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Die Wahl im 2. Berliner   Reichstage.Wahlkreise. demokratie  

."

Sozialdemokratie!, eingedent bleiben müssen.

Am Tische

do

Grundsäglich werden die konservativen Männer der alten Reichstag Bahlparole: unter allen Umständen gegen die 80. Sigung, Sonnabend, 11. Februar 1899, 1 hr. des Bundesrathes: Graf Posabowsty, v. Bülow, Frhr. b. Thielmann. Auf der Tagesordnung steht die Interpellation Kanit und Genossen; sie lautet:

10 ¢ ä sille

sekretär habe das Defizit für das mit dem 30. Juni abschließende daß die Differenzirung im Widerspruch mit der Meistbegünstigung Herr Kreitling ist bereit, die Kandidatur wieder anzunehmen Rechnungsjahr auf 112 Millionen Dollars geschäßt, wobei stehe, und der Bollzuschlag unrichtig berechnet sei, burchgefekt, daß so theilen freifinnige Blätter mit. Die Bolts 8tg." bemerkt die für die Abtretung der Philippinen zu zahlenden 20 Millionen diese Differenzirung beseitigt wird. Die weitere Forderung Deutsch­bazu: Wenn Herr Kreitling die Kandidatur annimmt, so desnicht eingerechnet seien und ebensowenig die außerordentlichen Aus- lands auf Abzug des Steuerzuschlages für das sogenannte Ueber­abouirt er entweder seine in Marten's Salon bor 1100 Wahl- gaben für Heer und Flotte. Auch die Beschaffung von 12 weiteren fontingent ist von Seiten der amerikanischen   Regierung abgelehnt männern mit größter Bestimmtheit abgegebene Erklärung, mit Striegsschiffen werde, wie er annehme, eine neue Erhöhung des worden. Den gleichfalls von unserer Seite beantragten Abzug der ber er die Uebernahme des Landtags Mandats rechtfertigte, Defizits bewirken, weshalb die Regierung fich veranlaßt sehen auf deutschem Buder ruhenden allgemeinen Betriebssteuer hat die als er dem Einwande begegnete, es werde durch seine werde, die Kriegssteuern noch für zwei weitere Jahre aufrecht amerikanische   Regierung zu erwägen versprochen. Die Tonnengelder­Frage ist dadurch hervorgerufen, daß die Regierung der Vereinigten Wahl ein neues Doppelmandat geschaffen. Doppelmandat gefchaffen. Die Erklärung zu erhalten.- Staaten auf Grund unserer Erklärung vom Jahre 1888, wonach in ging bekanntlich dahin, ein Doppelmandat sei nicht an Revolution in Nicaragua  . Es wird gemeldet, der Präsident deutschen   Häfen teine Tonnen- oder Leuchtfeuer Abgaben erhoben befürchten, ba voraussichtlich seine Wahl zum Reichstags- Abgeordneten von Nicaragua   habe infolge einer Revolution, die unter der Führung werden dürfen, auch den aus deutschen   Häfen kommenden Schiffen hinfällig werde. Oder, wenn Herr Kreitling, sich selber des des Generals Reyes ausgebrochen sei, alle atlantischen Häfen schließen Befreiung von amerikanischen   Tonnengelder- Abgaben gewährt, dann avoutrend, jetzt dennoch sich wieder zur Wahl stellt, so läßt dies den laffen. Die Aufständischen hätten den Hafenort Greytown, den Aus aber diese Befreiung zuriidgezogen hat, obgleich in der Zwischenzeit Rückschluß zu, daß er selbst an seine abermalige Wahl nicht gangspunkt des zu erbauenden neuen Kanals, genommen. Der glaubt. Für den Wahlkampf der Freifinnigen ist das gerade Streuzer Marietta" habe von der Berwaltung bereits Befehl er- Es liegen Anzeichen dafür vor, daß auf Seiten der amerikanischen  in den deutschen   Schiffsabgaben teinerlei Aenderung eingetreten war. nicht sehr ermuthigend. Ermuthigend ist es nur für die Sozial halten, zum Schuße der amerikanischen   und anderen fremden Inter- Stegierung die Neigung besteht, durch eine Abänderung der effen nach Greytown zu gehen. mom ist Gefeßgebung diese Frage gegenstandslos zu machen. Unsere Auf­Die Kons. Korrefp." schließt eine Betrachtung über die fassung von der Meistbegünstigung widerspricht ferner die Thatsache, Neuwahl mit den Worten: daß die Vereinigten Staaten nicht von selbst uns die gleichen Zoll­erleichterungen gewährten, wie Frankreich   sie nach dem vorjährigen Reziprozitätsabkommen für verschiedene Waaren erlangte und wie fie neuerdings auf die gleichen Erzeugnisse der Schweiz   ausgedehnt worden sind. Was die Beschwerden unseres Exporthandels über die höheren Zusäße durch den Dingley- Tarif und die Handhabung der Ausführungsbestimmungen zur amerikanischen   Bollgesetzgebung an­langt, so haben wir sie wiederholt zum Gegenstand bringlicher Vor­stellungen bei der Regierung der Bereinigten Staaten gemacht. Wir sind willens, in dieser Hinsicht auch fernerhin alles Erforder liche zu thun und nachdrücklich dafür eingetreten, daß die Interessen unseres Ausfuhrhandels durch die Handhabung der amerikanischen   Verzollungsvorschriften nicht gefährdet werden. Zur Be gleichung der entgegenstehenden Rechtsauffassung bedarf es auf beiden Seiten der Erkenntniß, welche weittragenden Interessen für jeden der betheiligten Staaten in Frage stehen. durchbrungen, dürfen wir zumal im Hinblick auf die zunehmende Entwickelung der amerikanischen   Einfuhr in Deutschland   die gleiche Auffassung bei den Vereinigten Staaten vorausseßen. Wir geben uns der Hoffnung hin, daß in nicht zu ferner Zeit eine beide Theile befriedigende Lösung der bestehenden Schwierigkeiten erzielt werden wird. Die verbündeten Regierungen sind sich der Pflichten bewußt, welche die Vertretung und Wahrnehmung der uns zustehenden Rechte uns auferlegt. Wir beanspruchen aber zugleich das Vertrauen des Reichstags dafür, daß wir die Wege zu verfolgen wissen werden, durch welche die unserer Pflege anvertrauten vaterländischen Interessen auf die Dauer am besten und sichersten gewahrt bleiben.( Großer Beifall rechts.)

indoin todaDresdener Zuchthauskurs.

Meine Herren! Wir waren jezt beinahe drei Wochen zu schwerer Arbeit beisammen. Ich will nicht unterlassen, Ihnen hierdurch öffentlich zu danken, für die Gewissenhaftig. feit und Treue, mit der Sie Ihres Amtes gewaltet haben. Ich danke Ihnen im Namen des Gerichts, meine Herren."

Diese Worte richtete Herr Landgerichtsdirektor Frommhold am Freitag als Vorsitzender des Schwurgerichts am Schluß der erften diesjährigen Schwurgerichtsperiode an die Geschworenen. Deren Obmann gab die mit erhobener Stimme und besonderer Be­tonung gemachten Stomplimente mit der Bemerkung zurüd, daß die Geschworenen immer nach bestem Wissen und Gewissen ihr Votum abgegeben hätten.

Nach bestem Wissen und Gewissen, wer wollte dies in Frage stellen, wurden brave unbescholtene Arbeiter wegen gering­fügiger Ausschreitung auf 8, 9, 10 Jahre ins Zuchthaus ge­worfen!

Ausland.

Frankreich  .

England.

4

-

" Ist der Herr Neichskanzler bereit, über den Stand der Ber Handlungen zur Regelung der handelspolitischen Beziehungen zwischen dem Deutschen Reiche und den Bereinigten Staaten von Nordamerika   Auskunft zu geben?" Staatssekretär b. Bülow ist bereit, die Interpellation sogleich zu beantworten.

nach Deutschland   bon

anein

anderes

Abg. Graf Kanik( f.): 124 Wenn der gegenwärtige Stand des amerikanischen   Imports an­dauert, so dürfte Amerila bald den europäischen   Staaten in jeder Sinficht den Rang abgelaufen haben. Das rührt nicht von der höheren Tüchtigkeit der Amerikaner, sondern von ihrer rücksichtslosen Tarifpolitik her. Das Schutzzollsystem hat in Amerika   einen Grad erreicht, den man bereits als Auswuchs des Systems bezeichnen kann. Vor zehn Jahren begann in Amerika   dieser übertriebene Schuzzoll, während der frühere beiden Welttheilen durch einen geregelten Waarenaustausch zu Gute fam. Gefördert wurde diese Uebertreibung des Schutzzoll­Systems durch die in Amerika   dominirenden Trufts. Seit dem 27. Juni 1897 ist der Dingley- Tarif in Kraft getreten, der die äußerste Spipe des Schutzolls überhaupt darstellt. Damals glaubte Paris  , 11. Februar. Das geftrige Kammerbotum beschäftigt man, daß diese streng schutzölünerische Strömung nicht lange an­heute die ganze öffentliche Meinung. Die radikalen und revisions- halten tönne, daß der Bogen bald überspannt sein würde. freundlichen Blätter erheben lebhafte Vorwürfe gegen Bourgeois, Jekt find mehr als 1/2 Jahre verflossen, und Auf Antrag des Abg. Lieber findet eine Besprechung Poincaré   und Barthou  , weil dieselben nicht das Wort er- spontanes Nachgeben der Amerikaner ist nicht zu denken, zumal der Interpellation statt. griffen haben. Bourgeois begründet seine Weigerung mit der da dort die einzelnen Interessenten unter einander toalirt sind, die Abg. Lieber( 3.) Erklärung, er wolle nicht, daß in seiner Person das Ginzelnen also nicht nachgeben dürfen, ohne vertragsbrüchig zu versichert die verbündeten Regierungen feines Vertrauens. Die Kabinet Brisson eine Niederlage erleibe. Die revisions- werden. Schon seit dem Infrafttreten des Mac Kinley- Tarifs 1894 Beantwortung der Interpellation hat sich streng an die Frage feindlichen und neutralen Blätter sprechen fich befriedigt aus ist der deutsche Grport bedeutend gefallen. Aber seit dem Dingley- ftellung gehalten. Die allgemeinen Erwägungen des Grafen Kaniz und erhoffen von der gestrigen Abstimmung theils eine Be- Tarif ist dieses Sinten des Exports ein rapider. 1896-1897 betrug find da weiter nicht berührt worden. Es ist auch müßig, solche ruhigung und theils die Ablehnung der Revision; die meisten sind die deutsche Einfuhr in Amerita 111 Millionen Dollars, im gutunftsbetrachtungen anzustellen. Ueber die schwebenden Vers überzeugt, auch der Senat werde nunmehr das Gesetz votiren. Als am Freitag Abend die Abstimmung bekannt wurde, demon- das macht eine Abnahme von 42 Millionen Dollars. Ich bemerke äußern. In der Auffassung der Meistbegünstigungsklausel werden folgenden Jahre ist sie auf 69 Millionen Dollars zurückgegangen, handlingspunkte dürfen wir uns nur mit der größten zurückhaltung ſtrirten die Antisemiten in den Straßen und es tam zu einigen noch, daß diese Zahlen der amerikanischen   Statistit entnommen sind, wir wohl alle einer Meinung sein mit dem Herrn Staatssekretär. Busammenstößen. Libre parole" hatte illuminirt und geflaggt. Das die vermöge der amerikanischen   Einrichtungen zur Feststellung der Auch sonst haben wir mancherlei Anlaß zu Beschwerden über Amerika  . Geschrei:" Hoch die Armee!" und Nieder mit den Juden!" erinnerte Provenienz aller Waaren viel zuverlässiger ist als die deutsche. In Der Legalisirungszwang für unsere Rechnungen ist eine direkte an die besten Tage der Dreyfus- Heße.- demselben Zeitraum nahm die amerikanische   Ausfuhr Chikane gegen unsere Exporteure, wie sie fein 125 auf 154 Millionen Dollars Land bietet; eine fast noch schlimmere Chikane haben wir zu, das heißt um 29 Millionen Dollars. Addirt man die London  , 8. Februar.( Eig. Bericht.) Die Wahl des Herrn Abnahme der Ausfuhr und Zunahme der Einfuhr in Deutschland  , aber auch auf unserer Seite sind manche Maßregeln getroffen in der willkürlichen Werthabschätzung der Verzollung in New York  . Campbell Bannerman   zum Führer der Liberalen im der Gemeinen ist, wie vorauszusehen war, mit Einstimmigkeit so ergiebt fich für diesen Zeitraum eine Differenz von 71 Millionen worden, die man brüben als Chitane anfieht. Es liegt das zum erfolgt. Nachdem die Sache hinter den Coulissen abgemacht war, alle die Maßnahmen, die in den letzten Tagen bei Berathung einander plaggegriffen hat. Wie start diefe in Amerika   ist, habe ich Dollars.  ( hört! hört!) theil an einer gewissen Gereiztheit, die in beiden Ländern gegen war der öffentliche Wahlatt eine reine Demonstration oder Schau stüd. Bon all den vorhergegangenen Stürmen war in der Wahlversamm des Bankgesezes zur Verhinderung eines bedenklichen Goldabflusses bei meiner legten Anwesenheit dort persönlich kennen gelernt. Die lung nichts zu spüren. Kein Familienrath fonnte friedlicher verlaufen, nach dem Ausland vorgeschlagen wurden, würden sich als provisorisch Besprechung der Interpellation kann daher heute nur dann von Selbst Herr Labouchere erklärte sich mit der Wahl Bannerman's einver- erweisen, so lange dieses Mißverhältniß im Waarenverkehr andauert. ftanden. Der sehr weit nach links stehende Abgeordnete Scott, Redakteur( Sehr richtig!) Wir stehen jezt erst im Anfange der Wirksamkeit des wirklichem Werthe fein, wenn von unserer Seite flar und unzwei­des Manchester Guardian", und der ebenfalls linksradikale Abgeordnete Dingley- Tarifs. Diese verfolgt den offenkundigen Zwed, die eindeutig erklärt wird, daß wir gegenüber Amerika   keinerlei feind­felige Haltung einnehmen. Frage der Philippinen 2. Atherley Jones, der Stiefsohn des Chartistenführers Ernest Jones  , heimische Industrie vom Auslande unabhängig zu machen. Unsere ist von Manchen benutzt worden, um unsere Beziehungen festen einen Zusatz zur üblichen Dank- Resolution an die Adresse Industrie wird also immer weniger in der Lage sein, ihre Erzeugnisse zu Amerika   zu trüben. In politischen Dingen muß aber vollste Harcourt's durch, in dem der Wunsch ausgedrückt wird, daß Harcourt in Amerika   unterzubringen. Außerdem ist es bekannt, daß unsere Stlarheit geschaffen werden, ich bitte daher den Herrn Staatssekretär, Harcourt's durch, in dem der Wunsch ausgedrückt wird, daß Harcourt Industriellen auch heute schon an den Produkten, die sie nach fich auch über unsere politischen Beziehungen zu Amerika   zu äußern. bald wieder der Partei seine Dienste werde widmen können. Ihre Amerita exportiren, so gut wie gar nichts verdienen. Einer dieser( Beifall im Zentrum.) bald wieder der Partei seine Dienste werde widmen können. Ihre Neben ließen, bei aller Burüdhaltung in der Form, die Thatsache Herren schreibt mir: gewiß, wir exportiren heute noch nach zum Ausdruck kommen, daß der Familienkonflikt vorerst nur über- Amerika  , aber mit Verlust. Wir thun es in der Hoffnung, daß sich Kleistert ist. Wir als Vertreter des Volkes müssen uns der Regierung gegen­Gestern hielt Herr Campbell- Bannerman   bei Wiederzusammen die Verhältnisse noch zu unseren Gunsten verschieben werden. tritt bes Parlaments seine Jungfernrede als Oppositionsführer. Sie steht also fest, daß unsere Ausfuhr nach Amerita immer mehr über bescheiden, wenn diese erklärt, daß die Verhandlungen noch zeigte ihn als gefchidten Brattezirer der Stunft, aus Nichts Etwas zu abnimmt, es fragt sich mur, was können wir dagegen thun. Seiner nicht zum Abschluß gelangt find. Die beiden Reffortchefs, die die machen, d. h. eine Oppofitionsrede über Dinge zu halten, wo es im eit haben wir den Fehler begangen, Amerika   unseren Tarif ohne Regierung bertreten, verdienen im vollsten Maße unfer Ver­Grunde teine Opposition giebt. In der auswärtigen Politik weicht besondere Gegentonzeffionen zuzugestehen. Frankreich   hat ein weit trauen( Beifall), das Vertrauen des gesammten Reichstages. Wir die liberale Partei heute nur in Ruancen von der tonservativen günstigeres Abkommen abgeschlossen. Nun hat Herr v. Marschall bereits fönnen hier von dem einen äußersten Flügel bis zum an Partei ab, und das auf die innere Politik der Regierung bezüglichenische Regierung gerichtet; für den Fall, daß der Dingley- Tarif Ge- ist eine Vertrauensfrage. Es könnte niemand wohl angeben, wer den Die ganze Frage am 5. Mai 1897 hier erklärt, es sei eine Protestnote an die amerika  - deren nicht verschiedener Meinung sein. Geist Arbeitsprogramm weist nur Maßregeln auf, über die nur hinsichtlich der Details Meinungsverschiedenheiten zwischen Liberalen und Konfer- fegestraft erlange, sollte der Meistbegünstigungs- Vertrag gekündigt lag des jetzigen Herrn Staatssekretärs des Aeußeren besser aus­batiben bestehen. Bezüglich der Fragen, auf die Bannerman das Haupt- werden. Nach meiner Meinung besteht aber dieser Bertrag garnicht mehr füllen könnte.( Heiterkeit links). Redner verbreitet sich dann des gewicht legte, und die an fich gewiß alles Intereffe verdienen: die zu stecht, da sich Amerika   über ihn durch seinen Vertrag mit Frankreich   Weiteren über die trefflichen Qualitäten des Herrn Staatssekretärs. Frage der Begünstigung der ärmeren laffen und der hinweggefegt hat. Die nothwendige Konsequenz der damaligen Note Biel Neues hätte er zwar nicht gesagt, aber das gerade sei ihm sehr Eine weitere Bolemit, ein Aufrollen der Alterspensionen, haben die Liberalen bisher noch keine eigenen Generaltarifs auf die amerikanische   Einfuhr. Ich will diese Maß verschiebenen Parteistandpunkte könne hier von Schaden sein. Unſere des Herrn von Marschall wäre mmmehr die Anwendung unseres zum Lobe anzurechnen. Borschläge produzirt, die der Welt zeigten, was Durchgreifendes auf diesem Gebiet fie schaffen würden, wenn sie an die Stegierungnahme zivar nicht gerade empfehlen, immerhin aber ist es doch Rechtsfrage ist so far, daß sie jeder Slippschüler einsehen könnte. Von zwei tämen. So entbehrte die geftrige Debatte der Realität. Stoff zu durchaus nicht auf die Einfuhr aus Amerika   angewiesen sind. Es maßgebend oder die neuere Auffassung der Amerikaner vom Jahre wichtig darauf hinzuweisen, daß wir bei einer Reihe von Artikeln Dingen giebt es nur eines: entweder bleibt das Saratoga- Abkommen ernsthafteren Scharmügeln wird die Berathung der von den un trifft dies au bei allen landwirthschaftlichen Artikeln, Obft u. f. w., 1898. Gine Nation, bie so die Gerechtigkeit und Billigkeit bei fich abhängigen Mitgliedern ausgehenden Bufazanträge zur Antwort auf mit denen uns Amerila versorgt. Ebenso find wir in der Lage, unfern zu Hause liebt, wie die Amerikaner, wird auch nach außen gerecht Welch' ein barbarisches Land dies England ist! Die Irländer Stupferbebarf, den wir heute zum größten Theil aus Amerika   be- sein. Aus meinen amtlichen Erinnerungen tann ich nur mittheilen, haben von Einbringung eines Amneftie- Antrages zur Adresse auf ziehen, im eigenen Lande zu produziren. Petroleum   fönnten wir daß Berhandlungen mit den Amerifanern stets foulant verlaufen, die Thronrede Abstand genommen, weil nur noch ein vielleicht mehr aus Rußland  , Baumwolle mehr aus England be- Das ist ja auch bei dieser gebildeten Nation verständlich.

die Thronrede liefern.

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Die

Abg. Fürst v. Bismarck  ( f.):

politischer Sträfling im Portland  - Gefängniß figt und dessen Artikeln nach Europa  ziehen. Andererseits beträgt der Export Amerika's in diesen Wenn ich nun bei den Staatsmännern angelangt bin( die Linke

Entlassung nahe bevorsteht.

70 pet. feines Gesammterportes. Eine bricht in ein schallendes Gelächter aus; Redner, völlig berbugt, Steine politischen Sträflinge, man denke! Da muß doch Mord Bollerhöhung dieser Artikel wäre daher sehr zu empfehlen. Einen schweigt eine Weile, mustert die lachende Linke und ruft dann mit und Todtschlag herrschen. Könnte das Neich der Mitte nicht mit Bollfrieg mit Amerika   halte ich dagegen flir unmöglich, jeden starter Stimme, aber etwas stotternd): Meine Herren, es giebt ein falls wird er bon einigen Mandarinen aushelfen?- amerikanischer Seite nicht ausgehen. Sprichwort vom Lachen, wen man daran erkennt!( Erneute stürmische valor das Andere europäische Staaten befinden sich Amerika   gegenüber in der Heiterfeit.) Spanien  . gleichen Lage. In Ungarn   und Frankreich   sind Borschläge zur Wenn Staatssekretär v. Bülow Herrn Lieber auf seine Anfrage Die wirthschaftliche Noth in Spanien   nach dem Kriege. Entfesselung eines 80trieges auch wirklich gemacht worden. Aber antworten sollte, so wird er sich wohl nur so aussprechen können, Aus Madrid   wird gemeldet: In allen Südprovinzen Spaniens   hat von einer europäischen   Bollunion dürfte schwerlich ernsthaft die Rede wie es früher Fürst Bismard gethan hat, nämlich, daß unsere Bes die Arbeitslosigkeit einen beängstigenden Grad erreicht. In fein. Die voraussichtliche Entwidelung dürfte daher die sein, daß ziehungen zu Amerifa seit Friedrichs des Großen Zeiten stets un Cabig und den benachbarten Orten stehen die aus den Marine- jedes Land einen autonomen Zolltarif auffeßt, der dem Dingley- Tarif getrübte gewesen sind. Wir befinden uns im 4. Att des Dramas. Arsenalen entlaffenen Arbeiter an der Spige einer Bewegung. In entspricht. Dadurch würde wohl ein unerfreulicher Zustand her Der Knoten ist geschürzt, die Regierung ist dabei, ihn mit geschickten Malaga wird die Zahl der Arbeitslosen auf 20 000 gefchäst, in beigeführt, aber er ist der einzige, der überhaupt eine Alenderung Händen zu lösen. Warten wir also den fünften Att der Lösung ab, Valencia   ist die allgemeine Noth noch größer, und auch auf dem herbeiführen kann und zwar durch die allgemeine Ueberspannung, die ehe wir polemisch werden. Ich will keine Vorschläge zur Lösung Lande konnte bisher nur eine geringe Zahl der Arbeiter auf den auf die Dauer von keinem Lande ertragen werden könnte. machen, das muß lediglich Sache der Herren sein, denen die Geschäfte Tabaks und Reispflanzungen Beschäftigung finden. Es werden Meine Herren, ich habe mich bemüht, mit Objektivität, dem Ernst des Reiches anvertraut sind. Die Diplomatie ist ein so schwieriges daher aus sehr vielen Orten täglich Kundgebungen der Arbeitslosen der Sachlage entsprechend unsere Beziehungen zu Amerita zu erörtern. Gewerbe, daß man von ihr mit größerem Recht als bei irgend einem gemeldet, wobei oft Angriffe auf Lebensmittelmagazine vorkommen. Die Regierung möge die Ueberzeugung haben, daß eine zielbewußte anderen sagen kann, viele Köche verderben den Brei. Attion in ganz Deutschland   einen träftigen Widerhall finden wird. Asien  . ( Großer Beifall rechts.) Staatssekretär v. Bülow

Staatssekretär v. Bülow:

Von zwei Seiten ist die Regierung angefragt worden über ihre Vom Kriegsschauplah. Die freien Amerikaner" scheinen sich Beziehungen zu den Vereinigten Staaten   während des amerikanisch­ganz schnell in der Nolle der Eroberer fremder Länder und der Nieberiegelung wilder Völkerſtämme" zurecht zu finden; ihre offi- verlieft folgende Erklärung: Eine erschöpfende Aeußerung über den fubanischen Krieges. Unsere Haltung während der ganzen Dauer ziellen Berichte sind ganz in dem Stil europäischer Kulturträger ge- Standpunkt der deutschen   wie amerikanischen   Regierung zu den ein- des Strieges war eine streng neutrale und loyale. Allerdings haben halten. Ein Telegramm des Generals Otis, das über die Einzelnen Fragen ist angesichts der schwebenden Verhandlung heute nicht wir es für unsere Pflicht gehalten, unsere dort lebenden Wolfsgenossen, nahme von Caloocan berichtet, befagt, daß die Filipinos leicht angängig. Die Differenzen mit Amerita find im Wesentlichen auf den deutschen   Handel, die deutschen   Kaufhäuser, Firmen und Betriebe aus dem Dorfe vertrieben worden seien. Der Berlust der Amerikaner verschiedene Auslegung der vertragsmäßig zugesicherten Meist soweit vor Schaden zu bewahren, als es der Kriegszustand zuließ. Die deutsche Regierung hat aus Deshalb haben wir beschlossen, einen Theil des ostasiatischen Ges fei gering, derjenige der Filipinos erheblich gewesen. Die Verschan- begünstigung zurückzuführen. zungen wurden glatt erobert und die Hütten der Eingeborenen Artikel 5 und 9 dieses Vertrages stets unbeschränkte Meist schwaders nach Manila   zu schicken. Die Anwesenheit unserer Schiffe niedergebrannt. Die Filipinos wurden von dem Feuer der Ameri- begünstigung für Deutschland   in allen Zollfragen gefolgert. vor Manilabas will ich hier mit besonderem Nachdrud hervora Begünstigungen anderer Art, die Amerita einem britten heben hatte kein anderes Motiv als die legitime Vers taner geradezu niedergemäht. Staate gegen Entgelt gewährt, will Deutschland   für sich nur unter pflichtung, deutsches Leben und Eigenthum zu schützen. Sie entsprechender Gegenleistung an die Union   in Anspruch nehmen. hat fich als fich als nüßlich erwiesen auch für die Angehörigen Von dieser Anschauung, die nach Sinn und Wortlaut der Verträge anderer Staaten, deren Regierungen spontan unseren Schutz vollauf berechtigt ist, vermag die deutsche Regierung nicht abzugehen. nachgesucht hatten. Wir haben diesen Schuß gewährt, ohne den Gegen die Differenzirung deutschen   Zuders, die aus dem Dingley Amerikanern irgend wie zu nahe zu treten. Die Neutralität ist von Tarif folgt, hat die deutsche Regierung durch den Hinweis darauf, uns teinen Augenblid verlassen worden. Wenn eine fremde Bresse

Amerika  .

Der Militarismus fängt an, auch die Yankee Republit in Schulden zu stürzen. Blättermeldungen aus Washington  zufolge erklärte Cannon, der Vorsitzende des Komitees für Ber­wendung der Staatseinkünfte, im Repräsentantenhause, der Schatz­