Bette 2

Samstag, 12. September 1981.

I Ar. 213.

Aber das wäre ein zu umfangreiches Begin- die Antwort herumdrücken, indem sie den Ar- schen Kampfmittel des Proletariats diskredi- in der Verteidigung ihrer Lohn- und Arbeits­nen. Zu bunt ist Vernunft und Unsinn durch- beitern empfehlen, in Betriebs- und Wahl- tiert und entwertet, zugleich aber die parla­verhältnisse. einandergeworfen, zu unübersichtlich sind ein- versammlungen zu ihren Vorschlägen einen mentarische Vertretung der Arbeiterklasse hal- Jeder Arbeiter ist daher auch als Gewerkschafter malige Einnahmen mit wiederkehrenden ver- Standpunkt einzunehmen und diesen Stand- biert haben, dieselben Kommunisten, welche an dem Ausgang der Gemeindewahlen inter­mengt. Kleine Widersprüche, wie etwa, daß punkt dem Klub der kommunistischen Abgeord- vor der Geschichte mit der unsühnbaren Schuld essiert. Jeder Gewerkschafter weiß, was es gerade Vermögen von mehr als einer Million mit neten( Prag I., Barlament) mitzuteilen". In daran belastet sind, daß das Proletariat der es dem Bürgertum und seinen Trabanien ge­in der heutigen Krisenzeit bedeuten würde, wenn einer einmaligen Abgabe von zehn Prozent, dessen ist diese nicht mehr ganz neue Auf- furchtbarsten Krise des kapitalistischen Systems länge, die Lohn- und Arbeitsverhältnisse in den aber Einkommen von mehr als 50.000 Stro- lösung der Revolution in die Rezersplittert und politisch geschwächt gegenüber Gemeindeunternehmungen zu verschlechtern. So nen mit einer laufenden Steuer von zwan- solution ihnen selbst nicht ganz zureichend steht, die Kommunisten fommen nach Jahr- wie seinerzeit nach der Deflation der Lohnabbau zig Prozent belastet werden sollen, seien dabei erschienen und so verraten sie uns das revolu- zehnten proletarischen Kampfes, nach Jahr des Staates für die Unternehmer aller Branchen ganz übergangen. Daß die Kommunisten aus tionäre Geheimnis: zehnten proletarischer Organisation vor die das Signal war, um auch ihren Arbeitern die der Besteuerung der Dividenden, Tantiemen und hohen Einkommen zwei Milliarden her­einbringen wollen, während die Tantiemen­steuer jetzt 12 Millionen beträgt, setzen wir einfach auf Rechnung der bolschewistischen Großzügigkeit, welche die nüchterne Mathe­matit als reformistischen Schwindel verachtet. Genug, der Tanz der Milliarden ist auf der Einnahmenseite der kommunistischen Rech­nung noch toller als auf der Ausgabenseite.

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mächtige Waffe."

" Das Proletariat ist nicht waffenlos. In Arbeiter, die fragen, wie sie diesen Winter Löhne zu fürzen, so würde ein bürgerlicher Wahl­seiner Einheit liegt die ungeheuere Kraft. Und der überstehen sollen, mit der weisen Lehre, daß erfolg bei den Gemeindewahlen nicht nur den revolutionäre Massenstreit, verbunden mit einem Arbeitern in den Unternehmungen der Gemein­allgemeinen demonstrativen Auftreten der Arbeits - sie beginnen müssen, die Waffe zu schmieden, den eine Verschlechterung ihrer Arbeitsverhält losen, der Arbeiterjugend und der Frauen ist eine mit der die Forderungen der Arbeiter erkämpft niffe bringen, sondern es würden unmittelbar werden können! Nein, die Waffen des Prole- darauf auch alle Privatkapitalisten Angriffe auf Zweifelllos- und was soll mit dieser Waffe tariats müssen nicht erst geschmiedet werden, die Lebenshaltung der Arbeiterschaft unter­die Waffen des Proletariats sind die Sozial- nehmen. Kein Gewerkschafter darf daher dem geschehen? Eine Waffe, die das Proletariat schon jest demokratie und die freien Gewerkschaften, und Ausgang der Gemeindewahl gleichgültig gegen­zu schmieden beginnen muß." die Gemeindewahlen müssen eine Gelegenheit überstehen, Das ist der Gipfelpunkt der politischen sein, diese Waffen zu schärfen. Die Arbeiter lein Gewerkschafter darf vergessen, daß er am Gautelei. Dieselben Kommunisten, welche die werden das erkennen und werden nicht durch Wahltag mit seinem Stimmzettel gleichzeitig ungeheuere Kraft der proletarischen Einheit die Wahl von Kommunisten gegen Elend und dazu beiträgt, ob seine Löhne gekürzt oder zerstört haben, dieselben Kommunisten, welche Hunger demonstrieren, sondern durch Es ist wohl selbstverständlich, daß sich kein Ge­erhöht werden. verkrachten Streits alle außerparlamentari- und Hunger tatkräftig wirken. an unzähligen ,, Roten Tagen", in unzähligen die Wahl von Sozialdemokraten gegen Elend

Gewerkschafter und Gemeindewahlen.

Um die Berteidigung der Lohn- und Arbeitsverhältnisse.

Die Kommunisten verstehen auch zu sparen. Der Finanzminister zerbricht sich den Stopf, wo er ein paar Millionen abstreichen fann die Kommunisten schaffen einfach Gendarmerie und Polizei und obendrein die werkschafter selbst einen Lohnabbau aufdiftieren Beamten der Bezirksbehörden ab. 670 Millio­wird wollen. Er darf daher auch am Wahltag nen sind erspart. Der Minister für öffentliche feinen Stimmzettel einer bürgerlichen Partei ab­geben. Er laffe fich auf keinen Fall durch irgend Arbeiten wird dann die Neubauten um zwei welche Phrasen täuschen. Es geht bei der Ges Milliarden persönlich follaudieren gehen, der meindewahl nicht darum, ob der Müller oder der Handelsminister wird von früh bis abends Maier Vorsteher wird, es geht bei der Gemeinde­Gewerbescheine ausstellen und der Fürsorge­wahl auch nicht um die Entscheidung des nation minister wird von Ort zu Ort reisen, um den nalen Kampfes, die Gemeindewahl hat auch Borstehern die Lebensmittelkarten zu über­nichts zu tun mit religiösen Fragen, sondern bei bringen. Das Sicherheitswesen aber über­den Gemeindewahlen geht es diesmal um die nimmt Herr Mikuliček, der sich einmal einent Aber auch jene Arbeiter, die nicht in einem Entscheidung über wirtschaftliche erheiterten Abgeordnetenhaus als Polizeige­Betriebe der Gemeinde beschäftigt find, baben als gistenzfragen. Der Kapitalismus hat in maltiger von Malenowitz vorgestellt hat, in Am 27. September werden in mehr als zwei Gewerkschafter indirekt daran Jutereffe, wie die den letzten zwei Jahren deutlich bewiesen, daß er Eigenregie. Drittel aller Gemeinden der Tschechoslowakei die Wahlen in die Gemeindevertretungen ausgehen, unfähig ist, die Mehrheit der Bevölkerung auch Die Sozialdemokraten bemühen sich, das Gemeindewahlen stattfinden. Es iſt ſelbſtverſtänd- denn auch die Arbeiter in den Unternehmungen hat bewiesen, daß das ganze System faul Militärbudget etwas herabzudrücken, die Ver- lich zunächst Sache der politischen Parteien, zu der Privatkapitaliſten find in ihrem Stampfe bis auf die Knochen ist und es ist deshalb fürzung der Dienstzeit zu erzielen. Die Kom- den Gemeindewahlen Stellung zu nehmen. Den gegen die Unternehmer vielfach davon abhängig, die Aufgabe jedes Gewerkschafters, diesem System

Herr Viškovsky schidt morgen die Soldaten nach Hause und 1700 Millionen sind erspart.

Pflicht,

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Im Internationalen Metallarbeiter"| ist die Arbeiterschaft in den Unternehmungen der ( Komotau ) finden wir den nachfolgenden Gemeinde vor einer Verschlechterung ihrer Lohn­schönen Artikel, in welchem auf die Bedeu- und Arbeitsverhältnisse gesichert. tung der Genteindewahlen für den organi­fierten Gewerkschafter hingewiesen wirb.

die Gemeindewahlen in ihrer Bedeutung für die Gewerkschaften und den gewerkschaftlichen Kampf

die Arbeiter der Gemeinde entlohnt

Gibt es nämlich in einem Gemeindebetriebe niedrige Elendslöhne, dann ist es nur selbst verständlich, daß sich die privaten Unter­nehmer jederzeit darauf berufen

Der

Dämmernde Erkenntnis.

Kein Gewerkschaftler, vor allem aber Arbeiter, der das bittere Los der Arbeitslosigkeit Wochen, ja viel leicht Monate ausgekostet hat, wird gewillt sein, Die Kommunisten wollen auch die diefe Verhältnisse zu verewigen. Wer daher will, Staatsschulden nicht mehr verzinsen und tilgen und so über zwei Milliarden ersparen. Daß zu beachten. Es ist ja heute so, daß jedes Ereignis und verlangen werden, daß auch in ihren Betrie- daß beffere Zeiten kommen, wer will, daß sein mehr oder minder auch in den gewerkschaftlichen ben die Löhne auf keinen Fall höher erstellt wer- gewerkschaftliches Streben auch in den Gemein damit auch Ersparnisse armer Teufel flöten Stampf eingreift, daß um so mehr jedes politische den, als sie in den Gemeindebetrieben sind. Das den und durch die Gemeinden Unterstühung gehen, Waisengelder entwertet würden, das Borkommnis die Gewerkschaften und ihre Mit- selbe Beispiel haben wir ja in der letzten Beit so findet, wer will, daß die Zeit der Not und des stört sie nicht. Daß die Sparkassen zu Grunde glieder aufs stärkste berührt, oft in der umgekehrten Reihenfolge erlebt, denn Elends endgültig beseitigt werde, der wählt jene gehen, die Sozialversicherungsanstalten zusam An den Gemeindewahlen werden vor allem welchem Vertrauensmann in den städtischen Be- Bartei, die die Beseitigung dieser gottgewollten" menbrechen müßten, das liegt ihnen nicht am jene Sollegen ein großes Interesse haben, die in trieben wäre es nicht bekannt, wie fich bürgerliche Ordnung, welche den Arbeitern" nur Not und Herzen. Daß die Besitzer der Staatsschuldver- einem städtischen Gas- oder Elektrizitätswerte Stadtväter immer und immer wieder auf irgend Glend bringt, anstrebt, der wählt am schreibungen Rechtstitel in Händen haben, die oder einem sonstigen Gemeindebetriebe beschäftigt einen Privátbetrieb berufen haben, der angeblich 27. September sozialdemokratisch! eingelöst werden müssen, solange die gegen sind. Für sie, bei denen die Gemeinde der Arbeit niedrigere Löhne bezahle, als in dem städtischen wärtige Rechtsordnung besteht, das ist für sie geber ist, ist es von vornherein llar, daß sie als Werke zur Auszahlung gebracht werden. kein Hindernis, Dividenden und Tantiemen Gewerkschafter das größte Interesse an dem Aus- bürgerliche deutsche Volksgenosse" trachtet also bleiben bestehen, der Besteuerung halber, aber gang der Gemeindewahl haben, denn für sie hängt stets darnach, dem Volksgenossen Arbeiter das Einkommen zu schmälern, so weit es geht. Den noch verkündet er dann doch wieder bei Wahlen, die Staatsschulden werden abgeschafft der Er- la vom Ausgang der Wahl direkt die sparung wegen, das ist die eiserne Folge ab. Kommt in einer Gemeinde eine bürgerlich den könne. Wie dumm diese Phrasen sind, das Entscheidung über die Höhe ihres Lohnes daß Deutschen nur durch Deutsche geholfen wer richtigkeit des wohldurchdachten kommunisti­reaktionäre Mehrheit ans Ruder, dann ist es haben die Arbeiter schon oft durchschauen können schen Blanes. Die bürgerliche Ordnung wird selbstverständlich deren größtes Bestreben, die und sie müssen daher bei den jezigen Wahlen die gleichzeitig erhalten und beseitigt. Das iſt Löhne der Arbeiter in den Gemeindebetrieben Folgerung daraus ziehen, indem sie jeder büzurückzuführen sein, daß er vor der Drucklegung ten Blättern erschienen ist, kann nur darauf Dialettit, aber nicht Marxsche, nicht Hegelsche, herabzusezen. Jene Kollegen also, die in Gegerlichen Partei die Gefolgschaft das ist die Dialettit der Demagogie. meindebetrieben beschäftigt sind, müssen schon verweigern. von den Schriftleitern dieser Blätter entweder Aber wie sich die Kommunisten entschei direkt aus persönlichen Interessen bei den Ge­den mögen, ob sie den Kapitalismus gleich meindewahlen alles daran ſehen, daß erschaft trieben der Privatkapitaliſten von den in den Ge Betrachtung der heutigen Produktions- und So wie die Löhne der Arbeiter in den Be- wurde. Der Verfasser kommt nach einer fritischen nicht gelefen oder nicht verstanden keine bür nach den Gemeindewahlen beseitigen oder ob gerliche fie ihre Forderungen an die fapitalistische tommt. Im Gegenteil, diese Stollegen müssen eindebetrieben bezahlten Zöhnen abhängig find, Wirtschaftsverhältnisse zu der Ueberzeugung, bak Gesellschaft erheben wollen, auf jeden bestrebt sein, alles zu tun, um eine fosta o ist auch das Schicksal der Arbeiter gegenseitig nur listische Mehrheit durch die Gemein- abhängig. Nicht nur die Arbeiter in den Ge­Fall müssen sie den Massen sagen, bewahl herbeizuführen, denn nur dann, meindebetrieben verteidigen also bei den Gemein wie sie ihren Plan zu verwirt- wenn Arbeiterverterter, wenn Sozialisten in der dewahlen ihre Löhne und ihre Arbeitsbedingun­lichen gebenten. Die Notwendigkeit die Gemeinde sind und über die Lohn- und Arbeits- gen, sondern ser Mitteilung bereitet den Kommunisten arge bedingungen ihrer Klassenkollegen in den Ge­Berlegenheiten und sie möchten sich gerne um meindebetrieben zu entscheiden haben, nur dann

Kapitalismus im hohen Norden.

Karla Sch wel b. ( Schluß.)

Im Vorraum der Kantine hängt ein An

jur

auch die Arbeiter in der übrigen Industrie stehen im Gemeindewahllamps unmittelbar

Jm ,, Nordb. Tagblatt" und in der ,, Sudeten- 1 deutschen Tageszeitung" ist am 29. Auguft ein Artikel erschienen, der den Titel Der Irrgang laufmann Leopold Köhler aus Abtsdorf zum der Wirtschaftspolitif" trägt und der den Diplom aufmann Leopold Köhler aus Abtsdorf zum Verfasser hat. Daß dieser Artikel in den genann­

daß

neue Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung eine Besserung herbeiführen kann. Köhler, der entgegen der sonst bei den Deutschnationalen üblichen Hilflosigkeit, die wirtschaftliche Entwicklung mit etwas Verständ­nis betrachtet, stellt zunächst fest:

,, Nicht das Streben nach der möglichst vollkom­menen und vorteilhaften Befriedigung der mensch­lichen Bedürfnisse bildet den Angelpunkt der wirtschaftlichen Tätigkeit, sondern die Gold- und Preispolitik diktiert heute die ökonomischen Not wendigkeiten."

Im ersten Teil dieses Sazzes hat Stöhler

"

hin ist die Ausfuhr von 1924 bis 1929 um fafi| bis 20 norwegische Kronen pro Tag, das sind die Hälfte zurüdgegangen, die Bewohnerzahl auf 135 bis 180 Ste; er fann höchstens 3 bis 4 nor­ein Drittel. wegische Kronen im Tag für Verpflegung, Woh­Augenblicklich leben etwa 450 Menschen in nung und die spärlichen Vergnügungen ausge­Lougyearbyen, unter ihnen ein paar Ingenieure ben, so daß er nach ein paar Jaahren des auf und ein Arzt, die ebenso wie fast alle Arbeiter reibenden Lebens da oben mit Ersparnissen rech hier überwintern, und der in Deutschland aus- nen kann, wie sie selbst seinen glüdlichsten recht. Leider kann man mit dem zweiten Teil nicht gebildete Zahnarzt, der nur die Sommermonate Selaffengenossen in Mitteleuropa oder auch in recht. Leider kann man mit dem zweiten Teil nicht auf Spißbergen verbringt. Der Frauenmangel Amerika unerreichbar sind. Aber wie teuer ist biel anfangen. Wenn er die Formulierung so sondern das Profit­fchlag in norwegischer Sprache, den wir mit wird sehr schwer empfunden, es sind nur 30 dieser ärmliche Wohlstand" bezahlt; denn un borgenommen hätte Mühe enträtseln: Es ist die Ankündigung des Frauen da, und die sind alle verheiratet. Der vorstellbar hart," eintönig, zermürbend muß trek interesse und die Profitmöglichkeiten bestimmen die wirtschaftliche Tätigkeit um seine Worte zu Fußballmatches für nächsten Sonntag, und die Alkoholausschant ist start eingeschränkt in der netten und behaglichen Häuslichkeit, trop dem Mitteilung, daß in der Spielpause für den Pokal Norwegen gilt das Gemeindebestimmungsrecht in guten Einkommen das Leben in diesem Eis- gebrauchen, man fönnte einfacher sagen, die der Spitzbergenmannschaft gesammelt werden soll. dieser Frage; Karten- und Würfelspiel sind in gefängnis fein. Selbst in den drei Sommer- Wirtschaft- so hätte er eine fundamentale Auch ein paar Kinder blondköpfig, wie es das den unendlich langen Wintermonaten ein belieb- monaten laufen nur zwei bis drei Schiffe in Erkenninis Mary' ausgesprochen. Immerhin nur in Norwegen gibt laufen durch die Gäßter und von manchen üblen Folgen begleiteter der Woche den Hafen an: 5 Grab über Null im aber ist auch in seiner reichlich unklaren Fassung chen, um möglichst viele Fremde bestaunen zu Zeitvertreib. Schatten gilt auch um diese Zeit als wohlige boch die Erkenntnis enthalten, daß eben in der fönnen, Durch neun Monate im Jahr sind die Men Wärme: es ist kein Baum und fein Strauch zu fapitalistischen Gesellschafts- und Wirtschaftsord­das Profitinteresse das bestim­Am offenen Fenster eines appetitlichen schen nur durch ihren größten Schak, das Radio, jeben, nur Moose, Flechten und ein paar blaffe nung das Säuschens saß ein rekonvaleszenter Bergmann, mit der Welt in Verbindung. Da herrschen Tem arktische Blüten eriveden sehnsüchtige Erin- mende ist. In seinen weiteren Ausführungen der von seinem Schuldeutsch noch so viel behal- peraturen von 55 Grad unter Null, der Schnee nerungen an eine Natur von größerer Schöpfer- stellt er fest, daß im Mittelpunkt der Wirtschaft weder das Gold noch der Preis zu stehen hat, ten hatte, um mir ein paar Fragen beantworten liegt bis zu den Dächern hinauf, monatelang fraft. zu können. Er erzählte, daß die Siedlung seit lastet auf ihnen das Dunkel der Polarnacht. Ju Und zu der Einsamkeit, Weltabgeschieden- sondern der Mensch, daß das gegenwärtige 25 Jahren bestehe; von den zwei Bergwerken, dieser Zeit nähren sich die Menschen von konser beit, Monotonie, zur Stälte und Armut dieses Produktions- und Wirtschaftsgetriebe( er nennt deren Eingänge wir hoch oben auf den einander vierten Lebensmitteln gesalzenen und geräu- Lebens gefellt sich heute noch die Existenzunficher es wirtschaftlichen Liberalismus") zum Wirt gegenüber liegenden Berghängen fahen, ist nur cherten Fischen, Dörrgemüse, Kondensmilch, Ge- heit; denn kein Mensch weiß, wie lange die un- schaftsanarchismus auszuarten droht und daß die eines noch in Betrieb, im andern wütet seit acht frierfleisch. Eine große, wie mein Gewährsmann ter fo furchtbaren Berhältnissen gewonnene planmäßige Vernichtung von Erntevorräten in Jahren eine nicht zu löschende Feuersbrunst. versicherte: die ganze Weltliteratur umfassende Kohle auf dem überfüllten Markt Absatz finden Getreide, Baumwolle, Kaffee usw. am Ruin Amerikaner haben das Bergwert errichtet, und Bibliothek, Kino, Radio, Arbeiterorchester forgen fant, wie lange die staatliche Hilfe zur Auf- dieses Systems feinen Zweifel mehr übrig lassen", um schließlich zu folgendem Schluß zu kommen: lange Jahre machten sie gute Geschäfte; aber in für Unterhaltung; aber sie scheint auf die Dauer rechterhaltung des Betriebes ausreichen wird. Als wir zu unserem Schiff zurüdkehrten, Soll es besser werden, dann muß sich eine den Nachkriegsjahren setzte die Koblenkrise ein, nicht zu gefallen. ,, Ach, wir arbeiten und schla­neue Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, die aus die amerikanische Gesellschaft gabohne Rüd fen." fagt mein Informator refigniert. Die fahen wir es war um Mittag- ein paar sicht auf die mit dem Unternehmen verknüpften Arbeiter sind alle gewerkschaftlich organisiert; die Grubenarbeiter auf dem Stai stehen. Sie waren organisch gebundener Grundlage erwächst, Bahn brechen." Eristenzen die Arbeit auf. Staatliche Sub- tägliche Arbeitszeit beträgt acht Stunden. Von gut gekleidet, aber ihre Gesichter waren blaß und ventionen ermöglichten es einer norwegischen Politik wollen sie angeblich nichts wissen, sie sind eingefallen. Und ihre Augen folgten mit dem Gesellschaft, den Betrieb zu übernehmen, ermög- hergekommen, um Geld zu verdienen, mehr Geld, Ausdruck verschämter Sehnsucht jedem einzelnen lichen es ihr, ihn tros der furchtbaren Abfab- als sie da unten, in der farbigeren und leben Passagier, der das Boot bestieg, das ihn zu dem krise, die das tener arbeitende Werk besonders digeren Welt verdienen könnten. Das Einton ritdfahrtbereiten Schiff bringen sollte. hart trifft, auch heute weiterzuführen. Immer men eines Grubenarbeiters beläuft sich auf 15

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Es muß arg um die von der Nationalpartei bisher so warm verteidigte gegenwärtige Wirt schafts- und Gesellschaftsordnung bestellt sein, ivent selbst ein bürgerlicher Wirtschafts­politiker fie als reif für den Sturz bezeich