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01 Freifinn!

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Magdeburger Justiz.

In dem Majestätsbeleidigungs- Prozeß, der zur Ver­

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Ausland. Defterreich- Ungarn .

das Zentrum ungünstigen Ausfall der Kölner Gewerbe-|( Benfuswahlen.) In der Sigung vom 17. Januar cr. wurde der Die Regierungs- und Hoffähigkeit des Freisinns ist er- gerichtswahl auf die militärische Haltung der Lieber- Männer Antrag mit großer Majorität abgelehnt. Natürlich, es handelte sich ja um eine Klasse von Bürgern, die keine politischen Rechte haben. wiesen! Die Reichsfeinde von ehemals lassen sich in den zurückführt. Triumphwagen Köller's einschirren. Und unter den ge­lentigen Fackeltänzern, die des schleswig- Holsteiner Ober­präsidenten Haupt int feurigen Glanze erstrahlen lassen, fchlängeln sich am behendesten die Freisinnigen, um aller Welt urtheilung Müller's zu vier Jahren führte, traten als Zeugen Ins österreichische Abgeordnetenhaus ist nun wieder die zu zeigen, daß sie auch einmal- Leuchten sein können. Aber neben Schmidt auch der Geschäftsführer Fabian und der Ver- Obstruttions Politit der deutschen Oppofition eingezogen. es find nicht etwa gleichgiltige Parteinullen, die sich an der leger Harbaum auf. Gleich zu Beginn der Sizung vom Donnerstag beanstandet Ab­Defilirtour vor dem Selbstherrscher aller Schleswig- Holsteiner Die Zeugen hatten behauptet, daß Müller mit der Her- geordneter Groß das Protokoll der legten Sigung, stelt mehrere betheiligen. die Wahlvorstände selbst der freifinnigen stellung der inkriminirten Nummer nichts zu thun, sein Name formelle Anträge zur Richtigstellung des Protokolls und beantragt Vereinigung und freifinnigen Volkspartei haben beschlossen, als verantwortlicher Redakteur versehentlich im Kopfe des darüber namentliche Abstimmung. Zwei namentliche Abstimmungen wurden veranlaßt, in welchen die Anträge des Abgeordneten Groß an dem Arrangement des für Schleswig geplanten Fackel- Blattes geführt wurde. Die Aussagen schienen dem Gericht mit 156 gegen 67 und 129 gegen 43 Stimmen abgelehnt wurden. zuges für Köller mitzuwirken. für Müller nicht entlastend. Nachdem mehrere Anträge auf Versegung des Ministeriums in Nunmehr ist aber, wie die Magdeburger Volksstimme" den Anklagezustand gestellt waren, wiederholte der Sozial­meldet, gegen Harbaum auf Grund seines Geständnisses ein demokrat Rieger den Antrag, daß der Preßausschuß über die Verfahren eingeleitet. Er ist angeklagt, eine Person fälschlich Aufhebung des Beitungsstempels binnen 48 Stunden als Redakteur genannt zu haben. zu berichten habe und dieser Bericht als erster Gegenstand auf die Tagesordnung der nächsten Sigung gelange. Darüber Abg. Kaiser entſpinnt sich eine längere lebhafte Debatte. betont, fo dringend auch die Aufhebung des Zeitungsstempels sei, müsse dieselbe vor den nationalen Forderungen der Deutschen zurüdtreten, und beantragt, daß der Bericht des Preßausschusses nach den Ministeranklagen auf die Tagesordnung tomme. Abg. Schönerer beantragt, die nächste Sigung morgen mit der Tagesordnung Minister Anklagen" abzuhalten. Sämmtliche Tagesordnungs- Anträge werden abgelehnt. Es verbleibt beim Vor­schlage des Präsidenten, wonach die nächste Sigung Dienstag mit d der Tagesordnung Fortsetzung der heutigen Tagesordnung"" statt­Dahin ist es mit dem deutschen Bürgerthum gekommen. Juterpellation über Arbeitermangel auf dem Lande. Der Die Obmänner der deutschen Oppositions. Um das goldene Kalb tanzt es längst, jegt braucht es nicht Zentrumsabgeordnete Samula, der schon in der vorigen Tagung parteien sind zu einer Einigung in dem Vorgehen gegen die einmal von Gold zu sein, wenn es nur überhaupt ein großes den Arbeitermangel auf dem Lande im Abgeordnetenhause zum Regierung gelangt. Nach eingehender Erörterung der politischen und Thier ist, um das herum genügend Platz für ein polizeilich Gegenstande einer Interpellation gemacht hatte, wird der Germania " nationalen Lage der Deutschen in Desterreich erflärten die Partei­un geduldetes Tanzvergnügen in loyaler Gesinnung ist. Dieses ufolge demnächſt ſeine Interpellation wiederholen und die Regierung vorstände die dringende Nothwendigkeit, gemeinsam die nationalen Bürgerthum ist reif, daß eine scherzhafte Laune ihm, wie den agent, was sie zur Abhilfe des Mangels an landwirthschaftlichen und politischen Forderungen der Deutschen aufzustellen und zu ver­Dienstboten und Arbeitern zu thun gedente. Im vorigen Jahre treten. Behufs Durchführung dieser Angelegenheit sollen die Be­Narren von chemingerthum iſt es Narren von ehemals, lustig- quälerische Geduldproben" auf erwiderte die Regierung bekanntlich, daß Maßregeln zur Beschränkung rathungen an den nächsten Tagen fortgesetzt werden.- the daß erlegt. Dieses Bürgerthum ist es werth, daß man ihm der Freizügigkeit geplant werden. ist Peitschenschläge verfekt zur Aufmunterung und Belohnung Schweiz . feines Wohlverhaltenstamine.

50 Dieser Zug von nationaler" Gesinnung war denn selbst der tüchtig gezähmten blaß liberalen Kieler Zeitung" zu start. Sie erlaubte fich, das Unternehmen nicht schön zu finden, Darauf aber recte sich der Freifinn in seiner ganzen Mannes­größe stolz auf und erflärte in einem Manifest der Schleswiger Nachrichten", die Rieler Zeitung" tönnte ihnen sonst was". Die Leiter des Schleswiger Freisinns die Erklärung war unterzeichnet von drei Personen namens der Freisinnigen Vereinigung und fünf Personen namens der Freisinnigen Berfonen namens der Volkspartei - tangeri Volkspartei tanzen voll und ganz" vor Hern v. Stöller, ohne um die Erlaubniß ihres Parteiblattes zu fragen.

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Das Preßgesetz bestimmt für den Verleger, der wissentlich geschehen läßt, daß eine Person fälschlich als Rebatteur eines Blattes genannt wird, Geldstrafen bis zur Höhe von 1000 m. oder Haft oder Gefängniß bis zu sechs Monaten. Es ist zweifellos, daß für den Fall der Bestrafung Har­baum's auf Grund des§ 18 des Preßgesetzes, das Urtheil gegen Müller aufgehoben werden muß.-

Es steht zu erwarten, daß v. Köller demnächst zum Ehrend money mitglied des wiedervereinigten Freisinns ernannt werden wird, zur Belohnung seiner Ausweisungspolitik.

Man tanzt um öIIer!

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Eugen Richter mag wohl anfangen, müde zu werden, wenn er die neueste Parteinachricht" aus Schleswig- Holstein liest, dessen Provinzial- Hauptstadt eine Hochburg" des Frei­finns ist.­

Vom zweifarbigen Zentrumstuch. Unter dem Einfluß der neuen Militärbegeisterung zeigt das bisher einheitlich schwarze Zentrumstuch rothe Streifen. Den Meinungsmachern in der Presse wird es nicht ebenso leicht, den Bruch mit allen bisherigen Traditionen zu voll ziehen, wie den nur an den Tag und seine Ausbeutung denkenden parlamentarischen Führern der regierenden Partei. Die Bedenken, die von der Kölnischen Volkszeitung" neulich gegen die Militärvorlage geäußert worden sind, stellten zwar nur einen Scheinangriff dar, um die schmähliche Kapitulation Blättern die Mißstimmung über den Lieberalismus des Zentrums gegenüber Regierung und Militär ernsthafter zum Ausdruck. So schreibt der Aachener , Boitsfreund":

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schaffen.

Schatten voraus!

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and Deutsches Deutsches Reich. Reich.

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vom Kaiser und der Kaiserin wurden am Mittwoch Abend

1-2 Minuten.

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die Präsidien beider Häuser des Landtages empfangen. Bern , 17. Januar .( Eig. Ber.) Hier herrscht diesen Winter Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung" ist in der Lage mittheilen eine außergewöhnlich große Arbeitslosigkeit. zu können, daß der Kaiser an die Präsidien des Abgeordneten- und Gegen 1000 Personen find ohne Arbeit, davon allein über 350, des Herrenhauses leutselige Worte" gerichtet habe. Der Empfang welche der städtischen Arbeitslosentasje als Mitglieder angehören. dauerte mit Rücksicht auf die sogleich folgende höfifche Defilirkour Arbeitersekretär Dr. Wassilieff veranstaltete vorige Woche einen Zug der Arbeitslosen vor das Stadthaus, um dar­Sozialdemokraten in Schuldeputationen. Wie man uns zuthim, daß das Vorhandensein ausgedehnter Arbeitslosigkeit teine aus Mainz mittheilt, befindet sich dort Genosse Haas in der leere Behauptung ist und um womöglich öffentliche Arbeit für die Der Beschäftigungslosen zu erhalten. Deputation für Schulangelegenheiten und Genosse Tiefel im 2indt empfing eine Abordnung und versprach Abhilfe. Dr. Waffilieff Stadtpräsident Schulvorstande. Das Deutsche Reich ist also doch nicht ganz ließ gleichzeitig in der ganzen Stadt Blafate anschlagen, in welchen verprenẞt".- s er die Erhöhung der städtischen Jahresfubvention an die Arbeitslosenkasse Ewige Treue. In Wien weilt zur Zeit eine Offiziers- Ab- von 7000 auf 10 000 Fr., die Bildung eines Komitees aus allen ordnung des Berliner Regiments, dessen Chef" der österreichische Kreisen zur Veranstaltung öffentlicher Geldsammlungen und die Be­Kaiser feit 50 Jahren ist. Beim Diner erwiderte der preußische schäftigung der Arbeitslosen mit Straßenreinigungs- Arbeiten vor­Oberst von Schwarzkoppen auf einen Trinkspruch Franz Josef' s: schlug. Auf Einladung des Stadtpräsidenten fand eine Versammlung " Das Regiment fühle sich glücklich und stolz, den Kaiser von Delegirten der verschiedensten Vereine statt, die ein Komitee zur Franz Joseph , das leuchtende Beispiel eines erhabenen Monarchen, Bornahme von Geldsammlungen bestellte. Auch die Regierung hat Grenadier des Regiments werde bis zu feinem legten fapitalistischen Wirthschaftsordnung und die Nothwendigkeit ihrer als Chef zu besitzen. Jeder Offizier und jeder die Beschaffung von Arbeit versprochen. Die Mangelhaftigkeit der Athemzuge in der Treue für den Kaiser von umgestaltung wird durch diese Maffen- Arbeitslosigkeit mit ihrer Un­Während des Jahres 1866 haben die Offiziere und Grenadiere me von Noth, Elend und moralischen Schäden überzeugend demonstrict. des Regiments offenbar den Athem angehalten, um feinen Athemzug der Intreue thun zu müssen.

Oesterreich ausharren." lo our di

Frankreich .

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Paris , 19. Januar. Wie verlautet, plane der Kaffationshof, Dreyfus nicht vor ein neues Kriegsgericht, sondern vor den Senat als Ausnahmegericht zu stellen. Dem Echo de Paris" zufolge beharrten die als Sachverständige von dem Kriegsgericht vom Jahre 1894 vernommenen Personen bei ihrem gestrigen Ver höre vor der Kriminalkammer des Kassationshofes dabei, daß das Bordereau bon Dreyfus herrühre, während die in dem Prozesse Esterhazy vernommenen Sachverständigen auf das Be­stimmteste die Ansicht aufrecht erhielten, daß das Bordereau nicht vou Esterhazy herrühre.

Erdrosselungssteuer für Müller. Zu der letzten Sigung des Ausschusses und des Vorstandes des Verbandes deutscher Müller wurde eine an den Reichskanzler und den Reichstag zu richtende Eingabe wegen Einführung einer staffelförmigen Umfa bla ya steuer für Mühlen beschlossen.

England.

Bis zum Jahre 1898 galt es als etwas Selbstverständliches, daß vor jeder Reichstagswahl das Zentrum flar und deutlich auch Hoch und Hurrah. Bei einent Berliner Festkommiers des dem Militarismus gegenüber Stellung nahm. Wir haben uns die Mühe genommen, vom Ende der siebziger Jahre an, von Bereins deutscher Studenten hat man den verstorbenen welchem Zeitpunkt an die Militärforderungen immer mehr in den Bismarck dreimal och leben lassen. Der deutschen Flotte wurde Vordergrund traten, die Wahlaufrufe der Zentrumsfraktion ein dreimaliges Hurrah gewidmet. Im neudeutschen Studenten zu den Reichstagswahlen durchzugehen. In allen ohne Aus- jargon scheint man demnach für die Todten das Hoch leben zu nahme wird eine Beschränkung der Reichsausgaben, und zwar referviren, während man das Gedeihen staatlicher Einrichtungen an erster Stelle beim Heerwesen, flipp und flar gefordert. Ja, diese durch Hurrahs zu fördern fuchyt. Forderung ist stets im Druck der Wahlaufrufe der Zentrumsfraktion besonders hervorgehoben, jonach auch dadurch als eine der vor nehmsten des Zentrums gekennzeichnet. Besonders nachdrücklich ist fie z. B. gestellt in den Jahren 1887 und 1893, in denen ein heftiger Streit um die Heeresvermehrung zwischen dem Reichstag Chamberlain, der englische Groß- England- Minister, hat wieder und den Regierungen entbrannt war. Es fönnte uns reizen, aus Es ist auch garnicht einzusehen, warum die Mittelstands- Müller eine Tischrede gehalten, in welcher er, in seiner polternd renommistischen dem 1898er Wahlaufruf die Stellen hier wiederzugeben, die gerade blos für die Waarenhausbesteuerung zu Gunsten der Mittelstands- Weise, die Politit der offenen Thür verfocht, Frankreich allerhand Sauers auf Veranlassung des Mitgliedes unserer Fraktion in Händler Propaganda machen sollen. Warum sollen sie nicht auch füßigkeiten sagte und abermals that, als wolle er Deutschland kajoliren. den Wahlaufruf aufgenommen wurden, der heute als eines der felber etwas von der Erdroffelungssteuerpolitit profitiren? Auf dem Die deutschen Kolonien, meinte der englische Kolonialminister, hätten bewilligungsluftigen Mitglieder des Reichstags Gebiet kann Herr Miquel noch mancherlei erleben ausführlichen Telegramım, welches uns zugegangen ist, brauchen doch auch von der Offenen- Thür- Politit" großen Vortheil. Aus dem bekannt ift. Wir widerstehen aber der Versuchung, Russisches Fleisch. Aus Tarnowitz in Schlesien wird gewir blos den auf Madagaskar und Neufundland bezig die Genugthung dieser blutigen Ironie zu ver schrieben: Der vor den letzten Reichstagswahlen erlassene Aufruf unserer Fraktion enthielt die Ereignisse warfen bereits ihre Seit 14 Tagen werden die Schweine, die wir aus Polen ein- lichen Basjus zum Abdruck zu bringen, da dies das einzige Neue in -die bis dahin übliche Forderung nicht führen und im hiesigen Schlachthofe schlachten, außer mit den der Rede ist. Herr Chamberlain sagte da: Stempeln Trichinenfrei" und" Städt. Schlachthaus Tarnowit" Was Madagaskar angehe, so sei die englische Regierung der An­mehr. Allerdings, wie hätten auch nach dem bei der Wearine- noch mit einem 20 Zentimeter langen und faft 2 Bentimeter breiten ficht, daß hier ein Treubruch vorliege. Feierliche Verpflichtungen borlage begonnenen neuen Entwickelungsgang" gewisser Politiker. so altfränkische" Ausbrüde wie zum Beispiel derjenige von der Stempel von rother Farbe Russisches Fleisch" be feien ignorirt und umgangen worden, England sei um Bertrags­unerträglichen Belastung des Voltes", der sich noch im 1893er tempelt und zivar fo, daß jedes Schwein 60 bis 96 folcher rechte gebracht worden, der britische Handel habe hierdurch beträchtlichen Fleisch der einer Wahlaufruf findet, zu der jetzigen Situation gepaßt!? Das wäre schweine überhaupt vollständig roth von Farbestempeln ist. Die für beide Länder annehmbaren Weise ihre Billigung ja nach der Ansicht unserer Gegner nicht national" gewesen! Mit dem so viel und so plump mißbrauchten Schlagwort Schwarte ist jetzt mit diesen Stempeln nicht zu gebrauchen und wirkt finden werde. Die Thatsachen, betreffend Neufundland , so legte Chamberlain weiter dar, böten ein typisches Beispiel einer national" möchte man übrigens nachgerade auch in unseren das Ganze geradezu etelerregend. Reihen so manche unliebſame Erscheinung, so manchen schlimmen größtmöglichen Merger und Schaden für Andere mit möglichst geringen boshaften Politik, die augenscheinlich darauf ausgehe, den Borgang, ja den ganzen fatalen militaristischen Mauserungs: Vortheilen für ihre Urheber zu verbinden. England wünsche indessen, prozeß flüglich bedecken! Das Zentrum liebt natürlich bei aller Schwärmerei für daß die Frankreich durch den Utrechter Friedensvertrag zugestandenen Rechte eine genaue Auslegung erfahren, nicht ausgedehnt das bunte Tuch die Zweifarbigkeit nicht in der eigenen Partei. und zu Englands Echaden mißbraucht werden. Wenn diese Und die Kölnische Volkszeitung" sucht mit fanftem Bureden Nechte einer genauen Durchsicht unterworfen werden und wenn Frankreich glaube, die schwarze Einheitlichkeit wieder herzustellen, unfrei nach daß sie Werth für Frankreich besigen, und willens fei, Anlaß und Quelle der Erregung zu bes dem Vorbild des Frhrn. v. Hertling, der mit seinen Doppel­feitigen, dann werde England bereit sein, die Aufhebung dieser griffen den geübtesten Geiger übertraf und in seiner Person ein Duett vereinigt. Auch die Kölnische Volkszeitung" übt Rechte durch Gewährung einer billigen Entschädigung zu sich in der ultramontanen Modernisirung des alten Wortes: Ihr Wort ist ja nein, ja nein! Man bekenne sich auch jetzt noch zu den antimilitaristischen Kundgebungen der früheren Zeit. Daraus folge aber nicht, daß jede Militärvorlage von bornherein abgelehnt werden müsse:

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Stänkerei zurückzuführen, da die Agrarier ja ein Interesse daran Vermuthlich ist diese Maßregel auf irgend eine agrarische haben, den deutschen Konsumenten das ruffische Fleisch" zu vereteln. an hofft, die russischen Schweine durch deutsche Sitten" zu erzählt aus dem Steiche Köller: Staatsgefährliche Betten. Der Nordmarkreisende des B. T."

bertreiben.

Weil eine Frau Betten über den Zaun gehängt hat, ein weißes Oberbett immer neben ein rothes Unterbett, so hat sie ein Strafmandat bekommen, da das die Farben des Danebrog find. Wie viel Strafmandate mögen da die jungen Damen der Nord­mark bekommen, die das Unglück haben, so gesund zu sein, daß Weiß und Roth auf ihren Wangen sich hochverrätherisch gefellt.

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Vom Nationalitätskampf gegen die Polen . Nach einer Mittheilung der Schlesischen Volkszeitung" find die beiden an der Breslauer Universität bestehenden polnischen akademischen Vereine Concordia" und Verein der Oberschlefier" aufgelöst worden.- Man hat durch die Auflösung ihrer Vereine die jungen Leute ganz sicher zu überzeugten Deutschen und Preußen gemacht.

joid sell

vereinbaren."

Dieser Paffus ist ein typisches Beispiel" Chamberlain'scher Be­redfamteit, die mit Grobheiten beginnt und mit Freundlichkeiten oder wenigstens mit friedlichen Worten endigt.-

Serbien .

Belgrad , 19. Januar. Die Stuptschina nahm mit großer Majorität das neue Wahlgefez an, denzufolge munmehr jede Stup tschina- Session anstatt drei, fünf Jahre zu dauern hat. Amerika.

Regelung der Grenzstreitigkeiten zwischen Argen­

Mit dem Volfsfreund" halten wir den Militarismus, welcher übrigens auf allen europäischen Staaten lastet und auch auf den außereuropäischen Staaten zu lasten beginnt, unter ver­schiedenen Gesichtspunkten für ein großes Uebel; aber es will uns Uebrigens soll den Vorsitzenden der beiden aufgelösten Vereine zuweilen scheinen, daß derselbe, nach der ganzen Entwickelung, mitgetheilt worden sein, daß durch Ministerial- Verordnung generell bis in seine lehten Konsequenzen fich wird ausleben müssen, die Auflösung jämmtlicher auf preußischen Universitäten be- tinien und Chile . Aus Buenos Aires wird gemeldet: Der Präfi­ehe Wandel eintritt. Jedenfalls ist einleuchtend, daß ein einzelnes stehenden polnischen Studentenvereine angeordnet sei. bent von Argentinien toca wird am nächsten Dienstag eine auf Land oder gar eine einzelne Partei Wandel zu schaffen nicht in Chronik der Majestätsbeleidigungs- Prozesse. Wegen etwa 30 Tage berechnete Reise nach der patagonischen Küfte unter­der Lage ist." Majestätsbeleidigung ist vom Landgericht 8 widau ber nehmen; der Präsident von Chile Errazuris wird sich an dem= Der Militarismus muß sich ausleben. Das fromme Blatt 45 jährige, vorbestrafte Handarbeiter Eduard Künzel zu 7 Monaten felben Tage in Valparaiso ebendahin einschiffen. Beide Präsidenten befolgt die Moral jener frivolen Eltern, die da der Meinung Gefängniß verurtheilt worden. find, daß ihre Söhne sich austoben, sich ihre Hörner ablaufen müssen. Das Laster muß es erst bis zum Erbrechen bringen, Kein Steuer. Erlaß. Aus Luremburg wird uns geschrieben: ehe sich die Tugend zu Tische sehen kann. Und das Zentrum Die Abgeordneten Welter und Genossen hatten den Antrag ein stopft dem nimmersatten Militarismus den Rachen, auf daß Das jene rettende Explosion eintreten möchte. arme Bentrum! Es muß den Satansfult fördern, weil der liebe Gott nicht mehr in der Mode ist, und es als schwache Bartei nicht start genug ist, Wandel zu schaffen. Bei der lex Heinze wird man die Anwälte des Teufels an diese Moral des Auslebenmüssens erinnern. Interessant ist, daß der Aachener Boltsfreund" den für

werden in der Gegend der Magalhans- Straße eine Zusammenkunft haben und werden den Versuch machen, die Grenzfrage ohne In. anspruchnahme eines Schiedsgerichts zu regeln.

Grünenthal und Kiantschon in der Budgetkommission.

gebracht, die direkten Steuern bis zum Betrage von 10 Frants während des laufenden Jahres außer Sebung zu feßen. Die Luremburger Staatstaffen fließen über in Folge der indirekten leine Kompensation zu bieten und da Luxemburg absolut keinen Steuern und hauptsächlich der Zölle. Um den ärmeren Klassen eine Einfluß auf die Einnahmen des Zollvereins hat, so versuchten die der Etat der Reichsdruckerei zur Berathung. Abg. Müller In der Budgetkommission des Reichstags stand heute zunächst Antragsteller, die Entlastung auf einem Umwege zu bewerkstelligen. Fulba( 8.) bringt den Fall Grünenthal " zur Sprache und Die Entlastung sollte sich blos auf die Steuerquoten bis zu 10 Frants erbittet Aufflärung darüber, wie es möglich gewesen sei, daß Grünen­erstrecken, damit kein Wähler des Stimmrechtes verlustig ginge, thal undurchlochte Scheine sich angeeignet habe, während doch alle