Nr. 43.

Aus der ,, Großen Zeit

Während des Weltkrieges fand in Rethel  ( Frankreich  ) turz vor der Offensive eine Besprechung sämtlicher Leiter der Fronttheater statt. Man hoffte, durch ein geeignetes Repertoire die Stimmung der Truppen zu heben

Was sollte man spielen? wurde gefragt. Ein prominenter Theaterfachmann schlug tlaffi­sche Lustspiele vor: Shakespeare  , Molière  . Er tam

aber übel an.

Wie können Sie es wagen", brüllte der Unter­richtsleiter, ein hoher Stabsoffizier ,,, wie können Sie wagen, Ausländer, Feinde, Engländer und Fran­zofen, in Vorschlag zu bringen. Sie fehren sofort

zu Ihrem aktiven Truppenteil zurüd!"

Der prominente Bühnenfachmann legte sein schönes Amt als Leiter des Fronttheaters in X.   still schweigend nieder. Er war nur noch Unteroffizier eines Infanterieregiments.

Bombenerfolg.

-

Donnerstag, 19. Feber 1931.

Das füße Gift.

-

Abnahme des Kokainverbrauchs in Aegypten  . Konstantinopel   als Schmugglerzentrale. Ein Geschäft, bei dem man 3000 Prozent verdienen kann.

Seite 5

Micky- Mäuse sehen dich an.

Ein fleines, unscheinbares, aber äußerst be­wegliches schwarzes Tierchen mit großen Kuller­augen und langem Schwänzchen hat sich mit einer Geschwindigkeit die Welt erobert, vor der man nur staunend stehen kann. Es ist die Micky- Maus, jene

Filmstar Micky- Maus am Klavier. Die Nachbildung einer Szene aus einem erfolgreichen Micky- Maus- Film.

Kairo  , Mitte Feber.( Eig. Ber.) Kleinverkäufer der Narkotika sehen sich außerstande, In den Bostämtern und den Polizeibüros von die ungeheueren von den Gangsters geforderten Aegypten  , die sich noch weniger als wo anders in Preise zu zahlen. Sie sind daher selbst unter die der Welt durch Komfort und geschmackvolle Ein- Produzenten oder vielmehr unter die Fälscher ge­richtung auszeichnen, hängt als einziges Schmuck gangen. Das heißt, fie produzieren zivar weder stüd ein mit primitiver Technik, dafür in um so Kokain, Heroin und Haschisch, sondern verkaufen grelleren Farben gehaltenes Platat an der Wand. Erfah. An ihrer Stelle wird Borag oder pulveri­Es stellt zwei Typen gegenüber: Ginen in Lumpen siertes Chinin für schweres Geld abgegeben. Diese gehüllten, förperlich und seelisch verfallenen Bettler, harmlosen Mittel sind natürlich nicht imstande, der sich die Milliemes zusammensucht, um sich den die gewünschten Paradiese zu verschaffen. Selbst Genuß von Haschisch oder Kokain zu verschaffen; ein im Technischen so naiver Mensch, wie der ägyp­er hat Arbeit und Familie im Stich gelassen, weil tische Fellach, fällt auf einen solchen Schwindel er sich mit Haut und Haar den Dämonen der nicht allzu oft hinein. Die Schwindelei der Händ­Narfotila ausgeliefert hat. Auf der anderen Seite ler hat sich allmählich bei den Verbrauchern her­ichlendert ein eleganter und nach der neuesten Mode umgesprochen und sich mindestens als ein so gutes gekleideter Mann, den Tarbusch selbstbewußt auf das Entziehungsmittel erwiesen, wie Gefängnisstrafen Ohr gerüdt, in ein Raffeehaus, um es sich wohl oder Prophylaxe durch Regierungsärzte find. sein zu lassen. Er hat sich den dunklen Göttern des Die Villa der Schmuggler. Dann aber kam erst das Beste. Die Versamm Lasters nicht ausgeliefert und genießt daher bürger- Die Furcht, den bisher so lukrativen ägyptischen lung beschloß unter Zeitung des schneidigen Stabs- liches Ansehen in einer Stellung, die ihm wenigstens Markt zu verlieren, hat den fast so gut wie die offiziers ein neues Stüd in den Spielplan zu neh- die bescheideneren Freuden eines Effendi gewährt... amerikanischen Bootleggers organisierten Rauschgift­men. Die Romantischen" wie man glaubte: handel der Levante   zu gesteigerten Anstrengungen Das Risiko lohnt. bon Ludwig Fulda  . Es hatte an der Front einen beranlaßt. Das Zentrum der für seine Zwede Ganz so melodramatisch wie auf diesem benötigten Erzeugnisse hat sich im Laufe der letzten Fulda   aber hat dieses Stüd mur aus dem Plakat vollziehen sich die Dinge in der ägyptischen Jahre örtlich verschoben, so daß er genötigt wat Nachfolgerin Felix, des Katers, der mit dem stum Wirklichkeit nicht. Im Lande existieren immer noch sich neue Verbindungen und Französischen übersetzt. Es ist von dem Deutschen   einige Millionen Menschen, die in der Art des suchen. Die verschärfte, in der Schweiz   und Frank- men Film zu Grabe getragen wurde. Und der haffer Rostand. braven Sohnes im Sinne der Aufklärungspropa- reich über die chemische Industrie verhängte Kon- einem Vertreter der Tierrasse, die sonst gewöhnlich ganda leben, ohne für ihre gute Gesinnung die trolle hat Konstantinopel   zu seiner Zentrale ge- das Nahrungsmittel der Kater zu sein pflegt, oder Ziere auf dem Mars? berheißenen Früchte geerntet zu haben. Hingegen macht, von wo aus der Schmuggel teils durch weichen mußte. Micky- Maus hat sich mit einem Tempo zum gibt es eine ganze Reihe von tüchtigen und ge- besonders für diese Zwecke zusammengestellte Kara­Fische und Biber werden vermutet. schickten Menschen, die sündigen, ohne daß fie des- wanen auf dem Loudwege, teils auf italienischen, Die amerikanischen Wissenschaftler zerbrechen halb in der Gosse endigen. Notwendigerweise suchen nach Alexandrien   gehenden Dampfern betrieben fich noch immer darüber den Kopf, ob und wer auf die berufsmäßigen und freiwilligen Retter der wird. Von der See her haben kürzlich einige als dem Mars wohnt. Obwohl man in neuerer Beit ägyptischen Menschheit ihrer Heilsarmeetrompete so besonders gefährlich bekannte Griechen ein fedes Es gelang ihnen mit mehr und mehr der Ansicht zuneigt, daß zum min- laute Töne wie nur irgenbmöglich zu entloden, um Susarenstückchen versucht. desten teine intelligensbegabten Wesen auf dem Mars ihre Tätigkeit zu rechtfertigen, denn sie wissen Silfe gefälschter Dokmuente vier große Kisten Kolain genau, daß irgendetwas in ihrer Rechnung nicht als Bücher deklariert durch die Zollkontrolle 3 vorhanden sind. stimmt. Ihre Argumente wie ihre Stampfmethoden rihen nur leicht die Epidermis, während das Ge­chipür viel tiefer liegt und trotz aller Pflaster weiter fortschwärt. Trotz aller Anstrengungen der ägyptischen Regierung blüht der Schleichhandel mit narkotischen Mitteln nach Aegypten   lustig weiter fort. Gelingt es, der Polizei ein Schnippchen zu schlagen und die Blockabe zu durchbrechen, dann wirken Gewinne von 2000 bis 3000 Prozent, die immerhin schon das Risilo von Geld- oder selbst von Gefängnisstrafen lohnen.

Menschen

Die Möglichkeit für die Existenz von lebenden Wesen ist auf dem Mars an sich gegeben. Der Mars ist der Erde in getvisser Beziehung außerordentlich ähnlich. Er hat Luft und Wasser. Er hat den vier. undzwanzigstündigen Wechsel von Tag und Nacht, bejist Tagestemperaturen, die höher als die unfri gen sind und Nächte, die die unsrigen an Stälte nur wenig übertreffen. Ja, die neueste Forschung glaubt auf dem Mars   mit Sicherheit das Vorhandensein einer Begetation festgestellt zu haben. Wenn man nun die Frage beantworten soll, ob auf dem Mars menschenähnliche Wesen vorhanden, das heißt intelli­genzbegabte Wesen sind, so wird man natürlich am wedmäßigsten nach solchen Aeußerungen der In telligens fuchen, soweit sie durch unsere Fernrohre oder auf anderm Wege beobachtet werden können. Vor kurzem hat bekanntlich ein etwas phantastisch beranlagter Londoner   Rechtsanwalt ein Radiotele gramm an die Marsbewohner aufgegeben. Er folgte damit dem Gedankengange, daß, wenn intel  ligenzbegabte Wesen auf dem Mars feien, sie diese Zeichen wahrnehmen und beantworten müßten, ber abgesehen von der Tatsache, daß die Kultur der eventuellen Marsbewohner ja teineswegs der tech­nischen Entwicklung unseres Zeitalters entsprechen muz, ist es wenig wahrscheinlich, ja sogar außer ordentlich unwahrscheinlich, daß unsere Radionach richten überhaupt in die Stratosphäre vordringen Bisher liegt jedenfalls noch kein Beweis dafür vor, daß auch nur unsere Radiowellen die Erde mit ihrer Atmosphäre verlassen fönnen.

Da sind unsere optischen Instrumente schon bef­ser und zuverlässiger. Unsere Astronomen find heute der Ansicht, daß mit den modernen Riefentelesopen es zum mindesten möglich sein müßte, den Lichtschein großer Städte auf dem Mars festzustellen und einige amerikanische Professoren haben aus der Tatsache, baz man bisher einen solchen Lichtschein nicht beob­achten fonnte, den Schluß gezogen, daß sich auf dem Mars feine intelligenzbegabten Wesen befinden fön nen. Aber auch diese Sache hat zwei Hafen. Ein­mal nämlich würde das Fehlen der Lichtmeere gro Ber Städte noch kein sicherer Beweis gegen die Exi­stenz intelligengbegabter Wesen auf dem Mars sein, denn es hat ja schließlich auch auf der Erde Zeiten gegeben, in denen solche tünstlichen Lichtmeere noch nicht vorhanden waren und doch war die Erde da­mals schon von Menschen bewohnt. Außerdem fehrt der Mars, wenn er sich in Erdnähe befindet, also am günstigsten beobachtet werden fann, stets seine Licht und Sonnenseite gerade der Erde zu, so daß aljo die Beobachtung von Lichtmeeren auf dem Mars dadurch erheblich erschwert ist.

Auch der Fellache forst.

Weiße Zähne

machen jedes Antlig ansprechend und schön. Oft schon durch einntaliges Puzen mit der herrlich erfrischend schmeckenden Chlorodont- Bahnpaste erzielen Sie einen wundervollen Elfenbeinglanz der Zähne. Bersuchen Sie es zunächst mit einer Tube zu. 4.-. Große Tube. 6.-. Ueberall zu haben. bringen. Beim Weitertransport der Ware, deren Wert auf mehr als 6000 Pfund Sterling geschäßt wird, wurden einige Beamte des C. N. J. B., des Die Seele der ägyptischen Rauschgiftabwehr- Central Narcotics Intellegence- Büro, auf den in bewegung, der allmächtige Polizeikommandant von verdächtiger Eile vorgenommenen Transport auf Kairo  , Russell Pascha, hat für diese Zwede einen merksam und es gelang ihnen, mit der Kontrebande über 100 Seiten starten Rechenschaftsbericht vor rechtzeitig sechs führende Mitglieder einer der be­bereitet. Wie bei allen offiziellen Dokumenten deutendsten Schmugglergruppen zu verhaften. Wie dieser Art sind die nicht gefagten Dinge auch lohnend trotz aller Spesen das Geschäft doch sein hierin das Interessanteste. Russell Bascha stellt einen muß, geht daraus hervor, daß eine Villa von ihnen sichtbaren Rüdgang des Rauschgiftkonsums in Aegyp- auf fünf Monate gemietet worden war, um ledig ten fest. Er schreibt einen Teil des Verdienstes fürlich auf zwei Stunden als Depot und Verteilungs­die erfreuliche Erscheinung der guten polizeilichen stelle für das Gut zu dienen. Abwehr zu, aber er muß doch zugeben, daß die unerhörte Steigerung der Preise für die Opiate und die wachsende Notlage der breiten Massen da­bei mindestens ebenso stark mitgewirkt haben. Da mit wird der eigentliche Kern der Angelegenheit getroffen, denn die Ursache für die Verbreitung der Seuche liegt zwar bis zu einem gewissen Grade im Psychologischen, in der Hauptsache aber im Sozialen  . Der Gebrauch von Kotain und Heroin als Rausch mittel ist im Laufe der Zeit aus einer Angelegen beit übersättigter Snobs zu einem der seltenen Ver­gnügen geworden, die sich der on Lebensfreude arme städtische Proletarier und der Fellach zu leisten ver­mag. Es ist nichts anderes als das Bemüher, ein elendes Dasein sich wenigstens auf Augenblicke zu verklären und farbig zu gestalten.

Ein soziales Problem.

beliebten Filmhelden von groß und Klein gemacht, dem selbst, wenn man den Weltruhm Charlie Chaplins   daneben stellt, nicht vergleichbar ist. Jedes Tonfilmikino bringt mindestens einmal in der Woche einen Micky- Maus- Film. Das Tierchen wird in allen nur denkbaren Materialien von der Schokolade bis zum Porzellan nachgebildet. Eine geheimnisvolle Bartei der Midy- Maus- Anhänger hat sich aufgetan, die ihr Barteiabzeichen stolz ant Rockaufschlag und am Kleid tragen und zahlreiche Mich- Maus- Masken auf den Waskenbällen sehen sich wutentbrannt an.

Die Wirkung der Micky- Maus- Filme beruht auf mehr als auf bloßem Spielen der Phantasie, auf lustigen Einfällen und ist nicht, nur eine Folge der Aufhebung aller physikalischen Geseze. Sie be­ruht, wenigstens in den meisten Micky- Maus- Fil­men, auf einer parodistischen Wirkung, in der das Publikum schmunzelnd Bekanntes farifiert sieht. Es sei zum Beispiel an einen der kleinen Filme erinnert, wo Micky- Maus Douglas Fairbanks   nach­ahmt, wo es die großspurigen Ravaliersmanieren des trainierten Filmschauspielers in einer unver­gleichlichen Beife lächerlich macht. Es sei an die vielen Filme erinnert, die damit enden, daß die Kleine Micky- Maus den Sieg über all die großen, dicken und gefährlichen Tiere, mit denen sie in Berührung kommt, davonträgt. Hier zeigt sich jene Moral" des amerikanischen Grotesffilmns: Der Triumph des Schwachen aber Begeisterten und Klugen über die rohe Gewalt.

Ein besonderer Reiz der Micky- Maus- Filme liegt in ihrer technischen Vollendung, die dadurch Trotz aller Anstrengungen der ägyptischen Re- erreicht wird, daß die einzelnen Phasen der Be­gierung befindet sich der Stampf gegen das füße Gift wegung wieder, wie früher, gezeichnet und nicht erst in seinen ersten Anfängen. Die mit diejer mit beweglichen Schablonen dargestellt werden. Für Aufgabe betrauten amtlichen Stellen glauben, daß einen einzigen Film find 10.000 Einzelbilder not­der Rauschgisthandel nicht mit der Konjunktur gehen wendig, die nach einem geheimgehaltenen Verfahren und sich zu einer großen Preissenkung entschließen dann gefilmt werden. Da durchschnittlich alle 14 wird, was angesichts seiner Riesengewinne bequem Tage ein Film hergestellt wird, kann man sich einen möglich ist. Aber in Wahrheit wird wohl die Ver- Begriff von der gewaltigen Arbeit machen, die dabei schlechterung der wirtschaftlichen Verhältnisse Aegyp- geleistet werden muß. Hinzu kommt noch, daß jede tens den Bedarf an tünstlichen Reismitteln der Bewegung genau mit der Begleitmusit überein­gequälten Nerven höchstens noch steigern. Die Sucht stimmen muß, die von einem extra zu diesem Zwed nach dent Surrogat für normale Lebensfreuden angestellten Orchester erfunden wird, während man wird, wie wo anders, auch in Aegypten   erst dann den Musikern den Film vorführt. Der Erfinder aufhören, wenn das ägyptische Proletariat zum und Schöpfer der Micky Maus, Micky- Maus, der Zeichner Bewußtsein seiner sozialen Bedeutung und damit werks, verdient mit dieser, seiner Idee, monat­zur Erkenntnis gekommen sein wird, daß höhere lich vier Millionen Kronen. Bevor er entdeckt Menschenwürde und Genüsse, wie eine Prise Kokain wurde, war er ein kleiner Illustrator für Magazin­Der Ernst der Sache wird neuerdings durch auf dem Fußboden einer schnruhigen Spelunke in geschichten, dem es nicht sonderlich gut ging. Der eine Nebenerscheinung erhellt, die sich aus der ständiger Angst vor den Häschern der C. N. J. B., Filmgewaltige Karl Lämmle   entdeckte ihn durch merkantilen Pfiffigkeit des Orientalen ergibt. Die sich nicht miteinander vertragen. einen Zufall und holte ihn nach Hollywood  .

Paradies- Ersay.

Wissen ist Macht.

Von Rhedo.

-

6

der liebe Gott einen Pick auf ihn hat, sondern weil er Typhusbazillen schluckie.

Wir wissen, daß die Wissenschaft gerne wis sen möchte, was wir nicht wissen. Sie nennt Vielleicht hätte der letzte Krieg nicht gar so das Erkenntnistrieb, meint damit das, was als lange gedauert und das Dritte Reich erschiene Neugierde in uns allen steckt und lebt davon. etlichen Millionen weniger erstrebenswert als es und wo das Wissen aufhört, beginnt sie zu glau­ihnen erscheint, und Hitler   wäre Kommunist und ben und glaubt mit derselben Konsequenz, mit würde die Bridge- oder Ping- Pong- Weltmeister- der sie nichts weiß. Und man wird an die Verse schaft für Deutschland   gewinnen oder auch nicht eines satirischen Geistes erinnert, der da schreibt: gewinnen und alles wäre anders. Warum wir soviel wissen, Was wir nicht wissen müssen, Weiß bei Gott   kein Hund. Denn, so heißt es immer, Wir haben keinen Schintmer, Von dem letzten Grund.

Das Leben ist beschissen, Ist alles, was wir wissen, Ob Jude oder Christ. Doch die Gelehrten wollen, Daß wir auch wissen sollen, Warum es beschissen ist.

Wo wären wir, wenn die Wissenschaft im allgemeinen unberufen nicht so ausjähe, Aber auch aus andern Erwägungen heraus sind wie sie aussieht und die Medizin im besonderen bie Astronomen in letzter Zeit zu dem Schluß ge- nicht das wäre, was sie ist. Es ist eine seltsame Was in aller Welt wissen wir schon, um da tommen, daß menschenähnliche Wesen auf dem Mars Sache um die Wissenschaft. Je mehr wir er­nicht vorhanden sein tönnen. Man nimmt vielmehr fennen, um so deutlicher merken wir, wie wenig von so viel Aufhebens zu machen, wie wir gerne an, daß die Lebewesen auf diesem Planeten noch wir erkennen fönnen und die Weisen unter den tun. Unser Wissen ist so gründlich, daß es über auf den tiefsten Stufen der Entwicklung stehen und Gelehrten, soweit es unter ihnen welche gibt, seine Eraktheit stolpert, wie etwa die Medizin man bermutet neben dem Vorhandensein der Bege- und das soll häufiger der Fall sein, als gemein- über die junge Amerikanerin, welche, tation die Existenz von niedrigen Fischarten und hin geglaubt wird, gelangen, falls sie es erleben, todkrant, irrtümlich ein falsches Serum er­ebentuell einigen Säugetieren, wie Ratten oder zu der Erkenntnis jenes großen Weisen, der hielt und dennoch oder da her gesund wurde. Bibern. Natürlich sind das sehr fühne Konstrukchon vor zwei Tausend und etlichen hundert Das ist der Segendes Irrtum 8. Wäre tionen und durch nichts bewiesene Vermutungen, die Jahren den Kern des Problems in die Worte fie richtig behandelt worden, so wäre sie mög man lediglich als Analogien zu Witterungsverhält faßte: Ich weiß, daß ich nichts weiß." Aber licherweise auch gesund geworden, nur hätte die nissen der Erde konstruiert hat. Da der Mars viel nur wenige sind berufen, solche Höhen negativer Wissenschaft Recht gehabt. Das erinnert an die Wasser besitzt, so hält man nicht nur die Existenz Erkenntnis zu erklimmen. Die meisten glauben Anekdote von einem berühmten Prager Arzt, zahlreicher Fischarten für möglich, sondern hat auch das Gegenteil. die Vermutung ausgesprochen, daß gewaltige Biber­Wie stände es um unsere Kultur uff. herden die Marsebene und die Marsflüsse bevölkern. Ja, wie stände es schon um sie, wenn wir Die berühmten Marstanäle nämlich, die man früher als künstliche Anlagen ansah und von denen man nicht auf die Lichtminute genau wüßten, daß der Deshalb auf die Eristens menschlicher Wesen glaubte Polarstern   sich, 42 Lichtjahre von uns entfernt, fchließen zu dürfen, erklärt man heute als gans in irgendeiner Richtung, wenn es im Raume natürliche breite Flußtäler und Ebenen. Ihre Richtungen gibt, bewegen soll, daß das Hirn der Gradlinigkeit erklärt sich daraus, daß auf dem Mars Frau leichter ist als das ihres Mannes, daß große Gebirgserhebungen fehlen, so daß der Lauf nicht nur die Luft ein Gas ist, sondern auch das po r'den", fnurrte der beleidigte Arzt, drehte nichts auf die Wissenschaft kommen! W. St. Gelbkreuz und daß der Mensch nicht stirbt, weil sich und ging. der Flüsse nirgends gehemmt wird.

welcher einem Patienten, den er nach eingehen­der Behandlung als absolut sicheren Todestandi daten aufgab, einige Monate später auf der Straße traf. Mit offenem Munde starrte er den Totgeglaubten an.

Ich bin gesund geworden und fühle mich ausgezeichnet, Herr Geheimrat", begrüßte ihn der Mann.

,, Dann sind Sie falsch behandelt

Die Gelehrten und die Christen Sind alle Optimisten Und sie sind gut daran. Sie lassen sich den Glauben An alles das nicht rauben, Was man nicht wissen kann.

Aber, Hand aufs Herz, wir lassen trotzdem