Seite L Sonnetitag, 6. August 1931. Nr. 182. ihn kontrollieren, die sich darüber aufregen wurden, daß ihre Presse sie tagtäglich in der dümmsten Weise belügt, daß ihre Führer die Kasperln sind, über die sich die Bourgeoisie krumm lacht und an denen sich jeder Polizist den Stiefel abpi^tzt. Die Herrschaften, die heute die kommuni­stische Presse schreiben eben erfährt man, daßseit einigen Tagen" der Genosse Rei­mann(im vertrauten Kreise der Apparat- schiki angeblich mit dem Kosenamender Na­senbohrer" benannt) derChefredak­teur" der KPL-Blätter ist die Burschen also, die sich unter anderem den Witz, mit der Roten Fahne über Prag " geleistet haben, kön­nen sich eben alles leisten, weil unter ihren Lesern keiner mehr ist, der aufmucken dürfte. Sie können es sich erlauben, Löoo Blum als denbesten Agenten seiner Bourgeoisie" zu beschimpfen und ihm das Wort in den Mund zu legen:Im Interesse des Vaterlandes ver­lange ich vor allem die Heilighaltung aller abgeschlossenen Verträge", obwohl sie wissen, daß es keinen gefährlicheren Feind der Ge­waltverträge gibt als gerade Leon Blum . Sie können in den Tagen, da die KPD im Bunde mit Hitler und Hugenberg zmnVolksent­scheid" gegen die preußische Demokratie an­tritt, um Hitler in den Sattel zu heben, mit der größten Frechheit Karikaturen bringen, in denen die Sozialdemokratie als die Dienerin desselben Stahlhelm hingestellt wird, unter dessen Führung die Kommunisten jetzt gegen die Sozialdemokratie marschieren. Wenn der Herr Reimann verkünden ließe, daß die rote Farbe der Himbeeren oder der Metwurst das erste Signal der bevorstehenden Revolution sei, daß Karl Kautsky persönlich Lenin er­mordet habe, daß Otto Bauer an der Spitze eines antisowjetistischen Rüstungskonzerns stehe, daß ein guter Kommunist das Bild Mussolinis küssen undHoch Hitler" rufen müsse, so würde sich keine Hand rühren, ihm die fälligen Maulschellen zu verabreichen, keine Konferenz seine Ueberführung ins Irrenhaus beantragen, denn es ist längst niemand übrig geblieben, der in dieser Partei Mitglied" spielen würde. Was man auf den sogenannten Konferenzen sieht, sind zufäl­lig zusainmengetrommelte Mitläufer aus allen bürgerlichen Lagern, Indifferente, Raunzer und Radikalinskis, die vordem nie eine kom­munistische Zeitung gelesen haben und zum Teil auch durch die UnkenMnis' des Lebens vor der Lektüre ihrer Partei-Evangelien be­wahrt sind. Für die Bourgeoisie ist dieser Kommunismus der willkommen st e Bundesgenosse. Die Zeitung der deutschen Schwerindustrie, die schon im Vor­jahre Gottes Segen auf die KPD herabflehte, schreibt jetzt wieder anläßlich des Volksent­scheids,: Tie kommunistische Partei hat offenbar den Wunsch, der Steigbügel­halter für eine R« ch tsregi«rung in Preußen zu sein. Tas ist ihre Sache." Oder kann sich das Bürgertum eine grim­migere Verhöhnung der roten Fahne denken als es jene oben zitierte Büberei mit der von einem Kindskopf bei Nacht heimlich aufge­steckten roten Fahne auf dem Prager Lauren­ziberg ist? Braucht sich die Bourgeoisie noch Mühe zu geben, die Idee der Revolution zu verhüten, wenn die Kommunisten alles tun> um die Revolution zum Stoff von Schul­bubenwitzen zu machen? Aus einem Anti­kriegstag macht der Kommunismus ein Affen­theater und indem er den revolutionären 1. August auf Abortwänden proklamiert, macht er sich selbst zum dummen August für die Bourgeoisie. Diese Kontödie hat ihre sehr ernste und traurige Kehrseite. Der Uebermut der Bourgeoisie und ihres Polizeiapparates wird durch den Kommunismus genährt. Indem Die Tschechen In der letzten Nummer unserer wissenschaft­lichen ZeitschriftTribüne" veröffentlicht Genosse Dr. Emil Strauß einen Artikel, der auch die breitere Masse der Leser unserer Parteipresse interessieren wird und den wir daher nachstehend abd rucken: Seit dem Zusammenbruch der österreichisch­ungarischen Monarchie im Jahre 1918 ist das Verhältnis der tschechischen Nation zu Europa anders und vor allem bedeutungsvoller geworden als in Jahrhunderten zuvor:- Solange die Tschechen ein Bestandteil des alten Oesterreich waren, war ihr Kampf um die Macht im Staate, um die Schaffung der politischen Grundlagen ihrer Kultur die Hauptsorge der aussteigenden Nation, waren sie vor allem innerpolitisch orientiert. Zuruckdränaung der Deutschen , Er­weiterung der Rechte der Länder innerhalb der Monarchie, Kampf um Sprache und Beamten­stellen war der Hauptinhalt ihrer Politik. Die auswärtige Politik spielte daneben nur eine geringe Rolle: Riegers Reisen zu Napoleon NI. und Alexander N. wurden als etwas Vereinzeltes, vielfach Absonderliches angesehen, KranMks Pan­slawismus und Bekämpfung des Dreibundes maß man keine besondere Bedeutung bei. Erst nach­dem die tschechische Nation selbständig geworden war, konnte eine tschechische Außenpolitik getrieben werden, deren leitende Idee entsprechend den Bedingungen der tschechischen Auslandsrevolution im Weltkriege und der Tatsache, daß die Sieger die Grenzen der Tschechoslowakischen Republik bestimmten, die war, daß die Tschechoslowakei im engsten Einvernehmen mit der eigenllichen Sieger­macht auf dem Kontinent, Frankreich , vorgehen muffe und daß die sicher st e Gewähr für den Bestand des Staates das Bünd­nis mit den Gegnern Deutschlands (Frankreich ) und Ungarns (Kleine Entente ) sei. Der Träger dieser Politik ist der Außenminister BeneS. Diese Politik der Anlehnung an Frankreich und der Kampfstellung gegen Deutschland steht aber in Widerspruch zu gewissen wirtschaftlichen und geistigen Entwicklungstendenzen unserer Zeit. Immer enger wird die weltwirtschaftliche Ver­knüpfung der einzelnen Länder die Tschecho­ slowakei ist mit zwei Fünfteln ihrer Ausfuhr auf ihre beiden deutschen Nachbarn angewiesen, sie muß auch zu Ungarn in ein erträgliches wirt­schaftliches und politisches Verhältnis kommen, immer stärker ertönt der Rus nach einer euro­ päischen Politik, welche die zersplitterten Kräfte des alten Erdteils umfaßt. Kein Wunder daher, daß das Problem der Stellung der tschechischen Nation zu Europa auf­taucht und innerhalb des tschechischen Volkes diskutiert wird. Es ist das Verdienst deS Kultur - sich der Kapetschismus zum Watschenmann der Polizei macht, schädigt er die klassenbe­wußte Arbeiterklasse, stärkt er die Macht der Bürokratie und der agrarischen Herrenklasse. Sonntag wird er in Preußen seine ganze Kraft aufbieten, um dem Hakenkreuz zur Herrschaft zu verhelfen. Im Herbst wird er bei uns den Zutreiber der Nazi und der Bür­gerparteien abgeben. Er ist der Hofnarr, aber auch der sicherste Leibwächter der Bourgeoisie. Sie wird erst dann wieder das Fürchten ler­nen, wenn sie sehen wird, daß auch nicht der Hund eines Arbeiters ein Stück Brot aus den Händen der bolschewistischen Hanswurste und Bravos nimmt! und Europa . Politikers der tschechischen Sozialdemokratie, des Dichters und Schriftstellers F. B. Krejöi, in aller Ausführlichkeit sich dieses Problem gestellt und eine Lösung versucht zu haben.*) Die Vermählung des tschechischen Geistes mit dem Europäertum, die Anerkennung der Gesamt- intereffen Europas ist deswegen ein so schwieriges Problem, weil dem die Ideologie des tschechischen Volkes entgegensteht. Diese ist aber das Ergebnis der tschechischen Geschichte. Bon allen slawischen Völkerschaften sind heute die Tschechen der am weitesten nach Westen vor­geschobene Posten. Bor einem Jahrtausend wurde diese slawische Festung, deren natürliche Mauern die böhmischen Grenzgebirge sind, flankiert von zwei Außenforts: den Elbeslawen im Norden und den bis an den Semmering vorgedrungenen Süd- slawen. Durch die deutsche Kolonisation wurden die Elbeflawen verdrängt bezw. germanisiert und Steiermark und Kärnten dem Deutschtum gewon­nen. Roch kritischer gestaltete sich das Schicksal der slawischen Stämme, als die deutschen Kolonisten die Grenzgebirge überschritten, die Magyaren Nord- und Südflawen von einander trennten und den staatlichen Zusammenhang von Tschechen und Slowaken, der im großmährischen Reich bestanden hatte, zerrissen. So mußten sich die Tschechen in ihrer wechselvollen Geschichte öfters gegen ihre nichtslawischen Nachbarn wehren und das gab dem ersten großen Geschichtschreiber des tschechi­schen Volkes, Franz P a l a c I y, Veranlassung, alsdeneigentlichenSinndertschechi- schen Geschichte den Kampf gegen die Deutschen zu bezeichnen. Das ist noch heute Ansicht eines großen Teils der tschechischen Intel­lektuellen und die Auffassung hat neue Nahrung dadurch erfahren, daß derselbe Gewaltfriede, der Deutschlands Niederlage besiegelte, die Geburts­urkunde der Tschechoslowakischen Republik gewor­den ist. In dem fanatischen Kampf der Tschechen gegen den Anschluß Oesterreichs an Deutschland spielt die Hauptrolle die Furcht vor der Umklam­merung durch das Deutschtum. Alle diejenigen nun, welche die nationalistische Ideologie durch eine internationale verdrängen wollen, bekämpfen naturgemäß diese Palackylche Auffassung, daß die historische Aufgabe der Tschechen der Kampf gegen das Deutschtum sei. Schon RE hat das in seinem tapferen Buche getan und auch Krejöi legt das in einer eingehen­den historischen Untersuchung dar. Die Tschechen stellen sich ihre Vorfahren zu sehr als Heroen, ständig im Kampfe mit den Deutschen stehend, vor, wählend es viele und lange Zeiträume *) F. V. Krejöi:öeästvi a Evropanstvi. tJvahy v nasi kulturni orientaci(Tschechentum und Euro­päertum. Erwägungen über unsere kulturelle Orien tierung. Prag 1931. Orbisverlog. gegeben hat, in denen sich die beiden Nationen als gute Nachbarn vertrugen. Krejöi wirst mit Recht die Frage auf, ob die schwerste Niederlage des tschechischen Volkes in ihrer Geschichte, die Schlacht am Weißen Berge, ein Kampf gegen die deutsche Nation gewesen jei.Wenn wir die norddeutschen Protestanten als bessere Repräsentanten des damaligen deutschen Geistes ansehen als die katho­lischen Bayern und Oesterreicher , müssen wir zu­geben, daß der deutsche Geist auf dem Weißen­berger Schlachtfeld der Verbündete des protestan­tischen und hussitischen tschechischen Geistes gegen die Habsburger , das ist gegen die Exponenten Roms und Spaniens war. Es ist also die Niederlage derböhmi scheu Herren nicht irgend ein dramatischer Höhe­punkt unseres alten Kampfes mit dem Deutschtum, die Front unserer Nation ist gerade, als es um ihr Sein selbst geht, anderswohin ge­richtet."(S. 108/9.) Der große Religionskrieg des 17. Jahrhunderts habe nicht nur für die Tschechen, sondern auch für die Deutschen kata­strophale Folgen gehabt, die Zeit nach dem Dreißig­jährigen Kriege ist auch für die Deutschen eine Epoche nationaler Ohnmacht und tiefen Verfalls. Daß die Tschechen so sehr unter den Einfluß der deutschen Kultur gerieten, war nicht etwa das Ergebnis zweckbewußterGermanisierung ", son­dern der Ausdruck der Tatsache, daß Tschechen und Deutsche in ähnliche Lebensverhaltnisse gestellt wurden. Der Tscheche nahm die deutsche Kultur nicht auf, weil sie deutsch war, sondern weil es sich ihm um den kulturellen Aufstieg, um die Kultur überhaupt handelte. Erst unter Maria Theresia und Josef II. kann man von einem Ver­such, die Tschechen zu germanisieren,' spreche«. ... aber diese Gefahr drohte uns nicht von Deutschland , sondern von Wien her, und der Beweggrund dieser Germanisationsbestrebungen war nicht vielleicht der deutsche Haß gegen unser Volk, sondern das Streben des sogenannten auf­geklärten Absolutismus, die Verwaltung der österreichischen Länder durch Einführung der deutschen Staatssprache zu vereinfachen."(S. 109.) Erst der nationale Kampf, der im 19. Jahrhun­dert zwischen den beiden Nationen in den Sudeten­ländern selbst entbrannte, hat dazu geführt, diesen nationalen Gegensatz auf die Geschichte eines Jahrtausends schematisch auszudehnen. Es spricht für das Wahrheitsstreben Ärejöis, daß er seinen Landsleuten auch an der Hand der deutschen Geschichte zeigt, wie die Behauptung von der Aggressivität der Deutschen in tausend Jahren Geschichte den Tatsachen nicht entspricht. Der enge Raum, auf den die Deutschen nach dem Vordringen der Slawen und Magyaren zusaiu- mengepfercht waren, zwang sic, ihre überschüssige Bevölkerung als ländliche und städtische Koloni­sten nach Südosten und Osten abzugeben, wo Völker sahen, die sich auf niedrigerer Kulturstufe befanden. Das römisch-deutsche Reich war durch­aus kein nationaler Staat der beste Beweis hiefür ist, daß sein Mittelpunkt eine Zeitlang in Prag gewesen ist. Wenn die Tschechen auf Grund der hussitischen Revolution sich das Verdienst zu­sprechen, den Weg zum geistigen Fortschritt gebahnt zu haben, so gebührt dieses Verdienst der deutschen Reformation um so mehr, als diese nicht Ivie die tschechische Reformation tragisch geendet und zur Lostrennung beinahe der gesamten germanischen Welt von der römischen Kirche geführt habe. Selbst bei der Betrachtung des deutschen Imperia­lismus vor dem Weltkriege dürfe man nicht ver­gessen, daß Deutschland bei der Aufteilung der Kolonialländer nahezu leer auSgegangen ist. Allerdings ist durch all diese Erwägungen, alle kritischen Betrachtungen der tschechischen Ge­schichte nicht die geographische Tatsache aus der Welt zu leugnen, daß das Siedlungsgebiet der 33 (Nachdruck verboten.) Pfeile aus dem Jenseits. Von Hans-Herbert Varien. Copyright Treiner& Co., Berlin NW. 6. In diesem Moment aber brach Bing sein Flötenspiel ab und begann mit der Rezitation seines Vortrages. Bing war«in Meister der Rezitation. Bing sprach vom Tode und seine Stimme war hohl und schaurig. Es war wie eine Stimme, die aus dem Grabe kam. Wenn es jemals einem Toten vergönnt sein könne zu sprechen... so würde er sicher diese Stimme haben. So dachte wenigstens Clay und er konnte mit bestem Willen nicht behaupten, daß ihm diese Stimme einen großen Genuß einflötze. Bing ober rezitierte: Wenn das Leben verströmt.... So gedenke der Toten.... Gedenke der Qualen ihrer Todesstunde Und fühle voll Grauen.... Wie ihre blutleeren Hände Rach dir greifen.... Jetzt aber' schluchzte und schrie Bings Flöte in einer unerhörten und unerlösten Qual... Das muß furchtbar sein für den Comman­der! Man hätte Bing vorher orientieren sollen, etwas weniger Grausiges zu nehmen", dachte Ekay und ärgerte sich, daß er nicht vorher den Text dieses Gedichtes gekannt hatte. Er hätte sicher Bing verhindert, gerade dies vorzutragen.. Clay sah, mit einiger Angst auf den Com­mander. Er sah, was er erwartet hatte. Der Commander schien am Ende seiner Kraft. Blaue Adern zogen sich über seine Stirn. Das Gesicht brannte rot. Es schien geschwollen und sah aus, als müsse es jeden Moment auseinander sprin­gen wie eine überreife Tomate. Der Commander griff sich an den Hals und erhob sich langsam. Er sah aus, als zöge ihn eine unsichtbare Hand nach oben. Seine Schul­tern wuchsen eckig und steif in die Höhe. Die Augen schienen aus den Kopf springen zu wollen. Da haben wir es", fluchte Clay in sich hinein...... Schlaganfall!" und Clay sprang auf. Wer der Commander wuchs zu einer Größe auf, die Clay nicht begriff. Er, der sonst gleich groß mit Clay Ivar, schien jetzt einen Köpf größer zu sein. Der Commander schwankte und Clay griff zu. Aber zu seinen: unnennbaren Ent­setzen spürte Clay, daß nicht die schlaffe Weichheit eines Ohnmächtigen in dem Commarcher war, sondern sein Körper schien plötzlich hart und fest wie Stein. Irgendein furchtbarer Krampf, der den gewaltigen Körper des Commanders ver­zerrte, saß in ihm. Mit Mühe nur konnte Clay die ganze Schwere des Commander-, die gegen ihn drückte, ertragen. Selbst Clay schwankte. Wer jetzt sah Clay etwas, was chm einen fast irrsinnigen Schrei der Wut rurd auch des Grauens entlockte .... Im Halse des Commander steckte ein kaum fingerlanger Pfeil. Der schwere Körper des Commanders ent­glitt dem zitternden Cüch. Steif und hart wie eine Statue brach der Commander zu Boden. Der Kopf des Commanders lag Clay zu Füßen. Clay fühlte, wie ein Krampf seine Kinn­muskeln durchlief und wie seine Zähne auf­einander schlugen, als er jetzt in die großen, auf­gerissenen Augen des Commanders blickte, die ihn mit einem Ausdruck des namenlosesten Ent­setzens anblickten. XXI. Mays Armee marschiert. ...' Clay stieß einen gellenden Pfiff aus und raste zum Lichtschalter. Mit einem Schlag war das Dämmern vernichtet und das Zimmer in blendendes^ enchüllendes Weitz getaucht. Clay sah eine Sekunde in Gesichter, die vor Schreck, Angst und Erstaunen jäh zerrissen waren. Clay hqtte keine Zeit für diese Gesichter. Be­fehle sprangen auf. Türen wurden ausgerissen. Gesichter hingen in den Türen... Auf der Straße ertönten Pfifft., kurz., lang... kurz., kurz.. Signale für Clay... Im Park funkelte das rote Auge... es blinzelt« kurz... es sah lange und starr in das Fenster... es öffnete und schloß sein rotes unheimliches Auge... es blinzelte kurz... cs sah lange und starr in das Fenster... es öffnete und schloß sein rotes, unheimliches Auge ... Signale... Männer mit Revolvern füllten plötzlich das Zimmer. Auf den Korridoren stampften Schritte. Man hörte Türen schlagen. Eiliges Laufen. Kurze Kommandoworte... Fenster klirrten Das Haus wurde laut. Clays Armee marschierte. Der Mörder kann nicht entkommen!", sagte Clay heiser,... das Haus ist voll Polizei!" Clay durchsuchte mit seinen Leuten das Zim­mer. Es war eine Durchsuchung, die jede ver­irrte Küchenschwabe finden mußte. Clay fand keine verdächtige Spur. Der Schweiß rann Clay in hellen Tropfen von der Stirn. Die Warwe sind vielleicht hohl. Irgendein Versteck..." Ein halbes Dutzend von Detektiven warf sich gegen die Wände. Kleine Hämmer tanzten und klapperten. Messungen würden vorgenommen. Es waren Fachleute, die an der Arbeit waren. Ader die Wände waren so dick und präzise gebaut, daß jeder Baumeister seine Freude an ihnen ge­habt hätte. Noch mehr aber brachten die Signale, die von draußen hereinkamen, Clay in helle Ver­zweiflung. Das rote Auge fünfte unablässig:... Hier ist alles in Ordnung... hier ist alles in Ochnung... nichts Verdächtiges... nichts... Verdächtiges... Auf der Straße gellte eine Pfeift:... Alles in Ordnung... alles in Ordnung. Clay wußte, daß diese Berichte das Ergeb­nis sorgfältigster Nachprüfung war. Daß nie­mand in der letzten Viertelstunde das Haus ver­lassen hatte. Daß der Park durchsucht... frucht­los durchsucht war. Daß die Scheinwerfer, die von draußen gegen die Fenster spielten, ebenfalls nirgends eine verdächtige Gestalt enthüllt hatten. Clay fluchte bei jeder Meldung, die die Kom­missare brachten. Sie kamen einer nach dem anderen, aber die Berichte waren alle gleich: Chef, Keller durchsucht. Nichts Verdäch­tiges bemerft!" Abtreten! Nochmals durchsuchen!" Hacken knallten zusammen. Männer mit bärbeißigen Ge­sichtern verschwanden. Chef, dre erste Etage durchsucht! Sämtliche Zimmer in Ordnung. Fenster ordnungsgemäß geschlossen. Nicht die Spur eines verdächtigen Menschen..." Ein Bericht war wie der andere. Dies Haus wurde von mchr als hundert Augen überspurt. Es lag offen unter dem Sezievmeffer von hundert der geschicktesten Deteftive. Ihre Seziermesser brachten nichts zutage. Woher kam dieser Pfeil? Diesen Pftll konnte nur ein Rigger abgeftnert haben. ES war kein Zweiftl, daß die Erzählung de» Comman­ders auf Wahrheit beruhte. Nay konnte nicht mehr zweifeln. Der Commander hatte mit sei­nem furchtbaren Tode den Wahrheitsbeweis er­bracht. Aber wo zmn Henker stak Vieser verfl. Nigger?" Wenn Clay alleine gewesen wäre, hätte er geschrien vor innerer Wut und seiner Hilflosigkeit, die er innerlich empfand. Die» war eine Siche, wo jede Norm aushörte. Einen Augenblick dachte Clay, ich kämpfe nicht gegen Menschen, sondern gegen das Geheimnis eine» Erdteils. Vielleicht gegen die Seele dieses Erdteil», wenn Rache ein seelischer Bestandteil ist. Clay stand auf einem verlorenen Posten und eS gab niemand, der die» selbst mehr empfinden könnt« wie Clay.