allernothwendigsten fachlichen Angaben beschränkte, ist es für das große Publikum gar nicht möglich, eine eigene Anschauung von den Verbrechen zu gewinnen, und den Legendenbildungen, die zum Schaden des Ansehens unserer Rechtssprechung von bekannter Seite thunlichst gefördert werden, ist Thür und Thor geöffnet. Hier knüpft aber natürlich die berufsmäßige Agitation der Sozialdemokratie an. Im nun allen solchen agitatorischen Bestrebungen den Boden zu entziehen, sollte das tgl. Justizministerium in diesem Falle die Frage erwägen, ob es nicht angezeigt wäre, den durch die Beweisaufnahme erhärteten Thatbestand amtlich zu veröffentlichen. Die Zeitungen, denen von den Verhandlungen etwas bekannt geworden ist, sind zum Schweigen berurtheilt, indem sie§ 17 des Breßgesezes mit Geldstrafe bis zu 1000 M. oder mit Haft oder Gefängniß bis zu sechs Monaten droht. Nicht zum wenigsten schuldet man eine derartige sachliche Darlegung wohl auch den Herren Geschworenen , welche in der fozialdemokratischen Presse zum Theil persönlich verächtlich gemacht werden und hiergegen vollkommen schutzlos find. Ganz begreif lich ist es ferner, daß sich unter den gegebenen Umständen ein großes Mitleid für die Familien der Berurtheilten regt; diefe Armen find gewiß in vielen Fällen aufs Tiefste zu be dauern und kein Mensch braucht ſich zu ſchämen, ihnen in ihrer Noth beizustehen. Auf der anderen Seite ist es ein schamloses Beginnen, die von 12 ehrenhaften Bürgern unter Anrufung der Zeugenschaft ihres Gottes nach bestem Wissen und Ge: wiffen schuldig befundenen Verurtheilten, denen nicht einmal mildernde Umstände zuerkannt werden konnten, als Märtyrer der Justiz und des Klassenhafses hinzustellen."
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Zwölf i bronnrtlich ehrenhafte
obztvar sie eine Sprache sprechen und eigentlich doch ein Haag zusammenzutreten. Nach dem Stande der Verhandlungen Volk find." ist der Zusammentritt der Konferenz schon im Anfang des In der sozialdemokratischen Presse tönt naturgemäß die tiefe Monats März wahrscheinlich. Das Programm wird endgiltig erst von der Konferenz selbst festgestellt werden. Erregung der arbeitenden Bevölkerung schrill wieder. Im ,, Hamburger Echo" lesen wir:
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" In der deutschen Boltsvertretung, im Reichstage, wo doch alle Beschwerden und Leiden des Volkes zur Sprache fomnien sollen, hat sich noch einer gefunden, der offen und ungeschminkt Aus der Dunkelkammer des Ministers der Geistesfreiheit einmal die Wahrheit sagt über die neudeutsche Rechtspflege. plaubert die Frf. 8tg." gegenüber der neulichen Nederei der Noch keiner! Denn was von sozialdemokratischen Nordd. Allg. 8tg." folgende Intimitäten aus: Abgeordneten hin und wieder an beiläufigen Bemer Als das Privatdozenten- Gesez unter dem 17. Juni v. J. fungen über Richter und Richtersprüche fiel, das genügt publizirt war, stand im Kultusministerium die Absicht fest, gegen nicht, das erfüllt nicht im Entferntesten das Bedürfniß des Dr. Arons wegen Zugehörigkeit zur sozialdemokratischen Partei das Boltes, einmal von seinen Vertretern die Worte zu hören, welche Disziplinarverfahren zu eröffnen. Nur sollte für die Bekundung dieser einigermaßen als eine angemessene Kritik unserer Rechtsverhältnisse Bugehörigkeit eine greifbare Thatsache abgewartet werden. Diese zu betrachten wären. Sollen Urtheilen, welche seit Jahresfrist Thatsache war da, als im September im Verlage des„ Borwärts" eine auf die Arbeiter herniederhageln, sollen den Magdeburger und Broschüre von Arons erschien, die auf dem Titelblatt die Worte Dresdener Rechtssprüchen denn noch viele folgen, ehe endlich trug:" Im Auftrage des Vorstandes der sozialdemokratischen einmal angesichts ganz Deutschlands , angesichts der zivilifirten Partei". In der That wurde damals die Einleitung eines Welt Protest erhoben wird gegen die Art der deutschen Disziplinarverfahrens erwogen. Es wurde aber bedenklich ges Justiz, wie sie jetzt an der Tagesordnung ist, ehe endlich funden, die Antlage so ausschließlich und in aller Nacktheit auf einmal zum Ausdruck gelangt, was das ganze Bolt die bloße Bekundung der Parteizugehörigkeit zu gründen, während fühlt und denkt über diese Rechtsprechung? Es wird hohe Zeit, der Inhalt der Broschüre als streng sachlich hätte anerkannt daß die Bolksvertreter sich entschließen, der Ansicht des Boltes werden müssen: es war nichts als eine Uebersicht über die gesetzAusdruck zu geben."
Die Sächsische Arbeiter- Zeitung" versucht den Nachweis von der juristischen Unhaltbarkeit des Urtheils zu führen.
Die Namen der Richter, die das Zuchthausurtheil am Freitag sprachen, find: Landgerichts- Direktor Frommhold, Landrichter Wanrik und Assessor Frhr. v. Teubern.
lichen Bestimmungen, die bei der Landtagswahl zu beobachten find. Auf den fast belustigenden Einwand, diese Broschüre hätte ja jeder von uns ebenso schreiben können!" entschlossen sich die Weisen des Kultusministeriums, von einer Verfolgung abzusehen, und der aus Palästina heimgekehrte Minister Bosse selbst sprach sich dafür aus, nach geeigneterem Belastungsmaterial zu fahnden."
Es ist kein Wunder, daß Herr Bosse von seiner Orientreise ein bischen türkisch angesteckt heimgekehrt ist, und die stille, feine Weise sultanischer Justiz bevorzugt, nachdem er ihre verschwiegenen Reize geschaut hat.-
Auffällig kühl ist der Nachruf des Reichs- Anzeigers über den zweiten Kanzler des Deutichen Reiches, Caprivi. Die jezige Blutsfreundschaft zwischen den konservativen Agrariern und der Regierung verbietet die allzu freundliche Behandlung des Mannes ohne„ Ar und Halm".
Ungefähr so schreibt auch Drumont in der„ Libre Parole" über oas Militärgericht, das Dreyfus verurtheilte, nur daß natürlich Offiziere noch mehr Wissen und Gewissen in Gestalt von militäri scher Ehre haben.- Bürger faßen auch dogg din alu das die wegen Aufruhrs Angeklagten unter der Beugenschaft ihres Gottes nach bestem Wissen und Gewiffen freisprachen. Gleichwohl bemerkte in öffentlicher Ansprache der Vorsitzende des Gerichts selbst, wenigstens dem Sinne nach, daß die Geschworenen nalista odlim objektiv falich geurtheilt hätten.pus erledigte heute in einer halben Stunde den Rest des PostDie Berliner Neuesten Nachrichten", dessen bedauerns- etats und den Etat der Reichsdruckerei, nach dem er den Gewerthe Redakteure die Wahnvorstellungen gewisser Großindustriellen dächtniß Caprivi's die übliche Ehrung dargebracht hatte. fortgesetzt verherrlichen müssen, fordern aus Anlaß Löbtauer Schlägerei ein verschärftes Gesetz zum Schuße und zwar war es fein Rumpf- Reichstag, der dem zweiten gehalten. Der General Caprivi erscheint hier als hochgeschätzter Soldat Arbeitswilliger. Beliebt vielleicht die Todesstrafe für Terroristen? Reichskanzler seine Achtung bezeigte, wie es bei dem ersten und der Reichskanzler als arbeitsfreudiger, überzeugungstrener WiitFreilich würden dann terroristischen Auftraggeber der Reichskanzler der Fall gewesen war. Diesmal fehlte arbeiter. B. N. N." leider sehr hastig aussterben, früher noch als ihre auch die Sozialdemokratie nicht, und die, allerdings Am 18. Dezember 1891- nach Abschluß der Handelsverträge- Das Organ aber geht in sehr geringer Zahl anwesenden Junker hatten doch feierte der Kaiser den schlichten preußischen General" in einer An
der
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Auch das kaiserliche Beileidstelegramm ist ziemlich formell
Geldbewilligungen für ihr Fachblatt. weiter: es möchte den Ausschluß der Deffentlich so viel Schamgefühl, ihren Groll gegen den ehrlichen sprache, in der es hieß:
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Maun zu verschlucken, der keinen Ar und keinen Halm, aber auch keine Hand in der Tasche des Nächsten hatte. Nicht stehlen und nichts gestohlen haben ist aber heute in der stehlen und nichts gestohlen haben agrar- fapitalistischen Welt das größte Verbrechen wie Caprivi, dieser Utopist eines reinlichen Konservatismus an sich hat erfahren müssen.up dri
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noch keit von dem einzelnen Gericht auf die ganze „ Ich glaube, daß die That, die durch Einleitung und Abschluß auf die ganze Deffent lichkeit ausdehnen. Nacht muß es werben, wo ber Groß der andelsverträge für alle Wit und Nachwelt als industriellen Sterne strahlen, russisch- fibirische Nacht. Es ver eines der bedeutendsten geschichtlichen Greig stößt anscheinend nicht gegen die Berufsehre von Journalisten, nisse bastehen wird, geradezu eine rettende zu nennen ist." Die rettende That ist heute in den leitenden Kreisen nicht mehr denunziatorisch nach dem Staatsanwalt zu schreien. Sonst hätte sich niemand in der Nedaktion des Blattes hergegeben, folgendes zu beliebt. schreiben: Müllerschuh. In allernächster Zeit foll dem Bundesrath eine Die sozialdemokratische Frattion des Reichstages, in beren Herr Podbielski hat also vor dem Reichstag jetzt Ruhe Verordnung, betreffend die Stegelung der Arbeitszeit im Auftrag: Auer, Bebel, Liebknecht, Meister, Pfannfuch," Singer", und fann sich in der Heimlichkeit des Privatlebens Müller gewerbe, zugehen. Die Agitation gegen die erläßt heute an der Spige des Vorwärts" einen Aufruf„ An pflegen, ohne von den boshaften Blicken der Welt belästigt und Bäderei Berordnung scheint dabei so stark gewirkt zu haben, die Arbeiter Deutschlands " zu Sammlungen für die Angehörigen von den giftigen Zungen und Federn der Welt in seinen heiligsten daß man nicht den in der Bäckerei Berordnung eingeschlagenen Weg der vom Dresdener Schwurgericht am 3. Februar wegen ver Gefühlen verlegt zu werden. Und wir sollen Herrn v. Podbielski gehen, sondern sich auf die Festschung von Minimal. suchten Todtschlags verurtheilten 9 Bauarbeiter. Der Aufruf Ruhezeiten beschränken will.- führt eine solche Sprache, wie überhaupt die ganze Rimmer des roh", 3ynisch" beleidigt haben. Wodurch? Weil wir sagten: Die Vertreter deutscher Versicherungsaustalten, die in Borwärts", daß man über die unbehinderte Verbreitung des er habe sich für seine große" Rede gestärkt". Aber wir Blattes erstaunen muß. Der Aufruf sowohl wie der sonstige fagten da nur, was der ganze Reichstag gedacht hat, und Eisenach versammelt waren, um zu dem Entwurf der InvalidenVersicherungs- Novelle Stellung zu nehmen, haben sich bezüglich ber Inhalt find berartig mit Aufforderungen zum Klaffenhaß und was in den Beitungen der verschiedensten Parteien wenigstens vorgeschlagenen anderweitigen Bertheilung der Rentenlaft für die mit Angriffen gegen das Urtheil des Dresdener Gerichts angefüllt, angedeutet ist. Wir haben das Wort ja auch sofort zurück Bildung eines Gemein- und Sondervermögens unter einer Reihe von daß eine Beschlagnahme wohl mehr als berechtigt gewesen genommen. Und mehr konnte auch Herr b. Podbielski Voraussetzungen ausgesprochen, die in erheblichen Bunkten von mit einem biel schlimmeren Wort nicht thun. Und der Regierungsvorlage abweichen. Insbesondere wird der vor Wir begreifen: bie Wahrheit tödtet, darum soll nach den war's denn ein so schlimmes Wort? Parlamentarische geschlagene limfang der Gemeinlaft abgelehnt und verlangt, daß B. N. N." bie Wahrheit gemordet werden! Ein Blatt findet sich endlich, das den Muth besitzt, die Stärkungen" gehören doch weder zu den Seltenheiten, noch nicht mehr als Gemeinvermögen ausgesondert wird, als was zur Brügeleien felbst au vertheidigen. Es ist nicht galten sie bisher für ehrenrührig. Wir erinnern uns zum Dedung des Kapitalwerthes der bisher entstandenen Rentenantheile erstaunlich, daß dies die ,, Deutsche Tageszeitung" ist, die sich mit Erempel der famosen„ Stärkung" des Sätularmenschen, als thatsächlich erforderlich ist. Damit würde sich das auszusondernde Gemeinvermögen auf etwa 35 pCt.( gegen 60 pCt. der Vorlage) des Recht daran erinnert, daß in ihren Kreisen Staufereien namentlich er seine Brandrede vor der Auflösung von 1887 hielt. Damals Vermögens der Anstalten ermäßigen. Die in der Novelle vorgeschlagene nach Vergnügungen eine umentbehrliche Einrichtung sind, und die in trant er vor versammeltem Kriegsvolk 16 wohlgezählte Einrichtung von örtlichen Rentenstellen wurde als nicht annehmbar Kampf mit dem politischen Gegner den Dreschflegel als die sechzehn Gläser Kognat mit Wasser, die Exzellenz" erklärt, und bei einer Zusammenlegung der gesammten Arbeitergeeignetste Waffe empfiehlt. Sie schwelgt noch in den füßen Er- Bötticher ihm kunstvoll gemischt hatte, und deren versicherung könnte nach Meinung der Versammlung die Errichtung innerungen an die prächtigen Leistungen ihrer Iskraut- Schaaren Vortrefflichkeit, sammt der des„ gestärkten" Trinkers von Rentenstellen möglicherweise mit Aussicht auf Erfolg in Frage auf dem Gebiet einer durchgreifenden Holzerei. Die D. Tages damals von reichstreuen Blättern in langen be tommen. zeitung" meint, daß die Strafthaten der Verurtheilten von
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Schifffahrtsweg Berlin - Stettin . Einer Abordnung des Binnenschifffahrts- Vereins für den Norden und Westen und der Provinz Brandenburg erklärte der Landwirthschafts minister, Frhr. v. Hammerstein- Sorten, daß die Entscheidung über die zu wählende Linie nach keiner Richtung präjudizirt sei, diefelbe vielmehr von dem Ergebniß der im Gauge befindlichen Prüfung durch die Regierung abhänge.
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geradezu vichischer Rohheit" gewesen seien. Aber diese Meinung ist wundernden Schilderungen gepriesen ward. Also hätte Herren Gesegentwurf. In Düsseldorf waren die Vertreter des Wirthnicht etwa ein Beichen der Entrüstung, sondern der höchsten Be- v. Podbielsti sich gestärkt" er hätte nicht etwas Neues, schaftlichen Vereins, der nordwestlichen Gruppe des Vereins deutscher wunderung. Denn viehische Rohheit" ist nach dent Blatt das außergewöhnliches gethan. Und darum keine Feindschaft nicht. Eisen- und Stahlindustrieller, des Vereins für die bergbaulichen Merkmal einer patriarchalisch- bündlerischen Gesinnungstüchtigkeit. Und Die neue Banfvorlage wurde von Herrn v. Posa. Juteressen im Ober Bergamtsbezirk Dortmund, des Vereins der mit wahrer Begeisterung befürwortet das Bündler- Organ den Kultus dowsky begründet, dem zunächst Herr Gamp entgegentrat; Industriellen des Regierungsbezirts Köln und des berg- und einer zugleich viehischen und raffinirten Nohheit, indem es fordert, daß dieser versteckte zwar den agrarischen Pferdefuß möglichst, ließ hüttenmännischen Vereins Siegen versammelt. Den Gesetz man die Opfer des Dresdener Urtheils statt ins Zuchthaus zu sperren, jedoch deutlich genug merken, daß wenn die Agrarier im entwurf behandelte in ausführlichem Vortrage der Abgeordnete in regelmäßigen, nicht zu lang bemessenen Zwischenräumen... Jahre 1871 während der Kommune von Paris die Bewachung Dr. Beumer. Beschlossen wurde, den Vorständen der betheiligten nachdrücklichft, aber ohne ihre Gesundheit dauernd zu schädigen, prügelt". Die Rücksicht auf die Gesundheit wird selbst der französischen Bant gehabt hätten, sie nicht die Vereine in einer am 20. Februar stattfindenden Sigung vorverständlich dadurch bedingt, daß sonst wegen Todesfalls des Objetts Enthaltsamkeit der naiven Kommunarden besessen haben würde, anschlagen, die berechtigten Verbesserungen im Gefeßentwurf gutzuheißen, dagegen die Errichtung örtlicher Rentenstellen, das Brügel- Bergnügen nicht lange genug ausgedehnt werden kann. welche die Bankschäze beschütten, statt sie in die Tasche zu die anderweitige Vertheilung der Rentenlast und die Die liberale Preffe schweigt hartnädig über die Angelegenheit, stecken. Neden des Grafen Kanis und des Bankdirektors Bemessung der Invalidenrenten zu bekämpfen, offenbar aus Raummangel. Die„ Boffische Zeitung", das„ Berliner Stoch, der zwei denkbar größten Antipoden in Charakter, auch gegen die im Gesezentwurf enthaltene Beschränkung Tageblatt" u. f. w. sorgen fich unentwegt um Dreyfus und die Anschauungen und Wesen, füllten den Rest der Sizung aus. der Selbstverwaltung Verwahrung einzulegen. Auch Reinheit der französischen Justiz. Die Kölnische Zeitung hält Die Debatte wird morgen fortgesetzt. Der Schwerinstag wird glaubte man, daß die Schwierigkeiten nicht entstanden sein würden, bas Urtheil für„ laum zu streng", weil die Arbeiter ben Bau- Unter- diese Woche wahrscheinlich am Freitag sein, da Donnerstag, wenn man nach den Vorschlägen der Industrie eine Reichs- Vernehmer geradezu„ gemartert" hätten. Das Blatt verwechselt offenbar deutsche Arbeiter mit ihren geliebten Afrikanern" mit und ohne wegen des Begräbnisses von Caprivi, die Sigung vermuthlich sicherungsanstalt errichtet hätte.akademische Bildung. Die gefinnungsverwandte ,, National- 8tg." ausfällt. behauptet, baß wir in der Darstellung des Thatbestandes beschönigen Die Hausagrarier im Landtage. verfahren wären. Woher weiß das die National- Zeitung", da doch die Deffentlichkeit fie findet das selbst bedauerlich aus- Die Hausagrarier des preußischen Landtages brachten heute geschlossen war? wieder einmal ihre bekannten Slagen vor. Zur Berathung stand ein Dagegen urtheilt die demokratische Frankfurter Zeitung " nicht alter Ladenhüter, der Antrag Mies( 8.) betreffend Aenderung anders als der Vorwärts". Wenn man sich die Sache vergegen- des Kommunalabgaben- Gesezes. Nach dem geltenden wärtige, müsse man das Urtheil zweimal lesen, um es für möglich Gesetz find die Realsteuern mindestens zu dem gleichen und höchstens zu halten: zu einem um die Hälfte höheren Prozentjaze zur Stommunal fteuer heranzuziehen, als die Zuschläge zur Einkommensteuer erhoben werden. Der Abg. Mies verlangt eine Abänderung dieser Bestimmung dahin, daß Aufwendungen der Gemeinden, welche in überwiegendem Maße dem Gewerbebetriebe und dem Grund besige zum Vortheil gereichen, durch Nealsteuern gebedt werden, Auf wendungen, welche überwiegend der Allgemeinheit zum Vortheil gereichen, durch Einkommensteuer- Buschläge, Aufwendungen, bei welchen ein überwiegender Vortheil weder nach der einen, noch nach der anderen Seite hin erkennbar ist, durch gleiche Prozentfäße der Realund der Einkommensteuer- Buschläge. Nicht ganz so genau ist der mit zur Berathung stehende Antrag Weyerbusch ( ft.) gehalten. Derfelbe fordert die Regierung auf, noch in dieser Seffion ein Gesetz vorzulegen, durch Eine eigene Art von Sozialistenverfolgung treibt man in welches die Bestimmungen des Kommunal- Abgabengesetzes über die Er der fächsischen Unitshauptmannschaft Dresden- Neustadt. Im hebung von Real- und Einkommensteuer- Zuschlägen durch andere, Gemeinderath zu Rähni z wurde der einzige in dieser Körperschaft eine lieberbirdung des Haus- und Grundbefizes sowie des Ge- fizzende Sozialdemokrat in den Schulausschuß gewählt. Hier der Gutsbefizer, ein Todtschlag und dafür zwei Jahre werbebetriebes ausschließende Vorschriften ersetzt werden. Schrecklich! Die Amtshauptmannschaft bestätigte deshalb die Wahl Gefängniß, dort Arbeiter, einige Wunden und dafür bis zu Aus der höchst uninteressanten Debatte, in der die Redner um des Gemeinde- eltesten nicht, weil dieser die Wahl des bösen SozialI ft zehn Jahren Zuchthaus. das gleiches Recht die Wette bemüht waren, fich gegenseitig in Schlummer zu reden, demotraten in den Schulausschuß nicht verhindert hatte. Das war Dr. v. Miquel er den im Gemeinderath fizenden tönigstreuen Bauern aber doch zu führen, der Göttin Justitia die Binde vor den Augen zu wähnenswerth, der sich ganz entschieden gegen eine Revision des den im Gemeinderath ſizenden königstreuen Bauern aber doch zu Todern, damit sie sieht, wen sie vor sich hat? Nicht nur die erst vor 5 Jahren in Kraft getretenen Kommunalabgaben- Gesetzes Jahre zur größten Zufriedenheit verwaltet, sonst ein Ehrenmann und sonderbar. da der gewählte Gemeinde Aelteste das Amt schon sechs Arbeiter, auch die bürgerlichen Kreise, die vorurtheilsfrei die Sache erklärte. betrachten, werden Mitleid empfinden mit jenen hart Bestraften. Beide Anträge wurden einer Kommission von 14 Mitgliedern gut konservativ ist. Sie haben deshalb denselben der Behörde zum Trop wiedergewählt. Diese versagte die Bestätigung überwiesen. abermals und drohte mit Maßregeln. Die Bauern wollen sich aber Morgen ist teine Sigung; am Donnerstag steht die Inter - nicht einschüchtern lassen, sondern ihren Mann zum dritten Male pellation Samula betr. ländliche Arbeiternoth auf der wählen. Die Sozialdemokratie kann mit dieser Art SozialistenTagesordnung. befämpfung zufrieden sein.-
" Die Angeklagten find meist Familienväter, bisher unbescholten, und wenn auch während der Keilerei Rufe fielen, wie „ schlagt den Hund tobt", so waren die nichts anderes, als bas, was ungebildete Leute bei solchen Gelegenheiten immer im Munde führen, ohne es deshalb gleich zur Wahrheit machen zu wollen. Und bei sämmtlichen Angeklagten wurden mildernde Umstände von den Geschworenen verneint! Also Trunkenheit, die Provokation durch die Revolverschüsse, völlige Unbescholtenheit teine mildernden Umstände? Aber selbst dann, wenn man sie den Angeklagten nicht zubilligen will, ist das Strafmaß exorbitant."
Den Ausschluß der Oeffentlichkeit tritifirt auch die Frantf. 8tg." scharf, sie vergleicht den Fall, wie es der Vorwärts" that, mit der brutalen Tödtung des Arbeiters Hommels durch den Gutbefizer Lehmann das Dresdener Schwurgericht erkannte auf zwei Jahre Gefängniß und schließt mit folgender Mahnung:
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Spielen da nicht jene Imponderabilien mit, die dazu ver- ist nur die Antwort des gettig
"
Denn es wäre nicht so gekommen, wenn man es besser verstünde, sich von den unbewußten Neigungen frei zu halten, die auf den Gegensäzen der Bevölkerungs- Klassen, auf der Vorliebe für Arbeitswillige" und dergleichen beruhen. Aber es wird bedenklich. Geht es so weiter, dann wird man bald wieder dort sein, dort sein, wo man einft war, bei den Zur Abrüstungskonferenz. Die Kölnische Zeitung " meldet Two nations"( ben zwei Nationen) Disraeli's, die nichts mehr aus Petersburg vom 5. Februar: Alle eingeladenen Regierungen mit einander gemein haben und sich nicht mehr verstehen, stimmten dem russischen Vorschlage zu, zur Abrüstungskonferenz im
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Dem preußischen Kultusminister ins Stammbuch gehört folgende Nachricht der Schwäbischen Tagwacht": Unter Heiterleit des Kollegiums wurde in Göppingen unser Genosse Thiele einziger Katholik des Gemeinderathes- zum Mitglied der dortigen tatholischen Orts Schulbehörde gewählt. Und die Schule wird darunter feinen Schaden leiden, so wenig als die Heslacher Schule, deren Oberbehörde unser Genoffe Kloß längere Zeit angehörte, dadurch Schaden gelitten hat. Jedenfalls werden unsere Schulen da durch nicht schlechter wie die preußischen, für die man ja jetzt den Grundsatz aufgestellt hat, sozialdemokratische Gemeindevertreter von den Orts- Schulbehörden auszuschließen, trotz der Verwendung sozialdemokratischer Gelder und der Erziehung sozialdemokratischer Kinder.
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Ueber die Entwickelung des Zeitungswesens in Deutsch land giebt die Begründung zur Post Novelle Aufschluß. Nach der preußischen bezw. deutschen Reichs Postzeitungsliste betrug die
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