eene a.Mittwoch, 18. Juli 1931.Nr. 163.Sieben Todesopfer einer rnffifchen MilttWieger-Kataftrophe.Der stellvertretende Generalstabschef unter den Toten.TagesneuigkeitenDas Glück des Feldmarschalls LordRobertson.Der Feldmar schall(im WeltkriegGeneralstabschef) der königlich großbritannischenArmee hat sich an einer von Zehntausenden besuchten Massenkundgebung in London beteiligt,die die feierliche Verurteilung undVerfluchung des Krieges in öffentlichabgestimmter Manifestation aussprach. Mansprach bei dieser Versammlung das unerhörteWort aus, daß,„was im PrivatlebenMord sei, auch im Leben der VölkerMord bedeute."Und nicht nur der Vertreter der Arbeiterpartei Genosse Ma eDonald, nicht nur derFührer der Liberalen Lloyd George,!auch Baldwin, der Führer der Konservativen, sprachen in gleichem Sinne.Glücklicher Feldmarschall LordRobertson! Man stelle sich vor, daß einer derdiversen Brigade-, Divisions- und sonstigen Generäle unseres MNO. einen solchen Speech los-lasien wollte..So absurd diese Vorstellung ist—man nehme einmal an! Was wäre wohl dasEcho?Es ist noch nicht lange her, daß ein Publizist wegen weit geringerer Auslassungen zufünf Monaten schweren Kerkersverurteilt wurde. Wenn Sie also, Mylord, vordessen Gesinnung wir uns verneigen, wenn» Siedie Ehre hätten, unserer Wehrmacht anzugehören—— aber nein, wir wollen diese Perspektivengar nicht ausmalen! Wir haben unsere S t r i-b r n y, nebst Gajda die tüchtigste Stützeunseres nationalen Kampfwillens. Wir habenHerrn Dr. KramLr mit seinen professoralradikalen Freunden, den Meistern unfreiwilligenHumors, wie z. B. Prof. Stanislav N i k o l a u,der seine Leitartikel in der„Nur. Politika"verzapft oder Dr. B o r s k k(der eigentlichB o n d heißt), und in unbändigste Freudedarüber gerät, daß(sage und schreibe) 3400Reserveoffiziere an den„freiwilligenHebungen" im Vorjahre teilgenommen ha ben, womit sich die„slawische Kampflustherrlich zeige."Wir haben weiter eine Armeeverwaltung, die„Luftangriffe überPrag" arrangiert, wobei sinnvollerweise gleichzeitig eine venetianische Nacht auf derMoldau stattfindet. Damit soll offenbar denBürgern ei» Begriff von der Hetz beigebrachtwerden, die ein wirklicher Luftangriff beinhaltet.Mylord! Es betrübt mich, daß auf derVersammlung, der Sie beiwohnten, der Luft-angrisf als„feige und unrühmlicheAngrisfsnot" bezeichnet wurde. RaubenSie als alter Soldat unserer Jugend doch nichtihre besten Ideales Und wenn Sie, Mylord,behaupten, daß Rüstungen noch keinen Kriegverhindert haben, so bestreiten Sie zahlreichenalten Hauoegen, die heute im MNO. fitzenund deren Dienstzeit sich vorläufig mitihrem Lebensalter deckt, glattweg ihre Daseinsberechtigung. Und weiters auch unserenrühmlichst bekannten Wafsenwerken ihre Dividende!Alles in allem, Mylord: Ihr Land ist groß— unstreitig! Aber ein Gesetz zum Schutzedes Staates besitzt es nicht. Dafür besitzt essogar eine konservative Partei, die zuso bedenklichen Ansichten wie den vorerwähntenapplaudiert. Solche Ungehörigkeit wäre bei unskeinesfalls möglich. Danken Sie Ihremguten Stern,.Mylord, daß Sie drüben auf Ihrer Insel zur Welt ge-kommensind und nicht auf dem Kontinent,wo dergleichen Aeußerungen nicht beliebt sind.Sie waren ein Heerführer und sind heuteein Pazifist und Ihr Volk jubelt Ihnen zu.Andere Völker, andere Sitten. Wir liehenden Import solcher Gebräuche einstweilennicht. Geo.Kn Todesopfer der KPD.Kommunistischer Student erschießt sich.Wir lesen im Berliner„Vorwärts": DerVorsitzende der kommunistischen Studentenfrak-tioy von der Universiät, Leo D ö b r i n e r, deram Sonnabend von der Universität verwiesenwurde, hat sich erschossen. Er ist ein Opfer derBefehle der kommunistischen Parteizentrale geworden. Diese hatte ihn gegen seiüen Willengezwungen, den törichten Knüppelangriff derkommunistischen Studenten auf die Universitätzu unternehmen, der zur Verweisung vonvier kommunistischen Studenten geführt hat.Dobriner hat diese Aktion auf das schärfste mißbilligt, aber er hat den Mut gehabt, diese Aktionvor den Universitätsbehörden zu decken und dieVerantwortung auf sich zu nehmen. Als er jetztdas Törichte der Aktion büßen mußte, hat er seinem jungen Leben ein Ende gemacht, und damitgegen die Verbrecher in der KPD-Zentrale demonstriert.Vorn RundfunkMittwoch.Prag: 11.30 Schallplatte». 17.20 Schallplatte».18.25 Deutsche Sendung: M. Brettschneider:Das Sängevbundfest in Eger. 19.20 Konzert. 21.30Kbaviervorträge.— Brünn: 12.80 Orchesterkonzert.18.25 Deutsche Sendung: Prof. Dr. Kreisler: Der literarische Gefpensterroman.— Hamburg:20.00 Die schöne Galachee, Oper von Suppe. 21.00Die vierte Entdeckung Amerikas.— München: 19.30Ehorgesäwge. 21.50 Komponisten über Komponisten._ Leningrad: 18.00 Oper, Operette, Konzert.Moskau, 14. Juli.(Taß.) In der Nähe derWestbahnstation- Alabino, 47 Km. von Moskauentfernt, sind am 12. d. M. bei einein Flugzeugunglück der stellvertretende Chef des Stabes derRoten Armee T r i n a d a f l o w, der stellvertretende Leiter des Amtes für Motorisierungund Mechanisierung Kolono wski, der Mit-Jm Laufe der vergangenen Woche ging übereinen Teil der Bezirke Krumau und Kaplitz anzwei Tagen ein schweres Unwetter, begleitet vonHagelschlag, nieder, welches sehr großen Schadenan der Ernte anrichtete. So in Polletitz, Penke-titz, Hörwitzl, Höritz und Ruben und im Gebietevon Rosenthal, Unterhaid und Zirnetschlag. Durchden starken Hagelschlag wurde in genannten Ortenfast die gesamte Ernte an Korn, Hafer, Gersteund Kartoffeln vernichtet. Am 6. Juli gingenüber Pflanzen, Meinetschlag und Jarmirn zweiGewitter nieder, durch die gleichfalls großer Schaden entstand. Auch Menschenleben standen in Gefahr, da es auf einem Baum einschlug, worunter3 Arbeiter vor dem Gewitter Schutz suchten, dieaber glücklicherweise nur leicht verletzt wurden.Gin Sokol Tnrnerweltmeister.Paris, 13. Juli. Das offizielle Ergebnisdes Turnerweltchampionates wurde erst heuteabends bekanntgegeben. Als Weltchampion wurdeder Tschechoslowake Alois Hudec mit 183.626Punkten erklärt.Außerdem wurde eine neue Gefamtklassifi-zierung aller übrigen TeAnehmer veröffentlicht.Zweiter ist Sa vo le inen-Finnland(185),Dritter G a j d o 8- Tschechoslowakei(182.333),Vierter L e r ou x- Frankreich(179.655).Der Finne Savoleinen konnte, obwohl er vonallen Turnern die größte Punktzahl erreicht hatte,nicht zum Weltchmnpron erklärt werden, da erim Klettern nicht die vorgeschriebenen 60 ProzentPunkte erzielt«.Sine Mutter ersticht ihren Buben.Weil er den Streit der Elter« beschwichtigenwollte.Aus U L h o r o d wird geschrieben: Ineinem Dorfe des Bezirkes Mukaöevo gerietendie Eheleute Nagy in Trunkenheit inStreit. Der achtjährige Sohn der Eheleute suchtedie Eltern zu beschwichtigen. Dies versetzte seineMutter in eine solche Erregung, daß sie einKüchenmesser ergriff und es dem Knaben in die Brust bohrte, der schwerverwundet ins Krankenhaus geschafft werden mußte. Die Mutter wurde verhaftet.Sesaugnlsfturm in Bombay.Bombay, 14. Juli.(Reuter.) In Srinagarwurde ein Mohammedaner wegen Aufreizung der mohammedanischen Bevölkerung gegen die Hindus ins Gefängnis gesteckt.Die aufgereizten Mohammedaner rotteten sichzusammen und stürmten das Gefängnis. Hiebeiwurden zahlreiche Mohammedanerverwundet, da sich die Gefängniswache mitder Schußwaffe zur Wehr setzte. In der Stadtherrscht große Erregung. In den Straßenpatrouilliert Militär.Erfolgreicher Streik der Mhoroder Bäcker.Gestern wurde der eine Woche andauernde Streikder Udhoroder Bäcker durch«in Uebeveinkommenbeendet. Die Arbeiter gewinnen die a ch t-stündige Arbeitszeit bei sechs Arbeitstagen pro Woche und eine Erhöhungder Löhne auf Grund eines Kollektivvertrages.Ueberfall auf eine« karpathorusiischenBürgermeister. Samstag nachts wurde in derNähe der Gemeinde Kvasy im Bezirke Rahovoder Bürgermeister der Gemeinde Rozsoöky, JlkoAdruseviö, von zwei unbekannten Räubern überfallen. Sie bedrohten ihn mit der Waffe, beraubten ihn um 1500 K und ergriffen die Flucht.Ungarischer Transozeanflug. Die mit demFlugzeug„Justice for Hungarh" von NewDort zu einem Transozeanflug gestarteten beiden ungarischen Fliegern sind Montag um 11 Uhr32 vormittags in Harbour Drace gelandet.Notlandung der französische« Weltstreckenrekordler. Die französischen Flieger L e b r i xund D o r e t, die Sonntag früh zum Ueber-landflug Paris— Tokio gestartet sind,um den Weltstreckenrekord zu schlagen, mußtenbei Nischnij Udinsk, etwa 500 Kilometerwestlich von Irkutsk in Sibirien, notlanden. DasFlugzeug ist beschädigt. Ein Flieger wurde amKnie verletzt. Die Ursache der Notlandung istnoch nicht untersucht. Die Flieger haben ersucht,mittels Flugzeug nach Moskau gebracht zuwerden.Autotod eines Greises. Aus Bensen beiTetschen wird uns berichtet: Als der über 70Jahre alte ZeitungskolporteurFlorian K u se b a u ch in Bensen-Neustadt amSamstag, mit einem Bündel Journals beladen,die Straße überquerte, näherte sich ihm aus derRichtung Boitsdorf in voller Fahrt ein Kraftwagen. Kusebauch versuchte noch rechtzeitig denarbeiter des Stabes der Roten Armee Ar-k a d j e w sowie zwei Flieger, ein Beobachter und zwei Aviatechniker tödlichverunglückt. Die Regierung hat den Hinterbliebenen der Verunglückten Pensionen ausgesetzt.Gehsteig zu erreichen, aber er war nicht schnellgenug, um noch aus der Fahrbahn zu kommen,bevor das Auto die Stelle passierte. Der unglückliche Greis wurde von dem Kraftfahrzeug gestreiftund auf die Straße geschleudert, so daß er mit demKopf auf das Steinpstaster auffiel, wobei er soschwere Verletzungen erlitt, daß er kurz daraufverschied..Motorrad und Schnellzug. Bon besonderemGlück begünstigt war, wie uns aus Bodenbachberichtet wird, ein Motorradfahrer, der, mit Frauund Kind aus einem Sonntagsaussluge begriffen,bei der Bahnübersetzung von Peiperz wie durchein Wunder einem schrecklichen Tode entging.Der Motorradler näherte sich in voller Fahrtdem Bahnübergang, vermochte aber, als er dieSchranken geschlossen sah, das Fahrzeug nichtmehr anzuhalten, da die Bremsen versagten,durchbrach infolgedessen die Schranken und kamauf den Geleisen in dem gleichen Augenblick zumStehen, da der Schnellzug Bodenbach-DreÄenheranbrauste. Das Fahrzeug wurde von derMaschine mit furchtbarer Gewalt zur Seite geschleudert und völlig zertrümnrert, während dieInsassen mit leichten Verletzungen und demSchrecken davonkamen.Drei Kinder verbrannt. In einer kleinenOrtschaft in der Nähe von Debreczin sind dreiKinder im Alter von ein bis drei Jahren, dievon den Eltern allein in der Wohnung zurück-! gelassen wurden und mit Streichhölzern spielten,m der abgeschlossenen Wohnung verbrannt.Notzuchtsversuch an einer Greisin. AusTetschen wird uns berichtet: Ein scheußlichesVerbrechen trug sich dieser Tage in einem Waldebei Rosendorf zu. Dort überfiel ein etwa 30jähri-ger Landstreicher die im Walde Heidelbeerenpflückende 79jahrige Frau Franziska Neumannaus Rosendorf um> versuchte sie zu vergewalti-gen. Als die Frau um Hilfe rief, und sich gegendie Angriffe des Unhoktes wehrte, versetzte ihrder Strolch einen schweren Faustschlag, so daßdie Greisin bewußtlos zu Boden stürzte. Der Verbrecher schleppte die Ohnmächtige in ein Gebüschund ließ" sie dort liegen. Die Greisin kam währenddeS gangen Tages und auch in der folgendenNacht nicht mehr ins Bewußtsein zurück, wurdeaber später von ihren Angehörigen, die sich aufdi« Suche begeben hatten, aufgefunden.„Schlichte Arbeiter für ihr Volk!" Der Führer der Nazr-Ortsgruppe in Gotha, ein Bücherrevisor namens Erbe, hat sein Amt niedergelegt.Er begründet seinen Austritt in einem offenenBrief an Hitler, in dem eS u. a. heißt:„Sie verurtellen die Verdiener am Volke, und wiesieht es aus? Die Gauführer müssen mindestens zwei bis drei Wagen haben,eigene Chauffeure, Akademiker überall! Die Ge-hÄter find auch nicht so knapp, und die Diätenwerden selbstverständlich auch noch mitkasiiertund dann spricht man über Notleiden! Der Ortsgruppenführer Gothas, der P. G. Paul Hennicke,bekommt sein Gehalt als technischer Eisenbahninspektor mit über 400 Mark monatlich weiterausgezahlt, und dazu über 500 Mark als Land-taasabgevrdneter. Man sollte meinen, mit einemsolchen Betrage müßte dieser Herr in der heutigenNotzeit auskommen. Wäre es nun mit dem Einkommen des Herrn Hennicke getan, so brauchtedieser Fall nicht angezogen zu werden. Aber dastellt sich bei der Kassenprüfung heraus, daß dieJagd des HerrnHennrcke mit über400 Reichsmark von den Geldern derOrtsgruppe der NSDAP, bezahltworden ist. Da stellt sich Wetter bei der Kassen-prüfung heraus, daß Herr Hennicke große Beträgelaufend aus den Parteigeldern entnommen hat,gegen Quittungsleistung natürlich, aber ohneAngabe des Verwendungszweckes!Der Kaffierer der Ortsgruppe hat den Ausspruchunter Zeugen getan, daß ihm Hennicke in dieFresse schlüge, wenn er kein Geld herausrückte."Die Hebung des„St. Philibert. Die Vorarbeiten zur Hebung des vor der Loiremündunguntevaegangenen französischen Vergnügungsdampfers„St. Philibert" begannen am Donnerstag. Beauftragt mit den schwierigen Arbeitensind zwei Dampfer einer Hamburger Bergungsgesellschaft. Die Hamburger Taucher haben dieLage des Wracks untersucht und feststellen müssen, daß eS zum Teil bereits versaget ist. DieHebung wird sich insolgedessen sehr schwieriggestalten.Die Hakenkreuzchristen. DaS Montagsblatteiner evangelischen Kirchengemeinde berichtetüber die Generalversammlung des EvangelischenBundes in Magdeburg: ,„Fn der zweiten Fragesuchte man sich eine Stellung zum Nationalsozialismus zu verschaffen. Im großen undganzen war die Stellung einheitlich. Manbrachte dieser neuen großen politischen Bewegungvon Grund auf ein warmes Herz entgegen,wollte aber gerade um deswillen einen kühlenKopf bewahren, um daS Biele, das nochgärt und der Klärung benötigt, sichten undklären zu helfen." Mit anderen Worten, manbegünstigt di« Hiüerpartei, aber man traut sichnoch nicht ganz offiziell Partei zu nehmen.„Das Viele, was noch gärt", ist wunderschön gesagt! In verständliches Deutsch übersetzt,■ heißtdiese rase: Pistole, Schlagring, Gummiknüppel, Stinkbombe und Tränengasbombe. Man istinsgeheim schon ganz offiziell Hakenkreuzchrist,aber man möchte doch nicht gern offiziellTränengasbombenchrist sein!Rekord in Autounfällen. In Kanada sindim Jahre 1930 1289 Personen durch Autounfälle ums Leben gekommen. Allein in der StadtMontreal forderte der Autoverkehr 136 Tote.Halber Eisenbahn-Frachttarif bei größerenElementarkataftrophen. Die tschechische Sätiondes Landeskulturrates meldet: Die Staatsbahndirektionen sind berechtigt, 50p rozentiaeNachlässe von den normalen Tarifen fürLebensmittel, Kleidung, Futtermittel und Baumaterial zur Wiederherstellung von Wckhn- undWirtschaftsgebäuden bei Elementarkatastrophengrößeren Umfanges zu gewähren, durch die ganzeGemeinden oder mindestens ihre größten Gebietsteile vernichtet oder geschÄngt wurden. DieNachlässe werden auf Ersuchen der Landes- undBezirksbehörden, der Gemeinden oder der Hilfskomitees mit der Bedingung gewährt, daß dieSendungen mit Frachtbriefen zum Transportaufgegeben wurden, die an eine dieser Stellenadressiert find.Grauenvoller Mordversuch. In der Nähedes Bahnhofs Bettemburg an der luxemburgischlothringischen Grenze wurde eine 25jährige Polin blutüberströmt mit schweren. Verletzungenaufgefunden. Die Ermittlungen ergaben, daßdie Polin im Schnellzug Diedenhofen—Luxemburg die Bekanntschaft eines 22jahrigen Saarländers gemacht hatte, der sie überredete, inBettemburg auszusteigen. In der Nähe desBahndamms hatte der junge Mann sie vergewaltigt, gewürgt und durch fünfzehn Scherenstiche am Kopf, Hals und Brust schwer verletzt.In der Annahme, daß sein Opfer tot sei, warder Rohling dann geflohen. Er konnte verhaftet werden.Wie ei« Taubstummer Sprach« und Gehörwiederfand. Der 32jährige Bettler Gemerari ausder itälienffchen Gemeinde Noce, der vor 26Jahren Gehör und Sprache verlor, hatte dieserTage einen schweren Traum, wobei eraus dem Bette fiel. Als er erwachte, konstatierte er, daß er mcht nur höre, sondern auchwieder sprechen könne.Rom büommt«ine Untergrundbahn. Ministerpräsident Mussolini genehmigte das Projektzur Errichtung erner Untergrundbahn, die di«innere Stadt(Piazza del Popolo) mit der Umgebung. von Biterbo verbinden und von einerPrivatgesellschaft erbaut werden wird.Den Ehemann erschossen. Im Verlauf einesehelichen Streites wurde in Welsleben bes Magdeburg der Landwirt Müller von-seiner Ehefrau erschossen.Geglückte Zwillingsoperation. In Baltimore<USA) wurde ein siamesisches Zwillingspaar zweiTage nach der Geburt auf operativem Wege voneinander gettennt. Die betreffenden Babys warendurch ein Fleischband an den Hüften aneinandergewachsen. Die Operation ist geglückt.Dammbruch. Bei Moosburg(Bayern) stürzteam Hauptkanal des Kraftwerkes Pfrombach derMittleren Isar A.-G. ein Damm in einer Ausdehnung von 60 Metern ein. Riesige Wassermassenrichteten in dem angrenzenden Gebiet furchtbareVerwüstungen an. Felder wurden überschwemmt,Ernten vernichtet, Gehöfte unter Wasser gesetzt.Rach Dresden in die Hygiene-Ausstellung. DaSVolksreisebüro„Uro", Bodenbach, veranstaltet amSonntag, den 26. Juli, eine Wanderfahrt(Abfahrt5.56 Uhr früh) nach Dresden, zum Preise von 6$ Keinschließlich Bahnfahrt Bodenbach-Dresden undzurück, Sammelvisumgebühren, Führung durch dieStadt, Eintritt in den Zoo und in die Ausstellung„Hygienie", und Mittagtssch. Letzter Mewetag20. Juli. Anmeldungen und Auskünfte im Bolks-ressebüro„Uro" Bodenbach, Am Graben 1083(Gec-Warenhaus.)Die Grubenpferde. In dem Londoner Ausstellungsgebäude Olympia hat in denletzten Wochen die alljährliche Ausstellung von Pferden stattgefunden. Es ist eine sehr vornehme Gesellschaft der feinsten Rennpferde,- die da zusammenkommt, Und wenn auch die Herzoge, Grafen undgroßen Geschäftsleute, die sich Rennstalle halten, inden letzten Jahren noch mehr als gewöhnlich überdie hohen Steuern und schlechten Zeiten jammer»,so blieb die Ausstellung doch glänzend wie immer.Aber, seltsames Zeichen der gewandelten Zeiten,die Ausstellungsleitung hat sich entschlossen, nebenden prachtvollen Luxustieren Pferde der Arbeitauszustellen, Pferde, die man sonst überhaupt nichtzu Gesicht bekommt: die Pferde aus den englischenBergwerken. In England, dem Land der tausendalten, veralteten Kohlenbergwerke, arbeiten nochTausende alte, abgerackerte Grubenpferde, die mananderswo fast gänzlich durch Maschinen ersetzt hat.In den Gruben von Monmouthshire und Südwale«allein gibt es noch, wie der Veranstalter de: Ausstellung festgestellt hat, 11.500 Grubenpferde.Sechzig von ihnen hat man nun nach London gebracht; es waren Pferde darunter, die seit zwanzig,seit zweiundzwanzig Jahren in der Grube gearbeitethatten. Da standen sie nun zwei Wochen,hindurch, alt, müde, abgerackert, belagert von denMenschen, die, von den Rennpferden kommend, denArbeitspferden einen flüchtigen Besuch abstattin;man hat sie bestaunt und bewundert, man hat ihnenZuckerstücke geschenkt und man wird sie wieder vergessen. Die Ausstellung ist geschloffen, die Bergwerkspferde sind wieder in der Grube, aus der mansie erst wieder herausholen wird, um sie in eineranderen Grube einzuscharren.MWVWWWWWWMWVMWWWMIWWWMMMMMMMMMMMMIMUnwetter und Hagelschlagim Krumauer und Kaplitzer Bezirk.