Seite 6Mittwoch, 8. Jnll ISA.Nr. 157.Das Uebel Prager Masaryk-Bahnhof.Der Unwille, der sich in den folgenden Zeilen Lust macht, ist durchaus nicht nur der desSchreibers, sondern ist Widerhall einer wennauch nicht allgemeinen, so doch sehr umfassendenEmpörung, die am verflossenen Samstag imPublikum des Masaryk-Bahnhofes in Prag lautwurde. Taufende Menschen standen, gingen,schoben und drängten sich in den Abendstundendieses Samstags in den Gängen und in derHalle dieser alten Bude, deren Unzulänglichkeitaber von der Mißachtung des reisenden Publikums durch die Bahnverwaltung noch bei weitemÜberboten wird. Was für jeden mittelgroßenmodernen Bahnhof, also etwa auf allen reichsdeutschen Bahnhöfen, Selbstverständlichkeit ist, istam Masaryk-Bahnhof ebenso selbstverständlichnicht vorhanden. Hunderte Menschen drängensich da vor den abgesperrten Zugängen zu denZügen und wissen nicht einmal, auf welchem Geleise ihr Zug steht oder stehen wird. Keine Tafelkündet, wann, wohin und auf welchem Geleisedie Züge gehen und noch weniger natürlich, obund welche Verspätung dieser oder jener Zug hat.Erst fünf Minuten vor Abgang des Zuges, denich selber benützte, ging das Aviso auf dem betreffenden Bahnsteig hoch! Und dann stürmtendie wie wilde Tiere eingepferchten Menschen hinaus, die Halle hindurch, zu dem in freien aufgestellten Zug, auf den der Regen in Strömenniederging. Das will aber gar nichts besagen,denn während der ganzen Wartezeit waren diezukünftigen Passagiere schon fein eingerieselt worden— das Hallendach weist nämlich eine bewundernswerte Durchlässigkeit auf! Ich hörte an verschiedenen Stellen laut auf diese Zustände schimpfen, hörte auch, wie ein Deutscher, der anscheinendnicht den Vorzug genießt, tschechoslowakischerStaatsbürger zu sein, sich entrüstet darüberäußerte, daß nirgends erkenntlich sei, zu welchemBahnsteig er zu drängen habe, daß er aber auchnirgends einen Portier oder irgendeinen anderenBeamten finden konnte. Ich glaube ihm dasherzlich gern, denn ich selber fand erst nach einigem Suchen einen Portier in einem dunklenWinkel des dunklen Ganges.Ich weiß nicht, wie derzeit die Bahnhöfe aufdem Balkan aussehen und betreut werden. Abertn meiner Vorstellung schauen sie so aus wie derPrager Masaryk-Bahnhof. Dort gewinnt mandurchaus den Eindruck, daß die Bahnverwaltungder Meinung sei, das Publikum sei für sie da,und nicht etwa die Bahn für das Publikum. BeiFahrpreiserhöhungen berufen sich diesevorbildlichen Bahnverwalter immer auf die Tarife in anderen Staaten und besonders gern weisen sie auf die Reichsbahn hin. Gerade dorterwirbt man aber mit der Fahrkarte nicht nurdas Recht, befördert zu werden, sondern genießtOrdnung, Reinlichkeit und die zumReisen notwendige Aufmerksamkeit. Ichkann mir sehr gut vorstellen, daß ein«iseunge-wohntes Mütterchen vom Land angesichts_ desChaos auf dem Masaryk-Bahnhof alle Zuständebekommt und lieber zwanzig Kilometerzu Fuß läuft, als sich Verhältnissen auszusetzen,die sogar manchen Großstädter kopfscheu machen!Schließlich schlug am Samstag das Aerger-liche noch ins Komische um. Denn wer, ermüdet, verschwitzt, dann endlich doch in seinenZug fand, der durfte zwar das Wasser ansehenund genießen, das endlos aus den Wolken stürzte,aber in den Toiletten der Zuge gib t eS keinenTropfen Wasser— von einem Handtuchoder gar von Seife, wie sie in jedem reichsdeutschen Schnellzug selbstverständlich sind, gar nichtzu reden.Es wäre bedeutend besser, wenn die Bahnverwaltung sich zunächst um diese Dinge kümmerte und dann erst die großartigen Re-präsentations- und Reklame werkeauflegte, deren Lektüre gar keinen Trost geben undin ironischem Gegensatz zu den tatsächlichen Ver-Wtnissen stehen!' l. g.Schwerer Antounfall in Mau.Dienstag, den 7. d., gegen halb 6 Uhr frühereignete sich in Eulau bei Bodenbach ei« schwerer Autounfall. Das dem MietautobesitzerSchwarz in Turn bei Teplitz gehörige, mit merPersonen besetzte Mietauto führ, aus Bodenbachkommend, in der Kurve nächst dem Arbeiterheimmit großer Wucht an einen Alleebaum an. DerChauffeur Georg B ö n s ch und der FleischerWenzel Bradatsch erlitten derart schwere Verletzungen, daß sie mittelst Sanitätsauto ins Krankenhaus in Telsche» überführt werden mußten.Die zwei anderen Personen, eine Frau und einMann, wurden leicht verletzt und konnten miteinem anderen Auto die Weiterfahrt antreten.Bönsch dürfte außer Rippenbrüchen auch innereVerletzungen schwerer Natur erlitten haben. DieVerletzungen des Schwarz sind weniger schwer.SranaLenexplofion beim Scharfschießen.Ein Toter und drei Verletzte.Prag, 7. Juli. Die Presse-Abteilung desNationalverteidigungsministeriums teilt mit:Bei einer am 4. Juli in Plavecke Podhradie(Bezirk Malarky) abgehaltenen Scharfschießübung des Kurses für Truppenkörprrkomman-danten explodierte beim Laden eines Geschützes«in« 8-Zentimeter-Granat«, Modell 19. Hiebeiwurden der Gefreite Josef H a« u 8 getötet undder Gefreite Josef SeveLek schwer verletzt, während der Zugssührer Anton Robetek und derSoldat Josef Sobr leichte Verletzungen erlitten.Dom Blitz erschlage«.Mähr.-Ostrau, 5. Juli. Während des großenGewitters, das am Samstag am Radhost wü-Dte rekMtzte und gevtzte Znsel der Wett.9ifi9fM0 Htio SeHnfzueyt auf abronlano.— 2>te etcntrn eine*«nenneBetfen ote getarnten 9emaNnnae*tfien.Grönland ist daS größte geschlossene Landgebietder Arktis, die größte Insel, die es überhaupt aufder Erde gibt. 95 Prozent des Landes sind völligmit Eis bedeckt. Grönland trägt die größte Jn-landseismasse der gesamten Arktis. Wenn wir andie Bewohner dieses Landes denken, so stellen wiruns ein Paar zum Schutz gegen die Kälte in dickePelze gehüllte Eskimos vor, die sich kümmerlich indieser EiÄvüfte durchs Leben schlagen.Daß diese Auffassung keineswegs richtig ist, zeigtein Artikel Aago Berthold Baslovs in der dänischenZeitschrift„Borden og Bi", der die grönländischenVerhältnisse genau studiert und auch ein Buch darüber veröffeMlicht hat.Zunächst sind die Bewohner Grönlands heutekeineswegs mehr reinrassige Eskimos, sondern sindschon viel mit Europäern vermischt. In Grönlandherrscht auch durchaus kein ewiger bitterkalter Winter und ständige Dunkelheit. In den Küstengebietenim Süden des Landes gibt es ziemlich viel Bege-tation. Auch Bäume— besonders Birken wachsendort. Das Klima ist im Süden nur wenig rauherals in Norwegen. Wenn man überlegt, daß der südlichste Punkt Grönlands, Julianhaab, auf demselbenBreitengrad liegt wie die norwegische HauptstadtOslo— nämlich auf dem 60.—, so kann man sichdas sehr gut vorstellen.Wie steht es nun mit den Erwerbsmöglichkeitender Grönländer aus? Da ist vor allem der Fisch-reichtum, der unerschöpflich ist. Und der Fischfangwird in den Küstengewässern nicht nur von Grönländern, sondern jetzt in ganz bedeutendem Umfangevon englischen, französischen, aber auch deutschenFahrzeugen ausgeübt. Die Bewohner Grönlands bevorzugen di« für sie viel bequemere und wenigergefahrvolle Fjordfischerei, die den ausländischenFischereifahrzeugen verschlossen ist. Diese dürfen dengrönländischen Schärengürtel nicht überschreiten. DerReichtum der Fjorde, besonders in Dorschen, ist sogroß, daß die Grönländer gar nicht nötig haben,diese sicheren Fangplätze zu verlassen. Allein"5,6Millionen Kilo Dorsche sind im Jahre 1929in den Fjorden gefangen worden. Dabei hat mannur di« bereits gereinigten Fische gewogen. Zu denDorschmengen kommen auch noch die sehr beträchtlichen Fangergebnisse an Heilbutten.— Auch dergrönländische Fischer beginnt immer mehr von leinenaltertümlichen Kasacks und Fanggeräten obzukommenund sich moderner auÄzurüsten. Selbst Motorbootesind bei den Grönlandfischern keine Seltenheit mehr.— Der in großem Umfange betriebene Fischfang hatde» Seehundfang jetzt fast völlig verdrängt, was inAnbetracht der Tatsache, daß die Seehunde infolgeder Jagd, die man ständig auf sie gemacht hat, auszusterben drohten, sehr begrüßenswert ist.Den großen Fischreichtum, der besonders an derwestgrönländischen Küste besteht, haben erst vorwenigen Jahren Fischer entdeckt, die von den Färöernherübergekommen waren. Auch hier sind vor allemDorsch und Heilbutt in großen Mengen vertreten.Seither nehmen die Fischereifahrzeuge zum Fischfang,die von überall her die Davisstraße aufsuchen, vonJahr zu Jahr zu. Millionen sollen, solange derFischfang in größerem Umfange betrieben wird, dortverdient worden sein. Eine englische Reederei schicktallein seit einigen Jahren in jedem Sommer Meiriesige Mutterschiffe, deren jedes neben der Besatzungmit 500 Fischern bemannt und mit den modernstenFischereigeräten ausgestattet ist. Auf den Fischfangwird mit Motorbooten gegangen. Wie schon erwähnt,sind den Fischern von den Färöern zunächst die Engländer und jetzt bereits französische und deutscheFischereifahrzeuge gefolgt. Die Fischer von denFäröern, die die eigentlichen Entdecker dieses Fischreichtums sind, kehren regelmäßig an die grönländischeKüste zurück und ihre Zahl nimmt alljährlich zu.Außer von der Fischerei ernährt sich die grön-ländische Bevölkerung von der S cha fz u ch t, die sichim Laufe der kaum 25 Jahre, in denen sie in Grönland betrieben wird, sehr gut entwickelt hat.Große Reichtümer an Kohle und wertvollenMetallen schlummern noch im Boden.des Landesund wenn man. sie eines Tages systematisch auszubeuten beginnt, so werden viele Menschen dabei ihrBrot verdienen und große Summen in das Landfließen. Auch P o r z e l l a n e r d e hat man gefunden.Der Kryolichbruch von Jvigtut liefert außerordentlich große Erträge. K r h o I i t h ist einMiperal, das zur Herstellung von Soda, Aluminiumund Milchglas dient. Die Gesellschaft, die den Kryo-lith auswertet, hat für die Konzession an den dänischen Staat, unter dessen Oberhoheit Grönland steht,Abgaben zu leisten, die so groß sind, daß die gesamtenBerwaltungskostcn Grönlands davon bestritten werden können. Richard Zager.tMMMMMMMMMMlMMMMMMMMWWWWMMMWWWWWWVM*tete, traf der Blitz auch eine dreiköpfige Militärpatrouille. Ein Soldat des Jnf.-Reg. Nr. 8wurde dabei getötet. Einige in der Nähe stehendenZivilpersonen wurde» betäubt, einer davon schwerverletzt.Miet. 7. Juli. SamStag gegen Abend wurdeder auf einem Felde arbeitende WirtschastSgebilfeWenzel Fröhlich von einem Gewitter überrascht.Ein Blitz traf Fröhlich und tötete ihn sowie diebeiden Pferde auf der Stelle.200 Todesopfer des Unabhängig-keitstagos.New Ssork, 5. Juli.(Reuter.) Die Feier desamerikanischen Unabhängigkeitstages hat an 200Todesopfer gefordert. Biele davon fanden beiFeuerwerken den Tod. Der größte Teil derTodesopfer wurde durch Motorfahrzeugzusam-menstäße verursacht. Einige Leute sind auch ertrunken.Mng-enskataftrophe«.Luzern(Kalifornien), 6. Juli.(Reuter.) EinFlugzeug, in welchem sich das Publikum der„Lufttaufe" unterziehen wollte, stürzte ab, wobeisechs Personen getötet wurden.*Paris, 6. Juli. In H i r s o»(Nordostfrankreich) stürzte bei Flugveranstaltungen ein Großflugzeug über der Zuschauermenge ab. Nach denbisherigen Meldungen wurden sechs Perfonengetötet und zehn schwer verletzt. Das Unglück ereignete sich infolge Schnelligkeitsabnahme, wobeidas Flugzeug noch eine Telegraphenstange streifte.Der Pilot des Großflugzeuges wurde verhaftet,da sich herausstellte, daß er keine amtlicheBewilligung zur Lenkung eines Flugzeugeshatte.Von einem Lastauto getötet. Die 56jährigeMarie F i l i p p in Radnitz bei Pilsen wurdebeim Ueberqueren der Straße von einem Lastauto erfaßt und kam mit dem Kopfe direkt vordas Rad zu liegen. Die Frau wurde acht Meterweft mitgeschleift und blieb mit zertrümmertemKopf tot liegen. Der Chauffeur fuhr nach demUnglück schleunigst davon. Er wurde jedoch inder Person des Jaroslaus Perlik aus Aujezd beiRokytzan festgestellt, verhaftet und dem KreiS-gericht Pilsen eingeliefert.Doppelselbstmord. Ausflügler fanden unweitder Gemeinde Seloutek bei Proßnitz die Leicheneines Mannes und einer Frau und verständigtendie Gendarmerie. Diese stellte gemeinsamenSelbstmord fest; beide Leichen hielten Revolverin der Hand. Der Mann ist der aus Rakonitzstammende 20jährige Pravomysl H o l y, Schlosserdie Frau die lOjcchrige Zahntechnikerin R o j 1 kaus Rakonitz. Die Ursache des Selbstmordes istunbekannt.Spionage gefahrlos. General Ferris be-schried gestern in der französischen Akademie derWissenschaften eine neue Erfindung des französischen Ingenieurs Belin, die ein« sichere telegraphische und radiotelegraphische Uebermittlunggeheimer Militärplän« ermöglicht. Für fremdePersonen sind die übertragenen Depeschen un verständlich, wenn ihnen nicht vorher derSchlüssel bekanntgegeben wurde. Der Apparat istso eingerichtet, daß gleichzeitig zwei Pläne telegraphiert werden können.Freche Provokation der Hakenkreuzler.Eine Gruppe tschechischer Arbeiter und derenAngehörige verbrachten seit Wochen regelmäßigihre Sonntag« gegenüber der Sandbank inZ i r k o w i tz, am linken Ufer der Elbe. Siebatten dort ihre Zelte aufgcschlaaen und verlebten die freien Stunden mit Baden, sangenLieder zur Mandoline und kein Mensch nahmdaran Anstand. Am letzten Sonntag nachmittagszog nun ein Trupp von 40 bis 50 ausgerüsteterdeutscher Braunhemden, Gruppe„Volkssport",provokatorisch deutsche Hakenkreuzlerlieder singend, auf und machten bei den Tschechen Halt.Das Halten gab den Tschechen Ursache zu Gegenmaßnahmen und so stellten auch sie sich raschoben auf und in ein paar Minute» war einHandgemenge fertig. Während des Kampfes kamnoch ein weiterer Trupp von 50 bis 60 Braunhemden unter Anführung eines„Kommandie-rercken" zur Verstärkung der erste» Gruppehcranmarschiert. Die Badenden auf der rechtenElbeseitc sahen dem Treiben am linken Ufer zu.hörten jedoch nur immer den tschechischen Ruf„Hanba", mit dem die Tschechen ihrer Entrüstung über den grundlosen Ueberfall Ausdruckverliehen. Nach einem fünfzehn Minuten währenden Kampfe ertönte bei den Hakenkreuzler»durch den Mund des Kommandoführenden derRuf„Halt! Reche!" und kurz darauf„Rechtsschaut", worauf der Ara der Hakenkreuzler inder Richtung gegen Salefel zurückmarschierte.Eine derartrge lausbübische Provokation wirdgewiß von jedem vernünftigen Deutschen nurverurteilt werden und wir hoffen, daß diese„Aktion" der Hakenkreuzler nicht zu nationalistischen Gegenmaßnahmen führt, unter denen nurwieder Unschuldige leiden würden.Di« beide« amerikanischen Weltrekordflieger Post und Gatty hielten am Montag einengeradezu triumphalen Einzug in der Bundeshauptstadt Washington. Die Flieger wurdenvom Präsidenten empfangen um zum Frühstückeingeladen..Räuberischer Ueberfall am LeitmeritzerStadtplatz. An: letzten Samstag, nachts, gegenhalb 11 Uhr, wurden am Leitmeritzer Stadtplatzzwei dort aus einer Kinovorstellung kommendeFrauen von einem hinter ihnen herkommendenManne angefallen, der mit bem Zurufe:„Geldher oder ich schneide dir den Hals durch!" dereinen Frau das von ihr unter dem Arm getrageneHandtäschchen zu entreißen versuchte. Bon einemdurch die Hilferufe der Ueberfallenen aufmerksamgemachten Unteroffizier und dem am Stadtplatzdiensthaltenden Wachmann wurde der Mann festgenommen und als der 30 Jahre alte, bereitswiederholt abgestrafte Josef Mader erkannt, dererst vor kurzem aus der Zwangsarbeitsanstaltentlassen worden war. Bei der Polizei hatte Mader dann zugegeben, das er es mit seiner Drohungwirklich ernst meinte. Er hatte auch tatsächlich in der linken Hosentasche ein Rasiermesser beisich, dessen Futteral er in der Hosentasche verwahrthatte. Infolge des raschen Einschreitens deSUnteroffiziers und des städtische« Polizeiwach-Vom Prager RundfunkEmpfehlenswertes au<s den Programmen.Mittwoch.Prag: 11.30: Schallplatte«, 17.10: Schallplatien,18.25: Deutsche Sendung: ArbeitersendungDr. Walter Lustig.Prag: Notwendige Arbeiterkritik an Film und Theater, 19.05: Russische Duette,21: Kammermusik, 21.30: Violinkonzert.— Brün«:13.20: MittagÄonzert, 18.25: Deutsch« Sen-düng: Arbeiterserwung. Urbach: Negerlieder, 21:Kammermusik.— Mährisch-Ostrau: 11.30: Schallplatte«, 18.25: Schallplatte«.— Berlin: 14: RussischeVolksmusik, 21.35: Sinfoniekonzert.— Frankfurt:21.15: Amerika». Komponisten.— Hamburg: 20:100 Millionen durchbrechen di« Mauer, Querschnittdurch das moderne China— Königsberg: 19.30: LaTraviata, Oper von Verdi.— Leipzig: 14.30: Di«Reise nach Amerika, Hörspiel.— München: 19.30:Chorgvsang.Donnerstag.Prag: 11.30: Schallplatte«, 14:30: Nachmittags-konzert, 17.10: Schallplatten, 18.25: Deutsch«Sendung: Schmidt-Prag: Gärungslose Frücht«,verwerlung, 19.20: Musik der Nationalgarde, 20.10:Hl. außerord«ntl. Sinfoniekonzert.— Brünn: 11.30:Schallplatte«, 17.00: Schallplatte«, 18.25: Deut-sch« Sendung: Der Kampf der Generationenvon Prof. Dr. Zeisel.'— Mähr.-Ostrau: 12.30: Mit»tagskonzert, 17.00: Schallplatte«.— Preßburg:14.30: Nachmittagskonzert, 1825: Schallplatte«.Berlin: 14.00: Berühmt« Künstler spielen JohannStrauß, 20:00: Kammermusik.— Frankfurt: 12.00:Wagncrkonzert, 20:40: Renaissance-, Barock-, Rokoko-Hörwerk.— Hamburg: 21.00: Kuban-Kosakenchor.—Leipzig: 16.20: Hugo Wolf-Liederstund«, 17.20rZither-Solisten-Trios.— Men: 15.20: WienerFrauen-Sinfonieorchcster, 19.30: Troubadour, Opervon Verdi, 20:00: Orchesterkonzert.mannes kamen dre beiden Frauen mit dem bloßenSchrecken davon.Dir Ergebnisse der Bolkszählnng in Englandund Wales vom 26. April d. I. weisen folgendeprovisorische Ergebnisse auf: 39,937.931 Personen,hievon rund 19 Millionen Männer. Die Zahl derBevölkerung hat sich vom Stande der letzten Zählung im Jahre 1921 nm 2,061.232 oder nm 5.44Prozent erhöht. Bei der Volkszählung wurde festgestellt, daß auf eine Ouadratmeile in England undin Wales 685 Einwohner entfallen. Dies bedeutet— mit Ausnahme Belgiens— die dichteste Bevölkerung auf der Erde überhaupt und einen englischenRekord.•General Nobile wird nach einer MoskauerMeldung an Bord des Eisbrecher-„Malygin" ander Reife in die Arktis, die von der fowjetrusfischenGesellschaft.^Jnturist" nach Franz-Josephslandgeplant ist, teilnehmen. Nobile glaubt ausfindigmachen zu können, ob sich Amundsen und di«Gruppe des Ingenieurs Alessandri noch am Leben,bezw. auf dem Cap Flora befinden.Di« Pariser Polizei verhaftete den internationalen Betrüger Casey, der im Jahre 1922 ausdem australischen Gefängnis in Sydney geflohenwar. Casey suchte sich seine Opfer hauptsächlichunter den angelsächsischen Millionären aus, die ernach vorläufigen Schätzungen insgesamt um un«gefähr 20 Millionen Francs gebracht hat. Unterseinen Opfern befindet sich auch der reiche britisch«Industrielle Boardman, den Casey im vorigenJahre in Lugano um 2.5 Millionen Francs betro-gen hat. MS Boardman im vorigen Jahre erfuhr,daß er um einen großen Geldbetrag geprellt wurde,erlag er einem Herzschlag.Heuschreckenplage. In der Nähe von Perugiaund in einigen Gemeinden der Provinz Florenzsind millionenstarke Heuschreckenschwärme ausgetreten, die an den Kulturen verheernden Schaden an»richten. Der Kampf gegen die Heuschreckenplage hatelbst unter Anwendung von Gas noch keine merkliche Abhilfe gebracht. Nach Zeitungsberichten sinddie Straßen der heimgesuchten Landstrecken ständigmit Heuschrecken überdeckt, so daß Automobile derSicherheit halber die Fahrt verlangsamen müssen.Schülerselbstm orde. In Göttingen wurdeDirnStag früh auf einer Bank in der Nähe desJahn-SpielplatzeS ein Oberprimaner tot aufgefunden. Er hatte sich mit einem Gewehr einen Schußin die Schläfe beigebracht. Am Abend vorher hatteich ebenfalls in Göttingen in der Wohnung seinesGroßvaters ein ILjähriger Schüler erschossen. Erwar von seinem Großvater wegen schlechter Schularbeiten getadelt worden, worauf er sich in ein Nebenzimmer einschloß und sich mit einem Revolvererschoß.Großfener in Preßburg. In der Nach: zumSonntag gegen 1 Uhr brach im Magazin der Munition-- und Metallwarenfabrik in Preßburg einBrand aus, der sich infolge des herrschenden Windes sehr rasch ausbreitete, so daß die Feuerwehrenihre Tätigkeit ans die Lokalisierung des Brandesbeschränken mußten. Auf dem Brandplatze erschienen die lokalen Feuerwehren und jene ans den umliegenden Ortschaften sowie Polizei zu Fuß und zuPferde, Militär und eine Uniersuchungskommission.Infolge Wassermangels mußte der Teich ausgelas-en werden, dessen Wasser zur Löschung des Brandes benützt wurde. Das ganze Magazin mit dendarin lagernden Vorräten sowie die Kanzleieinrichtungen verbrannten. Der Schaden beträgt acht biszehn Millionen Kronen. Der Hauptbrandherd wurdevon der Feuerwehr im Verein mit dem Militäraufgebot erst Sonntag um 9 Uhr ftüh gelöscht. DieBrandursache wird noch untersucht, wahrscheinlichentstand der Brand infolge Kurzschlusses.Neue Spitäler— in Stockholm. Die StadtStockholm hat für den Bau einer Anzahl neuerSpitAer di« Dumm« von einer halben Milliarde K6budgetiert. Das größte davon wird im Rordteilder Stadt errichtet und wird 1200 Bette» umfassen.