Nr. 78

Mittwoch, 1. April 1931.

Gefahr eines unmittelbaren Umsturzes nicht| bestände. 20 Millionen Farmer und Klein­bauern würden immer noch verbleiben, welche

Die Krise im Lande Babbitts.

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,, Neue Erziehung." Bezugspreis jährlich 12.

Geschäftsstelle der ,, Nenen Erziehung"

Auffig, Dr. Billrothstraße 20.

SPD . Washington , Mitte Märe.( Eig. Ber.) nung? Gemach. Wie trampshaft die amerikani- mit Heugabeln und Schaufeln bewaffnet gegen Elternausschußmitglieder und Erzieher! Mit unerhörter Wucht prallen die Kontraste sche Nation auch die Augen vor den Tatsachen die sozialistischen" Städte zur Verteidigung der In Euere Hände gehört die in dem modernsten aller Industrieländer aufein- verschließen mag, sie wird mit der gewiß under- ihnen heiligen Gesellschaftsordnung ziehen würden. ander. Neben wirtschaftlichen Auffassungen, die dächtigen New York Times zugeben müssen, daß zögernd in die Zukunft tasten und von natio- die fapitalistische Gesellschaftsordnung bei acyt und wer den amerikanischen Farmer kennt, War dies in 1919 wirklich der Fall nalen Schenklappen unbeirrt- Staatskapitalis Millionen Erwerbslosen und vielleicht der dop sveifelt nicht einen Moment daran, so muß mus und eine radikale Umstellung der gesamten pelten Zahl Kurzarbeitern auf der Anklagebank man sich fragen, wie weit dies noch im Jahre Bestellungen an die amerikanischen Wirtschaftsapparatur in Erfitt. Jede Strife zieht neue Bevölkerungsschich 1931 zutrifft. Jahrelanges Elend hat die ameri wägung ziehen, stehen soziale Gedankengänge, ten in ihren Bann und macht das System un fanischen Bauern so verarmt, so auf das Niveau deren geistiges Rüstzeug aus der Mitte des vori- tragbarer. des industriellen Proletariers niedergedrückt, eine gen Jahrhunderts stammt. Wo individualistische Angesichts der gegenwärtigen Weltkrije tut solche Veränderung unter ihnen gezeitigt, daß Wirtschaftsbegriffe längst zum alten Eisen gees not, auf die amerikanische Wirtschaftskrise kurs selbst die phantastische Drohung des führenden hören, flattert das Banner vermotteter amert nach dent Striege zurückzugreifen und Vergleiche amerikanischen Presseorgans nicht mehr denkbar fanischer Sozialprinzipien, zeigt sich das starre zwischen den beiden zu ziehen. Noch sprach man erscheint. Die Farmer haben kennen gelernt. Festhalten an längst begrabenen Pionieridealen, von der großen Nachkriegsprosperität, aber schon was Hunger und Abgerissenheit ist, und sind, die nie über das Individuum und seine nächste machte sich große Unruhe in den amerikanischen um im Vergleichsbilde der New York Times " scheinend auch noch dem zu erweckenden Volke ver­Die Arbeitskonflikte ſtändliche Einwand, daß Staat und Gesellschaft verschärften sich zusehends, Hunderttausende legiche Proletariat auf Sengabeln aufzuspießen und rechtet haben, geht denn doch über die Vor­u bleiben, heute sicherlich die letzten, bas stadt gegenüber dem notleidenden Einzelwesen doch ten die Arbeit nieder. Der Ruf nach einer Labor mit Schaufeln zu erschlagen. stellungskraft des schlichten SA- Mannes hinaus. Berpflichtungen hätten, wird als Schlappheit Party, einer Partei, die zwar nicht auf fozialt Bekannt ist, daß der Naziführer Pastor Münch= und Liebäugeln mit radikalen Jbeen abgetan. stischem Boden stehen, aber die Wünsche und Die Handlungsweise der amerikanischen meyer, der vom Gericht wegen eines Sitt Immer wieder erklären die Führer der Interessen der arbeitenden Klasse repräsentieren Staatsmänner erscheint im Lichte diefer Entlichte its deliktes verfolgt wird, stets mit amerikanischen Deffentlichkeit, daß sie und mit sollte, war allgemein. Sogar die American Fe- widlung völlig unverständlich. Zwar haben sich zwei Sekretärinnen" zu reisen pflegte, da ihnen das amerikanische Volt nichts mit deration of Labor sprach sich für den sogenann- die im Jahre 1919 drohenden Gefahren heute eine mit dem Stenographieren" nicht fertig wird. Wohlfahrtseinrichtungen und sozialen Versiche- ten Plumb- Plan aus, der die Uebernahme der gründlich verflüchtigt, aber das Problemt ist im Nun wird er also auch die ,, möglichst älteren" rungssystemen nach europäischem Muster zu tun riesigen Privat- Eisenbahngesellschaften durch den Grunde dasselbe geblieben. Eine Maschine, und als ehrenhaft bekannten"( Stunſt­haben wollen. Unterstützung er hungernden Staat forderte. haft schien es, als wenn Ameri- deren Störungen jedesmal mit einer wachsenden stüd in einer Naziversammlung!) Männer neben Majsen aus öffentlichen Mitteln? Unjinn, ja tas Arbeiterbataillone marschierten. Endlich lam Zahl Unschuldiger bezahlt werden, sollte in der fich placieren und das Stenographieren der Se­noch schlimmer, Verbrechen, Sozialismus, das es zum Höhepunkte der Bewegung, zum Streit Behandlung ihrer Opfer doppelt vorsichtig sein. tretärinnen selbst bezahlen müssen. Ob ihm da Ende vom Ende. Standardisiert wie die ame- der Eisen- und Stahlarbeiter, ber nach heroischer Das fühlen viele Industrielle, oas fühlen zahl nicht der Geschmack an der janzen Schoſe vajehn rikanische Walze einmal ist, fennt fie nur die Dauer an den rechtzeitig getroffenen Gegenmaß- reiche Parlamentarier und deshalb sind sie be- wird?! eine standardisierte Melodie. Arbeitslosenver- nahmen der Unternehmer zerbrach. müht, wenigstens den krassesten Mißbräuchen die Die Richtlinien der Nazi machen jedenfalls

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Immertreu"

sicherung und ähnliche soziale Maßnahmen müs Wie reagierten damals die großen Lichter Spize abzubrechen. Der Hoover- Regierung und sen zur Zerstörung der amerikanischen Initiative des amerikanischen Kapitalismus auf die Sturm- ihrer Gefolgschaft ist es vorbehalten geblieben, den Eindruck als wären sie aus dem Statut führen und damit das beste in der amerikani- zeichen?- In einem bedeutsamen Artikel er- sich gegen das Selbstverständliche zu sträuben. des Unterweltklubs schen Volksseele vernichten. Das ist ein Ton, der klärte die, New York Times ", daß selbst wenn neue Mißgriffe auf alte unzulänglichkeiten und abgeschrieben, mit dessen Programm und Tätigkeit auch in Europa manchen sehnsüchtigen Widerhall die Millionen organisierter Arbeiter sich für die Fehler zu häufen. Bei einer Foridauer der die völkische Freiheitsbewegung" ja auch sonst finden wird. Berstaatlichung der Eisenbahnen, der Bergwerke krise wird sie die politische Zeche zu Gunsten manche Berührungspunkte hat! Sich hierzulande mit derartigen Auffas- und der Schwerindustrien aussprechen und bei einer geschickten bürgerlichen Opposition zu sungen auseinander zu jezen, die die Tatsachen den Wahlen in diesem Sinne stimmen, diel bezahlen haben.

,, Deutschland erwache"

streng nach Tarif!

beharrlich außer Acht lassen, scheint faft aussichtsa los. Aber auch hier spricht die harte Wirklich feit lauter als es die Bundesregierung und die interessierte fapitalistische Deffentlichkeit wahr haben wollen. Die Zahl der amerita­nischen Arbeitslosen beträgt nach über­aus vorsichtigen Regierungsschähungen etwa acht Millionen. Wenn bedacht wird, daß Millionen Arbeiter nur noch Teilarbeit leisten und über entsprechend gesunkene Einkommen ver­fügen, wenn berücksichtigt wird, daß die Ma- treuzler im Kampfe gegen die Sozialdemokraten schinentechnik unaufhaltsame Fortschritte macht ist bekanntlich Herr Josef Goebbels , der in und Lohnsenkungen überdies zur Tagesordnung einem hochfeudalen Mercedeswagen durch Deutsch­gehören, wenn zuguterlegt gar die allgemeine land raft, um es zum Erwachen zu bringen. Sein bange Furcht vor dem Morgen in Betracht ge­zogen wird, dann erscheint die Frage nach den Krisenmaßnahmen der Bundesregierung einer

Haren Antwort wert.

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Goebbels regelt die Honorare der Nazibonzen. Der Rädels und Wortführer der Saten­

und seiner Jünger Hauptschlager ist die sozial­demokratische Bonzenwirtschaft"; jedem soziali­ stischen Vertrauensmann wird sein Einkommen und sein Aufwand nachgerechnet und wer halb Sogar denen, die in der Steigerung der wegs mehr als das Eristenzminimum verdient, ift amerikanischen Krise feinen Grund zum Alarm ein Bonze", der sich mästet und von den Ar­zu sehen glauben, ist inzwischen klar geworden, beitergeldern, praßt." Nun ist es bei allen sozial­daß selbst von einem bescheidenen bu ne demokratischen Parteien immer Brauch gewesen, desamtliche it Eingreifen Teine daß die Abgeordneten und öffentlichen Funktionäre Rebe sein kann. Wo das arme Europa jähr nicht nur einen entsprechenden Prozentsaz ihres lich Tausende von Millionen für soziale 3ivede aus Diäten und öffentlichen Geldern stammenden ausgibt, hatte man eigentlich in aller Bescheiden- Einkommens der Partei zur Verfügung stellen, heit eine ähnliche Geste des reichen amerikani - sondern daß sie selbstverständlich die Betreuung schen Onkels erwartet. Was geschieht in Wirk- ihrer Wahlkreise ohne weitere Ent lichkeit? Ueber die färgliche amerikanische schädigung besorgen, Versammlungen ab Krisengesetzgebung, die in der Hauptsache im halten und auch außerhalb ihrer Wahlkreise höch Aufschließen neuer, sehr imaginärer Arbeitsmög- stens die erwachsenden Mehrkosten eintassieren. lichkeiten besteht und feine mittelbare praktische Wie anders bei den Nazis! Derselbe Goebbels, der Bedeutung befißt, ist in der Presse hüben und die sozialdemokratischen Bonzen" in jeder Ver­drüben genug berichtet worden. Was ist aber sammlung als Hauptschlager auffahren läßt, hat prattisch geleistet worden? Der Bundeskon- jetzt ein Rundschreiben herausgegeben, das fol­greß hat sich, um nur ein Beispiel herauszugret- gende Richtlinien für die Diätenver­fen, wochenlang um den lächerlichen Betrag von gütung enthält. Es handelt fich wie man sicht 25 Millionen Dollar herumgestritten, den der um ch st- Tarife, ein Zeichen, daß sie bisher Bundessenat zur Unterstüßung der notleidenden noch überschritten wurden und daß die nunmehri­Farmer in den Dürregebieten bewilligt hatte. gen Tarife schon eine Einschränkung bedeuten. Sie Präsident Hoover, ein unbeirrter Anhänger sind folgendermaßenmaßen geregelt: der gottgewollten Gesellschaftsordnung und Ver teidiger jener aussterbenden Theorie des ameri­fanischen Individualismus, widersetzte sich die­ser schamlosen Ausraubung des amerikanischen Schapamtes" aufs heftigste und es bedurfte erst schärfster parlamentarischer Druckmittel, bis sich Regierung und Bundeskongreß in einem mage­ren Kompromisse zusammenfanden.

Mit Recht wird die Frage laut, was eigent lich hinter dieser Haltung steckt. Natürlich ist es nicht der Mangel an Geldmitteln, natürlich ist es nicht die Furcht vor einem Budgetdefizit. Bis dahin ist noch ein weiter Schritt und nie­mand weiß besser als die Bundesregierung, daß von wirklichen Fehlbeträgen keine Rede sein kann. Was in Wirklichkeit dahinter stedt, ist reaktio­näre, hirnverbrannte Politik, die nicht die Her­gabe von Regierungsgeldern zur Abstellung so­zialer Uebelstände erlauben will. Die amerita­nischen Machthaber fürchten, daß die Bewilli gung von Geldern und feien sie noch so ge­ring für soziale Zwecke und zur Ernährung hungernder Menschen als Präzedenzfall 3ut werten ist und der Auftakt zu größeren For­derungen sein mag. Sie schlagen diese, nach den Worten des Bundessenators Borah, unmensch liche" Politit ein, weil sie die amerikanischen Massen nur zu gut kennen und wissen, daß von ihnen kein Protest oder gar eine Wassenbewegung zu fürchten ist. An Massen gewöhnt, die auf jedes politische Schlagwort der herrschenden Klassen hereinfallen, haben sie sich eine Ver­achtung eben derselben Volksmassen angewöhnt, die nur noch von ihrem eigenen Machthunger übertroffen wird.

Aber ist der amerikanische Far­mer, um den der Kampf ging, nicht letzten Endes das Bollwerk der fapitalistischen Ord­

1. Reichstagsabgeordnete.

a) Bei Verjammlungen außerhalb ihres Wahl­freises: Höchstens 30 Mark pro Ver­sammlung, Ersatz für evtl. Schlafwa­genbenüßung, Ersay von 25 Mark bei Ausfall von Diäten. Quartier­und Verpflegskosten sind vom Redner selbst zu tragen. Bei einer größeren Versammlungs­reihe in einem Gaugebiet ist eine entsprechende Ermäßigung der Rednergebühren am Blaze. b) Bei Versammlungen innerhalb ihres 25 bis 30 Wahlkreises: Höchstsay 25 bis 30 Mark pro Versammlung, sonst wie vor. 2. Landtagsabgeordnete:

Planlosigkeit in unserer Wirtschafts­

politif.

Zwei bemerkenswerte tschechische Stimmen. Das Právo Lidu" veröffentlicht gestern an leitender Stelle einen Artikel des tschechoslowa­tischen Gesandten Fierlinger über den Plan einer deutsch - österreichischen Zollunion, in welchem Bei Uebernahme einer größeren Versamm lungsreihe sind die An- und Rüdfahrtskosten der Genannte zwar eine Reihe politischer Beden­auf die einzelnen Ortsgruppen in dem betreffen gegen das Zollbündnis zwischen Deutschland fenden Ganbereich entsprechend zu verteilen. und Desterreich vorbringt, aber auch darlegt, daß Zuschläge: dies ein Anlaß zu einer Neuorientierung der Zu obigen Rebnervergütungen find 3utschechoslowakischen Handelspolitik werden muß.. jchläge statthaft für: Fierlinger schreibt:

a) Reichsredner, die zugleich Gauleiter sind. Diese haben die Berechtigung, für die durch Versammlungsübernahme( soweit nicht ein gegenseitiger Redueraustausch in Frage. tommt) ihrem Gau ausfallende Arbeitskraft sinen Zuschlag auf die unter 1 bis 3 auf­geführten Rednerbergütungen nach näherer Bereinbarung zu erheben.

b) Reichsredner, die durch die Tätigkeit für die NSDAP . von dem heutigen System zu hohen Geldstrafen verurteilt wur­den und nur durch Uebernahme von Ver­sammlungen in der Lage sind, diese Kosten abzudecken. Die Geldstrafen sind der Reichspropagandaleitung aufzu­geben, es werden dann die Zuschläge für die einzelnen Versammlungen nur im aus drücklichen Einvernehmen mit der RP2. nominiert

Begleitpersonen:

Reichsredner, die unbedingt glauben in Beglei tung einer Sekretärin reisen zu müssen, haben teine Berechtigung, von den Ortsgruppen Ersatz für Reise- und Verpflegskosten für die Begleitper­fon zu fordern. Die Begründung, daß jede Rede stenographisch aufgenommen werden muß, ist nicht stichhältig. Gvtl. sind die betr. Ortsgruppen anzu weisen, daß eine Anzahl ehrenhaftbekannte, möglichst ältere Männer auf dem Rednerpodium Plaz zu nehmen haben, die bereit sind, den Inhalt der Rede nötigenfalls zu beeiden. Auch ist ein entsprechender Hinweis an die anwesenden Zeugen bei Beginn der Rede am Plaze. Diese Verfügung hat auf Versamm lungen mit Pg. General Liezmann keine An­wendung, da Pg. General Liegmann infolge seines hohen Alters nicht in der Lage ist, allein zu reisen. München , den 15. Januar 1931.

( St.) gez.: Dr. Goebbels , Reichsprop.- Leiter.

a) Bei Versammlungen außerhalb ihres Land­tagswahlgebietes: Höchstsay 30 Mart proj Die Herren Volksbefreier lassen sich also in Versammlung.. Ersatz der Fahrt ihren eigenen Wahlkreisen 160 bis 200 K, dazu tosten 2. Klasse, Schnellzug von der eventuell Schlafwagen und 200 K Diätenentgang, Grenzstation bis zum Versammlungsort und demnach bis zu 600 K und mehr für ihre Ver­zurüd. Erjag der Kosten für ausfallende sammlungen, im fremden Wahlkreis noch um ein Diäten( bei preußischen Landtagsabgeord paar Mark mehr zahlen. Daß der Tarif die neten 25 Mart, bei bayrischen Abgeordne- Landtagsabgeordneten niedriger einschätzt und die ten 15 Mark), bei den übrigen Abgeordneten gewöhnlichen Reichsredner( Nichtabgeordnete), die die betr. Sätze. Quartier- und Verpflegskosten Wald- und Wiesennazis sozusagen bedeutend nie­sind vom Redner selbst zu tragen.

3. Reichsredner( Nicht abgeordnete):

Gegenüber unserem eigenen Gewissen aber müssen wir bekennen, daß die Tschechoslowakei sicherlich nicht den richtigen Weg beschritten hat und daß sie im Konzert der Staaten, welche eine allzu eifrige merkantilistische Politik betreiben, sich bestrebt hat, nicht an letzter Stelle zu sein. Wir haben uns an dem Wettlauf zum Schutzzoll mit aller Begeisterung beteiligt, deren unser junger Kampfesmut fähig war. Wir haben die engere Zusammenarbeit mit den Nachfolgestaaten unter dem Vorwand abgelehnt, daß es höchst gefährlich sei, den Leichnam der ehemaligen Monarchie wie­der zum Leben zu bringen. Dadurch, daß wir eine solche Zusammenarbeit abgelehnt haben, haben wir indirekt für den Gedanken des wirtschaftlichen Mitteleuropa gearbeitet, denn die hohen Zoll­mauern mußten sich schließlich als unhaltbar er­weisen. Allerdings ein solches Gebilde, welches bloß einseitigen Interessen dienen sollte, könnte nicht zum Aufbau eines neuen, besseren Europa beitragen. Vielleicht wird uns deswegen die Erfah rung aus den letzten Begebenheiten überzeugen, daß eine engherzige Handelspolitif mit allen ihren Folgen, welche sich früher oder später einstellen, nicht die Grundlage eines dauernden Friedens in Europa bilden und schließlich ernstlich unsere eigene Selbständigkeit bedrohen muß."

In ähnlicher Weise äußert sich das Národní Osvobození":

Seit dem Umsturz bis zum heutigen Tage hat es eine Reihe von Möglichkeiten, Konzeptionen ( Präferenzzölle mit den Nachfolgestaaten, Zollunion mit Polen , wirtschaftliche Kleine Endet u. a.) gegeben, zu denen unsere Wirtschaftspolitik weder einen gesamtstaatlichen Standpunkt eingenommen, noch sich geäußert hat, ob der Wille vorhanden ist, die notwendigen wirtschaftlichen Opfer zu bringen, ohne die die Verwirklichung einer solchen Aktion überhaupt nicht möglich ist. In gleicher Weise unschöpferisch unsere wirtschaftliche Deffentlichkeit heute, da gleichzeitig mehrere internationale han­delspolitische Pläne am Horizont auftauchen, ins­besondere Paneuropa( in Form des Präferenz­systems, der europäischen Zollunist oder der Ver einigten Staaten von Europa ), Regionalverträge der Staaten von verschiedenem territorialen Um fang( wirtschaftliche Kleine Entente , Zusammenar­beit der süd- und osteuropäischen Agrarstaaten, Mitteleuropa , Balkanföderation u. a.), und auch verschiedenen Inhalts( Präferenzsystem, Einfuhr­fontinente, Zollunion n. s. w.) und schließlich auch die deutsch - österreichische Zollunion. Bei der gro ßen Auswahl von Plänen, welche aus fremder Initiative angeboten werden, wissen unsere Wirt­schaftskreise nicht, was sie eigentlich wollen sollen, und in welcher der angegebenen Richtungen und Pläne sich unsere Außenpolitik engagieren sollte." Es ist erfreulich, daß in tschechischen soziali­

driger honoriert, entspricht natürlich dem streng ständischen" Denken der Nationalsozialisten, die schon wissen, daß zwischen Volksgenossen a) Bei Versammlungen außerhalb ihres zustän- und Volksgenossen ein Unterschied digen Gaugebiets: Höchstsaz bei Uebernahme ist und daß dem einen der Schlafwagen so von einer Versammlung 30 Mart. Zwei Ver- recht, wie dem andern die dritte Klasse billig sammlungen und mehr 25 Mark pro Vortrag. ist. Das beste an dem Tarif ist aber wohl die Be­b) Bei Versammlungen innerhalb ihres zustänftimmung über die Sekretärinnen. Dem­digen Gaugebietes: Hierfür gilt die mit den nach sind die Herren bisher mit ihren Sekretä­Gauleitungen getroffene Spesenregelung. Die rinnen" gereift, was ja verständlich ist, denn da Quartier- und Verpflegskosten sind vom Red- Deutschland erwachen soll, muß zunächst einmal stischen Blättern die Auffassung, daß unsere Han­ner selbst zu tragen. Die Fahrtkosten sind von für ein angenehmes Schlafen gesorgt werden. Daß delspolitik reformbedürftig ist, Fortschritte macht. den betreffenden Ortsgruppen zu übernehmen. fie aber die Kosten für diese Sekretärinnen" an