Geite 6.

Kuckuck

300

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Die größte iffustrierte

Woensdrift

Erscheint jeden Samstag

Überall erhältlich

Der Kampf der Geidenarbeiter in Nordmähren .

Donnerstag, 20. Feber 1980.

Die Aufführung war gut genug besucht, um zu beweisen, daß der völlige Verzicht auf das klassische Repertoir feineswegs den Notwendigkeiten einer ra­tionellen Bühnenführung, sondern eher einer gewis­sen Bequemlichkeit entspringt, der Beifall war echt und herzlich; er wurde verdientermaßen vor allem Rösner zuteil! Dr. E. Franzel.

Kunst und Wissen.

Str. 44.

VERLANGET UEBERALL

VOLKS ZÜNDER

SOLO

A.S.I.

Wollte man aus dem Göy" ein Revolutions des übermütigen Reiterburschen Georg. Dagegen was drama machen, man müßte ihm Zwang antun; ren Renner( Lerfe) und Reinhardt( Selbit) wollte man die Dichtung in ein Bekenntnis zur Re- Figuren aus einem Guß. Es seien noch Schmer­aktion umdeuten, man beginge am Dichter ein Uzenreich( Kaiserlicher Rat und Bauer Link), recht. Ihm ging es nur um eines, um den Konflikt Bauer( Stumpf) und Beit( Snappe) sowie der des eigenwilligen, sich selbst verantwortlichen und zu Bruder Martin Ströhlins genannt. tiefst fittlichen Menschen mit den toten Rechtsforment Unter den weiblichen Rollen vermißte man eine seiner Zeit. Dieser Konflikt ist bis heute ein bühnen- gleich markante Erscheinung, wie Rösner sie stellte. fähiges Problem; indem man ihn dramatisch an Frau Reinete fehlte das Herzliche und Mütter­schaulich macht, rückt man die Dichtung in Zeitliche nicht, aber es war doch mit einem Schuß Bit­nähe. Sie bleibt freilich problematisch und die terfeit bersetzt. Man wurde nicht recht warm unter fung des Dichters ist keine ganze Lösung, weil swi den strengen Augen der Schloßherrin von Jart­schen der Geburt der Dichtung und ihrer Wiedergabe hausen. Trude Eger( Marie) war gut in fonben auf der gegenwärtigen Bühne die Revolution liegt, tioneller Auffassung der Rolle, Tilde Ondra Zusammenstöße mit der Gendarmerie. die sich im Gög" mur ankündigt. Als Goethe aus hatte die dämonische Maste und die Erscheinung Der Kampf der Seidenarbeiter in Römer- den Chroniken des 16. Jahrhunderts das Bild des einer Adelheid, aber doch nicht das Teuflische der be­stadt dauert weiter. Eine Verschärfung der Lage urwüdfigen, erdverbundenen Kraftmenschen herauf- rechnenden Intrigantin. Erst in der Sterbeszene trat Montag den 17. Feber ein. Beim Schicht beschwor, bliesen noch alle Herolde der bürgerlichen wuchs sie zum rechten Maß der Gestalt empor. Des wechsel der Firma Flemmich belagerten hunderte Revolution die Fanfare des Naturrechts. Der Na- fleinen Lederer, der sehr brav die Rollen des streitende Arbeiter die Fabrikstore. Eine Ver- men Rousseaus stand auf den Fahnen der Stürmer Buben Karl spielte, sei anerkennend gedacht. sammlung, die die Kommunisten für diese Ar- und Dränger und eine ganze Generation betete das beiter einberufen batten, wurde verboter Die Idol des Kraftkerls, des Originalgenies an. Wer Bemühungen, die Arbeiter dieses Betriebes für wollte und sollte diesen Jungen gegenüber die Auto­den Streik zu gewinnen, schlugen fehl. Die Her- rität der bestehenden Ordnung, die sittliche Mission ausnahme der Arbeiter dieses Betriebes wäre des Staates oder der Gesellschaft verteidigen, da er breitbeinig, hodig, verkrampft, mühselig, hat die auch ein Verbrechen, da der Geschäftsgang sehr Staat und Gesellschaft morsch, verderbt und nur die Augen stier im Schnee und den Atem verstockt. Es schlecht ist und Herrn Flemmich dadurch nur Hüter einer verlogenen Unrechtsordnung waren?! gilt doch wahrhaftig nicht nur, die Tour möglichst eine Gefälligkeit erwiesen würde. Die Kommuni- Vom Standpunkt des Historikers aus betrachtet, ist bald auszuführen, sondern das wundersame Er. sten versuchten ferner die Arbeiter der Seiden- Göz im Unrecht als der Verteidiger eines veralteten leben und Ausleben im Winterland erfahren zu fabriken in Branseifen und Bergstadt für den Rechtsprinzips, als Vertreter des ritterlichen Faust­tönnen. Je mehr Entspannung, desto mehr Streit zu gewinnen, was jedoch im Reime er rechts gegen das höhere Prinzip des Landfriedens. Erlebnis in Leib und Seele. Der Stilauf soll nicht stickt wurde. In diesen beiden Betrieben ist Den Zeitgenossen des jungen Goethe mußte er als Novitätenkonzert der tschechischen Philharmonic. Rennzwed werden, sondern belebendes Ideal blei. ebenfalls sehr schlechter Geschäftsgang. In Freiheitsheld erscheinen, der gegen das Willkürregime Talich hat heuer noch nicht viel für Neues Zeit Braunfeifen ist schon durch ein hr die Sturz- despotischer Fürsten anstürmte, das sich nur schlecht gehabt; umso angenehmer überraschte dieses Nach- ben. Wir laufen Sti, um aus unserem Dunkel in arbeit eingeführt. Zu schweren Zusammenstößen hinter papierener Autorität und hinter erschlichenen mittagskonzert, das mit der effektvollen Ouvertüre die Helle und Offenbarung der Natur zu gleiten und mit der Gendarmerie fam es am Montag an Rechten verbarg. Saßen doch die Nachfolger ber zu Rietas in Brünn uraufgeführter Oper Alter ihren Rhythmus und ihre Kraft aufrecht oder verschiedenen Stellen der Stadt, vor allem bei Bamberger und Würzburger Widersacher Gößens als Geist und die neue Welt"- nach Oscar Wildes zwanglos geneigt, uns selber entlöst, aufzunehmen der Fabrik Flemmich und vor der Bezirksbehörde. Blutsauger und Gewalttäter noch immer auf Thro- Erzählung Das Gespenst von Canterville-ein­Die Janowigerstraße wurde verschiedenemale nen, Thrönchen und Bischofsstühlen und sperrten bie fette. Neue Gedanken kontrastieren mit Altem, ge- Reuel und glaubt, daß sie auf dem rechten Weg find. Der Schweizer Roelli ermuntert Dahinden und durch Gendarmeriekordone mit gefälltem Bajo- Schubart und Schiller in Turm und Starzer! Die mütliche Nachdenklichkeit mit raffiniertem Humor, net geräumt. Dabei wurde ein Streikender ver- tragische Schuld Gözens in einem historischen Drama nur erscheint das Gedankliche zu betont: jedenfalls Wir Talmenschen aber wollen uns befleißigen, ihren wundet, ebenso ein Gendarm erlitt Verlegungen. wäre es, daß er in der besten Absicht, als ehrlicher ist aber die Novität interessant.- 81ch& Lieber- Spuren nachzufahren mit Reuelscher Leichtigkeit und Mehrere Personen wurden verhaftet. Schließlich Mann, ein verlorenes und lebensunfähiges Staats- syflus Bom Mütterchen" ist zudem über zwei Dahindens Schönheitssinn. Eins fehlt uns nur wurden die Streifenden durch ein großes Aufprinzip verteidigt. Goethe, ber auch aus anderen Jahrzehnte alt, gefällt aber durch volkstümliche Me- noch: Schnee in ausreichendem Maße als Grund­gebot der Gendarmerie aus der Stadt verdrängt. Gründen seinen Selden felten eine wirkliche Schulb lodik und die echte, schwer sentimentale der Tschechen lage jeglicher Stitechnik. Mit allen Mitteln werden die Streikenden auf auflud, konnte sich zu dieser Lösung nicht durchrin- findet wirklich faum ihresgleichen!- reif ist die die Gendarmerie gehezt. Junge Mädchen und sen, weil das Bild einer Ordnung fehlte, zu der er Technik der Instrumentation. - Das Klavierkon- Bunte Sportnachrichten. Burschen wurden direkt in die Bajonette getrie- ich hätte bekennen mögen. So taucht der Rechtsstaat zert des Schweden Stenhammer ist ein Reißer Treffer, bei denen es wirllic; knallt. ben, während die kommunistischen Funktionäre nur als Utopie Gögens in der schönen Szene mit unoriginellster Art, wenn auch glüdlich zusammen­fich im Hintergrunde verborgen hielten. Es ist derse und Georg auf. Wie sehr vom Mittelalter bis gestellt und dem Ohr ſehr gefällig; schließlich wurde Blutrache, aber auch sonst sind die Verhältnisse auf Auf Korjita herrscht befanntlich noch die nicht zu leugnen, daß die Kommunisten die Ab­sicht haben, ein Blutbad anzurichten. Dabei hüter dennoch fortlebte, beweist Goethe- Gößens immer musikalisch einwandfreie Wiedergabe der begabten eine dortige Zeitung darüber Klage, daß die Fuß­zur neuesten Zeit die Fiktion des Staates als Rechts- aber auch diese Nummer durch die technisch und dieser Insel nicht gerade die idealsten. So jührte schwillt die Not von Tag zu Tag an. Die Stim- wieder erneuertes Bekenntnis zum Kaiser. Es war Planiftin Anna Krčmař zu einem großen Erfolg. mung wird täglich eine gereiztere. Bis jest war die legale Form, in der man wider die Fürsten Den Abschluß bildete Schönbergs gedankentiefe, im Sojenjad behalten und bei erzielten Toren die baller selbst bei Wettspielen ihre Schießwaffen die Stimmung der Arbeiter eine ruhige, sie ist opponieren konnte. Und auch da hatte sich wenig unendlich komplizierte Kammersymphonie, die sämt- im Hoſenſack behalten und bei erzielten Toren die jedoch durch die heutigen Vorfälle furchtbar er- geändert. Wie die Fürsten Maximilian tujonierten, liche Sayformen der alten Symphonie in einen Satz für ihre Kameraden und Zuschauer gewiß nicht u so sprangen ihre Nachfolger mit Franz I. und vereint und wohl das Subtilste der Arbeit des heute gefährliche Gewohnheit haben, ihre Freude durch Joseph II. um und in Goethes Vaterhaus mochte nicht mehr jungen Meisters darstellt. Allerdings Abgabe von Revolverschüssen auszudrüden. Es ist zwischen dem laiserlichen" Großvater Tertor und erscheinen die Öhren des ublikums an Sieben und aber faum zu befürchten, daß diese niedliche fors dem fritischen" Bater auch um Friedrichs II. Pa- Neunflänge noch nicht gewöhnt, trotzdem Talich fanische Sitte sich über die Insel hinaus verbreiten role,.e: pfeife auf die Reichsverfassung", gestritten durch Verstärkung der Streicher und Vereinfachung worden sein. der Originalbesetzung starte Konzessionen machte, und der Beifall hielt sich in mäßigen Grenzen, wie­wohl die geradezu großartige Wiedergabe Applaus orfane verdient hätte.

bittert.

,, Götz von Berlichingen .

Aufführung in der Kayßlerschen Bearbeitung

im Neuen Deutschen Theater.

Die Kayßlersche Bühnenbearbeitung des Göß Um aber Göz doch in einer Art tragischer Schuld von Berlichingen" beabsichtigt zweierlei: aus der ge mit seinem Verhängnis fausal zu verketten, läßt ihn waltigen Fülle dramatischer Szenen, die sich in den Goethe zum Bauernführer werden, um in der­verschiedenen Goetheschen Bearbeitungen des Schau- selben Szene, die ihn schuldig macht, den Helden auch spiels finden, das dramatisch Wesentliche, Wirkungs- schon zu entschuldigen: er will ja Fürsten und Reich vollste herauszuholen, und zugleich das für die Bühne dienen, indem er die Bauern zur Vernunft bringen zu retten, was geistig unserer Zeit am nächsten steht. will( Piscator würde den Göz demgemäß als Friedrich Kayler hat mit gutem Grunde auf Sozialverräter" auf die Bühne stellen). Er ist also sinzelne Szenen des Ur- Göz zurückgegriffen und sie wieder unschuldig= schuldig und heute sicht diese wieder zu Ehren gebracht, wo Goethe später schwä- Peripetie doppelt brüchig aus, da wir ja eher ge­chere, Softheater- gemäße Fassungen eingefügt hatte. neigt sind, die Bauernrevolution als die Rebellion Dramatisch und als Bekenntnisdichtung gewinnt das des Raubritters als rechtmäßig" anzuschen. Wel­Wert durch diese Bearbeitung( immer im Hinblid cher Kontrast zwischen Goethe, der den Göy wegen auf die Bühnenfähigkeit gesprochen, denn zur Lel- feines Pattierens mit den Bauern entschuldigt, und türe bedarf es keiner kürzenden und zusammenfassen- a uptmann, der im Florian Geyer " Gößens den Bearbeitung). Man kann sie ruhigen Gewissens Abfall von den Bauern mit dem Kommentar mel um so mehr bejahen, als sie das Wort bes Dichters den läßt, Götz sei zu den Bündischen gegangen und nirgends vergewaltigt. ein Hundsfott" geworden.

W. L.

Spielplan des Neuen Deutschen Theaters. Don­nerstag( 117-1), 7 Uhr: Die Sachertorte". Freitag( 118-2), 7 Uhr: Der Tenor der Her­3ogin". Samstag( 119-3), 7 Uhr: Rigoletto" Sonntag, 11 Uhr: Sammermusit; halb 3 Uhr: Frau Vidal hat einen Geliebten"; 7 Uhr Das Land des Lächelns". Montag( 120-4), halb 8 Uhr: Fidelio".

Spielplan der Kleinen Bühne. Donnerstag: Spiel der Sommerlüfte". Freitag: Spiel der Sommerlüfte". Samstag: Vater sein dagegen sehr". Sonntag, 3 Uhr: Die hei lige Flamme"; halb 8 Uhr: Frau Vidal hat einen Geliebten". Montag( Bantbeam­ten 1): Frau Vidal hat einen Gelieb ten".

Sport- Spiel Körperpflege

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Wie sage ich es dem Stianfänger?

und weiterzugeben.

wird.

3. W.

Und das alles als Amateur. Sonja Henie , die Weltmeisterin in Sanft­eislaufen, hält sich gegenwärtig in den Vereinigten Staaten auf. In Begleitung ihrer Eltern hat jich die kleine Berühmtheit in Amerika wie eine Dollar­prinzessin mit allerhand Pomp und Staat umgeben, macht kostspielige Reisen und läßt durch ihren Bazer, der als ihr bester Reflamevertreter für jie tätig ist, gehörig Propaganda machen. Als neuesten Erfolg fann sie nunmehr ein Filmengagement für Bollywood verzeichnen. Natürlich, Amateur bleibt sie weiterhin.

Am Sport kann man auch reich werden.

Der Jahresbericht der Harvard Univer. fität( U. S. A. ) weist aus, daß innerhalb eines Jahres bei den Sportveranstaltungen der Universität 1,070.617 Dollar eingenommen wurden. Nach Abzug aller Unkosten verblieb ein Reingewinn von 217.171 Dollar. Die Einnahmen waren um 56.000 Dollar höher als im vorigen Jahre. Be­merkenswert ist, daß nur im Rugby verdient" wurde und daß alle andern Sportarten mit Verlust ..gearbeitet" haben.

Anläßlich einer Zivillage in New York auf Schadenersab wegen kontraktbruches gegen den ehe. maligen Weltbogmeister Tunney und dessen Es ist wirklich nicht leicht, auf die Frage des Manager wurden interessante Zahlen über das Anfängers, wie man es mit der Technik hält, eine Einkommen des Boxers bekannt. Danach belief allfeits befriedigende Antwort zu geben. Die Fülle sich das Einkommen Tunneys aus seinen Kämpfen in der Arten ist erdrückend. Kaum glaubt man nun den Jahren 1927 und 1928 auf insgesamt 1,715.000 mit der mühsamen Erlernung dieses oder jenes Dollar. Seine Ausgaben, Prozente, Manager, Ver­Schwunges für eine Saison Ruhe zu haben, erscheint pflichtungen und andres, werden für die Zeit auf schon wieder ein neues Lehrbuch, werden neue Mög- etwa 500.000 Dollar geschäßt. Seine Einnahmen lichkeiten des Stilaufes entdeckt. Man staunt dann durch Schaubogen auf der Bühne und Filmvorfüh immer, wie wenig man von den Feinheiten dieses rungen werden mit 350.000 Dollar beziffert. Im Sportes eigentlich eine Ahnung hatte. Es hilft aber Jahre 1928 verdiente Tunney an Zeitungsartikeln alles nichts; in Wort und Bild, im Lichtbild und etwa 250.000 Dollar. im Film und bei jeder Bahnfahrt zu und von einem Wintersportplatz wird man umgarnt und gegen sei­nen Willen belehrt. Es scheint sich beim Slifahren die Mode herausgebildet zu haben, nur noch in Schulen" zu denken.

In den Tendenzen Rayßlers bewegte fich die Die große bürgerliche Revolution erst hat auch Inszenierung Hölzlins. Sie beschleunigte das die Ethik der Revolution begründet und dem Prin­Tempo nach Kräften, verzichtete auf breite Expo- zip des Faustrechts jenseits der blanken Staatsauto­sitionen und Milieuschilderungen, wie sie die episch- rität das Gegenprinzip der sittlichen Pflicht zur Ge­chronistische Dichtung Goethes gibt, und steigerte meinschaft entgegengestellt. Zwischen dem Göz" und durch rasche Szenenfolge, durch Herausarbeitung der der Gegenwart liegt eben die Philosophie Kant3 dramatisch wirksamsten Elemente jeder Szene die und ich tes, die den herkömmlichen ethischen Wer­Bühnenwirkung. Ohne Verluste an dichterischen ten Recht und Treue den neuen der Pflicht im Sinne Berten geht es bei solcher Operation ſelbſtverſtänd. des Kategoriſchen Imperativs beifügte. Genug lich nicht ab. Wo der große Realist Goethe das Schwierigkeiten also, ein Zeitdrama aus dem Göß Leben in breiter Behäbigkeit sich entfalten läßt, wo zu machen, in den nun einmal untilgbar das 18. er in Kleinmalerei mit der echten Freude des le- Jahrhundert seine Spur gegraben hat! bensbejahenden Gestalters schwelgt(.... und wo Was bei der Aufführung wirkte, war troß alledem ihrs faßt, da ist es interessant"), fällt manch wert das Dramatische, das Theatralische, das Unvergäng voller Span dem Hobel des Dramaturgen zum Opliche der Dichtung, das die Schöpferhand des Dichters fer. Um jo erfreulicher ist es, daß Hölzlin mit sicherer verrät, die wir bewundern, was immer ihr zu bauen Band die Momente festhielt, wo das Verweilen im gefällt. Nicht bewußt und gefünftelt zeitnah, sondern Bilde, die beschauliche Ruhe der breiten Szene mit einfach menschlich gab Willy Rösner den Göß, dem dramatischen Zwed, der ein Retardieren ver- wobei ihm von neuem alles zustatten kam, was ihn langt, vereinbar war: beim Mahle auf Jagthausen auch sonst als Darsteller auszeichnet: die schlichte, oder vorher in der Szene zwischen Marie und dem unpathetische Sprache, die Wärme des Gefühls, das Knaben. Trotz der Knappheit der Einzelszenen und alle seine Gestalten durchdringt, die würdige Gemes­der raichen Folge, in der sie( wenn der Schauplatz fenheit des Spiels, das sich nie im Ausdrucksmittel wechselt, oft beinahe zu rasch, filmartig) ablaufen, vergreift. Hier war ein Mann, der, zu Recht oder hat das ganze Drama noch immer seine beträchtliche Unrecht, eine Sache vertritt, mit der er aus inner­Bänge, und da es nach der Vernichtung der Böse- stem Wesen verwachsen ist, ein gutmütiger, bärenhaf wichter in den sanften Tod des Helden austlingt, ter Kerl, dem man bei allen seinen Schrullen und ohne Katastrophe nur in Resignation verebbt, hilft Raubrittermuden eine gute Sache schon anvertrauen ihm keine Dramaturgie zu Shakespearischer Gewalt. Könnte. So formte Rösner das Bild des Men­Es bleibt Historie, Chronit, dramatisiertes Epos. Es schen, mit besonderer Plastik vor allem in der Szene wäre ebendarum vergebene Mühe und ein schlechter mit dem Buben oder im Ratssaal zu Heilbronn . Ein Dienst am Dichter, wollte man auch das noch Zeit- Göy, der im Mittelpunkt stand, ganz Hauptrolle gemäße oder Zeitnahe der Dichtung allzu trampf- war und doch nie vordrängte, eine sicher ausgewo­haft herausarbeiten. Für Goethe war die Bühne nie- gene, fein ausgeglichene Leistung! mals das öffentliche Forum großer Auseinanderset- Stöd Is Weislingen vermochte, war er auch zungen mit seiner Zeit; er war nicht wie Schiller kein Versager, doch nicht zu überzeugen; zu spröde, ein Publizist größten Stils, er rang mit dem- wo er weid), zu falopp, wo er hart sein soll; viel mon in sich und im Kleinsten erschloß sich ihm ein liegt wohl an der leidigen Gewohnheit, partout das Gleichnis. Deffentliche Anklage, Werbung und Auf- Geficht zu verzichen, auch wo es ganz und gar über ruf, zu denen von Bessing über Schiller und flüssig ist! Auch Jantschs Sidingen hatte nicht göttlich, sich auf den Ski zu wiegen, mit den Sti leist bis auf ebbel den großen Dramatikern ganz das Format, mit dem ihn der Dichter bedenkt. Durch den Schnee zu tanzen Heute soll der Anfän­die Bühne vorwiegend diente, waren ihm wesens Frisch und lebendig Leitgeb( Franz); Pable- ger nach wenigen Stunden so schneefest" sein, daß fremd. fat fand stellenweise, aber nicht immer, den Ton man ihn auf die Tour mitschleppen kann, also ist

"

Bereinsnachrichten.

Arbeiter- Turn- und Sportverein Prag . Heute Donnerstag, den 20. Feber, halb 8 Uhr abends, veranstalten wir im Od­unseren Turnerinnen und Turnern aus­geführten Werbeabend: ,, Unsere Arbeit.

Die Literatur über die Skitechnik wächst lawinenartig an. Man hat schon eine Lawinen­schnur nötig, um sich vor dem Versiufen zu retten In Deutschland schreitet Reuel mit seinen Neuenboroby dum", Na Perštyně, einen von Möglichkeiten des Stilaufs" allen voran, in der Schweiz fährt Josef Da hinden in seinen Spuren, und man erzählt sich in eingeweihten Streisen Wun­derdinge von Reuels Leichtigkeit und Dahindens Schönheitssinn. Reuels Stischritte lehrt uns der Einleitender Vortrag: Die geistigen Grundlagen Schweizer Roelli in einem schwungvollen Aufsatz im proletarischer Körperkultur." Parteigenofsinnen und Jubiläumsjahrbuch des Schweizer Stiverbandes, sein genossen! Besuchet unseren Werbeabend und über­Entrüden vom Boden, sein Beschwingtsein dürfen zeugt Guch von unserem Schaffen und Können nicht mit ein paar hingeworfenen Worten von der Eintritt frei! Hand gewiesen werden. Der ganze Mensch soll am Stilauf teilhaben. Man spottet: Zirkus, Theater. Gewiegte lächeln sogar: Laban.

Herausgeber: Siegfrieb Taub. Chefredakteur Wilhelm Nießner.

Berantwortlicher Redakteur: Dr Emil Straub Prag Druck: Nota A.-G. für Zeitung und Buchbruch. Prog Für den Truch verantwortlich Otto Free Zeitungsmarlentrantatur wurde von de: Post u Telegraphen direktion mit Erlaß Nr. 13.800/ VII- 1930 bewilligt.