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r. 38. 16. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Dienstag, 14. Februar 1899,

Der

London  , 8. Februar.

Es wäre aber sehr falsch, wegen der Sozialisten hier und soweit sind wir noch nicht. Die Liberalen haben nicht einmal die Krach in der englischen Staatskirche. der Bietisten dort die ftreitenden Parteien politisch und sozial Staatskirche in Wales   entſtaatlichen können, wo fünf Sechſtel der charakterisiren zu wollen. Im Ganzen ist die ritualistische Be- Bevölkerung außerhalb derselben steht. Wie sollen sie es für Eng­Seit längerer Zeit hat England wieder einmal eine religiöse, wegung als firchliche Romantik zu bezeichnen, in der sich ein land fertig bringen, wo die Masse deffen, was zählt": Rang, Befis, oder vielmehr kirchliche Frage". Es kracht in der englischen Staats- berechtigter Gegensatz gegen das nüchterne, engherzige Muderthum Stellung, und auch ein großer Theil der Arbeiterflaffe zur Staats Kirche, und in der Presse und in Versammlungen tobt ein erbitterter bie Einen durch Wiedereinführung katholischer Niten und Symbole Standpunkte frenzen sich so mannigfach, daß nur Eines sicher ist: mit Bestrebungen sehr reaktionären Charakters trifft. Wollen tirche steht? Die Dinge liegen da so verwickelt, die Interessen und Streit zwischen Romanisten  " und Protestanten, Episkopaliern und den Massen in einem reformirten Ratholizismus eine die wertthätige tein Vorschlag, der eine Lösung bedeutete, hat unter den obe Graftianern, welch' beiden Letzteren wieder die Freikirchler als ge- ebensfreude fördernde Boltsreligion bieten,") fo find den Andern waltenden Verhältnissen auch nur die geringste Aussicht auf eine diefe Riten und Symbole Mittel der Stärkung des Klerikalismus. Mehrheit. Und so bleibt die Frage eine

meinsame Gegner gegenüberstehen. Zum Verständniß dieser Gegensäge kurz das Folgende: Die englische Staatskirche, oder die vom Staat etablirte Stirche Der Hochkirchliche Gottesdienst ist sicher weniger triste als der rein Ereignisse sie in den Hintergrund drängen.

bon England" ist das Produkt einer ganzen Reihe von Kompromissen. Durch und seit Heinrich VIII.   eine Kirche, deren Oberhaupt das jeweilige Staatsoberhaupt ist, untersteht sie doch einer von Bischöfen oder deren Rath ausgeübten hierarchischen Leitung. Ihr Glaubens

protestantische, aber er sorgt für die Sinne auf Kosten des Ge­bankens, Liturgie und die äußerlichen Zeremonien beeinträchtigen die Reflektion. Die hochkirchliche Bewegung hat die Macht der Staatskirche im Ganzen sehr gestärkt, aber bor  wiegend tonservativen Interesse. Die jetzige Gegen

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im

Frage, bis andere

Versammlungen.

Der nunmehrige Erführer der liberalen Partei, der Kampflustige vorlage und sprach sich im besonderen gegen das Prinzip aus, zu Ritter   aus dem Geschlecht der Plantagenat, hat sich mit großer Gunsten der Agrarier die Industrie zu belasten. In der hierauf folgenden Times" legt er seine Klinge aus und ruft er die Bischöfe zur Ord- die Invalidenrente schon wenigstens nach 26iwöchentlicher Erwerbs Vehemenz auf die Kirchenfrage geworfen. In den Spalten der Diskussion bezeichnet Dr. Friedeberg es als einen Fortschritt, daß mung. Die Bischöfe haben ihre Macht vom Staate erhalten, um die unfähigkeit bezahlt wird, und zwar besonders deshalb, weil die Ver­Schranken der 39 Artikeln der Staatskirche halten. Thun sie das Invalidität vorbeugende Heilverfahren einzuleiten. Die Kranken­niedere Geistlichkeit zu überwachen, daß sie sich innerhalb der sicherungsanstalten dadurch viel mehr veranlaßt werden, das der nicht, so müssen sie zur Rechenschaft gezogen werden. Die Geistlich- tassen müssen andererseits ihre Mindestleistungen auf 26 Wochen aus­feit muß sich an die Uniformitätsatte anpassen oder aus der Staats- dehnen und während des Heilverfahrens zum Unters firche heraus. halt der Familie der Versicherten, insbesondere angesichts

Ab­

bes

bekenntniß ist streng trinitarisch- protestantisch, aber die Vorschriften bewegung zur Wiederherherstellung des protestantischen Charakters eine gut besuchte Versammlung ab, um einen Vortrag des Reichs­Der Berliner   Arbeitervertreter- Verein hielt am Dienstag über die Ausübung ihres Gottesdienstes lassen den größten Theil der Staatskirche dagegen wird, wenn auch nicht ausschließlich, so zu tags- Abgeordneten Molkenbuhr über die neue Novelle zu über die Ausübung ihres Gottesdienstes lassen den größten Theil der Riten der römisch- katholischen Kirche   zu, und ihre Kampfhähne drei Vierteln, von Liberalen geführt, und Sir William Harcourt   ist Invaliditäts- und Altersversicherungs- Gesez zu hören. Der Referent, nehmen für sie das Recht in Anspruch, sich als direkten Abkömmling der bon Christus und den ihr Hutten. Aposteľn ein­gesezten Kirche zu bezeichnen. Die Weihe, welche welche die Geistlichkeit heute bei der Einsetzung empfangen, fommt danach in regelrechter Folge, die durch die Reformation feineswegs unterbrochen worden sei, von den ursprünglichen Stiftern der Kirche durch fie herab. Diejenigen, die diese Vorstellung besonders pflegen, gehen in der Praxis des kirchlichen Ritus so weit als nur möglich auf die Gebräuche der römischen Kirche zurück. Sie bilden den äußersten Flügel der hochkirchlichen Richtung und werden von ihren Widersachern als Romanisten", als mehr oder weniger bewußte Helfershelfer der römisch- katholischen Propaganda attadirt. Ihre extremste Gegenpartei innerhalb der Staatskirche Staatskirche sind die Und dies war auch das Losungswort der großen Versammlung der oft sehr niedrigen Beträge, anstatt das halbe, das evangelischen Protestanten der niedrigen Kirche"( low church), Blas gefüllt, und 8000 Gesuche um Zutritt hatten abgelehnt werden anderung des§ 12 des Invalidenversicherungs- Gesetzes besonders in Albert Hall  . Das mächtige Gebäude war bis auf den letzten ganze Krankengeld auszuzahlen. Ferner fet eine die in Dentweise und Pragis sich wenig von den pietistischen Sektirern unterscheiden. Die Anhänger eines auf das weitreichende Interesse an der Versammlung. Der Name des befugt, sondern verpflichtet sind, das Heilverfahren in den in Die Anhänger eines auf- müssen. 744 Telegramme, die am Nachmittag einliefen, bezeugten dahingehend nothwendig, daß die Versicherungsanstalten nicht nur geklärten Kirchenthums nach Art der deutschen Protestanten vereinler nemmen fich die Partei der weitherzigen Kirche( broad Primats der Staatskirche, des Erzbischofs von Canterbury  , wurde Betracht kommenden Fällen zu übernehmen. Gegen die Schaffung church). Hinsichtlich der Stellung der Kirche zum Staat giebt es mit Biſchen aufgenommen, der Name des Mr. Kenfit, der fich die der geplanten Rentenstellen wendet sich in längeren Ausführungen die Partei der Unterordnung der Kirche unter den Staat, die in Störung besonders ausgesprochen römischer Zeremonien in Staats- und mit verschiedenen Gründen ein Arbeitervertreter von der England Erastianer genannt werden, und die Vertreter einer dem firchen zur Aufgabe gemacht hat, mit stürmischem Applaus. Re- württembergischen Versicherungsanstalt. Derselbe Redner spricht Staat untergeordneten nationalen Kirche, hinsichtlich der inneren folutionen und eine Petition an die Königin, die gefeßliches Ein- sich auf das Entschiedenste gegen die im Entwurf Verwaltung der Kirche die Anhänger der bischöflichen Zentralisation schreiten gegen die Gefeßbrecher" verlangen, einstimmig angenommen. abfichtigte Erweiterung der Befugnisse der Landes Zentral­Episkopalier- und die Barteigänger einer weitgehenden Dezentra- Den Mitgliedern der Regierung ist diese Bewegung nichts weniger behörden aus, wodurch das ganze Selbstverwaltungsrecht lisation mit starker Vertretung des Laienelements. Schließlich giebt es wegung gut gegen diese vorgehen, und sie können auch wieder die schriften für Krankheitsverhütungs- Maßregeln für durchaus noth als angenehm. Sie können bei der Stärke der ritualistischen Be- ganz erheblich beschränkt wird. Günther hält gesetzliche Vor­auch im Schooße der Staatskirche selbst Anhänger der völligen Gegenbewegung nicht ignoriren. Denn wenn in dieser das politisch- wendig und spricht sich dafür aus, daß nicht die Gewerbe- Aufsichts­Trennung der Kirche vom Staat, welche Forderung aber bei ihnen liberale Glement überwiegt, so zählt sie doch auch viele Konservative beamten, sondern eine besondere Arbeiterorganisation mit der den Sinn hat, daß der Kirche bei der Trennung ihr historisches in ihren Reihen. Das ganze evangelische Protestantenthum bäumt Kontrolle betraut wird. Als einen großen Fehler und für die Eigenthum, bezw. dessen Werth ausgeliefert werden soll. Wie sich all' diese Parteien geschichtlich entwickelt haben und die fich gegen das Vordringen des Romanismus auf, zumal es nicht völlig Arbeiter fehr nachtheilig bezeichnet Barnst es, daß die Beiträge verschiedenen Strömungen sich bezüglich der einen oder anderen aus der Luft gegriffen ist, daß der Ritualismus der römisch- katholischen   nicht nach dem thatsächlichen Verdienst, sondern nach dem sogenannten Gruppe von Fragen kreuzen, fann hier unerörtert bleiben. Kirche in die Hände arbeitet. So sucht die Regierung zu dämpfen und ortsüblichen Tagelohn berechnet werden. Der Redner wendet sich Daß die ritualistischen Hochkirchler seit Jahren in fortgesettem 3u beruhigen aber ohne großen Erfolg, denn die Ritualisten auch dagegen, daß den Unternehmern eine längere Frist für die Vorrücken begriffen sind, wurde schon früher berichtet. Innerhalb der zeigen keinerlei Neigung, von ihrer Praxis abzuweichen, und die Beitragsleistung gewährt wird, zumal eine richtige Kontrolle nach Staatskirche bilden fie heute die stärkste Nichtung. Mit wenigen Ausnahmen Mehrheit der Bischöfe wenig Luft, gegen andere als ganz grobe längerer Zeit fast unmöglich ist und schon bisher eine große Anzahl find die Bischöfe auf ihrer Seite. Desgleichen die meiſten ſozia erwerbent Uebergriffe einzuschreiten. Die liberalen Parteiführer ihrerseits Unternehmer sich der Versicherungspflicht entzogen hat. Im Weiteren listischen Geistlichen der Staatskirche. Der bekannte radikale christ- zeigen auch wenig Lust, sich die Finger zu verbrennen, da eine befürwortet er, daß denjenigen, die innerhalb der Karrenzzeit erwerbs­liche Sozialist Stewart Headlem, ist entschiedener Ritualist. Lange Minderheit von Liberalen es mit den Ritualiſten hält, und der unfähig werden und keine Rente erhalten, wenigstens die eingezahlten Jahre ist er als solcher sogar verfolgt, ihm das Predigeramt ent- Eraſtianismus, die Doktrin von der Unterordnung des Kultus unter Beiträge zurückerstattet werden. Nach Schluß dieser Diskussion zogen worden. Aber der jezige Bischof von London, Dr. Temple, den Traditionen Disraeli- Beaconsfield's, der 1874 durch sein Gesetz des Vereins in die Zentralkommission gewählt. den Staat, gar nicht liberal iſt. Harcourt folgt in diesem Punkt wurden hierauf E. Simanowski und Vader als Vertreter hat es ihm zurückgegeben. Ein anderer bekannter sozialistischer Ritualist ist der Geistliche Perch Dearmer, der jüngst auf einer Ge- über den öffentlichen Gottesdienst dem damals viel schwächeren dächtnißfeier für den Märtyrertönig Karl I.   antirte und auch sonst sieht, mit nichts weniger als dem gewünschten Erfolg. fuchte zu machen in letzter Beit viel genannt wurde. Daß Karl I.   ein aufrichtiger radikale Lösung wäre natürlich die Tremmung von Freund der Armen und ein Opfer der Klassenjuſtiz von Bourgeois- und Staat die Entstaatlichung der Staatskirche, und viele Liberale politikern war, ist eine bei englischen Sozialisten stark verbreitete treten auch dafür ein Anschauung. Bezeichnenderweise wurde umgekehrt in einer fürz­im Prinzip. Aber in der Praxis heißt es: lich in der mächtigen Albert Hall abgehaltenen großen Protest­bersammlung gegen das Ritualistenthum, an der sich auch viele*) Stewart Headlam   z. B. ist Leiter des Bundes für Freund­pietistische Settirer betheiligten, der Geist Cromwell's angerufen, die schaft zwischen Kirche und Theater und großer Vertheidiger des Römlinge" in der Staatskirche zu Paaren zu treiben.

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Nene Galgenffizzen.

Ritualismus den Garaus

Ballets  .

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wie man Die Kirche

Der sozialdemokratische Agitationsverein für den Wahl­freis Stralsund  - Franzburg  - Rügen hielt am 29. Januar seine Generalversammlung ab. Die Quartalsabrechnung ergab eine Ein­Beitungen und Broschüren wurden 20 Kilogramm gesammelt. Die nahme von 18,74 M. und eine Ausgabe von 3,07 m, Gelesene Sigungen werden jeden Sonntag nach dem ersten im Monat, Vor­mittags 10 Uhr, bei Mörschel, Jüdenstr. 35, abgehalten. hielten am 8. Februar in den Arminhallen eine gut besuchte Vere Die Zimmerer Berlins  ( Vertrauensmänner Zentralisation sammlung ab, in welcher zum ersten Punkt der Vertrauensmann

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Um nun zu den Behauptungen Baumann's über ostafrikanische Trinkgeld folle er auch selbst behalten. Diese fünfundzwanzig, Sitten überzugehen, so muß ich leider sagen, daß es nur, zwar be- chamse na aschrin, find geradezu sprichwörtlich am Indischen dauerliche, aber unstreitige Thatsachen sind, die er berichtet. An Meere. Wie die Tochter des Nilpferdes, um arabisch zu reden, also In der Zeit" meldet sich ein Freund und Bewunderer Ostar alledem trägt die Hauptschuld meines Erachtens die unsinnige Ueber- dazu diente, die Leute zu bestrafen und zu bessern, so ward sie Baumann's, um ihm zu bezeugen, daß seine Schilderungen über die hebung, die viele Europäer in den Tropen zu befallen pflegt, der auch afrikanischen Greuel von der Empörung dittirt feien. Die Fronie Tropentoller und die daraus entspringende empörende Meinung dazu benützt, die Verstockten zur Wahrheit zu bringen, da sie diese neue vortreffliche Seite gewann man ihr bald ab ſeines Artikels ſei nicht verstanden worden. Da dieser Schauerzeuge über die Schwarzen. Zwar ist die Zahl derer, die sich in das Leben eine ſo gute Folter wie die eiserne Jungfrau ist. Ich war zugegen, Baumann's, Bernhard Heine  , weitere Einzelheiten über koloniale der Neger vertiefen, um sie verstehen zu lernen, und die dahin ge- wie auf diese Weise ein Uhrendiebstahl richtig entdeckt wurde. Nichts­Nichtswürdigkeiten erzählt, sei Einiges aus seinem Schreiben wieder kommen sind, auch sie für Menschen zu halten und als solche zu destoweniger konnte ich in meinem europäischen Humanitätsdusel gegeben: behandeln, unter Gelehrten, Beamten, Offizieren und Kaufleuten meine Verwunderung über diese etwas rückständige Rechtspflege nicht Es ist eine wundervolle Heldenthat der reichsdeutschen Zeitungs  - nicht gering in Ostafrika  , aber wie überall, so verdirbt ein Un- ganz unterbrüden, wurde aber sofort des Besseren dahin belehrt, der fchreiber, einen Abwesenden mit den gröbsten Verunglimpfungen, gerechter mehr, als zehn Gerechte bessern können. Wie oft, sowohl Kerl sei einmal schuldig; ob er seine Strafe vorher oder nachher verächtlichen Unterstellungen und hämischen Verleumdungen zu über bei Deutschen   als bei Arabern, bin ich der Ansicht begegnet, daß friege, sei ganz gleichgiltig. Ein anderer, irre ich nicht, ein Schiffer, schütten, einen Mann, der durch seine Tüchtigkeit überall bekannt und der Neger ein Vich sei, bei den Arabern als einer ruhigen lang der gepascht haben sollte, wurde so kräftig in Voruntersuchung ge­oft erprobt worden ist, von seinen Freunden hochgeschätzt, von den überlieferten Meinung, die man nicht angreifen könne, bei den nommen, daß er binnen zwei Tagen in den verschiedenen Instanzen, Weißen geachtet, von den Negern bewundert wird, der sich Deutschen   aber als einer mit Ingrimm geäußerten Behauptung, die mit zweimal hundert, ein Dußend drüber oder drunter, vollwuchtige große Verdienste um die deutsch  - ostafrikanische Kolonie erworben hat Naserümpfen und verächtlich verzogenem Munde vorgebracht wurde. Siebe erhielt; es war ein Wunder, wie er' 3 aushielt. Aehnliches und mit Undank belohnt worden ist. Und dies alles warum? Weil Mit welcher efelhaften Freude äußerte ein weniger gebildeter als leisteten sich auch die Engländer. Zwei schwarze Sklaven entflohen diese trefflichen Voltsaufflärer nicht so viel Wiz besitzen wie die Neger eingebildeter Hamburger Kaufmann seine Befriedigung über die ihrem grausamen Herrn, einem Araber auf Pemba, auf einem in Sansibar  . Als wir, Dr. Baumann und ich, nach der Hängerei in der Sonne dörrenden und bleichenden Glieder der Einbaum über die 40 bis 50 Kilometer breite Meerenge zwischen in Kilwa  , von der Baumann erzählt, eines Tages, wie häufig Schwarzen, die vor Kilwa verwundet und von den entmenschten dieser Insel und dem Festlande und wurden unterwegs von im Regerviertel von Sansibar  , spazieren gingen, begegneten uns Sudanejenweibern wie die Hunde todtgeschlagen worden waren. einem englischen Kriegsschiffe aufgefischt. Nach der Brüffeler Atte, einige schwarze Freunde Baumann's und fragten ihn, nach den üb- Schwarzes Biest oder stinkendes Thier war eine die England als Vertragsmacht mit unterzeichnet hat, waren sie lichen Begrüßungen, wo er hertäme, sie hätten ihn so lange nicht häufige Lieblingsanrede dieses reinen Ariers an feine Diener. freie Leute, sobald sie das Deck eines Kriegsschiffes betraten. Der gesehen. Aus Kilwa."" Wie geht's in Stilwa; was machen die Dieser Hochmuth ist, wie ich glaube, nicht etwa deutschen Ursprungs, englische Kapitän übergab fie dem englischen Vertreter in Mombasa  Leute?" Es geht gut; die Leute werden gehenkt." Ein obwohl auch der gute Michel einen gehörigen Sack voll Dünkel und dieser fandte freie Menschen in die Sklaverei nach Bemba  kurzes Auflachen von Allen war die Antwort, und schweigend fahen nach Afrika   gebracht hat, sondern geht von den Engländern aus, zurück. Der eine Sklave verschwand nach einem halben Jahre, p sie ihn Alle mit leuchtenden Augen an. Er hatte verstanden, mit die ihn von Indien  , dem klassischen Lande der Kasten, mit nach daß keine Spur von ihm übrig blieb, vom andern fand man mur einem Worte die Ereignisse und die Stimmung an der Küste zu Sansibar  , wo es Jnder in Mengen giebt, eingeführt haben. ein schreckliches Gerippe, das, mit Eisen an Sänden und schildern, und sie hatten verstanden, was die Beschimpfer Bauman's So lange er sich nicht in Thaten offenbart, mag er hingehen, da Füßen bis auf die Knochen, an einen Nelkenbaum gefesselt zu wenig Wig haben, zu verstehen, die Kraft der Ironie, kraft er nur lächerlich wirft. Schlimm wird er schon. wen er die Unter- war und bei Tag die glühende Sonne, des Nachts den schädlichen beren ihr Meister sich die Freiheit nahm, das Scheußliche gefällig drückung der Sklaverei zu hemmen sucht, aber geradezu schrecklich, Thau ertrug. So war der Bericht der Neger über diesen Fall, deren auszudrüden, damit dessen Scheußlichkeit recht augenfällig werde.... wenn er henkt und prügelt. Erzählungen vor den europäischen Zeitungen, so sehr sie ihnen auch Mit welch' ingrimmiger, aber treffender Fronie geißelt nun Bau- Das Henken freilich war als vornehme Leidenschaft nicht in der Kunst der Uebertreibung und der Entstellung nachstehen, doch mann die verschiedenen Erscheinungen, zuerst das Hängen in Defter- jedes unteren Sterblichen Sache, allein zu prügeln oder vielmehr den Vorzug getreuer Wahrheit haben. Eine Sühne fand ja schließ reich, dann die Segnungen der portugiesischen Mission, ferner die prügeln zu lassen fühlte fich jeder der überhaupt so fühlte lich die That, indem die Engländer den Schurken von Araber, ich Rohheit der Gesinnung, mit der man die Strafe des Erschießens für berechtigt. Man fand diese Strafe so heimisch im Lande, daß man glaube zu acht Jahren Kerkers, verurtheilten. die Muselmänner, um sie noch härter zu treffen, abschaffte, weil sie die Schwarzen ebenso daran gewöhnt glaubte, wie die Aale ans Und wie behandelt Baumann die Neger? So, daß ihm auf ihrem Aberglauben ehrenvoller dünkt als das Hängen. Lebendiggeschunden gewöhnt werden. Ein junger Kaufmann ließ einer Reise von vierzehn Tagen, die er durch Sansibar   machte, mehr Irgend ein für Recht und Wahrheit" streitendes Blättchen sein schwarzes Liebchen verhauen, weil es ihn mit einer Krankheit als zehu Sklaven zuliefen, die von ihm befreit sein wollten. endigte seinen Leitartikel über Baumann mit dem nachdrucks- beschenkt hatte, die ihre fernere Liebe start zu beeinträchtigen Seine ausgezeichnete Fertigkeit im Suahelischen befähigt ihn, die bollen Ausruf: Und das war der Hauptzeuge im Prozeß Peters!" drohte. Seele und den Verstand des Schwarzen klar aufzufassen. Wie unsinnig ist dieser Ausruf! Denn, wenn Baumann wirklich der Da auf der Insel Sansibar   die Gelegenheit, amtlich prügeln Deshalb scheut er sich nicht, zu erklären, wie ich öfter aus wäre, für den man ihn jezt zu halten beliebt, müßte dann nicht zu lassen, sehr ungünstig ist, so benußte ein Deutscher eine seinem Munde gehört habe, daß der gewöhnliche Neger an Fähig­feine Glaubwürdigkeit als eines Mitschuldigen, als eines gleichwerthigen Vergnügungsreise nach Dar- es- Salaam  , um seinem Diener, einen teiten und geistiger Regsamteit dem Europäer   niederer Klasse eben­Verbrechers, um so höher steigen, da er doch fürchten mußte, sich selbst nichtsnußigen Burschen, dem er schon lange etwas zugedacht hatte, bürtig, wenn nicht überlegen sei. Er ist längst über den Gegensatz mit zu bezichtigen oder von dem Verrathenen wieder angeschuldigt zu eine gute amtlich ausgetheilte Prügelfuppe verabreichen zu lassen, zwischen Schwarz und Weiß hinaus, der überall, wo die so Ge werden? Ich habe amtlich, als Gerichtsschreiber, ihn sein Zeugniß geben, und lachte noch in der Erinnerung an das dumme Gesicht des färbten zusammenkommen, arge Mißstände hervorruft und zum aber auch sonst häufig darüber sprechen hören, da ja Peters' Helden- Schwarzen, der sich solcher Bewirthung fremder Gäste" nicht Beispiel in Nordamerika   ein grimmiger Hohn auf die Freiheit und thaten ein offenes Geheimniß an der ganzen oftafrikanischen Stüfte versehen hatte. Bis 1896 ich weiß nicht, ob es seitdem anders Gleichheit der Republik   ist. ich weiß nicht, ob es seitdem anders Gleichheit der Republik   ist. Seinen Ansichten entsprechend, be­waren. Ueber das Amtliche schweigend, theile ich nur seine privaten geworden ist war es ziemlich leicht, den Arm der Obrigkeit, handelt Baumann die Neger zwar strenge, aber menschlich und an­Acußerungen mit, wie er in Born gerieth über gewiffe faubere verstärkt durch eine wohlgeschwungene Nilpferdpeitsche, auf die Nord- gemessen. Berliner, Peters' offene Freunde und versteckte Feinde, die feite eines Negers fallen zu lassen: Man schickte ihn einfach in die Indessen, da er einmal durch die Zeitungen gerichtet ist, so längst von allen seinen Thaten Bescheid wußten, Boma, aufs Amt, mit einer Anweisung des Juhaltes: Ueberbringer würde ihn, so lange er lebt, der liebe Gott selbst nicht wieder zu aber den ihnen günstigen Augenblic herauszusuchen verstanden, ist berechtigt, 25( in Worten fünfundzwanzig") sofort ausgezahlt zu Ehren bringen, wie ungelehrt in gewissen Kreisen Peters, obwohl gegen Peters vorzugehen, wie er ferner, ohne sein Zeugniß zu empfangen." Da, wie man sieht, das Papier auf den Inhaber seine Thaten offenbar sind und, was noch im Verborgenen lebt, auch fahminken, die für Peters günstigen Umstände Herausjuhte, ins- gestellt ist, so bildete sich natürlich sofort die köstliche Anekdote, nicht schön ist, selbst vom Teufel nicht um seinen Ruf als Voltsheld besondere dessen Prahlsucht, die ihn verleitete, sich selbst Schänd- ein schlauer Bursche, der schon öfter dergleichen Uriasbriefe, bestellt gebracht würde. Das ist die öffentliche Meinung einen Peters liches anzudichten, mur um von sich reden zu machen, turz, wie er und die Antwort in Keilschrift, mit Blut geschrieben, heimgebracht loben sie, einen Baumann verkeßern fie. Ein wahres Wunder, daß wahrhaft menschlich alles zum Besten kehrte, ohne die Wahrheit zu hatte, habe eines schönen Tages den Brief an einen begegnenden Wißmann noch so hoch gehalten wird, obwohl er ein Ehrenmann ist. Freund weitergegeben mit der Bitte, ihn eiligst zu besorgen, das

perlehren.

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