Die Gesundheitsschädigung der Arbeiter.
III. Bergban, Hütten- und Salinenwesen, Torfgräberet. giebt es noch feine Staubabfang- Vorrichtung. Neben der StaubIn den Metallhütten des Oberharzes bilden die Blei- entwickelung wird die gebeugte Haltung der meisten Schleifer als wohl schon in der Regel Achtstundenschicht vorhanden sei, würde doch bergiftungen den größten Prozenfaz aller Erkrankungen; ob- sehr nachtheilig bezeichnet." von einer weiteren Herabjegung der Arbeitszeit eine Verminderung der Vergiftungsgefahr zu erwarten sein.
Der Gesundheitszustand der Nakschleifer ist nicht minder un
günstig. Wie der Beamite für Arnsberg durch einen Vergleich der
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Nicht nur durch die Betriebsunfälle werden Jahr für Jahr Zehntausende von Arbeitern verkrüppelt oder getödtet; ein noch weit größerer Theil derselben geht elend zu Grunde, weil er neuerdings gemachten Beobachtungen mit den Berichten aus dem zu überlanger Arbeitszeit gezwungen ist, wozu dann noch Jahre 1853 festgestellt hat, ist es trop aller hygienischen ungesunde Arbeitsräume und die mit langer Arbeitszeit IV. Juduftrie der Steine und Erden. Verbesserungen der Arbeitsstätten nicht gelungen, die Schleifer stets verbundene ungenügende Bezahlung, infolge dessen un Steinmegen und Steinhauer werden durch den Staub vor den mörderischen Einwirkungen ihres Berufs hinlänglich zureichende Ernährung und Wohnung, hinzukommen. lungentrant, besonders bei Akkordarbeit; der Pfälzer Beamte hält zu schützen". Deshalb fordert er 10 Stunden Maximal- Arbeitszeit Daß eine Verkürzung der Arbeitszeit die Gesund - eine 10stündige Arbeitsdauer für angemessen, der für Württem- ausschließlich der Baufen( 1 Stunde Mittags, je 1 Stunde Vorheit der Arbeiter kräftigen und sie überhaupt einer menschenwürdigen berg III schließt sich den am Ulmer Münster - Bau beschäftigten und Nachmittags); falls achtstündige Schichten eingeführt würden, Eristenz näher führen würde, ist von unserer Seite oft genug Steinhauern auf 8stündigen Arbeitstag wegen der verhängnißvollen seien 2 Pausen von je 12 Stunde ausreichend. hervorgehoben worden. Jedoch der von unserer Reichstagsfraktion Wirkung der Oberkirchener Steine" an. Auch für Steinbruch- Bei Gußputern zeigen sich häufig Lungenerkrankungen gestellte Antrag auf Einführung des Achtstundentages betriebe wird eine 10stündige Arbeitsdauer gefordert( Hessen I).( Minden ); Festlegung der Arbeitszeit jei aber nicht anwurde, selbst mit den Uebergängen von 10 zu 9 auf 8 Stunden, wie wir Für Sand- und Kaltmühlen wird von Hessen II und gebracht, da alsdann auch verwandte Berufszweige umfaßt es 1891 beantragten, im Februar 1897 abgelehnt und sogar der vom Reuß j. 2. Kürzung der Arbeitszeit gefordert, von Lothringen werden müßten, was wohl zu weit führen würde". Eine Professor Hitze und anderen Zentrumsmitgliedern 1897 gestellte 11stündige, von Hannover für Kallofenbrenner 14- oder besser tragikomische Aengstlichkeit um das Wohlergehen der Unter Antrag, eine Arbeitszeit von 63 Stunden wöchentlich 12stündige Arbeitszeit. nehmer! durch Gesetz einzuführen. Aus den eigenen Reihen des Zentrums Außerordentlich verwüstend auf die Augen der Arbeiter wirken Das Beizen( Brennen) von Messing, Bronce u. dergl. wurde damals ein Antrag gestellt, der Hize's Forderung zu Falle die Zementfabriken. Im Mühlen - und Ofenbetriebe mit hochgrabiger Salpetersäure oder einem Gemisch von Schwefelbringen sollte und brachte. Professor Hertling beantragte, daß sowie beim Berpaden des Zements in Fässern alle acht säure und Salpetersäure entwickelt start äßende Dünste, welche den die verbündeten Regierungen Erhebungen anstellen laffen sollten, Stunden Ablösung und dazwischen mindestens eine halbstündige Beizern Bluthusten und Lungenschwindsucht bringen. 6 Stunden in welchen gewerblichen Betrieben durch übermäßige Dauer Baufe; für Bementfabriken, Bementmüllerei und Verpackung zehn Arbeitszeit sei höchstens zulässig mit Unterbrechung durch 1/ 4stündige der täglichen Arbeitszeit die Gesundheit der Stunden, innerhalb derselben 2 Stunden Pausen; Arbeiterinnen und Pause und Beschäftigung der Beizer in der übrigen Zeit des Tages Arbeiter gefährdet wird, und dann auf Grund dieser Er- jugendliche Arbeiter sind auszuschließen, fordert der Beamte( wie lange?) mur mit Arbeiten, die nicht mit der Beizerei in Verhebungen überall dort, wo eine solche Gesundheitsgefährdung vor- für Potsdam . Für Bement- und Gipsarbeiter fordert Oberbayern bindung stehen( Iserlohn ). liegt, in Ausführung des§ 120e, Absatz 3 der Gewerbe- Ordnung 9-10 Stunden und 11/ 2stündige Mittagspause. durch entsprechende Verordnungen die Arbeitszeit zu regeln.
Der§ 120e der Gewerbe- Ordning, der seit 1891 in Straft steht, legt dem Bundesrath die Pflicht auf, Dauer, Beginn und Ende der zulässigen täglichen Arbeitszeit und der zu gewährenden Pausen für solche Gewerbe vorzuschreiben, in welchen durch übermäßige Dauer der täglichen Arbeitszeit die Gesundheit der Arbeiter gefährdet wird. Vorschriften über einen solchen sanitären Maximal- Arbeitstag hat der Bundesrath aber erst für sehr wenige Betriebe erlassen.
Gemäß dem Hertling'schen Antrag hat nun der Bundesrath Erhebungen durch die Gewerbe Aufsichtsbeamten vornehmen lassen, denen er Ende Mai 1897 folgende Fragen zur Beantwortung stellte:
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Für Arbeiter in nassen Thonftichen 8 Stunden, einschließlich 1/2 Stunde Pause; Arbeiterinnen und jugendliche Arbeiter sind auszuschließen( Botsdam).
Für Ziegelei- Arbeiter wird gefordert: Nicht über 15 Stunden ( Potsdam ), nicht über 14 Stunden( Hannover ); 12 Stunden abzüglich der Bausen am Tage, 10 Stunden Nachts( Altona ); 12 Stunden täglich oder 72 Stunden wöchentlich( Düsseldorf ); 14 Stunden, unterbrochen durch drei Pausen von mindestens 2 Stunden Gesammitdauer, an 40 Tagen 15 Stunden( Unter- Elsaß); 12 Stunden ( Mecklenburg- Schwerin und Mecklenburg - Strelit).
Bei der Großeisenindustrie im Bezirk Arnsberg soll über. mäßige Dauer der Arbeitszeit nicht vorkommen; 24 Stunden als Wechselschicht findet sich nur an jedem zweiten Sonntag bei den HochofenKoterei- Arbeitern; diese sind daran gewöhnt und wollen feine Aenderung"(!). Auch die anstrengende Arbeit der Schweißer und Puddler sei bei ihrer 10- und 101/ astündigen Arbeitszeit nicht gesundheitsschädigend. Hessen II fordert ganz allgemein für die Arbeiter an und in heißen Defen Beschränkung der Arbeitszeit, Lothringen statt der üblichen 11-12 Stunden 11 Stunden; es sei zweifellos, daß die gegenwärtige Dauer die Gesund. heit der Arbeiter schädige".
Der Reichsbericht versäumt folgende die Zustände im Für die Arbeiterinnen einer Holzschrauben- Fabrik fordert Ziegeleigewerbe tennzeichnenden Mittheilungen des preußischen Berlin zehn Stunden Maximal- Arbeitszeit und eine mehrfache Berichts abzudrucken, in dem es aus Düsseldorf heißt:„ Die Arbeits- Unterbrechung der Arbeit durch Pausen, da die den Arbeiterinnen 1. In welchen Gewerben find Wahrnehmungen gemacht zeit dauert 13, 14, 15%, Stunden, bei günstiger Witterung und obliegende Bedienung von je 6 Schneidebänken im höchsten Grade worden, die den Erlaß weiterer Vorschriften auf Grund des§ 120e regem Geschäftsbetrieb oft länger. Gesundheitsschädigungen ab spannend und das Nervensystem angreifend sei". Abs. 3 der Gewerbe- Ordnung Einführung eines sanitären ernsterer Art werden nicht ausbleiben können, wenn, oft wochenlang, Für Feilenhauer und Feilenschleifer fordert Potsdam Maximal- Arbeitstages erwünscht erscheinen lassen? 2. Worin die meist recht schwere Arbeit in übermäßig langen Arbeitsschichten 8 Stunden höchstens sowie den Ausschluß von Arbeiterinnen und bestehen diese Wahrnehmungen? 3. In welcher Weise wären ausgeführt werden muß. Hier würde sich eine gesegliche Be- jugendlichen Arbeitern. Oberbayern fügt noch Feinmechaniker, Arbeitszeit und Pausen in den betreffenden Gewerben zu regeln? schränkung der Arbeitszeit als eine große Wohlthat für Optiker, Spängler und Zinngießer hinzu, welche hauptsächlich Schon bei Besprechung der Mittheilungen, welche hierüber von die Arbeiter erweisen und voraussichtlich auch den Unter- an Erkrankungen der Athmungsorgane sowie an Brust- und Magenden preußischen Gewerbe- Aufsichtsbeamten gemacht wurden nehmern teine erheblichen Nachtheile bereiten, frankheiten litten. ( Vorwärts" Nr. 159 vom 10. Juli 1898), wiesen wir darauf hin, da auch hier, wie es in vielen anderen Industrien bereits In der Nadelindustrie Aachens beträgt die Arbeitszeit fast daß für die Erhebungen ein viel zu kurzer Zeitraum belassen sei geschehen ist, die Erfahrung sehr bald zeigen wird, daß durch über- durchweg 11 Stunden; nur einige Betriebe muzen ihre Arbeiter in und die Gewerbe- Aufsichtsbeamten ohnehin schon viel zu belastet mäßige Arbeitsdauer der Arbeitsleistung nicht beliebig gesteigert übermäßiger Weise aus." Der Reichsbericht versäumt hier seien, um überall diese Aufgabe in vollem Umfange zu erledigen; werden kann, daß vielmehr eine angemessene Verkürzung der Arbeits - folgende im preußischen Bericht befindliche sehr charakteristische Stelle auch seien die Quellen, welche sie benutzen sollten Mittheilungen zeit durch Mehrleistung der Arbeiter ganz oder nahezu ausgeglichen abzudrucken:" In einer Nadelfabrik Aachens wurden die in der der Krankenkassen - Vorstände und Aerzte, Vergleichung der Statistit wird." Und aus M.- Gladbach:" Für die Ziegelei- Arbeiter wäre es Spannerei und Wäscherei beschäftigten Arbeiter mehrere Tage der Krankenkassen und Invaliditäts- Anstalten feineswegs zu sehr wünschenswerth, wenn die täglichen Arbeitsstunden festgesetzt in der Woche von Morgens 7 Uhr bis nachts 12, 1 und verlässig oder selbst genügend informirt. Die Reichsberichte über würden, da die Arbeit im Sommer als eine übermenschliche 3 Uhr beschäftigt und nahmen am anderen Morgen die deutsche Gewerbe- Aufsicht bestätigen und verschärfen dieses Urtheil. Anstrengung bezeichnet werden muß." um 7 oder 8 Uhr ihre Arbeit wieder auf. Das krante Nicht nur aus Preußen, sondern auch aus den meisten anderen Für die Ziegelbrenner 12 Stunden einschließlich der Pausen Aussehen der Leute bewies zur genüge die Schädigung, die sie Bundesstaaten melden die Aufsichtsbeamten, daß die Aerzte( Ostpreußen ); 8 Stunden einschließlich 1 Stunde Pause( Potsdam ); bereits an ihrer Gesundheit erlitten hatten. Mit Rücksicht auf den sich sehr zurückhaltend mit ihrer Auskunft zeigten, weil 14, wenn möglich 12 Stunden( Hannover ); 6 Stunden( Hessen I); erhöhten Verdienst und im Hinblick darauf, daß sich leicht Andere fie oft aus Rücksicht auf ihre Existenz, wie einige auch Regelung der Arbeitszeit nicht erforderlich( Leipzig ). finden werden, die bereit sind, ihre Stelle anzunehmen, lassen sich unumwunden zugeben, wenig geneigt sind, lebelſtände und Bei keinem Betriebe gehen, wie man sieht, die Vorschläge der die Arbeiter diese maßlose Ausunkung ihrer ArbeitsSchäden aufzudecken"( Oppeln ) oder Bedenken tragen, ihre Er Aufsichtsbeamten so auseinander, wie bei den Ziegelei- Arbeitern. Die fähigteit gefallen.", fahrungen der Oeffentlichkeit mitzutheilen( essen II). In Ursache hiervon ist zum großen Theil, daß die Ziegler in der Und wehe dem, der einen solchen Arbeitswilligen" aufheßen" Württemberg III verwahrten sich zwei Fabrit- Krankenkaffen- Aerzte Mehrzahl Wanderarbeiter, vielfach Ausländer seien und will, sich durch organisirten Kampf eine menschenwürdige Existenz zu ausdrücklich gegen jede ihre Stellung als Kassenärzte gefährdende durch die Rückkehr in ihre Heimath eine Nachprüfung der Gesundheits- erringen! neb aus Veröffentlichung ihrer Mittheilungen." verhältnisse ausschließen", wie aus 10 Bezirken berichtet wird. Die Abhängigkeit der Aerzte von den Unter- Immerhin liegt Material für die Gesezgebung genug vor, und schon VI. Maschinen, Werkzeuge, Instrumente, Apparate. nehmern tritt hier deutlich zu Tage und weist auf einen der ein 12stündiger Marimal- Arbeitstag würde großen Nuzen stiften. In den Maschinenfabriken des Bezirks M.- Gladbach werden wundeſten Buntte unseres Strantentaffenwesens hin. Wie aber tann man erwarten, daß der Bundesrath den die Arbeiter durch die vielen Ueberstunden ruinirt. Die regelFerner sind die Krankentassen fast durchwegs nicht in der erwachsenen männlichen Ziegelei- Arbeitern Schutz zu Theil mäßige Arbeitszeit soll 10-10 1/2 Stunden dauern.„ Wegen des Lage, aus ihren Büchern eine Statistik über Berufsstellung und Art werden läßt, wo er entgegen nicht allein den Protesten aus guten en Geschäftsganges hat sie thatsächlich infolge der fortder Erkrankung zu geben; theils läßt sich die Erkrankung infolge der Presse, sondern auch zum Theil im Widerspruch mit den seit Sauernden Ue berarbeit durchschnittlich 12-121/ 2 Stunden von Unfällen nicht von den anderen trennen, theils wird die Jahren erhobenen Forderungen der Gewerbe- Aufsichtsbeamten bis gedauert." Der Beamte schlägt vor, die Ausdehnung der Arbeitszeit Art der Erkrankung gar nicht gebucht. Dazu kommt aber noch, daß 1. Januar 1904 die Beschäftigung der Arbeiterinnen auf über 11 Stunden hinaus von einer besonderen Genehmigung selbst bei sorgfältiger Registrirung die Krankenkassen keine richtige 12 anstatt 11 Stunden und von jugendlichen Arbeitern abhängig zu machen. Wie die außerordentlich zahlreichen GenehmiAuskunft über die Gesundheitsschädlichkeit eines Berufs geben auf 11 anstatt 10 Stunden festsette. So sieht die moderne Sozial- gungen für Ueberstunden der Arbeiterinnen zeigen, würde können, da die Krankheitsziffer ja vollständig abhängig ist von dem reform aus! dadurch nicht genügend geholfen; ein völliges Verbot wäre das hänfigen Wechseln der Arbeiter und von ihrem Alter. So waren Für Töpfer fordert Oberbayern 8 Stunden und 2 Stunden einzig Richtige. in einer Magdeburger Bleiweißfabrik, welche 17 Arbeiter be- Mittagspause, wo bleihaltige Glasuren verarbeitet werden, acht Im Bezirk Oppeln haben Arbeiter, abgesehen vom Sonnschäftigte, nicht weniger wie 98 im Laufe eines Jahres an- Stunden dringend geboten" und 6 Stunden ohne Pause für die abend, auch wohl einmal in der Woche an Werkzeugmaschinen gestellt; der gesammte Arbeiterbestand wurde mithin etwa Aescherarbeiter und die Arbeiter in den Ofenfabriken( Potsdam ); 18 Stunden hintereinander thätig" sein müssen. Der sechs mal im Jahre erneuert,„ da jeder Arbeiter nach für Porzellan- Schmelzer 8 Stunden und 11/2 Stunden Mittags- Beamte meint: Hiergegen einzuschreiten, lag tein genügender Anlaß einer acht bis neunwöchigen Thätigkeit frant weggeht pause( Schwarzburg- Rudolstadt ); für Porzellan- und Kachelbrenner vor." Nur weil furzsichtige Fabrikleiter sich nicht scheuen, einen oder entlassen wird." Oder es kommen wie in den Bements 8 Stunden einschließlich 1/2 stündiger Bause sowie eine Ruhezeit von Arbeiter sechs unddreißig Stunden lang zu be fabriken des Potsdamer Bezirks junge Russen und Galizier , die bei 12 Stunden zwischen zwei Arbeitsschichten, ferner Ausschluß von Ar- schäftigen", hält er ein Einschreiten für erforderlich. Und Beginn des Winters massenhaft über die Grenze befördert werden." beiterinnen und jugendlichen Arbeitern; jetzt im Jahre 18 bis er fordert zum Schutze der männlichen erwachsenen Arbeiter: daß In Chemnitz hat für Metallgießereien und Nadelfabriken die Orts 36 stündige Wechselschichten. Augenentzündungen!( Potsdam .) eine mehr als 18 stündige Schicht nur einmal in der Woche Krankenkasse überraschend günstige Gesundheits Marimal- Arbeitstag für die Arbeiter der Porzellan- Industrie verfahren werden und die überhaupt längste Schicht der Woche ziffern" aufgewiefen, da möglichst viele jugendliche überhaupt halten Oberfranken und Reuß ä. 2. troß der Anerkennung höchstens 29 Stunden betragen darf!" O du wundervolle Arbeiter in diesen Betrieben beschäftigt sind. Sobald diese älter der in der starken Staubentwickelung begründeten Gesundheits- Ge- deutsche Sozialreform! Auch aus den Chemnitzer Maschinenund frank werden, gehen sie zu einem anderen Berufe über, fährdung" für nicht nothwendig, weil schon 10 und 8-9 Stunden fabriken wird berichtet, daß zur Zeit geschäftlichen Aufschwunges von junge, gesunde Arbeiter treten an ihre Stelle- und die Statistit gearbeitet und schon jest in ausgiebiger Weise für den früh 6 bis Abends 8 oder auch 10 Uhr gearbeitet wird. Dem Unterfann nichts davon berichten, wie gesundheitsschädigend diese Arbeit Schutz der Arbeiter gesorgt wird". Die Porzellan Arbeiter nehmer den Profit, dem Arbeiter die Schwindsucht so vertheilen ist ein Vorgang, der auch bei sehr viel anderen Berufen regel- wissen es anders! fich die Segningen des geschäftlichen Aufschwungs! mäßig eintritt und beweist, wie auf Grund der Krankenkassen - Für Glashütten fordert Potsdam eine Regelung, sofern die Kürzung der Arbeitszeit für Werkzeug- Fabriken, sowie gesets Statistik allein fein Urtheil über die Gesundheitsschädlichkeit eines Arbeitszeit länger als 13 Stunden dauert; für Glasbläser liche Regelung der Pausen für Webutensilien- Fabriken fordert Berufs gegeben werden kann. 8 Stunden einschließlich 2 stündiger Bause sowie eine mindestens Reuß j. 2.
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V. Metallverarbeitung.
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Die Resultate der von den Gewerbe- Aufsichtsbeamten angestellten 12 stündige Ruhezeit; Arbeiterinnen und jugendliche Arbeiter find In Bielefelder Maschinenfabriken werden die Lackirer durch Erhebungen sind also aus diesen und noch vielen anderen Gründen auszuschließen. Minden fordert für Glasbläser 10 Stunden, Einathmen starker Laddünste und durch große Hige lungenkrank; unvollkommen, das heißt: es konnte den Gewerbe- Aufsichts- Dresden, tvo die Siemens'sche große Fabrit mit ihren Ventilation wollen die Fabrikanten aber nicht anbringen lassen, weil beamten nicht gelingen, das gesammte Unheil, das durch außerordentlich schlecht bezahlten Arbeitern ist, hält eine durch fie Staub hervorgerufen werde, der den Fabrikaten schade. überlange Arbeitszeit angerichtet wird, festzustellen. Dagegen Regelung nicht für erforderlich. In den Rohglasschleifereien Der Aufsichtsbeamte schlägt vor, die Arbeitszeit auf 11 Stunden zu ist es selbstverständlich, daß dort, wo die Aufsichts- Mittelfrankens beträgt die Arbeitsdauer 15, 16 bis 18 Stunden! beschränken. beamten trog der ungenügenden Hilfsmittel Nach Ansicht der Aufsichtsbeamten böten aber die Gr Merkwürdigerweise bestritt ein Berliner Kassenarzt, der eine Gesundheitsschädigung feststellen können, diese Behebungen über den Gesundheitszustand keinen Anhalt für vom Aufsichtsbeamten gefragt wurde, daß in Metallwaaren- und rufe zu den allerschlimmsten gehören, in denen die Nothwendigkeit einer gefeßlichen Regelung Lampenfabriken der Sapoulack die Gesundheitsstörungen und die Arbeiter berelendet werden. Die bis jetzt er der Arbeitszeit!! Hessen II fordert Marimalarbeitszeit für st a ub- zwar besonders Magenbeschwerden hervorrufe, an denen die Arbeiter schienenen Verordnungen des Bundesraths, die sich auf die Arbeits - erzeugende Gewerbe. dort leiden. Es wird Aufgabe der Gewerkschaft sein, dauer beziehen, treffen, wie die Berichte der Gewerbe- Aufsichtshierüber genaue Untersuchung unter Zuziehung unabhängiger beamten zeigen, feineswegs auch nur die schlimmsten Aerzte anzustellen. derjenigen Betriebe, in denen eine Arbeitszeit von gesundheitsFür Metallgießereien fordert Annaberg eine Beschränkung der In Musikinstrumenten- Fabriken in Reuß f. 2. wird bis zu schädigender Dauer herrscht. Arbeitszeit; Württemberg III hat die 11stündige Arbeitszeit ohne 12 Stunden gearbeitet; Lungenerkrankungen sind häufig, Kürzung Die Amtlichen Mittheilungen aus den Jahres Vor- und Nachmittagspausen als aufreibend bezeichnet bekommen. der Arbeitszeit und Regelung der Bausen nothwendig. berichten der Gewerbe- Aufsichtsbeamten, zusammengestellt im Reichs- Für Gelbgießereien und Zinkgießereien fordert Potsdam Schweren Bleibergiftungen sind die Arbeiter in den amt des Innern für 1897"( Berlin , 1898) bringen auf 68 Druck- 8 Stunden anstatt der jetzt üblichen 10-11 Stunden mit Akkumulatoren Fabriken beim Schmieren der Platten und Gitter seiten eine nach Berufen geordnete Uebersicht über die von den Ueberschichten. Für Bleilöther Freien 10 Stunden, ausgesetzt. Hier ist inzwischen der Bundesrath durch Verordnung einzelnen Gewerbe Aufsichtsbeamten erhobenen Forderungen. Wir sonst 8 Stunden, Ausschluß der Jugendlichen. Für Walz vom 11. Mai 1898 eingeschritten, hat Vorschriften über Gesundheitsgeben die für die Arbeiter aller Berufe außerordentlich wichtigen blei- und Bleirohrfabriken 12 Stunden( Anhalt), Blech- schußeinrichtungen erlassen und die Arbeitszeit auf höchstens 8 Stunden Mittheilungen im Auszuge wieder und fügen den Bezirk, deffen löthereien 8 Stunden einschließlich 1/2 Stunde Pause, ebenso für mit mindestens 11/2 Stunden Pause oder auf 6 Stunden ohne Aufsichtsbeamter die Forderung erhob, bei. schaften der einzelnen Berufe wird es sein, zu den Vor- beiden auch Ausschluß der Jugendlichen und der Arbeiterinnen Bause auch anderweit noch beschäftigt werden, sofern sie dabei nicht schlägen der Aufsichtsbeamten Stellung zu nehmen und( Potsdam ). Für Metallschleifer 10 Stunden( Minden , Heffen I); mit Blei oder Bleiverbindungen in Berührung kommen. Für letztere dieselben eventuell zu ergänzen. das Gewerbe weist außerordentlich viel Schwind- Arbeit ist auch die Verwendung von Arbeiterinnen und jugendlichen süchtige auf. Für die Trockenschleifereien schlug schon 1853 der Arbeitern verboten. Landrath zu Iserlohn 9 Stunden als Grenze vor. In Iserlohn
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Die Ergebnisse der Mittheilungen sind nach den Gruppen der gewerblichen Betriebszählung vom 14. Juni 1895 geordnet.
I. Landwirthschaft und Gärtnerei.
Die Gärtner arbeiten im Sommer von früh 4 Uhr bis Abends 71/2 Uhr; die Dresdener Orts- Strantentasse tritt für 10stündige Arbeitszeit ein.
im
VII. Chemische Industrie.
ist das Durchschnitts- Lebensalter der Schleifer 41 Jahre, 55,5 pct. starben an ungenschwindsucht. Die Schleifer haben Sehr richtig bemerkt der Beamte für Potsdam , daß die in das niedrigste durchschnittliche Lebensalter von den chemischen Fabriken auftretenden Ausdünstungen und Gase sämmtlichen Berufen und den höchsten Prozentsaz ganz allgemein und notorisch gesundheitsTaller Schwindsuchtsfälle. In zahlreichen Schleifereien schädlich find" und fich nicht überall durch Ventilation beseitigen