotel zu einem richten, sie solle nur die Beder mitnehmen. Daß dieser überall dahin, daß noch vor dem im März stattfindenden VerbandsSpaziergange abgeholt und bei Gesprächen mit Frau W. wiederholt bei der Mission eine bestimmte Rolle zufallen sollte, sei ihr tage eine Landeskonferenz der organisirten Maurer der Provinz gejagt, die Sache müsse mun anders angefangen werden und zu Ende nun wohl flar geworden, doch habe sie nicht gewußt, daß die Beder Brandenburg stattfinden sollte. Diesem Wunsche komme ich hiermit Dann habe der Angeklagte Gr. auf dem Spaziergange als Lockvogel dienen sollte. Sie wisse noch, daß sie erstaunt gewesen nach, indem ich zum 19. Februar, Vormittags 9 Uhr, nach dem feinen Angestellten Dr. Geschte( nicht Leschte) getroffen und mit ihm sei, bei der Abreise aus Berlin den Grühmacher auf dem Bahnhofe Lokale von Zubeil, Lindenstr. 106 in Berlin , eine Konferenz von sehr lebhaft gesprochen. Bald darauf habe Frau W. ihr das An- zu sehen. Rechtsanwalt Friedmann redet ernstlich auf seine Vertretern der Zahlstellen der Provinz Brandenburg einberufe. Als finnen gestellt, mit dem Konsul P. in sträflichen Verkehr zu klientin ein, nun auch die volle Wahrheit zu sagen, denn schon Tagesordnung schlage ich vor: 1. Die Beitragserhöhung und welche treten, sie habe dies zurückgewiesen, Frau M. Habe aber immer durch ihre jezige Aussage sei nachgewiesen, daß sie in Stellung nehmen die organisirten Maurer der Provinz dazu ein. wieder auf sie eingeredet. Dann sei fie in das Hotel de Greeff Lübeck in einigen Punkten die Unwahrheit beschworen habe. 2. Die Tarifgemeinschaft. 3. Agitation und Lohnbewegung im Jahre übergefiedelt. Sie habe nun erkannt, бав es sich wohl Sie solle ihr Gewissen nun auch ganz entlasten und nicht damit 1899. 4. Anträge und Verschiedenes. Die Wahl der Delegirten muß um eine Falle für den Konsul Konsul P. handelte und daß zurückhalten, wenn vorher der Plan festgestellt gewesen sei, die Beder in Mitgliederversammlungen erfolgen. H. Silberschmidt, Berlin W., es wohl nicht 8ufalI gewesen sei, der fie in das dem Konsul B. nahe zu bringen. Die Angeklagte erklärt, daß sie Frankenstr. 83. Koupee des Konsuls P. dirigirt habe. Sie habe sich nicht zu nichts davon gewußt habe, wie es schließlich kommen sollte. folcher Schändlichkeit hergeben wollen und die Absicht gehabt, abzuEine Charakteristik der Detektiv- Justitute. Wegen Lohndifferenzen sind in der Faßfabrik von Fride u. Co. reisen, es stellte sich aber heraus, daß Dr. Geschte ihr Rundreisebillet genommen hatte, als er in Gemeinschaft mit Rechtsanwalt Dr. Jvers I legt Grüßmacher nahe, nachdem in Lübed 19 Böttcher in den Ausstand getreten. nun schon zwei Geständnisse vorliegen, nun auch seinerseits nicht Berichte der Gewerkschaftskartelle. Das Kartell in OffenFrau Wehrauch die Sachen aus dem Hotel Kontinental in das Hotel damit zu zögern. Auch Rechtsanwalt Wronker macht wiederholt bach a. M. hat für das Jahr 1898 soeben seinen Bericht herausde Greeffe brachte. Am nächsten Tage habe, wie sie jetzt annehme, den Angeklagten darauf aufmerksam, daß er seine Lage nur ver- gegeben. Er enthält einen Ueberblick über die Lohnbewegungen, Frau Wehrauch es so dirigirt, daß sie just in dem Augenblide an die Agitation und die Entwickelung der Organisationen. Von den den Postschalter tam, als auch Konsul P. sich dort befand. Legterer bessern könne, wenn er der Wahrheit die Ehre gebe. fragte sie dabei, ob er sie nicht' mal besuchen dürfe, und Angeklagter Grütmacher erklärt auch, die Wahrheit aussagen 14 390 beschäftigten männlichen Arbeitern sind 2469 und von den da sei ihr der Gedanke gekommen, unt Grüßmacher zufrieden zu wollen, er dreht und windet sich aber so, daß der Präsident 3120 weiblichen Arbeitern 144 organisirt. Die Gesammt- Einnahme zu stellen, zum Schein darauf einzugehen. Konsul B. jei dann ihm wiederholt erklärt, daß er die Versuche mit ihm aufgebe. An der 22 Organisationen betrug 28665,91 m., die Ausgabe 26817,49 m. geklagter Grühmacher giebt zu, daß es richtig ist, daß Frau Wehrauch Das Gewerkschaftskartell in Speyer kann berichten, daß die auch in ihr Hotelzimmer gekommen, jei zwar ein wenig dreisten gewesen, fie müsse jedoch mit aller Bestimmtheit bestreiten, daß den Zweck der Reise kannte und daß sie zur Erfüllung dieses Zweckes Mitgliederzahl der gewerkschaftlich organisirten Arbeiter um das Ehebruch getrieben worden sei. Sein Aufenthalt in ihrem Zimmer abgereist sei. Er bleibt dabei, daß er thatsächlich nicht mit ihr zu- Doppelte gestiegen ist. Dem Kartell gehören 13 Gewerkschaften Das Kartell hatte eine Einnahme sammen die Sache haben machen wollen. Er habe mit Frau W. über mit 16 Verwaltungsstellen an. habe etwa 15-20 Minuten gedauert; als er ging, feien die Reise gesprochen, das sei richtig, aber sein Zusammentreffen mit von 466,34 M. und eine Ausgabe von 425,25 M. zu verzeichnen. sofort Grühmacher und die Wehranch in das die Weyranch in das 8immer gestürzt gekommen. Dieselben hätten durch ihr auf dem Bahnhofe sei wirklich zufällig gewesen. Er habe die In der Zuckerraffinerie in Halle haben die in der Rohschnelle und prüfende Blide Anzeichen dafür gesucht, daß etwas vor Absicht gehabt, die Sache durch die beiden Frauen allein machen zu zuckerniederlage beschäftigten 16 Arbeiter sämmtlich die Arbeit niederlassen. Bezüglich der beabsichtigten Verführung des Konfuls P. gekommen sei, und auch zu verstehen gegeben, daß fie dies als selbsts macht der Angeklagte wieder allerlei Winkelzüge, die der Vorsitzende gelegt. Vor 14 Tagen war ihnen eine Lohnreduzirung von 25 pet. Sie habe dies entschieden bestritten, die schließlich mit der Bemerkung abschneidet:" Das ist etwas so angefündigt worden, die bei der Lohnzahlung am Mittwoch Abend zum Behrauch und Die Lohnreduzirung ist um so Wehrauch und Grühmacher hätten aber stets das Gegentheil Gemeines, wie man sich gar nicht denken kann. Nicht blos Ihr unbegreiflicher, als die Löhne in der Zuckerraffinerie bis jetzt bereits ersten Male vorgenommen wurde. gefagt, und als das Gespräch wieder einmal auf dies Thema gekommen sei, nachdem fie das Hotel verlassen begnügen sich leider nicht damit, Verbrechen aufzudecken, sondern außerordentlich niedrige gewesen sind. Wurden die Arbeiter im sie das Hotel verlassen Institut, sondern auch noch andere Detektivinstitute unbegreiflicher, als die Löhne in der Zuckerraffinerie bis jetzt bereits hatten, hätten die Mitangeklagten geäußert: Fräulein, es von sind nun noch 25 pet. abgezogen worden! Der größte Theil müßt Ihnen Alles nichts, wir hatten die Thür angebohrt senden direkt Leute aus, um einen Ehebruch zu ton Tagelohn beschäftigt, so erhielten sie 221/2 Pf. pro Stunde und das und haben Alles gesehen!" Präsident: Wurden struiren. Das ist wirklich schmachvoll." Sie nun nicht überrascht, als Sie die Vorladung vor das Gericht Beweisaufnahme zu verzichten; auf den Wunsch der Geschworenen Die Vertheidiger schlagen bei dieser Sachlage vor, auf jede der Ausständigen ist organisirt. in Lübeck erhielten? Angefl: Ja gewiß, ich sprach auch mit der Frau Wehrauch darüber, sie meinte furz, es werde nichts auf beschließt der Gerichtshof aber eine Anzahl sich haben. Präs. Sie haben nun in Lübeck auf die Frage des Vorsitzenden erklärt, daß Sie auf die Frage, ob es zwischen Ihnen und dem Konsul P. zum Ehebruch gekommen sei, die Ant- Becker ihm bereits Anfang Oktober gesagt habe, sie müsse mit wort verweigern wollten. Konsul P. hat dagegen erklärt, der Wehrauch und Grühmacher eine Rheinreise machen. Es handle er werde beeiden, daß es nicht zum Ehebruch gekommen fich darum, einen Herrn, der Konsul sei, zu verführen. Nach fci. Sie haben ferner bestritten, gewußt zu haben, zu welchem der Rückkehr hat die Becker dem Zeugen verfichert, die Reise sei so Zwecke die Reise nach Bonn unternommen wurde. Angefl.: verlaufen, daß sie jederzeit dem Kful unter die Augen treten Darin bekenne ich mich schuldig, wenn ich es auch vorher nicht tönne. gewußt habe, so wußte ich es doch, als wir uns in Köln Hiernach wird unter Zustimmung aller Prozeßbetheiligten auf befanden. Präs.: Hat Grüßmacher Ihnen nach dem Termine jede weitere Beweisaufnahme verzichtet und der Vorsitzende trägt Geschenke gemacht? Angel I.: Ja, auf der Rüdreise gab er ie zu beantwortenden Schuldfragen vor. Auf Antrag der Vermir eine goldene Damenuhr mit dem Bemerken, daß es ein theidiger wird bei allen drei Angeklagten die Unterfrage aus Weihnachtsgeschent sein solle.- Präs: Haben Sie später§ 157 St.-G.-B. gestellt, welcher lautet:" Hat ein Beuge fich eines noch Beziehungen zu Grützmacher gehabt?- Angeklagte: Meineides schuldig gemacht, so ist die an sich verwirkte Strafe auf Bald nach der Rückkunft von Lübeck zog ich von der Wehrauch fort die Hälfte bis ein Viertel zu ermäßigen, wenn die Angabe der und mußte mich mun um eine Stellung bemühen. Ich sprach mit Wahrheit gegen ihn selbst eine Verfolgung wegen Verbrechens oder Grüßmacher, der mir sagte, daß die Ehescheidungssache ja noch nicht Bergehens nach sich ziehen könnte." zum Abschluß gelangt sei, man könne ja nicht wissen, wie es vor Sem Oberlandesgericht ausfallen werde. Er, Grüßmacher, würde mir ja gern 1-2000 m. geben, es hänge blos von mir ab. Wenn ich ihm einen Briefschreiben wolle, dessen Text er mir auf sezen werde, so wolle er für mich sorgen. Präs.: Wie lautete denn der Inhalt des Briefes?- AngelL.: Etwa so, daß ich Arbeiter Rifiko. In der Theerkokerei- Anlage der bei Gelsen Grüßmacher mittheilte, ich werde vor dem Oberlandes gericht firchen gelegenen Zeche Consolidation", Schacht I, wurden meine Aussage nicht verweigern, wie ich durch eine Explosion sechs Arbeiter verlegt. vor der ersten Instanz gethan, sondern sagen, daß es zwischen P. und mir zum Ehebruch gekommen sei. Ich würde zu diesem GeWiener Selbstmord Statistik. In Wien sind im vorigen Staatsanwalt v. Benzinger beginnt fein Plädoyer wie finnungswechsel veranlaßt durch den Umstand, daß ich erfahren habe, folgt: Es ist hier in der Verhandlung das Institut der Privat- Jahre 371 Selbstmorde vorgekommen, 76 davon betrafen das weibB. sei bereit, das Gegentheil zu beschwören, und ich wollte ihn vor detektivs besprochen worden. Es ist nicht nothwendig, sich darüber liche Geschlecht. In den Jahren 1897, 1896 und 1895 betrug die einem Meineide bewahren. Präs. So ungefähr ist der Inhalt, wir haben den Brief bei den Akten. Nun wurden Sie zwar vom näher auszulassen, weil durch diese Verhandlung jedenfalls das Bahl der Selbstmorde 400, 396 und 404. Die Selbstmordziffer des Oberlandesgericht nicht geladen, Grüßmacher nahm sie aber mit zum worden ist, wie es kaum zu erwarten war. Er hat ein PrivatInstitut des Angeklagten Grügmacher in einer Weise gebrandmarkt Jahres 1898 ist also beträchtlich niedriger. Termine, ihre Vernehmung wurde beschlossen und Sie machten eine Aus- detektiv- Justitut geleitet, das den Namen„ Greif" führte und mit sage, die sich mit dem Inhalte des Briefes deckte. Zum Glück wurden der Parole arbeitete:" Der Greif greift Alles". Das ist kein Leht Sie nicht vereidet, sonst würden Sie noch einen Meineid geleistet haben. Wunder, wenn man sieht, mit welchem Menschen man es zu Das ist tein Lehts Nachrichten und Depelihen. Aus der weiteren Vernehmung der Angeklagten, die wegen ihrer thun hat. Er hat vollständig das Gewissen verloren Gerüchten zufolge soll der sozialdemokratische Vertrauensmann eigenartigen Sprachweise mur äußerst schwer zu verstehen ist, geht huldigte dem Grundsaße:„ Der Zwed heiligt die Mittel". für den 6. Wahlkreis( Moabit ), Gräschke, Kirchstr. 22, als hervor, daß sie zu der Zeit, als sie den Eid leistete, vollständig in Der Staatsanwalt empfahl auch, bezüglich der beiden ersten An- Polizeispitel entlarvt worden sein. den Händen des Grüßmacher und der Wehrauch gewesen sein will. geklagten die Unterfragen aus§ 157 zu bejahen, nicht aber bezüglich Die Sache selbst verhält sich, wie uns aus Parteitreisen geUnter wiederholten Thränenergüssen schildert sie, wie sie drangsalirt der Becker, die in Gemäßheit ihrer eigenen Behauptung, daß sie schrieben wird, folgendermaßen: worden. Sie giebt zu, daß fie schuldig sei, in dieser ihrer Gemüths- feinen Ehebruch getrieben, keine Strafverfolgung zu befürchten hatte, Der Genosse Eugen Ernst wurde am 3. Dezember von Frau verfaffung in einigen Bunkten etwas falsches beschworen zu haben. wenn sie bei ihrer Vernehmung ausgesagt hätte, daß sie als Lod- Gräschte per Fernsprecher aufgefordert, zu ihrem Mann zu kommen. Eine Episode ist aus der Vernehmung noch mittheilenswerth. Es mittel mit auf die Reise gegangen sei. Es würde event. Sache der Als Ernst dort erschien, theilte Gräschte demselben mit, daß er ereignete sich nämlich, daß das Institut„ Greif" von einem Gnade sein, die Strafe herabzumindern und wenn es sich wirklich am Donnerstag, den 1. Dezember, mit einem Kriminalbeamten anderen Detektiv Justitut beobachtet wurde. Dabei herausstellen sollte, daß die Becker doch nicht einen so liderlichen herumgefneipt und dabei sich schwer bezecht habe. Am Morgen des Lebenswandel geführt habe, wie von mehreren Seiten behauptet 2. Dezember sei der Beamte in Gräschte's Wohnung gekommen und werde, so würde er selbst bereit sein, ein solches Gnadengefuch zu habe von ihm verlangt, er solle seinem Versprechen, ihm Nachrichten über die Parteiverhältnisse zu verrathen, unterſtügen. Rechtsanwalt Wronter regt Bedenken an, ob die beiden Gräschte sei über dieses Verlangen erstaunt gewesen. weiblichen Angeklagten trotz ihres Geständnisses thatsächlich einen Darauf habe ihm der Kriminalbeanite ein Schriftstüc Meineid geleistet haben. War die Verführung geplant, so war der mit Gräschte's Unterschrift hingehalten, in welchem dieser Falscheid einfach die unausbleibliche Folge, denn es war selbstverständlich, sich bereit erklärt, der Polizei Dienste gegen die Sozialdemokratie zu daß die beiden Frauen sich nicht selbst vor Gericht eines Vergehens oder leisten. Dafür habe er bereits eine Bezahlung von 60 M. angegar eines Verbrechens bezichtigen würden. Eine Anstiftung zum nommen. Gräschte habe dies bestritten. Darauf soll der Beamte Meineide war also ganz überflüssig. Die übrigen Bertheidiger gesagt haben, daß sich in Gräschte's Westentasche noch die 60 m. schließen sich im Allgemeinen diesen Ausführungen an. Sie plädiren befinden müßten, die dieser dann auch wirklich vorgefunden haben dafür, daß den Angeklagten der§ 157 zu Gute fomme. Nach Re- will. Dies Vergehen habe ihm keine Ruhe gelassen, bis er es dem plit und Duplit erfolgt die übliche Rechtsbelehrung durch den Vor- Genossen Ernst eingestanden. Soweit die Erklärung Gräschte's. fizenden. Das Urtheil.
Ueber Mißstände, die in der Maschinenfabrik in Immen dingen bestanden haben sollen, berichteten wir in Nr. 289 unseres Blattes vom vorigen Jahre. Diese Angelegenheit war seiner Zeit auf Anlangt, in der sich erbot, einer eventuell Von Wichtigkeit ist die Bekundung eines Zeugen, wonach die regung des Kaufmanns Schury in Immendingen in die Presse gegegen ihn an= gestrengten Beleidigungsklage den Wahrheitsbeweis anzutreten. Durch Nachweise, die Herrn Schury in dem lezzthin stattgehabten Termin geliefert wurden, erkannte derselbe seine Behauptungen als unhaltbar an, und verpflichtete sich, die Kosten des Verfahrens zu übernehmen und in sämmtlichen Zeitungen, die über die Angelegen heit berichteten, dahingehende Erklärungen ebenfalls auf seine Kosten zu veröffentlichen.( Siche auch Jnseratentheil der heutigen Nummer.) Ausland.
-
-
-
es
ist es dann vorgekommen, daß sich wieder und immer wieder feingekleidete Herren an die Becker heranmachten und es wird die Vermuthung ausgesprochen, daß dies Abgesandte des gegnerischen Instituts gewesen seien. Nach den Erläuterungen, die Rechtsanwalt Selle zu dieser Episode gab, scheint der Zweck gewesen zu sein, die Becker, die auch beim Oberlandesgericht den Eindruck eines zwar leichtfertigen Mädchens, aber durchaus nicht etwa einer Straßendirne gemacht hatte, als Prostituirte hinzustellen, die feinen Glauben verdiene.
Die Angeklagte Frau Weyrauch, die krant ist und erklärt, daß ihr Gedächtniß schwach geworden sei, behauptet, daß sie nur die Wahrheit beschworen habe. Die Wehrauch auf der Rheinreise.
Aus der Beweisaufnahme ist noch nachzutragen, daß Grüß mach er behauptet, für diesen Fall P. von dem Musikverleger S. 2000 M. Ermittelungsgelder und 6000 M. Belohnung zugesichert erhalten zu haben.
Rechtsanwalt Selle stellt vor Beginn der Plaidoyers noch den Antrag, bezüglich der Becker die Unterfrage wegen fahrlässigen Meineides aufzunehmen. Dem Antrage wird stattgegeben.
Die Plädoyers.
und
Die Angeklagte Wehrauch bleibt bei ihrer eingehenden Vernehmung dabei, daß sie in 8igaretten- Angelegenheiten nach dem Rhein habe reisen wollen und die Becker auf ihre Kosten zu ihrer Nach reichlich halbstündiger Berathung verkündete der Obmann Begleitung mitgenommen habe. Auch das Zusammentreffen mit den Spruch der Geschworenen dahin: Grüßmacher sei rein zufällig gewesen, doch habe dieser ihr unterDie drei Angeklagten find sämmtlich schuldig des wissentlichen wegs gesagt, daß sie ihm eigentlich bei der Observation behilf meineides, aber mit dem Milderungsgrund, der ihnen auf Grund lich sein könnte. Sie habe thatsächlich die Becker auf dem Kölner Bahnhofe im Gedränge verloren, als sie sich nach der§ 157 Str.-G.-B. zu Gute kommt. Der Angeklagte Grügmacher ihr umthun wollte habe sie Grüßmacher daran gehindert ist der Anstiftung zum Meineide nicht schuldig. und gesagt, fie werde sich schon wieder melden. Bei der An- Der Staatsanwalt beantragte gegen Grüßmacher vier Jahre funft in Bonn habe sie die Beder im Gespräch mit B. Buchthaus und fünf Jahre Ehrverlust, gegen die Wehrauch ein Jahr bemerkt, sie habe sofort auf sie zugehen wollen, Gr. habe aber gesagt, drei Monate Buchthaus und zwei Jahre Ehrverlust, gegen die Becker fie solle die Beiden nicht stören, denn man könne nicht wissen, was neun Monate Gefängniß. Als P. das Hotelzimmer der Becker fie sich mitzutheilen hätten. verlassen habe, habe ihr die Becker alle Einzelheiten dieser Begegnung baten um ein niedrigeres Strafmaß. Die Vertheidiger führten eine Anzahl Milderungsgründe an und genau so mitgetheilt, wie sie, die Angeklagte, es in Lübed beschworen baten um ein niedrigeres Strafmaß. Der Gerchtshof verurtheilte Grüßmacher zu 2 Jahren 6 Monaten babe. Der Vorsitzende macht auch diese Angeklagte wiederholt auf das Auffällige aufmerksam, daß sie angeblich Zigaretten- Buchthaus und 5jährigem Ehrverlust, die Wehrauch zu 1 Jahr geschäfte machen und damit eine Rheinreise verbinden 4 Monaten und 2 Wochen Gefängniß, die Becker zu 9 Monaten mollte, thatsächlich aber feine gar Zigaretten verkauft Gefängniß. und auch vom Rhein so gut wie nichts gesehen, sondern sich sehr lange in Köln aufgehalten und sofort nach der Verübung des Schurkenstreiches" die Rückreise nach Berlin angetreten habe. Die Angeklagte erklärt, daß ihr Reiseplan durch das Hinzutreten Grüß macher's vollständig verändert worden sei. Sie behauptet, daß sie die Becker rein aus Gutmüthigkeit mitgenommen habe, weil diese sie inständigst darum gebeten habe. Die Beder versichert, daß sie allerdings mal gesagt habe, es wäre schön, wenn sie mit an den Rhein könnte, später aber habe Frau Wehrauch nachdrücklich auf ihre Mitfahrt gedrungen.
In der letzten Versammlung der Fensterpuker bei Buske, Grenadierstr. 33, ist ein Badet, enthaltend Bons für den Agitations fonds der Arbeiter und Arbeiterinnen, abhanden gekommen. Es werden deshalb bis zu einer event. öffentlichen Bekanntmachung feine Bons für die Agitation ausgegeben. Etwa angebotene Bons Nach kurzer Bauſe macht der Vorsitzende nochmals ernstliche sind anzuhalten und dem Vertrauensmann hierüber Mittheilung zu und andauernde Versuche, die Angeklagten Frau Wehrauch und machen. Der Vertrauensmann der Arbeiter und Arbeiterinnen. Grüßmacher zum Geständniß zu bewegen. Die Angeklagte Wehrauch Castan, Rigdorf, Hermannstr. 231. giebt schließlich zu, gewußt zu haben, zu welchem 3 wed
Ueber die Lohnbewegung der Bergleute im Borinage ( Belgien ) wird berichtet: Im ganzen Revier haben sehr stark be suchte Versammlungen stattgefunden, die sich mit den Beschlüſſen des Im Anschluß letzten Bergarbeiter- Kongreſſes zu befassen hatten. baran find an alle Unternehmer Deputationen entsandt, welche die Forderungen der Arbeiter zu unterbreiten haben. Die Stimmung der Bergleute in jenem Distrikt ist eine dem Streit geneigte.
Soziales.
nachkommen.
Genosse Ernst erklärte auf Befragen Gräschte's, was er thun folle, daß es nur eins gäbe, von Allem zurückzutreten. Dazu erklärte er sich bereit. Gräschke hat nach Lage der Sache mit der Partei nichts mehr zu thun. Im llebrigen müssen wir es den Parteigenossen überlassen, ihr Berhalten nach Obigem einzurichten. Die Geschäfte der Partei hat bis auf weiteres der frühere Vertrauensmann Johann Pfarr, Butlizerstr. 10, übernommen.
Krefeld , 13. Januar. ( W. T. B.) In sämmtlichen mechanischen Sammietwebereien, auch in denen mit eintägiger Kündigungsfrist, ist nunmehr die Kündigung erfolgt, so daß am Sonntag früh sämmtliche Sammetweber ausständig sein werden.
Wien , 13. Januar. ( W. T. B.) Ein heftiger Sturm wüthete heute hier den ganzen Tag hindurch und beschädigte die Dächer vieler Häuser und Kirchen. Mehrere Personen wurden verlegt. Graz, 13. Januar. ( B. H. ) Wie das„ Grazer Tagblatt " berichtet, wurde für Steiermart eine Sprachenverordnung zu Gunsten der Slovenen erlassen.
New- York , 13. Januar. ( 2. T. B.) Wie der New- York World" aus Washington gemeldet wird, dürfte der Friedensvertrag mit Spanien entweder wesentlich abgeändert oder verworfen werden. Achtunddreißig Senatoren hätten sich, demselben Blatte zu folge, anheischig gemacht, für ein Amendement zu stimmen, welches die Vereinigten Staaten verpflichten soll, sich aus den Philippinen zurückzuziehen, gerade so, wie sie verpflichtet seien, sich aus Stuba zurüdzuziehen.
New- York , 13. Januar. ( W. T. B.) Der„ New York Herald " meldet aus Washington, der Generalkommissar für die Armee verpflegung, Egan, werde auf Befehl des Präs sidenten Mac Kinley vor ein Kriegsgericht gestellt werden wegen der Sprache, welche er vor der Untersuchungstommission, die sich mit der angeblichen Mißwirthschaft während des Strieges mit Spanien beschäftigte, dem General Miles gegenüber geführt hatte. Egan Die Reise ausgeführt wurde. Ob ihr Zusammentreffen An die Zahlstellen des Verbandes deutscher Maurer in hatte Miles einen Lügner genannt und auch sonst beschimpft, weil mit Grüßmacher auf dem Potsdamer Bahnhofe ein zufälliges war, der Provinz Brandenburg ! Kollegen! Bom 28. November bis legterer behauptete, bas der Armee gelieferte Rindfleisch sei nach wisse sie nicht mehr. Sie habe erst allein reisen wollen, Grüß- 19. Dezember haben in fast allen Bezirken der Provinz sogenannte einer Behandlung auf chemischem Wege ungenießbar gewesen. Hierzu 2 Beilagen. Berantwortlicher Redakteur: August Jacobey in Berlin . Für den Inseratentheil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin .