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deutsch - nationalen Abg. Wolf und Girsimahr eilten in die rechts ge Legene Journalistenloge, wo die slavischen Berichterstatter figen und wollten ben betreffenden Journalisten hinauswerfen. Diesem tamen jungczechische Abgeordnete zu Hilfe. Der Jungczeche Pospifchill versette Wolf rückwärts einen Schlag auf den Hinterkopf. worauf Wolf mit einem Fausthieb ins Gesicht Pospischill's antwortete. Wolf wurde in den Korridor vor der Journaliſtenloge gedrängt und Holansky von den Sungcachen Bospiſchill, Bhchodil, Rebloch und Solanet folange mit hageldicht niedersausenden Faustschlägen behandelt, bis ihm die Abgeordneten Hofer, Jro, Türk und Hochenburger zu Hilfe

tamen und ihn befreiten. Der Tumult verpflanzte sich in den Saal und der Prästbent schloß die Sigung, bevor die Abstimmung über die Tagesordnung vorgenommen werden konnte.-

Schweiz .

Der katholische Kanton Wallis , der sonst den fortschrittlichen Ideen feinen Platz gewährt, hat nach dem Vorbild des bekannten französischen Gesezes Berenger die bedingte Freilassung erst maliger Berurtheilter beschlossen.­

Frankreich .

Paris , 28. Januar. Der Ministerrath hat in einer außer ordentlichen Sigung beschlossen, daß der Justizminister am Montag in der Deputirtenkammer einen Gesezentwurf einbringen follte, wonach Revisionsjachen durch alle Kammern des Kaffations­hofes im Verein abgeurtheilt werden sollen, während die Kriminal­fammer, nachdem fie fich für die Zulässigkeit der betreffenden Revisions Gefuche ausgesprochen, zu einer vorbereitenden Untersuchung schreiten soll, die durch eine Kommission von mehr als dreien ihrer Mitglieder zu führen ist. Diese Maßnahme bedeutet eine Konzeffion an die Antirevisionisten, welche die Richter der Kriminalfammer verdächtigen, für Dreyfus voreingenommen zu sein. In dem Motivenbericht zu dem Gesetz entwurfe, betreffend die Aburtheilung von Revisionssachen, wird die

Reichstag .

Unfälle schützen soll, die durch die Ueberlastung des Schiffsteffel­Ventils hervorgerufen werden. Die Vorschriften sind gewöhnlich korrekt, 20. Sigung, Sonnabend, 28. Januar 1899, 1 hr. die Schuld wird daher jenen Personen zugeschoben, die die Führung Am Bundesrathstische: v. Pofabowsky, Kirpiz. des Schiffes übernommen haben. Das Versicherungsamt hat aber amt des Junern und zwar Kapitel: Gesundheitsamt. Die zweite Etats berathung wird fortgesetzt beim Reichs- höhere Gefahrenklaffe einzuschreiben und die von ihnen aus­den Berufsgenossenschaften nicht gestattet, die Schiffsbefizer in eine Abg. Dr. Müller- Sagan( frs. Vp.) erbittet Auskunft darüber, gearbeiteten Unfallverhütungs Vorschriften durchzuführen. Hier wie weit die Einrichtung einer neuen biologischen Abtheilung im tönnte die Einrichtung eines Museums für Unfall. Gefundheitsamt gediehen sei. berhütungs- Vorrichtungen viel helfen; ein derartiges freier Forschung zum Besten der Landwirthschaft sein. Doch die glänzend bewährt. Es wäre sehr wünschenswerth, daß uns endlich Graf v. Posadowsky : Die biologische Anstalt soll eine Stätte Museum besteht bereits in Paris und Brüssel und hat sich dort Sache befindet sich noch im Entwidelungsstadium. Vorerst muß die die vor so langer Zeit in Aussicht gestellte Unfallversicherungs- Novelle

Organisation im engen Rahmen vor sich gehen.

zugeht.

Abg. Dr. Böckel( wild. Ant.) spricht für die Förderung der eines Museums an. Abg. Möller( natl.) schließt sich dem Wunsche nach Einrichtung Wohlthätigkeit hat ja auf diesem Gebiete durch Errichtung von Heil­Forschungen zur Bekämpfung der Tuberkulose. Die private eines Museums an. Abg. Hize( 8.) befürwortet gleichfalls die Einrichtung dieses ſtätten viel gethan, aber sie ist nicht in der Lage, der Krankheit mit Muſeums, wünscht es aber erweitert zu ſehen auf das gesammte Erfolg zu steuern. Ich richte daher die Anfrage an die Regierung, Gebiet der Gewerbehygiene und des praktischen Arbeiterschußes. ob es nicht möglich ist, Reichsmittel zur wirksamen Bekämpfung der Tuberkulose zur Verfügung zu stellen.

Abg. Wurm( Soz.): Die Frage der Einrichtung eines Museums ist hier Graf Posadowsky: Es hat sich in Deutschland neuerdings ein bereits einmal erörtert Bentralfomitee zur Bekämpfung der Lungenschwindsucht gebildet. In sollten nur Vertrauen zur Regierung haben; das Muſeum worden. wir Es hieß damals, verschiedenen Provinzen sind Sanatorien errichtet, wozu die Mittel würde schon kommen. Das Vertrauen war da, das Museum ist durch hochherzige Gaben von Privatleuten zusammengekommen find. nicht gekommen. Und wir sind pessimistisch genug zu glauben, daß Um die Bewegung auf eine breitere Grundlage zu stellen, hat das man auch jetzt dafür kein geneigtes Ohr haben wird. Die Arbeiter­Bentralfomitee beschlossen, zu Pfingsten einen internationalen schaft hat freilich den dingenden Wunsch, daß das Museum zu stande Rongreß zu berufen, der die Bekämpfung der Schwind tommt, vor allem, damit die Gewerbe- Aufsichtsbeamten eine Stelle sucht vom wissenschaftlichen Standpunkt erörtern foll. Das Reich haben, an der sie lernen können, was alles zum Schutz der Arbeiter für diese Sache jetzt zu interessiren, halte ich nicht für praktisch. Die nothwendig ist. Es giebt jetzt nämlich viele Aufsichts­Bewegung, die aus der Bevölkerung selbst hervorgegangen ist, würde beamten, die gar nicht wissen, welche Vorrichtungen zur dadurch nur lahmgelegt werden. Üebrigens wäre ein solches Vor- Verhütung von Ünfällen es giebt, die daher von gewissen Miß­gehen auch mehr Sache der Landesregierungen. ständen glauben, daß sie nicht zu beseitigen sind, und daher auch gegen diefelben gar nicht vorgehen. Für solche Fälle würde das Regierung die Schlußanträge des Berichtes Mazeau's mittheilen, in welchen es heißt: Aus den vorangegangenen Thatsachen ergiebt sich, daß Bürsten- und Pinfelfabriken ein. Die Gefahr der Uebertragung würde eine sehr kostspielige Sache sein; ich weiß nicht, wie sich der Staatssekretär Graf Posadowsky: Die Einrichtung des Museums es rathsamer wäre, die Urtheilssprechung nicht der Kriminalkammer allein von Milzbrand durch die Roß- und Rinderborsten ist in diesen Be anzuvertrauen. In den Wandelgängen des Palais Bourbon heißt trieben für die Arbeiter sehr groß. Es soll ja bereits eine Ver- ezige Schazsekretär dazu stellt. Das Unfallversicherungsgesetz bedarf es, daß der Geſetzentwurf in der Deputirtenkammer eine lebhafte ordnung erlassen worden sein, die diesen Uebelständen abhelfen soll. bringend einer Reform. Wann die Novelle aber kommen wird, kann Debatte hervorrufen werde, daß er aber schließlich werde an- Im Interesse der Fabrikanten aber möchte ich darauf aufmerksam ich nicht sagen. Jedenfalls möchte ich erst abwarten, wie das In­genommen werden. Man glaubt auch, daß die Schlußanträge machen, daß durch die bisherige Desinfektionsmethode Schweine- baliditäts- und Altersversicherungs- Gesetz aussehen wird, wenn es Mazeau's die Opposition, welche sich im Senat erheben könnte, zum borsten vollkonimen ruinirt werden, während andererseits die Ueber­Schweigen bringen werden. Die in dem Berichte Mazeau's an geführten Thatsachen sind nicht der Art, daß sie zu Disziplinarstrafen gegen die Richter Anlaß bieten könnten, deren Verhalten die Enquete herbeiführte. ­

Belgien .

Abg. Beckh- Koburg( freis. Vp.):

tritt für weitergehenden hygienischen Schutz der Arbeiter in Museum das beste Orientirungsmittel bilden.

tragung von Milzbrand durch Schweineborsten allein in feinem

Falle nachgewiesen wurde, sondern nur dann, wenn dieselben mit Rinder- und Roßhaaren vermischt waren. Ich bitte daher den Herrn Staatssekretär, in den neuen Verordnungen im Interesse der Judustrie Ausnahmebestimmungen für Schweinshaare zu erlassen. Graf v. Pojadowsky:

trieben, in denen nur Schweinsborsten verarbeitet werden, solche Krank­Heitsübertragungen festgestellt sind. Im Interesse der Arbeiter ist daher der baldige Erlaß der erwähnten Verordnung dringend nothwendig. Im Interesse der Unternehmer enthält die Verordnung einige Aus­nahmen für Material, das gegen die bisherige Desinfektionsmethode besonders empfindlich ist.

Brüffel, 27. Jamtar. Die radikalen und sozialistischen Abge­ordneten der Kammer haben einen Aufruf an das Land ver Jch theile die Ansicht des Herrn Vorredners, daß man nicht öffentlicht, in dem es u. a. heißt:" Die ministerielle Krisis, die aus hygienischen Gründen eine ganze Industrie außerhalb des Parlaments entstanden und gelöst und über die lahm legen darf. In der Verordnung, die in Kurzem publizirt jede Erklärung der Kammer und dem Senate verweigert werden wird, wird sicher den Wünschen der Industriellen in aus­worden ist, bildet einen Angriff auf unsere parla- reichendem Maß Genüge geleistet werden. Die Fabrikanten haben mentarischen Einrichtungen und zwingt die Opposition, ja allerdings immer behauptet, daß noch nie durch Schweinsborsten die Berufung an das Land einzulegen. Rechte ber Milzbrand auf Arbeiter übertragen sei, die Sachverständigen selbst ist tief entzweit. Die neue Regierung, um eine haben dies aber auf Grund der Thatsache bestritten, daß auch in Be­fünftliche und wadelige Mehrheit zu befestigen, wird nicht zögern, die gehässigsten Parteistreiche, die skandalöfesten Man schereien der Wahlbezirke zu versuchen, um den Ausdruck des nationalen Willens zu fälschen, die Vertretung der demokratischen Parteien ein zuschränken und der gegenwärtig in der Macht befindlichen Partei eine künstliche Mehrheit auf immer zu sichern. Wir Abgeordneten der Linken, Liberale und Sozialisten, werden einmüthig den Entwurf Abg. Dr. Endemann( natl.) fragt an, ob eine Aenderung willkürlicher Zerschneidung, für welchen die Regierung die Berant des Impfgefezes beabsichtigt werde. Jedenfalls darf an den wortlichkeit übernimmt, bekämpfen. Aber, um unseren Widerstand Grundlagen dieses Gesezes, das sich als sehr segensreich erwiesen zu stärken, um die geheimen Einflüsse zu besiegen, die versuchen, dem habe, nicht gerührt werden. Durch die allgemeine Verwendung der Lande ein Regiment aufzuerlegen, von dem es nichts wiffen will, animalen Lymphe ist die Gefahr der lebertragung von Strankheiten nahezu müssen wir alle Willensfräfte, alle Entschlossenheiten aufrufen! Alle ausgeschlossen. Im Uebrigen spricht sich Redner gegen die Zulassung politischen Vereinigungen und Arbeiterorganisationen müssen sich er- der Frauen zu den Universitäten aus; man solle viel heben! Die öffentliche Meinung, wie die gesammte Demiofratie mehr nach amerikanischem Muster eigene Universitäten für Frauen muß denen, die noch die Unbilligkeiten unseres Wahlregimes ergründen. schweren wollen, antworten: Nieder mit der Einzel- Abg. Krufe( natl.) auf der Tribüne fast unverständlich, scheint abstimmung! Es lebe das allgemeine Stimm Auskunft über die Impf- Enquete zu erbitten. recht!"

Abg. Lenzmann( frf. Vp.):

Dieser Aufruf ist in allen Gemeinden des Landes angeschlagen worden; er wird seinen Eindruck um so weniger verfehlen, als wünscht reichsgefeßliche Regelung des Jrrenwesens ja auch die Katholiken weit davon entfernt find, mit dem und bemüht sich, einige Beweise zu erbringen für die jeßige will­Vorgehen des Königs einverstanden zu sein. Namentlich ist fürliche Methode, die bei Internirungen angewandt wird. Eine ent­es die flerikale Arbeiterbevölkerung, welche von der ge planten Wahlreform eine Stärkung der Dottrinären und damit eine noch größere Verschleppung der Arbeiterfragen befürchtet, als unter dem konservativen Regime. So wenden sich die katholischen Arbeiter von Gent in ihrem Organ" Bolt" in scharfen Aus­briden gegen die Führer der katholischen Partei, welche vor dem Könige auf dem Bauche rutschen". Der Artikel schließt mit der zogen werden. Drohung, daß, wenn die Partei ferner bie reaktionären Pläne des Königs unterstütze, die Massen ihr den Rücken wenden würden.-

mündigte Frau Schürmann wurde in einer Frrenanstalt in Westfalen zurüdbehalten, nicht, weil ihr Zustand es erforderte, sondern weil man annahm, fie tönnte fich ein Leid authun; der Anstalts­direktor, sie selbst und ihre Familie wünschten ihre Entlassung, der Landesdirektor aber gestattete sie nicht! Es müsse also unbedingt die Entscheidung hierüber der Willkür der Verwaltungsbehörde ent Staatssekretär Graf Pojadowsky:

aus dem Hause herauskommt.

1

Abg. Röficke( frs. Bp.): Die Einwände des Herrn Staatss ſekretärs find nicht stichhaltig. Es handelt sich bei dem Museum vor Ueberzeugung, daß ein solches Museum dringend nothwendig ist. allem darum, Anregungen zu geben. Die Sachverständigen sind der Der Minister überschäßt die Kosten. Die deutsche Industrie wird gern bereit sein, die Modelle gratis herzugeben.

Abg. Frhr. v. Stumm( Np.) stimmt dem Abg. Röside aus. nahmsweise bei. Er warnt vor beständigen Aenderungen der Ver ſicherungs- Gesetzgebung, die die Betheiligten nur verwirren. Jezt muß vor allem das Altersversicherungs- Gesez geändert werden. Hierauf wird das Kapitel Versicherungsamt bewilligt. Beim Kapitel Physikalisch - technische Reichsanstalt fragt Abg. Schmidt- Elberfeld( frf. Bp.), wie fich die Regierung zur Errichtung eines Material Prüfungsamtes stelle, das er im Vorjahre angeregt habe. Abg. Möller( natl.) schließt sich im Wesentlichen der Anregung des Abg. Schmidt an, fürchtet aber eine Beeinträchtigung der einzel­staatlichen Anstalten.

Staatssekretär Graf v. Posadowsky ist davon überzeugt, daß eine solche Anstalt für unsere Industrie von großem Ruger Das Kapitel wird bewilligt.

wäre.

Beim Kapitel Kanalamt wünscht

Abg. Hahn( fons.) größere Ausweicheftellen im Nordostsee Kanal, was Geheimrath v. Jonquière zu fostspielig findet.

Das Kapitel wird bewilligt, der Rest des Etats des Reichsamts des Innern gleichfalls. Hierauf wird die Weiterberathung( Marine und Post­Etat) auf Montag 1 Uhr vertagt. Schluß 6 Uhr.

Parlamentarisches."

Im Abgeordnetenhause müssen, ehe die Präsidentenwahl vorgenommen werden kann, die Wahlen einer befchlußfähigen An­zahl von Mitgliedern geprüft sein. Die Abtheilungen hatten daher gleich am zweiten Tage der Tagung fich an die Wahl­prüfungen gemacht; die überwiegende Mehrzahl der Mandate wurde für vorläufig giltig erflärt. An die Wahlprüfungskommission find die Wahlen aus acht Wahltreifen abgegeben worben, bei benen es sich um 13 Abgeordnete handelt. Die Wahl im Kreise Teltow Beestow Stortow- Charlottenburg, Ring und Felisch, von deren Anfechtung wegen der Vorkommnisse bei Die Regierung hält an dem Reichs- Impfgeset fest, weil seine ben Abtheilungen nicht angefochten worden, und da bis jetzt Wahl­den Wahlmännerwahlen in Charlottenburg gesprochen wurde, ist von Die Sozialdemokraten feßen außerdem ihre Agitation für die Nothwendigkeit erwiesen ist. Nur die Ausführungs- Bestimmungen anfechtungen dagegen noch nicht eingegangen find, dürfte diese Wahl Rufhebung des Stellvertretungs- und Loskanfosystems in der werden in gewisser Hinsicht abgeändert werden. Armee mit großem Eifer fort. Am heutigen Sonntage werden Eine reichsgefegliche Regelung des Irrenwesens ist nicht nach Ablauf der vierzehntägigen Frist vom Tage der Eröffnung der wieder eine Reihe Versammlungen und Demonstrationen ab- angängig. Dicje Zustände können nicht durch Geseze geändertagung, also nach dem 30. Januar, endgiltig für giltig zu er sein. gehalten. werden, sondern lediglich durch eine strenge Kontrolle. Und diese ist Die Interpellation Szmula, betr. ben Mangel an land England. Aufgabe einer besonderen sachverständigen Behörde. Dem Abg. Lenz­mann erwidere ich aus meiner eigenen Erfahrung, daß nichts so wirthschaftlichen Arbeitern, foll am Montag auf die trügerisch ist wie die Feststellung, ob jemand geisteskrant ist oder Tagesordnung des Abgeordnetenhauses gefegt werden. Man rechnet nicht. Die Angehörigen fordern oft die Entlaffung des Kranten, aber in parlamentarischen Streifen mit der Möglichkeit, baß die Staats­weil sie nicht die Benfion zahlen wollen. Und der Geiftestrante fann regierung die Beantwortung der Anfrage ablehnen werde. fich auch so zusammennehmen, daß er den Anschein erweckt, gesund Aerztliche Ehrengerichte. Dem Abgeordnetenhause ist det zu sein. Da sind eben die Aerzte maßgebend. Gefeßentwurf, betreffend die ärztlichen Ehrengerichte und das Umlagerecht der Kaffen für Aerzte zugegangen.

Loudon, 28. Januar. Daily Mail" melbet aus Kairo , die englische Regierung habe die egyptische Regierung benachrichtigt, daß Lestere an England die Summe von 250 000 fund Sterling zurüdauerstatten habe, da England diesen Betrag für die Wieder eroberung des Sudans verausgabte.- Spanien

. Madrid

, 28. Jamar. Die Cortes werden am 20. Februar gufammentreten. Die Regierung wird wegen der Abtretung der Philippinen einen Indemnitäts- Antrag einbringen. Wie es heißt, soll die Tagung nur von turzer Dauer sein und werde der Ministerpräsident Sagasta sodann der Königin- Regentin die Ver­

trauensfrage stellen. Türkei

.

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Abg. Lenzmann( Frf. Vp.) befürwortet nochmals die reichs­gefeßliche Regehung des Irrenwesens; bloße leberwachungs­maßregeln reichen da nicht aus, wenn Beamte sich über die Gründe, die überhaupt zur Internirung berechtigen, nicht flar find.

Abg. v. Grand- Ny( 8.) hält die reichsgesetzliche Regelung des Irrenwesens nicht für nothwendig und geht dann auf die Aus: führungsbestimmungen des Magazines Gesezes ein; das Sesamöl habe sich als Erkennungsmittel nicht bewährt. Bei den Viehseuchen, speziell bei der Maul- und Klauenjeuche, feien die bestehenden strengen Absperrungsmaßregeln gegen die be­treffenden Höfe nicht nothwendig.

Parkei- Nachrichten.

Der fozialdemokratische Wahlverein in Stettin hatte am Jahresschluß 786 Mitglieder; davon hatten 345 ihre Beiträge boll bezahlt, während 391 zum Theil seit sechs Monaten reftirten. Die Jahreseinnahme betrug, einschließlich eines Raffenbestandes von Von einem grausen Mordattentat auf dem Sultan berichten 677,11 M., insgesammt 2357,66 M., die Ausgabe 1877,88 M. Unter die Times" aus Konstantinopel : Es sei danach ein Stomplott gegen ben Mitgliedern des Vereins befanden sich am Jahresschluß ben Sultan entdeckt worden. Während der Zeremonie des Kussens Abg. Graf Bernsdorff- Uelzen( Welfe) wünscht die Bewilligung 278 Arbeiter ohne nähere Berufsangabe, 67 Tischler, 60 Maurer, des Prophetenmantels follte Abdul Hamid ermordet werden. Der größerer Mittel für die Erkennung von Thierkrankheiten. 54 Zimmerleute, 30 Schloffer, 28 Töpfer, 25 Restaurateure, 16 Maler, Anschlag wurde von einem der Verschwörer der Polizei verrathen, Abg. Franken( natl.) befürwortet die Bekämpfung der Schwind- 16 Schuhmacher, 12 Kaufleute, 13 Buchdrucker, 11 Stellmacher, die durch die übereilte Verhaftung bon vier Personen sucht in ihrem eigenen Herde durch ein Reichs- Wohnungsgeseh. 10 Buchbinder. Die übrigen Gewerbe waren mit weniger als je die Flucht der übrigen Verschwörer ermöglichte. Von wem der Abg. Dr. Hahn( Bund der Landw.) schließt sich den Ausführungen 10 Mitgliedern vertreten. Mord geplant wurde, wird nicht gefagt; auffällig ist es jedenfalls. des Grafen Bernsdorff an, hält die strengen Absperrungs: Der Sozialdemokratische Verein für Ottenfen und Ums, daß schon seit mehreren Tagen in Berichten verschiedener auswärtiger maßregeln auf den einzelnen Höfen nicht für nothwendig, gegend hatte Ende 1897 girta 1800 Mitglieder. Im Laufe des Blätter erwähnt wurde, man sei einer neuen armenischen Ver­Jahres 1898 hat sich diese Zahl leider auf 1425 vermindert. schwörung auf der Spur; dann las man von entdeckten jung­türtifchen Umtrieben, und zulegt hieß es, von Paris aus seien Flugblätter eines albanesischen Komitees verbreitet worden, in benen mit Nache für die bisher ungefühnte Ermordung Ghani Beys in Konstantinopel gedroht werde. Nachdem auf das Eintreten eines Attentats dermaßen gründlich vorbereitet worden ist, wird wohl der Sultan selber nicht an den schrecklichen Anschlag auf sein Leben glauben.­

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wünscht dagegen abfolute Sperrung der Grenzen! Vizepräsident von Frege: Nunmehro ist die Diskussion ges fchloffen. S

Der Sozialdemokratische Verein von Dresden- Altstadt hatte nach der legten Statistit 1109 Mitglieder, darunter 350 Stein Das Kapitel wird der Budgetkommission überwiesen. arbeiter, 100 Tischler, 86 ungelernte Arbeiter, 66 Buchdrucker, Beim Kapitel Patentamt fordert Abg. Möller( natl.) bessere Besoldung der technischen Silfs. 60 Schloffer und Dreher, 45 Maurer, 42 Maler und Anstreicher, beamten im Patentamt, sowie Anstellung von Spezialisten für die 28 Schneider, 23 Kaufleute, 21 Zimmerer, je 20 Töpfer und Schant Beurtheilung der nachgesuchten Batente, damit eine Beschleunigung wirthe, je 19 Klempner und Schuhmacher, 17 Markthelfer, 18 Sattler , in der Erledigung der Gesuche behufs Ertheilung eines Patents ein- e 11 Metallschläger, Hutmacher und Bildhauer, 10 Händler. Alle übrigen Berufe waren mit weniger als 10 Mitgliedern vertreten. Geheimrath Sanh: Die möglichste Beschleunigung in der Er- Die Einnahmen des Vereins betrugen im letzten Jahre, einschließlich des früheren Kassenbestandes, 11 529,54 9., die Ausgaben ledigung der Patentgesuche wird schon jetzt angestrebt. Dagegen 11 400,08 M.( darunter 5598,53 m. Kosten der Reichstagswahl). würde die Vervielfältigung der zu patentirenden Gegenstände, wie berufenen Kriegsgerichts werde auf schuldig und auf Dienstentlaffung sie eine Sachverständigen- Prüfung mit sich bringen würde, einen au start besuchten Réunion privée, sich an den Gemeinderaths großen Kostenaufwand verursachen.

Amerika.

Korruption in der amerikanischen Armee. Aus New- York

wird gemeldet, bas Urtheil des gegen den Generalfommissar für die Berpflegung der Truppen, General Eagan, ein

Lauten. New- York

, 28. Januar. Ein Telegramm aus Washington be fagt, nach Meldungen des Generals Otis habe sich die Lage auf den Philippinen gebessert, die Erregung habe nachgelassen.

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treten könne.

Beim Kapitel Neichs- Versicherungsamt weist Abg. Rösicke( wildlib.)

auf die Gefahren der Binnenschifffahrt hin. Man weiß sich in jenen Streisen nicht mehr Rath, wie man sich gegen die vielen

Jn Colmar i. E. beschlossen unsere Parteigenossen in einer Wahlen weder selbständig noch durch Unterstüßung einer bürger lichen Bartei zu betheiligen. Ausschlaggebend für diesen Beschlug waren die zahlreichen üblen Erfahrungen, die unsere Parteigenoffen, mit den Gemeindevertretern aus dem Lager der bürgerlichen Dento tratie gemacht haben, die von ihnen früher unterstügt worden find