Seite 4Donnerstag, 21. Mai 1931.Der dramattsGe Hörfehleroder Sie seltsame Tragödie desIn Berlin-Dtoabit wurde der Grün-kramhändler Fridolin Lispel wegen Betrugesund Beamtenbeleidigung zu mehreren WochenGefäirgnis verurteilt.Fridolin Lispels Abgleiten in das Dschungelkrimineller Irrungen und Wirrungen hat ei.nentief inenfchlichcn Hintergrund. Fast möchte manes unheimlich nennen, wie Fridolin Lispel, einkorrekter, etwas schläfriger und desinteressierterBürger, durch den im Grunde belanglosen Irrtum eines Lotteriekollektcnrs völlig aus derBahn geschleudert wurde.Der Grünkramhändler stand eines Tages,mit sich und der Welt zufrieden, in seinemkleinen» stets etwas zu engen Laden, in dem es! ständig nach Käse und Sardinen roch, als ihnder Postbote mit einer Nachricht überraschte, dieLispel in seiner ganzen entscheidenden Wichtigkeitzuerst überhaupt nicht fasten konnte. Der Briefstammte von einem Lotteriekollekteur, der ihmkurz und sächlich mitteilte, daß auf ein Viertelloseiner Privatlotterie, das er spielte, ein Hauptgewinn in Höhe von 50.000 Mark gefallen sei.Zuerst ging Lispel wie im Traum umher underledigte völlig teilnahmslos, gleichsain automatisch die laufenden Obliegenheiten seines Grünkramgeschäftes. Als der Abend hereinbrach,machte er emen langen Spaziergang und kamerst recht verspätet an den allabendlichen Stammtisch seines Kegelvereins. Er war ungewöhnlichschweigsam, trank sehr viel Mollen und erzähltevon dem großen Glück, das ihm am Vormittagwiderfichren war, niemandem auch nur ein Wort.Aber in der Nacht, die auf diesen ereignisreichenTag folgt«, hatte sich der Grünkramhändler sointensiv in seinen Reichtum eingelebt, daß er fürdie Verwendung des Geldes schon in allen Einzelheiten Klarheit geschaffen hatte. Oh, er wolltenicht alles ausgeven, aber ein wenig das Lebengenießen und mal die Welt kennen lernen, herausaus der Enge und Bedrücktheit seines jetzigenLebens— ja, das wollte er.Am Abend des dritten Tages nach jener saftunfaßbaren Glückskunde kam eine grausam-kalt«Dnsche in Gestalt eines sehr höflich gehaltenenBriefes des Lotteriekollekteurs, in dem dieserLispel in verbindlichen und schonenden Wortenmitteilte, daß er ihm durch einen bedauerlichenIrrtum fälschlicherweise den Hauptgewinn seinesLoses mitgeteilt habe. Dieses Versehen sei durcheinen telephpnischen Hörfehler entstanden. InWahrheit sei Lispels Los leer ausgegangen undeine Niete; der sagenhafte Gewinn fiel auf eineandere Nummer, der glückliche Besitzer war bereits benachrichtigt worden, so daß«r weitereunliebsame Belästigungen in dieser Angelegenheitnicht mchr zu erwarten habe.Seltsamerweise' nahm Lispel auS Gründen,die uns nicht ganz geklärt"zu sein scheinen, di«seniederschmetternde Mitteilung so gleichgültig auf,als ob sie ihn überhaupt nichts anginge. Er warfden Brief des Kollekteur- mit einem Achselzuckenin hie Ecke und ging woiter seinem Beruf nach.Das heißt, vorerst. Denn kurze Zeit später verkaufte er keinen Grünkramladen, der ihm nundirekt zuwider geworden war. Und Lispel lebtenunmehr seinem Komplex. Dieser Komplex warder daneben gegangene Gewinn beim Lotterie-1spiel. Denn obwohl man Lispel vor Gericht vollverantwortlich machte, so muß doch der Laie an-.!nehmen, daß mit Lispel starke Psychische Veränderungen vorgegangen sind. War es nicht grotesk.LotteriefpieSerö Sifpel.daß der Grünkramhändlcr den austlärcndcnBrief des LotteriekollÄteurs völlig ignoriert« undden Man-n mehrfach aufforderte, ihm die angeblich gewonnene Summe einzuschicken? Nachdemder Kollekteur noch einmal einen ausführlich aufklärenden Brief in der bedauerlichen Affäre anLispel geschickt hatte— natürlich in der Annahme, daß sein erstes Schreiben verloren gegangen sei— warf er nunmehr Lispels energischfordernde Briefe einfach in den Papierkorb. DerMann, der übrigens auch vor Gericht als Zeugeauftrat, erklärte bei seiner Vernehmung, er habeden bestimmten Eindruck gehabt, daß sich Lispeleinen schlechten Scherz mit ihn: erlaubt habe.Schließlich sei ihm die Sach« zu bunt gewordenund er habe dann die zahlreichen Querulantenbriefe des Grünkramhändlers einfach ungelesenfortgeworfcn. Lispel aber ließ sich durch dasSchweigen des Lotteriekollckteurs nicht entmutigen. Er zog in ein teures Hotel, lebte, ganzgegen seine frühere Art, auf großem Fuß undmimte den Weltstadtgenießer. Schnell hatte"erseine geringen Ersparnisse und den Erlös auSdem Grünkramgeschäft verpulvert, bald machteer Schulden. Er machte die Schulden allerdings,wie er vor Gericht ausführte, in durchaus reellerAbsicht, da er ja 50.000 Mark Lotteriegewinn inReserve gehabt hätte. Einivendungen des Gerichts, daß'er doch nicht mit solchen dummenAusreden kommen solle, schob Lispel lächelnd beiseite und erklärte, für ihn sei nur der ersteBrief des Kollekteurs maßgebend und bindendgewesen.Inzwischen wuchs das Schuldenkonto deSaus der Bahn geworfenen Grünkramhändlers.Immer, ivenn die Leute mißtrauisch wurden undum Begleichung drängten, erzählte Lispel daswunderliche Märchen von den 50.000 Mark Lotteriegewinn, jenes Märchen, das beinahe Wahrheit geworden wäre. Und die Gläubiger gabensich dann auch«ine Zeitlang zufrieden. Bis sieschließlich kein Geld, sondern nur immer neu«Schaden sahen. So kam, was kommen mußte.Mehrere Betrugsanzeigen liefen gegen Lispel ei»,ein Haftbefehl war die notwendige Folge. Alsman den Grünkramhändlcr im Hotel festnchmenwollte, wurde er sehr rabiat und beschimpfte denKriminalkommissar in geradezu haarsträubenderWeise. Der Transport des tobenden Mannesstieß auf einige Schwierigkeiten, schließlich mußt«man ihn zu Viert in das Gewahrsam derBehörde bringen.Lispel macht vor Gericht nicht den Eindruckeines Hochstaplers. Aber auch nicht den einesPsychopathen. Er benimmt sich wie ein nüchternDeckender, sehr ünromontischer Bürger, der mit'Zähigkeit als ein höchst seltsamer neuer Kohl-haas um sein vermeintliches Recht käntpft. Dasaber tut er ohne Ekstase, sondern mit einerüberlegenen und lächelnden Verbissenheit. Argumente der Logik fegt er dabei zur Seite» dennschließlich kann er nicht mit Tatsachen, sondernnur mit seinem Komplex operieren. Aber, sofragen wir, was wäre wohl aus dem Grünkramhändler Lispel geworden, wenn der erste BriefdeS Lotteriekollekteurs kein schönes Märchen, sondern die Wahrheit gewesen wäre? Ein kleinerZahlenhörfchler am Telephon und aus einemreichen Mann wird ein Verbrecher, aus einetzrdisziplinierten Bürger ein fragwürdiger Abenteurer. Kuka.TagesneuigkeitenGrubenunfalleim Brüxer Revier.Brüx, 20. Mai. Im hiesigen Bergbaurevierereigneten sich gestern wieder zwei schwere Gru-benunfäll«. Auf dem Grohmann-Schachte beiEisenberg wurde der 23jährige Bergarbeiter Ferdinand Scheithauer durch herabstürzendeKohle verschüttet und so schwer verletzt, daß erheute starb.— Auf dem Bihl-Schachte bei Haanfuhr eine Förderschale infolge Versagens derel«trischen Fördermaschine so heftig auf dieSchachtsohle auf, daß zwei Bergarbeiter namerisKutina und Zuza Bembrüche davontrugen.SugsuugMck in Paris.Paris, 20. Mai. Auf dem Lyoner Bahnhofin Paris hat sich heute kurz nach 8 Uhr früh einEisenbahnunglück ereignet. Der aus Montereaueinlaufende voll besetzte Personenzug wurde'wenige Meter vor der Einfahrt von einer rangierenden Lokomotive mit voller Wucht angefahren.Der Zusammenprall war so stark, daß der'zweiteund der dritte Wagen des Zuges eingedrücktwurden. Den sofort herbeieilenden Bahnhofspersonal und den Rettungsmannschaften gelanges, nach und nach 50 V e r l e tz t e aus den Trümmern zu' bergen. Todesopfer scheint die Katastrophe nicht gefordert zu haben, doch soll der Zustand von hier Verletzten sehr ernst sein. DieUntersuchung hat ergeben, daß das Unglück auffalsche Weichen st ellung zurückzuführen ist.20 Millionen veruntrent.Aus Rom wird gemeldet: Ein sensationelleritalienischer Bankprozeß, bekannt unter dem Name« des„Krachs der Banka Mobiliar«", wurdegestern' nach 170 Gerichtssitzungen, dieim Zeitraum« von eineinhalb Jahren abgehalten wurden, beendet. Es handelt sichum Bankbetrügereien und Veruntreuungen, dieein gewisser Marinelli begangen hatte, derwährend des Krieges noch einfacher Beamter desFinanzministeriums war und später in derTschechoslowakei sehr bekannt wurde, woer gleich nach dem Kriege mit einigen Exportfirmen in Verbindung stand. Marinelli, unterstütztvon den beiden gewesenen Bankdirektoren Ber-nardini und Miglionio, stand mit sämtlichen Banke« Italiens in Gefchaftsbeziehungen, wobei erinneryalb weniger Jahre mehr als 20 MillionenLire veruntreute. Dies hatte den Ruin unzähligerKleinbanken und vieler kaufmännischer und industrieller Unternehmungen zur Folge. TrotzdemMarinelli hervorragende Verteidiger zur Seitestanden, wurde er zu 13 I a h r e n Z u ch t h a u sverurteilt. Gleichzeitig wurde auf^lebenslänglichen Verlust des Rechtes zur Ausübung einesAmtes oder Ausübung eines Geschäftes erkannt.Seine Mitschuldigen wurden zu 6 beziehungsweise 4 Jahren verurteilt.Professor Wegener tot onfgefunden.Berlin, 20. Mai. Wie verlautet, ist der Leiter der deutschen Grönlandcxpedition ProfessorAlfred Wegener, dessen letzte Spuren 150 Kilometer von der sogenannten Station Eismittekürzlich von der nach den Forschern suchendenHilfsexpedition festgestellt wurden, nunmehr totaufgefunden worden. Die Leiche war vonEingeborenen geborgen worden, siehatten ihr eine pietätvolle B«chandlung zuteilwerdkn lassen. Man fand den Forscher vollständig in Felle eingenecht.Politik und Geschäft. SPD. meldet: Chemnitz hatte in diesen Tagen eine Sensation: anden Plakatsäulen der Stadt wurde mit Riesenlettern verkündet„Deutsche kauftdeutsche Schuhe. Und der Verband derSchuhgeschäfts-Inhaber tobte sich im Inseratenteil der bürgerlichen Presse in gleicher Weise aus.Der Grund zu diesem hysterischen Geschrei? ImZentrum der Stadt hatte der bekannte tschechische, Schuh-Millionär Basa eine Filiale eröffnet.Bor dem Geschäft stauten sich die Menschen derart, daß die Sipo den Verkehr regeln mußte.Hitletjungcn und kreischende Weiber Überbotensich ur einer niederträchtigen Hetze gegen dieArbeitersthaft:„Seht nur, wie das Marxistenvolkzu dein Tschechen fein Geld hinschleppt!" Das wardie Sensation der Nationalisten, die den Einbruch deS tschechischen Schuhfabrikanten in denChemnitzer Schuhwarenhandel zu einer politischenHetze gegen Links ausnutzten. Nur vergaßen di«. Schreier eines hinzuzufügen, nämlich das garnicht nationale Geschäft, das nationaleF ü hr e r bei der Errichtung der Filiale Basagemacht haben. Das Haus, in dem Bafa Verkaufsräume für seine Chemnitzer Filiale abgemietet hat, gehört dem Führer der Chemnitzer Militär vereine, und der juri-!stische Berater jenes Hausbesitzers ist ein bekannter Rechtsanwalt und deutschnationalerPolitiker. Ein lohnendes Geschäft geht eben,wie so oft, jenen patriotischen Herrschaften überalle Moral und Politik. Die Internationale derNationalisten hat sich wieder einmal glänzendbewährt: Ein deutschnationaler Politiker, einKriegärvereinSgeneral, Arm in Arm mit demAusbeuter Bafa!Auto-Unfall. Gestern nachmittags ereignetesich in der verkehrsreichsten Straße in B r ü x einschwerer Autounfall. Das Lastauto der Komo-tau«r Firma Peter fuhr, nach der Aussage desChauffeurs infolge Versagens der Steuerung,auf den Gehsteig der Bahnhofstraße und stießdort drei Personen, eine Frau, einenMann und einen Knaben zu Boden. Die Frau,die 22jährige Magdalena Grünzweig, erlittsehr schwere innere Verletzungen und mußte imKrankenhaus sofort einer Operation unterzogenwerden. Der Mann und-der Knabe wurdenglücklicherweise nur leicht verletzt.Prager Fremdenwerbung. Die„PragerPresse", die teils der tschechischen Kultur, teilsdem Gegenteil, nämlich Herrn Baxa, dient,bringt eine, Meldung über„Prags Fremdcnwer-bung", aus der man erfährt, daß Prag einefremdenfreundliche Stadt ist, die den finanziellenWert der Fremdenverkehrspropaganda zu würdigen Iveiß und ihr sogar 300.000 Kronen jährlichopfert, die eben durch den Fremdenverkehr wiederhereinkommcn. Dabej spielen Anzeigen in ausländischen Blättern, von denen u. a, die„Frankfurter Zeitung" genannt wird, eine große Rolle.Was die„Pr. Pr." nicht mitteilt, ist die Tat-sgche, daß 80 Prozent der Fremden, die nach Pragkommen, Deutsche sind, und daß dem Großteil von ihnen die Lust zum Wiedcrkommen schonn dem Augenblick vergeht, da sie int Hotel den»rovokativen Meldezettel empfangen, der nicht ein-äch tschechisch(was ja immerhin zu motivierenwäre und dem Prinzip entspräche), sondern zwarzweisprachig, aber eben tschechisch- französisch bedruckt ist. Die meisten Deutschen stehenauf dem Standpunkt, daß sie zur Erlernung derFranzösischen oder zur Verwertung französischerSprachkeimtniffe lieber Frankreich als die Tschechoslowakei aufsuchen und daß sie es nicht nötighaben, sich in Prag dauernd provozieren zu lasen. Man gebe ihnen, wenn man Wert aufrationalistische Borniertheit legt, einen tschechi-chen Meldezettel, aber man lasse doch die albernenFaxen mit dem Französisch sein, das die tschechischen Bewunderer Frankreichs selbst zum allergeringsten Teil verstehen und sprechen! Die StadtPrag könnte sich die 300.000 Kronen ersparen undum 30.000 Fremde mehr baden, wenn sie sich denFremden.gegenüber würdig und als Kulturstadtbenehmen würde.Studentische Saufgelage im HanS der BolkS-bildung. Eine Leserin schreibt uns: Besucher derUraniaveranstaltungen in Praghaben es oft peinlich empfunden, daß währendeines Bortrages oder Konzertes lauter Gesang(?)und Klaviergeklimper störte. Im Handwerkcrver-ein haben viele studentische Verbindungen ihreKneiplokale und da geht es oft mehr als lustig zu.Besonders aber wenn aus irgendeinem festlich«Anlaß die„Alten Herren" einige Fässer Bierspenden. Da werden Saufgelage veranstaltet, diebis in die Nacht dauern,' streng nach§ 11 desKommersbuches: es wird fortgesoffen! Die zukünftigen Führer des Volkes geraten in einenZustand, der klastisch als„kannibalisch Wohl" bezeichnet wird und die Verunreinigung der Gangeund Klosette spottet jeder Beschreibung. Eitt gutesBeispiel für die im Hort des Ha'ndwrrkervereinswohnenden Lehrlinge und ein Zeichen für dasmangelnde Verständnis gewisser Kreise für dieNot unserer Zeit.Flammentod einer fünftöpfigen Familie. InHüll(England) legte ein Brand er« Zinshausvollauf in Asche. Sechs Person«,: wurden alsverkohlte Leichen geborgen. Darunter befindet sicheine ganze Familie, nämlich der Vater, dieMutter und drei Kinder. Bier weitere,Personen erlitten derart schwere Brandverletzun-gen, daß sie in ein Hospital gebracht werden mußten.Starke Erderschütterungen wurden Mittwochunr 3 Uhr früh in Lissabon verspürt. DasBeben rief unter der aus dem Schlafe aufgeschrcck-ten Bevölkerung großes Entsetzen hervor. BieleHätkstr wurden in ihren Grundmauern erschüttert; größere Schäden sind jedoch nicht zu verzeichnen. Auch in mehreren Provinzstädten wurde dasBeben verspürt.Beim Postieren eines schrankenlosen Bahnüberganges hei Kairo wurde Dienstagabends ein Personenkraftwagen voneinem Schnellzuge erfaßt und zertrümmert.Acht der zehn Insassen kamen dabeiums Heben, zwei sind schwer vevletzt.Rr. 119.Vom RundfunkZur Aufklärung.Wie gestern hier mitgeteilt wurde, sollte derschon einmal verschobene Radiovortrag des Genossen Jak sch über Mitteleuropa am 20. d. M.in die Nachmittagstunden verlegt werden, weil dieLeitung des Nadiojournals die übliche Funkzeitder deutschen Arbeitersendung für die Uebertra-gung eines Fußballwettspiels Rapid—Sparta beanspruchte. Genosse Jaksch, der»nährend dieser Aenderung ablvesend war, hat esjedoch abgelehnt, einen für Arbeiter bestimmtenVortrag zu einer Stunde zu halten, wo dergrößte Teil der Arbeiterhörer nicht zu Hause ist.Der Vortrag ist also unterblieben,»veildem Radiojournal eine Fußbollschlacht wichtigerschien als eines der aktuellsten Wirtschafts-problente.Dies diene auch zur neuerlichen Kennzeichnung der Methoden des Prager Radiojournals,über die noch an anderer Stelle ein Wort gesprochen werden wird.Empfehlenswerte- aus ven Programmen.Freitag.Prag: 12.25 Mittagskonzert. 16.30 Nachmittagskonzert. 18.30« Deutsche Sendung: Dr. Krönt-Fortschritt« der Amateur-Kinematographie; Dr.Fortner: Milchsalschuna. 21.00 Opernabend.—Brünn: 11.00 Schallplatte«. 12.25 Mittagskonzeit.17.40 Musik für die Jugend. 21.00 Opernabend.—Mähr.-Ostrau: 15.00 Leichte Schallplatten. flG.30Nachmittagskonzert.— Preßharz: 12.25 Mittagskon-zert. 16.30 Nachmittagskonzert.— Berlin: 1920Unterhaltungsmusik. 21.15 Orchesterkongert..— Königsberg: 18.30 Eine heitere Reklame. 0.30 Nacht-konzert^,— Köntgswusterhausen: 19.30 Eine ärztlich«Sprechstunde bei der Füvsorgeärztin, Lchvspiel vonDr. Hermanns.— Leipzig: 19.00 Wohnkultur undWohnungsreform.— München: 21.05 Aus demOdeon: O^rpus Rex, Oratorium von Strawinsky.— Wien: 20.50 Kammermusik. 22.00 Abendkonzert.Flugverkehr Karlsbad— Prag. Das Verkehrsflugzeug startet am Karlsbader FlugPatz unr 8.05Uhr« morgens, erreicht Marienbad bereits um 8.25Uhr und fliegt ab Marienbad um 8.35 Uhr, erreichtPrag um 9.35 Uhr, so daß also der von Karlsbadum 8 Uhr abreisende Gast bereits wenige Minutennach halb 10 Uhr in Prag eintriftt. Don Prag ausdann bestehen Anschlüsse an.die internationalenRouten. Gepäck bis 15 Kg. ist frei, über 15 Kg.ist für jedes Kilogramm ein Betrag von 3 L zuentrichten. Fahrpreis Karlsbad— Prag 275 K-Gold im Käse. Von Sunderland(Nordengland)auS fuhr das englische Hebeschiff„Reclaimer" inSee, um di« Goldvorröte des im Jahr« 1916 voneinem deutschen U-Boot versenkten holländls>hcnDampfers^Tubantia" zu heben. Die„Tulxmtia"hatte an Bord 20 Millionen Mark in Gold, das ineiner Ladung holländischem Käs« versteckt war. Mitdem„Reclaimer" fahren 8 Taucher mit, die mit denmodernsten Tauch- und Suchapparaten ausgeito.^tsind.Regelung des Meubahndienstes amPfingstmontag 1831.Vom Eifenbahnmillisterium wurde soebender Erlaß vom 19. Mai 1931, Zahl: 24.389—'Pers.-l-1931 herausgegeben, gemäß welchem dieStaatsbahndirektionen die Regelung des Eisenbahndienstes am diesjährigen Pfingstmontagevorzunehmen haben. Der Erlaß, den wir nachstehend veröffentlichen, ermächtigt die Staatsbahndirektionen, im Sinne dieses Erlasses auch den Dien st in Zukunft amzweiten Weihnachtsfeiertage(sogenannten Stefanietag) und Oster-(Pfingst-)montage zu regeln.Der Erlaß lautet in der Uebersetzung:Allen Staatsbahndirektionen!Gemäß Gesetz vom 3. April 1925, Zl. 65 Slg.d. G. u. Vdg., über di« Feier- und Gedenktage istder 25. Mai 1931, d. i. der Pfingstmontag, eingewöhnlicher Arbeitstag.Insoweit es das dienstliche Interesse und derungeschrte Dienstbetrieb zuläßt, gestattet daSEisenbahnministerium, daß den Staatsbahnbediensteten am angeführten Tage frei in dem Ausmaß«gegeben wird, wie sie dieses an Feiertagen ohneEinrechnung in die Zeit des regelmäßigen Erholungsurlaubs haben, insoweit allerdings imUnternehmen keine besonderen Auslagen oder An-.spräche der Parteien entstehen. ES wird dahernotwendig sein, besonders im GüteraufgabS- und>Abgabsdienstes, die notwendige Bereitschaft zubelassen.Aushilfsarbeiter haben für den angeführten-ifreien Tag keinen Lohnanspruch. Jene Bedienstete,welche an diesem Tage arbeiten werden, habenkeinen Anspruch darauf, daß ihnen die normaleTagesarbeitsleistung als Ueberzeitarbeit honoriertwird.Das Eisenbahnministerium ermächtigt gleichzeitig die Staatsbahndirektionen, daß sie bis zneiner anderen Regelung immer am Oster- undPfingstmontag sowie auch am sogenannten Weih- InachtSurittelferertage(26. Dezember) für den Dienst Ianaloge Verfügungen treffen, wie diese gelegentlich des Pfingstmontags am 25. Mai d. I. aufGrund dieses Erlasses des Eisenbahnministeriumsgetroffen werden.Für den Eisenbahnminister:R u c m. p.Mit Rücksicht auf den Umstand, daß delErlaß im Fachblatte des„Verbandes der Eisenbahner" aus technischen Gründen nicht mehlerscheinen kann, bringen wir den Erlaß de«Eisenbahnern auf diesem Wege zur Kenntnis.