CeiM 2

Samstag. 15. August 1931.

Ar. 190.

Hälfte würde also schon von einigem Einfluß auf die Preise sein, insbesonders, wenn damit Hand-in Hand eine Herabsetzung des Zollzu­schlages ginge. Außerdem müßte das Land- wrrtschaftsmsnisterium endlich einmal auf- bören, der Einfuhr von Vieh und Fett derartige Schwierigkeiten zu machen, wie es geschieht. Für die Einfuhr von Lebensmitteln ist unsere Zollgesetzgebung maß­gebend und die übrigen Vorschriften, die man im Ackerbauministerium so gut auszunnhen versteht, dürfen Nicht dazu dienen, die Wir­kung der ohnehin genug hohen Zölle noch zu verschärfen. Wir möchten in diesem Zusam­menhänge darauf aufmerksam machen, daß beispielsweise die Einführung von R o h s p e ck in die Tschechoslotvakei nahezu unterbunden ist. Im Frühjahr waren die Preise für den Konsumenten günstig, plötz­lich wurden jedoch solche Schwierigkeiten gemacht^ daß Rohspeck nicht mehr eingeführt werden" konnte, worauf die Preise binnen 14 Tagen um etwa 30 bis 40 Prozent stiegen. Eine andere Schikane besteht darin, daß die Behörden ausländisches Vieh nicht in jene Städte hinein lassen, wo kein direktes Geleise zum Schlachthaus führt, obzwar das Vieh oder Fleisch nicht schlechter wird, wenn es von der Bahnstation mit anderen Transportmit­teln in das Schlachthaus gebracht wird. Sicherlich wird das Ernährungsministerium seinen- Einfluß in der Weise gellend machen, daß diese schikanösen Vorschriften deS Land- wirtschaftSministerS bald verschwinden. Aber auch jene Bauern, welche gegen­wärtigem stdemBerkaufvon Schwei­nen zurück-halten, soflen sich überlegen, ob ein solches Vorgehen in ihrem Interesse ist. Im.Interesse sowohl der Pro- duzenten wie der Konsumenten liegt eine gleichmäßige stete Be­lieferung, nicht aber ein Borgehender Produzenten, welcher zur Folge hat, daß die Schweinemärkte leer sind. Es kann bann in absehbarer Zeit geschehen, daß die Bauern die Schweine plötzlich verlaufen müssen und durch die Ueberfüflung der Märkte würde dann ein Preissturz eintreten, der den Bauern sicher /nicht sehr angenehm wäre. Leider sind auch infolge der Schuld der Agrarier die Bezie­hungen zwischen den Produzen­ten itttd den Konsumenten so lose, haß der. Pauer nicht den Preis für Lebend- csewicht^ erhält, wie' er«Mert wird,'sondern daß einen, Teil stiefel Preises der Händler einsteckt. Wenn der Landwirtschaftsminister statt von früh bis abends darüber nachzusin­nen, wie man die Einfuhr noch mehr drosseln könnte/- mit aller Kraft daran arbeitete, daß die Bauern die Waren direkt den Konsumen­ten liefern, dann würden die Bauern höhere Preise Und die Konsumenten billigeres Fleisch erhalten. Beiden Gruppen wäre geholfen. - Wir glauben nicht, daß die hiezu beru- fönen Instanzen dem Steigen der Preise des Schweinefleisches weiter ruhig zusehen kön­nen, es ist Zeit, Maßnahmen zu treffen und dies um so mehr, als cs im Rahmenderbe st ehe n Gesetze möglich ist.

jetzt

kommunisttsche Senator Karl Schwammberger aus Winterberg «inst Führer der Gelben war. Im Jahre 1908 streikten die Glasschleifer in Winterberg . Der heutige kommunistische Senator zählte zu den Streikbrechern. Nach dem ver­lorenen Streike wurde aus den Reihen der Streikbrecher eine gelbe Organisation gegründet. Streikbrecher eine gelbe Organisation gegründet, deren Leitung der nunmehrige kommunistische Se­nator angehörte. Noch heute liegt uns ein Rund, schreiben dieses deutschen Arbeiterbundes für Süd­ böhmen an die verschiedenen Direktionen und Körperschaften vor, das betitelt ist mit:Euer .Hochwohlgeboren!". Darinnen heißt es u. a.: Die große Masse der deutschen Arbeiterschaft der Böhmerwaldr» ist bisher ausschließlich im Lager der roten Internationale geständen, was ja die letzten Reich-ratSwahlen bewiesen haben. Durch Schaffung des Bundes soll auch dies anders werden. Di« nationale Not und Bedrängnis des deutschen Böhmerwalde» ist ohnehin schon groß genug. Gelingt es der Sozialdemokratie, mit Hilfe der internationalen Arbeiterschaft auch noch die bisher deutschen Böhmerwaldmandate an sich zu reißen, so ist damit auch ein weiterer Schritt zur Slawisierung dieses herrlichen Gebiete» getan." In diesem Sinne geht cs in der Zuschrift an die diversenEuer Hochwohlgeboren" fort. Diese Zuschrift wurde auch von dem heuti­gen komuntstischcn Senator Karl Schwamm­berger als Bundesleitungsmitglied mit unter­fertigt. All diese Beweis« konnten erbracht werden. Es konnte auch eine ganze Reihe Zeitungen von damals vorgelegt Werken, so daß Herr Schtvamm- bcrger es vorzog, die Klage wegen der schon erwähnten Beschuldigung znrückjttjiehen. Der heutige kommunistische Senator Karl Schwammberger war einstens ein Führer der Gelben; das ist nun gerichtlich bewiesen. Brauch? sich da jemand zu Wundern, wenn Kommunisten und Hakeickreuzler gemeinsame Sache machen?

Einst Führer der Gelven rommnnistifitzer Senator. Bom Werdegang des Herrn Gchwnmmberger aus Winterberg . Biele Menschen Wundern sich, daß beim, gung der aufgelaufenen Kosten verurteilte. ES Volksentscheid in Deutschland die Kommunisten|«st nun gerichtlich erwiesen, daß der heutige

den Hakenkreuzlern und Stahlhelmleuten Hand­langerdienste verrichteten. Mancher kann es nicht begreifen, wie die extreme Rechte und die extreme Linke vor aller Oesfentlichkeit so Arm in Arm gehen können. Würde die Vergangen­heit mancher kommunistischen Führer bekannt sein, so möchte sich kein Mensch sonderlich dar­über wundern. Bei den Senatswahlen im Jahr« 1929 machte die Prager kommunistische Zentrale im 2. Mrütinium den im Pilsner Wahlkreis an der 2.Stelle kandidierenden KarlSchwamm- beiger aus Winterberg zum Senator, trotz­dem die kommunistischen Stimmen, nicht einmal auf«inen Senator gereicht hatten. Wahrschein­lich war der kommunistischen Parteileitung daran gelegen, diesem Schwammberger ein SenatS- mandat zu verschaffen, damit er den Böhmer­ wald erobere.' In diesem Gebiet hatte die kommunistische Partei bisher ein Pech um das andere und sie kam, statt vorwärts, allmählich um ihre letzten Reste. Unsere Kreisorganisation Pilsen gab zu den Parlamentswahlen 1924 ein Flugblatt heraus, in welchem aufgezcigt wurde, daß dieser kommunistische Kandidat einst ein Gelber und Streikbrecher gewesen ist. Wir haben dies in unserem Blatte vorher wieder­holt schon bekannt gegeben. Herr Schwamm­berger klagte jedoch nie, nur damals im Novem­ber 1929 raffte er sich zu einer Klage auf. Im Prozeßverfahren trat nun das Unglaub­liche ein, daß der Kläger selbst die Verhand­lung hinauSzuziehen versuchte. Als di« vom Kläger und Beklagten angeführten Zeugen bereits einvernommerr waren, ließ Herr Schwammberger eine Reihe dieser Zeugen noch­mals einvernehmen, bevor er die eigentliche Klageschrift überreichte. Die neuerliche Zeugen­einvernahme brachte für ihn keine Entlastung, so daß er schließlich vorzog, die Klage gegen den Genossen Kuplrnt wegen der erhobenen Be- schnldiguqg, er sei ein Führer der Gelben ge­wesen, zurückzuziehen, worauf das Kreisgericht Pilsen den Kläger Schwammberger zur Tra-

Ra-l-Feme. (Ei« Beitrag i« eigener Sache!) Bon Sepp Haus I« der F r e i t a g f o s g e(7. August 1931) LesSo.zialdemokrat" und seiner Kopf­blätter erschien auf Seite 2 ein von mir stam­mender Beitrag unter dem.TitelKetzerische Wahrheiten". Diese Ketzerei hat genügt, um den» Zorn Wotans und seiner Hakenkreuz­jünger über mich heraufzubeschwören. Wiewohl ich keinem der wutentbrannten nationalsoziali­stischen Parteibischöfe Rechenschaft über mein politisches Tun und Lassen mehr schulde, will ich dennoch hi«r vor aller Oeffentlichkeit erklä­ren, daß ich mich aus gerechter Erkenntnis von der nationalsozialistisch«» Ideologie dir ich ja in meiner seinerzeitige» vertraulichen Partei­stellung al» verantwortlcher Redakteur beim nationalsozialistischenTag" in Aussig bi» in ihr« wahr« Wesenheit hinein um so leichter er­kennen konnte(!) obgewendet habe und als überzeugter Sozialist nur im Marxismus , wie

er in der Sozialdemokratie zum Ausdruck kommt, den richtigen Weg, der zur Freiheit und sozialen Gerechtigkeit führt, erkenne! Mein politisches Bekennen ist in oben er­wähntem Zeitungsartikel auch eindeutig genug zu>n Ausdruck gelangt. Die Art und Weise aber, wie darauf seitens derDeutschen nationalsozialisti- schen Arbeiterpartei" reagiert wurde, ist typisch völkisch, entspricht voll und ganz demÄuch-SozialismuS" gewisser Herren mit dem Hakenkreuz und verdient darum, hier tiefer gehängt zu werden. Freitag, den 7. August, erschien besagter Beitrag an» meiner Feder und schon am nächst­folgenden Tag« fühlte sich der Verlagsleiter des Tag", Herr Josef Galle, der, nebenbei bemerkt, nicht mAntisemitismus" wie Krebs, Jung d. dal. macht, weil er ja Jahr für Jahr den Bedarf an Schreibpapier, Kuvert» usw. für denR. S. P.-Berlag" nur bei der jüdischen Firma: I. Fleischner, moderner Bllrobedarf, Teplitz-Schönau , rindeckt(!) veranlaßt, meiner

in der Verwaltung beimTag" angestelltrn Braut zu kündigen. Diese Kündigung meiner Braut soll ein in­direkter Protest gegen mein« politisch« Neber. zeugung sein. Ich erseh« aus dieserkleinlichen" Handlungsweise nur de« ohnmächtige« Zorn geiste-armrr Hakenkreuzlerseelen! Aber mag man imHeerchen oom Hakenkreuz" auch wie weiland der Herr Hadubrand wutentbrannt schnauben! Ich gebe Herrn Galle und seinen Rückenstützen schon heute zu wissen, daß solche niedere Handlungs­weise nicht ganz ohne Sühne bleiben wird und ich erst recht nicht von meinem politischen Be- kennertum ablafsen werde. Auch dann nicht, wenn derlag'' ein gut placiertes Jnsera::- Ächtung! Fememörder gesucht" bringt... Asiatische Zustände unter Protektion der Ministerratspräsidiums. Unter den Kulturdokumenten, die uns aus Anlaß unserer Marakteristik des Zeitungs- verlegerS Ludwig Wolf in Saaz zur Bei­fügung gestellt wurden, verdient folgend«» doch eine größer« Beachtung. Im Jahre 1927 brach unter den Arbeiterinnen in der Expedition der Wolsblätter plötzlich ein wilder Streik aus. Die Arbeiterinnen unterbreiteten dem Verlag fol­gende Forderungen: 1. Der Stundenlohn beträgt ab 1. Juni 1927 Kc 1.80. 2. Bezahlung sämtlicher Arbeitsstunden und gilt jede begonnen« Stund« als volle Arbeits­stunde. 3. Nachzahlung aller durch Ueberzeit ge­leisteter Arbeitsstunden ab 1. April 1927 mit einem Pauschalbetrag von 40. pro Person. 4. verbot der Androhung körperlicher Züch­tigung und de» Gebräuche» von Schimpfnamen von selten des Expedltwnslrtters. 5. Anerkennung der Bertrauenspersonen. 6. Maßregelung wegen des Streikes erfolgt kein«. Herr Wolf lehnte diese Forderun­gen ab. Er lehnte also auch die in einem Kulturstaat selbstverständliche Forderung ab, daß keine Schimpfnamen gebraucht und keine körperlichen Züchtigun­gen angedroht würden! Sowas macht hier­zulandeöffentliche Meinung"; so etwas er­freut sich der Protektion des Reptiliendeparte­ments des Ministerratspräsidiums! Der' alte Moritz Bloch' sollte weniger Shäkcspcäre zitieren ürtd dafür den Zuständen, die in seinem Bereich herrschen, größere Beachtung widmen. Er fände da manche Figur von Shakcspeareschem Format.

Ortsvertretungswahl in Plan. Tie atu 9. August stattgefundene Wahl in die OrtSver- tretung von Plan in Westböhmen brachte deut­lich zum Ausdruck, auf wessen Kosten die Natio­nalsozialisten bei uns(wie ja auch im Reich) wachsen. Die Na tionalpartei» verlor drei Mandate und 107 Stimmen, die Bürger-Mittel­stands- und Gewerbe Partei zwei Man­date und 102 Stimmen, die Ehr i st lich- sozialen gewannen ein Mandat und die Nazi, die bis dahin nicht selbständig ausgetre­ten waren, vier Mandate. Sie sind also auf Kosten ihrer bürgerlichen Nährväter gewachsen, während die Sozialdemokratie ihre fünf Mandate behaupten und ,33 Stimmen gewinnen konnte.

43 (Nachdruck»erboten.) Pfette aus dem Jenseits. Von Hans-Herbert Varlen. Copyright Breiner& ikp.. Berlin NTV. 8. Bing zog einen sechsschüsiigen Smith und Wessex hervor. ,MaS meinen Sie dazu?" Clay sah ein wenig mißtrauisch ans den Dichter. Verstehen Sie damit umzugchen?... Ein Dichter?" ' Bing zuckte die Achseln. Er sah starr ge­rade aus. Clay sah wieder das seltsame Bren­nen in Bings Augen und wurde nervös.' Zum Teufel, was haben Sie?" Bings Augen waren jetzt schmal wie ein Spalt'. Aber aus diasem Spall kam ein bedrohliches Funkeln. Clay sah zu seinem Erstaunen,- daß Bing langsam seinen Revolver hervorzog. Dann sprachen seine Lippen, fast ohne sich zu bewege«. 'Wissen Sie auch, Clay, daß unser Chauf­feur eine Perücke trägt? Folgen Sie dem Lauf meines Revolvers!" Clay sah auf. Er sah, wie aus dem Chauf­feurpelz ein langer sehniger Hals aufwuchs. Er sah aber auch, daß der Aaransah seines KoPfeS von kurzenl blonden Haar bedeckt war. Aber plötzlich verschwanden die kurzen blonden Haare und lange schwarze Haare traten an ihre Stelle. Die Perücke fitzt nicht gut. Sie verschieöt sich," fggte Bing, ohne seine Augen von hem Chauffeur zu. lassen. Der Teufel! Das sieht nach Gefahr auS!" schrie Clay und riß ebenfalls seinen Revolver heraus. Clay sptang auf; um die kleine Sprech, scheibe aüfzureißen, die in dem Glasfenster saß, das sie von dem Chauffeur trennte. Aber Clay kam nicht dazu. Ein eiserner

Arm umklammerte ihn und riß ihn zurück. Bing drückte Clay in die Polster zurück. Sein Ge- sicht war nach wie vor ruhig und ohne Ausdruck der Erregung. Aber das Licht in seinen Augen flackerte stärker denn je. Clay, ich schätze. Sic wollen nicht nur Selbstmord begehen, sondern sogar mich mit auf d,e Reis« ins Jenseits nehmen. So weit yeht meine Verpflichtung Ihnen gegenüber nicht. Ich versprach Ihnen nur zum dritten Mal das Leben zu retten!" Clay starrte Bing fasiung-loS an. Der Chauffeur fährt unS sicher zur Hölle!" knurrte«r wütend, denn er begriff Bing nicht. ... und was reden Sie da für Zeugs von Selbstmord?" Zu seinem Erstaunen sah jetzt Clay, wie Bing mit dem Finger einem ganz feinen Faden folgte, der an dem Fenster befestigt war. Der Faden lief bis unter den Teppich. Als Clay den Teppich ein wenig aufhob. sahen beide dort in einer Vertiefung ein kleines Mechkästchen stehen. An einer Klappe des Blechkästchens war der Faden befestigt, Clav griff neugierig noch dem Kästchen und wollte die Klappe offnen. Aber Bing riß ihm das Ding auS der Hand und sah Clay mit einem leisen Lächeln an: Also, Clay, Sie sind doch ein Selbst­mörder!" ,Lum Henker, erklären Sie sich, Bing. Sie machen mich nervös!" Wenn Sie diese Klappe geöffnet hätten, würden Sie mich überhaupt nie mehr verstehen, Clay!" ,Moso?" Kennen Sie Giftgases ,^ölle und Tod!" -Ja, beides wäre uns vielleicht sicher ge­wesen bei Ihrer Neugier, denn dies Kästchen enthält Giftgase. Ich sah solche Kästchen neu­lich in«irrem chemischen Laboratorium."

Aber was sollte der Faden?" stöhnte Clay, um den sich das ganze Auto in rasender Schnel­ligkeit zu drehen schien, so sehr hatte ihn das Grauen gepackt. Jetzt weiß ich, warum der Chauffeur nicht wüßte, wo der Lundberg-Palais ist. Wir soll­ten das Fenster öffnen und ihn instruieren. Der Chauffeur hätte sich in demselben Moment aus dem Staub gemacht. Uns aber hätten die giftigen Gase erstickt, denn beim Oeffnen deS Fensters wäre der Faden angezogen und hätte die Klappe des Kästchens aufgerissen..." Wir müssen uns des Chauffeurs auf jeden Fall bemächtigen, vielleicht ist durch den Kerl etwas zu erfahren. Nehmen Sie rechts die Tür ... ich nehm« die link«... Sie nehmen dem Wagen sofort das Gas fort... ich nehme die Bremse... dann erst den Kerl. Wir werden wie der Teufel über ihn sein.. rief Clay. Im gleichen Moment sprang er auch schon auf die Tür zu. Er sah noch im letzten Augenblick, daß Bing sitzen blieb und begriff Bings Hand­lungsweise nicht. Erst als er sich vergeblich mühte, die Tür zu öffnen, wußte er, daß'Bing vorher von der Ausstchtslosigkeit seines Plane­überzeugt gewesen war. Bor den Türen mußte draußen ein Riegel vorgeschoben sein, denn sie ließen sich nicht off­nen. Clay richtete seinen Revolver von drin­nen gegen den Kopf des Chauffeurs und rief so kaut, daß der Chauffeur es draußen hören mußte: Anhalten!... Anhalten!... rühren Sie sich vom Fleck, schieß« ich Sie sofort nieder." Der Chauffeur wandte Clay rin gleich­mütige- Gesicht zu. Seine Augen hatten noch immer da- Blinzeln eines Angetrunkenen. Er nickt« nur und schien für den gegen seine Stirn gerichteten Revolver nicht das geringste Inter­esse zn zeigen. Die Hand des Chauffeurs griff nach der Bremse. Der Wagen verlangsamte feine Fahrt.

Bing, schlagen Sie die Scheiben der Türen ein. Ich halte den Mann in Schach . Sie müs­sen durch das Fenster und sich des Halunken bemächtigen." Der Kerl wird Ihnen enckommeu!" sagte Bing gleichmütig. Aber er tat doch einen Schlag nach der Scheibe mit dem Knauf seiner Waffe. Das Fenster zersprang klirrend. Aber ganz plötzlich war der Chauffeur vor Clay verschwunden. Clay starrte auf eine gelbe Wand. Von draußen war eine Jalousie vor da- Fenster gezogen. Clay gab«inen Schuß ab. Aber dieser Schuß wurde mit einem Gelächter beantwortet. Clay schlug di« Scheibe mit gro­ßer Mühe ein. Es war«ine ungewöhnlich dicke Spiegelscheibe. Als Clay den Vorhang herunter­gerissen hatte, sah er, daß der Platz des Chauf­feurs leer war. In der einsamen Straße hall­ten in der Ferne Schritte. Clay sah nicht, ein­mal mehr den Schatten des Chauffeurs, auf den er hätte schießen können. ,Zch wußte, daß all« Mühen vergeblich sein würden," lächelte Bing.Diese Leute besitzen eine so tadellose Organisation, daß man sie dar­um beneiden möchte. Bevor Sie die Tür zu öffnen versuchten, war ich schon davon überzeugt, daß sie nicht leicht zu öffnen wären. Di« Idee mit dem fallenden Vorhang war auch nicket schlecht. Ich ahnte etwas AchnlicheS...", Bing lehnte sich aus dem zerschlagenen Fen­ster. Er tastete an der Außentür herum und fand tatsächlich einen Riegel. Er schob den Rie­gel zurück und Clay kletterte ihm wütend und fluchend nach inS Frei«... Diese Riegel find erst vor ganz kurzem hier angebracht. Das Holz an den Bohrlöcher« ist noch ganz hell," sagte Bing. Aber dann stieß Bing einen Pfiff auS und lief nach hinten. Er sah neben dem Schlußlicht«ine Nummer. Bing zeigte lächelnd darauf, als Clay neben ihn trat. (Fortsetzung folgt)