«r. 265. SamStag, 14. November 1931. Ee'te 3 R MMkl WWklle SlchklI M Mm WWW. Kaum ist eS durch das energische Einschreiten des Metallarbeiterverbandes gelungen, die von den Pilsner Skodawerken geplante Entlassung von 1500 Arbeitern zu verhindern, droht der zweite Mammutbetrieb der Schwerindustrie, nämlich die Witkowitzer Eisen werke mit einschneidenden, Maßnahmen gegen die Arbeiterschaft. Die Direktion der Eisenwerke teilte dem Betriebsausschuss« mit, daß ab 16. ds. die gesamte Produktion der Blechstrecke und der Appretur im Walzwerk aus mindestens'14 Tage eingestellt wird. Ferner soll im j neuen Walzwerk ein Hocho fen stillgelegt werden, so daß von sechs Oefen nur mehr drei im Betriebe bleiben. Mit diesen angedrohten Maßnahmen werden wieder 800 Arbeiter überflüssig und es werden daher ab 16. ds. weilere 1300 Arbeiter auf unbestimmte Zeit beurlaubt. Die Direktion versucht ihr Vorgehen damit zu entschuldigen, daß sie unter valutarischen Schwierigkeiten zu leiden habe und daß das Werk nicht mehr weiter russische Aufträge erledigen könne, nachdem die staatliche Exportgarantie ungenügend sei. Aehnlich wie gegen die Arbeiterschaft gehr das Werk auch gegen die Beamtenschaft vor. Allen Beamten wurden Reverse vorgelegt, in welchen sie bestätigen solleü, daß sie mit einem Gehaltsabbau von 4 bis 6 Prozent einverstanden sind. Das Vorgehen der Firma ist in der gegenwärtigen Zeit unverantwortlich und es muß ihm auf das schärfste entgegengetreten werden. Die Arbeiter- und Beamtenschaft kann wirklich nichts dafür, daß die Herren Rothschild und Konsorten an der Kreditanstalt ein paar hundert Millionen Kronen verloren haben und sie verbitten es sich vor allem auf das energischeste, zu irgendwelchen Manöver» der Firma miß braucht zu werden. Es ist ganz offensichtlich und d»e Herren bemühen sich gar nicht, es zu verbergen, daß m»t den brutalen Maßnahmen ein Druck auf den Staat ausgeübt werden soll, um die ruffischen Exportkredite zu erweitern. Es waren gerade dir Vertreter der Arbeiterschaft, welche die Forderung nach Einführung der Exportkredite gegen die Partei der Industrie, nämlich die Nationaldemokraten, aus das heftigste verteidigt und schließlick durchgesctzt habt». Herr Sonnenschein möge sich nun an seinen Freund HiwLL wenden, damit dieser für eine Erweiterung der Kredite sorgt, er kämpfe aber nicht seinen Kampf auf dem Rücken der Arbeiter und Beamten aus. Das muß den Herren ganz deutlich gesagt werden, da es unerträglich ist, wenn in der heutigen schweren Zeit die Herrschaften die Arbeiterschaft ganz unnötig provozieren. Weiter muß aber gerade an diesem Beispiel dargetan werden, wie unerläßlich die sofortige Durchführung der vom Ministerium für soziale Fürsorge vorgeschlagenen Verkürzung der Arbeitszeit ist. Es ist sicher, daß in den nächsten Wochen bereits 3000 Arbeiter aus den Witkowitzer Eisenwerken entlaflen würden, wenn die gegenwärtige Arbeitszeit nicht verkürzt wird. Die Direktion erklärt ganz offen, daß auch nach Ueber- windung der gegenwärtigen Schwierigkeiten Arbeit nur für etwa 13.000 Arbeiter bei achtstündiger Arbeitszeit vorhanden sei. Es droht also— und das nicht nur in Witkowitz — die Gefahr von Masienentlaffungen, der nur durch rascheste Verkürzung der Arbeitszeit vorgebeugt werden kann. Dessen sollen sich die Gesetzgeber bewußt sein und nicht durch überflüssiges Hinausziehen des vom Ministerium vorgelegten Gesetzentwurfes eine katastrophale Situation herbeiführen. Die Äoda-Selder M die Hitler ' leute. Ei« wertloses Dementi.— Jetzt erst recht Forderung nach Untersuchung! Das Tschechoslowakische Preß- b ü r o gab Donnerstag nachts folgende Meldung aus: Prag , 12. November. Die„Cefloslovenfla Republik" vom 13. November veröffentlicht folgende M tteilung: „Einige Blätter brachten gestern eine Pariser Meldung, des Inhaltes, daß der französische sozialistische Deputierte Faure behauptet habe, ,>die Lkodawerke, an denen Schneider- Creuzot hervorragend beteiligt sind, unterstützen heute die Hitleranhänger durch große Geldspenden." Wir informierten uns über die Richtigkeit dieser Behauptung an den berufenen Stellen, wo uns erwidert wurde, daß dies eine Absurdität sei, die nur m i t- leidiges Lächeln Hervorrufe. Diese unsinnigen Gerüchte wurden zuerst in dem Buche„Das Geld in der Politik" laut, das Richard Lewinson im Fischer-Verlag herausgab, und in dem er auf Seit« 149 bei der Aufzählung aller derjenigen, die die Hitleraktion unterstützen, u. a. sagt:„Aber auch in der Tschechoslowakei beteiligen sich die Industriellen von Duschnitz(?), Arthaben(?), und sogar die Direktoren der größten Waffenfabrik, der von Frankreich kontrollierten ökodawerke, an den GeldsamMungen für die Hitlerleute." Schon aus dem Umstande »st die Absurdität der Behauptung ersichtlich, weil«s solche Ortsnamen in der Tschecho slowakei überhaupt nicht gibt. Auch ist es nicht wahr, daß di« Direktoren der Aodawerke in irgendeiner Weis« die Hitleraktion finanziell gefördert haben. Die Zkodawerke haben diese unsinnige Erfindung sogleich nach Veröffentlichung dieser Publikation in Wien kategorisch dementiert. * Zu diesem Dementi ist folgendes zu sagen: Erstens kommt dem Tschechoflowakischen Preßbüro selber keineswegs jene Autorität zu, die, aus Grund welcher„Informationen" immer, mit einem Dementi die Angelegenheit als bereinigt könnte erscheinen lassen; zweitens aber sind die nach Ansicht dieses Büros— berufenen Stellen" ein Schwammwort— wer sind denn diese berufenen Stell en? Berufen ist da nur die Regierung und die betreffenden Minister! Und drittens hat Paul Faure sich weder auf das oben genannte Buch berufen, noch hat er behauptet, daß die Direktoren der Aodawerke an den Geldsammlungen für die Hitlerleute sich beteiligen; Faure sprach vielmehr von den Skodawerken s ch l e ch t h i n. Und, wie wir gestern schon sagten, ist es doch nirgends bewiesen, daß Faure nicht über andere Nachweise verfügen konnte, die von den„Absurditäten" eines fälschlich oder irrtümlikb genannten, nick>t existierenden Ortsnamen sehr unabhängig sein können.' Kurzum: für uns ist etwas noch lange nicht unsinnig, weil es— über das wir schon öfters mit Grund mitleidig lächelten— vom Korrespondenzbüro in der Prager Stefansgasse, so hingestellt wird, Wir verlangen deshalb noch nachdrücklicher hochosfizielle Untersuchung, die von Regierüngs wegen sofort eingeleiter werden müßte. Unsere hohen Behörden schreiten gegen jeden Mann oder jedes Weib aus dem Volke wegen jeder unüberlegten und harmlosen Redewendung in» die nicht in das Konzept der Udr- Salschen Staatspolitik paßt— aber ein Herr G e n e r a l d i r e k fo r Löwenstein ist natürlich sakrosankt. Der braucht nur die Dementierspritze in die Hand zu nehmen. Nein— auf solche Weise wird man umso hartnäckiger an die Lkodagelder für Hitlers glauben und davon sprechen. Weshalb es eben notwendig ist, die Angelegenheit von höchster Stelle aus raschest und gründlich und vertrauenerweckend zu untersuchen! Unfff neuer Roman Wir beginnen morgen mit dem Abdruck «ine- Schul- und Schülerromans aus dem Manuskript. Es handell sich um ein Erstlingswerk; der Auwr, A. A l t s ch u l, ist unseren Lesern auS kleineren Arbeite»» bekannt, di« wir gelegentlich veröffentlichten. De. rrolpe'B ist ein Roman, den unsere Jungen und unsere Alten'mit Interesse lesen werden und lesen sollen. Hier geht'» im Grunde um Problem«, die uns alle angehen und die, wenn sie auch der Verfasser gut künstlerisch . ohne jede Tendenz behandelt, nur von der psychologischen, piwagogischen und sozialen Seite her, in diesem Roman dennoch deutlich und überzeugend nach der fortschrittlichen Seit« in Angriff genommen wird. In Inhalt und Form wirbt dies« Erzäh- lung erfolgreich durch ihre Schlichtheit und Klarheit, durch das ehrliche Ringen nach dem Wahren, dem Guten und dem Schönen. Wir sind überzeugt, daß dieses Buch bei unseren Lesern Aufmerksamkeit und Gefallen finden wird. Sroener über die Abrüstungskonferenz. Berlin , 13. November. Tas Wolffbüro verlautbart: In einer Unterredung mit dem Ber liner Vertreter der„Chicago Tribuna" erllärte Reichsmini st er Groener u. a>, Deutsch land habe das Recht auf die gleiche Sicherheit und die gleichen Methoden in der Abrüstung. Im Jahre 1930 sei ihm ausdrücklich zugesichert wor- den, daß die anderen Staaten Deutschland auf dem Wege folgen würden, auf dem Deutschland durch seine sofortige Abrüstung voranging. Deutschlands Ziel aus der Abrüstungskonferenz müsse eS daher sein, seine nationale Sicherheit dadurch zu erlangen, daß die anderen Staaten nach den selben Methoden abrüsten, wie sie seinerzeit Deutschland auferlegt hatten. Der Minister begründete dann im einzelnen dir Ungerechtigkeiten des Konvent» onsentwurfs der vorbereitenden Abrüstungskonferenz und beantwortete schließlich die Frage, ob Deutschland eine größere Armee fordern werde, wenn sich die schwergerüsteten Länder weigern sollten, die Stärke ihrer Armeen erheblich herunterzusetzen, folgendermaßen:„Diese Frage würde vorauS- setzen, daß die Abrüstungskonferenz scheitert. Was Deutschland in einem solchen Falle tun würde, kann ich nicht sagen. Meine Meinung ist es, daß alle Völker der Welt die größten Anstrengungen machen sollten, daß die Abrüstungskon- ferenz nicht scheitert, sondern, daß sie zu einem positiven Erfolg führt, der die Welt von der Last der Rüst»»ngen u»»d der ewigen Kriegsdrohung^ befreit." Hoover für die Herabsetzung des Marinebudgeks Washington, 13. November .(Reuter.) Präsident Hoover hält an seiner Absicht fest, dem Kongreß einen Vorschlag zu unterbreiten, die Ausgaben für die Kriegsmarine entgegen dem ursprünglichen Projekt um 59 Millionen auf 343 Millionen Dollar zu kürzen. Revolution in ßguador. New Jork , 13. November. Associated Preß meldet ans Guayaquil (Ecuador ): Revolutionäre unter Führung von Clotariopaz haben sich der Städte Santa Rosa und Pasajozaruma in der Provinz Oro bemächtigt. Der Kriegsminister gibt bekannt, daß O b e r st Alba, der vor der Oktober-Revolution Ministerpräsident mit den Machtbefugnissen eines Präsidenten war, sich als Diktator ausrufen lasse. Truppen sind an Ort und Stelle abgegangen., * Guayaquil , 13. November. Der Kongreß hat den Präsidenten Moreno mit besonderen Vollmachten zur Bekämpfung der gestern ausgebrochenen Revolution ausgestattet. Die handelspolitischen Verhandlungen mit Ungarn < gestern wieder ausgenommen. Prag , 13. November. Nach einem Ueber- einkommen wurden heute die handelspolitischen Verhandlungen zwischen der Tschechoflowakischen Republik und Ungarn wieder ausgenommen. Die j Delegationen beider Regierungen haben in ihrer ersten Sitzung das Arbeitsprogramm festgelegt und gingen zur meritorischen Durchberatung der Fragen über, welche noch in den früheren Ber- handlungen unerledigt blieben. Es gelang zwar schon früher den Umfang dieser Fragen wesentlich einzuengen; es befinden sich darunter aber einzelne, welche einer gründlichen Aufklärung bedürfen. Beide Parteien sind von dem aufrich- tigen Willen durchdrungen, auch in diesen Fragen ein volles Einvernehmen zu erzielen. In oen Verhandlungen wird morgen fortgefahren werden. Ungarische Parlamentsrede für Vie Habsburger-Restauration. Budapest , 13.- November. In der heutigen Sitzung gedachte zu Beginn der Debatte Abg. Janoffy(Regierungspartei) der elften Jahreswende der Jnartikulation des Trianoner Vertrages, der ein Werk menschlicher Bosheit gewesen sei. Er sprach den Darik der ungarischen Nation für die fteundschaftlichen Kundgebungen dem italienischen Ministerpräsidenten Mussolini , Macdonald und dem Senator Borah aus. In der weiteren Debatte sprach Abgeordneter Feller(Regierungspartei) zu den Berichten des 33. Laiwesausschusses und deS Finanzkomitees des Völkerbundes und erllärte, daß das ungarische Kreditproblem durch entsprechende Konventionen baldigst geregelt werden müsse. Markgraf Palavieini trat in seiner Rede für die Restaurierung der Habs burger ein, da die Großmächte dieser Bewegung in Ungarn sympathisch gegenüberstehen und die Nervosität der kleinen Staaten beweise, daß das Vorgehen Ungarns in der Königsfrage richtig sei. Die Freundschaft zu Italien habe nicht nur politischen, sondern auch wirtschaftlichen Nutzen gebracht. Wenn sich Ungarn heute nach Frank reich orientiere, so müsse den französischen Politikern llargemacht werden, daß Ungarn auch heute»wch ein wichtiger Faktor im Donaubecken sei, der bei allen wirtschaftlichen Kombinationen Beachtung finden müsse. Der Prozeß gegen Alfons X1H. Madrid, 13. November. Am Schlüsse der gestrigen Kammersitzung wurde die Anklageschrift gegen den gewesenen König Alfons XIÜ. verlesen, die vom Kammerausschuß zur Prüfung der Verantwortlichkeit für das gewesene Regime ausgearbeitet worden ist. Der Prozeß mit dem gewesenen König Alfons XIII . wird vor der Nationalversammlung , die die Kompetenz des Obersten Gerichts haben wird, verhandelt werden. Der Untersuchungsausschuß wird die Rolle des öffentlichen Anllägers spielen. Alfons XHI. wird wegen Hochverrats, wegen Vorbereitung und Durchführung des S t a a t s u m st u r- z e s und wegen Verantwortlichkeit für die Diktatur, die in Spanien volle sieben Jahre dauerte und das spanische Volk aller Freiheiten und der Grundrechte, die vom König respektiert werden mußten, beraubte, verurteilt werden. AlfonS werden alle Rechte, Titel und Würden entzogen werden, deren er sowohl in Spanien als auch außerhalb dieses Landes verlustig wird. Die T o d e S st r a f e wird jedoch nicht über ihn verhängt werden. Er wird nur lebenslänglich des Landes verwiesen sein. Abgeblltzle Hakenkeuzrer. Eine Klage des nationalsozialistischen„Volkssport' gegen unseren verantwortlichen Redakteur abgewiesen. Prag , 13. November. Im Mai dieses Iah res haben wir in unserem Blatt« Bilder ver öffeirtlicht, welche die politische Tätigkeit der Ha. kenkreuzler skizzierten und in welchen Hakenkreuz lerische Jünglinge bei ihrer üblichen Tätigkeit, nämlich der Niederknüppelung Andersdenkender dargestellt waren. Durch diese Abbildungen'fühlte sich die Ortsgruppe Teplitz-Schönau des Verbandes„Volkssport" und ein gewisser Herr GilbertLorenzin Teplitz in ihrer Ehre verletzt und überreichten durch den Teplitzer Advo katen Dr. Dollhopf gegen unseren verantwort lichen Redakteur, Genossen D r. Strauß, dein Straflreisgericht in Prag die Ehrenbeleidigungs klage. Gegen diese Klage hat der Verteidiger det Geiwssen Dr. Strauß, Genosse Dr. S ch w e l b den Einspruch an das Obergericht in Prag überreicht. Gestern ist die Entscheidung des Obergerichtes herabgelangt. Mit dieser wird die Klage der Ortsgruppe Teplitz-Schönau und des Herrn Gilbert Lorenz überhaupt nicht zugelassen, das Strafverfahren wird eingestellt und die Kläger werden zum Ersatz de rgesamtenVertretungsko st«n verurteilt. Das Obergericht erklärt, daß weder Herr Gilbert Lorenz noch die Ortsgruppe Teplitz-Schö nau des Verbandes Volkssport berechtigt seien, l>ie_ Klage zu überreichen. Die Bttiehung der Kläger zu dem Bilde sei viel zu allgemein und entbehre der sachlichen Grundlage. Diese Entscheidung des Obergerichtes ist end- giltig und der Prozeß sohin vollkommen zu Ungunsten der Kläger entschieden. Betriebsansschntzwahlen in der W.®. und ft. in Rendel. Union der Textilarbeiter Kommunisten Nationalsozialisten Christliche Mittwoch, den 11. November, fanden im Betriebe der Neudeker Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei die Wahlen in den Arbeiterbetriebsausschuß statt, die folgendes Resultat brachten(in Klammer die Ziffern vom vorigen Jahre): Stim- Man- Stim- Man» men dat« men dat« 1895 12 (1839 13) 292 2 ( 264 21 275 2 ( 152 Ü 116 0 ( 139 0) Wahlberechtigt waren 2723 Personen,, 139 mehr als im Vorjahre, wovon sich 2612"®»' bet'.' Wahl beteiligten. 34 Stimmen waren ungültig.' Die„Union der Textilarbeiter kann’fiw’lf diesem Ergebnis zufrieden sein. Das eine Man- dat, das sie an die Hakcnkreuzler verliert, konnten diese nur zufolge deS größeren Stimme^, restes erhalten. Arbettelofigkett bei den Bnchdrnckeru Wie wir dem„Gutenberg ", dem Organ der- Buchdrucker entnehmen, ist in der letzten Fei- die Arbeitslosigkeit dieser Schichte von Arbeitern bedeutend gestiegen. Im Jänner 1930 gab es in der ganzen Republik 471 arbeitslose Buchdrucker, deren Zahl im Jänner 1931 aus 989 und im September dieses Jahres auf 1465 gestiegen ist. Die Zahl der arbeitslosen Buchdrucker hat sich also vom Jänner 1930 bis September 1931 verdreifacht. Am schlimmsten haben sich die Verhältnisse in Böhmen entwickelt, wo sich di« Zahl der Arbeitslosen von 234 im Jänner 1932 aus 921 zu Ende September des heurigen Jahres erhöhte, also vervierfachte. Di,e Zahl der arbeits- j losen Buchdrucker in Mähren beträgt 276, in/ Schlesien 26, in der Slowakei 242. Gin« Arbeitslosenunterstützung bei der Anion der Bergarbeiter. Lom 1. Jänner bis 30. September 1931 über 1.6 Millionen Kronen ausgezahlt. Nach Mitteilung des„Glückauf" hat die Union der Bergarbeiter für die Zeit vom 1. Jänner bis 30. September 1931 ausgezahlt: an ordentlicher Arbeitslosenunterstützung 1 Million 360.783.90 X, an außerordentlicher 269.764.60, zusammen 1,630.548,50. Im vorigen Jahre hat die Union dagegen nur 931.182 Kronen ausgezahlt. Es ist heuer damit zu rechnen, daß die Summe der von der Union ausgezahlten Ar- beitslosenunterstützungen mit Ende des Jahres 1932 ungefähr 2 Millionen Kronen betragen wird, also das doppelte dessen, was im Vorjahr ausgezahlt worden war. Wie sich das beim einzelnen Mitgliede der Gewerkschaft auswirkt, sei im folgenden gezeigt: die arbeitslosen Mitglieder erhalten' im Durchschnitt durch 39 Wochen in der ersten Klasse 3518 Kronen, in der zweiten Klasse 2576 Kronen, in der dritten Klasse 2001 Kronen. Volksbegehren über die Auflösung de» süthflsltzen Landtages. Dresden , 13. November. Die kommunistische Partei.hat mehr als tausend Unterschriften von Stimmberechtigten für ihren Antrag auf Zulassung eines Volksbegehrens über die Auflösung des Landtages beigebracht. Damit hat sie die gesetzlichen Voraussetzungen für die, Zulaffnng des Volksbegehrens erfüllt, so daß dem Anträge stattgegeben worden ist.
Ausgabe
11 (14.11.1931) 265
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