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Donnerstag, 2. Oktober 1930.
Wr. 282.
Lohnauszahlung der Bergarbeiter
im Oftrauer Revier. Berghauptmannschaft Brünn entſcheibet
für die Unternehmer.
Alle Parteiorganisationen der österreichischen Arbeiterschaft. Ob die ans jedem Falle schwere Kämpfe bevor, vielleicht die Ruder gelangten Gewaltmenschen die Entschei- die schwersten, die sie bisher zu bestehen und andere Körperschaften dung über das gegenwärtige und fünftige hatte. Es geht gegen die Absicht der Etablicdie zu dem in der Zeit vom 17. bis 20. Oktober Regierungssystem von dem Ausfall der für rung eines Regimes der fascistischen Tyran - Die in Teplit Schönau stattfindenden Parteitag den 9. November anberaumten Parlaments- nei, für die Bewahrung der Demokratie und Delegierte entfenden und die für diese Delegier wahlen abhängig zu machen geneigt sein wer der Republik . Jeder Schlag des Herzens der Wie bekannt, hat das Revierbergamt in ten Nachtquartier wünschen, werden ersucht, die den, kann mindestens als fraglich angesehen sozialistischen Arbeiter aller Länder gilt in Währijd strau in dem Streit um die vierBestellung von Nachtquartieren gleich vorzuneh- werden. diesem gefahrenschwangeren Augenblick ihren zehntägige Lohnauszahlung im Bergbau im men, damit rechtzeitig ihren Wünschen Rechnung Auch wenn die schlimmsten Befürchtun- österreichischen Genossen und Brüdern und Interesse der Unternehmer entschieden unb sich getragen werden kann. gen nicht zutreffen sollten und Oesterreich das sie vereinigen sich in der Hoffnung, es möge auf den Standpunkt gestellt, daß die Einfüh traurige Schicksal erspart bleibt, das ihm die der tapferen, prächtigen Sozialdemokratie rung der Monatszahlung nicht im Widerspruch zum Gesetz aus dem Jahre 1912 steht, welches flerikal- fascistische Reaktion bereiten will, so Desterreichs gelingen, die Gewaltabsichten bestimmt, daß die Löhne im Kohlenbergbau stehen der österreichischen Arbeiterschaft in ihrer Todfeinde zuschanden zu machen! wenigstens vierzehntägig gezahlt werden müssen. Die Betriebsräte haben gegen diese Entscheidung Berufung an die Berghauptmann schaft in Brünn eingelegt und der Ausbruch eines offenen Konflikts wurde seinerzeit da durch verhindert, daß das Revierbergamt in Mährisch Estrau dem Einspruch der Betriebs.
Die Quartierbestellungen sind zu richten an die Adresse: Richard Lorenz, Kreissekretariat der deutschen fozialdemokratischen Arbeiterpartei in TeplißSchönau, Theresiengasse 18.
Eine Zeitlang war die Ursache des Regierungswechsels und des Sturzes Schobers nicht flar ersichtlich. Nach der Ernennung des
neuen Kabinetts find alle Nebel, die über die Hintergründe der letzten Vorgänge gebreitet waren, verflogen. Gestützt auf die durch die Republik deklassierten ehemaligen Wachtkreise und die entwurzelten Nugnießer des monar chistischen Regierungssystems soll das ist seit langen der Plan- eine Systemände rung vorgenommen werden, die einem Vernichtungskampf gegen die Demokratie gleich kommt. Die Reaktion sieht durch die aufsteigende Arbeiterklasse ihre Macht im Staate ernsthaft bedroht und sie sieht den Tag nahen, da die Sozialdemokratie durch die Gewinnung der Mehrheit der Bevölkerung das Schicksal des Staates wirkungsvoll wird gestalten fönnen. In fast allen Ländern vermag daher die Bourgeoisie dem demokratischen Regierungssystem feine Sympathie abzugewinnen, besonders aber in Oesterreich , wo schon bei den Wahlen 42 Prozent der gesamten Wäh lerschaft sich zur Sozialdemokratie bekannten. Darum arbeitet in Oesterreich alles, was die Arbeiterschaft haßt und was ihren weiteren Aufstieg zu fürchten hat, Klerus, Bourgeoisie, Unternehmertum, an der Organisierung der fascistischen Knüppelgarden. Abenteurer, Aristokraten, abgetafelte Offiziere, pensionierte Soldatenschinder, sie betätigen sich seit Jahren an der Aufzüchtung der Heimwehren und Bankherren wie Industriekapitalisten, die keine Gelegenheit vorübergehen lassen, um über die Armut der österreichischen Wirtschaft und ihre eigene zu jammern, lieferien freigebigst die Millionen zur Bezahlung der Heimwehrban den. Mit Knüppeln, Schlagringen, Revolvern, Gewehren, Maschinengewehren und wie die Arbeiter- Zeitung " im Vorjahre durch Dofumente bewiesen hat auch durch Gift
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gasbomben soll die Heimat geschüßt", der " Austromarxismus“ niedergeschlagen werden, was in nüchterne Sprache übersetzt heißt: der politische Einfluß der Arbeiterklasse, die Stüße, welche die Arbeiter in ihren Gewerkschaften besigen, sie sollen mit brutaler Gewalt, sei es auch in einem Bürgerfrieg, zerstört, die sozialpolitischen Gesetze der Republik sollen ausgetilgt werden. Schon im Vorjahre rüstete die Reaktion zum Bürgerkrieg und Desterreich fam nur um eines Haaresbreite an ihm vor
Genf , 1. Oktober. Der Unterausschuß der beschlossen, der Völkerbundversammlung zu empräte aufschiebende Wirkung zubilligte. Die ersten Kommission, der die Schwierigkeiten besei- fehlen, die Frage der Harmonisierung beider Berghauptmannschaft in Brünn hat nun in tigen sollte, die bei den Anträgen betreffend die Batte wegen der großen Kompliziertheit der gleider Weise entschieden wie das RevierbergAngleichung des Völkerbund pattes an Fragen, die sich bei der Durchberatung des Pro- beit einer kritischen Situation im amt in Mährisch- strau, wodurch die Möglich den Kellggpakt aufgetaucht sind und die blems zeigten, um ein Jahr zu vertagen. Oftrauer Bergbau gegeben ist. hauptsächlich Einwendungen gegen die Erwei Die gesamte Angelegenheit wird neuerlich terung der Sanktionen betrafen, beriet von 18 Uhr bis 21 Uhr. Trotz aller Bemühungen an die Regierungen abgetreten werden, damit und Drängens insbesondere von seiten des briti- diese ihre Standpunkte präzisieren, worauf dann fchen Vertreters Lord Cecil gelang es nicht, die Angelegenheit auf die Tagesordnung des Völdie Widersprüche zu beseitigen. Es wurde hierauf kerbundes im Jahre 1931 gesetzt werden wird. i
Das böhmische Landesbudget. Fertigstellung der Vorlage im Landesausschus. Der böhmische Landesausschuß befaßte sich in seiner gestrigen Sißung mit der endgültigen Formulierung des Budgets so wie es der Lan
Verwaltungsgericht gegen Frick ab, an der auch der Sekretär der Sozialistischen desvertretung vorgelegt werden soll. Die Landes. Berlin , 1. Oktober. ( Eigenbericht.) Das Ber - er, teilnahm. Das Büro wählte auf Vor- fammengestellt, das ein Defizit von 12.8 Millio Arbeiter Internationale, Dr. Friedrich Ad- finanzkommission hatte bekanntlich ein Budget zu bot, das in Jena auf Beranlassung des haten: id leg mehrerer Länder den bisherigen Unter- nen Kronen aufwies. Zunächst stellten die tschekreuzlerischen Innenministers Frid gegen die sekretär Scheven els einstimmig zum chischen und deutschen Sozialdemokraten den Anwar, wurde heute durch das Urteil des Ober- follen die Landeszentralen Vorschläge für die seven, daß das Budget im Gleichgewicht sich Aufführung des Stüdes§ 218" erlassen worden Generalsekretär. Bis zum 1. Dezember trag, die staatlichen leberweisungen so hoch anzuverwaltungsgerichtes Jena aufgehoben. Die Wahl eines neuen Unterfekretärs einreichen befindet. Der Landesausschuß beschloß zwar, der Stoften des gesamten Verfahrens wurden dem und diese Wahl soll in der Vorstandssitung Landesvertretung eine Entschließung vorzulegen, thüringischen Innenministerium auferlegt. Da im Dezember erfolgen. Der bisherige General- in der für das Land Böhmen entsprechend seiner ist zum erstenmal in Thürignen selbst von dem fekvetär Johann Sassenbach erklärte sich auf Steuerstärke höhere Ueberweisungen verlangt höchsten Verwaltungsgericht gegen den Innen- bringenden Wunsch bereit, seine Funktion noch werden, die Mehrheit der Landesausschußmitglie minister entschieden worden. In der Begrünbis Neujahr weiterzuführen. der aber einigte sich dahin, ein defizitloses Bud dung des Urteiles heißt es: Die Diskussion über get zusammenzustellen. Das geschah dadurch, daß Das Büro beschloß ferner die Unterstüßung auf der Ausgabenseite bei der Post Uncinbringden§ 218( Fruchtabtreibung) wird heute auch von ernsten streisen in breitester Deffentlichkeit schwacher Landeszentralen, wobei vorläufig liche Verpflegskosten" 1.8 Millionen gestrichen geführt, wie auch aus der neuesten Nummer auch die neugebildete indische Gewerkschafts- wurden, während auf der Einnahmenfeite die des Deutschen Aerzteblattes" hervorgeht. Daß zentrale berücksichtigt werden soll. In der Landesbierabgabe um eine Million höher prälidurch die Aufführung öffentliches Mergernis zweiten Hälfte 1931 soll eine gewerkschaftliche miniert wird. Dadurch blieb noch ein Defizit erregt werden könnte, sei auch nicht anzu- Balkankonferenz in einem noch zu be- von zehn Millionen K übrig, das dadurch gededt nehmen, nachdem, wie die Kläger unwider- stinrmenden Ort abgehalten werden. werden soll, daß der Landeszuschlag zur Vergnü sprochen festgestellt hätten, bei den öffentlichen Zu dem auf dem Internationalen Kongreß gungsabgabe bei Eintrittskarten nicht von zehn Vorstellungen in über 200 größeren und kleineren Städten Deutschlands keine ent- in Stockholm beschlossenen Wirtschaftsprogramm Stronen aufwärts, wie es die Landesfinanztomsprechende Reaktion im Publikum erkennbar ge- prach sich das Büro grundsäßlich für die Zu- mission beschloß, sondern schon von fünf Stronen sammenarbeit zwischen J. G. B. und aufwärts zu erheben sei. der Sozialistischen Arbeiter- Internationale aus.
worden sei.
Es soll eine gemeinsame Kommis
alta
Eine tschechische Minderheit gegen Biß tommt mit einer Geldstrafe davon. die Prager Krawalle. Berlin , 1. Oktober. Wie der Amtliche Pren- sion für Wirtschaftsfragen gebildet werden, Die Ortsgruppe der„ Národni jednota hische Pressedienst mitteilt, hat in der Angelegen- um für die Zukunft Widersprüche zwischen den severočesta" Rumburg- Warnsdorf hat am heit des Oberbürgermeisters Böß das Oberver- Instruktionen beider Körperschaften zu vermei- am 28. September unter Teilnahme von Verwaltungsgericht folgendes Urteil gefällt: Die den. Die gemeinsamen Beratungen sollen unter tretern der Minderheiten aus dem SchludeEntscheidung des Bezirksausschusses Berlin vom anderm auch eine Beeinflussung der Wirt- nauer Gebiet eine Sigung abgehalten, in der 20. Mai 1930 wird dahin abgeändert, daß der schaftskonferenz des Völkerbundes ermöglichen. folgende Entschließung gefaßt wurde: Angeschuldigte mit einer Geldbuße in der Höhe seines derzeitigen einmonatigen Diensteintommens bestraft wird. Die baren Auslagen der Berufungsinstanz fallen dem Angeschuldigten zur gast.
bei. Was damals nicht gelang, will sie, wie der neue Gekretär der Gewerkschafts- geworfen. Drei zwanzigjährige Burschen, die der
internationale.
alle Anzeichen dartun, jetzt versuchen, will durch gesetzwidrige Gewalt die parlamen tarijche Demokratie vernichten und damit zu- des gleich den Einfluß und die Organisationen schaftsbundes hielt heute
Steinwürfe als Argumente. Hamburg , 1. Oktober. ( Wolff.) In der Wohnung des Generalkonsuls von Jugoslavien wur den gestern nachts mehrere Fensterscheiben einTat verdächtig sind, fonnten festgenommen wer den. Wie aus Schriften, die am Tatort vor Das Büro gefunden wurden, hervorgeht, handelt es sich auGewerkscheinend um eine kommunistische Demoneine Situng ftration.
Wir protestieren entschieden gegen die Art der letzten Prager Demonstrationen. Wir stellen fest, daß diese Demonstrationen das nationale Gefühl der tschechischen Minderheiten beleidigt. Wir verurteilen diese Art als untschechisch und den ehrlichen Bestrebungen der notwendigen nationalen Arbeit schädlich. Diese Entschließung einer tschechischen Minderheit in Nordböhmen ist jedenfalls beach
tenswert.
Ein Gramm ist bereits eine Riesenmenge, die| Tatsache gelenkt. Sie regten an, die Regierung aussehen wie mit Bleifarbe angestrichen. Es faum aufzutreiben ist. Die Heilwirkungen aber möge nach besseren, wissenschaftlich erprobten muß weiter möglich sein, einen jährlichen be
sicheren Tod!
Die Stadt der Sterbenden. auch der kleinsten Wienge schon sind gewaltig. Silfsmitteln Umschau halten. Weiter sollten zahlten Urlaub von einem Vierteljahre zu geWir finden im„, amburger Echo" Im Kampfe gegen den furchtbarsten Feind ihren Vorschlägen zufolge die Löhne der in der währen. Nach der Meinung von Fachärzten folgenbe erschütternde Darstellung seines unseres Zeitalters, den Krebs, leistet Radium Radiumgewinnung beschäftigten Arbeiter usw. würde dies die Lebensdauer nicht unwesentlich Wi. Ha. Berichterstatters über das Sterben unschäßbare Dienste. Ueberall steigt die Nach erheblich aufgebessert werden. Schließlich sei es erhöhen. Die Schutzmaßnahmen sind sicher zu wenn auch in dieser Hinsicht eine der Joachimsthaler Vergleute an der gefrage. Naturgemäß steigt auch der Preis. Also nötig, die jetzt im Dienste stehenden Leute nach verbessern, fürchteten„ Bergkrankheit", auf die auch eine lohnende Sache für die Republik da drüben. 10 bis 15 Jahren mit ausreichender Bension in einschneidende Besserung kaum möglich sein - alle Radiologen, darunter Genoffin Blatny wiederholt die Aufmert Aber eine Stehrseite hat die Gewinnung der den Ruhestand zu entlassen. Diese Vorschläge wird. Denn jamkeit des Parlaments gelentt hat. An- Pechblende. Sie ist ein Bergmannsschreden, lassen sich hören. Wir fragen einige Bergleute, Aerzte, die es bestimmt nicht an Vorsicht fehlen läßlich der Budgetberatung wird neuer- gegen den die schlagenden Wetter eine Stleinig ob Aenderungen seit diesen Anregungen einge- laffen, büßen früher oder später Glieder ein dings mit aller Entschiedenheit darauf ge- feit sind. Die Arbeit in diesen Gruben bedeutet treten seien. Sie schütteln lächelnd den Stopf und sterben endlich eines elenden Todes. Ein brängt werden müssen, daß das Gesund. ebenso wie diejenige an der Gewinnung des oder zucken refigniert die Schultern, je nach Schuß also, der Fachleuten selbst der eigenen heitsministerium endlich einmal den be- Radiums aus der Pechblende für alle damit be- Temperament. Sie hätten nichts bemerkt. Ja, Person gegenüber unmöglich ist, wird auch der kannten Forderungen der Joachimsthaler Schäftigten Personen bei längerer Dauer den Stommissionen feien einige Male dagewiesen, Arbeiterschaft gegenüber nicht befriedigend durchhätten eine Menge Papier vollgeschrieben und zuführen sein. Bergleute Rechnung trägt! Alle Berglente der staatlichen Radium eine noch größere Menge Fragen gestellt. Aber Ich hatte angenommen, daß die ErkranEs ist ein ganz reizendes Städtchen, das sich gruben sterben im Alter von 26 bis 40 Jahren! es sei alles noch wie früher. Jede Woche gehen kung in ähnlicher Weise eintreten würde wie die nurserm Auge darbietet. Die Häuser im typisch Was nützen ihnen die statistischen Ergebnisse, einige ab ins Spital, und einige werden mit Radiumverbrennungen bekannter Forscher. Glieerzgebirgischen Stile. Ganz wie auf der sächsi- wonach das Durchschnittsalter des Europäers im bergmännischen Ehren begraben. der fallen ab, trebsartige Zellenentartungen schen Seite des Erzgebirges. Alles freundlich, ständigen Steigen begriffen ist? Ihr Leben ist Wir fragen: Warum bleibt Ihr bei dieser treten auf, schließlich tritt der Tod durch Ent viele frischgetüuchte Häuschen. Und große Liebe vorgeschrieben. Sturze Dauer bei schwerster Arbeit? Diese Frage verstehen sie gar nicht. fräftigung ein. Die Geschwürbildungen sollen zu den Blumen haben die Wienschen alle. Stein Arbeit. Freudearm. Jeder Tag nähert ihren Der Urgroßvater und der Großvater waren in hier seltener sein. Der ganze Störper wird in Fenster, das nicht Blumen schmückten, sei das Körper dem Friedhofe um ein gutes Stück der Grube, und der Vater starb mit 40 Jahren. Mitleidenschaft gezogen. Das Blut wird weißHaus auch noch so ärmlich, fehlen auch an so Viele, die meisien, haben ja noch einige Monate Damals hatte man die Arbeit gerade als Junge blütig, also eine Art Leulämie tritt ein. Die manchen Fenstern Gardinen und Vorhänge gute Nahrung und Ruhe im Spital, che sie die begonnen. Na, und Arbeitsmöglichkeiten gibt's Bewegungen werden schleppend und langfam. weil kein Geld dazu da ist. Die Menschen letzte Fahrt antreten, zu der ihnen niemand in der Tschechoslowakei auch nicht viel mehr als Die Atmung ist tur; und stoßweise. Das Herz freundlich und höflich. Alle sprechen sie deutsch. Glückauf! zuruft. Aber ihr Zustand ist dann anderswo. Also bleibt man. Es könnte ja macht nicht mehr mit. Weide sind die tranten Und in diesem heimlichen Orte lauert das Un- schon so, daß sie die Annehmlichkeiten der letzten auch sein, daß man Glück hat und länger aus- Menschen alle. Bis sie den letzten Schlaf tun. heil, der frühe Tod? Man kann und will es Lebenstage nicht mehr wahrnehmen können, hält. Gegen diesen Fatalismus ist wenig zu Sollen wir deshalb Joachimsthal meiden? nicht glauben. Und doch wird uns bald Be- nicht zu genießen vermögen. Apathic, völlige sagen. Aber um so mehr gegen die Gleichgültig Steinesfalls. So notwendig es ist, die Orte auf ftätigung. Teilnahmslosigkeit hüllt sie ein und macht ihnen keit der staatlichen Stellen. Es muß möglich sein, deutschem Gebiete zu bevorzugen, die schwer Joachimsthal ist eine Quelle des Goldes das Sterben leichter. die Leute ausreichend zu bezahlen. Jetzt fehlt unter der Not der Zeit zu leiden haben, so notfür die neuen Machthaber in der Tschechoslowa- Es ist unmöglich, daß ein Bergmann län ja ihrem kurzen Leben alle Sonne außer der, wendig ist es auch, den Deutschen Joachimsthals rei. Hier befinden sich nämlich die staatlichen ger als 10 bis 15 Jahre in diefen Gruben die kostenlos vom Himmel kommt. Fleischgenuß zu zeigen, daß wir sie nicht vergessen. Sie brauGruben, in denen die stark radiumhaltige Pech- arbeitet. Alle bisher angewandten Schußmittel so gut wie unbekannt. Das Bier ist billig, aber chen unser Geld sehr nötig, um ihr farges Dablende gebrochen wird. Was aber Radium für und Schußvorrichtungen haben versagt und Seraft gibt es auch nicht. Brot und Kartoffeln, fein aufzubeffern. Und schön ist die Stadt über uns alle bedeutet, weiß jeder. Es kommt nur werden wahrscheinlich weiter versagen. Ver- viel Mehlsuppen. damit der Magen das Gefühl alle Maßen. an wenigen Stellen der Erde in solchen Mengen schiedene Parlamentarier haben durch das Par der Fülle hat. Da braucht uran sich nicht zu
vor, daß eine Ausbeute überhaupt lohnend ist. lament die Augen der Welt auf diese furchtbare wundern, wenn die Menschen aus dem Werk