Seite 6 Mittwoch, 8. Jnll ISA. Nr. 157. Das Uebel Prager Masaryk-Bahnhof. Der Unwille, der sich in den folgenden Zei­len Lust macht, ist durchaus nicht nur der des Schreibers, sondern ist Widerhall einer wenn auch nicht allgemeinen, so doch sehr umfassenden Empörung, die am verflossenen Samstag im Publikum des Masaryk  -Bahnhofes in Prag   laut wurde. Taufende Menschen standen, gingen, schoben und drängten sich in den Abendstunden dieses Samstags in den Gängen und in der Halle dieser alten Bude, deren Unzulänglichkeit aber von der Mißachtung des reisenden Publi­kums durch die Bahnverwaltung noch bei weitem Überboten wird. Was für jeden mittelgroßen modernen Bahnhof, also etwa auf allen reichs­deutschen Bahnhöfen, Selbstverständlichkeit ist, ist am Masaryk-Bahnhof ebenso selbstverständlich nicht vorhanden. Hunderte Menschen drängen sich da vor den abgesperrten Zugängen zu den Zügen und wissen nicht einmal, auf welchem Ge­leise ihr Zug steht oder stehen wird. Keine Tafel kündet, wann, wohin und auf welchem Geleise die Züge gehen und noch weniger natürlich, ob und welche Verspätung dieser oder jener Zug hat. Erst fünf Minuten vor Abgang des Zuges, den ich selber benützte, ging das Aviso auf dem be­treffenden Bahnsteig hoch! Und dann stürmten die wie wilde Tiere eingepferchten Menschen hin­aus, die Halle hindurch, zu dem in freien aufge­stellten Zug, auf den der Regen in Strömen niederging. Das will aber gar nichts besagen, denn während der ganzen Wartezeit waren die zukünftigen Passagiere schon fein eingerieselt wor­den das Hallendach weist nämlich eine bewun­dernswerte Durchlässigkeit auf! Ich hörte an ver­schiedenen Stellen laut auf diese Zustände schimp­fen, hörte auch, wie ein Deutscher, der anscheinend nicht den Vorzug genießt, tschechoslowakischer Staatsbürger zu sein, sich entrüstet darüber äußerte, daß nirgends erkenntlich sei, zu welchem Bahnsteig er zu drängen habe, daß er aber auch nirgends einen Portier oder irgendeinen anderen Beamten finden konnte. Ich glaube ihm das herzlich gern, denn ich selber fand erst nach eini­gem Suchen einen Portier in einem dunklen Winkel des dunklen Ganges  . Ich weiß nicht, wie derzeit die Bahnhöfe auf dem Balkan   aussehen und betreut werden. Aber tn meiner Vorstellung schauen sie so aus wie der Prager   Masaryk-Bahnhof. Dort gewinnt man durchaus den Eindruck, daß die Bahnverwaltung der Meinung sei, das Publikum sei für sie da, und nicht etwa die Bahn für das Publikum. Bei Fahrpreiserhöhungen berufen sich diese vorbildlichen Bahnverwalter immer auf die Ta­rife in anderen Staaten und besonders gern wei­sen sie auf die Reichsbahn hin. Gerade dort erwirbt man aber mit der Fahrkarte nicht nur das Recht, befördert zu werden, sondern genießt Ordnung, Reinlichkeit und die zum Reisen notwendige Aufmerksamkeit. Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß ein«iseunge- wohntes Mütterchen vom Land angesichts_ des Chaos auf dem Masaryk-Bahnhof alle Zustände bekommt und lieber zwanzig Kilometer zu Fuß läuft, als sich Verhältnissen auszusetzen, die sogar manchen Großstädter kopfscheu machen! Schließlich schlug am Samstag das Aerger- liche noch ins Komische um. Denn wer, er­müdet, verschwitzt, dann endlich doch in seinen Zug fand, der durfte zwar das Wasser ansehen und genießen, das endlos aus den Wolken stürzte, aber in den Toiletten der Zuge gib t eS keinen Tropfen Wasser von einem Handtuch oder gar von Seife, wie sie in jedem reichsdeut­schen Schnellzug selbstverständlich sind, gar nicht zu reden. Es wäre bedeutend besser, wenn die Bahn­verwaltung sich zunächst um diese Dinge küm­merte und dann erst die großartigen Re- präsentations- und Reklame werke auflegte, deren Lektüre gar keinen Trost geben und in ironischem Gegensatz zu den tatsächlichen Ver- Wtnissen stehen!' l. g. Schwerer Antounfall in Mau. Dienstag, den 7. d., gegen halb 6 Uhr früh ereignete sich in Eulau bei Bodenbach ei« schwe­rer Autounfall. Das dem Mietautobesitzer Schwarz in Turn bei Teplitz   gehörige, mit mer Personen besetzte Mietauto führ, aus Bodenbach kommend, in der Kurve nächst dem Arbeiterheim mit großer Wucht an einen Alleebaum an. Der Chauffeur Georg B ö n s ch und der Fleischer Wenzel Bradatsch erlitten derart schwere Ver­letzungen, daß sie mittelst Sanitätsauto ins Kran­kenhaus in Telsche» überführt werden mußten. Die zwei anderen Personen, eine Frau und ein Mann, wurden leicht verletzt und konnten mit einem anderen Auto die Weiterfahrt antreten. Bönsch dürfte außer Rippenbrüchen auch innere Verletzungen schwerer Natur erlitten haben. Die Verletzungen des Schwarz sind weniger schwer. SranaLenexplofion beim Scharfschießen. Ein Toter und drei Verletzte. Prag  , 7. Juli. Die Presse-Abteilung des Nationalverteidigungsministeriums teilt mit: Bei einer am 4. Juli in Plavecke Podhradie (Bezirk Malarky) abgehaltenen Scharfschieß­übung des Kurses für Truppenkörprrkomman- danten explodierte beim Laden eines Geschützes «in« 8-Zentimeter-Granat«, Modell 19. Hiebei wurden der Gefreite Josef H a« u 8 getötet und der Gefreite Josef SeveLek schwer verletzt, wäh­rend der Zugssührer Anton Robetek und der Soldat Josef Sobr leichte Verletzungen erlitten. Dom Blitz erschlage«. Mähr.-Ostrau, 5. Juli. Während des großen Gewitters, das am Samstag am Radhost- Dte rekMtzte und gevtzte Znsel der Wett. 9ifi9fM0 Htio SeHnfzueyt auf abronlano. 2>te etcntrn eine*«nenne Betfen ote getarnten 9emaNnnae*tfien. Grönland   ist daS größte geschlossene Landgebiet der Arktis  , die größte Insel, die es überhaupt auf der Erde gibt. 95 Prozent des Landes sind völlig mit Eis bedeckt. Grönland   trägt die größte Jn- landseismasse der gesamten Arktis  . Wenn wir an die Bewohner dieses Landes denken, so stellen wir uns ein Paar zum Schutz gegen die Kälte in dicke Pelze gehüllte Eskimos vor, die sich kümmerlich in dieser EiÄvüfte durchs Leben schlagen. Daß diese Auffassung keineswegs richtig ist, zeigt ein Artikel Aago Berthold Baslovs in der dänischen ZeitschriftBorden og Bi", der die grönländischen Verhältnisse genau studiert und auch ein Buch dar­über veröffeMlicht hat. Zunächst sind die Bewohner Grönlands   heute keineswegs mehr reinrassige Eskimos, sondern sind schon viel mit Europäern vermischt. In Grönland  herrscht auch durchaus kein ewiger bitterkalter Win­ter und ständige Dunkelheit. In den Küstengebieten im Süden des Landes gibt es ziemlich viel Bege- tation. Auch Bäume besonders Birken wachsen dort. Das Klima ist im Süden nur wenig rauher als in Norwegen  . Wenn man überlegt, daß der süd­lichste Punkt Grönlands  , Julianhaab, auf demselben Breitengrad liegt wie die norwegische Hauptstadt Oslo   nämlich auf dem 60., so kann man sich das sehr gut vorstellen. Wie steht es nun mit den Erwerbsmöglichkeiten der Grönländer aus? Da ist vor allem der Fisch- reichtum, der unerschöpflich ist. Und der Fischfang wird in den Küstengewässern nicht nur von Grön­ländern, sondern jetzt in ganz bedeutendem Umfange von englischen, französischen, aber auch deutschen Fahrzeugen ausgeübt. Die Bewohner Grönlands   be­vorzugen di« für sie viel bequemere und weniger gefahrvolle Fjordfischerei, die den ausländischen Fischereifahrzeugen verschlossen ist. Diese dürfen den grönländischen Schärengürtel nicht überschreiten. Der Reichtum der Fjorde, besonders in Dorschen, ist so groß, daß die Grönländer gar nicht nötig haben, diese sicheren Fangplätze zu verlassen. Allein"5,6 Millionen Kilo Dorsche sind im Jahre 1929 in den Fjorden gefangen worden. Dabei hat man nur di« bereits gereinigten Fische gewogen. Zu den Dorschmengen kommen auch noch die sehr beträcht­lichen Fangergebnisse an Heilbutten. Auch der grönländische Fischer beginnt immer mehr von leinen altertümlichen Kasacks und Fanggeräten obzukommen und sich moderner auÄzurüsten. Selbst Motorboote sind bei den Grönlandfischern keine Seltenheit mehr. Der in großem Umfange betriebene Fischfang hat de» Seehundfang jetzt fast völlig verdrängt, was in Anbetracht der Tatsache, daß die Seehunde infolge der Jagd, die man ständig auf sie gemacht hat, aus­zusterben drohten, sehr begrüßenswert ist. Den großen Fischreichtum, der besonders an der westgrönländischen Küste besteht, haben erst vor wenigen Jahren Fischer entdeckt, die von den Färöern herübergekommen waren. Auch hier sind vor allem Dorsch und Heilbutt in großen Mengen vertreten. Seither nehmen die Fischereifahrzeuge zum Fischfang, die von überall her die Davisstraße aufsuchen, von Jahr zu Jahr zu. Millionen sollen, solange der Fischfang in größerem Umfange betrieben wird, dort verdient worden sein. Eine englische Reederei schickt allein seit einigen Jahren in jedem Sommer Mei riesige Mutterschiffe, deren jedes neben der Besatzung mit 500 Fischern bemannt und mit den modernsten Fischereigeräten ausgestattet ist. Auf den Fischfang wird mit Motorbooten gegangen. Wie schon erwähnt, sind den Fischern von den Färöern zunächst die Eng­länder und jetzt bereits französische und deutsche  Fischereifahrzeuge gefolgt. Die Fischer von den Färöern, die die eigentlichen Entdecker dieses Fisch­reichtums sind, kehren regelmäßig an die grönländische Küste zurück und ihre Zahl nimmt alljährlich zu. Außer von der Fischerei ernährt sich die grön- ländische Bevölkerung von der S cha fz u ch t, die sich im Laufe der kaum 25 Jahre, in denen sie in Grön­ land   betrieben wird, sehr gut entwickelt hat. Große Reichtümer an Kohle und wertvollen Metallen schlummern noch im Boden.des Landes und wenn man. sie eines Tages systematisch auszu beuten beginnt, so werden viele Menschen dabei ihr Brot verdienen und große Summen in das Land fließen. Auch P o r z e l l a n e r d e hat man gefunden. Der Kryolichbruch von Jvigtut liefert außer­ordentlich große Erträge. K r h o I i t h ist ein Miperal, das zur Herstellung von Soda, Aluminium und Milchglas dient. Die Gesellschaft, die den Kryo- lith auswertet, hat für die Konzession an den däni­schen Staat, unter dessen Oberhoheit Grönland   steht, Abgaben zu leisten, die so groß sind, daß die gesamten Berwaltungskostcn Grönlands   davon bestritten wer­den können. Richard Zager. tMMMMMMMMMMlMMMMMMMMWWWWMMMWWWWWWVM* tete, traf der Blitz auch eine dreiköpfige Militär­patrouille. Ein Soldat des Jnf.-Reg. Nr. 8 wurde dabei getötet. Einige in der Nähe stehenden Zivilpersonen wurde» betäubt, einer davon schwer verletzt. Miet. 7. Juli. SamStag gegen Abend wurde der auf einem Felde arbeitende WirtschastSgebilfe Wenzel Fröhlich von einem Gewitter überrascht. Ein Blitz traf Fröhlich und tötete ihn sowie die beiden Pferde auf der Stelle. 200 Todesopfer des Unabhängig- keitstagos. New Ssork, 5. Juli.  (Reuter.) Die Feier des amerikanischen   Unabhängigkeitstages hat an 200 Todesopfer gefordert. Biele davon fanden bei Feuerwerken den Tod. Der größte Teil der Todesopfer wurde durch Motorfahrzeugzusam- menstäße verursacht. Einige Leute sind auch er­trunken. Mng-enskataftrophe«. Luzern  (Kalifornien  ), 6. Juli.  (Reuter.) Ein Flugzeug, in welchem sich das Publikum der Lufttaufe" unterziehen wollte, stürzte ab, wobei sechs Personen getötet wurden. * Paris  , 6. Juli. In H i r s o»(Nordostfrank­reich) stürzte bei Flugveranstaltungen ein Groß­flugzeug über der Zuschauermenge ab. Nach den bisherigen Meldungen wurden sechs Perfonen getötet und zehn schwer verletzt. Das Unglück er­eignete sich infolge Schnelligkeitsabnahme, wobei das Flugzeug noch eine Telegraphenstange streifte. Der Pilot des Großflugzeuges wurde verhaftet, da sich herausstellte, daß er keine amtliche Bewilligung zur Lenkung eines Flugzeuges hatte. Von einem Lastauto getötet. Die 56jährige Marie F i l i p p in Radnitz bei Pilsen   wurde beim Ueberqueren der Straße von einem Last­auto erfaßt und kam mit dem Kopfe direkt vor das Rad zu liegen. Die Frau wurde acht Meter weft mitgeschleift und blieb mit zertrümmertem Kopf tot liegen. Der Chauffeur fuhr nach dem Unglück schleunigst davon. Er wurde jedoch in der Person des Jaroslaus Perlik aus Aujezd bei Rokytzan   festgestellt, verhaftet und dem KreiS- gericht Pilsen   eingeliefert. Doppelselbstmord. Ausflügler fanden unweit der Gemeinde Seloutek bei Proßnitz   die Leichen eines Mannes und einer Frau und verständigten die Gendarmerie. Diese stellte gemeinsamen Selbstmord fest; beide Leichen hielten Revolver in der Hand. Der Mann ist der aus Rakonitz  stammende 20jährige Pravomysl H o l y, Schlosser die Frau die lOjcchrige Zahntechnikerin R o j 1 k aus Rakonitz  . Die Ursache des Selbstmordes ist unbekannt. Spionage gefahrlos. General Ferris be- schried gestern in der französischen   Akademie der Wissenschaften eine neue Erfindung des franzö­ sischen   Ingenieurs Belin, die ein« sichere tele­graphische und radiotelegraphische Uebermittlung geheimer Militärplän« ermöglicht. Für fremde Personen sind die übertragenen Depeschen un ­verständlich, wenn ihnen nicht vorher der Schlüssel bekanntgegeben wurde. Der Apparat ist so eingerichtet, daß gleichzeitig zwei Pläne tele­graphiert werden können. Freche Provokation der Hakenkreuzler. Eine Gruppe tschechischer Arbeiter und deren Angehörige verbrachten seit Wochen regelmäßig ihre Sonntag« gegenüber der Sandbank in Z i r k o w i tz, am linken Ufer der Elbe  . Sie batten dort ihre Zelte aufgcschlaaen und ver­lebten die freien Stunden mit Baden, sangen Lieder zur Mandoline und kein Mensch nahm daran Anstand. Am letzten Sonntag nachmittags zog nun ein Trupp von 40 bis 50 ausgerüsteter deutscher Braunhemden, GruppeVolkssport", provokatorisch deutsche   Hakenkreuzlerlieder sin­gend, auf und machten bei den Tschechen   Halt. Das Halten gab den Tschechen   Ursache zu Gegen­maßnahmen und so stellten auch sie sich rasch oben auf und in ein paar Minute» war ein Handgemenge fertig. Während des Kampfes kam noch ein weiterer Trupp von 50 bis 60 Braun­hemden unter Anführung einesKommandie- rercken" zur Verstärkung der erste» Gruppe hcranmarschiert. Die Badenden auf der rechten Elbeseitc sahen dem Treiben am linken Ufer zu. hörten jedoch nur immer den tschechischen Ruf Hanba", mit dem die Tschechen ihrer Ent­rüstung über den grundlosen Ueberfall Ausdruck verliehen. Nach einem fünfzehn Minuten wäh­renden Kampfe ertönte bei den Hakenkreuzler» durch den Mund des Kommandoführenden der RufHalt! Reche!" und kurz daraufRechts schaut", worauf der Ara der Hakenkreuzler in der Richtung gegen Salefel zurückmarschierte. Eine derartrge lausbübische Provokation wird gewiß von jedem vernünftigen Deutschen   nur verurteilt werden und wir hoffen, daß diese Aktion" der Hakenkreuzler nicht zu nationalisti­schen Gegenmaßnahmen führt, unter denen nur wieder Unschuldige leiden würden. Di« beide« amerikanischen   Weltrekordflie­ger Post und Gatty hielten am Montag einen geradezu triumphalen Einzug in der Bundes­hauptstadt Washington  . Die Flieger wurden vom Präsidenten empfangen um zum Frühstück eingeladen. .Räuberischer Ueberfall am Leitmeritzer Stadtplatz. An: letzten Samstag, nachts, gegen halb 11 Uhr, wurden am Leitmeritzer Stadtplatz zwei dort aus einer Kinovorstellung kommende Frauen von einem hinter ihnen herkommenden Manne angefallen, der mit bem Zurufe:Geld her oder ich schneide dir den Hals durch!" der einen Frau das von ihr unter dem Arm getragene Handtäschchen zu entreißen versuchte. Bon einem durch die Hilferufe der Ueberfallenen aufmerksam gemachten Unteroffizier und dem am Stadtplatz diensthaltenden Wachmann wurde der Mann fest­genommen und als der 30 Jahre alte, bereits wiederholt abgestrafte Josef Mader   erkannt, der erst vor kurzem aus der Zwangsarbeitsanstalt entlassen worden war. Bei der Polizei hatte Ma­der dann zugegeben, das er es mit seiner Drohung wirklich ernst meinte. Er hatte auch tatsäch­lich in der linken Hosentasche ein Rasiermesser bei sich, dessen Futteral er in der Hosentasche verwahrt hatte. Infolge des raschen Einschreitens deS Unteroffiziers und des städtische« Polizeiwach- Vom Prager Rundfunk Empfehlenswertes au<s den Programmen. Mittwoch. Prag  : 11.30: Schallplatte«, 17.10: Schallplatien, 18.25: Deutsche   Sendung: Arbeitersendung Dr. Walter Lustig.Prag  : Notwendige Arbeiter­kritik an Film und Theater, 19.05: Russische   Duette, 21: Kammermusik, 21.30: Violinkonzert. Brün«: 13.20: MittagÄonzert, 18.25: Deutsch  « Sen- düng: Arbeiterserwung. Urbach  : Negerlieder, 21: Kammermusik. Mährisch-Ostrau: 11.30: Schall­platte«, 18.25: Schallplatte«. Berlin  : 14: Russische  Volksmusik, 21.35: Sinfoniekonzert. Frankfurt: 21.15: Amerika  ». Komponisten  . Hamburg  : 20: 100 Millionen durchbrechen di« Mauer, Querschnitt durch das moderne China   Königsberg  : 19.30: La Traviata  , Oper von Verdi. Leipzig: 14.30: Di« Reise nach Amerika  , Hörspiel. München: 19.30: Chorgvsang. Donnerstag. Prag  : 11.30: Schallplatte«, 14:30: Nachmittags- konzert, 17.10: Schallplatten, 18.25: Deutsch  « Sendung: Schmidt-Prag  : Gärungslose Frücht«, verwerlung, 19.20: Musik der Nationalgarde, 20.10: Hl. außerord«ntl. Sinfoniekonzert. Brünn  : 11.30: Schallplatte«, 17.00: Schallplatte«, 18.25: Deut- sch« Sendung: Der Kampf der Generationen von Prof. Dr. Zeisel.' Mähr.-Ostrau: 12.30: Mit» tagskonzert, 17.00: Schallplatte«. Preßburg  : 14.30: Nachmittagskonzert, 1825: Schallplatte«. Berlin  : 14.00: Berühmt« Künstler spielen Johann Strauß  , 20:00: Kammermusik. Frankfurt: 12.00: Wagncrkonzert, 20:40: Renaissance-, Barock-, Rokoko- Hörwerk. Hamburg: 21.00: Kuban-Kosakenchor. Leipzig  : 16.20: Hugo Wolf  -Liederstund«, 17.20r Zither-Solisten-Trios. Men: 15.20: Wiener Frauen-Sinfonieorchcster, 19.30: Troubadour, Oper von Verdi, 20:00: Orchesterkonzert. mannes kamen dre beiden Frauen mit dem bloßen Schrecken davon. Dir Ergebnisse der Bolkszählnng in England und Wales vom 26. April d. I. weisen folgende provisorische Ergebnisse auf: 39,937.931 Personen, hievon rund 19 Millionen Männer. Die Zahl der Bevölkerung hat sich vom Stande der letzten Zäh­lung im Jahre 1921 nm 2,061.232 oder nm 5.44 Prozent erhöht. Bei der Volkszählung wurde fest­gestellt, daß auf eine Ouadratmeile in England und in Wales   685 Einwohner entfallen. Dies bedeutet mit Ausnahme Belgiens   die dichteste Bevöl­kerung auf der Erde überhaupt und einen englischen Rekord. General Nobile wird nach einer Moskauer  Meldung an Bord des Eisbrecher-Malygin" an der Reife in die Arktis  , die von der fowjetrusfischen Gesellschaft.^Jnturist" nach Franz-Josephsland geplant ist, teilnehmen. Nobile glaubt ausfindig machen zu können, ob sich Amundsen und di« Gruppe des Ingenieurs Alessandri noch am Leben, bezw. auf dem Cap Flora befinden. Di« Pariser   Polizei verhaftete den internatio­nalen Betrüger Casey, der im Jahre 1922 aus dem australischen Gefängnis in Sydney   geflohen war. Casey suchte sich seine Opfer hauptsächlich unter den angelsächsischen Millionären aus, die er nach vorläufigen Schätzungen insgesamt um un« gefähr 20 Millionen Francs gebracht hat. Unter seinen Opfern befindet sich auch der reiche britisch« Industrielle Boardman, den Casey im vorigen Jahre in Lugano   um 2.5 Millionen Francs betro- gen hat. MS Boardman im vorigen Jahre erfuhr, daß er um einen großen Geldbetrag geprellt wurde, erlag er einem Herzschlag. Heuschreckenplage. In der Nähe von Perugia  und in einigen Gemeinden der Provinz Florenz sind millionenstarke Heuschreckenschwärme ausgetre­ten, die an den Kulturen verheernden Schaden an» richten. Der Kampf gegen die Heuschreckenplage hat elbst unter Anwendung von Gas noch keine merk­liche Abhilfe gebracht. Nach Zeitungsberichten sind die Straßen der heimgesuchten Landstrecken ständig mit Heuschrecken überdeckt, so daß Automobile der Sicherheit halber die Fahrt verlangsamen müssen. Schülerselbstm orde. In Göttingen   wurde DirnStag früh auf einer Bank in der Nähe des Jahn-SpielplatzeS ein Oberprimaner tot aufgefun­den. Er hatte sich mit einem Gewehr einen Schuß in die Schläfe beigebracht. Am Abend vorher hatte ich ebenfalls in Göttingen   in der Wohnung seines Großvaters ein ILjähriger Schüler erschossen. Er war von seinem Großvater wegen schlechter Schul­arbeiten getadelt worden, worauf er sich in ein Ne­benzimmer einschloß und sich mit einem Revolver erschoß. Großfener in Preßburg  . In der Nach: zum Sonntag gegen 1 Uhr brach im Magazin der Mu­nition-- und Metallwarenfabrik in Preßburg   ein Brand aus, der sich infolge des herrschenden Win­des sehr rasch ausbreitete, so daß die Feuerwehren ihre Tätigkeit ans die Lokalisierung des Brandes beschränken mußten. Auf dem Brandplatze erschie­nen die lokalen Feuerwehren und jene ans den um­liegenden Ortschaften sowie Polizei zu Fuß und zu Pferde, Militär und eine Uniersuchungskommission. Infolge Wassermangels mußte der Teich ausgelas- en werden, dessen Wasser zur Löschung des Bran­des benützt wurde. Das ganze Magazin mit den darin lagernden Vorräten sowie die Kanzleieinrich­tungen verbrannten. Der Schaden beträgt acht bis zehn Millionen Kronen. Der Hauptbrandherd wurde von der Feuerwehr im Verein mit dem Militärauf­gebot erst Sonntag um 9 Uhr ftüh gelöscht. Die Brandursache wird noch untersucht, wahrscheinlich entstand der Brand infolge Kurzschlusses. Neue Spitäler in Stockholm  . Die Stadt Stockholm hat für den Bau einer Anzahl neuer SpitAer di« Dumm« von einer halben Milliarde K6 budgetiert. Das größte davon wird im Rordteil der Stadt errichtet und wird 1200 Bette» umfassen.