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Freitag, 31. Oktober 1980.
Budgetdebatte in der böhmischen Landesvertretung.
Nr. 256.
Prag , 30. Ottober. Wie alljährlich so weckte auch heuer die Schuldebatte im Budgetausschuß außerordentliches Interesse und regste Beteili Gesetz vorgelegt hätte. gung. Auch heute sprach in der Debatte eine Auch die Länder befinden sich finanziell in ganze Anzahl von Rednern, unter denen beson schlechten Verhältnissen. Aerger ist es in Währen, ders der tschechische Genosse etwas besser in Böhmen , aber auch da fann nur
revolution. So erfahren es wenigstens die armen Leser dieser Preßprodukte: Die dies jährigen Republikfeiern gaben ein Bild ab, In der böhmischen Landesvertretung begann| fonds in Böhmen können diese Ausgaben nur wie es seit Bestehen des Staates noch nicht gesehen wurde". Man müßte darnach glau Budget für 1931, deffen Hauptziffern wir bereits gestern die General debatte über das noch mit 40 Prozent gedeckt werden, ben, die Kommunisten hätten, weiß Stalin , gestern mitgeteilt haben. Zunächst erstattete der im nächsten Jahre wäre der Bankerott gekommen, wenn die Regierung nicht das neue welche Tat vollbracht, denn was sie unternah Finanzreferent Dr. Kubista den Bericht, in men, das hat angeblich das rasche Umwelchem er einen Ueberblick über den Voranschlag schlagen der Wirtschaftskrise der gab. Dann sprachen die Landesvertreter Hejnic Bourgeoisie in die politische Krise( tsch. Nat. Soz.), Kypr( tsch. Agrar), Ge der Tschechoslowakei" bewiesen. So- bauer( dtsch. Nat. Soz.), der anerkannte, daß mit ſtehen wir inmitten einer von den das Land vieles zur Bekämpfung der Arbeits mit stehen wir in mitten einer von den lofig eit tue, Bečka( tsch. Gew.), Michalet Kommunisten am 28. Oktober hervorgerufenen( tich. Gew.), I any( dtsch. Nat.) und zum Schluß Krise der Tschechoslowakei . O, ihr armen Hafcherln! Was gab es denn? Zwei, drei Dut- Landesv. Gen. Dr. Strauß, zend Kommunisten mit etlichen ihrer Abgeord- der im wesentlichen folgendes ausführte: neten wurden vom Politbüro auf den Altstädter Ring geschickt, wo die tschechischen Na fionalsozialisten ihre Republikfeier abhielten, um diese zu stören. Schüchterne Versuche ein zelner fommunistischer Abgeordneter, zu den Bersammelten zu sprechen, endeten im näch ſten Augenblick schon kläglich. Das war alles was geschah, aber es genügte, um von der tommunistischen Presse als eine revolutionäre Haupt- und Staatsaktion ersten Ranges aus
Die Landesvertretung tritt zur Beratung des Budgets in einem für die Selbstverwaltung und ihre Entwicklung bedeutsamen Augenblick zu sammen. Nach dem Weltkriege haben sich Gemeinden, Bezirke und Länder mit Erfolg bemüht zur Wiederherstellung der Gesundheit der Bevölferung, zur Sebung ihrer sozialen Lage, zum Fortschritt der Kultur beizutragen.
Diese Entwidlung nach aufwärts wurde durch die unselige Gesetzgebung des Jahres 1927 unterbrochen.
Vojta Beneš durch Streichungen nüßlicher und notwendiger Beachtung verdient. schritts das Budget im Gleichgewicht gehalten Schulbauten, da das alte aus dem Jahre 1888 völlig Ausgaben, durch Bremsen des sozialen Fort- Redner urgierte zunächst ein neues Gesetz über werden. Es ist außerordentlich bedauerlich, daß veraltet ist. Namentlich auf dem Lande wird ungerade in der Zeit der Massenarbeitslosigkeit so rationell gebaut; die Projektanten kennen die Beivenig investiert werden kann und man wird in dürfnisse einer neuzeitlichen Schule vielfach nicht. den fünftigen Konjunkturjahren dafür sorgen Sier müßte man durch Typisierung von Schulmüssen, einen Landesinvestitionsfonds gebäuden die Gemeinden vor überflüssigen Ausgaben zu schaffen, mit dessen Hilfe in den Zeiten der schützen. Er begründet dann ausführlich die Forde trise die Zahl der Arbeitslosen wird heruntergerung nach Reform der Schulverwaltung. drückt werden müssen. die in Uebereinstimmung mit der Staatsverwaltung Ebenso müssen wir für eine Vereinfachung gebracht werden müsse. unserer Verwaltung Sorge tragen, denn
die Krise unserer Berwaltung, ihre Schwer fälligkeit, die langsame Erledigung der Aften verschärft die Wirtschaftskrise.
Zur Frage des Minderheitsschul. wesens erinnerte Genosse Beneš daran, daß hier Jahr für Jahr Beschwerden in nationaler, aber auch In politischer Richtung vorgebracht werden. Man solle endlich einmal diese Frage lösen. die Frage, mit welchem Recht man die Erziehung der tschechischen Kinder durch Sinzuziehung deutscher Kinder
pojaunt zu werden. Die Abwehr der kommus Die sozialdemokratischen Parteien haben seither Bezirle ist schleppend, die Vorteile des Bauförde- Er nimmt sich der tschechischen Kinder an und stellt
nistischen Störungsversuche soll, wie die kom munistischen Federfuchser beobachtet haben wollen, zur Folge gehabt haben, daß sich viele Nationalsozialisten die weißroten Kokarden voller Empörung abrissen und sich den Komt munisten anschlossen. Die Wiener sagen bei solchen ulkigen Aufschneidereien:„ Gehst denn no nit!" Alles in allem soll der 12. Jahrestag der Tschechoslowakischen Republik ein weiterer Schritt zur Beschleunigung der politischen Krise und zur Verbrüderung der Arbeitenden gewesen sein.
Jetzt weiß man nur das eine nicht: will das Politbüro seine Moskauer Vorgesetzten
einen zähen Kampf um die Wiedergutmachung Die sozialdemokratischen Parteien haben seither dieses Unrechts geführt, sie können heute auf den ersten Erfolg verweisen: die Novelle zum Gemeindefinanzgesetz, die eben im Abgeordnetenhaus zur Beratung steht.
Die Gewährung von Darlehen an Gemeinden und Erledigung beim Landesamt vielfach zunichte gerungsgesetzes werden durch den Schneckengang der
macht.
Das neue Gesetz wird immerhin einen Fortschritt bedeuten. Durch die Erhöhung der Um- in tschechische Schulen erschweren dürfe. Wir sollten, lagen und die Erleichterung der Kreditgewährung erklärt er, Gesuche deutscher Eltern um Aufnahme wird die Selbstverwaltung wieder langsam daran- ihrer Kinder in tschechische Schulen ablehnen, gehen können, die Schäden, die aus Verwaltungs- weil jie die Erziehung unserer Kinder erschweren. reform und Finanzgesetz entstanden sind, zum Er fordert, daß in dieser Richtung etwas zum Schutze Teile gutzumachen. Die Mehreinnahmen der der tschechischen Kinder geschehe. Selbstverwaltung in Böhmen dürften auf Grund Von deutscher Seite sprach u. a. der Novelle etwa 350 Millionen Kronen betragen Hodina( V. d. L.),
Wie notwendig die Reform der Finanzen der Selbstverwaltungs örper ist, zeigt deren Entwicklung im letzten Jahre. Das Gesetz hat es den Gemeinden unmöglich gemacht, ordentlich zu geEs gibt Gemeinden, die erst im Jänner 1930 die korrigierten Voranschläge für 1929 zugestellt erhielten, zu einer Zeit, da sie schon die Rechnungsabschlüsse für 1929 fertigstellten! Dadurch geht das Interesse an den Gemeindevor- muk eine Neuverteilung der Aufgaben zwischen und Selbstverwaltung bringen.
oder sich selber hinters Licht führen, denn daß es ihm bei den Arbeitern nicht gelen fich nicht mehr verantwortlich für die Gebaanschlägen verloren, die gewählten Vertreter füh lingen wird, die kommunistischen Affenkomörung der Gemeinden, weil ja ihr Einfluß auf die dien als revolutionäre Aktionen erscheinen zu tatsächliche Ausgabengestaltung verschwindend ist. lassen, darauf können seine Mitglieder Gift Die Gemeinden werden durch die Eingriffe der nehmen.
und damit wird schon etwas geschaffen werden der feststellt, daß die deutschen Staatsbürger überall können. Allerdings ist die Neuregelung wieder und mit wenigen Ausnahmen auch heute noch beim nur ein Provisorium, die endgültige Regelung Staatsapparat unfreundliche Gesinnung und Ge
Es ist ein Verdienst der gegenwärtigen Koalition, die Ketten der Selbstverwaltung, die ihr vom Bürgerblod auferlegt worden find, etwas gelockert zu haben, ein Verdienst, welches die Sozialdemokraten für sich in Anspruch nimmt.
genarbei: finden. Der ganze Beamtenapparat ist
zumeist in den Händen uns feindlich gesinnter tschechischer Beamter, die trop aller Zusicherungen noch immer nicht belehrt wurden, in den Deutschen , Staatsbürger gleicher und nicht erst zweiter, dritter und vierter Kategorie zu sehen. Wenn einerseits ein um die deutsche Erziehung seiner Kinder lämphöheren Selbstverwaltungskörper, die eine gere fender Vater wegen Nichtbefolgung des Auftrages, gelte Gemeindewirtschaft unmöglich machen, gezwungen, jenseits des Gesetzes zu wirtschaften, die Der Kampf um die freie Selbstverwaltung aber fein Rind in die tschechische Schule zu schicken, mit Substan; ihres Vermögens anzugreifen und ver- geht weiter und wir werden ihn nicht früher Geld und Arreststrafen bedroht oder gar nach dem armen allmählich. Da die Gemeinde die Grund- aufgeben, bis wir eine Selbstverwal- Schutzgesetz belangt wird, während andererseits Paris , 30. Oktober. Die Pariser Abendlage des Staates ist, ist eine solche Entwicklung tung erreicht haben, die vollkommen schechische Beamte sich ausgesprochene Ge blätter veröffentlichen die Meldung einer Athener eine Gefahr für die Gesellschaft, Stillstand und in den Dienst des wirtschaftlichen, ebesverlegungen zuschulden kommen lassen, Rüdschritt bedrohen uns. Selbst die gefeßlichen sozialen und kulturellen Fort - bei Kommissionen absichtlich Fehlentschei Nachrichten- Agentur, derzufolge in der Nacht auf Ausgaben der Gemeinden und Bezirke fönnen schritts beider Völker dieses Lan- dungen zu ungunsten Deutscher treffen, und wenn ausgesprochene Tschechisierungsschulen weiter beheute 40 Offiziere einen staatlichen Umsturz in nicht mehr geleistet werden, aus dem Dotations- des gestellt ist. stehen, dann lönne man nur sehr schwer an das Griechenland vorbereiteten, durch welchen die Wollen" auf tschechischer Seite glauben. Er beDiktatur des Generals Pangalos wiederum erführer Genosse Herget, Teplit, gewählt. Als spricht das ungefeßliche Vorgehen der Narodni Vertreter des Parteivorstandes und des Klubs Jednota bei einer Reihe von tschechischen Schulrichtet werden sollte. Alle Offiziere seien verhaftet der sozialdemokratischen Abgeordneten und gründungen und fragt, ob die vom Sektionschef worden. In die Angelegenheit sollen etwa 200. In der gestrigen Sitzung des Landesaus Senatoren wurden die Genossen Dr. Heller, loch in der Zeit vom 1. November 1929 bis Offiziere der Athener Garnison verwidelt sein. schusses wurde beschlossen, angesichts der großen Taub und Dr. Wiener, als Vertreter des 15. Jänner 1930 bewilligten tschechischen Minder Unter den Personen, denen es gelang zu Arbeitslosigkeit im Lande für die Unterſtügung Klubs der sozialdemokratischen Landesvertreter heitsbürgerschulen in rein deutschen Gemeinden für entkommen, befindet sich auch General Pander Arbeitslosen einen Betrag von 550.000 K die Genossen Fischer und Grund nominiert. Die tschechischen Kinder der Nachbargemeinden tatgalos. Es wurde ein Stedbrief gegen ihn erflüssig zu machen. Dieser Betrag wird jenen Nach der Konstituierung beschäftigte sich die sächlich weiterbestehen, bezw. Neubauten für fic lassen und alle Polizeiorgane haben eifrige Nach- Gewerkschaften zugewiesen, welche die Arbeits- Sigung sehr eingehend mit der Vorlage der durchgeführt werden sollen. Seine Rede flingt in forschungen nach ihm eingeleitet. losenunterstübung nach dem Genter System neuen Novelle zum Gemeindefinanzgesetz. Ein den Appell nach voller Schulselbstverwal auszahlen. Auf die dem Deutschen Gewerk Beschlußantrag an den Parteivorstand verlangt tung für die Minderheitsnationen aus. Die Athener Regierungskreise legen der schaftsbund angeschlossenen Verbände entfällt die Einberufung von Versammlungen und KonVerschwörung nur geringe Bedeutung bei. Die hiebei ein Betrag von 90.000 K. ferenzen nach Annahme des Geseßentwurfes Das böhmische Landesbudget. In der gestriPolizei wußte schon einige Tage vorher davon. durch das Abgeordnetenhaus, um die Deffent- gen Notiz gleichen Titels ist ein Drudfehler unterEs handelt sich um eine kleine Zahl von größten- Der Beratungsausschuß für Gemeinde- lichkeit über die Auswirkungen des neuen Ge- laufen. Die Gesamteinnahmen des Landes beteils Reserveoffizieren und unzufriedenen Boli- angelegenheiten hielt am Mittwoch seine kon- setzes aufzuklären und zum weiteren, unvermin- tragen 542,952.900. Davon entfallen auf die tikern, die sich immer wieder der freilich ver- stituierende Sibung ab. Zum Vorsitzenden derten Stampf für die gesetzlichen Grundlagen Landesabgaben 111,800.000 K( nicht, wie es geblichen Hoffnung auf eine Rückkehr des che- wurde Genosse Polzl, zu seinem Stellver- einer freien Selbstverwaltung, mit gesunder gestern fälschlich hieß 11,800.000), auf die Landesmaligen Diktators Pangalos zur Macht hingeben. treter Genosse a cher, Karlsbad , zum Schrift- Finanzwirtschaft, aufzurufen. zuschläge zu den direkten Steuern 326,000.000 K.
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Tonta meinte es mit ihrer Freundin Lida gewiß recht gut, als sie ihr sagte:„ Mädl, du wirst alt."
„ Ja, wir werden alt", antwortete Lida. ,, Nur mit dem Unterschied, daß man es nicht jedem gleich anmerkt", wandte Tonta ein.
Frau haben. Du kannst hundertmal sagen, daß du sechzig bist, fein Mensch wirds dir glauben." Bist du so wahrheitsliebend, hast du's verjucht?" „ Ja, ich hab's versucht. Hab' Cermat ge- 1 standen, daß ich einunddreißig bin, und er hat's nicht geglaubt."
,, Glauben wird er dir's! Der tennt sich in Weibern aus. Er behauptet, jede Frau die ihm ihr Alter nennt, gesteht höchstens drei Viertel davon ein. Er dividiert daher die Zahl durch drei und rechnet ein Drittel dazu. Sagt sie achtzehn, ist sie vierundzwanzig, sagt sie einunddreißig, ist sie einundvierzig und vier Monate. Er ist ein Lauter Fünfunddreißiger", sagte Lida. reizender Mensch. Du kokettierst ein bißchen mit Diese Nummer ist in jeder Form schön. Diese ihm, gelt?" Fasson sicht in Nummer achtunddreißig ganz
Ein beinahe feindseliges Schweigen brach an. Sie blieben bei dem Schaufenster eines Schusterladens stehen.
anders aus."
,, Du hast achtunddreißig?"
ch? Nein ich habe siebenunddreißigdreiviertel. Wieviel hast du?"
" Ich? Hmder Fuß einer dreißigjährigen Frau sieht halt doch ganz anders aus als der eines achtzehnjährigen Mädchens."
gleichgültig bin. Aber ich bitte dich, ich glaubte, Er läßt mich merken, daß ich ihm nicht er fei jünger als ich."
Du glaubst also, es ist nur die Ehrfurcht vor deinen grauen Haaren? Darf ich aufrichtig sein, Lida?"
,, Es ist lächerlich, wenn einem alten Mann Hörner wachsen, wieviel lächerlicher ist eine gehörnte Frau!"
,, Eine alte Frau?"
" Eine ältere Frau, Schaßerl."
,, Wenn ich mich recht entsinne, warst du und der Herr Architekt gleich alt?"
nein. Ich var vier Jahre jünger." Und bist seit acht Jahren Witwe. Das ist geradezu sündhaft, Schayerl. Du hast ja deine he so wenig genossen. Wie lange war der Herr Architeit eigentlich frant?"
" Alber Lida, du bist doch einunddreißig, gelt?" " Ja, dreißig oder einunddreißig. Ich weiß es selbst nicht. Deshalb sag' ich einunddreißig, Das war ein Prüfstein. damit man nicht meint, daß ich mich jünger mache." ,, Beinahe fünf Jahre habe ich mich nicht von Also, du bist einunddreißig und er ist drei- feinem Bett gerührt, Toni." unddreißig. Man tann daher nicht sagen, daß du Dafür waren die ersten Jahre eurer Ehe älter bist. Man sagt zwar, daß der Mann um sehr schön?" vier oder fünf Jahre älter sein soll aber zwei Ja, ungefähr fünf Jahre lang lebten wir Jahre sind schließlich zwei Jahre." wie im Paradies. Wo sind die Zeiten. Ich will lieber nicht daran denken, und doch sind es herrliche Erinnerungen."
„ Das ist alles recht schön, Toni. Aber es er wirklich dreiunddreißig ist. Er fann ganz gut handelt sich darum, daß ich nicht genau weiß, ob erst siebenundzwanzig sein. In diesem Falle wäre er viel jünger als ich."
„ Das schadet nichts, Lida. Ich kenne eine Familie, wo die Frau ebenfalls um gute vierzehn Ich halte es für deine Pflicht!" Jahre älter ist als ihr Mann. Und es ist eine Also, ich bin der Ansicht, Lida, du solltest sehr glückliche Ehe. Uebrigens streben wir nach wollte sie sagen, daß dies die süße citer dreißig- gel. Auf der Straße sichst du ja noch ganz paſſabel nicht einen jungen Mann heiraten, wo doch alte Sie betrachtete melancholisch ihre Füße, als mit beiden, Bänden zugreifen. Schau in den Spie- leichberechtigung. Warum soll eine alte Frau aus, aber zu Sansein zwei, drei Jahren ist Männer ganz felbſtverſtändlich junge Mädchen heiraten? Stell' dir vor, du solltest einen Mann alles vorbei. Ich sag' dir, greif zu." heiraten, der noch um fünf Jahre älter wäre als du. Möchtest du so einen alten Efel haben?" Lida durchschaute die Absicht Tonfas, ihr Alter zu erforschen und antwortete ungemein ruhig:
jährigen Frau scien
Und wie erst die einer vierzigjährigen, gelt?" sagte Lida giftig.
Ja, das muß ein peinliches Gefühl sein, vierzig Jahre am Budel zu haben, nicht?" antwortete Tonta tapfer.
Aber es givt Frauen, die imther begehrens wert erscheinen, Ninon de Lenclos blieb immer jugendlich. Der eigene Sohn hat sich in sie verliebt."
Pfui, daß du dich nicht schämst, an solche Dinge zu denken."
Was für Dinge? Ich will nur beweisen, daß die Jahre keinen Einfluß auf das Alter einer
,, Wie alt, glaubst du, mag er sein?" Das ist schwer. Er tui so, als ob er siebenundzwanzig wäre." Meiner Schäßung nach ist er wenigstens dreiunddreißig. Ich fann mich nicht dazu ent schließen."
Was hast du eigentlich für Bedenken? Du gefällst ihm, er gefällt dir, du hast eine Wohnung, er hat sichere Einnahmen und auch dem Alter nach paßt ihr gut zusammen."
Tonta seufzte ebenfalls und zählte im Geiste: Dreiundzwanzig bei der Hochzeit, fünf glüdliche, fünf unglückliche Jahre, acht Jahre Witive. bei der Hochzeit um ein paar Jährchen älter Sie ist einundvierzig, das heißt, wenn sie nicht
war..."
Sie haben die Wette gewonnen, Herr Architeft", jagte Zonta zum Architekten Bobhradſly. „ Ich habe ausgeforscht, daß Frau Hloušek wenigstens einundvierzig ist, wenn nicht mehr."
Vielen Dank, gnädige Frau", antwortete der Architett. Meiner Tante halber hat mich dies sehr interessiert. Meine Tante fennt Frau Slou šet nämlich seit ihrer Kindheit. Sie war angeblich Ein sechsunddreißigjähriger Mann ist noch ein zehnjähriger Fraß, als meine Tante bereits recht jung." die Tanzstunde besuchte. Und ich wollte wissen, Tonfa biß sich in die Lippen. wie alt die Tante ist. Für fünfzig hätte ich sie Du wirst doch nicht bestreiten, daß sieben allerdings nie gehalten. Aber, gnädige Frau, Sie undzwanzigjährige Männer schon reif zum Hei- sind doch mit meiner Tante in die Schule gegangen! Ich erinnere mich gerade..." ( Berechtigte Uebersetzung aus dem Tschechischen von Grete Reiner .)
raten sind."
Das eben macht mich bedenklich, Toni. Ich Gewiß. Mein seliger Mann war gerade möchte nicht gern einen jüngeren Mann heiraten." siebenunddreißig Jahre alt, als wir heirateten."