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Erlaß auf den Tisch einer Redaktion gebracht haben, das Wort die, welche ihm dann und wann ein Bein stellten, sich keinen geheim" hinzugefügt, oder aber irgend eine untergeordnete Polizei- bequemeren wünschen können. Wäre er nicht da, sie müßten behörde. Warum er aber, wenn dieser Erlaß nicht geheim war, ihn erfinden. denselben nicht im Staatsanzeiger" veröffentlicht hat, darüber gab

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Gewiß, der Tag wird kommen, wo Fürst von Hohenlohe Herr v. d. Recke keine genügende Aufklärung. So ganz einwandsfrei scheint der Erlaß denn doch nicht gewesen zu sein; wie kann sonst aus dem Reichskanzleramte verschwinden wird, allein dann eine untergeordnete Polizeibehörde darauf verfallen, ihn als geheim wird ein anderer Fürst Hohenlohe an seine Stelle treten zu bezeichnen? vielleicht sogar einer mit demselben Namen. Unter dem Zum Schluß fuchte der Minister noch das Bomben- Bidzadfurs fann's teine anderen Reichskanzler geben. Auch attentat in Alexandrien als sehr gefährlich hinzustellen, Graf Posadowsky foll amtsmüde sein. Wir glauben es ohne jedoch damit eine andere Wirkung zu erzielen, als daß er neue gern. Minister in der Aera König Stumm" zu sein, ist kein Heiterkeit heraufbeschwor. Bergnügen auch nicht für einen so geschmeidigen Hofmann wie Graf Posadowsky. Aber wenn er geht, ist's genau als wie wenn Fürst Hohenlohe geht. Es kommt ein Anderer. und doch kein Anderer.

Der nächste Redner, der Abg. Rickert( fri. Vg.), ließ sich die günstige Gelegenheit, den Minister gründlich zu widerlegen, leider ent­gehen. Statt das Verhalten des Ministers nach Gebühr zu fenn zeichnen und die Rechte der Volksvertretung in energischer Weise wahrzunehmen, erging er sich in lauter fleinlichen Ausstellungen, die bereits von seinen Vorrednern in viel lahmerer und schärferer Weise zur Sprache gebracht waren. Weder seine Nede noch die kurzen Er widerungen der Minister Bosse, Schönstedt und v. Miquel bieten irgend etwas Interesse.

Ihren eigentlichen Höhepunkt erreichte die Eizung erst, als die Bertagung eingetreten wat une ber Abg. Stigter bas eichte die Sigung erſt, Wort zu einer persönlichen Bemerkung ergriff. Richter wurde fortwährend bon der Glocke des Präsidenten unterbrochen. Staum hatte er einen Satz begonnen, so versuchte der Präsident v. Ströcher ihr mit der Bemerkung das Wort zu entziehen, daß das, was er vorbringe, nicht persönlich sei. Aber der geschickte Parla mentarier ließ sich dadurch nicht einschüchtern; das, was er fagen wollte, sagte er deutlich genug. Seinem Geschick jedoch sollte er nicht entgehen. Als er dem Minister des Innern vorwarf, dieser habe einen Ciertanz aufgeführt, rief ihn der Präsident zur Ordnung. Sofort stellte Richter an den Präsidenten das Verlangen, auch dem

Minister, der sich vorher desselben Ausdrucks gegen ihn bedient

Anarchisten- Begnadigung in Spanien ? Aus Madrid läuft die folgende Depesche ein:

Auf Ersuchen Salmeron's und anderer Republikaner hat Sagasta versprochen, dem nächsten Ministerrath eine Vorlage betreffend Begnadigung der in Montjuich in Haft befindlichen Anarchisten zu unterbreiten.

Abwehrmaßregel dar, da es sich bei den von der Aus­weisung Betroffenen um Elemente handelt, welche mittelbar oder unmittelbar einer auf die Losreißung preußischer Landestheile vom diesseitigen Staatsgebiete gerichteten Agitation dienstbar sind."

Die mittelbaren" Elemente find, wie man weiß, z. B. Dienst mädchen, die bei dänisch Gesinnten ihr Brot verdienten. Nach dieser echten Köller- Logit ist der Oberpräsident felbft ein solch mittelbares Element", da er ja durch seine Regierungsthätigkeit mit den dänischen Agitatoren in Berührung steht. An einer anderen Stelle heißt es:

Troß der milden und versöhnlichen Gesammtrichtung der preußischen Politik in Nordschleswig und der unablässigen Fürsorge für die wirthschaftliche und kulturelle Hebung der neugewonnenen Landestheile, welche nicht ohne günstige Wirkungen gebieben ist und selbstverständlich fortgesetzt werden soll, hat die deutschfeind­liche dänische Propaganda ihr agitatorisches Treiben nicht eingestellt. Dasselbe hat vielmehr, namentlich in letzter Zeit, immer bedroh­lichere und herausforderndere Formen angenommen."

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Die milde und versöhnliche Gesammtrichtung" warum sollte, der preußische Adler in der Karnevalszeit sich nicht als Täubchen toftimiren! Saben wir neulich geschichtlich stizzirt. Solche Tel: 5, werden golferguaren bie Es ist noch in aller Gedächtniß, welchen Folterqualen die in Rebensarten müffen allerdings bedrohlich und herausfordernd Montjuich unter dem Verdacht der Anarchisterei gefangen Gehaltenen wirken für die Beurtheilung der amtlich feststehenden Weisheit ausgesetzt wurden. Es wurde damals auch in deutscher Sprache der Regierung. Wenn Herr v. Stöller dänische Dienstmädchen für fich eine Broschüre veröffentlicht, welche die Folterungen schilderte, denen bedrohlich hält, so ist das eine Angelegenheit seiner Einbildungskraft. die Gefangenen unterworfen wurden, um ihnen Geständnisse ab- Daß der Aufenthalt dieser Elemente" aber den Bestand des zupreffen. Wenn die Regierung, die es wohl bringend nöthig hat, Deutschen Reiches in Frage stellen sollte, dieses Geständniß eines ihre Popularität etwas zu vergrößern, jest wirklich an eine Be- frankhaften Schwächezustandes hätten sich die journaliſtiſchen Sach­gnadigung denkt, so dürfte die Gnade" nicht mehr allen Ge- walter der Staatsregierung füglich ersparen können.- fangenen zu gute kommen, da schon damals mehrere der im Fort Montjuich schmachtenden Opfer zu Grunde gegangen waren.-

Regierung zur Begnadigungsfrage übrigens anders dargestellt. Dem eruener Depesche der Frankf. 8tg." wird die Stellung der

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bet it meterings Polizeiverwaltung in Spandau neuerdings ausführlichen Bericht eingefordert über den Verlauf der Straf­Innern hat von der de sammelt Material. Der Minister des prozesse, die infolge des Bauarbeiter Ausstandes im hatte, zur Ordnung zu rufen. Herr v. Ströcher gerieth Blatt wird telegraphirt: ubie gegen Ausstandspoſten wegen Au s= dadurch in eine gewiffe Verlegenheit; er suchte zunächst sein Madrid , 22. Januar. Die republikanischen Führer Salmeron, fchreitungen gegen Arbeitswillige anhängig ge­parteiisches Verhalten damit zu motiviren, daß er den Ausdruck in Azcarate und Gonzalez besuchten Sagasta, um zu bitten, daß die macht worden sind. Der Minister wünscht eingehende Dar­der Rede des Miniſters überhört habe. Als dann Nichter ver- noch auf Montjuich internirten 52 Gefangenen, darunter ein stelling der einzelnen Fälle; zu diesem Zweck finden auch Ber­langte, der Präsident möge sich aus dem stenographischen Wortlaut Journalist, in die umfassende Begnadigung einbegriffen werden, die nehmungen der betheiligten Bange werksmeister statt. Die der Rede davon überzeugen, daß der Minister sich wirklich so aus- morgen anläßlich des Namensfejtes des Königs erfolgt. Sagasta Spandauer Vorgänge sollen anscheinend als Material dienen für die gedrückt habe, da machte Herr v. Kröcher den Versuch, die ganze versprach diese Angelegenheit dem nächsten Sath zu unterbreiten, Gesezesvorlage zum Schuß der Arbeitswilligen. Sache scherzhaft aufzufassen und sich damit auszureden, daß er doch ist wenig Aussicht vorhanden, daß das Gesuch genehmigt während der Rede des Ministers das Präsidium nicht geführt habe. wird. Die Republikaner beabsichtigen, in der nächsten Tagung der " Sie sehen also, daß die Ansichten des Präsidenten und des Vize- Cortes energisch für die Revision in der Montjuich- Affaire ein präsidenten über die parlamentarische Zulässigkeit von Ausdrücken zutreten. auseinandergehen". Schallendes Gelächter war die Antwort der Linken und des Zentrums auf diese Ausrede, die jedenfalls für nuspren Herrn v. Kröcher ein Nachspiel haben wird. Denn daß er bei der inilul sousplat Deutsches Reich . vier Wochen erfolgenden nochmaligen Neuwahl wieder durch Zurufsrud iss gewählt wird, gilt als ausgeschlossen. nogen bublaDie

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Nochmals Herr Schmidt.

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Die Elberfelder Neuest. Nachr." hatten zuerst jene Mittheilungen über den Inhalt der Redewendung zwischen dem Kaiser und den Vertretern des Reichstagspräsidiumis veröffentlicht. Obwohl die Neuest. Nachr." ein liberales Blatt sind und Herrn Schmidt freund schaftlich nahe stehen, legte sich Herr Schmidt aufs Dementiren und gab seinem höchsten Bedauern" Ausdruck.

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Eine Maßregelung des Neichsgerichts? Das höchste deutsche Gericht, das Reichsgericht, genießt heute nicht mehr den guten Ruf, den es einst besessen. Seine Entscheidungen erregen nicht selten den Widerspruch der Da aber weder Herr Schmidt noch die Nenest. Nachr." mit­juristischen Autoritäten, und der herrschende reaktionäre Geist theilen, inwiefern der Inhalt der ersten Mittheilung falich ge übt seine verhängnißvollen Wirkungen auch in den vornehmen wesen sei und was wirklich bei der Audienz des Präsidiums ger Sälen der Leipziger Rechtsstätte. sprochen worden sei, da ferner die ebenfalls Herrn Schmidt nicht Kaum jemals hat die öffentliche Kritik noch Anlaß, fich fernstehende Franks. 3tg." die Angelegenheit behandelte, ohne fie über Entscheidungen des Reichsgerichts anerkennend zu äußern. aufzuklären, blieb der ganze Vorgang in mysteriöses Dunkel ge­Ein solcher Fall ereignete sich unlängst anläßlich der Verhüllt. urtheilung unseres Parteigenossen Dylong in Königshütte. Nunmehr aber schreibt die sozialdemokratische Elberfelder Freie Dylong hatte ein von ihm nicht verfaßtes polnisches Wahl. Presse" flugblatt verbreitet wegen diefer Handlung erhielt er von dem Beuthener Landgericht ein Jahr sechs Monate Ge. fängniß zudiftirt; er follte Staatseinrichtungen und An­ordnungen der Obrigkeit verächtlich gentacht haben.

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Das Reichsgericht hob das Urtheil auf und kritisirte in der Begründung das Urtheil der Beuthener Straffanimer sehr scharf.

Das Urtheil, so wurde ausgeführt, enthalte so viel u n= fertigteiten, daß es nicht aufrecht erhalten werden könne. Es Laffe zunächst jeden Aufschluß darüber vermissen, ob das Gericht selbst sich über die Grenze zwischen der Behauptung von That­sachen und der Kritik beziv. dem Ausspruch eines Urtheils lar getvorden sei. Es seien doch Bedenken möglich, daß unter dem, was das Gericht als Behauptung von Thatsachen auffaffe, mir allgemeine Urtheile zu verstehen seien. Biel bedenklicher sei die Feststellung des subjektiven Thatbestandes. Hier sei mur festgestellt, der Angeklagte hätte wissen müssen, daß die von ihm verbreiteten Thatsachen unwahr seien. Diese Feststellung schließe den Berdacht nicht aus, daß das Gericht eine bloße Fahrlässigkeit für ausreichend gehalten habe. Bei der Steuergesetzgebung sei zwar das Wissen des Angeklagten angenommen worden; dies könne aber das Urtheil nicht tragen, zumal bei der egorbitant hohen Strafe noch andere Momente maßgebend gewesen sein müßten. Bedenk­lich sei die Annahme, daß der Reichstag , soweit er Geseze be­schließe, als die Staatseinrichtung angesehen worden sei, während eine solche nur in dem Bestehen der gesetzgeberischen Körperschaft

Jetzt wird nun vom Leipziger Tageblatt " und dem Reichsboten" behauptet, der preußische Justizminister habe Be richt über den Fall eingefordert und aus dem Umstande, daß Wyszomirski neuerlich zum Reichsgerichtsrath befördert worden ist, geschlossen, daß die Nachprüfung des Herrn Schönstedt nicht zu Ungunsten des Beuthener Gerichts aus­gefallen fei.

og of xed " Trotz des formelisten Dementi des Herrn Reinhart Schmidt staminen von ihm die Ausführungen der hiesigen N. N."

Damit ist allerdings noch nicht gejagt, daß Herr N. Schmidt die betreffenden Aeußerungen bei der Audienz des Kaisers wörtlich gethan hat.

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Aber hier in Elberfeld hat er es gesagt und zwar am 5. Januar in einer Versammlung des hiesigen Liberalen Bürgervereins", an welcher, außer Herrn Reinhart Schmidt, girta 23 seiner Partei­genossen theilgenommen haben,

So ist uns von gut unterrichteter Seite" mitgetheilt worden, die uns nicht dementiren" wird, wie die gut unterrichtete Quelle" es mit den Neuesten Nachrichten" gethan hat.

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Warum Herr R. Schmidt die Mittheilungen feines Partei Organs über die Audienz dementirte, wissen wir nicht. Der jetzige politische Leiter der N. Nachr." hätte noch mehr mittheilen können, denn Herr N. Echmidt hat in jener vertraulichen Versammlung des Liberalen Bürgervereins auch noch angebliche Aeußerungen des Kaisers in Bezug auf Frankreich mitgetheilt.oimpinel

Und das haben 23 liberale Bürger Elberfelds gehört und trotz­dem das Dementi des Herrn Reinhart Schmidt!

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Die Art, wie diese Materialsammlung vorgenommen wird, ist schon höchst kennzeichnend für den Geist" der Recke - Regierung und für ihre Absichten. Die Baugewerksmeister werden vernommen, aber von Befragung der Arbeiter hört man nichts. Aus ein­feitigen Unternehmerfeststellungen soll der Strick des Zuchthaus­gefeßes für die kämpfende Arbeiterschaft gedreht werden.

Der Große und der Kleine. Es wird mitgetheilt: Eine neue Maßregelung des Fürstenthums Lippe steht scheinbar nach einer Meldung aus Osnabrüd bevor. Danach soll das 55. Infanterie- Regiment, dessen Stab zur Zeit in Detmold liegt, nach Osnabrüt übersiedeln, während das in letzterer Stadt garnisonirte 78. Infanterie- Regiment nach dem Elsaß dislocirt werden solle. Da diese Maßnahme durch strategische oder militärische Gründe kaum zu erklären ist, dürften politische Motive dahinter zu suchen sein."

Stadt trifft. Eine ganze Anzahl Existenzen hängt an dem Verbrauch Man weiß, wie schwer die Entziehung des Militärs eine Kleinere der Truppe.

Nun hat der Reichstag oder wenigstens die große Mehrheit des Reichstags die Haltung Preußens in der Lippe'schen Streitfrage scharf gemißbilligt.

Wollen sich die Rathgeber des preußischen Königs vollends miß­20018 liebig auch in der wohlgesinnten" Bevölkerung machen? 100 Ein Erfolg des Herrn Bosse. Der Bolfswille" theilt fol gendes Echreiben der Regierung in Hildesheim mit, das dem Form­stecher Beiß in dem Orte Morigberg zugegangen iſt:

" Hildesheim , den 4. Januar 1899. Nach den diesseitigen Er mittelungen ist festgestellt worden, daß Sie zur sozialdemokrati schen Partei gehören, und haben Sie auf amtliches Befragen selbst eingeräumt, daß Sie privatim für Ihre Partei arbeiten. Wir können die Zugehörigkeit zu der bezeichneten Partei, zumal wenn dieselbe in der zugestandenen Weise bethätigt wird, nicht für bereinbar mit der bestimmungsmäßigen Erfüllung der Pflichten der Mitglieder eines evangelischen Schulvorstandes halten und müffen Sie deshalb auf Grund unserer aufsichtlichen Befug nisse Ihrer Funktion als Schulvorsteher ent­heben.

Der Betroffene hat offenbar die Pflichten und Aufgaben, die lufgaben, ihn sein Amt auferlegt, durchaus erfüllt. Nur weil er eine andere politische Ueberzeugung hat, wird er abgesetzt. So will es Herr Bosse und so wird neuer Unfriede und Verbitterung in die Be-. völferung getragen.

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Und zu uns, in unsere Redaktion kan, unmittelber nach der Beröffentlichung der Geschichte durch die N. N.", der frühere Aus dem Ministerium des Geiftes" berichtet die Köln . Chefredakteur desselben Blattes, der auch zweiter Vorsitzender des Volksztg.": Im Oktober haben im Kultusministerium unter persön­Vereins der liberalen Bürger ist, und ersuchte uns, auf den be- licher Leitung des Ministers Konferenzen der sämmtlichen Sektoren regten Artitel der N. N." nicht zu reagiren, denn daran sei nichts der preußischen Universitäten stattgefunden. Dort wurde auch über den Anfleiß der Studenten, namentlich der Juristen ge­Wahres!" Herr Reinhart Schmidt hat in dieser Angelegenheit eine so sprochen. Dabei sagte Professor Schmoller: Der Unfleiß gefunden werden könne. Was die Verächtlichmachung von Anstehenden Zeitungen, der Elberfelder N. N." und der Frankf. Ztg.", Minister giebt, beren erste Frage bei der Vorstellung jüngerer eigenthümliche Rolle gespielt, daß wir den Eifer der ihm nahe wird nicht aufhören, so lange es preußische ordnungen der Obrigkeit betreffe, so könne das Gesez mir dann ihren plauderluſtigen politischen Freund zu schützen, wohl begreifen. Beamten ist:" In welchem Korps find Sie gewesen?" Anwendung finden, wenn es sich um wirklich existirende An­Anwendung finden, wenn es sich um wirklich existirende An- Aber gegenüber den obigen, ganz bestimmten Darlegungen der Von der Reichspost. Sämmtlichen Ober- posttassen ordnungen handle. Der Präsident des so mit Recht gerüffelten Landgerichts r. Pr." wird es schwer werden und wäre es selbst via Berlin - und Bostämtern an Reichsbankplätzen follen vom 1. Februar ab Herrn Schmidt herauszuhauen. eigene Girotonten bei der Reichsbant eröffnet werden. war ein Dr. Wyszomirski. Er selbst war zwar nicht an dem ind Die dadurch eintretende Vervollkommnung der bestehenden Postgiro­Urtheil direkt betheiligt, immerhin konnte die Kritik des Reichs­Allgemeiner preußischer Städtetag. Jm Sigungssaale der Einrichtungen ist zu begrüßen, da die Maßnahme nicht blos der Be­gerichts für ihn nicht angenehm sein. Berliner Stadtverordneten begannen heute Vormittag die Verschleunigung und Erleichterung des Kassenverkehrs der Postanstalten handlungen des Allgemeinen preußischen Städtetages. Es find unter einander zu gute tommt, sondern auch dem Publikum, und 79 Städte durch ihre Oberbürgermeister bezw. Bürgermeister, Stadt den öffentlichen Kassen die Möglichkeit bieten wird, den Zahlungs­räthe und Stadtverordnete vertreten. Nach Erledigung einiger verfehr mit der Post im Wege der Giroübertragung abzuwickeln. Formalitäten wurden Oberbürgermeister Beder( Stölu) zum ersten, Namentlich wird sich die Neuerung für die Beschränkung der Baar­Bürgermeister Kirschner( Berlin ) zum zweiten Borfizenden gewählt zahlungen im Postanweisungsverkehr werthvoll erweisen. Der erste Punkt der Tagesordnung behandelte die Rechts Aus der Bismarckzeit. Auf welche Weise es Bismarck ver­verhältnisse der Kommunalbeamten. Stadtrath Menzel( Breslau ) beklagte in ausführlicher Rede lebhaft die juchte und im Allgemeinen auch erreichte, das gelehrte Bürger­Schwierigkeiten, welche aus der Rechtssprechung des Reichsgerichts thum zu forrumpiren, dafür bot neulich Professor Adolf Wagner in Verbindung mit dem Militäranwärter- Gesetz für die Gemeinden in einem Vortrag über Steuerreform ein nettes Beispiel. Wagner erörterte in dem sozialwissenschaftlichen Studentenverein die pros entstanden seient. gressive Einkommensteuer. Dabei erwähnte er, der Volksztg." zu­folge, daß ein Eintreten für diese Steuer bis zu den 70er Jahren als etwas Staatsgefährliches" angesehen wurde. Er sei damals Das Reichsgericht fand das Urtheil der Beuthener Straf- Die Novelle zum Bankgesen. Der nunmehr vorliegende Ent- Mitglied der Prüfungstommission für Diplomaten ge­tammer juristisch unfertig. Am 10. Februar wird die neue wurf eines Gefeßes, betreffend die Abänderung des Bankgefeßes vom wesen und habe in dieser seiner Eigenschaft, da er Freund der progressiven Verhandlung gegen Dylong stattfinden. Wenn dann abermals 14. März 1875" bestätigt die bereits über seinen Inhalt bekannt Ginfommensteuer war, in dieser Materie den je pigen Staats­Revision beim Reichsgericht eingelegt werden wird, dann gewordenen Angaben. An den Grundlagen der Reichsbank wird minister b. Bülow und den Grafen Herbert v. Bismard sigt der Präsident des scharf kritisirten Gerichts bereits auf nicht gerüttelt; aber ihre bestehende Verfassung wird weiter aus geprüft. Die Folge davon sei gewesen, daß er feine Gelegenheit gebaut. Die Mittel der Reichsbant sollen gestärkt werden. Das mehr bekam, an der besagten Prüfung weiter theilzunehmen, und der Bank der Kritiker. 9 and geschieht durch Erhöhung des Attien Kapitals von 120 1/2 Jahre nach diesem Vorfall aus der Prüfungskommission aus­Besteht in der That, wie jene konservativen Blätter ver- auf 150 Millionen sowie durch die Erhöhung des steuer- fchied". Diese Entlassung aus der Kommission ist nun nach guten muthen, ein Zusammenhang zwischen der Reichsgerichts- freien Notenkontingents von 293,40 auf 400 Millionen, Bus Quellen wie der Herr Geheimrath versicherte auf den Entscheidung und der Reichsgerichtsraths Ernennung, so ist gleich wird auf dem schon vor zehn Jahren, bei der ersten Er- persönlichen Einfluß des Fürsten Bismard zurück­eine parlamentarische Erörterung der Angelegenheit dringend neuerung des Reichsbant- Privilegs eingeschlagenen Wege, den Antheil zuführen, der das Verfechten und namentlich das Prüfen bei einer geboten. des Reichs am Gewinn der Reichsbant zu erhöhen, fortgeschritten. so staatsgefährlichen Idee, wie es die progressive Einkoniniersteuer Künftig erhält das Reich schon bei 5 pet. Gewinn drei Viertel vom sein soll, nicht guthieß.sd Restgewinn, während bisher diese höhere Betheiligung erst bei 6 pt.

Ist diese Vermuthung richtig, so wäre die Beförderung des Dr. Wyszomirsti gleichbedeutend mit einer Ma Brege Iung des Reichsgerichts. Mit Richtern tann man nicht verfahren wie mit Professoren. Den gleichen Zweck aber erreicht man durch solche Strafernennungen.

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Wieder Krisengerüchte! Doch niemand regt sich auf. Man hat sich allmälig an sie gewöhnt. Wo die Krise chronisch ist, wie im Deutschland des Zickzackkurses, sind naturgemäß auch die Krisengerüchte chronisch. Grund ist immer vor handen; und es giebt immer Nebenregierungen und Kliquen, die ein Interesse haben, den Nährboden der Krisen und Krisengerüchte zu düngen. Fürst Hohenlohe soll amts müde sein. Kein Zweifel. Er war von Anfang an amts­müde, aber er ist ein so bequenter Reichskanzler, daß selbst

Es schließt sich eine längere Debatte über diesen Gegenstand an,

die mit der Annahme der Thesen des Referenten endete.

eintrat.

Die Agrarier, welche die Reichsbank verstaatlichen wollten, um bequemere Bumpgelegenheit zu erhalten, werden durch diese neue Novelle keineswegs befriedigt sein.

Köller- Wäsche. Auch die amtliche Berliner Korrespondenz" versucht nun das undankbare Geschäft, die Ausweisungspolitik zu vertheidigen.

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Die Früchte der Bismarc'schen Fürsorge erntet mühelos Herr Bosse, der trotz des Falles Delbrüd glückselig unter feinen ehrerbietig fchweigenden Fakultäten regiert, statt von der Empörung aufrechter" Protestanten" eiligst in das Brivatleben flüchten zu müssen.

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Dresden , 28. Januar. Auch hier hat sich ein besonderes Landeskomitee des deutschen Flottenvereins gebildet. Der Präfident der sächsischen Oberrechnungskammer a. D. Planiz wurde zum Vor­Die neuerdings verschärfte Handhabung der Ausweisungs- fizenden gewählt. Minister und Honoratioren" aus allen Landes­politit stellt sich vielmehr als eine absolut nothwendige theilen find betheiligt.