Seite'4 Gomttag, 29. März 1981 Nr. 76 Tagesneuigkeiten. Wettere Verhaftungen in Kafchau. Kafchau, 28. März. Im Zusammenhang mit her Assentierungsasfäre wurde heute der 26jährige Arzt Nicolaus Klein zur Polizei gerufen, der erst vor wenigen Tagen aus dem Militärdienst entlassen worden war. Er wurde einem Veryör unterzogen, worauf er sofort in Haft genommen wurde. Alle, die in die Affäre verwickelt sind und bisher festgestellt wurden, wurden heute von der Polizeidirektion in die Haft des Kreisgerichtes Äaschäu überstellt. Schiffe in tziruat. Riga , 28. März. Ter 2000 Tonnen große britische Frachtdampfer„A r n i st o n" ist in der letzten Nacht im Rigaer Meerbusen gesunken. Das Schiff befand sich in einer Dampferkara- wonne, die gegenwärtig von einem Eisbrecher aus Riga in die Ostsee geführt wird und mit ungeheuren Eisschwierigleiten zu kämpfen hat. Die Wände des englischen Dampfers wurden von den Eismassen eingedrückt und der Dampfer nach vierstündigen vergeblichen Bemühungen, ihn über Wasser zu halten. Seine 22 Mann starke Besatzung wurde von dem Eisbrecher gerettet. Auch die übrigen Schiffe der Karawanne sind, in kritischer Lage. Der deutsche Dampfer„Novcx" hat einen Steuerschaden,■ tin lettischer Dampfer ein großes Leck. Sie wurden von dem Eisbrecher in Schlepptau genommen. FSnf Kinder erfroren. Holly(Colorado ), 28. März.(Reuter.) Fünf Schulkinder im Alter von 8 bis 14 Jähren sind heute in dem Schulautobus auf der Fahrt in die Schule in Holly erfroren. Der Autobus, der die Kinder täglich zur Schule brachte, geriet in einen starken Schneesturm und wurde vollkommen eingeschneit. Eine Rettungsexpedition rettet noch 18 Kinder, die aber halb erfroren waren. Eine gute Tat. Die holländische Exposition auf der Prager Mustermesse hat sich entschlossen, das gesamte Gemüse, das sie ausgestellt hat und das mehr als eine Wag- aonladung ausmacht, der Prager Aus- speiseaktion für die Arbeitslosen, dem Roten Kreuze, dem Bakuleinstitut, den Barmherzigen Brüdern und einigen andern, humanitären Anstalten, zu schenken. Es handelt sich um erstklassige, ganz frische Ware, deren Wert viele Tauferche ausmacht. IV. Gehörlosentag in Böhmisch-Letpa. Am 4. und 5. Avril 1931 findet in Bohmisch-Leipa der IV. Gehörlosentag, veranstaltet von der „Reichsvereinigung für deutsche' Taübstinm'neii- fürsorge in der tschechoslowakischen Republik", fcjto. den«»geschlossenen Vereinen„Delatave" in Komotau ,„Biene" in Reichenberg und dem Ge- Hörlosen-Unterstützungsverein in Rumburg , statt. Die IV. Tagung der Gehörlosen in Böhm.-Lcipa soll kein Kongreß Unglücklicher sein, die über ihr hartes Schicksal hadern, sondern eine Aussprache zielbewußter Leidensgenossen, durch die Mittel und Wege gefunden werden sollen, die durch die Gehörlosigkeit besonders erschwerten Lebensbcdin- gungen nach Möglichkeit zu erleichtern und zu verbessern. Die Oefsentlichkeit soll auf diese Tagung durch diese Zeilen besonders aufmerksam gemacht werden. Durch die augenblicklichen wirtschaftlichen Bcvhältmsse werden in erhöhtem Maße auch die Gehörlosen betroffen, und ausgiebige Hilfe für diese ist dringend nötig. Tie neugegründete„Reichsvereiingung für deutsche Taubstummenfürsorge in der Tschechoslowakischen Republik" hat die Aufgabe, das Schicksal der Gehörlosen zu bessern.» Auf dem Heimweg von einer Beerdigung.. Aus Trautcnau wird uns berichtet: Die 50jährige Eisenbahnersgattin Pusch aus Trau- tenau beteiligte sich am Mittwoch an der Beerdigung des in Ausübung seines Dienstes tödlich verunglückten Eiseiwahnangestellten Flöget aus dem Trautenauer Friedhöfe. Auf dem Heimweg vonr Gottesacker stürzte die Frau Plötzlich ohnmächtig zu Boden und verschied nach tvenigen Augenblicken. Ein Herzschlag hatte ihrem Leben ein Ende bereitet. Eine Warnung. Die Ortsgruppe Aussig des Deutschen Musikerverbands schreibluns:- In letzter Zeit prehren sich die Fälle, daß in verschiedenen TageSblättern Inserate aus Deutschland erscheinen, worin Schüler zur Erlernung des Musiker- Berufes gesucht werden. Diese Lehrlingstavellen,' die im Volksmund: den eigentlich richtigen Namen „StadtPfeiferei " führen, bestehen aus einein oder mehreren Dutzend Lehrlinge» und zlvri bis drei Gehilfen, meist mindertauglichen Musi- k e r y, denen die musikalische Ausbildung der Lehrlinge anvertraut ist. Ter Lehrling muß jede Arbeit, die ihm zugemutet wird, unentgeltlich leisten: Küchenarbeit, Kinderwarten, Haus- üud Landarbeit, und Stuben- und Treppenscheuern, Diehställe auspntzcn u. a. m. Dem Lehrherrn steht das Zücht igitntzsrccht zu. Zudem haben die Eltern »leist. noch ein*b c t r ä ch t l i ch e s Lehrgeld ru zahlen, Instrumente, Kleidung und Wäsche zu ^schaffen und zu erhalten und bei Erkrankungen des Jungen die Kosten der Behandlung zu tragen. Ungenügende Ernährung, überfüllte Schlafstube», Ueberanstreilguna des jugendlichen Körpers durch Nachtarbeit(Tanzinupt), unausbleibliche alkoholische und sexuelle Ausschweifungen prädisponieren selbstverständlich für Krankheiten. So wie die Lehrlinge ihre Instrumente zu halten verstehen, werden sie vom Unternehmer ausgebeutct. Auf die allgemeine Ausbildung des f War Ter Richtigkeit seiner Entscheidung zu zeugen SPD . Rom , Mitte März.(Eig. Ber.) Seit fünf Jahren geht durch die Weltpresse der Fall des unbekannten Mannes mit dem verlorenen Gedächtnis; der Fall des Mannes, der:m Jahre 1926 zerlumpt und verhungert in len Straßen Turins aufgefunden wurche, ohne daß as zunächst möglich war, die Identität des Findlings, der keinerlei Angaben über sich machen konnte,.festzustellen. Die Sache beschäftigte vor drei Jahren das Turiner Gericht, zur Zeit findet der große Berufungsprozeß in Florenz statt. Das Turiner Urteil, gegen das die Berufung gerichtet ist, besagte ungefähr: Handelte es sich bei dem Findling um den früheren Professor Cane lla, oder um den Buchdrucker Brune ri? Das Gericht habe sich nach eingehender Be- weisaufnahme dafür entschieden, daß der Unbekannte nicht der Veroneser Professor Canclla fei, der als in Mazedonien verschollen zu gelten habe; vielmehr sei der seinerzeit in Turin in der Jrrenheilanstalt unter der Nummer 41.170 aufgenommene und dann wieder entlassene Unbekannte de: frühere Buchdrucker Mario B r u n e r i. Ter Unbekannte selbst behauptete, Canella zu sein. Die Macht des Glaubens. Bruneri hatte vor Jahren Frau und Kind verlassen, in Mailand mit einer Geliebten gelebt und war dann plötzlich verschollen. In der Zwischenzeit wurden gegen Bruneri wegen verschiedener kleiner Eigentumsdelikte, begangen aus Not, mehrere Haftbefehle erlassen. Nach dem Turiner Urteil hätte der Unbekannte als Mario Bruneri ins Gefängnis wandern müssen. Aber die Familie Canella, die weiterhin mit unumstößlicher UeberzeUgung daran glaubte, daß der gcheimnisvoll« Findling der Veroneser Professor sei und daß Gattin und Familie aufs neue des Mannes uiw Vaters beraubt werden sollte, setzte zum Beweise der Richtigkeit ihres Glaubens einen rissigen Apparat trt Bewegung. Jahrelang zogen sich die Erhebungen hin. All die Jahre lebte die Frau weiter mit dem Unbekannten in ehelicher Gemeinschaft. Bon ihm bekam sie zu den Zwei Kindern, die sie vorher hatte, in diesen letzten Jahren z>vei weitere." Der Besuch im Irrenhaus. Die Verhandlung vor dem Berufungsgericht in Florenz hat sich lange hingezogen. Die neuen PcweisEin genialer Schauspieler'? der Mann, wie daZ Turiner Gericht erkannte und wie, nach dem Verlaus des jetzigen Prozesses, wohl auch das Berufungsgericht von Florenz entscheiden wird, wirklich rin Simulant, ein Mensch, der sich bewußt verstellte? Ter Mann selbst gibt sich nach wir vor— in einer übrigens ympathischen Seelenruhe und würdigen Haltung— als Professor Canella aus. Wenn er für Bruneri ins Gefängnis wandern müsse, wenn rr weiterhin werde leiden müsse«, so werde er das auf sich nehmen. Aber niemals werde er von seiner geliebten Julia lassen, niemals von seinen Kindern. Die Richter, die das Sch'.cksalknäuel entwirren sollen, sind um ihre Aufgabe nicht zu beneiden. F. GeHeiinnrs Rr. 44.170, Der Mann ohne Namen: ei« Simulantengeniek— Der Kamps der Familie Canella.— Die Ansprüche einer verlassene«» Ehefrau. anträge der Verteidigung Canellas wurden zunächst alle abgelehnt. Der Unbekannte wurde überhaupt nicht vernommen. Der Staatsanwal: plädier;« dafür, daß die Berufung zu verwerten;et. Das Turiner Urteil müsse, angesichts res überreichen Beweismaterials, bestätigt werden. Der Unbekannte sei, nach allen wissenschaftlichen Gutachten, trotz der ungemeinen Ähnlichkeit mit dem Veroneser Professor Canella unbedingt als der Buchdrucker Bruneri anzuerkennen, der sich Weib, Familie, Ehre und bürgerlichen Wohlstand der Familie Canella mit vollem Bewußtsein und in betrügerischer Absicht erschlichen/ habe. Das Berufungsgericht hat die Verkündung des Urteils auf vier Wochen hina--geschoben. Das Gericht mag sich für Bruneri oder Canella entscheiden, Zweifel müssen immer bleiben. Niemand kann einwandfrei feststellen, wer wirklich jener Mann ist, der im März 1928 in Turin ausgefunden wurde, der nicht wußte, wie er hieß, wer er war, wohin er gehörte, woher er kam. Die veröffentlichte Photographie des Mannes und dann der Besuch in der Irrenanstalt von Collegno ließen«r Frau Canella vollkommen sicher scheinen, daß sie ihren Mann wiedergefunden habe. Die Bruneris behaupteten, zusammen mit allen früheren Arbeüsgeuossen des Mannes, mit der gleichen Sicherheit das Gleiche. Der Unbekannte selbst entschied sich sofort für Julia Canella und ihre Familie und sand in seinem Gedächtnis sogar tausend kleine Einzelheiten wieder, die für di« scheinen. ' bei Bad Berka bei Weimar errichtet und dem Andenken der im Weltkriege Gefallenen gewidmet sein soll. Gleichzeitig hat auch das Reichskabinett die Errichtung eines Ehrenmales für Einheit und Freiheit am Rhein ins Auge gefaßt. Frecher Ueverfall. In nächster Nähe des Teufelsees(Spandauer Forst bei Berkin) wurde Samtas mittags aus die Lehrerin Anna Philipp, die sich auf einem Ausflug mit Kindern ihrer Schule befand, ein RaubÄcrfall verübt. Der etwa 30jährigc Täter riß die Lehrerin zu Boden, würgte sie und entwand ihr die Handtasche, in der sich zehn Mark Bargeld, ein Fahrschein für 30 Kinder urck> für die Lehrerin und eine goldene Armbanduhr befanden. Der Täter ist unerkannt entkommen. Maffenerkrankungen durch verdorbenen Topfen. In Blatna erkrankten die Mitglieder einiger Familien,, insgesamt 50 Personen, ernstlich nach dem Genuß von Topfen, der von der dortigen Molkerei verkauft worden war. Während die Erwachsenen bereits außer Gefahr sind, liegen noch einige Kinder schwer krank darnieder. Gattenmord. In Einsiedel bci Göllnitz(Slo wakei ) erschlug der 48jährige Bauer Mathias Nagy feine 54jährige'Frau Helene. Nag», der in der letzten Zeit sehr verschuldet war, sollte auf diese Werse feine Frau los werden, die gelähmt war und gerne trank. Er wollte durch eine neue Heirat zu Geld kommen. Nagy wurde dem Leutschäuer Gericht überstellt. Familienstreit mit tödlichem Ausgang, leitende Beamte der Budapester Berkehrsgosellschaft Theodor Törs geriet Freitag nachts aus bisher unbekannter Ursache mit seiner Frau in Streit nnd versetzte ihr mit einem Gegenstand mehrere Hiebe auf den Kopf. Die Frau rannte in Sen Hof, wo sie bewußtlos zusammenbrach. Törs jagt« sich aas einem Revolver«ine Kugel in die Brust und blieb auf der Stell« tot. Di« schwer verletzte Frau wurde ins Spital gebracht. Protest gegen eine neue Baka-Filiale. Die Schuhfabrst Baka eröffnete am Freitag in Bautzen eine Filiale. Gegen die Niederlassung Bakas war feit Tagen und Wochen protestiert worden, insbesondere von der.Geschäftswelt. Freitag vormittags gegen 9 Uhr kam«s vor dem neueröffneten Geschäft der Schuhfabrik zu stürmischen Kundgebungen. Kommunistische Redner hielten Ansprachen und verteilten Flugblätter mit der Parole:„Nieder mit dem Ausbeuter Baka!" Zu einem Orchesterstreik während einer Vorstellung kam es dieser Tage in Desto bei Mailand . Di« dort gastierende Truppe führte ein« Oper auf. Ta deu Orchestermitgliedern die Gagen nicht aus- gczahlt worden waren, legten sie w^rcnd der Vorstellung die Instrumente nieder und verließen das Theater. Di« Vorstellung mußte bei Klavierbegleitung zu Ende geführt werden. Schnee im Peleponnes. In zahlreichen Gegenden Griechenlands , so insbesondere in Mazedonien und Thessalien , ist Schn« gefallen. Es wird auch ein« «in Meter hohe Schneeschicht im PcleponneS ge- ,neidet, das ein« sehr selten« Erscheinung ist. Merkwürdiges von den Marsmonden. Zwei sehr schöne und Helle Stern« sind gegenwärtig nach ', Eintritt der Dunkelheit hoch am Abendhimmel;« kicher Kriegervereine in Form eines Ehrenhains beobachten, die durch ihr ruhiges Licht auffallen. Es Lehrlings wird kein besonderer Wert geletzt und so wird ans ihm ein DurchfchnittSmufiker, dem durch die falsche Berufswahl ein schweres Los beschieden wurde. 2cu-r der Tüchtige hat heute Aussicht, als Musiker fern karges Brot zu verdienen. Um Enttäuschungen zu ersparen, warnen wir daher alle Eltern im Interesse ihres Kindes, diese nicht in sogenannte Stadtkapellen noch Detrtschlemd in die Lehre zu schicken; Der Deutsche Musikervcrbaud Teplitz -Schöitau ist gerne' bereit, Eltern, die ihr Kind Musik als Beruf erlernen lassen wollen, mit Rat und Tat beizufteheu. Betrügerischer Univcrsitätsprofessor'? Bor dem Schöffengericht Hirschberg (Schlesien ) haben sich zur Zeit der Univcrsitätsprofessor Dr. Jo- sephy ans Jena und der Inspektor Ewald Knauer aus Leutbach(Kreis Gkogau) zu verantworten..Beide werden beschuldigt, aus der Erb-! mässe des im Jahre 1927 verstorbenen Dr. Jv- scphy, der der Onkel des einen der Angeklagten war, 60.000 Mark unterschlagen zu haben. Der verstorbene Dr. Josephy, der bei einem Unfall »ms Leben kam, gehörte zu den Führern des schlesischen Landbundcs. Verschüttet. In Dortmund-Aplerbeck wurden zwei"Erwerbslose von Schlackenmassen verschüttet. Einer verunglückte tödlich, der andere wurde lebensgefährlich verletzt. Angeklagter als Dichter. Ein 78jähriger Justizsekrctär a. D., der vom Schöffengericht Berlin-Mitte wegen. fortgesetzten Betruges zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt wurde, überreichte dem Gericht seine Verteidigungsrede in Form eines Gedichts. Auf das Verlangen des Angeklagten verlas der Vorsitzende den Erguß als Schlußtvort. Keine Alkoholreklame in cnglifchen Postämtern. Uebcr Weisung des Postministers mußten aus allen Postämtern Englands Werbeplakate für Bier, Wein, Whisky usw. entfernt werden. Eine Interpellation der Oppositidn des Parlaments blieb ohne Erfolg. Das einzig richtige Rezept. Das Pariser Theater Ambiguc hat Donnerstag nach mehrtägiger Unterbrechung wieder die„Dreyfus- Affärc" auf das Programm gesetzt. Bei der Vorstellung kam es neuerlich zu Ausschreitungen der Royalisten. Einige der Manifestanten benützten Tränengas, was bei dem übrigen Publikum Empörting hcrvorrief. Einer der^zedcnten, ein royalistischer Student, wurde auf die Bühne gebracht, wo man ihm die Hosen auszog und ihn durchprügelte. Die Polizei mußte eipschrciten und ihn aus den Hätwen der empörten Zuschauer be- ireien. Bor dem Theater hatte eine Polizeibercit- schaft von 300 Mann Aufstellung genommen. Auch das royalistische Zentrum, die„Action 'rancaise" wurde von starken Polizeiabteilungen tewacht, da verlautete, daß da Royalisten beabsichtigen mit Gewalt in den Theaterraum einzudringen und die Vorstellung unmöglich zu machen. Ein Reichsehrenmal für die Toten des Weltkriegs. Tas Reichskabinett hat das Rcichsmini- termm des Innern beauftragt, die entsprechenden Schritte wegen Errichtung eines Reichs- chrenmal vorzunehmen, das über Wunsch samt-- Lom Rundsnnr. Montag: Prag : 11.1Z Schallplatten. 11.45 Schollpüitten. 18.30 Deutsche Sendung: I. Böser: Alm« richtig. Unterrichtsfliz;« nps der Arbeitsschule; 20.00 Gesang tschech. Lehrer. 2100 Ondricetquartr':. 21.85 Klavierkonzert.— Pretzburg: 11.30 Schallplatten. 13.30 Schallplatten. 16.30 NachmirtagSkimzert. 17.50 Kammermusik.— Brün«: 11.13 Schallplatten. 18.25 Deutsche Sendung: Bisom: WaS v-aucht der Stadtkörper Groß-Brünn?— Möhr.-Ostran: 11.00 Schallplatte«. 12.30 MittagLkonzerr. 15,00 BolkSrüinliche Schallplatten. 16.55 Musik für chromatisch« Harmonik. 18.26 Deutsche Sendung. — Berlin : 19.40 Unterhaltungsmusik.— Breslau : 21.00 Kammermusik.— Frankfurt: 19.45 Umerhalrungskonzert.— Köln: 20.00—20.55 Aus deutsch :« Opern. -- Königs berg : 19.00 Bläsermusik. 20.00 Ans dem Opernhous: ,Do-ea" von Puecini.— Leipzig: 20.15 V>e: Streitgespräche.— München : 18.45 Goldgräber in Alaska . — Wien : 18.85 Das Brot, im Wandel drr Zeiten. 20.00 Fesckonzert der Burgenländer Landesregierung anläßlich der zehnjährigen Zug-Hör'.pkei: zu Oester reich. — Moskau : 20.00 Opern-Uebrrtragung. 21.00 Konzert. Dienstag: Prag : 11.15 Schallplatte». 11.45 Schallplatten. 18.30 Deutsche Sendung: F. Eym: Lova, Erlebnisse auf dem Aetna . Prof. Dr. St. Kühn: Die alte Stadt, ihr Schutz, ihr Umbau. 19.00 Volkslieder. 19.30„Aida ", Oper von Verdi, Schallplatten.— Brünn: 11.15 Schallpl. 12.25 Mittagskonzert. 18.25 Deutsche Sendung: Dr.F.Frimmel und Dr.H. Hanisch: Technik und Organisation des Saatgutbanes. 19.80„Aida", Uebertr. aus Prag.—M.-Ostraur 11.00 Aeltere Schallplatten. 15.00 Bunte Schallplatten. 1630 NachmittagÄkonzert. 17.45 Komp, für chromatische Harmonik. 18.25 Deutsche Sendung, übertragen aitS Brünn.— Preßburg : 11.30 Schallplatte«. 13.90 Schallplatten. 16.30 NachmittagS-- konzert. 17.50 Slowakische Melodien von deutschen Ko-msipnisten. 19.00 Klavierkonzert. 19.30„Aida", Uebertragung aus Prag. — Berlin : 18.20 Arbeitslosigkeit— ein Problem der Volksgesundheit(Tr. I. Moses). 18.45 Unterhaltungsmusik. 20 80 L'Arlestcnne von G. Bizet.— Breslau : 20.10 Schuberllieder.— Frankfurt: 19.45 Mandolinenkonzert.— Köln: 20.10 Abend mit Josef Plaut.'— Königsberg: 18.30 Arbeiterdichtung»nd Arbeiterdichter: K, Kolpack. 19.25 Katastrophen 1980.— Leipzig : 1930 Das deutsch « Handwerk in Dichtung u,L Musik.— München : 1935„Othello ", Oper vin G. Verdi. 0.30—1.30 Nachtkonzert.— Wien : 20.00 Wiener Schubert-Bund.— Moskau : 2109 Arbefterkonzert. — Rom : 21.00 Opernübertragung. sind zwei Planeten: der hellgelb leuchtende Jupiter und der rötlich leuchtende Mars . Ter Mars sicht in unmittelbarer Nah« der Zwillinge Kastor und Pol- mx. Bei dieser Gelegenheit ist es auch von Interesse, einige merkwürdige Tatsachen der beiden Mars -,, trabanten etwas näher zu betrachten. Erst feit etwa einem halben Jahrhundert find diese Mond« der Wissenschaft bekannt, denn sie wurden im August der Jahres 1877 auf der W a s h i n g t o u e r Sternwarte von dem Astronomen Asaph Hall entdeckt. Beide sind nur unter günstigen Umständen in den größten Fernrohren zu sehen. Den Durchmesser des PHobos schätzt man auf 16 Kilometer, und den Durchmesser des D e i m o S. auf 58 Kilometer. Es sind also nur ganz unscheinbare Weltkörperchen. Aeuherft merkwürdig ist es, daß sie dem Mars so nahe sind und deshalb den Planeten in sehr kurzer Zei: umkreisen. Phöbus, der nödtftc Mond, ist von der Marsoberfläche nur' 5900 Kilometer entfernt und gebraucht zu'einem Umlaufe nur etwas mehr als 7.5 Stunden. TeimoS befindet sich in einem Abstände von etwa 2300 Kilometer von der Oberfläche des MarS und umkreist diesen in etwa 8OJ4- Stunden. Eventuelle Marsbelvohner würden den Phcbos trotz seiner geringen Ausdehnung ungefähr ebenso groß sehen, wie uns unser Mond erscheint, wegen des größeren Abstandes des Mars von der Sonne allerdings nicht so hell. Deimos würde nur die Helligkeit haben wie bei uns der Morgen- und Abendstern, die Venus . Die Bahnen der beiden MarSmonde stitd fast vollständig kreisförmig und nur wenig gegen den Marsäquator geneigt. Bon den Monden aus gesehen, würde, der Mars «inen wunderbaren Aitblick bieten. Vonr Deimos aus sieht man den MarS als eine 32mal größere Scheibe afB den Erdmond von der Erde. Vom Phobos aus gesehen siehj man den Marsdurchmesser gar 82mal so groß, wie wir den Monddurchmesier sehen! Und dies« Miniatnrweltkugel ist von der Marsoberfläche ungefähr ebenso weit entfernt wie Paris von Re» York . Haftentlassung des Bezirksarztes Dr. Heisler. Der unter dem Verdachte des Verbrechens gegen den Paragraph 144 vechaftete Oberbezirksarzt Dr. Heisler aus Saaz wurde am SamStag aus der Untersuchungshaft des Brüxer KreisgrrichteS entlassen. Auch sein« Mutter, di« in Prag ansässig« Hebamme Marie Heisler wurde auf freien Fuß gefetzt. Die Untersuchung ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Schüsse gegen«ine« Zug. Zwischen den Stationen Ksicnski und Aonbrzezne(polnischer Korridor) wur" den gegen den einem deutschen Durchgangszug an» geschlossenen polnischen Waggon Schüsse abA:g«ben. Bon einer Kugel wurde der Mantel einer polnischen Reisender: durchschossen. Der Fall wird von der Polizei untersucht. New Aork— eine jüdische Millionenstadt. Di« jüdische Bevölkerung der Bereüngten Staaten ist in den. letzten 50 Jahren von 250.000 Seelen auf 454 Millionen gewachsen. In Nerv Aork allein sis^ jetzt an 134 Millionen Juden, was achtmal so viel ist als die Juden in ganz Palästina.--'
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11 (29.3.1931) 76
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