Mr. 282.

Dienstag, 2. Dezember 1930.

in der Regierung noch in der Nationalversamm-| Dr. Šafář, der die neue Novelle nicht als| nahme einer Resolution, in der die Novel) lung schweigen.. endgültige Lösung der Frage der Gemeinde- lierung des Gesetzes über die poli­finanzen betrachtet. Bemerkenswert ist die An- tische Verwaltung gefordert wird.

Brauchen wir Tschechoslowaken solche Ueber­griffe? Wird es nicht ärger für uns jein, wenn man im Ausland an der Richtigkeit unserer Volkszählung weifeln wird?

Das Gi des Kolumbus. Das Rezept, das Kommunisten den Arbeitslosen geben.

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Das Ergebnis der Gemeindewahlen in Schredenstein.

Der völkische Mehrheitsblock verliert zwei Mandate, die Kommunisten ein Mandat, an die Arbeitsgemeinschaft. Die Sozialdemokraten behaupten mit einem Stimmenzuwachs ihren bisherigen Besißstand.

Genoffen!

In

Seite 3.

Genoffinnen!

teber Betriebsversammlung, jeber Gewerchaftsverfammlung. jeber Genoffenschaftsversammlung jeber Wählerversammlung. eber Frauenbersammlung, jeber politischen Bersammlung. jeber Beriammlung oder Sibung einer proletarischen Organisation follt Ihr für die

fozialdemokratische Parteipresse

intensivste Werbearbeit leisten

Russische   Kinderheime wie sie sind. Das erste, was man den Auslandsreisen­

Es fällt uns beileibe nicht ein, an dieser Der Ausgang der Gemeindewahlen in die völkischen Mehrheitsparteien vorgestellt ha Stelle den Kommunisten ins Gewissen zu reden Schreckenstein am Sonntag, den 30. November ben, durch rationalisierten Wahlkampf gemein­und ihnen nachzuweisen, daß ihre Tagesforde- endete mit einer Niederlage der bisherigen völ- sam mit den Kommunisten die sozialdemokra­rungen" gewöhnlich unerfüllbar sind. Wir könn- tischen Mehrheit zu Gunsten der Arbeitsgemein- tische Partei niederzuringen, ist es nicht gegan­ten hundertmal recht haben, sie würden es doch schaft. Wohl hielten die Hakenkreuzler ihre gen. Die sozialdemokratische Wählerschaft steht nicht zugeben, und sie würden uns mit einer mandate, doch brloren dafür die mit ihnen einig und geſchloſſen hinter der Partei; das hat Kinderparadies in Rußland  . Flut von Beschimpfungen überschütten und gekoppelten Christlich   sozialen 2 und die auch diese Wahl wieder bewiesen. Selbst die unsere Einwendungen als einen weiteren Beweis Nationalpartei 1 Mandat. Diese beiden demagogische Ausnüßung der Regierungsbeteili­der Schlechtigkeit der Sozialfascisten" vermer Parteien, die mit den Nationalsozialisten durch gung der Sozialdemokraten, konnte an dieser fen. Wir wollen nur zeigen, wie die Kommu- dick und dünn gehen, sind die Zeidtragenden. Tatsache nichts ändern. Aber auch die Wähler den in Rußland   zeigt, sind die vorbildlichen" nisten dort vorgehen, wo sie das Glück haben, Neben den Christlichsozialen, die von ihrem bis- der sogenannten Arbeitsgemeinschaft werden sehr Kinderheime, die von der Sowjetregierung er­über die Mehrheit zu verfügen und wo sie also herigen Besitzstande noch vier Mandate retteten, rasch enttäuscht sein, wenn sie sehen, daß ihre richtet werden. Das ist auch das erste, was ein allen kommunistischen   Forderungen zum Durch bilden die Deutschnationalen und Kommunisten neuen Vertreter nichts anderes als ein Anhäng- Auslandsreisender lobt, wenn er nach zwei bis nur noch das Reservoir für die Hakenkreuzler, fel der bisherigen Mehrheitsparteien sind. Der drei Wochen Aufenthalt in seine Heimat zurüd­bruch verhelfen fönnten. Gegenwärtig haben die Konununisten wie- Die Nationalpartei, die bei den vorletzten Wah- tommunistische Verlust von 160 Stimmen zeigt kommt. len noch sechs Mandate inne hatte, ist nun auf das gleiche Bild, wie überall. Diese Stimmen Natürlich gibt es in Rußland   eine Anzahl der die Arbeitslosenwalze aufgelegt. Der sozial- die Sälfte ihres Besitzstandes gesunken. Die fallen nicht etwa den Sozialdemokraten, sondern von Musterheimen. Aber betrachten wir einmal, demokratische Fürsorgeminifter fann für sich in Kommunist en gehen in Schreckenstein lang- nur den Bürgerlichen und da wieder vorwiegend was die Kommunisten selbst in ihren Zeitungewe Anspruch nehmen, mit Erfolg für die Arbeits- fam aber sicher ihrem Ende entgegen. Sie ver- den Hakenkreuzlern zu, Sie sind auch in diesem darüber schreiben. Die Pioneritaja Prawda" losen eingetreten zu sein. Und die Sozialdemo- lieren nicht allein ein Vertretungsmandat, son- Falle die Wegbereiter der Fascisten. fraten in den Bezirken und Gemeinden haben bern auch den einzigen Sitz im Gemeinderate. Nachstehend das Resultat, wobei in der von den gesetzlichen Möglichkeiten reichen Ge­brauch gemacht und Notstandsarbeiten durchge- Ihr Kampf bei diesen Wahlen ging asschließlich Klammer die Zahlen der letzten Gemeindewahl führt, Ausspeisungen organisiert und den Bau gegen die Sozialdemokraten. So wie es sich aber vom Jahre 1926 angeführt sind: von Kleinstwohnungen in Angriff genommen, wodurch Arbeitslosigkeit und Wohnungsnot ge­mildert werden. Aber was ist das alles in den Augen der Kommunisten, die zwar den Arbeits­lofen zu keinem Schlag Arbeit verhelfen, aber in ihrem Namen( wenn auch gewöhnlich nicht in ihrem Auftrage) Forderungen erheben. Nach dem jetzt geltenden Schema fordern sie in den Gemeindestuben für die Arbeitslosen die Bei Die sozialdemokratische Partei gewann 29.1 auf 30.1 Prozent. Das sozialdemokratische stellung von Brennmaterial, die Bezahlung des gegenüber den letzten Gemeindewahlen 356 Stimmenverhältnis gegenüber den vorjährigen Mietzinses, Weihnachtsaushilfen von 300 Kronen Stimmen, die Hakenkreuzler 291 Stimmten. Das Parlamentswahlen ist 1825 gegen 1868 Stim­für Ledige und 500 Kronen für Verheiratete. prozentuelle Verhältnis der sozialdemokratischen men, so daß auch der vorjährige Wahlerfolg Wehe dem sozialdemokratischen Vorsteher, wehe Stimmen gegenüber dem Jahre 1926 stieg von nahezu gehalten wurde. den sozialdemokratischen Gemeindevertretern, die erklären, daß die Gemeinde, so sehr den Ar­

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Wie ist es aber nun in jenen Gemeinden,

Deutsche Sozialdemokraten Deutsche Nationalsozialisten Deutsche Nationalpartei Christlichsoziale Partei Kommunisten Tschechische Parteien Arbeitsgemeinschaft

Deutschdemokratische Partei

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1825 Stimmen 11 Mandate( 1469 St. 11 M.) 1514 Stimmen 9 Mandate( 1223 St. 9 M.) 455 Stimmen 3 Mandate( 691 St. 4 M.) 620 Stimmen 4 Mandate( 781 St. 6 m.) 346 Stimmen 2 Mandate( 506 St. 3. M.) 564 Stimmen 3 Mandate( 299 St. 3 M.) 597 Stimmen-4 Mandate( St.-M.) Stimmen Mandate( 77 St. ( 77 St.-M.)

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Die Wahlen in Bremen  .

vom 15. November d. J. berichtet folgendes: eine Brigade der Bionerskaja Prawda" hat die Besichtigung einiger Seime in Zarsive Selo( bei Leningrad  ) durchgeführt. Sie erzählen zunächst über das vierte Internat: Beim ersten Anblick überraschte uns das düstere, feuchte Gebäude des Kinderheimes. Das Haus ist voll Kinder. Alle sind schmußig, die Kleidung zerrissen und abgetragen. 35 Prozent haben keine Schuhe, die Hälfte keinen Mantel. Sie erzählen: Wir haben tein Nachtlager. Wir haben keine Deden und Matratzen. Wir schlafen nicht, sondern frieron -die ganze Nacht hindurch flappern wir mit den Zähnen. Nur einmal im Monat baden die Kinder, einmal in drei Monaten bekommen sie frische Wäsche." Weiter wird darüber gelagt, daß das geringste Vergehen nach der erprobten Methode des Leiters mit harten Schlägen auf das Unterkinn bestraft wird."" Ein Hundeleben führen wir!"- so wurde dieses Leben von den Böglingen selbst gestempelt.

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beitslosen jede Hilfe zu gönnen sei, zur Erfül- Grfolgreiche Gemeindewahl in Litwiz. gerliche Mischmasch, welches sich hier Stände lung dieser Forderung außerstande ist: Rein blod nannte, verlor 917 Stimmen. Die Kommunisten bekamen gange 149 Stim Kinder auf die Frage der Pioniere, wie sic In dem zweiten Internat antworteten die Stimmengewinn der Sozialdemokraten, Sund dürfte mehr von diesen Verrätern" einen Niederlage der Kommunisten, während sie am 9. November noch 238 erhalten leben: Wie Schweine!"(!) Dann berichten die Bissen Brot nehmen. Das Ergebnis der Gemeindewahlen, die hatten. Die Sozialdemokraten befizen nunmehr Bioniere, wie folgt: In dem Internat leben die von den Kommunisten beherrscht werden? Sonntag in der Gemeinde Likwik bei Dux statt- 27, der Ständeblock 15, die Nationalsozialisten 196 Stinder. Keiner hat Wäsche die Kleidung Da lasen wir unlängst im westböhmischen Bol- fanden, ist folgendes: Die Vereinigung tschechi 3 Mandate. Im Stadtrat werden die So ist zerrissen. Sose und Hemd werden einmal im schewikenblatt, daß die Bechöfener Kommunisten scher Wähler erhielt 288 Stimmen und 5 Wan- zialdemokraten 6, die Bürgerlichen 3 Mandate Jahr geliefert und nicht eher gewechselt, bis sie für die 130 Arbeitslosen, die in der Gemeinde date, die tschechische nationalsozialistische Partei haben, so daß die Sozialdemokraten die Zwei- fich in Fetzen verwandelt haben. Gewaschen wire wohnen sollen, in der Gemeindevertretung eine 197 Stimmen und 4 Mandate( bei den letzten drittelmehrheit bewahrt haben. nie; wenn einmal ein Zögling selbst versucht zit Weihnachtsaushilfe von 300 Kronen für die Wahlen im Jahre 1926 fandidierte nur die waschen, wird er bestraft. Fast alle gehen bar­Ledigen und 500 Kronen für die Verheirateten nationalsozialistische Partei, die auf sich 334 fuß. Eine Erziehungsarbeit wird nicht durch­gefordert haben. Die Pechöfener Gemeindever- Stimmen und 7 Mandate vereinigen konnte), die geführt. Den Undisziplinierten wird das Früh tretung ist kommunistisch und wir waren neu- ommunisten 206 Stimmen und 4 Man­Bremen, 1. Dezember. Bei den Wahlen im Stück oder das Mittagessen entzogen. Diese gierig darauf, wie die kommunistische Gemeinde- date( 314 Stimmen und 7 Mandate), die tsch e- bertretung die Forderung der kommunistischen chischen Sozialdemokraten 59 Stim- Bremer Stadtgebiet erhielten: Die Sozialde- Strafe wird oft auf 24 Stunden ausgedehnt. Partei aufnehmen und ihr gerecht werden wird. men und 1 Mandat( 42 Stimmen und 1 Man- mokraten 40, die Deutschnationalen 5, das Die zweite Art der Strafe ist die Einschließung Denn daß die Forderung abgelehnt werden dat), die deutschen Sozialdemokraten Zentrum 2, die Kommunisten 12, die in den Karzer. Wir fahen drei Mädels, die dori fönnte, war auch nicht gut anzunehmen und da 237 Stimmen und 4 Mandate( 163 Stimmen und Deutsche Voltspartei 4, die Wirtschaftspartei 2, drei Tage verbracht hatten." Die Selbstversorgung des Hauses artet oft auch für Pechöfen das Gemeindefinanzgefez gilt, 4 Mandate), Nationaldemokraten 77 Stimmen und die Haus- und Grundbesizer 5, die National­hätten die Bechöfener zeigen fönnen, wie man 1 Mandat( bei den letzten Wahlen nicht fandiozialisten 32, die fonservative Volkspartei in einer Ausbeutung der Kinder aus: Die klei­das notwendige Geld herbeischafft. Gestern er- diert). Deutsche Wahlgemeinschaft 205 Stimmen 1, die nationale Einheitsliste 1 und die übrigen nen Kinder werden gezwungen, falte Fußböden fuhren wir die Lösung des Problems, die in und 5 Mandate( 216 Stimmen und 5 Mandate). Parteien keine Size. Dei Wahlen brachten den zu waschen, Gewichte von 115 Kilogramm zu der Tat sehr einfach ist. Da wird im ,, Kämpfer" Fm ganzen wurden 1314 gültige Stimmen ab- Sozaldemokraten und Kommunisten Verluste, schleppen und in der Nacht mit mangelnder klei­mitgeteilt: gegeben und 24 Mandate besetzt. Bei den letzten während die Nationalsozialisten gegenüber der dung auf die Stohle aufzupassen." Wahlen wurden 1069 gültige Stimmen ab- Reichstagswahl noch gewannen. gegeben und 24 Mandate besetzt.

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,, Da aber die Gemeinde Voigtsgrün( zu der Pechöfen gehört Red.) leine Geldmittel zur Verfügung hat, so wurden diese An­träge der Bezirksbehörde wiesen."

über

Das Jnternat hat keinen Doktor: Die Kranken werden in ein dunkles, nicht beleuchte­fes Zimmer gebracht und bekommen dieselbe Die tägliche Hatenkreuzschlägerei. schlechte Kost, wie die anderen. Jegliche Stran­tenpflege bleibt aus. Ein Zögling hatte ein Ges Gemeindewahl in Wiener   Neustadt.  Salzwedel, 30. November. Auf einer Unter- schwür bekommen. Der herbeigeholte Arzt sagte: Stimmenzuwachs seit dem 9. November. haltung bekam der sozialdemokratische ,, Das ist nicht wichtig. Dich hat ein Floh ge­Die Neudeker Bezirksvertretung ist nicht fom- Wiener   Neustadt, 1. Dezember  .( Eigenber.) Stadtverordnete Zo bel mit Festteilnehmern, bissen." Der Zögling wurde nicht weiter ärzt­munistisch. Man fann fie also, wenn sie die Gestern fanden hier die Gemeindewahlen darunter mehreren Nationalsozialisten, Streit. lich behandelt und starb. Aber das beun­Forderung ablehnt, etwa mit der gleichen Be- statt, denen man mit großem Interesse entgegen- Im Verlaufe der Auseinandersetzungen wurde er ruhigte niemanden. Selbst die Unkosten des Be­gründung, ach allen Regeln der Kunst, be- sah, da die Bürgerlichen damit rechneten, den erheblich verletzt. Später verlangten Demon- gräbnisses mußten die Zöglinge mit eigenen schimpfen. Wäre sie tommunistisch, Sozialdemokraten wenn auch nicht die Mehrheit, ftranten vom Wirt die Auslieferung der Mitteln bezahlen." Wie üblich fordert die Pionjerskaja würde sie dem Beispiel der Pech- so doch wenigstens viele Stimmen wegzunehmen. Leute, die Zobel verlegt hatten. Polizei und Gen­öfener und Voigtsgrüner Bolsche Das Ergebnis war, daß die Sozialdemokraten darmerie mußte gegen die Menge, die sich aus Prawda" eine harte Bestrafung der Schuldigen. wifen folgen und die Anträge eben zwar zwei Mandate verloren, aber gegen Reichsbannerleuten und Kommunisten zusam- Aber dieses Refrain zur bolfchemistischen Selbst­der Landesvertretung überweisen. über dem 9. November 363 Stimmen ge mensetzte, mit dem Gummiknüppel vorgehen. tritit" ändert an den Verhältnissen nichts; denn wannen. Die Nationalsozialisten Gegen mittag dauerten die Ansammlungen diese Mißstände wurzeln in dem überbürokrati­Und angesichts einer solchen Fopperei gibt es fierten Sowjetsystem... noch Menschen, die sich hinstellen und den kom- haben 464 Stimmen gewonnen, das bür noch an. munistischen Phrasendreschern zuhören schließlich gar mit dem Kopfe niden, wenn die Funktio­

und

Maulaufreißer die fozialberchaften mit einer Der Spieler Albert Oustric bei in Baris die Bekanntschaft von allerhand mobilen zu fördern und zahlreiche andere Gejell­

Flut von Gemeinheiten überschütter!

energischen Mann, und gleichzeitig machte er das war, um den Verkauf auf Abzahlung von Auto­Geschäftsleuten, so daß er bei Kriegsende die schaften. Eine Holding"-Gesellschaft hat zur  Paris, Ende November. Vertretung dieser Munitionsfabrik in   Paris Aufgabe, als Finanzmacht nur wenige Mitglie I'm jüdfranzösischen Carcassonne wuchs arm übertragen bekam. der um sich zu scharen, damit diese die Aktien Schon im Jahre 1919 machte er aber im bverschiedener Firmen erwerben, deren technische Rongreß der tschechischen Städte und und einsam Albert Duftric auf, der jetzt ganz  Frankreich in Atem hält und das Kabinett zur Pariser Opernviertel eine eigene Bank auf, die Unabhängigkeit weiter aufrechterhalten bleibt, Gemeinden. Erschütterung, brachte. Sein Vater hatte ein Banque Suftric", der es gleich von vorn herein was das Ergebnis hat, die Arbeits- und Produk­Sonntag fand in   Prag ein außerordent- leines Café und besaß wenig Vermögen. Mit äußerst schlecht ging. Ouftric mußte sich fragen, tionsmethoden der betreffenden Firmen zu ver licher Kongrez des Verbandes tschechischer Städte Mühe und Not konnte er feinen Staffeebetrieb ob er nicht wieder den Laden schließen sollte. Er bessern und gemeinsam gewisse Kaufs- und Ver­und Gemeinden ſtatt, der sich hauptsächlich mit aufrecht erhalten, mit Schwierigkeiten nur das mußte sich Geld leihen und wußte sich nur schwer faufsvorteile zu erzielen. vor seinen Gläubigern zu retten. Sein Spieler- Oustric spielte weiter, und er übernahm die Der Frage der Finanzen der Selbstverwaltungs- Schulgeld für den jungen Albert zahlen. Später ging Albert Oustric nach Verlassen talent half ihm. Er traf auf den italienischen Bank Adam in Boulogne, eine der ältesten fran­

förper befaßte.

In Vertretung des erkrankten Obmannes der Schule in das benachbarte   Toulouse, wo er Milliardär Gualino, und nach zwei Jahren hatte zösischen Banken, der die armen Fischer ihre Prof. Zitet, eröffnete der Stellvertreter des Pra- bald dadurch die Aufmerksamkeit seiner Freunde, Duſtric bereits zehn große Vertretungen von mühsam erworbenen Ersparnisse anzuvertrauen ger Primators, der tschechische Sozialdemokrat die alle reicher waren als er, auf sich ziehen diesem übernommen. Nun wollte er weiter auf- pflegen. Daß Dustric ein Passiv von 200 Millionen Kellner, die Tagung und erklärte, der Ston- fonnte, daß er glänzend Poker und Bakkarat wärts. Er wollte einen Truſt des gesamten grez solle Stellung nehmen zu der wichtigen spielen konnte. Das war der Beginn des Auf- Handels bilden, der Industrie, der Schneiderei, Franken gelassen hat, ist sicher, daß es noch das der Lebensmittelbranche, des Kleider- und des Vielfache dieser Summe beträgt, ist wahrschein­Frage der Gemeindefinanzen in einer Zeit, da stiegs. In   Toulouse verkaufte Albert Duftric Rot- Textilhandels, der Bergwerke und der Trans- lich, und daß es weniger wäre, ist ausgeschlos die Selbstverwaltung verarmt ist und angesichts ber schweren Wirtschaftskrise ihren Verpflichtun- wein und Absynth, aber er fand nicht viele borte. 1926 hatte seine Bank bereits ein Rapi- fen. 32 Parlamentarier sollen in die Affäre tal von 25 Millionen, 1928 von 58 Millionen verwickelt sein. Albert Duftric aber hat indessen gen nicht nachkommen kann. Die Referenten Räufer. Erst das Durcheinander des Krieges brachte und schließlich Anfang dieses Jahres von 100 im Gefängnis Gelegenheit, darüber nachzuden­und Serát( Bürgermeister von Steindler( Bürgermeister von   Beneschau) referierten über die Novelle zum Gemeinde- Krieg ausbrach. Damals wurde er in einer ding"-Gesellschaften, wie die   Paris- Foncier", jäher Absturz dornenreicher erscheint. Er wird finanzgefeß, der   Prager Stadtrat Dr. Zanger Munitionsfabrik zu   Toulouse beschäftigt und eine große Grundstückspekulations- Gesellschaft, wohl das Auf wie das Nieder nur für einen über pieteriousgefeß und die Gemeinden von dem hari dirette beauftragt, gewiffe er die Geſellſchaft zur Ausdehnung der franzöſi- Zwischenakt im Spiel seines Lebens halten. Schließlich sprach der Sekretär des Verbandes schäfte in   Paris zu erledigen. Dies gelang dem ichen Industrie", die ursprünglich geschaffen

Kurt Lenz.