Nr. 273.

Die Notwendigkeit der fofortigen Einigung der Arbeiterbewegung.

Von Edmund Burian .

Freitag, 21. November 1930.

Seite 3.

herigen geschichtlichen Werkes der Arbeiter-[ schaft mit der Sozialdemokratie, brauchen wir in die er doch zuerst widerlegen müßte, wenn bewegung, für neue soziale Forderungen, für der Tschechoslowakei die Wiederaufrichtung der er polemisieren wollte. Er denkt aber nicht an die gemeinsame Forderung nach siebenstündiger großen einheitlichen Arbeiterpartei, brauchen wir eine Widerlegung. Er steht auf dem Stand­Arbeitszeit, nach Herabsetzung und Beseitigung ein umsichtiges und planmäßiges Vorgehen. Die punkt, daß die Polizei prügeln dürfe der Militärlasten für alles, was die Herzen Russen sollen an ihrem Sowjetstaat festhalten, vann, wo und wen sie wolle und daß der Klassenbewußten Arbeiter und Angestellten im übrigen Europa ist jedoch für das arbeitende nicht das, sondern erst der Bericht hierüber straf­bewegt, brauchen wir als Sozialisten die sofortige| Volk die Beendigung der Spaltung und die bar und schandbar sei. Noch jedesmal, wenn Einigung der Arbeiterbewegung, brauchen wir Einigung der Arbeiterbewegung das Gebot der irgendwo in der Republik Polizisten geprügelt die Verschmelzung der kommunistischen Arbeiter Stunde.

Otto Habsburg großjährig.

Die Feier in Steenoderzeel. Kein Grund zur Besorgnis?

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haben, ist das Blatt der tschechischen Agrarier als ihr Schüßer aufgetreten und hat das ungeschrie­bene Gesetz des Prügelprivilegs der Polizei ver­teidigt. Und das ist die Presse des Mini­sterpräsidenten und des Innenmini­sters, dem die Polizei untersteht!

Damit sie aber thre Mission, führende poli­

Es sei mir gestattet, in einem sozialdemo­tratischen Blatt einige Worte in die Reihen der kommunistischen Partei, der kommunistischen Arbeiterschaft zu richten. Das gewalttätige Auf­treten der fascistischen Heimwehr gegen die öfter­reichischen Sozialdemokraten ist eine ungemein ernste Angelegenheit für die Arbeiterbewegung aller Staaten, Es ist ein Signal für den ge­famten internationalen Fascismus, aber auch em Budapest , 20. November. Anläßlich des Ge-| stimmen in der Ansicht überein, daß die Restau- tische Presse eines demokratischen und Flammenzeichen für das gesamte arbeitende Bolt, burtstages des Erzherzogs Otto fand, wie all- ration der Habsburger sehr ernste politische Fol- Stultur staates zu sein, vollends erfülle, muß in dessen grellem Lichte alle Zweifel darüber jährlich, auch heute vormittag in der St. Ste- gen in gang Guropa zeitigen würde. fallen, wie die harte Wirklichkeit für das Pro- phan- Basilika ein Festgottesdienst statt, zu dem die agrarische Boulevard- Presse natürlich auch Der Chefredakteur des Matin" Sauerwein, nachdem 3ensorrufen, und so ,, wundert" letariat aussicht und welche Schlüsse man daraus u. a. erschienen waren: die ehemaligen Minister der nach Brüssel gereist ist, teilt mit, daß sich auf sie sich auch diesmal, daß der Zenfor den Bericht stehen muß. Baron Joseph Szterenyi, Johann Teleszki, Ti- Schloß Steenockerzeel außer der ehemaligen Kai- über die prügelnden Polizisten nicht konfisziert Bor furzer Zeit schrieb das Rudé Pravo", bor Stallay, Graf Johann Zichy, ferner Graf All- ferin Zita , ihrer sechs Kinder, der Bruder des habe. Diese ewigen Denunziationen an den Zen­daß nach meiner politischen Konzeption sich So- bert Apponyi, der Präsident der Akademie Al- gewesenen Staisers Start, Max, einige gewesene for sind so lächerlich, wie sie unter Umständen zialdemokraten und Kommunisten gegen die bert von Berzeviczy , der Präsident der Ungari Erzherzöge und Erzherzoginnen, einige Brüder gefährlich sein können und wie sie in jedem Fall fascistische Gefahr verbünden müßten. Jawohl, ichen Nationalbant Stephan Popovics, Vizebür- und Schwestern der ehemaligen Kaiserin Zita , ichamlos sind. Damit erweisen sich die tschechi­so ist es! Ich begrüße es, daß diefer mein Stand germeister Buzath u. a. Die Festmesse pontifi- eine ungarische Delegation mit dem Grafen Zichy schen Agravier als die wahren Erben des Stand- ſchen punkt endlich in der kommunistischen Presse zierte Bischof Graf Johann Mitesch, die Festrede an der Spize und eine österreichische Delegation alt österreichischen u. a. Erbench richtig präzisiert wurde. hielt der päpstliche Protonnotar Univ.- Professor unter Führung des Grafen Clam- Gallas einge- dem sie ehedem ja auch den größten Teil seiner Polizeigeist es, Alois Wolkenberg. Er verwies darauf, daß der funden haben. Heute früh wird der ehemalige Sachwalter gestellt haben. Aus diesen Kreisen Thronbesteigung Ottos verschiedene Hindernisse im Hof- und Burgpfarrer Bischof Seydl eine Messe hat schon zu Sedlniskys und noch zu Stürgkhs Wege stehen. Der Tag der Großjährigkeit des zelebrieren. Sodann wird Otto die beiden Dele- Zeiten Altösterreich seine Büttel bezogen! jungen Königs sei ein großer Tag auch der gationen empfangen. Otto wird ihnen deutsch ungarischen Nation, da sie mit diesem und ungarisch evividern; die Antwort wird jedoch Was aber die Zensur betrifft, so wäre sie Tage die Geschichte ihrer befferen Zukunft zu nicht den Charakter einer Botschaft oder einer noch nie so befugt gewesen einzuschreiten, wie an schreiben beginne. Er gab der Hoffnung Aus- politischen Erklärung haben. Er wird erklären, dem Tage, da der Večer den Scharf­druck, daß die Anwesenden noch erleben werden, daß er sich anläßlich seiner Volljährigkeit als richter interviewte und dieses Kultur­daß Otto über sie regiere. rechtsgültigen Nachfolger Nachfolger seines dokument auf der ersten Seite in großer Auf­Vaters, des ehemaligen Kaisers Sarl, prokla- machung veröffentlichte. Seither weiß die zivili­miere. Er wird seinen Anhängern danken und sierte Deffentlichkeit aber auch über den Večer" erklären, daß er auch in Zukunft auf ihre Treue restlos Bescheid: Sage mir, mit wem Du um­vertrauen werde. Am Schluß seiner Erklärung gehst... wind Otto bekanntgeben, daß während der Zeit seiner Studien an der Universität in Löwen alle Prärogativen für ihn seine Mutter Zita ausfüh­ren werde. Der Text dieser Erklärung wird nicht veröffentlicht werden.

Unter der Regierung Kerensi kam es zu einem Vormarsch der Weißgardisten gegen Petersburg . Lenin unternahm jofort Schritte, damit die Bolschewiken gegen die reaktionären Regimenter in den Kampf ziehen. Es kam zu einer gewissen furzfristigen Waffenbrüderschaft zwischen Bolschewiken, Menschewiken und Keren fti. Lenin fürchtete sich nicht, sich mit den So­zialdemokraten gegen die Reaktionäre zu ver­binden.

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Die Häuser in der Hauptstadt sind nur ver­Auch in ganz Mittel-, Süd- und Westeuropa erfordern heute die Verhältnisse ein Bündnis einzelt beflaggt. und ein Zusammenwirken der Sozialdemokraten und Kommunisten, bas aber keinen kurzfristigen Budapest , 20. November. ( MTJ.) Die heu­Charakter tragen dürfte, sondern auf lange Zeit tige Nummer der Nepszawa" wurde wegen hinaus, ja, hoffen wir, dauernd sein müßte. Nicht eines Artikels über das Haus Habsburg konfis­aus Gründen eines subjektiven Wunsches Einziert. zelner, sondern aus objektiven Gründen. Der

Kampf des Sozialismus gegen den Fascismus Paris , 20. November. Anläßlich des heuti-| Sauterivein glaubt, daß die ganze Angelegen­wird nicht so schnell durchgeführt sein, wie feiner- gen 18. Geburtstages Otto" Habsburgs bringen heit auf diesen Rahmen beschränkt bleiben wird, zeit Kornilows Angriff auf Petersburg abge- zahlreiche Blätter Meldungen ihrer belgischen so daß ein Grund zur Beunruhigung wehrt wurde. Er wird weder in einigen Wochen, Sorrespondenten über die gestrigen und heutigen vorhanden sei. Die heutigen Manifestationen noch in Monaten erledigt sein, sondern viel mehr Feierlichkeiten auf Schloß Steenockerzeel und be- werden an den Beziehungen zwischen dem Thron­Zeit in Anspruch nehmen. Der Kampf wird so fassen sich in ihren Ausführungen mit der Frage prätendenten und den Regierungen in Defter heftig und ernst sein, daß der Fascismus nur der eventuellen Rückkehr der Habsburger auf den reich und Ungarn , die offiziell den heutigen Fei­durch die vereinigten Kräfte der gesamten Ar- Thron in Ungarn und Desterreich. Alle Blätter evn fremd gegenüberstehen, nichts ändern. beiterbewegung überwunden werden wird. Wer nicht will, daß der Fafoismus den Sozialismus berschlinge, der muß auf die Einigung der Ar­beiterbewegung hinarbeiten, muß aber auch mit einem langwierigen Ringen mit der fascistischen

Die Internationale der Pfaffen.

Der Genat

erledigte gestern nachmittags einen Vertrag über die Pensionsregelung der Angestellten der frühe­ren Habsburgergüter und nahm dann nach län­gerer Debatte, in der u. a. Genosse Reyzl Sprach, den Staatsrechnungsabschluß für 1928(!) an. Die Rede des Genossen Reyzl werden wir im Auszug morgen nachtragen. Die Zuweisung der Wohnungsvorlage konnte nicht mehr erfolgen; sie wird erst in der nächsten Sizung am Montag den 24. November durchgeführt werden. Die Debatte im Plenum wird dann am Mittwoch erfolgen.

Eine journalistische Muster­leistung.

Die Parlamentswahlen in Polen werden

Hydra rechnen, also auch mit der Notwendigkeit Orthodore Bischöfe, Fafciften und Rabbiner beim antibolschewistischen Kreuzzug.. der Ginigung der Arbeiterschaft auf lange Sicht. Der Fascismus ist unstreitig eine Massen- Der Berliner Sportpalast sah am Sonntag| sein Referat mit einer grimmigen Fanfare gegen " bewegung; er hat seine Wurzein zwar nicht in eine wirklich kuriose Veranstaltung. Die Manager den marxistischen Gottseibeiuns, um dann in von allen anständigen Blättern mit vollſtem der Arbeiterschaft, aber doch in anderen Massen des Deutschen Bundes zum Schuße der abend- einem schwachen Augenblick und in einem Anflug Recht als infame Komödie, als Ergebnis strup­der Bevölkerung, ist deshalb stark und dauernd, ländischen Stultur", der auf dem rechten Flügel von Ehrlichkeit zu erklären: Die Not des Arbei- pellofesten Terrors gekennzeichnet. Auch rechts­so daß ihm wieder nur eine starke, nicht gespal- des Zentrums stehende unentwegte fultur- und ters begreifen wir nicht!" Der orthodoxe Bischof stehende Zeitungen schreiben offen von Terror­tene, dauernde Arbeiterbetvegung die Stirn zu sozial- reaktionäre Fürst Löwenstein sowie Seraphim, der im vollen Kriegsschmuck er- wahlen. Die Leipziger Neuesten Nachrichten" bieten vermag. Im Verlauf des ernsten und der närrische Hans Dampf in allen Gaffen des schienen war, erzählte dem sich leise gruselnden schreiben von einer polnischen Wahlfarce. Tangvierigen Ringens des Sozialismus mit dem politischen Dilettantismus, Herr Arnold Rech Bublikum politische Märchen aus Tausendundeiner Es scheint, daß hierzulande die offiziösen Fascismus wird die Arbeiterbewegung viele Er- berg, ließen bunt gemischt Bischöfe, Pfar- Nacht, die er so phantasievoll ausschmückte, daß der Blätter anders urteilen- mußten. Das Pra­fahrungen machen und viele Wandlungen durch- rer und Rabbiner aufmarschieren, um die Zuruf ertönte: Hier spricht die männliche ger Abendblatt " vom 18. November be­machen, wobei alle die Fragen ihre Lösung beiligsten Güter der abendländischen Kultur vor Courths Mahler ." So war es wirklich. Herr Sera- merkte im Wahlbericht u. a.: finden werden, die bisher unklar sind. dem Barbareneinfall aus dem Often" zu wahren. phim, der bei all seinen Greuelerzählungen sehr

des

,, 3um drittenmal seit der Wiederaufrichtung

polnischen Staates kann Marschall Pilsudski sich als Sieger feiern Iassen. Nach der Ueberwindung der russisten Roten Armee in der Weichselschlacht von 1920. nach der Niederkämpfung einer Regierung seiner innerpolitischen Feinde in dem kurzen Bürger­frieg des Frühlings 1926 hat er Sonntag von neuem vermocht, sich an die Spitze der Meh: heit des Volkes zu stellen."

Der Fascismus ist etwas Neues, mit dem Mit diesen feierlichen Phraſendreschern hat die ent- munter und gepflegt aussieht, endete mit einem Senin noch nichts zu tun hatte. Deshalb müssen schiedene und berechtigte Kritik der Sozialisten an Saßgesang, den man schon als leise pathologisch be­wir in der Abwehr gegen diesen gefährlichen Sowjetrußland nichts gemein; schärfste Distan- zeichnen muß. Des Pudels Stern aber schälte der Feind des Sozialismus unseren eigenen selbstanzierung von diesen, die Religion mißbrauchenden Aachener Professor Berg, ein Vertreter beg digen Standpunkt suchen. Zu den Zeiten Lenins reaktionären Geistlichen, die den Bolschewismus rechten Statholizismus heraus, als er mit erho­herrschte in den europäischen Staaten eine schlagen und den Sozialismus meinen, ist daher bener Stimme in den Saal schrie: In Moskau fizzt der Antichrist. Aber der böse Feind heißt nicht Bourgeoisie, die mit den Sozialdemokraten einen selbstverständlich. Sehr tpisch für die Geistesverfassung jener nur Lenin, er heißt auch vor allem Karl Mary!" Burgfrieden suchte und bereit war, dem arbei­tenden Bolt Zugeständnisse zu machen; heute Schichten, die dieser Spießerbund zum Schuße der Begeistert flatschten die Spießer Beifall. Sie hat­drängt sich jene Bourgeoisie in den Vordergrund, abendländischen Kultur hinter sich hat, war die ten ihr Stichwort gefunden. Etwas eigentümlich welche unter den bürgerlichen Massen gerade Tatsache, daß sich ein beträchtlicher Teil des wurde es, als der konservative Rabbiner gegen die Sozialdemokratie und gegen die sozialen Bublikums beim Absingen des Deutsch- Rosenthal aus Köln , von den Halb- und Ist schon dies eine starke Leistung, so ist Reformen bewaffnete und zu allen fähige For- land- Liedes mit dem Römergruß nach Ganzfascisten mit feindseligem Achselzucken tole­mationen ausrüstet. Der Kreuzzug gegen die unverfälschter Naziart begrüßte. Als Zwischenrufe riert, eine salbungsvolle Suada gegen die Gott der Leitartikel Deffentliche Meinung eine Sozialdemokratie iſt im Gange. Das ist eine neue der in nicht allzu großer Rahl erschienen Kommu- losigkeit im besonderen und im allgemeinen vom nicht minder unverschämte Beschönigung der ter­Situation. Mit der bedrohten Sozialdemokratie niſten einsetzten und die Internationale erklang, Stapel ließ. Am Schluß sang man noch ein er- roristischen Gewaltmethoden in Polen . zeigte sich die christliche Barmherzigkeit bauliches Lied, verprügelte ein paar junge Men­ist es notwendig, sich zu vereinigen. Anknüpfend an die Bemerkungen eines ,, her­Auf solche Ansichten antwortet die kommt von der schlagkräftigsten Seite. Im schen, die im Sprechchor: Heraus aus der Kirche!" vorragenden" polnischen Politikers, das Aus­bleiben von Rundgebungen, Demonstrationen, nistische Presse, daß die Ginigung der Arbeiter Verhältnis 20: 1 prügelte man die Opposition zum riefen und ging hochbefriedigt von dannen. Dreieinhalb Millionen Arbeitslose in Deutsch - Streits etc., beweise, daß die verhafteten Abge­bewegung eine Notwendigkeit sei, daß das aber Saal hinaus, wobei es zu Brutalitäten kam, die eine Einheitsfront von unten gegen den Fascis die Kultur der abendländischen Kulturschützer in mus und gegen die Sozialdemokratie( gegen den wirklich unerfreulichstem Bichte zeigte. Dieſe land, entsetzliche Wohnungsnot, Hunderte und ordneten niemanden hinter sich hätte, ge " Sozialfascismus") sein müſſe; die Einheitsfront Brügelszenen, die sich immer wiederholten, beglei- aufende, bie bor Sunger nicht aus noch ein das P. A." weise, dies beweise, wie wichtig von unten, das wäre teine schlechte Barole. Abèr tete ein anwesender Bläser chor, der wiffent?! In dieser Versammlung hat man lein die öffentliche Meinung in der Demokratieti zuerst mit geistlichen Liedern erfreut hatte, sehr einziges Wort darüber gehört. Hier sprach die Es werden Mussolini , Cäsar etc., zitiert, um sie gehandelt haben. ba hat uns die Wirklichkeit belehrt, daß eine solche stimmungsvoll mit dem Fridericus- Marsch. Sehr Brot und Arbeit!" rief von der Tribüne ein Er- Dann heißt es wörtlich: begann der Alvensleben, der dem Stahlhelm nahesteht, werbsloser herunter. Man lachte ihn aus...

die Einheitsfront gegen die Sozialdemokratie

punkt nur die Zerrissenheit der Arbeiterbewegung berlängert und das in einer Beit, wo jeder Auf­fchub der Einigung ein schwerer politischer Fehler ift. Einheitsfront von unten hinter diesem fchönen Schlagwort berbirgt sich sicher auch der

Der Večer" als Sittenrichter.

,, Pilsudski wußte sehr wohl, daß es gefährlich sei, Märtyrer zu schaffen. Aber die eingesperr­ten Abgeordneten wurden vom Volke nicht mehr als Märthrer betrachtet. Sie haben den Rontatt mit den Massen, mit der öffentlichen Meinung verloren." Hieran schließt sich die tiefsinnige Bemer­

lung Prager Hochschüler beteiligt hatten. Ohne zu prüfen, ob unsere Vorwürfe gegen die pri­Das Boulevard- Blatt der tschechischen Agra- gelnde Polizei zu Recht erhoben wurden, ohne Pferdefuß, daß die Einheit unter der Devise derrier, das mit Erfolg die Konkurvenz mit Stříbrny auch nur zu fragen, ob die Polizei und warum Sinien Des Politbüros der kommunistischen hält, muß jeden Tag seinen zweispaltigen Titel sie geprügelt habe, nimmt der" Večer unsere Bariei sein soll, die Einheitsfront unter dem und seine 30 Zeilen Schimpfworte an den Ge- Notiz zum Anlaß einer wüsten Polemit, die wie kung, die Demokratie beruhe auf Werbung; die

lini und Pilsudsky den blauen Teufel darum!

die sozialdemokratische Arbeiterschaft darauf nicht der heiligsten Amtspflichten des Večer" und nach dem Zenfor gipfelt. Schon der Titel ist Faktor die öffentliche Meinung im modernen eine solche Einigung ist wieder unmöglich, weil nossen Dr. Czech verschwenden. Es ist das eine jede Polemik des vornehmen Blattes, im Ruf polnischen Ereignisse zeigen, welch' wichtiger fie möglich und durchführbar ist, fun wir das an einem Tage diese Bolemit entgangen wäve. im Interesse der notwendigen Einigung der Diese Angriffe sind meist bei den Haaren herbei­Arbeiterbewegung. Es ist nur eine Einigung gezogen und es genügt, von Zeit zu Zeit an einem möglich die Einigung auf Grundlage gegen nachzuweisen, welche Art Bolemit" die Bresse feitiger Achtung und Vereinbarung, die Einigung des Ministerpräsidenten und der größten staats­auf Grundlage der Solidarität der sozialdemo- erhaltenden" Partei führt. fratischen und kommunistischen Arbeiter.

Donnerstag stürzte sich das Blatt auf eine

Wie das eigene Organ des Herrn Ministers Dr. Czech des deutschen Sozialdemokraten über die staat­liche Polizei schreibt.

Der Haß, der gegen Genossen Czech täglich geschürt werden muß, soll sich hier also an dem abliegenden und nebensächlichen Anlaß entzünden,

Mit dem verbissenen Settierertum des Polit- Notiz des Sozialdemokrat", in der mitgeteilt daß sein Blatt, nämlich das Zentralorgan feiner

Das ,, P. A." findet kein Wort der Ver­urteilung der aufreizenden polnischen Wahl­mrethoden, sondern versucht, wie Figura zeigt, diese noch zu entschuldigen, indem sie die wehrlosen, brutalster Gewalt ausgelieferten Parlamentarier direkt verspottet. der

Das ist eine Leistung, die sich in einem

Arbeiterklasse heute auf feinen grünen Zweig sozialistische Studenten verprügelt habe. Dabei enthält die vom Večer" zitierte fratischen tschechoslowakischen Republik sehr Gegen den Fascismus, zur Verteidigung des bis- habe, die sich an einer kommunistischen Versamm Notiz nichts als sachliche Feststellungen, sonderbar außnimmt.