Nr. 165.
Berständigune.
Rew yori, 16. Juli. Herald Tribune" meldet aus Washington , daß der Beschluß der britischen Regierung über die Ginberufung einer Konferenz ber europäischen Minister sehr günstig von den amerikanischen Regierungsfreisen auf genommen worden sei. Sie von der Notwendigkeit der Befferung des französisch- deutschen Verhält nisses herzeugt find. Bräsident Hoover sieht die Besserung des franzöflich deutschen Verhältnisses als Schiffel zu der wirtschaftlichen Erholung Europas uns zur europäischen Abriftung an. Amerita wird, wie das Blatt weiter meidet. zu dieser Konferenz einen Beobachter, vielleicht Stimson selbst, entienden.
Freitag, 17. Juli 1931.
Die legten achthundert Rothauer Arbeiter entlaffen!
Geit 15. Juli steht das Gisenwert vollkommen.
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Sigung der Bauarbeiter- Inter
nationale in Brag.
Am 15. und 16. Juli fand im Lidový dum eine Sigung des gesamten Vorstandes der Bau Rothau , 16. Juli. Wohl nicht allzusehr meinde zu sein, zum letztenmale wird die arbeiter- Internationale statt, an der sich die Verüberraschend und doch niederschmetternd wirkte Wertsfirene die Werksarbeiter zur Arbeit ein- treter Deutschlands , der Tschechoslowakei , der Anschlag der Werted rettion, der in dürren laden, zur legten Schicht! Zum legtenmale Belgiens , Schwedens , Englands, der Niederlande Sägen die lakonische Verständigung an den Rest werden jich noch fleißige Werksarbeiterhände im und Ungarns beteiligten. Nach dem Bericht des der Belcos- aft der Eisenwerte enthält, daß die Produktionsprozesse rühren, den leßten Tag noch Sekretärs, Genossen Käppler, wurde zum EntWalzmannschaft am 15. Juli 1. dürfen sie Mehrwerte mitſchaffen für ihre lohnungssystem im Baugewerbe und Tarifvermangels an Aufträgen(?) entlassen wird und Arbeitgeber, die sie nicht kannten, dann hat der tragswesen von der wirtschaftlichen, sozialpoliihre Abrechnung bei der Wertstaffe beheben Mohr seine Schuldiakeit getan, nun mag er tischen und arbeitsrechtlichen Seite Stellung getönne, daß die Adjustagemannschaft die Halb- gehen, zur Belohnung für langjährige Dienste nommen und die definitive Behandlung dieser fabr fate noch aufarbeiten kann, aber dann gleich zum Wohle der Aktionäre erhalten sie als Be- Frage für die zehnte Konferenz der Bauarbeiterfalls entlassen wird. lohnung den... Entlassungsschein, werden in die Internationale bestimmt. Der Ort, wo die KonDer Stand der am Werke noch beschäftigten große Armee der Arbeitslosen mit eingereiht. ferenz tagen wird, wird von der Bauarbeiter Arbeiter betrug am Tage der Berlautbarung Das qualvolle Dahinjiechen eines einst Internationale noch bekanntgegeben werden. dieser Kundmachung der Werksdirektion 825 blühenden Gemeindewesens nähert sich seinem Mann, die abwechselnd arbeiteten. Nur zirka Ende, den Fortbestand einer Tragödie der deut35 bis 40 Mann werden nun auf un- schen Industriegemeinde, wie sie ähnlich bisher überreichem Maße nachrühmen. Nun bringt bestimmte Zeitdauer Aufräu- noch nicht aufgezeigt werden konnte. Tausende aber die Zeitschrift Die Wahrheit" einen mungsarbeiten verrichten, alle übri- Opfer bleiben auf der Walstatt, statt der Sin- Nachruf, der mit dem, was er an Wertur gen Werksarbeiter teilen nun das Los ihrer fonie der Arbeit in den großen Hallen, wo teilen über Andere beinhaltet, doch Sidjalsgefährten, die schon vor Jahresfrist haftende Arbeitsmenschen Millionen an Reinge- so weit über das Ziel schießt, daß bei aller Pieentlassen und der Arbeitslosigkeit überantwortet winn den Aktionären erarbeiteten, starrt nun tät für den Verstorbenen der Widerspruch gegen aus den leeren Hallen schwarz und drohend das die Ueberlebenden, die sich derart gehen lassen, Unsere Banten haben der Neudeker Fabrik einen So wird nun dieser 15. Juli ein Martstein Gespenst der Arbeitslosigkeit, tiefe Ruhe hält in nicht verstummen kann. Da heißt es: Kredit von etwa 100 Millionen eingeräumt, der zu in der Geschichte von Rothau , gewinnt nun histo- Rothau ihren Enzng, Friedhofsruhe herrscht auf einem beträchtlichen Teil an die Nordwolle gegan- rische Bedeutung für unsere Gemeinde, die ab dem fapitalistischen Frontabschnitt im Rothangen ist. Die Sperrung der Fabrik wäre nach Rothan diesent Tage aufhört, eine Industriege- tale. eine fertige Ratastrophe für die ganze
wäre ein Eingreifen der Regierung auch heute noc nicht zu spät. Beneffe Dr. Seller fordert weiters ein Einimreiten der Regierung, um den weiteren Betrieb in der Neudeler Baumwollämmerei zu sichern, die durch den Zusammenbruch des deutschen Nordwolfionzerns in Witteidenschaft gezogen wurde.
Gegend.
Nach den Ferien müßte zuerst ein Gesez borgelegt werden, das eine wirkungsvolle Aufsicht des Staates über unsere Aktiengesellschaften überhaupt und über unsere Banten im beson deren gewährleistet. Es geht nicht an, daß dic Banten in guten Jahren ungeheuere Gewinne machen, von denen allerdings die Direktoren und Verwaltungsräte ten größten Teil verslingest, daß aber in schlechten Jahren einfach der Staat
die Verluste zu deden hat.
wurden.
Gehaltsabbau und Mietenerhöhung in Desterreich.
So geht es den Beamten unter Bürgerblockherrschaft!
Wien , 16. Juli. ( AN.) Der Nationalrat| lehrsausschusses angenommen, wonach die Regiehat heute die Besoldungssteuer und die Kür= rung aufgefordert wird, bis zum November im Die Berluste zu sozialisieren, die Gewinne aber ng der Dezemberzulagen für die Verhandlungswege aller seit 1923 bei den BunBundesangestellten angenommen desbahnen abgeschlossenen Verträge einer Revision dem Privatlapital zu überlassen, diese Zeiten sind und hiebei den sozialdemokratischen Antrag auf zu unterziehen. Hiezu hatte Handelsminister Heinl ein für allemal vorüber. Die privat- Aufhebung der gefeßlichen Mietzinserhöhung im die Erklärung abgegeben, die Regierung hoffe, tapitalistische Wirtschaft ist nicht mehr imstande, die August abgelehnt. Schließlich wurde ein sozial- diese Angelegenheit noch vor dem angegebenen Menschen zu ernähren, zu kleiden, ihnen Wohnung demokratischer Antrag auf Erlaffung eines Ge- Zeitpunkt zu bereinigen. zu geben: sie ist nur durch viele Rationalisierun- feges, durch das der Dienstvertrag mit Strafella Nachmittags werden die Ausschüsse den restgen, durch Korruption und durch Schwinbei noch als Generaldirettor der Bundesbahnen und die fichen Teil des Sommerprogramms, insbesondere gerade imstande, sich selbst aufrechtzuerhaften! Sie von diesem abgeschlossenen Verträge aufgehoben die beiden Kreditanstalt- Gefeße, nämlich die Einfann aber feine planmäßige Wirtschaft herbei werden sollen, mit 71 Stimmen der Sozialdemo- jehung eines Refonstruktionsausschusses und die führen und die Erkenntnis ihres herannahenden traten gegen 78 Stimmen der übrigen Parteien Aufhebung der Sonderverträge und Kürzung der Endes dringt über die Arbeiterschaft hinaus, in abgelehnt. Das Abstimmungsergebnis wurde von Benfionen, durchberaten und man nimmt allgeimmer weitere Kreise der Bevölkerung. Es ist Sache ten Sozialdemokraten mit lauten Pfui- Rufen auf mein an, daß nach Erledigung im Plenum morder Regierungskunst, diesem unansweichlichen Pro- genommen, welche von der Rechten mit heftigen gen der Nationalrat seine Sommerferien beginnen zeß der Ersetzung der privatkapitalistischen Wirt Gegenrufen beantwortet wurden. In dem allge- wird. schaftsveise ditrch die sozialistische nicht hindernd in meinen Lärm wurde eine Entschließung des Ver den Weg zu treten, sondern diesen Prozeß zu be schleunigen. Die nächste Etappe müßte die geschilderte Einflußnahme des Staates auf die Großunter nehmungen sein.
Ich hoffe, daß wir das Ende dieser Wirtschaft noch erleben werden und daß der Tag bald fommen wird, den dieser ast diefer planlojen abgewirtschafteten Wirtschaftsordnung ein Ende gemacht jein wird!( Starfer Beifall)
Später kritsierte der tschechische Genosse Dunde bas Berhalten der Agrarier und namentlich der Nationaldemokraten zu der Vorlage und bezeichnet die ablehnende Haltung der Kommunisten zu dem Gesetz als wüste Demagogie,
Zum Gesch über die Fahrt mit Motorfahrzeugen,
Nuntius und Erzbischof.
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Professor Dr. Bruno Kasta ist der Chef der kleinsten deutschen Partei im Prager Barlament gewefen. Man hat über den deutschdemokratischen Parteiflub, der während der ersten Legislaturperiode aus einem Obmann und einem Obmannstellbetreter bestand, in tschechischen und deutschen Kreisen nicht menig gespöt: telt. Da scht her: das deutsche demokratische Bürgertum auf dem Aussterbeetat! Aber der Spott ver Stummt, als dieser Führer des Zweimännerklubs, jeines äußeren Zeichens Universitätsprofessor und ele ganter Weltmann, das erstemal auf der Rednertribüne, in dem Berhandlungszimmer der politischen Parteien und in den Kammerausschüssen erscheint. Das Rudolfinum wird zu einem dichts die gedrängten politischen Kolleg. 3weimännerpartei weitet fic) zur deutschen Partei oder zur Partei des Deutschtums schlechtweg, und auf den tichechischen Bänken fängt man nicht mehr die ephe= mere Stimme eines einzelnen, sondern die Stimme der deutschen Politif auf.
Für Bruno Kaffa, der vom Recht zur Bolitit fam, war Politit immer nur ein Instrument der Rechtsidee, und so strömte aus seinem Wesen und aus seinen Worten eine solche innerliche filtliche Kraft, daß er alsbald zum Rang eines repräsen tativen Sprechers des ganzen Parla ments emporwuchs und diesen Rang bis zu seinem letzten Atemzug beibehalten hat. Diefer junge Prager Universitätsprofessor wird ein Novum in der Politit. Er kämpft nicht für eine Partei, er fämpft für eine Idee. Und er kämpft nicht mit den Mitteln des gewerbsmäßigen Demagogen, er tämpft nicht mit dem politischen Knüttel oder mit dem Borerhandschuh, er kämpft in dem ungei stigen Milieu der gebundenen Kandi datenliste und der zügellosen Parteis egoismen ausschließlich mit geistigen Mitteln. Für ihn ist Politit Diskussion, Kampf zwischen Argument und Gegenargument, Logit gegen Unlogif, Rechtsgefühl gegen Rechtsverwilderung, Gentleman: tum gegen Rowdytum.
Solche Manieren mußten Respett einflößen. Auf tschechischer Seite und auf deut icher Seite. Inter vielen Handwerkern und Aktordarbeitern witterte man einen Virtuosen, einen Künstler. Und Bruno Kasta war ein Künstler. Er fiel nicht mit blindwütigen, großen Wolfssätzen über seine Gegner her, er drohte den tschechischen Barteien nicht mit Heugabeln und Dreschflegeln, sandern er versuchte seine politischen Zeitgenossen min unendlicher ewig schöpferischer, immer aktueller Logik zu rechtlichem Denten, zur bes sonnenen Diskussion zu erziehen und zu seiner Konzeption zu befehren.
des Papstes. Gegen diese Machtstellung der Runtiaturen hat besonders der hohe Klerus oft und Von unterrichteter Seite wird uns ge- mitunter sehr entschieden Stellung genommen. So löfte im Jahre 1786 die Errichtung emer schrieben: Das Rätselraten um den überraschenden Nuntiatur in München einen großen Widerstand Abgang des Prager Erzbischofs Stordac ist vorbei den katholischen Kirchenfürsten von Mainz , über. Die tschechische Presse kennt, wohl aus Trier , Köln und Salzburg aus, die hiebei von erster Quelle, den wahren Hintergrund der Re- Kaiser Josef II. unterstützt wurden. Die fransignation des Prager Kirchenfürsten und bringt zösische Revolution machte diesem Streite( Emser nun in sensationeller Aufmachung ein Bild von Songreß) ein rasches Ende. den Vorgängen, die sich hinter den stulissen ab- Der moderne Staat, der eine Staatskirche, gespielt haben. Nach der plötzlichen Abreise des eine Staatsreligion nicht fennt, zeigt im allgeNuntius Marmaggi, dessen Verhältnis zu meinen kein besonderes Interesse bei der Aus- Der Autor des Nachrufes ist Herr Dr. Erzbischof Kordač ein freundschaftliches war, wahl der tirchlichen Würdenträger; ihm genügt Mannheimer, Redakteur jener Bohe blieb die Prager Nuntiatur lange veridaist, bis es meistens, daß der Kandidat Staatsbürger ft. mia", die im Wettstreit zwischen Pietät und der Susfeierkonflikt" beigelegt wurde, und ein Um so größer ist dadurch der Einfluß Roms, das journalistischer Fixigkeit diese obsiegen ließ und das bis Ende 1932 befristet ist und der Durch neuer Gesandter, Nuntius Ciriacci, den Prager sich bemüht, nur wirklich ganz ergebene Diener über den um 1 Uhr nachts verstorbenen Freund führung der internationalen Konvention vom Bosten antrat. Der noch verhältnismäßig junge um fich zu scharen; der Fall des Prager Erz- und Führer schon im Morgenblatt zwei Seiten Nachrufe brachte! Herr Dr. Mannheimer ist seit Jahre 1926 dient, das aber auch eine Erma Diplomat scheint eine besondere Portion jugend- bischofs ist das neueste Beispiel. tigung an die Regierung enthält, die licher Energie mitgebracht zu haben. So be- Es ist kein Zweifel, daß mit Kordač ein Jahren Parlamentsberichterstatter und müßte bisherigen Vorschriften abzuändern und zu ergän- richtet die tschechische Presse, daß der nene Nun- durchaus demokratischer Priester den wichtigen soviel aus der Geschichte des Prager Parla zen, erwähnte der Referent die Notwendigkeit der tius sehr herrisch" auftrat und den Bischöfen zu Poften eines Prager Erzbischofs verläßt. Seine ments wissen, daß er seine Darstellung als eine, Schaffung eines definitiven Gefebes, wobei die verstehen gab, wer der Herr ist. Ein alter Adels- legten Kundgebungen zur sozialen Not unserer gelinde gejagt, Entstellung der Ge Anregungen der Chauffeurverbände entsprechend palast wurde gekauft, um der Nuntiatur ein wür Zeit haben auch in fernerstehenden Streifen be- chichte durchschaute. Daß sich die deutschberücksichtigt werden müßten. diges Heim zu schaffen Räufer war der Nun rechtigte Beachtung hervorgerufen und nicht un- dentokratische Partei jemals zur Partei des tius, gezahlt haben es die tschechoslowakischen sympathisch berührt. So ist es begreiflich, daß Deutschtums schlechthin geweitet habe, dieje Bischöfe; und weil der Beitrag des Prager Erz fein Rüdtritt allgemeines Aufsehen erregt hat Salluzination konnte doch nicht einmal einent bischofs gering war, trat zwischen Nuntius und und sich in katholischen Streisen eine gewiffe Ner- Bionisten widerfahren. Daß ein Parlament, in dem immerhin Männer wie ramař und Brager Erzbischof eine bedenkliche Spannung vosität bemerkbar macht. Uns ist es vollkommen gleichgültig, ob Kor Tomašet, Hlinka und Bechyně saßen ein, die verschärft wurde durch eine Brüstierung des Erzbischofs bei der Besetzung der zweiten dac oder ein anderer Erzbischof in Prag ist und und ſizen, dem zur Zeit, als angeblich Staffas deutschen Weihbischofstelle. Der Antrag des Erz- die Frage, ob der Nuntius mit seiner festen Hand Auftreten eine nie dagewesene Sensation zeibischofs schlug den ältesten Kanonitus des seinem Herrn wirklich gedient hat, mögen andere tigte, noch ein Seliger, ein Lodgman, cin Prager Domitapitels, Prälaten Dr. Auton beantworten. Mit Religion und Christentum hat Svebla, dem der große Rethor Hillebrand, Franz, vor, einen Mann, der sich auch außer diese Diplomatie jedenfalls nichts gemeinsamt. ein Tusar und ein Smeral angehörten, halb des Klerus einer besonderen Wertschäzung dem Kolleg des Abgeordneten Staffa lernend und erfreut., Zur allgemeinen Ueberraschung der einGin geschmackloser Nefrolog. andächtig gelauscht habe, ist vielleicht nur eint Irrtum in der Nuance, wie manches von dem
Einziger Redner hiezu war der Kommunist Saken , der gegen den Ermächtigungsparagraphen wetterte und sich der Forderungen der Antolenfer in der denkbar wärmsten Weise annahm. Als es aber am Schluß zur Abstimmung über die von den Kommunisten zugunsten der Autolenter eingebrach ten Resolution fam, war von den Herren Stom munisten ein einziger mehr im Saal! Endlich wurde noch die Vorlage über die Gerichtsgebühren,
die die Auszahlung von Zulagen an die Richter sicherstellen sollen, verabschiedet. Hiezu sprach geweihten Kreise, die bereits von einer Ernenwieder nur ein Kommunist, der nochmals den nung des Prälaten Dr. Anton Franz durch Rom Wir haben anläßlich des frühen Todes Pro- folgenden auch. Daß aber vor Kafka der ausKohl von der Mitarbeit der Sozialisten an den wissen wollten, wurde der jüngste deutsche fessor Kafkas die Persönlichkeit des Verstorbe- drücklich als Novum zitiert wird nie ein imperialistischen Striegsvorbereitungen gegen Kanonitus Weihbischof: Ciriacci hatte gezeigt, nen einer ausführlichen Würdigung unterzogen, Politiker eine Idee vertreten habe, wird doch Rußland aufwärmte. wer hier Herr ist. einer Würdigung, die sich nicht in einer rein auch ein deutschliberaler Zionist und halber Nach längerer Abwesenheit ist jetzt der Nun menschlichen Betrachtung erschöpfen konnte, weil Parteigenosse Kafkas , dem ein Viktor AdAlle diese Vorlagen wurden dann noch in tins von Rom nach Prag zurückgekehrt in der Rafta ja Politiker war und mitten im Kampfe ler, ein Wilhelm Liebknecht und zwei Gezweiter Lesung angenommen. Gegen holb. 7 1hr Tasche hatte er zwei Defrete: Der Erzbischof von stand, weil ein Nefrolog für ihn ein Stück histo- nerationen Sozialisten schon nichts zu sagen abends hielt der Borsitzende Dr. Soukup eine Prag bekommt einen Koadjutor, einen Beistand, rischer, also kritischer Würdigung sein mußte. haben, wenigstens angesichts der Ofner, längere Schlußansprache, in der er die Bilanz der richtig deutsch : einen Vormund. Nimmt der Das Bild jedes Menschen hat Licht- und Schat- Klein, Hock, Plener, Herbst, Gistra abgelaufenen Sitzungsperiode zog und in Be- Erzbischof den Kurator nicht an, dann muß er tenseiten und der Politiker vollends wird seinen nicht im Ernst zu behaupten wagen! Er sollte sprechung der schweren Serifenerscheinungen er- überhaupt verschwinden; offiziell heißt das: der Gegnern nicht immer als schattenlose Lichtgestalt vielmehr einsehen, daß die gentlemanlifen Diaklärte, daß das heutige Wirtschaftssystem nicht Erzbischof resigniert freiwillig" auf seine Stelle erscheinen. Wir haben zu zeigen versucht, was nieren des politischen Publizisten ihre Grenze mehr in Uebereinstimmung mit den Lebensinter- und der Papst nimmt den Verzicht an: das war an Raffa bedeutend und auch dem Gegner im- nicht nur gegen das Rowdytum, sondern auch essen derer sei, die da produzieren und arbeiten. das zweite Dekret. ponierend, was an ihm kleinlich war und zu sei- gegen eine fritiklose, die Geschichte entstellende, Große Perspektiven internationaler und zwischen- Damit hat ein Kampf sein Ende gefunden, nen Lebzeiten unseren Widerspruch herausfor- Andersdenkende in Bausch und Bogen herabstaatlicher Verträge eröffnen sich. Weiters betonte der nicht vereinzelt dasteht. derte. Wir hätten aber am Grabe eines früh seßende und beleidigende Manie des Vergötterns er die Notwendigkeit, der Landwirtschaft wie der Nach der Lehre der katholischen Kirche steht Verstorbenen kein Wort der Polemik gegen das und Uebertreibens haben. Die Art des Herrn Industrie angemessene Preise für ihre Produkte, die oberste Gesetzgebungs- und Hirtengewalt dem geäußert, was ihm seine Freunde und Partei- Dr. Mannheimer bestätigt nur, was wir über dem Arbeiter aber seine Eristen; zu sichern, d. h. Papste als Nachfolger des Apostels Petrus zu. genossen nachrufen, mag es auch im Ueber den Prager Liberalismus in unserem Nachruf das Recht auf dauernde Arbeit und gerechten Die Bischöfe aber sind die Nachfolger der Apostel schwang der Gefühle wie alle Nekrologe das für Safta geschrieben haben daß er sich in Lohn. Mit allen Mitteln müsse man jedweder und üben ihre Gewalt in Unterordnung Waß der historischen Objektivität überschreiten. mancher Hinsicht wohltuend von der deutschRatastrophe begegnen und allen Werftätigen die unter die Autorität des Papstes aus. Der Run- Es ist ein stillschweigend geduldetes Borrecht böhmischen Provinz abhebt, daß er aber mit Möglichkeit eittes menschenwürdigen Lebens tius ist daher nicht nur der beglaubigte Vertre- der Grabredner, übertreiben zu dürfen, und nie- dem englischen oder reichsdeutschen verglichent sichern. Sobald die Pflicht rufe, werde der Senat ter des Papstes wie jeder andere Gesandte, er mand wird sich daran stoßen, wenn die Freunde provinziell wirke. Der Nekrolog des Dr. Mannnach einer Zeit der Erholung wieder in seiner ist mehr, er ist auch gegenüber den gesamten Raftas dem Toten die hervorragenden und heimer ist von einer reichlich provinziellen GeArbeit zum Wohle des Ganzen fortfahren. Klerus des betreffenden Staates der Vertreter schönen Eigenschaften, die ihn auszeichneten, in ſchmacklosigkeit!