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Ein Musterwerk genossenschaftlicher Tätigkeit.
. Ein schöner, großer, einstöckiger Fabriksbau ist es, in welchem die Konsum- und Spargenossenschaft für Nordmähren und Westschlesien mit dem Sitze in Mähr.-Schönberg die Erzeugung von Fleisch- und Wurstwaren im Dezember 1930 ausgenommen hat. Der Betrieb befindet sich auf einem an die Zentralanlagen dec Konsumgenossenschaft angrenzenden Grundstück und ist, da unmittelbar neben dem Bahnhofe gelegen, auf einem verkehrstechnisch glücklich gewählten Platze. Auf der Straßenseite befindet sich eine Fleisch- Verteilungsstelle, welche durch ihre hohen, schönen Räumlichkeiten einen günstigen Eindruck auf den Beschauer macht. Die Wände sind bis zu der mit Marmorit verkleideten Decke verfliest. Auf dem massiven Verkaufspult befinden sich geschmackvolle Glasaufsätze, welche eine schöne und übersichtliche
Anordnung der Waren gestatten. Ein munter plätschernder Springbrunnen, zwei Glasspüler mit ständig frischem, fließendem Wasser, eine Warm- und Kaltwasserleitung zeugen davon, daß alles vorgesehen ist, um Reinlichkeit und Sauberkeit aufrecht zu erhalten. Eine Koch- und Bratanlage entsendet appetitanregende Düfte. Diese Fleisch-Verteilungsstelle besitzt zwei Kühlräume/ Den Verhältnissen entsprechend sind nach dem Muster dieser Fleischabgabestelle auch die übrigen acht eingerichtet. Die Arbeitsräume der Fleischerei befinden sich im ersten Stockwerke. Die dort Beschäftigten können sie nur auf folgendem Wege betreten: Sie entledigen sich zuerst in einer Kleiderablage ihrer Straßenkleidung. Sodann passieren sie ein Brausebad, wo sie sich einer gründlichen Reinigung
unterziehen. Anschließend daran befindet sich die Betriebsgarderobe, wo das Fleischereipersonal die Arbeitskleidung von der K. G. S. zur Verfügung gestellt bekommt. Im Arbeitsraume selbst herrscht Helle und Sauberkeit. Nur modernste Maschinen, zweckmäßig postiert, gewährleisten gutes Arbeiten. Große Kessel, Selchanlagen, Räucheröfen ustv. bilden die einzelnen Stationen, welche die Produkte berühren. Im ersten Stockwerke befinden sich außer einem Speisesaal für das Personal auch noch verschiedene Nebenräume. Mit der ebenerdig befindlicheü Versandabteilung ist der Arbeitsraum durch eine Wendeltreppe sowie durch einen elektrisch betriebenen Lastenaufzug verbunden. Im Versandraume wird auch das für die Verteilungsstellen bestimmte Frischfleisch ausgehackt. Zwei Brown-Boveri-Kühlautomaten sorgen für die er
forderliche niedrige Temperatur in den verschieb denen Kühlräumen. Die hier eingeführte Luftkühlung stellt das modernste Verfahren auf dem Gebiete der Kälteerzeugung dar. Nicht vergessen sei, daß der Betrieb nicht allein auf die städtische Wasserleitung angewiesen ist, sondern auch über einen eigenen Brunnen verfügt, von wo aus das Wasser in ein riesiges, auf dem Dache des Fleischereigebäudes befindliches Reservoir geleitet wird. Von der Versandabteilung gelangt man an die glasgedeckte Laderampe, von wo aus die Expedition der Waren erfolgt. Ein Spezial-Kühlauto gibt genügende Sicherheit, daß auch bei. größter Sonnenhitze keine Waren auf dem Transport verderben können. Da nun in diesem Betriebe die besten Voraussetzungen von vorneherein gegeben waren, um die Versorgung der Mitglieder der Konsumgenossenschaft mit Fleisch- und Wurstwaren in einwandfreier und vorteilhafter Weise durchführen zu können, ist es kein Wunder, wenn schon nach kaum dreivierteljährigem Bestände recht zufrie- stellendc Umsatzziffern zu verzeichnen sind. Hinzu kommt noch, daß durch die Errichtung dieses Betriebes in ganz Nordmähren und Westschlesien die Fleischer gezwungen wurden, die Preis, ihrer Waren beträchtlich zu reduzieren. Im gleichen Gebäude befinden sich auch die Räume eines weiteren neuen Eigenproduktionsbetriebes: der Sodawasser- und L i m o n«-> den-Erzeugung. Die dort hergestellten Getränke, für welche nur reine Fruchtsäfte verwendet werden, bieten jetzt in den heißen Sommermonaten den Mitgliedern willkommene Erfrischung. Das Untergeschoß birgt außer dem Kesielhaus der Zentralheizanlage, einer Waschküche, einem durch eine Rutsche mit dem Gleis verbundenen Kokskcller noch verschiedene Lagerräume Ein vom bereits bestehenden Industriegleis der K. G. S. abzweigender Anschluß ermöglicht es, Kohlen, Gemüse usw. bis zum Gebäude im Eisenbahnwaggon zu befördern. Mühe, Anstrengungen und Opfer hat. es gekostet, ehe das Gebäude vollendet war. Der Bau wurde unter Leitung und Aufsicht des Baubüros der GEC errichtet.„Dieser Bau ist der zur Tat gewordene Wille von über 10.000 organisierten Verbrauchern." So verkündet schlicht eine Gedenktafel im Innern des Gebäudes. Und so ist es auch. Jahrelang war es der Wunsch der organisierten Verbraucherschaft Nordmährens und Westschlesiens, einen eigenen Fleischercibetrieb zu besitzen. Und dieser Wunsch ist Wirklichkeit geworden. Der Fleischercibetrieb in Mähr-Schön- berg ist ein weithin Beachtung findendes Sinnbild der Kraft und Solidarität der organisierten Verbraucherschaft.
Oken- und Herdfabrik Georgswalde , Böhmen . Gegründet 1853. Telephon 44. Moderne erstklassige Kochkessel- und Selchanlagen. Doppelwand. Fettschmelzkessel, Mengemulden usw. jeder Art und Größe für Fleischerelbetriebe und Nahrungsmittel-Industrie. Bei Anfragen erbitte Planskizze unter genauer Einzeichnung des Kamins, lichte Weite und Höhe desselben und Bekanntgabe der näheren Wünsche, worauf mit Anbot nebst Zeichnung, gänzlich unverbindlich, postwendend zu Diensten stehe. Meine Anlagen sind in jeder Beziehung la. ausgerüstet, entsprechen den gesetzlich behördlichen Vorschriften und größten Anforderungen, welche bei Fleischereibetrieben in Frage kommen. Referenzen stehen jederzeit zur Verfügung über. Groß- und Klein-Anlagen. 1287
zeitgemäß.. Es gibt jedenfalls keinen wirklich brauchbaren Weltmarktartikel, an den in den letzten Jahrzehnten keine umwälzende Neuerung vorgenommen worden ist. Die Erfolge waren naturgemäß mehr oder weniger ungleich. Tie unumgängliche Notwendigkeit einer wirklichen, praktischen Umgestaltung tritt jedem klar vor Äugen, wenn er sich der Mühe unterzieht und speziell einen die große Allgemeinheit interessierenden Zweig aus dem Ganzen herausgreist, denn Neuerungen aller Art sind beachtenswert, aber jedenfalls steht die Zubereitung der menschlichen Genußmittel an erster Stelle. / Bon diesen wiederum seien hervorgehoben Fleischund Wurstwarenerzeugung, mit einem Wort das Fleischerei-Gewerbe mit seinen Schlachthausanlagen und Einrichtungen. Was auf diesem Gebiete geleistet wurde, um den früheren Uebeln, z. B. in unhygienischer Hinsicht und wie diese alle lauten, zu steuern, praktische Neuerungen zeitsparend und hygienisch einwandfrei zu gestalten zum Wohle der Allgemeinheit und Volkswirtschaft, ist wirklich beachtenswert. Der wirtschaftliche Werl einer Fleischerei-Einrichtung ist ebenfalls unverkennbar. Genügt z. B. dem einzelnen Fleischhauer ein Kochkessel und eine Räucherkammer, so sind die Ansprüche eines größeren Fleischexeibetriebes oder gar Industriebetriebes weit bedeutender, denn in diesem Fällen fordert dies ge
bieterisch die Zeitersparnis, denn Zeit ist Geld, Ordnung und Sauberkeit erhält die Welt. Ueber den Geschmack der Genußware läßt sich streiten, aber nicht über die Notwendigkeit einer Anlage, welche alle neuzeitlichen Errungenschaften bis ins kleinste Detall besitzt. Genannt seien außer den Fleischereimaschinen die anderen Einrichtungsstücke wie: Kochkesselanlagen, je nach der Größe des Betriebes zu 75 bis 800 Litern, ja selbst 1000 Litern Inhalt, Kalt-, Warm- und Heiß-
und Selchfleischdünster, Transportwagen, Abschreck- bottiche, Fettfänger und transportable Räucheröfen. Ueber die genauere Beschaffenheit derartiger Artikel zu berichten, würde zu weit führen, doch ist das Hauptaugenmerk darauf zu richten, daß hierzu nur zweckentsprechendes und erreichbar bestes Material in gehörigen Stärken Verwendung findet, und ist nicht genug chervorzuheben, daß gerade bei Anschaffung von Kochkesselanlagen und dergleichen, nur durch die Wahl des Besten billigst gekauft wird, ungeachtet
WÄSCHE! Wasche mit Persil!
Die Persil-Wäsche ist der Inbegriff neuzeitlicher Wäschepflege.
Selchen nach dem vorhandenen Raum und Verbrauchsmenge, Fetffchmelzkessel, doppelwandig, um das Anbrennen von Fett und Talg zu verhindern, Brühtröge, Transport- und Mengemulden, Schinken
einer geringen augenblicklichen Mehrausgabe, denn eventuelle kleine Mehrkosten werden mehr als ausgewogen durch Vermeidung vorzeitiger Reparaturen Und Auswechslungen, ganz abgesehen von den damit
verbundenen Betriebsstörungen. Um daher den p. t. Interessenten bei der Anschaffung behilflich zu sein und sie vor unnötigen Ausgaben oder gar Schaden zu bewahren, soll"der Zweck dieser unserer Ausführungen sein. Unsere eigenen Erfahrungen und eingeholte Erkundigungen geben uns die Gewähr, daß die allgemein bereits bekannte Firma: Josef Bitterlich, Ofen- und Herdfabrik, Georgswalde, Böhmen , bestens empfohlen werden kann, und steht diese jedem Reflektanten mit eingehender Beratung und Kostenvoranschlägen ohne Verpflichtung zur Ver- fügung. Siche auch Inserat in der heutigen Nummer. - 1287