Nr. 152
Mittwoch, 1. Juli 1931
ſtehende tschechoslowakische Delegation zur Wie- Frankreich verlangt Verzicht auf das Young- Moratorium für fünf Jahre.
deraufnahme der Handelsvertragsverhandlungen mit der in Genf weilenden ungarischen Delega tion ist heute hier eingetroffen. Noch am gleichen Tage fand die erste Blenarjigung der beiden Delegationen statt, in der das Vorgehen und die grundsäglichen Richtlinien festgelegt wurden.
Die staatliche Ernährungsaktion
berlängert.
In der am 26. Juni d. J. stattgefundenen Ministerratssigung wurde der Beschluß gefaßt, die staatliche Ernährungsaktion für Arbeitsloje und Kurzarbeiter und die Milchaktion für die Kinder der Arbeitslosen fortzusehen.
Zu diesem Zwecke wurden für die Ernährungsaktion 10 Millionen Stronen und für die Milchaktion eine Million Kronen bewilligt.
Das Ministerium für soziale Fürsorge wird sofort an die Verteilung der bewilligten Mittel auf die einzelnen Bezirke schreiten und die erforderlichen Verfügungen treffen.
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Krisenfürsorge.
Die Gültigkeit der Kundmachung des Ministers für soziale Fürsorge bezüglich der außerordentlichen Arbeitslosenunterstützungen gemäß Artikel III, des Gesetzes Nr. 74/1930 S. t. 6. u. B. verlängert.
Mit Kundmachung vom 29. Dezember 1930, G. 3. 23.200/ III- E/ 1930 hat der Minister für soziale Fürsoge in Einvernehmen mit dem Finanzminister, dem Handelsminister und dem Landwirtschaftsminister mit Gültigkeit vom 1. Jänner 1931 erklärt, daß die Bedingungen für die Anwendung der Bestimmungen des Artifels III. des Gesetzes 74/1930 S. D. G. u. V.
Paris , 29. Juni. Ueber die heute abends stattgefundene französisch- amerikanische Beratung wird amtlich mitgeteilt:
Die amerikanischen und die französischen Unterhändler sind heute abends um 21 Uhr 30 Minuten im Ministerratspräsidium zusammengetreten, um die Aussprache fortzusehen. Schaßsetretär Mellon und Botschafter Edge werden in Washington über den Stand der Verhandlungen berichten. Eine neue Zusammenfünft ist für Mittwoch früh festgesetzt.
Paris , 30. Juni. Nach den offenbar von amtlicher Seite inspirierten Meldungen der Morgenpresse handelt es sich bei den Verhandlungen mit Amerika um drei Punkte, über die bisher eine Einigung noch nicht erzielt werden fonnte:
1. Frankreich wünscht, daß die Summen, deren Zahlung ausgesetzt wird, von Deutschland , und zwar was sowohl das Kapital, wie die Zinsen anlangt, den Gläubigern innerhalb von fünf
Jahren vom Augenblick der Wiederaufnahme der Youngzahlungen zurüdgezahlt werden, während die Bereinigten Staaten eine auf 25 Jahre gestaffelte Ridzahlung vorschlagen und sich mit cinem geringen Zinsfag begnügen wollen.
2. Frankreich besteht ganz besonders darauf, daß Deutschland sich verpflichtet, nach dem einjährigen Hoovermoratorium, und zwar während der fünf Jahre, in denen die ausgesezten Beträge zurüdgezahlt werden sollen, nicht das im Youngplan vorgesehene Moratorium für sich zu beanspruchen, und daß im Falle eines Youngplanmoratoriums Frankreich nicht der BIZ. den Garantiefonds von 500 Millionen Mart wie es der Youngplan vorsieht einzuzahlen braucht. 3. Frankreich besteht darauf, daß die von Deutschland an die B33. 1931/32 zu leiftenden
Markzahlungen nicht nur zugunsten Deutschlands , sondern auch der Länder Mittel- und Osteuropas Verwendung finden, die durch die Auslegung des deutschen Transfers in Schwierigkeiten geraten
fönnten.
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Achtung dor den Verträgen."
Ein Beschluß des Senats.
Seite 5.
Tagesneuigkeiten
Führerloses Auto fährt in Spaziergänger.
Ein Toter, ein Verletter.
Dienstag nachmittag furz nach 4 Uhr fuhr das beim Delikatessengeschäft Gaber in Trautenau stehende und dem Grünzeughändler Schwarz aus Johannisbad gehörende Auto, bei dem sich offenbar die Bremse gelöst hatte, ohne Führer die Ringstraße bergab und in starkem Tempo beim Haase- Palais vorbei in zwei ahnungslose Spaziergänger hinein. Unglücklicherweise erfolgte der Anprall gerade beim Laubenpfeiler, so daß beide Männer an die Mauer gepreßt wurden. Trotzdem Passanten herbeieilten und das Auto zurüdschoben, war das Unglück dennoch schon vollendet. Einer der Unglücklichen, Wiesner, war furz nach dem Unfall tot. Der zweite, ein gewisser Paris , 30. Juni. Der Senat hat am Schlusse Feist, Angestellter der Firma Faltis, erlitt beder Debatte über die französische Antwort zu dem deutende Verletzungen am Kopfe und QuetschinHooverschen Vorschlag nach den Erklärungen des gen am Körper. Er konnte aber nach erster Fiavanzministers Flandin und des Ministerprä- ärztlicher Hilfe, die durch Dr. Dreßler geleistet sidenten Laval mit 197 gegen 5 Stimmen eine wurde, in Heimpflege entlassen werden. Der BeEntschließung angenommen. die lautet: sitzer des Autos wurde zur Einvernahme festge Der Senat ist der Ansicht, daß die Ach nommen, schien aber durch den Unfall vollständig Ach- gebrochen zu sein. tung der Verträge und Abmachungen die einzig feste Grundlage der internationalen Beziehungen bildet; der Senat erinnert an die Opfer Autounglüd bei Ostrau . und Zugeständnisse aller Art, die Frankreich Mähr.- Ostrau, 29. Juni. Auf der Bezirksjeit 13 Jahren zugunsten der Aufrechterhal- straße in Proskowin ereignete sich gestern nachtung des Weltfriedens und zugunsten der Wie- mittags durch den Zusammenstoß zweier in entderherstellung der Eintracht und der europäi- gegengesetzter Richtung fahrender Personenautoschen Wirtschaft gebracht hat. Der Senat bill- mobile ein schweres Unglüd. Die Insassen der ligt die Erklärungen der Regierung und geht beiden Wagen wurden bei dem Zusammenstoß in zur Tagesordnung über."
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Washington , 30. Juni. Jm Weißen Hause fite folgende Produktionsziveige eingetreten sind: wurde die übliche Pressekonferenz für heute abgeTextil- und Glasindustrie, Metall- und Leder- sagt. In Regierungstreisen beschränkt man sich industrie, Bergbau, Holzindustrie und Tuckerei- auf die Feststellung, daß die Lage zur Zeit ernst gewerbe.
Die ursprünglich nur bis 31. März 1931 festgesette Gültigkeit dieser Kundmachung wurde eben neuerlich um einen Monat, d. i. bis 31. Juli 1931 verlängert.
Abgeordneter Major vor Gericht.
Preßburg , 30. Juni. Heute wurde vor den hiesigen Streisgericht der Prozeß gegen den kom munistischen Abgeordneten Stefan Major eröffnet. Major ist beschuldigt, die blutigen Zusammenstöße am 25. Mai d. J. in Kossuth hervorgerufen zu haben. Die Anflage führt 29 Personen als Zeugen an, u. zw. sowohl Angehörige der Gendarmerie als auch Zivilpersonen. Das Auditorium, zu welchem nur gegen Eintrittskarten Zutritt ist, ist dicht gefüllt. Die Eröffnung der Prozeßverhandlungen ging unter vollkommener Ruhe bei minimalen Sicherheitsvorkehrungen vor sich. Der Prozeß dürfte etwa bis Samstag dauern.
und unbestimmt sei. Bei allem ehrlichen und ernsten Bemühen zu einer Verständigung mit Baris zu gelangen, jehe man hier laum eine Möglich feit weiteren Nachgebens, ohne den klaren Zweck des Plans über Bord zu werfen.
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großem Bogen auf die Straße oder aufs Feld ge= schleudert. Der Kaufmann Divin, der mit seiner Frau und dem Dienstmädchen in dem einen Auto fuhr, wurde am Kopfe verletzt, seine Frau erfitt einen Bruch der rechten Hand, während das Dienstmädchen unversehrt davontam. Der Chaufund parlamentarischen Mitarbeitern berate, feur des Autos wurde mit schweren Verlegungen wie man Deutschland nötigenfalls ohne ins Krankenhaus eingeliefert. Von den Insassen Frankreichs Mitwirtung helfen des anderen Autos wurden der Chauffeur und
fönne.
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drei Frauen leicht, zwei weitere Versonen schwer fenhaus gebracht. Der Zusammenstoß ist auf unverletzt. Die Schwerverleßten wurden ins Keranvorsichtiges und schnelles Fahren zurückzuführen.
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wonach man hier eine direkte Verständigung Als haltlos werden die Weldungen bezeichnet, schen Paris und Berlin wünsche. Man steht hier auf dem Standpunkt, daß Hoover die Rettungsaktion mit dem ganzen Gewicht seiner Stellung eingeleitet habe und sie auch ausführen werde. In Ein Reichsbanner"-Transport verunglückt. Erinnerung daran, daß Sellogg bei der Unterzeichnung des Kellogg - Baftes in August 1928 der Rückfahrt von einem Gautreffen des ReichsLeisnig Freistaat Sachsen ), 28. Juni. Bei Frankreich und Irland, aber nicht London be banners Schwarz- rot- gold" in Döbeln fuhr am fuchte, wird in parlamentarischen Kreisen die Sonntag abend auf der Staatsstraße zwischen Möglichkeit erwogen, daß im Falle eines Fehl- Döbeln und Leisnig ein mit 17 bis 18 Reichs schlagens der Pariser Verhandlungen Hoover bannerleuten besetzter Lastkraftwagen vermutlich Stimson anweisen lönnte, nicht nach infolge Versagens der Steuerung gegen einen Paris zu gehe
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Baum. Sämtliche Jusassen des Wagens bis auf einen wurden verlegt, davon sieben schwer. Der Wagen wurde vollständig zertrümmert.
Mon lehnt selbstverständlich eine a me ritanische Garantie für die Hei ligleit des goung Plans ab und man erklärt es für widersinnig von Deutsch land , dessen verzweifelte Lage überall zuge geben werde, zu erwarten, daß es den in Söhe des unaufschiebbaren Teils ihm zu gewährenden redits in furzer Frist zurüde zahle. Hoover besprach die Lage heute in einer fängeren Kabinettssigung, an der Castle Washington, 29. Juni. ( Wolff.) Nach und Mills teilnahmen, nachdem er vorher einer längeren Konferenz mit Hoover gab Untererneut mit Mellon telephoniert staatssekretär Castle heute die positive Erklärung hatte. Ju parlamentarischen Streifen unt- ab, daß Amerila feinen Vorschlag annehmen Sitwelle in U.S.A. gehende Gerüchte, für die eine Bestätigung werde, der nicht dem Sinn und dem Zweck des Fordert Hunderte Todesopfer. jedoch nicht zu erlangen ist, besagen, daß Hoover- Planes vollkommen entspreche. Wie hier Hoover nicht nachgeben, aber auch Deutsch verlautet, hat Mellon dieses Verlangen heute direkte oder indirekte Wirkung der ungewöhnNew York, 30. Juni. ( Reuter.) Durch die land nicht im Stich lassen werde, früh dem französischen Ministerpräsidenten unter- lichen Hiße sind in den letzten Tagen in den Versondern schon jetzt mit seinen amtlichen breitet.
Italien verwirklicht Hoovers Anregung.
Washington , 30. Juni. Die italienische Regierung lich durch ihren hiesigen Botschafter dem Staatsdepartement mitteilen, daß Italien vom 1. Juli ab auf die ihm von den Schuldnerländern zustehenden Zahlungen vorläufig verzichten werde.
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einigten Staaten 500 Personen, davon 230 amt * gestrigen Tage, ums Leben gekommen. Allein in den französischen Ministern stattfinden würde. Chicago sind gestern 50 Personen umgekommen. Die italienischen diplomatischen Kreise sprechen Im ganzen hat die Hiße in dieser Stadt 126 die Hoffnung aus, daß diese Zusammenkunft tat- Menschenleben gefordert. Im Staate Jowa geht jächlich einen wohltuenden Einfluß auf das fran- das Vich haufeniveise zugrunde. Im südlichen ösisch- deutsche Verhältnis und dadurch indirekt Dakota wiederum kämpfen die Farmen gegen auch auf die europäische Gesamtsituation haben Millionen von Heuschrecken . In der Stadt Louis ville im Staate Kentucky entfesselte sich heute früh ein Uragan, durch den Fensterscheiben zertrümmert, Bäume entwurzelt und Dächer abgetragen wurden. Eine Reihe von Personen erlitt Berlegungen. Dem Uragan folgte ein Wolken bruch.
fönne.
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Die finanzpolitische Situation Deutschlands
Nach Verlesung der Anklageschrift erklärt Abgeordneter Major, durch die Rede des Ministers Dr. Slabit fei die Oeffentlichkeit gegen ihn aufgehezt worden. Auf die Frage, ob er sich schuldig fühle, antwortete Abg. Major verneinend. Er erklärte, daß er vor der Revolte nicht in Stossuth gewesen sei, doch habe er davon gewußt, daß die Versammlung verboten wurde. Major sagte weiter aus, wenn sich mehr Teilnehmer eingefunden hätten, so hätte er die Sigung entschieden abgehal ten. Er sei von dem Gendarmen so geschlagen wvocden, daß er in Ohnmacht gefallen sei, aus der er crst nach Abgabe der Salve erwacht sei. Die Demonstrationen für den 25. Mai habe er nicht vorbereitet. Nach dem Verhör des Abgeordneten Major kant es zu einer scharfen Kontroverse zwischen der Verneuerdings verschlechtert. teidigung und dem Staatsanwalt, welcher erklärte, Berlin , 30. Juni. ( Eigenbericht.) Die Undie kommunistische Presse sowie die Liga jur Wien schen Anregung einer freundschaftlichen Aus- Borschlages hat die wirtschaftliche und finanzMen- Berlin , 29. Juni. Auf Grund der deut sicherheit über die Aussichten des amerikanischen Schwere Heimsuchung des Kaprunertals schenrechte hätten den Vorfall in Kossuth zur Sprache entsprechend der in Chequers stattgehabten politische Situation Deutschlands aufs neue ver- gemeldet wird, ging um 7 Uhr abends im TauernSchmähung der Republik ausgenutzt. Zusammenkunft hat der italienische MinisterpräDann erfolgte das Verhör des Kronzeugen, fident den deutschen Reichskanzler und den deutschlechtert. Der Abzug an Devisen setzte sich fort. gebiet ein großes Gewitter nieder, wodurch der Oberleutnants Janošit. Der Zeuge fagi fonform fchen Reichsaußenminister durch Vermittlung des Die zwar noch nicht offiziell verkündet worden halb von Kaprun aus seinem Bette trat und sich Dazu kommen Kreditkürzungen der Reichsbank, Embach in einer Höhe von zirka 500 Metern obermit der Anklage aus und fügt hinzu, er habe den italienischen Botschafters in Berlin zu einem Abgeordneten Major aufgefordert, sich zu legitimie Besuch in Rom in naher Zukunft einladen sind, aber doch schon tatsächlich durch mit aller Gewalt Baumstämme, Felsstücke usw. ren, was aber Abg. Major nicht getan habe. So lassen. geführt werden. Die optimistische Stimmung mit sich führend auf Saprun ergoß. Er zerstörte dann habe er ihn noch auf das Verbot aufmerksam Der Reichskanzler und der Reichsaußen- an den deutschen Börsen, die einige Tage lang zunächst das mitten im Dorfe befindliche Kaufgemacht, worauf ihm der Abgeordnete Majer er- minister haben die Einladung des italienischen geherrscht hat, hat bereits wieder nachgelassen, haus Demel. Im Orte teilte sich der Wildbach widert habe, daß er von einem Verbot der Be Ministerpräsidenten mit Dani angenommen. Der besonders auf die Nachricht hin, daß die Reichs- und vermurte und verschlemmite die Parterresammlung wisse und sie daher abhalten werde. Siebei Zeitpunkt des Besuches bleibt späterer Verein- bank einen Teil des ihr zur Verfügung gestellten lokale fast aller Objekte. Der Ort Kaprun wird iwurde der Zeuge von Demonstranten amcingt, ad barung vorbehalten. internationalen Kredits von 100 Millionen Dollar durch den Kaprunbach in zwei Teile geteilt. Die einer von ihnen versuchte, ihm den Säbel zuttin Anspruch nehmen mußte. darüber führende Brücke wurde weggerissen, so reißen. Erst als die Situation aufs höchste gefährlich Rom , 30. Juni. ( Stefani.) Die italienischen Die Situation hat sich auch dadurch ver- daß zwischen beiden Ortsteilen jede Verbindung wurde, habe er den Befehl zum schießen gegeben. diplomatischen Streise haben den Gedanken der schlechtert, daß jetzt Näheres über die ungeheueren fehlt. Zudem ist der Ort ohne Licht. MenschenGegen die Demonstranten seiner Meinung nach Reise Brünings und Curtius nach Rom gün- Verluste bekannt wird, die einige Großbanken bei leben sind nicht zu beklagen. Es wird zwar ein etwa 200, davon 15 Frauen hätten nur 14 Gen- itig aufgenommen, doch wird gleichzeitig die An- dem in Zahlungsschwierigkeiten geratenen Kar- Seind vermißt, doch besteht die Möglichkeit, daß es darmen geschossen. Hierauf wurde der Zeuge unter sicht ausgesprochen, daß es wünschenswert wäre, st adtkonzern, dem größten deutschen Waren- sich bei einer anderen Familie aufhält. Eine genommen, wogegen die Verteidigung wenn dieser Besuch nicht vor der Zusammenkunfi hausunternehmen erleiden. Dieser Verlust wird Stompagnie Pioniere aus Salzburg ist mittels Richtigkeitsbeschwerde anmeldete. Hierauf wurde um der beiden deutschen Staatsmänner mit den bei auf mehr als 100 Millionen Mark geschätzt. Laftautomobil nach Kaprun abgegangen. 1 Uhr das Verhör des Zeugen beendet. Im Dorf Fusch soll sich heute eine ähnliche Katastrophe ereignet haben, doch wurden dort weniger Zerstörungen angerichtet.
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Die Nachmittagsverhandlung begann um halb 16 Uhr mit dem Verhör des Stabskapitans Leopold Souček, der angibt, er habe sojort nach der Salve der Gendarmen die Waffen visitiert und festgestellt, daß gegen die Demonstranten 14 Schüsse abgegeben wurden. In sechs Fällen sei vom Gummi
fraten forderten als stärkste Partei den Bürger meister für sich; dem wollten jedoch die Christlichsozialen nicht zustimmen. Auch die Haken- Kaprun , 30. Juni. Durch die gemeldete trengler konnten für ihren Kandidaten, für den Wolkenbruchkatastrophe ist der ganze Ort KaKlagenfurt, 30. Juni. ( Eigenbericht.) Bei der auch die Großdeutschen stimmen wollten, teine prun und die Umgebung überschwemmt fnürrel, und in einem Falle vom Gewehrkolben heute vorgenomenen Bürgermeisterwahl wurde Mehrheit aufbringen. Die Wahl endete deshalb worden, Der Boden ist mit einer dicken Gebrauch gemacht worden. Ferner wurde der Gen- der sozialdemokratische Gemeinderat Ingenieur schon mehreremale ergebnislos. Heute gaben nun Schlamm- und Geröllmasse bedeckt. Zwanzig darmeriestobsrotimeister J. Cernicet, die Gen- Pichler im dritten Wahlgang mit 21 gegen die Sozialdemokraten die Erklärung ab, daß sie Häuser befinden sich in Einsturzgefahr. darmeriewachtmeister J. Dolensky, A. Joachimstal 13 Stimmen, die für den hakenkreuzlerischen ihre Mandate niederlegen würden, Die aus Salzburg eingetroffenen Sappeure und Johann Morava verhört, die in Ueberein- Gegenkandidaten abgegeben worden waren, zum wenn diesmal wieder keine Wahl zustande tom stimmung mit der Anklage aussagten. Die Ver- Bürgermeister gewählt. handlung wird morgen, um 9 1hr forgejent
werden.
men sollte. Daraufhin stimmten die Christlichsozialen für den sozialdemokratischen Kandidaten und ermöglichten so dessen Wahl.
arbeiten seit den frühen Morgenstunden an der Wegräumung der einen Meter hohen Schlammund Geröllmassen. In dem See, der sich infolge Austretens der Gewässer gebildet hat, schwimmen