Bitterste Elend gestürzt werden können. Ein jeder steht unterm So das selbst im Zuchthauskurs geradezu bewundernswürdige Echutze des Gesezes, die Behörden haben nicht blos das Recht, Urtheil eines Gerichts. Die Begründung" fagt mit einfacheren sondern sogar die Pflicht, den durch Boykott Bedrohten zu be- Worten nichts mehr und nichts weniger, als daß die Polizei die schützen, und da der Boykott das schwerste Verbrechen ist, so moralische Verpflichtung hat, eventuell auch durch Verinüssen auch die schwersten Strafen dagegen angewandt werden. mittelung schwarzer Listen den Unternehmeru unzufriedene Arbeiter- Boykott ist noch schlimmer wie Mord, da durch denselben ein deren schädlichen Einfluß" und damit unter Umständen Streits lauges, qualvolles Elend ganzer Familien erzeugt wird." vom Halfe zu halten. Da braucht man sich allerdings nicht mehr So flagt der Einsender und die Briefkasten- Redaktion zu wundern, wenn fein Staatsanwalt gegen solche Unternehmer nennt das einen recht zu Herzen gehenden Nothschrei aus der einschreitet, die schwarze Listen kolportiren. Was bei den Arbeitern, wenn diese es thun, strafbare Verrufserklärung ist, Tiefe eines gequälten Herzens". das ist, wenn es Unternehmer und Behörden in berent Diensten thun, eine Handlung im Interesse des sozialen Friedens.
Deutsches Reich.
in aller Gile noch die Gelegenheit, um zu zeigen, daß er das Dresdener Zuchthaus- Urtheil bewundert. Das ist unwahr. Ich habe nach dem Stenogranim wörtlich nur gesagt:
ich habe von sozialdemokratischen Rohheitsverbrechen inzwischen recht viel gehört; ich erinnere nur an die jetzt offiziell herausgegebene Darstellung der Dresdener Vorkommnisse, für die die Sozialdemokratie fein Wort der Verurthei-, Lung gehabt hat; sie wendet sich nur gegen die hohe Strafe".. Liebermann von Sonnenberg , M. d. R. Berlin, 16. Februar 1899.
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Wir sind nicht recht sicher, ob der Erwählte der Schwälmer mentolonie fein Wahlkreis spielt die tolle eines mitteldeutschen Spreewaldes zwischen einer Thatsache und einem Urtheil zu unterscheiden vermag. Eine Thatsache fann er berichtigen, aber unser Urtheil über sein Verhalten unterliegt. nicht der Möglichkeit, mittels des§ 11 angefochten zu werden. Wir haben das Urtheil ausgesprochen, daß sich seine Aeußerungen über den Dresdener Zuchthausfurs als Bewunderung charakterisiren,
Es giebt mun mancherlei Boykott. Der Antisemit fordert auf: Rauft nicht bei Juden! Der Deutsch - Chauvinist: Meibet Polen und Dänen! Die Regierung boyfottirt oppositionelle Blätter. Landräthe verhängen die Sperre über Wirthschaften, die für mißliebige Parteien ihre Säle hergeben, und Herr Podbielski sett auf die Lektüre des Deutschen Postboten" oder das Am- gleichen- Tische- sizen mit Sozialdemokraten die Todesstrafe der Entlassung. Bosse boykottirt jüdische Lehrerinnen und Die Nat. Lib. Korr." schreibt: Den Gründen, welche von und wir fassen auch die uns gütigst im Stenogramm mitgetheilte sozialistische Schuldeputations- Mitglieder, von dem Berliner verschiedenen Seiten für Veränderungen in der Staats- Wendung so auf. Herr Liebermann aber ist weiter so liebenswürdig, uns zu beOberbürgermeister- Boykott nicht zu reden. Am durchgreifendsten regierung angeführt werden, wird, wie man uns von wohleine weitergehende
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Die einheitliche Regierung.
und prinzipiellsten aber wendet doch die Militärbehörde an maßgebender Stelle nicht zugestanden eutung scheinigen, daß wir kein Wort der Verurtheilung für die Dres
irgendwo bestehen dürften."
wenn
dener Vorkommnisse gehabt hätten. Das Dresdener Vordie Waffe des Boykotts an. Ob sie es einsehen wird, daß Boykott noch schlimmer ist auch über die guträglichkeit der Vorkommnisse, die zu solchen tommiß ist das Urtheil des Gerichts. Und das sollen wir nicht Ob sie es einsehen wird, daß Boykott noch schlimmer ist Annahmen geführt haben, weder innerhalb noch außerhalb des verurtheilt haben? Andere Leute haben uns ja wegen unserer Stritit der wüstesten Hezze, der Proklamirung des sozialdemokratischen Parlanie ihneno ir Die Minister find fich darüber einig, daß Uneinigkeit unter ihnen Staates, der Unterwühlung der Gesellschaft beschuldigt. Sind wir dem Gesundheitszustand des Gesammitministeriums nicht zuträglich so zaghaft in unserer Verurtheilung gewesen, daß der allerdings an fei. Aber für bedenklich hält man den Zustand noch nicht, wenn derbere Sprache gewöhnte Herr es nicht mal gemerkt hat, daß wir die Minister sich vor versammeltem Parlamentsvoll gegenseitig be mit dem Urtheil nicht einverstanden find? Sollte aber Herr Liebermann meinen, daß wir für die Löb fehden, wenn das Schweineressort und das Bildungsressort sich tauer Ausschreitungen tein Wort der Verurtheilung gehabt haben, fräftiglich besavoniren, wenn der Landwirthschaftsminister ganze so ist das eine grobe unwahrheit, die wir als wissentliche UnvahrPartieen feiner Reden im Stenogramm umforrigiren muß. Das neue leichte Sieberſchauer eines preußischen Ministers. Wirklich heit, d. h. als Lüge auffaffen müßten, wenn wir nicht annehmen find frank wird ein preußischer Minister erst, wenn der Lucanus- Hauch könnten, daß dieser Volksvertreter grundsäglich nur von Dingen ihn anweht. thi aur spricht, über die er nicht unterrichtet ist.
Es begegnet unseren Feinden stets dasselbe Ungemach, was Herrn v. Posadowisty jüngst passirt sein soll. Er ging aus, um ein Königreich zu suchen und fand eine Efelin. Er spürte nach Material für Arbeiter terrorismus, und er entdeckte den Unternehmer terrorismus. Und jezt muß er seinen Wiz geradezu martern, um eine Buchthausvorlage für Arbeiter zu begründen.
Die schwarzen Liften.br Dieses Verfehmungssystem hat Bertheidigung und Verherrlichung gefunden bei unseren Richtern. Das ist das neueste Ereigniß in dem ereignißreichen Walten preußischer Justiz.
Im preußischen Gefängniß.
war
der. Dienst Iaut
Dienstreglement
an feine
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Der Fall follte für Herrn Liebermann belehrend sein, unter welchen Bedingungen der§ 11 anwendbar ist. Wir hatten ein Urtheil ausgesprochen, das durch den§ 11 nicht angegriffen Unser Parteigenoffe Baul Jahn hat wegen politischer Ver- werden kann. Dagegen hat er eine falsche Thatsache behauptet, In einer am 24. September 1898 24. September 1898 in Düsseldorf gehen auf einige Monate das Strafgefängniß zu Tegel beziehen so daß wir also in der Lage wären, ihn zur Aufnahme einer Beabgehaltenen Versammlung streifender Holzarbeiter war von müssen. Wie wir hören, wird er dort einer Behandlung unter- richtigung zu zwingen, wenn er nicht ganz im Allgemeinen, einen der Ausständigen öffentlich die Behauptung auf- worfen, gegen die wir den schärfsten Widerspruch erheben müssen. ohne eine bestimmte Adresse, die Verdächtigung aus gestellt worden, daß die Unternehmer in einem Unserem Barteigenossen wurde Selbst beschäftigung abgesprochen hätte. früheren Falle von der Polizeibehörde schwarze geschlagen und er muß Wolle sortiren. Wie will die Listen erhalten hätten. Berrufserklärung der Arbeiter also mit Gefängnißdirektion dieses Verhalten mit den Vorschriften der zufrieden" gestimmt werden, lehrt folgender Bericht, der uns aus Wie Unterbeamte durch das Wohlwollen" ihrer Vorgesetzten Hilfe der Polizei! Diesen Vorwurf hat der betreffende Arbeiter auch in Gefängnißordnung vereinbaren, die namentlich für solche Gefangene, Magdeburg zugeht: Als am 1. Januar 1898 auf Verfügung des einer späteren Versammlung wiederholt. Vom Staatsanwalt deswegen die in ihrem bürgerlichen Berufe geistig beschäftigt find, Selbstunter Anklage gestellt, wurde der Angeklagte bom Gericht freibeschäftigung empfiehlt? Fast unglaublich erscheint es aber, daß Juſtizministeriums für die Aufseher preußischer Gefäng gesprochen. Die Holzarbeiter- Beitung" ist in der Lage, die dem Genossen Jahn verwehrt worden sei, eine Eingabe an die nisse und Zuchthäuser der 8ehnstunden dienst eingeführt wurde, Begründung dieses freisprechenden Urtheils mittheilen zu Oberstaatsanwaltschaft wegen der Selbstbeschäftigung zu richten. war die Freude der Aufseher groß, denn vor dem Tage der Einführung tönnen. Eine Stelle desselben verdient der breitesten Oeffentlichkeit Und noch mehr. Jahn mußte seine eigene Kleidung ablegen bekannt gegeben zu werden. Es heißt da: und wurde in Gefängnißtracht geſtedt, ein Berfahren, das unseres timmte Tageszeit gebunden, was zur Folge hatte, daß die AufEs nag mun dahingestellt bleiben, ob überhaupt und Wissens in Berliner Gefängnissen gegenüber politischen Sündern eher ihren ungesunden abstumpfenden, geistestödtenden Dienst 11, speziell burch die vorstehend wiedergegebene Beugenaussage die bisher gänzlich unerhört war. Die Gefängnißordnung schreibt aus- 12 oder 15 Stunden verrichten mußten. Die Freude über die VerWahrheit der von dem Angeklagten behaupteten Thatsache für er bridlid) vor, daß eigene Kleidung und Wäsche gewährt werden ürzung der Dienstzeit konnte aber bei einer Anzahl Beamten nicht wicjen( 1) gelten kann; denn die unter Antlage gestellte Aeußerung fönnen. Warum wird fie in diesem Falle nicht gewährt? Warum wird fie in diesem Falle nicht gewährt? Wie recht lebendig werden, verwandelte sich vielmehr in das Gegentheil. tann weder formell noch materiell als eine Bekommit man dazu, einen ehrenwerthen Mann, der bei seiner Kritik zu diesen Beamten zählen diejenigen der zirka 400 Insassen leidigung im Sinne der§§ 185 und 186 des Strafgesegbuches öffentlicher Verhältnisse fich in den Maschen des Strafgesetzbuches bergenden Strafanstalt Gommern . Dafelbft ist der ZehnDie Aufseher mußten verfangen, fo unglimpflich und selbst gegen den Geist der gewiß bis vor Kurzem pro Tag rund dreiviertel Stunden länger als zehn stundentag nie zur Einführung gelommen. Die Polizeibehörde ist im sozialen Intereffe(!) zweifel- nicht milden Gefängnißordnung zu behandeln? Nach los befugt, in ruhigen Beiten eine e berwachung der Ar- Wenn die Direktion des Strafgefängnisses zu Tegel nicht aus wäre nur die Einstellung eines weiteren Beamten nöthig Stunden Dienst verrichten.] einer genauen Berechnung treten zu laffen, daß sie zur Erhaltung guter Beziehungen schafft, so wäre es eine Ehrenpflicht des Justiz ministers, gewesen, um die Aufseher in den Genuß des Zehnstunden Dienstes zwischen Arbeitern und Arbeitgebern den letteren die Namen schleunigst einzugreifen. zu versetzen. Trotzdem der Gefängnißverwaltung dies bekannt und derjenigen Arbeiter bezeichnet, deren schädlicher Einfluß auf genau borgerechnet wurde, hat sie es nicht unternommen, hin die übrigen Arbeiterelemente( 1) auf die Dauer eine erhebliche Der deutsche Handelstag wird am 2. Mära feine Blenarber- reichende Maßnahmen zur Realifirung der ministeriellen BerStörung der größeren Betriebe befürchten läßt. Die Aufseher jener Strafanstalt haben fammlung abhalten. Auf der Tagesordnung stehen folgende Be- fügung zu ergreifen. wird nun diese im Geheimen vorsorgende(!) und rathungen: Gesetz über die private Versicherungsunternehmungen; sogar eine Verlängerung ihrer Dienstzeit erfahren müſſen; fünftige Differenzen verhütende( 1) Thätigkeit der Wasserbauverwaltung in Breußen; Schädigung des Handung sein, und wenn sie um 7 Uhr nicht alle Arbeit erledigt haben, haben Handels burde müssen nun von frith 6 bis Abends 7 Uhr im Dienſt Polizeibehörde von irgend jemand erwähnt, so hat er dazu ebenso Stormhausgenossenschaften und Landwirthschaftskammern; Aenderung fie einfach länger dazubleiben". Also feinen Zehnstundentag, sondern ein Recht, als wenn er behauptet, daß das Publikum auf den Straßen des Bankgesetzes. nicht schuglos fei, weil eben die Polizei- Organe jeden, der die öffent11 und mehr Stunden müssen die Aufseher in Gommern Dienst liche Sicherheit störe, unweigerlich festnehmen. Es handelt sich also Mit einem Autogramm Liebermann von Sonnenberg's verrichten. Solche Maßnahmen der Verivaltung dürften nicht im borliegenden Falle nicht um die Behauptung einer Thatsache, wurden wir heute beehrt. Die Schrift- und Urtheilsfähigkeits.Probe geeignet sein, die Aufseher zufrieden zu stimmen.welche die Behörde verächtlich zu machen oder in der öffentlichen versucht unter der gänzlich unbegründeten Berufung auf den§ 11 Meinung herabzuwürdigen geeignet ist. die Aufnahme im Vorwärts" zu erlisten. Wir sind boshaft genug, das Schreiben wiederzugeben, obwohl wir juristisch dazu nicht verpflichtet wären. Es lautet: Berichtigung. Jon In Nr. 40 des Vorwärts" wird in der Rubrik Bolitische Uebersicht" behauptet: Herr Liebermann von Sonnenberg benutzte
angesehen werden.
Dies ist hier um so weniger der Fall, als die Erklärung des Angeklagten nur zu dem Zwecke geschah, den Arbeitgebern flar zu machen, daß sie infolge der geheimen sogenannten schwarzen Listen nicht schulos feien gegen die angebliche Terrorisirung der Arbeiter."
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Der zukünftige Krieg.
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bereits erprobten 5- Millimeter- Gewehres gleich 1387.
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Im Geifte Köller's. Wie unfer Nieler Parteiblatt mittheilt, hat der Norburger Amtsrichter Dr. Hahn wiederum eine ganze Anzahl Hofbefizer, und zwar dieselben wie im Dezember v. J., vor geladen und an sie die Frage gestellt, ob sie nunmehr gewillt seien, ihre Kinder von den dänischen Fortbildungsschulen zurückzurufen. Wenn dies nicht der Fall, werde er, ebenso wie er bereits gegen Claus Clausen verfügt, ihnen die Elternrechte entziehen. Der Amts. das im Kriege 1870/71 gebrauchte Maufergewehr einen Menschen heit des neuen Gewehres, die im Allgemeinen weit beffere Ausbildung schädel auf der Distanz von 1600 Metern nicht mehr durch der Schützen und vor allem die Einführung des rauchschwachen Pulvers. schlug, durchschlägt das jetzige Gewehr noch auf 3500 Meter Schon allein die Thatsache, daß die Zahl der Patronen, welche ein Mann starte Ochsenknochen. Dieses Gewehr durchbohrt auf einer mit sich führt, weit größer ist, muß dieses Resultat herbeiführen, selbst Ein Warschauer Bankier, Herr Johann Bloch, oder wenn man Entfernung von 200 Metern 4 bis 5 Menschenkörper, bei 800 bis 1200 wenn im Uebrigen gar keine Fortschritte zu verzeichnen wären. Im toll, Exzellenz Staatsrath Johann von Bloch . hat unter obigem noch 2-3 Menschenkörper. Dazu kommt, daß das moderne Gewehr Uebrigen ist der Beweis für die Vernichtungskraft des modernen GeTitel ein Wert in russischer Sprache erscheinen lassen, welches demnächst ein Magazingewehr ist, daß der Schütze eine weit größere Anzahl wehres experimentell erbracht: Jm Bürgerkriege des Jahres 1894 in auch in deutscher und französischer Uebersetzung dem europäischen von Schüssen in der Minute abfeuern kann, und je kleiner das Kaliber Chile war ein Theil der Kongreßtruppen mit 8 Millimeter- GeBublifum zugänglich sein wird.*) Herr Murawjew, der russische wird, desto mehr Patronen führt ein einzelner Mann mit sich. wehren, System Mannlicher, bewaffnet, ein Theil dagegen mit Minister des Aeußeren, hat der guten Frau Bertha Suttner Profeffor Hebler hat versucht, die Neberlegenheit des modernen alten Gewehren; es wurde nun berechnet, daß je 100 Soldaten zu ihrem Leidwesen erklärt, daß, wenn etwas den 3aren beeinflußt Gewehres gegen das Maujergetvehr von( Staliber 11 mm) 1870 mit dem neuen Gewehr 82 Gegner unfähig machten, je 100 SolIn den Kriegen unseres haben sollte, es dieses Werk war und nicht ihr so schöner Roman ziffernmäßig auszudrücken, und fam zu folgenden Resultaten: Seßt daten mit dem alten Gewehr dagegen 34. " Die Waffen nieder". Das Werk wird also voraussichtlich, sobald man die Wirkungsfähigkeit des Gewehres von 1870 gleich 100, fo Jahrhunderts waren laut Schäzungen der Fachleute 81/2 bis es in deutscher Sprache vorliegt, ziemlichen Staub aufwerfen. Uns, ist die Wirkungsfähigkeit des modernen französischen Gewehres 164 Schüsse nothwendig, um einen Gegner tampfunfähig zu machen. denen Bäterchen Bar alles andere, nur feine Autorität ist, interessirt gleich 438, des deutschen gleich 474, des italienischen gleich 580, des Es genügt also jedenfalls die Patronenzahl, welche der Infanterist das Werk, nicht weil es mit dem Baren in Zusammenhang gebracht 6- Millimeter- Gewehres der Bereinigten Staaten gleich 1000, des heute mit sich führt, um einen Gegner niederzuschießen, und wird wird, sondern aus dem Grunde, weil es eine Bestätigung dessen bas 4 Millimeter- Gewehr eingeführt, so genügt die Bahl, um zwei Es ist also die bietet, was die Sozialdemokratie bereits seit Jahrzehnten über den Das heißt: wären die Heere im Striege 1870/71 mit Gewehren bis drei Gegner fampfunfähig zu machen. Militarismus gejagt hat. ausgerüstet, welche heute die amerikanischen Soldaten führen, dann theoretische Möglichkeit gegeben, daß die Gegner sich gegenseitig Das Werk ist in der That mit ungeheurem Fleiße gearbeitet und wäre die Zahl der Opfer, theoretisch gesprochen, eine zehnmal vernichten. Zieht man in Betracht, daß die Soldaten heute mehr die Angaben sind durchweg zuverlässig. Der Berfasser geht in der größere geweien. denn je Deckung suchen, so bleibt trotzdem der Ausspruch nur zu berWeise vor, daß er im ersten und zweiten Bande den Krieg zu Dabei ist bekanntlich noch lange nicht das letzte Wort gesprochen. ständlich, den General Häfeler bei den Manövern zu Hamburg in Lande, im dritten den Krieg zur See behandelt; im vierten Bande Im Gegentheil, die Fachleute behaupten, felbst das 6 Millimeter- Gegenwart des deutschen Kaisers that:" Wenn das so weiter geht, die sozialen und wirthschaftlichen Folgen des Militarismus und eines Gewehr fei cin der heutigen Zivilisation durchaus unwürdiger weiß ich nicht, wer übrig bleiben soll, um die Todten zu ver etwaigen europäischen Krieges schildert, im fünften sodann die Mög- Schießknüppel, die Zukunft gehöre einem Gewehre mit einem scharren. lichkeit eines internationalen Schiedsgerichts erwägt und die praktischen Staliber von 4, vielleicht sogar 3 Millimeter, einem Gewehre, Nun hat man bei Einführung der Kleinkalibrigen Gewehre und Fragen untersucht, un nachzuweisen, daß ein Krieg überhaupt feine bas aus Aluminium hergestellt wird und das eine selbstthätige Mantelgeschosse behauptet, die von diesen geschlagenen Wunden Lösung darbietet, während der sechste Band ein Resumee der übrigen Maschine darstellt, welche eine ganze Anzahl von Schüssen abgiebt. wären leichter zu heilen; man hat daher das Stahlmantelgeschoß als ist und außerdem einige politische Spekulationen in Form einer Ver- ohne daß der Schüße das Gewehr von der Backe nimmt. Versuche das humane Geschoß" begrüßt. Das ist längst widerlegt. Die handlung von Staatsmännern enthält. mit einer von Mauser tonstruirten Schießmaschine dieser Art find Untersuchungen, welche 1894 im Auftrage des preußischen Kriegswie auch die Untersuchungen Wir wollen an der Hand des Buches im Nachstehenden den bereits in Belgien angestellt worden, und wurden dabei 6 bis ministeriums angestellt wurden, Militärgang Revue pafsiren lassen und uns die Schlußfolgerungen 7 Schüsse in der Sekunde abgegeben; bei einer größeren schweizerischer und österreichischer Militärärzte haben es unwiderleglich Anzahl des Herrn Bloch näher ansehen. dandadsha von Schüssen, wenn ein Neuladen nöthig ist, nachgewiesen, daß die geschlagenen Wunden weit gefährlicher find. wurden 60 in bis 78 Schuß der Minute abgegeben. Das humane Geschoß" wirkt nämlich direkt wie ein Spreng Wird dabei der Kaliber bis auf 4 Millimeter herabgejeit, jo geschoß, was folgendermaßen erklärt wird: Infolge der ungeheuren Cut Die Entwidelung der Waffentechnit. tann ein Mann 380 Patronen, geht man bis auf 3 Millimeter herab Schnelligkeit, mit welcher der Anprall selbst bei großer Entfernung Die Fortschritte in der Technik der Feuerwaffen find allgemein-575 Patronen mit sich führen. Professor Hebler berechnet, daß erfolgt, drängen die flüffigen Theile des Körpers rüdwärts und belamit, es geniigt an dieser Stelle auf die vorläufig erzielten der Rugeffekt" eines 8 Millimeter- Gewehres 40 mal größer fein sprengen die Gefäße. Aus diesem Grunde bohrt das Geschoß nur Resultate hirz hinzuweisen: Das Kleinkalibrige Gewehr hat nicht muß, als derjenige des Gewehres von 1870. Bloch berechnet nun, eine Eingangsöffnung, die dem Kaliber entspricht, aber die Ausgangsnur eine größere Tragweite und. Durchschlagstraft, es hat vor allem was die Neubewaffnung der Infanterie tosten würde und fommt zu öffnung stellt sich dar als eine Klaffende Wunde mit zerfeyten eine größere Rasanz, d. h. die Gefchoffe dieses Gewehres bestreichen dem Resultate, daß Deutschland , Frankreich , Rußland , Desterreich Händern. Das Geschoß durchschneidet auf seinem Laufe die Blut eine ungleich größere Fläche: Das Geschoß des Acht Millimeter- und Italien in diesem Falle zusammen die Kleinigkeit von gefäße in der Weise, daß die Enden weit auseinandergerissen werden Gewehres fegt auf der Distanz von 600 Metern alles hinweg, das 3752 Millionen Franken ausgeben würden, wobei Deutschland und daher innere Blutungen die Regel sind. Schließlich zermalmt das Geschoß infolge Geschoß des bereits erprobten fünf Millimeter- Gewehrs, bestreicht mit 864 Millionen Franken aufmarschirt. eine Distanz von 1100 Metern. Auf weite Entfernungen hat das Diefer rapide Fortschritt hält heute die Staaten noch zurüd mit Gewehr eine ungleich größere Durchschlagskraft: Während nämlich der Neubewaffnung vorzugehen, aber es ist nur eine Frage der Zeit und zwar sehr kurzer Zeit vielleicht, denn sobald die Versuche mit *) Von der deutschen Uebersetzung find bereits Band I, III und dem Maschinengewehr befriedigend ausfallen, wird dasselbe eingeführt VI erschienen( Verlag von Buttfmamer mud Mühlbrecht, Berlin ). werden. Ist schon das russische Original stellenweise furchtbar jalopp Doch selbst, wenn man von allen weitern Fortschritten in der gearbeitet, indem z. B. die Quellenangaben durchweg mangelhaft Technit der Handfeuerwaffe abfieht und annimmt, daß in einem zu sind und vielfach selbst die Namen der Autoren falsch angegeben fünftigen Kriege die Infanterie mit den jezt gebräuchlichen Gewehren find( Kotly statt Kautsky , Walu statt Malon u. f. w.), so ist die ausgerüstet sein würde, so werden die Opfer doch unvergleichlich zahl: leberſegung nicht nur in miserablem Deutsch geschrieben, sondern reicher sein. Abgesehen von der größeren Tragweite, Durchschlagstraft selbst die deutschen Zitate find rüdübersetzt aus dem Nuffischen. und Rafanz, kommt hier in Betracht die bedeutend größere Treffsicher
Boisid s
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furchtbaren infolge seiner
Durchschlagskraft die Knochen in der Weise, daß eine ungeheure Bahl winziger Splitter in die Weichtheile eindringen und die Gewebe zerstören müssen. Auch hat es sich als falsch erwiesen, daß das Mantelgeschoß weniger deformirt wird, als die frühere Bleitugel, im Gegentheil die Deformation ist größer und ein Streifschuß, bei dem eine rifoschetirende Kugel in den Körper dringt, wirkt wie ein Schuß mit gekochtem Blei. Das alles veranlaßte den Schweizer Militärarzt Dr. Kocher auf dem medizinischen Kongresse zu Rom zu dem Ausspruche: Die Wirkung des modernen Mantelgeschosses hat die Grenzen des fittlich zulässigen bereits bei weitem überschritten."
Die Artillerie ist natürlich nicht zurückgeblieben. Im Jahre 1891