Richter hat mich auch als„ Polizeiminister" nach dem Bomben 1 attentat in Alexandrien gefragt. Er hat dabei, einen Eiertanz aufgeführt, denn es hat noch in den letzten Tagen eine Notiz in der Freifinnigen Beitung" gestanden, woraus hervorging. daß die Sache wahr ist.( Heiterkeit.) Ich kann nur bestätigen, daß die Sache einen sehr ernsten Hintergrund hat, und daß wahrscheinlich in nächster Zeit die Angelegenheit dem Gericht in Ankona überwiesen wird. Alles, was Herr Richter angeführt hat, war nicht stichhaltig, so daß ich nur sagen fann: Es war ein Raketenfeuer.( Lebhafter Beifall rechts, Bischen lints.)
Justizminister Schönstedt
Soziales.
Apotheker und Krankenkassen. Der Verband der Genoffen fchafts-( Immungs-) Krankenkassen wiens und die All gemeine Arbeiter Krankenfasse haben an ihre Mitglicder einen Aufruf erlassen, worin es heißt:
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Schließlich geht attentat auf das Krankengeld, welches die Wiener giebt selber zu, dab redlibielen ärmeren Leuten
Erwerbs beschränkt"
ist besonders den beiden Zentralhallen und der Halle in der Linden straße zu verdanken, zum Theil auch den Hallen am Marheinekeplay, an der Bückler - und Eisenbahnstraße und am Arminiusplay. Diese sechs pallen allein hatten an Standgeldern zusammen ein Mehr von 27 148 M. Die übrigen 9 Hallen hatten aber zusammen ein weniger von 17 927 M. Dadurch ermäßigte sich die gesammte Mehreinnahme " Die Kosten für die Medikamente, welche wir zu aus Standgeldern auf, wie oben gefagt, 9220 M. In den letzt zahlen haben, sind von Jahr zu Jahr in die Höhe gegangen. genannten Hallen hat der gleich in den ersten Jahren nach ihrer Sie haben im Jahre 1895 rund 126 000 fl., im Jahre 1896 124 000 fl. Gröffnung eingetretene Rückgang der Standgelder auch im Jahre und im Jahre 1897 140 000 fl. betragen. Die Steigerung ist 1897/98 fortgedauert. Eine von ihnen, die in der Bad- und Grünnamentlich dadurch veranlaßt worden, daß die Tage, welche thalerstraße, ist am 1. April 1898 wegen zu geringer Benugung geden Apothekern erlaubt, 300, 400 und noch mehr Prozente zu schlossen worden. Ihre Standgeld Einnahmen waren bis zum giebt eine Aufklärung über die in Oberschlesien seitens der Vorfordern, jahraus, jahrein höher geworden ist. Man muß heute für März 1898 auf ganze 63,40 m. für den Monat gesunken, während mundschaftsrichter bezüglich der Kindererziehung dort ein Fläschchen, das der Apotheker mit 1/2 fr. bezahl, 6 fr. entrichten, sie im März 1892, dem 2. Monat ihres Bestehens, 3358 M. gebracht wohnender Polen getroffenen Verfügungen. Auf die richterliche für eine größere viereckige Echachtel 16 fr. Es tommt oft vor, daß hatte. Der neueste Bericht der Markthallen Direktion( pro 1897/98) Entschließung Einfluß zu üben, lehne er ab.( Beifall.) ein Medikament, welches 5 fr. Werth hat, wegen der Gefäße und spricht wieder von dem hemmenden Einfluß, den angeblich die Zuder Arbeitstage über 50 kr. to stet. Vor wenigen Tagen haben nahme des Straßenhandels auf die Abg. Rickert( frs. Vg.) Entwicklung der die Apotheker gegen die Krankenkassen einen neuen Schlag geführt. Markthallen ausgeübt hat. Inzwischen, am 1. April 1898, ist die bestreitet, daß die Bestätigung des Berliner Oberbürger- Sie haben schon durch die neue Arzneitage durchgesezt, daß Polizeiverordnung in Straft getreten, die den Straßenhandel meisters der Kritik des Hauses nicht unterliege. Der Minister wir für die gleichen Medikamente, die wir bis heute bezogen mit Gegenständen des Wochenmarkt- Verkehrs in der Nähe der sei in dieser Frage dem Hause verantwortlich. Was soll das Aus haben, um mindestens 14 000 fl. mehr zahlen müssen. Gleich Markthallen verbietet. Das Ergebniß des laufenden Betriebsland von der Erklärung des Miniſters über den Waffengebrauch zeitig erklären sie, uns den Nachlaß von 35 000 fl. nicht jahres( 1898/99) wird zeigen, ob das Verbot den Inhabern der denken? Das deutsche Volt ist ruhig und da nemt der Minister mehr zu bewilligen. Mit anderen Worten: Die Apotheker ver Markthallen- Stände den Geschäftsaufschwung und den besseren Verfeinen Erlaz human? Wir sind mit unseren Eisenbahn - Tarifen langen, daß wir jährlich um 50 000 fl. mehr für dieselben Medi- dienſt gebracht hat, den sie davon erwartet haben. Man darf allerdings hinter anderen Nationen zurückgeblieben, so gegenüber famente, die wir heute schon beziehen, zahlen sollen. Wenn wir namentlich den fleineren Standinhabern diesen besseren Verdienst dem kleinen Dänemark . Redner schildert die Mißstände der uns diesem Diktate der Apotheker blind unterwerfen, so bleibt nichts gewiß von Herzen gönnen. Aber die Straßenhändler, die am Ende Schulen in den östlichen Landestheilen, wo anderes übrig, als das Krankengeld bei sämmtlichen Krankenkassen doch auch leben wollen, sind schwer durch die Polizeiverordnung 120 Schüler, die durch einen Lehrer unterrichtet werden um einige Prozente zu reduziren. Es ist demnach ein Raubgeschädigt worden. Der Bericht der Markthallen- Direktion müssen, durchaus nichts Seltenes sind. der Redner auf die Entfernung jüdischer Lehrerinnen Apotheker unternommen haben. Die Vorstände der Krankenkassen die Möglichkeit aus den Stellungen als Klassenlehrerinnen ein. Was solle wissen genau, daß das Krankengeld in der Mehrzahl der Fälle heute worden ist. Ein früherer Bericht wies darauf hin, daß viele kleine denn aus diesen Lehrerinnen werden? Von Recht und taum zum Leben für die Kranten und ihre Angehörigen Händler die Hallen verlassen hätten, um in der Nähe Straßenhandel Billigkeit könne bei diesem Verhalten der Regierung keine Rede sein. ausreicht. Die Vorstände der Krankenkassen sind deshalb zusammen zu treiben. Ob diese Händler, denen vermuthlich das Standgeld Welches staatsmännische Prinzip liege denn den Ausweisungen getreten und haben beschlossen, zur Vertheidigung des Kranken - zu hoch war, nun in die Hallen zurückgekehrt sein werden? Dann zu Grunde? Man sage ein nationales Prinzip! Aber wir haben geldes mit der größten Rücksichtslosigkeit gegen die Apotheker vor- dürfte sich die Lage der übrigen Standinhaber faum gebessert haben, noch 20 000 Russen und 16 000 Oesterreicher im Lande, wollen Sie zugehen." ud Se Bitive of da sie ja einen Theil ihrer Straßen Konkurrenz mun wieder in der die auch alle ausweisen? Aus dieser Empfindlichkeit erkläre es sich, Die Vorstände hoffen ihren Zweck dadurch zu erreichen, daß sie Halle haben. Der langjährige Geschäftsrückgang in den meisten daß man Professoren behandle wie Unterbeamte. Professoren, die erstens mit den Droguengeschäften Abmachungen treffen, Markthallen ist wahrscheinlich weniger auf die Konkurrenz des antisemitische Hereden gehalten hätten, find nach Berlin berufen wonach dort die Mitglieder die sogenannten Handverkaufsartikel auf Straßenhandels an fich als darauf zurückzuführen, daß bei stärkerer worden. Wir müssen dieses Verhalten der Regierung fritisiren. Die Rechnung der Kasse unentgeltlich in Empfang nehmen können; ferner oder gar voller Besetzung der Hallen die Kaufkraft der umVerpflichtung hierzu legt uns unsere patriotische Pflicht auf sollen in jedem Bezirk einige bestimmte Apotheken mit wohnenden Bevölkerung nicht ausreicht, um den ( Beifall links.) der Anfertigung der Rezepte betraut werden. Standinhabern, den kleinen wie den großen, einen genügenden UmKultusminister Dr. Bosse: Große Arbeitslosigkeit herrscht in Prag . Nach der Wiener ſatz zu bringen. Arbeiter- Zeitung sind von 890 Silber- und Goldschmieden 560 ohne Das achte Stiftungsfest der Arbeiter Bildungsschule wurde Beschäftigung, von 1860 Schloffern 530, von 223 Goldschlägern 90, von 100 Wagnergehilfen 60, von 230 Hafnergehilfen 160, von 1200 am Sonnabend im Böhmischen Brauhause gefeiert. Auch diesmal durch ein reichhaltiges Tischlern 460, von 480 Ladirern 260, von 3500 Schneidern 800, von war wie seit einer Reihe von Jahren 3020 Handschuhmachern 800, von 1265 Bädern 500, von 462 Mühlen- und geschmackvoll zusammengesettes Programm für einen genußarbeitern 216, von 142 Steinmegen 115, von 273 Tapezirern 160, reichen Abend gesorgt worden. Mit einem von Ernst Preczang von 359 Brangehilfen 219, von 85 Stuckateuren 47. verfaßten Prolog wurde die Feier eingeleitet, dann traten für mehrere Stunden Musik und Gesang in ihr Recht. Fräulein Martha lieder, während Herr Alexander Heinemann sich als ausKröning sang mit wohllautender Stimme einige fleine Liebesdrucksvollen Bariton erwies. Ein Beethoven 'sches Quartett wurde von den Herren Schmidt, Rietsch, Golisch und Neumann mit Präzision wiedergegeben; der erste Geiger und der Cellist des Quartetts traten auch als Solisten auf. Bei dem dankbaren Publikum, das alle unsere Arbeiterfeste finden, ist es unnöthig, hinzuzufügen, mit wie lebhaftem Beifall die Gaben aller Künstler vergolten wurden.
Es ist doch wohl ein Unterschied, ob ein Professor im Auslande scharf gegen eine ausländische Regierung aufgetreten ist, oder ob ein einheimischer Professor feine Regierung maßlos angreift. Die Empfindlichkeit der jüdischen Mitglieder der Stadtverordneten- Versammlung zu Berlin ist mir nicht verständlich, sie fühlen sich durch die Bezeichnung als jüdische Männer beichwert. Mich könnte jeder einen christlichen Mann nennen. Ich nehme das gar nicht übel!( Sehr richtig!) Der Fall Delbrück Tag so eigenartig, daß ich die vollste Oeffentlichkeit für dies Verfahren wünschen mußte und ich hoffe, daß dies auch an erkannt werden wird.( Beifall.)
Finanzminister v. Miquel: bertheidigt das Vorgehen der Regierung in der Bernstein- RegalAngelegenheit.
Es folgen persönliche Bemerkungen.
Abg. Richter( frs. Vp.): Ich bin heute von den Herren Ministern mißverstanden worden. Ich habe darauf hingewiesen, daß es preußische Tradition sei, daß man von der Waffe zunächst in schonendster Weise Gebrauch macht. Herr v. d. Recke sagte darauf... ( Glocke des Präsidenten.)
Präsident v. Kröcher: Tas ist nicht persönlich. Sie dürfen im Rahmen einer persönlichen Bemerkung nicht sagen, was andere Herren gesagt haben, sondern Sie dürfen nur richtig stellen, was Sie selbst gesagt haben.
Abg. Richter( fortfahrend): Gewiß, Serr Präsident! Meine Dar Iegungen über die Vorgänge in Betreff der Bestätigung des Berliner Oberbürgermeisters stüßten sich nicht auf Zeitungsnachrichten, sondern auf Acußerungen des Kabinetsraths v. Lucanus, die ich hier angeführt habe. Der Minister hat sie hier als völlig unbeglaubigt hingestellt, er hat sich gehütet, sie als unwahr zu bezeichnen.( Glocke des Präsidenten.) Wenn er feine bestimmte Auskunft darüber geben wollte, so hat er damit auch nur einen Eiertanz aufgeführt.( Glocke des Präsidenten.)
Präsident v. Kröcher: Ich rufe wegen dieses Ausdruces, den er gegen den Herrn Minister gebraucht hat, den Abg. Richter zur Ordnung. ( Beifall rechts; Unruhe links.) Abg. Richter( fortfahrend): Daun bitte ich auch den Herrn Minister zur Ordnung zu rufen( Glocke des Präsidenten), da er denselben Ausdruck gebraucht hat.( Glocke des Präsidenten.) Präsident v. Kröcher: Wenn Herr Richter sich über den Ordnungsruf des Präsidenten beschwert fühlt, hat er in der Geschäftsordnung das Mittel, sich zu seinem Recht zu verhelfen. Das fann er aber nicht im Rahmen einer persönlichen Bemerkung. Abg. Richter( fortfahrend): Dann bitte ich zur Geschäftsordnung, den Herrn Minister auch zur Ordnung zu rufen.( Glode des Präsidenten.)
Präsident v. Kröcher: Sie können das in einem besonderen Antrage verlangen. Ich selbst habe jene Aeußerungen des Herrn Ministers nicht gehört.
Abg. Rickert( zur Geschäftsordnung): Dann bitte ich aus dem stenographischen Bericht feststellen zu lassen, daß der Minister sich diejes unparlamentarischen Ausdruckes gegen mich bedient hat. ( Unruhe).
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Dos sind zusammen 4977 Arbeitslose. Eingerechnet die Gewerbe, aus welchen Daten über die Arbeitslosigkeit nicht vorlagen, schäßt die Wiener „ Arbeiter 3tg." die Zahl der Beschäftigungslosen in Prag auf 20-25 000.
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Kommunales.
Die Wahl von drei ftimmfähigen Mitgliedern für das Kuratorium der Stiftung der Berliner Gewerbe- Ausstellung im Jahre 1879, welche von der Stadtverordneten- Versammlung vollzogen wurde, ergab folgendes Resultat: Eingegangen sind 98 giltige Stimmzettel. Die absolute Mehrheit beträgt demnach 50. Stimmen haben erhalten: Fabrikbefizer Behrens 88, Tischlermeister Tuzauer 85, Kommerzienrath Kühnemann 64, Direktor Vortmann 36, Baumeister Felisch 12. Die drei Erstgenannten sind demnach gewählt.
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13. frau
Den zweiten Theil des Programms leitete die Festrede des Genoffen iebknecht ein, der mit der Arbeiter- Bildungs- Schule in einer Art persönlichen Verhältnisses steht, da er sie vor acht Jahren mit aus der Taufe gehoben hat. Er wies auf die vielen Schwierigkeiten hin, mit denen ein der Voltsaufklärung dienendes Institut zu kämpfen hat, und auf die mannigfachen Umgestaltungen, denen infolge dessen die Kurse der Arbeiter- Bildungs- Schule unterDie Zusammensetzung der Stadtverordneten- Versammlung worfen werden mußten. Aber die Schwierigkeiten sind doch immer nach Fraktionen gestaltet sich jetzt wie folgt: Die" Fraktion der wieder überwunden worden, weil das Bestehen einer solchen BildungsLinken" zählt 53 Mitglieder, die Neue Fraktion der Linken" 30, die anstalt für die llaffenbewußten Arbeiter Berlins eine Nothwendigkeit Freie Fraftion" 22, die Sozialdemokraten 15 Mitglieder, bei keiner ist. Liebknecht schloß mit dem Wunsche, daß die Schule zur Ehre Frattion find: Die Stadtverordneten Friedrich Goldschmidt II, der Berliner Arbeiterschaft erhalten bleiben und sich immer vervollDr. Horwis, Dr. Neumann, Pregel , Echoepke, Dr. Virchow , also fommnen möge. Und diesem Wunsche kann sich nur jeder anschließen, 6 Mitglieder. dem die reiche Betheiligung am Stiftungsfest gezeigt hat, ein wie Für die Invaliditätsversicherung der Waschfrauen und großes Interesse in den Kreisen unserer Genossen der Arbeiter Schneiderinnen( Näherinnen) wird aus dem Rathhause ge- Bildungsschule entgegengebracht wird. schrieben: Zur Verwendung der Marken ist derjenige Arbeitgeber Die Beisitzer des Gewerbegerichts zu Berlin haben die verpflichtet, welcher die betreffende Person zu erst in der Woche be- Wahl der Mitglieder des auf die Dauer von zwei Jahren( vom schäftigt; die nachfolgenden Arbeitgeber derselben Woche haben 1. Januar 1899 bis 31. Dezember 1900) zu bildenden„ Aussich nur Gewißheit darüber zu verschaffen, daß für die in Betracht schusses für Gutachten und Anträge bezüglich kommende Woche bereits eine Marke verwendet ist. Diese Gewißheit gewerblicher Fragen" zu vollziehen. Die Wahl findet im werden sich aber die Arbeitgeber nur dann ohne Weiteres verschaffen Bürgersaale des Berlinischen Nathhauses statt und zwar wählen die fönnen, wenn jede zur Verwendung gelangende Marke von dem be- Arbeitgeber am Dienstag, den 31. Januar, Abends 8 Uhr, die treffenden Arbeitgeber entwerthet wird. Die Entwerthung geschieht durch Ausschreiben des Datums auf die Marke in arabischen Arbeitnehmer am Mittwoch, den 1. Februar, ebenfalls Abends 8 Uhr. Biffern, z. B. 21. 1. 99. Dieses Entwerthungszeichen giebt also An die Fahrgäfte richtet die Direktion der Großen Berliner gleichzeitig Auskunft über die Woche, in welcher die Straßenbahn- Gesellschaft das Ersuchen, nicht mit dem Wagenführer Marte verwendet worden ist. Zur gegenseitigen Unter- zu reden. Durch die Unterhaltungen leidet, wie ganz richtig ausstügung bei Durchführung der Versicherung der Waschfrauen u. f. w. geführt wird, die Sicherheit des Betriebes. Die Betriebssicherheit und um sich gegenseitig vor Mißhelligkeiten und Ordnungs- würde wesentlich erhöht werden, wenn die Straßenbahn- Gesellschaft strafen zu bewahren, kann den Arbeitgebern nur ihren Beamten feine längere Dienstzeit als die zugesagte zehndringend empfohlen werden, in allen Fällen die Entwerthung stündige zumuthete. Besser noch wäre es, wenn der überaus an der verwandten Marken in der oben angegebenen Weise vorzu- strengende Dienst auf acht Stunden verkürzt würde. nehmen.
Lokales.
Präsident v. Kröcher: Die Schriftführer theilen mir mit, daß Die Parteigenoffen des ersten Wahlkreises. wollen sich zur der Minister allerdings Herrn Richter gegenüber von einem Eier- Flugblattverbreitung morgen, Mittwoch. Abends 6/2 Uhr, in folgenden tanze gesprochen habe. Ich habe zu der Zeit das Präsidium nicht Stellen zahlreich einfinden: Mörschel, Jüdenstr. 35; Sommer, Grüngeführt. Sie sehen also, daß die Aufichten des Präsidenten und straße 20; Stodfisch, Holzgartenstr. 5; Glaue, Strauſenſtr. 18; Sat, des Bizepräsidenten über die parlamentarische Zulässigkeit von Französischestr. 6; Schmidt, Flensburgerstr. 24. Worten auseinandergehen fönnen.( Schallendes Gelächter links.) Nächste Sizung: Dienstag 12 Uhr: Fortſekung der Berathung.
Schluß 3/44 hr.
Partei- Nachrichten.
Braunschweig , 23. Januar. ( Privat- Telegramm des Vorw.") Bei der heutigen Stadtverordnetenwahl ist Genosse Riete mit großer Majorität wiedergewählt. Außerdem sind die Genossen Bornemann und Aßmann in die Stichwahl gekommen. Nur ein Gegner ist im ersten Wahlgang gewählt.
Bureaukratisches. Uns wird geschrieben: Eines Morgens fanden mehrere Vertreter der Presse auf dem im Verhandlungssaal des Ober Verwaltungsgerichts für sie bestimmten Tische ein anonymes Schriftstück, worin sie aufgefordert wurden, während der Berathung des Gerichtshofes, also während seiner Abwesenheit, im Verhandlungssaal nicht zu sprechen und nicht zu essen. Auch wurde ihnen angedeutet, daß es besser sei, jedes Gähnen zu unterbrücken. Während der Berathung der neulich verhandelten Sache des Theaterdirektors Samst wollte dessen Vertreter, Rechtsanwalt Mittwoch Abend 7 Uhr von folgenden Lokalen aus statt: Schnirber, Alsbald veranlaßte ihn der Sekretär Schwertfeger, seinen Schmauß Die Flugblatt- Vertheilung im dritten Wahlkreise findet Rosenstod, in demselben Saale sein harmloses Brötchen verzehren. Admiralfir. 21; tramm, Ritterstr. 128; Hornoff, Elisabeth- llfer 52: draußen fortzusetzen. Da wohl faum ein Befehl von„ oben" Admiralfir. 21; Stramm, Ritterstr. 123; Hornoff, Elifabeth- Ulfer 52; anzunehmen ist, und den Sekretären eine Disziplinarbefugniß über Beutert, Köpniderstr. 88; Richter, Franzstr. 1, Ede Schmidstraße; Publikum, Breßvertreter und Anwälte nicht zusteht, so kann man Goßlau, Sebastianstr. 81; Lenz, Alte Jakobstr. 69; Ladewig, Kommandantenstr. 65; Wörner, Kürassierstr. 10a; Flid, Simeonstr. 23. ich das Verhalten des Herrn Sekretärs nur aus unbefugtem Uebereifer erklären. Die Parteigenossen des fünften Berliner Wahlkreises Die Rettungsgeräthe, die sich an den hiesigen Wasserläufen werden darauf aufmerksam daß am Mittwoch Abend 7 Uhr befinden, sind im Jahre 1898 nach den der Direktion der Straßeneine Flugblatt Verbreitung stattfindet. Die Genoffen reinigung zugegangenen Anzeigen in 25 Fällen zur Rettung Er mögen sich in folgenden Lokalen einfinden: Knötsch, Hirtenſtr. 10; trintender in Anwendung gekommen und zwar 20 Mal mit und Wittschow, Kleine Hamburger- und Elsasserstraßen- Ecke; Schmidt, 5 Mal ohne Erfolg. Louisenstr. 5; Eichhorn, Greifswalderstr. 3; Kunow, Mendelssohn
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Die Berliner Hauswirthe. Wie zu erivarten war, hat der Todtenliste der Partei. Friz Thiele, einer der ältesten straße 16. Bund der Berliner Grundbesizer- Vereine das Angebot des Berliner Parteigenossen Leipzigs , ist am Sonntag im Alter von 65 Jahren Achtung, fechfter Wahlkreis! Die Genossen und Genoffinnen Miether- Vereins, durch beiderseitige Vertreter ein gemeinsames, für in Comewig gestorben. Geboren in Connewig, ein Proletarierfind, werden ersucht, an der morgen Mittwoch, Abends 8 Uhr, ganz Berlin giltiges Miethsvertrags- Formular festzustellen, abgelehnt erlernte Thiele die Schriftfeßerei, trat 1858 in den damals demo- stattfindenden Flugblatt- Berbreitung regen Antheil zu und zwar mit der Begründung, daß es nicht gerathen erscheine, mit tratischen Turnverein, wurde 1864 Mitglied des Allgemeinen deutschen nehmen. Die Verbreitung findet von folgenden Lokalen aus statt: dem Miether- Vereine in Verbindung zu treten, da der Syndikus Arbeitervereins, betheiligte sich am großen Buchdruckerstreit des Johann Pfarr, Putligstr. 10. Schulz, Schwarzkopffstr. 11. desselben noch ganz fürzlich in einer Vereinsversammlung einen VorJahres 1865, gründete 1867 eine kleine Buchdruckerei und übernahm Franz Gleinert, Müllerstr. 7a. Bachgänger, Swine- trag gehalten habe, worin er in einer den Hausbesik verlegenden den Druck und Verlag des„ Demokratischen Wochenblatts", aus dem münderstr. 96. Rosin, Schönholzer- und Ruppinerstraßen- Ede. Weise vom Miethswucher und von wucherischen Hausbefizern allder„ Voltsstaat" hervorging, welchen er druckte, bis die Genossenschafts- Hoppe, Aderstr. 145. Hermann, Putbuserstr. 45. Bringemein gesprochen habe. Bevor die skandalösen Bestimmungen in buchdruckerei gegründet wurde. Durch Herausgabe einer Gärtnerzeitung mann, Prinzen- Allee 21. Schönfeld, Fehrbellinerstr. 9, Ede ben Berliner Miethskontrakten nicht durch das Gesetz unmöglich gegelangte er zu Wohlstand, blieb aber der Partei bis zu feinem Ende tréu. Ehristinenstraße. Die Vertrauensmänner. macht worden sind, wird auch kaum zu erwarten sein, daß selbst die** Mehrmals jezte er sich im Dienste der Partei großen Gefahren aus. unerträglichsten Bedrückungen ein Ende nehmen. und unter dem Sozialistengesetz hat er voll seine Schuldigkeit gethan, so daß er auf die Liste der Auszuweisenden kam. Von 1890 Doppelgespräche von 6 Minuten Dauer find von jetzt ab auch bis 1894 brudte er den„ Wähler", den Vorgänger der„ Leipziger haben in Betriebsjahre 1. April 1897 bis 31. März 1898 im Fernsprech- Verkehr mit den Niederlanden zulässig. Boltszeitung". Kein Redner, war Thiele im Stillen um so thätiger, 2645 982 M. eingenommen, 2487 184 27. ausgegeben und einen weit thätiger, als die meisten Genossen ahnen. Mancher, bent er ueberschuß von 158 798 M. gehabt. Im Vorjahre, 1. April 1896 Berl. Tagebl." meldet, gestern Morgen nach langem Leiden gestorben. Der bekannte Journalist Dr. Emil Schiff ist, wie das geholfen, wird seinen Tod schwer empfinden. Thiele's Leben ist, bis 31. März 1897, betrug die Einnahme 2 636 774 M., die Ausgabe" Berl. Tagebl." meldet, gestern Morgen nach langem Leiden gestorben. wie man fieht, ein Stück der Leipziger Parteigeschichte. Ehre seinem 2486 644 W. und der Ueberschuß 150 130 M. Den wichtigsten Theil Herr Schiff war der hiesige Korrespondent der Wiener Neuen der Einnahmen bilden die Standgelder. Sie beliefen sich im Freien Preſſe". lezten Jahre auf 1975 834 M., im Vorjahre auf 1 966 613 M. Für Die Strafgefangene Wittwe Stefansti, die am Freitag Abend das letzte Jahr ergiebt sich also ein Mehr von 9221 M. Das Mehr aus der Charitee entwichen war, ist bereits wieder ergriffen worden.
Andenken!
Die städtischen Markthallen