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Centralbank der deutschen Sparkassen in der Čechoslovakischen Republik.

Hauptanstalt: Prag   II., Bredauergasse 14.

Zweigniederlassungen: Aussig  , Brünn  , Eger, Jägerndorf  , Reicheu­berg, C. Teschen, Trautenau  , Troppau  . Die Bank der deutschen   Sparanstalten und Gemeinden.

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,, Lohnende Heimarbeit“. Nugnießer des Elends.

Ōbort

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Samstag, 4. April 1931.

Spiel- Körperpflege

Nazi- Frid widerruft!

tion Sonntag, den 19. April, ab 11 1hr vormittags, Uraniajaal.

Die Filmwoche.

Nr. 81.

Mitteilung aus dem Bublifum.

wenn das

Das Rezept des Augenarztes fann nur dann seinen 3med erfüllen Augenglas fachmännisch angepakt wird Lassen Sie 3hr Rezept bei Optiker Deutsch. Prag  . Graben 2, Balais Koruna" ausführen.

Literatur.

Frick in Thüringen   und Franzen in Braun­Drei Typen beherrschen jezt den Markt: der schweig find Musterbeispiele nationalsozialistischer ernste Sprechfilm, die seichte Operette und dann jo Regierungskunst. Gern hätten beide, hätten sie es etwas wie ein musikalisches Gemengsel verschieden­nur geschafft, dent Arbei.ersport das Lebenslicht aus fter Struttur, ein Unding, das zwischen Oper, Musik geblasen. Weitestgehende Unterstüßung der national- und Sprechstüd hilflos gaufelt und sich endlich mit fezialistischen Bewegung, Verweigerung der Mittel Stolportageromantit zu helfen meint. Bleiben wir und Zurückverlangen schon niedergeschlagener Dar- bei dem letzten Typ, der in Prag   in zweierlei Auf­,, Unartige Musenkinder." Lose Lieder aus sieben lehen für den Arbeitersport, das sind Stennzeichen machung zu sehen ist: im Rino Fénix Brand in Jahrhunderten, gesammelt von Rich ard 3003­der Förderung, wie sie Frid und Franzen dem Ar der Oper" und im Bio Passage Neapel  , die mann. Neue, umgearbeitete Ausgabe. Leipzig  , beitersport angedeihen lassen. Am 14. März ver- tabt der Lieber". Ich will bei dieser Unart Sesse& Beder Verlag. XX und 364 S. Starto­fügte Frid, daß sportliche Wettkämpfe an Sonntagen von Stunt nicht zu viel Worte verlieren: was der niert 3 R., in Leinen 3.60 RM. Gedichtsamm­in der Zeit vom Beginn der Polizeistunde des vor- Italiener Almirante an Tonfilm bietet, fann lungen geht es wie Vortragskünstlern: diejenigen, hergehenden Tages bis 11.30 Uhr vormittags unzu feinen Anspruch darauf erheben, von denkenden die den Humor pflegen, sind immer gern gesehen. lässig seien. Daß diese, den Sport einengende Ver- Menschen ernst genommen zu werden; man ist aber 300zmanns Unartige Musenkinder" haben ihre Be­fügung eine starte Erregung unter den Sportlern über die Unverfrorenheit, mit der heutzutage die liebtheit längst erwiesen, sowohl beim großen Pu­auslöfte, war verständlich, denn noch kann man in tristallisierteste Dummheit geboten wird, einiger blifunt wie bei Meistersprechern. Nun legt der Her­Teutschland niemand vorschreiben, wie er den Sonn- maßen versöhnt, wenn man Neapel sehen und einige ausgeber eine Neuausgabe vor, die den veränder en tag berleben möchte. Die scharfen Proteste der ge- gute Canzoni hören kann. Der deutsche Tonfilm Zeitverhältnissen angepaßt ist. In der vorliegenden samten Thüringer   Sportler haben das Thüringer   fäßt unter Carl Fröhlichs Regie wieder ein- Fassung des Buches ist den modernen Dichtern er­Ministerium des Junern nunmehr zu folgender Ver- mal die Oper brennen und das Publikum ein wenig heblich mehr Raum zugestanden als früher. Es kom­fügung genötigt: panifein übrigens nicht ganz ungeschickt- und men im ganzen 305 Verskünstler mit rund 700 Ge­Um die Austragung von sportlichen Wett erzielt damit Gänsehaut auf dem Rüden braver Zu- dichten zu Worte; unter diesen sind 225 Original­fämpfen an Sonn- und Feiertagen, mit Ausnahme seher, die dafür gerne etwas bezahlen. Mitwirkend beiträge. Es handelt sich, wie der Untertitel ver­

DIANA

Prag, 3. April. Es gibt Leute, deren kommer zielles Talent vor nichts, aber auch vor gar nichts zurückschreckt. Bor dem Senat des OGR. Sitta stand ein 21jähriger Tagedieb, der in verlockenden Inseraten lohnende Heimarbeit" versprach. Den Interessenten wurde auf ihre Anfrage mit­geteilt, es handle sich um Auffädeln von Berlen, Korallen u. dgl., wobei man bei einigem Fleiß hübsche Einnahmen erzielen fönne. Für eine ,, Mustersendung" des Materials wurde allerdings eine im voraus zu entrichtende Stantion von 30 bis 50 K berlangt. Niemand wird sich wundern, daß eine Anzahl Bersinkender nach dem Strohhalm griffen und das Geld schickten. Legte Ersparnisse, Dom Munde abgesparte Groschen flossen dem Zum­pen reichlich zu. Natürlich schickte er niemals irgend­welches Material zur Verarbeitung. Sobald er das Geld hatte, war die Sache für ihn erledigt. Und so lebte er bequem und ohne Sorgen, denn er ver­traute darauf, daß wegen eines so verhältnismäßig geringen Betrages teiner der Hereingelegten etwas eine Blamage.

unternehmen werde.

FRANZBRANNTWEIN

soll in jedem Hause sein!

rät, fast durchweg um lose Lieder: Scherz, Satire, Fronie und lebermut toben sich in dem Buche aus, zur Frende aller Unbefangenen, zum Leide aller Splitterrichter und Philister.

In Reclams Universal- Bibliothek   erschien: Dr. med. Alfred Brauchle  :„ Lexikon der Naturheil­funde." Nr. 7140. Geheftet 40 Pf., gebunden 80 Pf. am Starfreitag, am Bußtag, am Totenjonntag und ist angeblich Jarmila Novotná  , die in der Keiner ist mehr berufen als der leitende Arz: des am Boltstrauertag, auch vor 11.30 vormittags wie Olympia- Arie aus Hoffmannns Erzählungen" Er- ersten Naturheilkrankenhauses, ein Lexikon der Na­bisher zu ermöglichen, ist bestimmt worden, daß folg hat; von einer weiteren Mitwirkung ist natür turheilkunde" herauszugeben. Die Fülle des hier die Vorschriften des einengenden§ 11 der Ver- lich nichts zu sehen und die Reklamefrechheit der gebotenen Materials ist trotz des engen Raumes er­ordnung über den Schutz der Sonn- und Feiertage Stinofachleute sollte in dieser Hinsicht etwas einge- staunlich. Kurz und klar ist alles gefagt, was wir auf sportliche Wettkämpfe keine Anwendung dämmt werden. Schließlich geht es nicht an, das über die Anivendung von Bädern, Waschungen, Pak­finden." Publikum mit so einem Bluff in die Kinos zu loden! fungen, Güssen, Massage, Sonnen- und Lichtbestrah­Dieser Zurückzieher bedeutet für Frid wieder Aber sonst ist die Historie von der tugendjamen Cho- lungen, Suftbädern, Rohkost, vegetarischer Stost, sec­ristin( gespielt von Alexa Engström) und ihres Itscher Hygiene nur wissen wollen. Die wichtigsten Privatsekretärs( Gustav Fröhlich  ) reichlich amü- Krankheiten und Leiden und ihre naturgemäße Be­sant, die simple Zitierung von„ Tannhäuser  " und handlung sind dargestellt. Ein billiger und zuver­Hoffmanns Erzählungen" wirkt aber ermüdend und lässiger Führer und Berater für jeden Gesunden vor allem die Jagd, ein Fest und dann der Sen- und Kranken. fationsbrand haben einiges mit Film zu tun.

Bestand der Deutschen Turnerschaft. Das Jahr­Zum Glüd hat er sich verrechnet. Es wurden buch 1931 der Deutschen Turnerschaft in Deutsch  Anzeigen erstattet und die Sache kam vor Gericht. land gibt aufschlußreiche Einblicke in die Mitglieder Der Senat bewies eine vom sozialen Standpunkt und Vereinsbewegung dieses Verbandes für die Zeit aus höchst begrüßenswerte Strenge. Nach Abbüzung der fünfmonatigen schweren Kerker strafe, zu der er verurteilt wurde, wird er der 3wangsarbeitsanstalt übergeben und also für mindestens weitere zwei Jahre unschädlich ge macht werden.

vom 1. Jänner 1929 bis 1. Jänner 1930. Danach ist die Deutsche Turnerschaft im Rüdgang be­griffen. An Vereinen ging die DT. in der Berichts­eit um 99 auf 12.863 zurück und die Zahl der Ver­insorte sant unt 367 auf 10.753. An männlichen Mitgliedern wird ein Berlust von 15.148 gebucht. Es war einer von vielen. Ein Blick in den Zugenommen haben die Frauen um 4753, die Kna Anzeigenteil der Bürgerpresse beider Nationen gebeit um 1481 und die Mädchen um 85, so daß der gügt, um die erschreckende Menge ähnlicher Inserate Gesamtverlust an Vereinsangehörigen 8829 zählt festzustellen. Manche solcher Unternehmer" be und der Bestand mit 1,609.963 angegeben wird. gnügen sich mit 3 bis 5 K, Schreibgebühr und Rüd Zählt man die Doppelmitglieder ab, o ist porto". Die Masse muß es bringen und dank der tatsächliche Bestand um ein ganz Bedeutendes tent unjäglichen Elend unferer Zeit floriert das geringer. schmugige Geschäft aufs Beste. So lange fein geség­ficher Schutz gegen solche Piraten der Zeitnot besteht, muß es der Vorsicht des Einzelnen überlassen blei­ben, Leuten dieses Schlages nicht auf den Leim zu rb. gehen.

TOURIST

Vereinsnachrichten.

VEREIN

Die deutsche Operette präsentiert sich diesmal im musikalischen Gewand von Abraham, ihr Name ist: Die Privatsekretärin" und zeigt Renate Müller   in einer Rolle, die dem Stüd Arm wie eine Kirchenmaus" ganz entnommen zu sein scheint. Sie macht natürlich Starriere, zecht mit dem ihr unbekannten Herrn Direktor( Herrmann Thimig) und hat das Glück, ihn auch zu heiraten. Das soll ihr aus ganzem Herzen gegönnt sein. Uns hat nur die an Burian gemahnende Leistung des Romifers Bressart interessiert, den Rest überlas­sen wir zur Beurteilung den Operettenliebhabern, die hoffentlich bald verschwinden werden.

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Das Beste bietet diesmal das Wran Urania Kino gemeinsam mit dem Bio Metro; hier spielt man den Film:„ Der Mann, der den Mord begin g" nach dem gleichnamigen Roman Ortsgruppe Prag. Osterfahrt von Claude Farrère  - die Umbenennung in ins Daubaer Land. Zusammenkunft Nächte am Bosporus" ist eine überflüssige Stonzes­Samstag, 4 Uhr. 4 Uhr. Denisbahnhof fion an Publikumsnaivität. Wir haben über diesen Quartiere wurden nur für Gemel- Film bereits ausführlich berichtet: es sei jetzt nur unentgeltliche Beratungs­dete besorgt. Nächsten Sonn- festgestellt, daß die wirkungsvolle Szenerie des„ Gol­stunden der Arbeiterfürsorge finden tag( 12. April): Jilové- Sagawa denen Horn", die weißen Paläste von Konstantinopel  , jeden Samstag von 5-7 Uhr im tal. Unterhaltungsabend anläßlich des die ganz großen Leistungen Conrad Veidts, der Berein deutscher Arbeiter, Smečkagafje zehnjährigen Bestandes der Naturfreunde und Gu- endlich von der Hollywoodmaske erlöst wurde, Trude 9r. 27, statt. tenberg- Sänger am Sonntag, den 19. April, im v. Molos und Heinrich Georges   dem Film Uraniajaal. Photo- Schau der Prager Sef großen Erfolg bringen.

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DIE NAT

EFTURFREUND

W. Lg.

und

Die alte Frau brach in Weinen aus foute mur stammein: Wein gutes Kind, mein gutes Sind!"

Herausgeber: Siegfried Taub  . Gherrebatteur: Wilbelm Nießner.

Berantwortlicher Redakteur: Dr. Emil Strauß. Bros. Druck: Rota A.-G. fü: Zeitung und Buchdruck, Brag. Für den Druck verantwortlich: Otto Solit. Brag.

Die Zeitungsmartenftantatur wurde von der Boft u. Telegraphen­Direktion uti  : Erlaß Nr. 13.800/ VII/ 1990 bewilligt.

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In dieser Nacht die Turmuhr schlug 12 machte sich Daniel, die Zeichnungen und No­tizen von den russischen Stellungen gut verpadt, auf nach Repna, zu den Deutschen  . Er lief die lange Stajtanienallee hinunter und schlug den Weg über das Dorf Nurica ein, um dann auf die Chaussee, die direkt bis nach Repna führt, ju

Läden zumindest duldete. Die erhigten Gemüter ,, Mein Kind, man darf nicht fragen. Gott 1 Ein dreizehnjähriger Spion. der Frontsoldaten sollten sich abreagieren, und hat es so gewollt." Das fleine polnische Städtchen Silna lag in dazu waren die Juden als Opfer gut genug. Be- ,, Warum haben sic Bater ermordet? Vater tiefem Schlafe. Es war eine frostige Febernacht. reits nach den ersten Tagen waren sämtliche Lä hat doch nichts verbrochen." Die Schneeflocken waren so weiß und leuchtend den in Silna ausgeplündert und demoliert. Die wie der Mond, und es schien, als hätten sich die Stadtvorsteher liefen zum Kommandanten. Aber tieinen jilbernen Schneesterne vom Monde los lein Bitten half: die russischen Offiziere schoben gelöst. Hin und wieder hörte man leise Schritte alles auf den Krieg und wiejen die Beschwerden Es waren kaum drei Wochen vergangen, da von verspäteten Fußgängern, die auf dem frisch mit einem Achselzuden ab. Die Einwohner Sil gefallenen Schnee wie auf weichen Teppichent danas, besonders die Juden, sehnten sich nach dent starb Frau Prudtin. Die Verwandten verkauften mit allen Sträften weiter, um noch vor Morgen­hinschritten. Nichts verriet in dieser friedlichen Tagen zurüd, als das deutsche Heer zwar nach die letzten Habseligkeiten der Prudkins und brach- grauen Repna zu erreichen. Er befürchtete, daß Nacht des Jahres 1915, daß am vorhergehenden langen, viele Häuser und Leben der Einwohner ten Daniel ins Waisenhaus. Aber Daniel ge- die russischen Truppen, hauptsächlich aber der Ge Tage Kanonengeheul und furchtbarer Schrapnell- zerstörenden Kämpfen, in die Stadt eingezogen fellte sich nicht zu den anderen Kindern, paßte neralstab, am Morgen Silna verlassen tönnten. regen über den Einwohnern Silnas gewütet war. Bereits zwei Tage nach seinem Einzuge nicht beim Unterricht auf, sprach tagelang mit Um 4 Uhr Nachts hatte er 12 Kilometer zurüd­kamen deutsche Techniker und legten eine Wasser- niemandem, sondern stierte wie geistesabwesend gelegt und Rotop erreicht. Aber der schneidende

batten.

jede Meinute, die ohne Morden und Verwüsten

fommen. Es war fürchterlich kalt. Der Schnee peitschte ihm ins Gesicht. Daniel aber rannte

So war es überall während der Striegsjahre: leitung und elektrisches Licht an, und je weiter vor sich hin. Oft rief der Lehrer seinen Namen. Frost das Thermometer mochte wohl 38 Grad So war es überall während der Striegsjahre: das Schlachtfeld nach Osten verlegt wurde, desto aber er hörte nichts, mußte erst von einem Schü- unter Null gezeigt haben und der stechende dahinfloß, brachte ein Aufatmen und ein Ver- ruhiger und friedlicher wurde es in Silna. Man ler gerüttelt werden und sprang dann auf, als Schnee erschwerten ihm das Laufen immer mehr. geffen. Um so grauenhafter war dann das Er- fing an aufzuatmen. Die so als Barbaren ver hätte man ihn aus einer anderen Welt heraus- Schneller, schneller; nicht müde werden!" stam­schrienen deutschen Soldaten erwiesen sich als geriffen. Die Lehrer schüttelten über seine. Ber- melte er vor sich hin und lief mit seinen letzten wachen, das Erinnertwerden an das Geschehen, liebe, fröhliche Menschen, die bald die Sympathie träumtheit den Kopf und wußten sich dies Versträften weiter. Die lange Winternacht nahm in dent die Menschen damals fieberten. der Einwohner Silnas, besonders aber, das muß halten nur jo zu erklären: es jei die Sehnsucht kein Ende. Der Weg nach Repna dehnte sich Ant folgenden Morgen sah man früh im wieder unterstrichen werden, die der Juden, ge- nach den verstorbenen Eltern, an denen er jo aus, ewig. Daniel befühlte hin und wieder seine schwachen Laternenschein die Schatten russischer wonnen hatten. Ja, man bewunderte die Sauber- hing, da er ein sogenannter Spätling war und Taschen; ja, die Aufzeichnungen waren noch da. Kavallerie aus der langen Staftanienallee in die keit, die Disziplin und den Arbeitseifer der deut obendrein noch das einzige Kind. Sie meinten, Noch eine Stunde, noch eine Stunde. Um 6 Uhr Richtung der Stadt reiten. An der in der rauhen schen Menschen. es müsse einige Zeit vergehen, da werde auch entstand ein Schneesturm. Die Schneeflocken fie­Luft flatternden Schläfenlocke der Reiter konnte Im Hause Brudtin herrschte große Trauer. Daniel vergessen. Aber Daniel vergaß nicht. len nicht zur Erde; der Sturm wirbelte sie wild man erkennen, daß es die berüchtigten Kosaken Der alte, achtundsechzigjährige Vater Jakob dar, Tag und Nacht grübelte der Dreizehnjährige über und wütend durch die Luft: sie wurden so dick, regimenter waren. Einige Tage vorher hatten die als er sein Hab und Gut, einen leinen Laden den Krieg nach. Lief zu bekannten Kaufleuten, daß Daniel wie durch ein Gestrüpp, kaum noch Deutschen   den Ort geräumt, und man erzählte mit Tabakwaren, vor den plündernden russischen bat sie, ihm die neuesten Zeitungen zu leihen und atmend, sich fortbewegte. 4 Kilometer bor Repna fich, daß in Silna das große Hauptquartier der Soldaten hatte schützen wollen, niedergestochen las jie heimlich. Die Striegsnachrichten und fiel er auf den weichen Schnee ohnmächtig hin. Russen aufgeschlagen werde und der gefürchtete worden. Sein dreizehnjähriger Sohn Daniel, ein überhaupt alles, was über den Strieg geschrieben um 9 Uhr früh fanden hn drei deutsche Sol­Großfürst Nikolai Nikolajewitsch   in höchsteigener strammer und fröhlicher Junge, mußte jet täg wurde, verschlang er mit Heißhunger. In der daten, ein Borposten. Sie brachten ihn, trotzdem Person nach Silna komme. lich um 7 Uhr aufstehen, aber nicht, um in die Mittagspause und in den sonstigen freien Stun sie Befehl hatten, bis nach Rotop zu reiten. in Am gleichen Nachmittage wimmelte es in Schule zu gehen; nein, seit dem Tode seines Den lief er immer nach dem Hause, wo sich der die deutsche Kommandantur zurüd. Man zog den Silna von Soldaten: Infanterie, Artillerie und Baters fonnte Daniel nicht mehr die Schule be­den wilden Reitern, den Kojaken, die bei allen suchen, denn er mußte Tag für Tag um 8 Uhr rusliche Generalstab befand, und dann nach dem Jungen aus. Fand bei ihm die Aufzeichnungen Einwohnern Silnas Grauen und Angst er- früh im Laden stehen, um die übriggebliebenen großen Arsenal. Nachts tat er immer, als ob er und ein Blait Papier  , mit den Worten, unzäh­Reste zu verkaufen. Seine halbgelähmte Mutter, schliefe. Sobald jedoch die Jungen eingeschlafen lige Wale aufgeschrieben: Das Gefürchtete trat bald ein: Juden, die fast bewegungslos war, saß neben ihm und waren, machte er Zeichnungen und schrieb aus Nikolai Ritolajewitsch; er hat meinen Vater und Greise, Frauen und Kinder wurden ohne jeden jah zu, wie ihr kleiner Daniel eifrig die zer- dem Gedächtnis die Ukaje der Russen auf, die er meine Mutter unschuldig ermordet!" Grund mißhandelt. Freilich sahen auch die Offi- tretenen Schachteln und Zigaretten sammelte und am Tage überall gelesen hatte. ziere dem Treiben der Soldaten gleichgültig zu. glättete.

weďten.

Ja, es war tein Geheimnis mehr, daß der rus- ,, Mutter, iparum haben die Soldaten das fische Generalissimus das Plünderu jüdischer getan?"

,, Lieber Gott, strafe

Drei Militärärzte wandten ihre Sträfte an, Eines Tages las Daniel in der Zeitung: um den erfrorenen Jungen zu retten. Aber ver­ihre Offensive auf geblich. Daniel Prudkin starb am 3. März 1915. Die Deutschen   erneuern Repna und befinden sich 30 Kilometer vor Silna. Joachim Magim.