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gesammten Geldverkehr eine enorme Echädigung bedeuten.( Bravo !) links.)

Abg. Siemens( frs. Vg.):

Die Weiterberathung wird hierauf auf Freitag 1 1hr vertagt. Außerdem Interpellation Kanig über unsere Handels­beziehungen zu den Vereinigten Staaten, Schluß 53/4 hr.

Militärvorlage.

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Tokales.

Ueber den Betrieb der Schul- Brausebäder

die nun seit über vier Jahren in Berlin bestehen( das erste Schul Brausebad wurde hier im November 1894 auf dem Grundstück der Doppel­Gemeindeschule 168 und 182 in der Quizowstraße eröffnet), sucht man in den Verwaltungsberichten des Berliner Magistrats merkwürdiger­weise vergeblich eine Angabe. Weder die Berichte der Deputation für das Turn- und Badewesen noch die der Schuldeputation theilen etwas darüber mit. In den Berichten der Schuldeputation ist nie­mals auch nur erwähnt worden, daß in Berlin überhaupt Schul­Brausebäder eingerichtet worden sind. Nur die Angaben über die Unterhaltungskosten der Gemeindeschulen verrathen dem Leser dieser Berichte, daß jetzt an einigen Gemeindeschulen Brausebäder bestehen. ( In den Jahren 1895/96, 1896/97, 1897/98 wurden für den Betrieb dieser Bäder 835, 2112, 4151 M. ausgegeben). Es ist doch wohl selbstverständlich, daß über die Erfolge einer so vielumstrittenen Ein­richtung, von der ihre Befürworter eine Förderung der Schuljugend nicht nur in gesundheitlicher, sondern indirekt auch in unterrichtlicher Beziehung erwartet haben, von der zuständigen Verwaltungs­

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( Auf der Tribüne schwer verständlich.) Große Kreise der Industrie und des Handels sehen in dieser Vorlage einen bedeutenden Fort­schritt. Die Vorwürfe gegen dieselbe beruhen noch auf der alten Theorie, daß die Zentralbank und die Notenbanken dazu da sind, um Kredit zu gewähren und den Kredit zu erleichtern. In der Budgettommission des Reichstags begann Die wirthschaftliche Revolution, die wir durchgemacht haben, heute die Berathung der Vorlage über die Friedenspräsenzstärke hat diese Theorie über den Haufen gestürzt. Die national des deutschen Heeres. lleber die Frage, ob eine General­ökonomische Wissenschaft folgt dem Wechsel der Verhältnisse. Vor diskussion stattfinden soll, entspinnt sich eine längere Debatte, an fünfzig Jahren war die Kreditfrage entscheidend. Heute sind wir der sich die Abgg. Dr. Lieber, Gröber, Richter, Bassermann und aus dieser Bewegung heraus. Heute handelt es sich um die Ver: Bebel betheiligen. Abg. Lieber will nur in dem Fall der Gewähr theilung des Nußens von Kapital und Arbeit(?), um die Auseinander- leistung absoluter Verschwiegenheit eine Generaldiskussion zu jezung des Individuums mit dem Staat, das, was man die soziale lassen. Abg. Bebel wies dem gegenüber auf die Verhandlungen zur Frage nennt. Heute hat die Neichsbank nur die Funktion einer Militärvorlage von 1893 hin, wo in der Subkommission nur Bermittelungsstelle. Sie ist nur eine Zentralstelle zur Regulirung des bestimmte Einzelheiten verschwiegen worden seien. Die poli­Geldumlaufs und zur Vermittelung des Zahlungs- Ausgleiches. Dieser tischen Fragen seien garnicht so geheim, daß etwas verrathen Aufgabe ist sie in vollem Maße gerecht geworden. Es ist ein Irrthum, werden könne. Es ist ganz unverständlich, daß ein Kommissions wenn man annimmt, daß die französischen Verhältnisse da viel besser mitglied wie der Abg. Lieber Geheimhaltung verlange, ohne daß liegen. Freilich ist der Kapitalreichthum in Frankreich bedeutend solche von der Militärverwaltung beansprucht werde.- Abg. Richter depntation eingehend berichtet werden müßte. Daß das bisher nicht größer, aber unfere Reichsbank hat es verstanden, unserer Industrie bestritt der Budgetkommission das Recht, Geheimhaltung geschehen ist, das ist um so bedauerlicher, da der Nuzen der die gleichen Vortheile zu sichern, wie die Bank von Frankreich der zu beschließen, es stehe dies nur dem Plenum zu; der Berliner Schul- Brause bäder vor einiger Zeit von privater ihrigen. Geheimnißträmerei müsse entgegen getreten Seite entschieden bestritten worden ist. Oberlehrer H. Fride Wenn man den Durchschnitt für Preußen zieht, so hat jeder werden, sie bezwvede, nach außen den Eindruck zu eriveden, als( Hamburg ) hat in der Pädagogischen Reform" über Erfahrungen Preuße 3600 M. Bermögen und 500 M. Schulden. So sieht jeder seien hinter verschlossenen Thüren thatsächlich Gründe mitgetheilt berichtet, die er bei der Besichtigung eines Berliner Schul- Brausebades Preuße aus.( Heiterkeit.) Von diesen 500 M. find 50 m. solche, worden, während dies in Wahrheit garnicht geschehe. gemacht hat. Seiner Ansicht nach wird der Unterricht durch das Baden welche zum Diskont bei der Reichsbank geeignet wären. Gerade der Abg. Graf Stolberg wünschte absolute Verschwiegen das in Berlin in allen Stunden, außer Religion, stattfindet- F. behauptet auch, daß die meisten Besiz von ausländischen Werthen, die die Herren Abg. Gamp und heit. Fragen der auswärtigen Politik dürften nicht öffentlich er- ganz bedeutend geschädigt. Kaniz bei hohem Diskontsatz vom inländischen Handel ausgeschlossen örtert werden. Ernsthaft fönne nur verhandelt werden, wenn strengste tinder sich aus Bequemlichkeit, Faulheit und Nachlässigkeit wissen wollen, ist für uns von höchstem Werth, wegen der Aufrecht- Vertraulichkeit gesichert sei. Abg. Dr. Lieber gab dem Abg. sowie durch absichtliches Vergessen der Handtücher­erhaltung der Goldwährung. Zur Ernährung der Bevölkerung und Richter zu, daß Verschwiegenheit nicht beschlossen werden könne, wenn Baden drücken, und daß nach einstimmiger Bekundung der Lehrer zu vielen industriellen Zwecken brauchen wir die Zufuhr aus dem ein Kommissionsmitglied widerspreche. Eine vertrauliche Erörterung gerade die Schmutzigsten nicht baden.( Ein Zwang wird nicht Auslande. Die Landwirthschaft könnte ja den Inlandsbedarf decken, sei erforderlich, da die Ziffern für die Heeresstärke diesseits und ausgeübt; die Betheiligung ist freiwillig.) Im Ganzen benutzt wenn sie technisch höher entwickelt wäre.( Widerspruch rechts.) Aber jenseits der Grenze verschiedenen Werth hätten. Abgeordneter nur ein verhältnißmäßig geringer Theil der Kinder das Brause diese Zufuhren aus dem Auslande finden dann Deckung, ohne daß Möller Duisburg bestritt das Bedürfniß einer General- bad, durchschnittlich 331/3 pCt. In den unteren Klassen baden unsere Währung in Frage gestellt wird. Im Auslande diskussion, seine Partei sei entschlossen, das Seer ent so lange die Sache für die Kinder den Neiz der Neuheit hat, allerdings herrscht auch auch allgemeine Bewunderung über die vorzüg- sprechend dem Wachsthum der Bevölkerung zu vermehren, einer gegen 75 pCt., aber schon nach einem Semester läßt die Betheiligung liche Leitung unferer Reichsbank. Ich meine, wenn wir allgemeinen Begründung der Vorlage bedürfe sie daher nicht. Wenn ganz außerordentlich nach, besonders in den Mädchenschulen. In der int dieser Beziehung dem Auslande Auslande einmal voraus find, eine solche anderweitig begehrt werde, so müsse sie streng geheim Pädagog. 8tg.", dem Organ des Berliner Lehrervereins", hat sich follten wir uns freuen und die Kritit, die ja sonst bei uns sehr im gehalten werden. Abg. Bebel gab zu, daß, wer ohne Weiteres be- bisher noch niemand zu diesen Angriffen geäußert. Ein Bericht, den Schwung ist, einmal zurückſtecken. Unsere Reichsbank ist im Gegensatz willigen oder ablehnen wolle, einer Generaldiskussion nicht bevor drei Jahren die Zeitschrift für Schul- Gesundheitspflege" über 3. B. zur Bank von England nur auf die Wittel des Diskonts be- dürfe, wohl aber für diejenigen, welche das Bedürfniß ernstlich das erste Berliner Schul: Brausebad brachte, sprach von durchaus schränkt, um die Währung zu sichern. Wer aber die Aufgabe hat, prüfen wollten. Die Geheimnißkrämerei wünsche Dr. Lieber mur, günstigen Erfahrungen, die damit gemacht worden seien. die Währung zu sichern, dem müssen wir auch die Mittel dazu ge- um sich nach außen durch den Hinweis auf vertrauliche Mit­währen. Ein solches Mittel sieht die Vorlage mit Recht in dem theilungen, die seine Abstimmung beeinflußt hätten, den Die Eheschließungsziffer Berlins war, nach Angabe des Zwangsdiskont der Privat- Notenbanken. Herr Baher hatte mit Rücken decken zu können. Erst seitdem das Zentrum in legten Berliner Statistischen Jahrbuchs", in den 10 Jahren 1887 feinen Einwendungen nicht recht. Die Privat- Notenbanken sind von Heeres- und Flottenfragen so bewilligungsfreudig geworden bis 1896: 21,91, 21,92, 22,38, 23,01, 22,17, 21,10, 20,38, 20,47, vornherein nicht als dauernde Einrichtungen gedacht gewesen, sei, neige Dr. Lieber zur Geheimthuerei. Eine Störung der 20,76, 21,94 Heirathende pro 1000 Personen der durchschnittlichen Das Auf sondern sie sollten sich von Anfang an auf die Zentralisirung ein- auswärtigen Beziehungen bei offener Behandlung sei ausgeschlossen, Gesammtbevölkerung der betreffenden Jahre. richten. Das Privatnoten Kontingent sollte sich sich in ver da der Reichstag in Bezug auf auswärtige Politik bedeutungslos sei. und Ab dieser Reihe( Marinum im Jahre 1890, Minimum im Jahre nünftigen Grenzen halten, wir sehen keinen Vortheil in Graf Stolberg jezze sich in Widerspruch mit der Kreuz- Beitung", 1894) läßt die Beeinflussung der Eheschließungsziffer durch günstige der Bermehrung dieses Kontingents. Auch der Kapitals die neuerlich gerade eine stärkere Einwirtung der Volksvertretung auf bezw. ungünstige Erwerbsverhältnisse ziemlich dentlich erkennen. Das erhöhung stehe ich sehr fühl gegenüber. Die Kraft der Reichs- die auswärtige Politik verlangt habe. Abg. Dr. Lieber wies die Jahrbuch" fügt diesmal auch die Eheschließungsziffer für jedes Ge­bank hängt nicht von ihrem Kapital ab, sondern vom Kredit Unterstellungen des Abg. Bebel als parlamentarisch unzulässig zurück.chlecht hinzu, wie sie sich aus der Vergleichung mit der Durchschnitts­und ihren Depositen. Die Reichsbank muß bei der Unterbringung Er müsse weitere vertrauliche Mittheilungen beanspruchen, da die ge- zahl der unverheiratheten Erwachsenen ergeben, wobei von Geld sehr vorsichtig sein. Viel Geld ist für Institute wie die druckte Begründung für ihn und seine politischen Freunde nicht aus für das männliche Geschlecht das 20., für das weibliche das 15. Lebensjahr Reichsbank oft viel unangenehmer als kein Geld.( Heiterfeit.) Das reiche. Abg. Graf Stolberg verwahrte die Konservativen dagegen, als Altersgrenze angenommen ist. Danach heiratheten in den 10 Jahren Privilegium soll auf weitere 10 Jahre verlängert werden. Je daß sie ohne Weiteres Alles bewilligen wollten. Geheimhaltung sei nöthig. 1887-96 auf je 1000 über 20 Jahre alte unverheirathete männliche länger Sie ein folches Institut neutral erhalten können, um jo Abg. Richter betonte, daß, wenn dieser Grundsatz richtig sei, man Personen 87,1, 86,9, 88,4, 91,1, 89,9, 87,7, 87,5, 86,3, 87,0, 95,7, besser ist es. Das System der reinen Staatsbant ist zu ver- im Plenum hätte geheim verhandeln müssen. Der Vorschlag Lieber's auf je 1000 über 15 Jahre alte unverheirathete weibliche Personen werfen. Wo auch eine Staatsbant besteht, ist sie ausgepumpt stehe im Widerspruche zu allen Gepflogenheiten der Vergangenheit. 54,7, 54,3, 55,1, 56,1, 53,8, 51,0, 48,6, 48,7, 49,4, 53,2. Diese worden. Es braucht nicht einmal ein Krieg die Ursache zu sein. Die Geheimthuerei geschehe nur mit Rücksicht auf die Wählerschaft; Eheschließungsziffern sind natürlich viel höher als die, welche aus Deshalb rathe ich Ihnen, die Vorlage anzunehmen.( Beifall.) lieber gar feine, als eine geheime Debatte. Abg. Singer meinte, der bloßen Bergleichung mit der Gesammtbevölkerung( einschließlich der Kriegsminister sei ja parlamentarischer als der Abg. Lieber. einerseits Verheirathete, andererseits noch nicht Heirathsfähige) ge­( Abg. Lieber: Sehr richtig!) Der habe doch selbst beim Festungs- wonnen sind. Sie geben auch ein forretteres Bild. Dabei ergiebt Zunächst muß ich eine Bemerkung des Abg. Schoenlank zurück- fonds mur die Geheimhaltung von Einzelheiten gefordert. fich, wie man sieht, für das weibliche Geschlecht eine weisen. Er hat die Zentral- Genossenschaftsbant die General- Bump: Die Diskretion der Budgetkommission sei bisher nur in einem geringere Eheschließungsziffer, als für das Der Unterschied ist sehr beträchtlich; er ist station genannt. Ich möchte Herrn Schoenlant wünschen, daß er einzigen Falle durchbrochen worden, der die Zentrumspartei treffe. männliche. Die recht bald Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses werden Nur dieses einzige Mal sei etwas Bertrauliches in die Oeffentlichkeit auch in den letzten Jahren immer größer geworden. des weiblichen Geschlechtes stellte fich möchte, er würde dann von dem Segen erfahren, den die Bentral- gedrungen. Kriegsminister von Goßler erklärte, er halte es für Eheschließungsziffer 1896 aber uur noch auf Genossenschaftsbant schon verbreitet hat.( Beifall rechts und im Zentrum.) schwierig, im Voraus zu entscheiden, ob es möglich sei, eine General 1887 noch auf rund 63 pCt., Im Uebrigen bin ich mit den Siemens'schen Darlegungen recht diskussion offen zu führen. Es ſetze dies eine um so taftvollere etiva 56 pet. der Eheschließungsziffer des männlichen Geschlechts. einverstanden. Die Vorwürfe der Herren Gamp und Kanig, daß die Behandlung der einschlägigen Fragen voraus, da die Lage der Bemerkenswerth ist auch, daß die Eheschließungsziffer des weiblichen Reichsbant ihre Aufgabe nicht erfüllt habe, sind unberechtigt, ihnen Regierung in Bezug auf die Militärvorlage an Geschlechts sich 1896 noch nicht wieder über den Durchschnitt der gegenüber steht das Zeugniß des Deutschen Handelstages, das sehr gesichts des Manifestes des russischen Kaisers besonders lezten 10 Jahre erhoben hatte, während die des männlichen Ges günstig für die Reichsbaut lautet. Die Gegner der Vorlage gehen schwierig sei. Die Kommission entscheidet sich schließlich dahin, schlechts in dem genannten Jahre weit über den 10 jährigen Durch schnitt hinausging. Vielleicht spricht bei diesen Unterschieden die von durchaus falschen Auffassungen über die Aufgaben der Reichs- von einer Generaldebatte abzusehen. bant aus. Sie hat doch nur den Geldumlauf zu regeln und den Abg. Baffermann( natl.) berichtet nunmehr über die Vorlage massenhafte Zuwanderung unverheiratheter Zahlungsausgleich zu vermitteln. Sie kann sich deshalb nicht in den und die vorgeschlagenen Formationen der Feldartillerie. Die weiblicher Personen mit. Sie hat namentlich in neuerer Dienst einzelner Interessengruppen stellen. Das landwirthschaftliche neue Organisation jei nothwendig. Die geplante Vermehrung der Zeit bedeutend zugenommen, wodurch die Heirathsaussichten der Kreditbedürfniß fann auf ganz andere Weise befriedigt werden. Artillerie betrage 8883 Mann und 4393 Pferde. Eine gründliche männlichen Bevölkerung Berlins günstig, die der weiblichen Bevölke Von einer Benachtheiligung der Landwirthschaft in der Kredit Aenderung der Organisation der Feldartillerie sei seit lange an rung ungünstig beeinflußt sein müssen. gewährung kann deshalb hier keine Rede sein, weil bei einer gestrebt, nunmehr nach ihrer Neubewaffnung sei sie aber un­Zentral- Notenbank das Lombardgeschäft immer nur einen gewissen abweisbar geworden. Die heutigen Regimentsverbände seien Umfang haben tam. Es ist weiter der Vorwurf erhoben worden, zn groß, ihre Leitung dadurch sehr erschwert. Die Vorlage schaffe die Reichsbank vertrete in erster Linie das Interesse der Aktionäre hier Abhilfe. Die Vermehrung der Artillerie um 80 Batterien sei und erst in zweiter Linie das Intereffe des Reiches. Das ist aber begründet wegen der Ueberlegenheit unserer etwaigen Gegner an nicht der Fall. Keine andere Bant leistet soviel an den Staat, wie Kopfzahl. Feldhaubigen speziell seien nothwendig gegen gedeckte gerade die Reichsbant; speziell die Bank von Frankreich, auf die die Herren rechts stets exemplifiziren, leistet viel meniger als unsere Reichsbank. Von einem übertriebenen Nugen der Aktionäre kann auch nicht gesprochen werden, in Frankreich sind die Vortheile für die Aktionäre noch höher. Die Dividenden für die Aktionäre der Reichsbaut haben sich in den letzten 20 Jahren auf durchschnittlich 61/2 pet. belaufen, was nicht zu viel ist. Die Erhaltung der Privat­Notenbanken liegt mir am Herzen. Gerade deshalb wende ich mich gegen die Verstaatlichung, denn ihre Folge wäre die Beseitigung der Privat- Notenbanken. Es liegt gar kein Grund vor, an den Grundlagen der jetzigen Organisation zu rütteln. Ich hoffe, die Regierung wird sich bereit finden lassen, die gegen die Privat- Notenbanken gerichteten Bestimmungen fallen zu lassen. Ich hoffe, die Kommission wird eine gute Arbeit verrichten.

Abg. Müller- Fulda:

Reichsbank- Präsident Dr. Koch:

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Die Angestellten der Berliner Packetfahrt beschäftigt gerade jetzt, wo durch die Postnovelle ein großer Theil von ihnen aus dem Dienst der Gesellschaft gerissen werden dürfte, die Frage nach dem Vorhandensein der Pensionstasse in ganz besonderem Maße. Nachgerade hat sich jedem die Ueberzeugung aufgedrängt, daß die Direktion an die Pensionirung irgend eines Angestellten gar nicht denkt. Und doch glaubt mancher unter ihnen, sogar einen rechtlichen Anspruch auf Gewährung einer Pension oder Rüdzahlung der ge­leisteten Beiträge zu haben und aus folgenden Grunde:

Feinde. Zur Zeit befizen wir 494 Kanonenbatterien, diese würden durch die Vorlage auf 505 erhöht. dazu kommen 69 Haubiß­batterien. Frankreich besize 508 Batterien, Rußland 613. Der ge­sammte Mehraufwand für Artillerie infolge der Vorlage werde un­In einem Moment der richtigen Erkenntniß, daß es den An­gefähr 75 Millionen betragen. Die Nothwendigkeit der Vorlage in gestellten nicht möglich sein dürfte, von dem Gehalt ein Zehr­Bezug auf Artillerie sei erwiesen. Er bitte um deren Bewilligung. pfennig für das Alter zurück zu legen, würde von der Direttion Zu dieser Auf Antrag des Abg. Richter beschließt die Kommission, das vom eine Bensionskasse für die Angestellten gegründet. Referenten gebotene Material drucken zu lassen. Ferner joll Kaffe mußten die Angestellten 1 pct. ihres Gehaltes beitragen. der Kommission eine Aufstellung der artilleristischen Stärke anderer Der Antheil betrug im Rechnungsjahr 1895/96 8828,30.; Staaten zugänglich gemacht werden, wozu Kriegsminister v. Goßler es tamen hinzu 102,75 M. für Strafen; als Kassenbestand verblieben sich bereit erklärt hat. Bis diese Materialien vorliegen, wird die in demselben Jahre 26 386,15 m. Nach dem Streit im Jahre 1896 Debatte über diesen Theil der Vorlage vertagt hörte man nichts mehr von der Pensionskasse. Laut Statut soll mit Es folgt nun das Referat des Abg. Baffermann über die Schluß jedes Geschäftsjahres( 31. März) eine Abrechnung der Pensions neuen Kommandobehörden. Auf Antrag Richter's sollen tasse erfolgen, und den Angestellten durch Anschlag in allen Bureans auch die Angaben und Zusammenstellungen des Referenten über zur Kenntniß gebracht werden; das ist seit April 1896 nicht geschehen. diesen Punkt gedruckt werden. Die weitere Berathung soll Freitag Die der Verwaltung der Kasse angehörenden Angestellten sind seit erfolgen. diesem Zeitpunkte zu feiner Sigung zusammenberufen worden. Auch ist deren Mandat am 1. April 1898 erloschen, eine Neuwahl bis heute aber nicht erfolgt, und von einer Abänderung des Statuts, durch die die gerügten Unterlassungen etwa begründet werden könnten, ist den Angestellten keine Mittheilung gemacht worden. Da ist die Frage an den Herrn Direktor Starte wohl erlaubt: wo ist das Geld Besteht die Pensionskasse noch? Wenn nein warum erfolgt keine Abrechnung? Warum geblieben? Wenn ja feine Neuwahl? Wie hoch beläuft sich der Kassenbestand? Hat die Direktion überhaupt noch die Absicht, die Kasse den Angestellten nugbar zu machen? Und da wir gerade beim Fragen sind bleiben die Strafgelder? Und wem wird Rechenschaft darüber gegeben? Wir hoffen, daß die Direktion der Berliner Badetfahrt auf die Antwort geben wird.

Kommunales.

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Den Herren, welche hier die Leitung der Reichsbank wohlwollend beurtheilt haben, sage ich herzlichen Dank. Ich will mir erklären, daß es uns fernliegt, die Privatnotenbanken sofort beseitigen zu wollen. Ich glaube sogar, daß der Zwangsdiskont, der ihnen auf­gelegt werden soll, dazu beitragen wird, daß sie ihr Dasein noch eine Das Plenum der städtischen Bau- Deputation hat gestern längere Zeit hindurch werden fristen können. Gewiß wirkt ein Theil unter Vorsiz des Stadtraths Voigt beschlossen, den städtischen Be­dieser Banken segensreich für die Landestheile, in denen sie liegen, hörden die Anlage einer Uferstraße zwischen Mühlen aber andererseits wird der Reichsbank durch ihr Dasein ihre Diskont damm und Waisenbrüde zu empfehlen, nachdem zwischen politit erschwert. Ein Theil der Privatnotenbanken hat sich deshalb Kommissaren der Staatsbehörden und der städtischen Bau- Deputation auch selbst für eine einheitliche Regelung der Notenausgabe aus Verhandlungen wegen Regulirung der Spree in Verbindung einer recht­Eine künstliche Bertheuerung des Geldes liegt der feitigen Uferstraße vorangegangen waren. Die aus Veranlafiung eines gesprochen. Reichsbant fern; sie ist immer bemüht gewesen, den besonderen Ver- beabsichtigten Neubaues angeregte Verbreiterung des Anfangs der Petri­hältnissen in einzelnen Landestheilen nach Möglichkeit Rechnung zit straße an der Gertraudtenstraße hat das Plenum der Deputation ab­tragen. Natürlich darf sie dabei es nicht an der nothwendigen Vorsicht gelehnt. An die Sigung des Plenums schloß sich eine Sigung der fehlen lassen. In der Kommission werden sich nähere Daten darüber Tiefbauverwaltung an, in welcher beschlossen wurde, zur Ber - an dieser Stelle an sie gerichtete Fragen bald eine klare und bündige geben lassen. breiterung der Königstraße das Grundstück Königstraße 10 Abg. Dr. Heiligenstadt( natl.) steht auf dem Boden der Vorlage freihändig anzukaufen, während die Grundstücke Königstraße 7 und 9 und sucht im Uebrigen die Zentral- Genossenschaftskasse, deren stell- im Wege der Enteignung erworben werden sollen. vertretender Direktor er ist, gegen die erfolgten Angriffe zu ver- In der gestrigen unter dem Vorsitz des Bürgermeisters theidigen. Sie sei durchaus keine Zentralpumpstation. Sie erhalte Stirschner abgehaltenen Sigung der städtischen Schuldeputation ihre Darlehen durchschnittlich in zwei Monaten wieder.( Sehr wurden die Stadtverordneten Schulze und Jden als Mitglieder diefer richtig! rechts.) Deputation eingeführt. Der Stadtverordnete Preuß, welcher als Abg. Schrempf( t.) drittes Mitglied gewählt worden ist, war nicht erschienen und hatte

hat der Magistrat einen Kranz nach Skyren absenden lassen. Aus Veranlaffung des Ablebens des Reichskanzlers Caprivi

tritt den Ausführungen Payer's über die Notenbanken bei. Wenn sich entschuldigen lassen. Herr Siemens sagt, der deutschen Landwirthschaft mangele die Technik, so giebt er und seine Freunde aus der Hochfinanz ihr vielleicht die Mittel an, um die Technik beim Getreidebau und bei der Viehzucht zu heben.( Heiterkeit!) Rothschild soll seinen Gästen einmal Milch vorgesezt und dabei gesagt haben: Trinken Sie herzhaft, es tommt so hoch wie Champagner".( Große Heiterkeit.) Alle Finanziers denken also nicht so über die Noth der Landwirthschaft wie Herr Siemens. ( Beifall rechts.)

Der Petitionsausschuß der Stadtverordneten Versammlung beschloß gestern über verschiedene Petitionen zu Tagesordnung über zugehen, weil der Instanzenweg nicht eingehalten worden sei. Unter Diesen Petitionen befindet sich auch die, welche die Verbilligung des Gaspreises und Abschaffung der Gasmessermiethe verlangt.

Die Angestellten aber mögen aus den angeführten Thatsachen ersehen, wie leicht ihre Interessen vernachlässigt bleiben, wenn sie fich nicht vollzählig ihrer Organisation anschließen.

Wer da recht hat weiß ich nicht, doch es will mich schier bedünken... An diese Worte unseres theuersten Dichters erinnert eine recht fomische Zeitungspolemit. Das Berliner Tagebl." schrieb gestern:" Die Kreuz- Zeitung " spricht unter Anderem davon, wie ergrimmt Graf Caprivi in seinem militärischen Herzen sein würde", wenn er in dem Nachruf des Berliner Tageblatts" die Was der Säge über die zweijährige Dienstzeit gelesen hätte. lebende Graf Caprivi von der Kreuz- Zeitung " hielt, hat er trot seiner bekannten Zurückhaltung einmal gegenüber einer dem Berliner Tageblatt nicht sehr fernstehenden Persönlichkeit offen zum Ausdruck gebracht. Wenn die Kreuz- Zeitung begierig ist, dieses Urtheil zu hören, so fann fie es zu gelegener Zeit einmal erfahren."

Hierauf antwortet die Kreuz- 3eitung": Begierig" sind