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Ein Tagesbefehl ist kein wohlgemeinter Rath, in Wahlsachen ist auch solch wohlgemeinter Rath überflüssig. Das Eintreten der Be­börden für die sogenannten staatserhaltenden Parteien ist unzulässig. Der Begriff staatserhaltend wechselt zudem fortwährend. Die ganze Geschichte hat schließlich nur den Erfolg, daß die Wahl des Abg. Rickert tafsirt werden muß.

non des Jot

zulässig. Der Staatsjefretär hat sich ganz unzweideutig dahin gefestigt, daß sie anderen Parteien Vorwürfe machen dürfen? nach Beginn des Jahres in die Liste aufgenommen werden beziv. ausgesprochen, daß er das Verhalten des Herrn v. Bietersheim nicht wenn die Herren dann weiter behaupten, wir verhüllten jezt unsere schon vor Schluß des Jahres ausscheiden, bekommen natür­billigt und daß er Maßnahmen getroffen hat, eine Wiederholung Ziele, weil wir in den großen Städten unseren Kulminationspunkt lich weniger als 12 Monatsportionen im Jahre. Für 1897/98 jolchen Vorgehens zu verhindern. Nun hat Herr v. Shumm diese überschritten hätten und mit unserem eigentlichen Programm auf( bezw. 96/97) ist durchschnittlich jeder der 31 332( 30 135) ver Erklärung bemängelt und wir halten es für angezeigt, unser Ein- dem Lande keine Geschäfte machen könnten, so beweisen die letzten schiedenen Almofenempfänger als nur mit 106/10( 105/10) Monats­verständniß mit der Erklärung des Staatssekretärs ausdrücklich hier Wahlen gerade das Gegentheil. Wir haben, um den Ausdruck der portionen und ca. 147( 145) M., jedes der 11 674( 11 324) ver­zu bekunden.( Beifall.) Herren von der Rechten anzuwenden, dort die besten Geschäfte ge- fchiedenen Pflegekinder als nur mit 95/10( 95/10) Monatsportionen Abg. Gröber( 3.): macht. Und das ist sehr natürlich. Die politische Unterdrückung, und ca. 61( 60/2) M. unterstügt anzusehen. Neben den laufenden die bie Konservativen predigen, die ökonomische Ausbeutung der Unterstützungen wurden noch 675 066( 612 237) M. in 79 450 breiten Massen durch ihre Zoll- und Liebesgabenpolitik muß die Wähler( 74 862) Portionen für außerordentliche Unterstügungen nothwendig in die Sozialdemokratie hineintreiben.( Sehr richtig!) ausgegeben, nämlich an ständige Almojenempfänger 123 3661/2 Auch auf dem Lande gehen den Leuten schließlich die Augen auf( 114 451) M. in 18 250( 17 182) Portionen, an ständige Pflegegeld­über dem Treiben der Agrarier und der Reaktion.( Unruhe rechts.) empfänger 58 007( 52 429) M. in 7363( 6911) Portionen, an nur Was nun die angebliche Aeußerung eines unserer Kandidaten über vorübergehend Unterstützte 493 6921/2( 445 357) M. in 53 837 seine Königstrene anlangt, so hat er damit den Grafen Klindow-( 50 819) Portionen. Die Zunahme, die in allen diesen Zahlen Vielleicht hat er gemeint, daß die konservative Politit mit wirklicher Von besonderem Interesse ist die Durchschnittszahl der laufend ström, wenn sie wirklich so gefallen ist, doch mur ironifiren wollen. hervortritt, ist nicht blos eine absolute, sondern auch eine relative. Königstreue nicht in Einklang zu bringen ist. Unterstützten. Auf je 10 000 Personen kamen 1897/98( beztv. 96/97 Es ist eine eigenthümliche Erscheinung, daß die Herren von der und weiter zurück bis 91/92) pro Monat durchschnittlich 215( 211, Rechten feine Gelegenheit unbenutzt lassen, um hier eine 209, 202, 198, 188, 178) Portionen Almofen- und Pflegegeld. Troy Debatte über die Sozialdemokratie heraufzuführen.( Widerspruch dieser Zumahme bleibt die Zahl der Unterstüßten ebenso wie die rechts.) Uns fann das jedenfalls nur recht sein. Sie( zur Rechten) Höhe der Unterstützungen noch weit hinter dem wirklichen verrathen, aber damit nur Ihre eigene Schwäche.( Sehr richtig! Bedürfniß zurüd bei den Sozialdemokraten.) Sie suchen offenbar nach jeder Gelegen­

Abg. Rickert( frs. Vg.):

Herr Gröber wird hoffentlich nicht so graufam fein, meine Wahl zu tafsiren.( Heiterfeit.) Dem Abg. Frhin. von Stumm erwidere ich, daß die Wahlprüfungs- Kommission stets und ständig die Be­einflussungen von Beamten für unstatthaft erklärte.

Abg. Graf Klinckowström( fons.):

Auf die Zweckmäßigkeit des Erlasses will ich nicht eingehen, aber ich möchte der Regierung doch das Recht einräumen, gegen die staats­unstürzenden Tendenzen der Sozialdemokratie Front zu machen. Der Erlaß des Herrn von Wietersheim mag nicht ganz geschickt sein, heit, um nach oben hin Ihre Tapferkeit im Stampfe gegen die Nichts einfacher, als so was! Mehrere staatserhaltende er richtete fich aber doch nur gegen die nicht staats- Sozialdemokratie zu beweisen und sich dafür oben Dankbarkeit zu Blätter berichten:" Der Kampf gegen die Prostitution wird, erhaltenden Parteien. Die Charalterifirung der Partei des sichern in der Förderung Ihrer wirthschaftlichen Interessen.( Unruhe wie man uns schreibt, in Berlin neue Formen annehmen. Bon Herrn Singer ist in dem Erlaffe ganz zutreffend. Herr Singer rechts.) Diesen Eindruck muß Ihre Haltung auf jeden Un- Seiten des königl. Polizeipräsidiums ist den jämmtlichen hat sich 11111 feine Stellung zur Monarchie herumgedrückt. befangenen machen. Die ganze heutige Diskussion ging von dem Berliner Kirchengemeinden ein Schreiben zugegangen, das sich mit Sind Sie antimonarchisch oder nicht?( Rufe links: Ja!) Nun also, Tagesbefehl aus. 7/8 des Reichstages hat ihn als Eingriff der Frage der Bekämpfung der Brostitution beschäftigt. Das Polizei­wir sagen Ihnen, daß für uns Deutschland und Monarchie uns in die Wahlfreiheit gemißbilligt. Diese Thatsache wollen Sie( nach präsidium erklärt sich bereit, den Kirchengemeinden regel­zertrennliche Begriffe sind und nur über unsere Leichen geht der rechts) verwischen durch Halloh und Hurrah gegen die Sozial- mäßig genaue Listen der in den Gemeinden wohnenden und unter Weg zur Republit.( Lachen links.) Ihre Partei ist revolutionär, wie demokratie!( Unruhe rechts. Sehr richtig bei den Sozialdemo- fittenpolizeilicher Kontrolle stehenden Personen zu übermitteln, unter erit aus den Aeußerungen Kautsky's hervorgeht, die dieser auf dem fraten.) Es ist Ihnen in diesem Falle nicht gelungen und wird der Voraussetzung, daß die einzelnen Gemeinden ihrerseits das Polizei­Stuttgarter Parteitag gethan hat und den Sie ja hoffentlich als Ihnen auch später nicht gelingen. Bir aber find zufrieden, daß der präsidium zu unterstützen bereit sind. Es wird also ein Hand Autorität anerkennen werden. Das geht auch aus ihrer Viteratur Tagesbefehl von zuständiger Stelle aus verurtheilt worden ist und in Handgehen geplant. Das Polizeipräsidium ist von hoher hervor, die sehr gefchickt abgefaßt ist, so daß sie immer hart am wünschen nur, daß Herr Tirpitz genügend Festigkeit besist, um dem Stelle zu diesem Schritt veranlaßt, er fußt auf einem Synodal­Staatsanwalt vorbeirutscht.( Heiterfeit.) Es paßt Ihnen nur nicht, Austurm des Herrn v. Stumm zu widerstehen!( Bravo ! links). beschluß aus Anlaß der bekannten Aeußerung des Predigers Berlin , gerade jezt die antimonarchische Taktik hervorzukehren, weil sic Abg. Frhr. v. Stumm( Rp.): die so unliebfames Aufsehen erregt hat. Wehrere Kirchengemeinden, jelbst darüber klar sind, daß Sie in den großen Städten Ihren Wir haben durchaus nicht die Sozialistendebatte heraufgeführt, wie z. B. St. Jakobi, Simeon 2c. haben zu dieser wichtigen, Höhepunkt erreicht haben und auf dem Lande mit revolutionären sondern die Sozialdemokraten. Wenn die Sozialdemokratie auf dem praktisches Christenthum erfordernden Frage schon im Bhrasen keine Stimmen zu fangen sind.( Sehr richtig! rechts; Lande besondere Erfolge erzielt hat, so beweist das nur, wie gefähr- Brinzip Stellung genommen, sie sind bereit, die vorgeschlagene Widerspruch links.) Mein Gegenkandidat, auch ein Sozialdemokrat, lich die Sozialdemokratie ist und wie nothwendig ihre Bekämpfung Organisation ins Leben zu rufen." hat erklärt, er sei ebenso königstreu wie wir Konservative.( Rufe mit allen gesetzlichen Mitteln ist. Vom Monarchismus versteht der Dies die erste Hälfte der Mittheilung, die wir wörtlich nach Der Herr heißt Braun- Memel. Herr Abg. Singer nicht das ABC. Eine feindselige Haltung zur Marine- den Berl. N. Nachr." wiedergeben. Bolizei und Kirchengemeinde Singer muß doch der Behörde das Recht zugestehen, Arbeiter, die verwaltung liegt mir durchaus fern. Aber wir können auch einmal bilden einen Bund gegen die Prostitution in der Einsicht, jagen, es würden dann keine Arbeiter zu haben sein, so sage ich, noch lange teine Denunzianten. ich als Sozialdemokraten bekennen, zu entlassen, und wenn Sie mit der Regierung nicht einverstanden sein. Deswegen sind wir daß der Kampf gegen diese Eiterbeule am Körper der gött­glauben Sie nur nicht, daß Alle, die für Sie stimmen, Sozial Demokraten find. Sie sind Mitläufer und laufen von Ihnen weg. fobald sie sehen, daß die Behörden ernsthaft gegen die Sozial­demokratie vorzugchen entschlossen find.( Beifall rechts.)

links: Namen nennen!).

Abg. Frhr. v. Stumm( Rp.):

Jch bleibe dabei, daß die Staatsverwaltung feine notorischen Sozialdemokraten in ihren Diensten behalten darf; das hat auch ein

zu Werke gehen kann.

Abg Graf Kliucowström( f.): Die Aeußerung des Herrn Braun- Memel war keineswegs ironisch gemeint. Die Sozialdemokratie ist nur deshalb auf dem Lande in Steigen begriffent, weil sie ihre wahren Ziele verbirgt.

Ohne weitere wesentliche Debatte wird hierauf der Nest des Marine- Etats bewilligt. Hierauf vertagt sich das Haus.

lichen Weltordnung praktisches Christenthum und eine bereits vor Wie wird der Bund sein geschlagene Organisation erfordere. praktisches Christer tjum bethätigen? Wird er sich mühen, die Ur­a chen zu beseitigen, die tausende und abertausende Mädchen in die Prostitution hineinpeitschen? Wird er dafür sorgen, daß kein Mädchen mehr nöthig hat, in der Nähwerkstatt oder auf seiner Dachkammer von früh bis in die sinkende Nacht für ungerlöhne zu arbeiten, wird er die Arbeiterinnen Urtheil des Ober- Verwaltungsgerichts ausgesprochen. Daz in jeder nächste Sigung: Dienstag 1 Uhr( Antrag Bachem über Abgewertschaftlich organijiren, damit sie sich aus sich selber heraus materiell und sittlich heben? Aeußerung eines Beamten bei den Wahlen eine Wahlbeeinflussung ändermung des Bolltarifes. Etat für Kiautschou, Poſtetat). Schluß liegt, ist durchaus nicht die konstante Pragis der Wahlprüfungs- 6 Uhr. Ach nein! Wie kann man der Polizei, und den Kirchengemeinden Kommission gewesen. Sollte jeder Wähler nur dem eigenen Ge­nur so etwas zutrauen! Wie die Mittheilung in der staats­wissen und der eigenen Ueberzeugung folgen dürfen, so müßte auch and audio Usd erhaltenden Bresse weiter besagt, handelt es sich einfach um Folgendes: die Agitation der Parteien verboten werden, die eine viel gefähr- long sho Kommunales. " Zunächst wird es sich für die Kirchengemeinden darum handeln, lichere Waffe zur Beeinflussung der Wähler ist, als die Außerungen durch die Mitglieder des Kirchenrathes die Hauswirthe, in eines Beamten, der doch immer nur mit einer gewiffen Borjicht berathung der Magistratsvorlage betreffend die kontrattliche ihnen zu sprechen. Auch tönnen die Hauswirthe in Zukunft Der Ausschuß der Stadtverordneten- Versammlung zur Vor- deren Häuser Sittentontrollpflichtige wohnen, aufzusuchen und mit Abg. Singer( Soz.): Annahme von Schulärzten für 20-25 Gemeindeschulen hat bei dem in ihrem Bezirk wohnenden Mitgliede des Kirchen­gestern Abend unter Vorsiz des Stadtverordneten Schwalbe und in An- raths oder dem Borsigenden stets Auskunft über die in Die Aeußerungen der beiden Vorredner zwingen mich zu einer wesenheit des Bürgermeisters Kirschner und des Stadtschulraths Bertram ihren Häusern wohnenden Personen erhalten, während jett Furzen Erwiderung. Ich kann nur konstatiren, daß mit Ausnahme eine eigung abgehalten, welche durch die Generaldebatte aus eine solche Auskunft weder auf den Polizeibureaus noch an anderen der Herren von der Rechten die übrigen Parteien ein Eingreifen von gefüllt wurde. Nach Beendigung derselben hat der Ausschuß be- Stellen zu bekommen ist. Die Hauswirthe, die in Zukunft unfitta Beamten bei den politischen Wahlen, wie es der Tagesbefehl vor- schlossen, sich im Prinzip versuchsweise mit der kontrattlichen liches Treiben in ihren Häusern dulden, können dann bei Anklagen stellt, auf das Entschiedenste verurtheilt haben, und ich erkenne gern Annahme von 20 Schulärzten einverstanden zu erklären, welche wegen kuppelei nicht mehr vor Gericht vorschüßen, daß sie von an, daß Herr Tirpik in durchaus richtiger Weite den Standpunkt ver- auf die bestehenden 10 Schulkreise vertheilt werden sollen. Es dem Treiben in ihren Häusern keine Kenntniß gehabt und sich nicht treten hat, daß es nicht Aufgabe der Marineverwaltung sei, die politische soll dann dem Magistrat überlassen werden, Freiheit ihrer Arbeiter zu beeinträchtigen. Herr v. Stumm aber hat die Schultreise zwei, jedoch höchstens drei Aerzte zuzuweisen. jedem der davor hätten schützen können." Eigenschaft eines Staatsanwalts entwickelt und aus dem Tagesbefehr Spezialdebatte wird in der nächsten Sitzung des Ausschusses statt berausdeduzirt, daß es sich hier um einen Rath handelt. Ich bin finden, in der Hauptsächlich der Entwurf über die Aufgaben und nicht weiter erstaunt darüber, daß sich Herr v. Stumm im Gegensatz Stellung der Schulärzte, welchen der Magistrat der Vorlage an die zu Herrn Tirpitz befindet. Es ist eigenthümlich, daß gerade die Stadtverordneten- Versammlung beigefügt hat, zur Berathung ge­Marineverwaltung sich so sehr seines Mißfallens erfreut. Auch mit Auch mit langen soll. Herrn Hollmann hat er ja gekämpft und ist zu unserm Bedauern dabei Sieger geblieben. Charakteristisch für Herrn v. Stumm ist es, daß er es nicht verschmäht, in einer Art von versteckter Denunziation..( Unruhe rechts, Glocke des Präsidenten.)

Bizepräsident v. Frege: Herr Abg. Singer, in diesem Zu­fammenhange ist das Wort: Denunziation doch wohl nicht parlamentarisch?

Abg. Singer( fortfahrend): so will ich sagen, es ist charakteristisch, daß Herr v. Stumm es verstanden hat, über den Staatssekretär hinaus an eine höhere Stelle zu appelliren.

Tokales.

Der Wahlverein des dritten Kreises tagt morgen, Mittwoch, Abends 8 1hr, im Märlischen Hof". Admiralstr. 18e. Reichstags: abgeordneter Bau dert- Apolda wird die sozialpolitischen Debatten im neuen Reichstag fritisch beleuchten. Gäste haben Zutritt. Rege Betheiligung erwartet Der Vorstand.

Aus der städtischen Armenpflege.

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Das ist vorläufig Alles. Die Kirchengemeinden arbeiten mit der Polizei Hand in Hand und liefern den Staatsanwälten Material zu Kuppelei- Anklagen. Und diese Denunziationsthätigkeit, die die unglücklichen Prostituirten vollends zu gehezten wilden Thieren machen würde, wird in der mit harmloser Miene in Drud gegebenen Zuschrift: Prattisches Christenthum ge­nannt.

Wenn unseren Enkeln mur dies eine Dokument aus den letzten Zeiten einer dem Untergang geweihten Weltordnung übrig bliebe, es genügte, um ihnen begreiflich zu machen, daß an der Gesellschafts­ordnung von heute wirklich Hopfen und Malz verloren

war.

Die gestrige Todtenfeier zum Gedächtnisse Egidy's gestaltete sich zu einer imposanten Kundgebung. Der große Saal des Konzerthauses faninit den Gallerien war überfüllt und das Publikum setzte sich aus Angehörigen aller Schichten der Gesellschaft und aller Parteien zusammen. Die Gedächtnißrede des freireligiösen Predigers Ziegler von Königsberg war warm und betonte mit Glück das Streben Egidy's nach Einheit des Denkens, Redens und Handelns und nach Wahrheit. Sie vermochte jedoch nicht die kraft­bolle und eigenartige Natur des verstorbenen Volksmannes zu voller Anschauung und Geltung zu bringen. Egidy war bedeutender und von festerem Stoff als die Rede ihn erscheinen ließ.

Die städtische Gasdeputation hat unter Vorsiz des Stadt­

Wenn man die Sozialdemokraten aus den Reichsbetrieben ent­fernt und wenn man weiter auch, wie Herr v. Stumm meint, in Der eben erschienene neueste Bericht der Armendirektion über der Privatindustrie keine Sozialdemokraten mehr beschäftigen soll, den ihr verbliebenen Theil des städtischen Armenwesens d. i. fast dann rückt der Zeitpunkt immer näher, wo Sie einen Gefeßentwurf nur die sogenannte offene" Armenpflege( welche bloße machen müssen, daß die Sozialdemokraten keine Steuern mehr zu Unterstützungen durch Geld oder durch Nahrung, Kleidung, Feuerung, bezahlen und überhaupt keine öffentlichen Pflichten mehr zu über- ärztliche Behandlung u. s. w. unter Belassung der Unter nehmen haben. Es ist kaum der Mühe werth, den thatsächlichen st ühten in ihrer Wohnung gewährt) zeigt wiederum, daß Verhältnissen gegenüber sich mit solchen Behauptungen herumzu- von der seit Jahren in Aussicht gestellten Entlastung des Armenetats streiten. Die ganzen Zustände bringen es mit sich, daß noch immer nichts zu merken ist. Auch das Jahr 1897/98 hat teine unsere Industrie heute in immer umfangreicherem Maaße Abnahme der Zahl der Unterstützten bezw. der Summe der Unter- raths Namslan endgiltig beschlossen, den Betrieb der Gasanstalt I auf sozialdemokratische Arbeiter angewiesen ist. Ja, sagen stügungen, sondern eine weitere Zunahme gebracht. Im Jahre auf dem Stralauerplag einzustellen. Ferner beschloß die Deputation, Sie, die Wähler, die sozialdemokratische Stimmen abgeben, find 1897/98( beztv. im Vorjahre 96/97) beliefen sich die gesammten Ausfür die II. und III. Anstalt Koatsbrechmaschinen einzuführen, da noch keine Sozialdemokraten. Aber abgesehen davon, daß diese gaben der Armendirektion auf 7880 876( 7581 724) M. Nur ein die Nachfrage nach gebrochenem Koats sich fortdauernd steigert. Thatsache richtig ist, die Leute wählen doch sozialdemokratisch und ganz geringer Theil davon, 621 486( 645 413) 2., wurde durch das reicht Ihrer Auffaffung nach ja schon hin, um fie die bürger- Einnahmen gebedt. Das Weifte, 7 259 890( 6 936 811) M., mußte Welche ungehenerlichen Zumuthungen sich die Angestellten lichen Rechte verlieren zu machen. Diese Auffaffung ist geradezu aus Gemeindemitteln zugeschossen werden. Von den der Packetfahrt- Gesellschaft gefallen lassen müssen, zeigt folgender in antidiluvianisch. Ihre Hoffnungen und Wünsche an die Regierung Ausgaben tamen allein 5 988 899( 5 656 472) M. auf die durch die den Bureaus ausgehängte Direktionsbefehl: aber leiden Sie wie immer in Anklagen gegen die Sozialdemokratie. Ar mentommissionen geleisteten Unterstügungen. Jm Bureau VIII ist am Sonntag, den 8. d. M., durch Einbruch Wir haben wiederholt ausgeführt, daß wir innerhalb der heutigen Diese Unterstügungen find theils laufende( monatliche), theils außer eine Summe von über 400 M. geraubt worden. Zum Ersay der­Verhältniffe durchaus nicht Feinde des Reiches find. Wir haben ordentliche( meist einmalige). Die laufend unterstüten selben müssen der Bureauvorsteher Blant und der Bureauschaffner uns immer gegen den Partikularismus gewandt und haben häufig Personen zerfallen in Almojenempfänger und Pflegefinder Albrecht herangezogen werden, weil beide gegen ihre dies­im Gegensatz zur Rechten, Anträge, die von der Regierung tamen,( Waisen, die gegen ein Pflegegeld bei der Mutter als ihrer Pflegerin bezügliche Instruktion gehandelt haben, und zwar Ersterer dadurch, unterstügt. Ohne unserer prinzipiellen Auffassung etwas zu ver- gelassen werden.) Zu Anfang des Jahres 1897/98( bezw. 1896/97), daß er nicht flir Anwesenheit eines Beamten im Bureau geben, fönnen wir die Behauptung ruhig zurückweisen, also am 1. April 1897( beziv. 1896), standen in den Liften 27 027 forgte, wie dies nach der Vorschrift vom 23. September cr. geschehen Saß unsere Bestrebungen zur Zeit gegen das Deutsche Reich gerichtet( 26 069) Almojenempfänger und 9897( 9202) Pflegefinder. Im Laufe des foll, wenn größere Summen vorhanden sind, Leyterer dadurch, daß find.( Rufe rechts: Zur Zeit, zur Zeit!) Wir leben doch eben in Jahres wurden neu aufgenommen 4305( 4066) Almosen- er nicht, wie in der angezogenen Vorschrift ebenfalls bestimmt, um der Zeit. Dagegen haben wir gar feine Veranlassung, unfere anti- empfänger und 2277( 2122) Pflegekinder, so daß im ganzen Jahre 10 Uhr feinen Dienst angetreten hatte. So ungern wir sonst eine monarchische Gesinnung zu verbergen. Wir haben niemals behauptet, 31 832( 80 135) verschiedene Almofenempfänger und 11 674( 11 324) weitere Belastung der Bureau- Angestellten eintreten lassen, so müssen daß wir Monarchisten sind.( Heiterkeit bei den Sozialdemokraten.) verschiedene Pflegefinder unterstüßt wurden. In demselben Zeit- wir doch bei Vermeidung derartiger Vorkommnisse nunmehr bestimmen, Wir haben uns stets als Republikaner bekannt und Sie können uns raum schieden aus von den Almofenempfängern 3193( 3108), daß bon jetzt ab auch an allen Sonn- und Feiertagen unanter doch die Meinung nun einmal nicht nehmen, daß die Republik die nämlich durch Tod 1512( 1501), leberweisung an Krankenhäuser 2c. brochen zwei Beamte in jedem Bureau anwesend befte Staatsform innerhalb der bürgerlichen Gesellschaft ist. Wenn 913( 948), Umzug nach außerhalb 159( 121), Verzichtleistung oder zu sein haben, so daß es also in Zukunft überhaupt aus­Herr v. Klindowström mun emphatisch erklärt, Sie feien für die Entziehung der Unterstüßung 609( 588), und von den Pflegefindern geschlossen, daß niemand im Bureau anwesend ist. Alle aus der Monarchie und nur über Ihre Leichen hinweg führe der Weg zur 2098( 1927), nämlich nach Zurücklegung des 14. Lebensjahres 766 Nichtbefolgung dieses Befehls entstehenden Nachtheile werden Republik , so möchte ich doch an einige historische Thatsachen er-( 757), durch Tod, Ueberweisung an Krankenhäuser, Aufnahme ins den in Betracht kommenden Beamten zur Last gelegt innern. Ueber welche konservativen Leichen hinweg ist denn 1866 Waisenhaus, Umzug nach außerhalb, wegen Wiederverheirathung der werden. die Bertrümmerung einiger Monarchien erfolgt? Preußen hat Mutter, Besserung der Verhältnisse 2c. 1327( 1170), so daß bei Schluß. Den Betriebsvorsteher H., sowie die Herren St., K. und M. ja bamals ziemlich aufgeräumt.( Heiterkeit lints, Unruhe des Jahres, also am 31. März 1898( beziv. 97), noch 28 139( 27 027) beauftragen wir hiermit, sich durch geeignete Kontrolle von der rechts.) Weiter; haben Sie nicht in Ihrer eigenen Partei Leute, die Almosenempfänger und 9581( 9397) Pflegefinder in den Listen standen. Anwesenheit der diensthabenden Beamten in den Bureaus an Sonn- und empfohlen haben, unter die Sozialdemokraten zu gehen, wenn die Laufende Unterstügungen wurden durch die Kommiffionen Feiertagen von 2 Uhr Nachmittags bis 12 Uhr Abends zu überzeugen Regierung nicht Ihre Wünsche erfüllt? Jch erinnere Sie nur an gezahlt: an Almosen- Empfänger 4 601 856( 4 359 767) Mart in und etwaige Uebertretungen sofort der Direktion zu melden. Herrn Ruprecht aus Ransern; und Sie haben noch einen andern 382 218( 317 587) monatlichen Portionen also durchschnittlich Auch die Herren Bureauvorsteher ersuchen wir, sich gelegentlich von Herrn, der von den Ministern, die doch nur den Willen des Monarchen pro Monat 27 685( 26 446) Portionen von durchschnittlich 13,85 der ordnungsmäßigen Ausführung ihrer diesbezüglich gegebenen Be­zum Ausdruck bringen, gesagt hat, sie könnten ihm sonst was".( 13,73) Mart ( im Einzelfalle von unter 3 M. bis über 30 M.); fehle zu überführen. Berlin , den 12. Januar 1899. Die Direktion. ( Große Heiterfeit lints, Unruhe rechts.) Ihr alter Wahlspruch für Pflegetinder 711 977( 684 468) Mart in 111 212( 107 970) monat Starde. Stephan. bleibt eben: llnd der König absolut, wenn er unsern lichen Portionen also durchschnittlich pro Monat 9268( 8997) Man sieht, wie schwer es fich rächt, daß die Angestellten der 28illen thut". Da frage, ich, find wirklich die Herren Portionen von durchschnittlich 6,40( 6,34) Mart( im Einzelfalle Badetfahrt ihre Organisationspflicht nicht im genitgenden Maße er­der Rechten in ihrer monarchischen Ueberzeugung solvon 3 bis über 10 M.). Diejenigen laufend Unterstützten, die erst füllen.

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