1 Geschichtsfälschung. Wie Bismard wider seinen Willen im 1890
Abgeordneten sprachen von den elfah- lothringischen Bahnen und stellte dagegen in folgender Art das Jdeal einer guten, are 990 feinen Abjcted erhielt, iſt ſeit jener Zeit aller Welt bes
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und die elsaẞ - lothringischen Abgeordneten sprachen vier erfolgreichen Regierungspraxis auf: Stunden Yang nachdem sie es am Sonnabend schon fünf Stunden lang gethan- von den elsaß- Lothringischen Eisenbahnen und von nichts als den elsaẞ - lothringischen Eisenbahnen. Es war das ihre Revanche. Die allgemeine Gemüthlichkeit steckte die Regierung an, und sogar unser Genosse Bueb, der über die Behandlung der Eisen bahn - Arbeiter und Beamten recht ungemüthliche Dinge zu fagen hatte, fand unter dem Einfluß der allgemeinen Gemüthlichkeit bet dem Herrn Eisenbahnminister ein sehr gemüthliches Entgegenkommen.
" Der Zedlig'sche Volksschulgefeßentwurf hat einen großen fannt. Die Einzelheiten bei jenem Vorkommniß find durch Fehler: er ist zu ehrlich. Was andere Staaten flüglich der Bismard's Enthüllungen bekannt geworden und sie bestätigen nur, Verwaltungspragis und einer behördlichen Regelung mit welcher Hartnäckigkeit er an seiner Stellung hing und wie er überlaffen, was auch in Preußen bisher zumeist auf diesem niemals seine Verabschiedung wider Willen dem Kaiser verzieh. Das Wege gemacht wurde, formulirt er auf's forgfältigfte und alles hindert aber nicht, daß in dem bei Velhagen und Klasing, ausführlichste im Geseze selbst. Einem Gefegentwurfe aber ist Bielefeld Leipzig 1895 erschienenen Lesebuch für die Oberstufe jenes stille Veilchendasein, dessen sich bloße Ausführungs evangelischer Wolfsschulen im Regierungsbezirk Arnsberg der Borgang bestimmungen, Regulative, Restripte und ministerielle Ber in irreführender Weise dargestellt wird. In diesem Buche heißt es ordnungen in der Regel erfreuen, nicht beschieden. Er muß vor auf Seite 456: bas Parlament, muß erst Spießruthen laufen durch die Blätter, und dadurch erst erfährt der liberale Biedermann von dem Attentat, das man auf ihn vorhat."
" Doch mußte der Kaiser Wilhelm II. dem wiederholten Drängen bes Fürsten. endlich nachgeben und ihm. den erbetenen Abschied bewilligen." Ist das nicht ein netter Geschichtsunterricht, in dem so mit den
Thatsachen ungesprungen wird? Redakteur des betreffenden Schulbuches soll der Schulrath Riemenschneider in Arnsberg sein.-
Der Etatstitel 8ölle und Verbrauchssteuern, dessen Diskussion noch gegen Ende der Sigung begann, wird So geigte die Seipz. Stg.", wie fehr sich die preußische voraussichtlich zu lebhaften Debatten Veranlassung geben. Regierung die Arbeit erschwert habe" und wie man Die Agrarier wollen ihn zu einem Vorstoß benutzen. Heute unter Umgehung der Geseke und ohne Befragung der gesekgeben eröffnete Graf Schwerin schon das Gefecht durch eine den Körperschaften auf den stillen Pfade der Verwaltungswillkür Plänkelei. Es ist merkwürdig, wie die Menschent gleich reaktionäre Anschläge gegen Recht und Freiheit des Volkes werden, wenn das gleiche Interesse sie treibt. Ein Graf und durchführen könne. ein Schacherjude sind, der gewöhnlichen Annahme nach, die Wir wissen nicht, ob diese Methode, der die Devise voran- den Berl. Neuesten Nachr." zufolge geäußert, daß er sie vorauszwei denkbar weitest von einander verschiedenen Menschen- feuchtet: nur nicht zu ehrlich und die bas sächsische ftahtlich zu den Zweden bes projetlirten Reichs- Marine- Museums gattungen. Und doch hätte der scharfsinnigste Schacher Regierungsorgan den preußischen Nachbarn an's Herz legt, zu verwenden gedente.
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250 000 Mark sind dem Kaiser zu einem von ihm zu bes ſlimmenden gemeinnützigen Zwecke" von einer Abordnung der Aachener und Münchener Feuerversicherungs- Gesellschaft überreicht worden. Der Kaiser hat diese Widmung angenommen und dabei
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bon Berzog
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jude feinen Profit nicht scharfsinniger ausschnüffeln nach der Meinung der Leipz. 8tg." bei der sächsischen Regie- Die Post- Gesellschaft", eine Gesellschaft mit beschränkter fönnen, wie dieser Graf Schwerin und seine gleichwerthigen rungsmethode schon immer üblich gewesen ist. Doch war es auch Haftung, besteht aus folgenden Personen, in denen wir also die Weitgrafen, Mitbarone u. f. 1. Bet der Ausfuhr bes Wiehls nur ein Rathschlag des offiziellen Organs, dem nicht sächsische Sauptscharfmacher zu begrüßen haben: Freiherr von Edardstein wird angeblich zwischen den Qualitäten nicht genügend unter- Bethätigung zum Vorbild diente, so zeigt er doch wundervoll, Brözel, Bez. Potsdam), Freiherr von Falkenhauſen'sche Erben schieben, und der scharfsinnige Herr Graf meinte, die großen weld' fiefunfittlicher Geist in maßgebenden politischen( Bielau, Bez. Reiffe), Fürst von abfeld Trachenberg, Oberpräsident der Proving Schlesien( Breslau ), Freiherr Lucius Mühlenbesther, denen Zoll zurückgezahlt werden muß, würden Streifen Sachfens waltet. dadurch auf Kosten der Herren Agrarier begünstigt. Allen Ein Blatt, das schamilos vor einem zu ehrlich" im von Ballhausen , Kgl. Staatsminister( Klein- Ballhausen), Graf Nespekt vor dem Scharf- und Schachersinn des Herrn Grafen. politischen Leben warnt, hat jedes Recht verwirrt, in Fragen von Malyan- Militsch Exzellenz( Militsch), Legationsrath von NeuMorgen kommen die Kanig und Klindowströmt zum Wort der öffentlichen Moral mitzusprechen oder gar anderen mann( Gerbstädt), first von Bles( les Ober- Schlesien), Ratibor ( Manden bei Natibor), Konsul - alles Grafen. Seitungen ethische Vorlesungen zu halten. Dieses selbige Stengel( Staßfurt ), Fürst zu Stolberg Wernigerode Blatt steht aber nach wie vor im Dienste der sächsischen( Wernigerode ), Freiherr von Stumm Halberg( Halberg Regierung. bei Brebach ), Freiherr von Zedlig- Neukirch, Geh. Ober- Reg.- Rath ( Berlin ). Der Zar. print má Die reichsten Leute des Deutschen Reiches also find die Ueber den Selbstherrscher aller Reußen Taufen Nachrichten glücklichen Juhaber der Post", die feinen Pfennig für ihr Unter ein, die das bestätigen, was wir gestern auf Grund einer nehmer zu opfern brauchen, und das gleichwohl ihren Geist freiwillig und unabhängig athmet. Aeußerung der Stopenhagener Bolitiken" mittheilten. Der hinter dem Blatt und die brutalfte Anschauung in dem BlattDie vornehmste Gefellschaft Voss. 3tg." wird Boss. 3tg." wird ebenfalls aus Kopenhagen geschrieben: wetch grelles Seclengemälde bietet sich uns dar, wenn wir bie Der Umstand, daß Staijer Rifolaus das Manifest, worin die Menschen nach der geistigen Koft beurtheilen, die ihnen behagt. neuen Befiimmungen für Finland angekündigt wurden, eigenhändig unterzeichnet hat, während die Bekanntmachung, worin die somandichter Friedrich Spielhagen . Bei der Feier feines Auf dem Judex befindet sich zur Zeit der demokratische vom Großfürsten Bestimmungen selbst enthalten sind, vom Großfürsten Michael unterzeichnet worden ist, giebt der Zeitung" Bolititen" fiebenzigsten Geburtstages war ber Aulisminister Boffe nicht zu Anlaß, die schon seit Monaten über die Gesundheitsgegen. Vor zehn Jahren betonte fein Vorgänger in Minifterium verhältnisse des Kaisers gehenden Gerüchte zu er von Geistesfreiheit, Herr von Goßler, seine glühende Bewunderung wähnen. Die Namensunterschriften, die der Staifer unter die für den Dichter. Herr Boffe fchätzt sich durchaus Erlaffe fett, bildeten, wie Politifen" fagt, bie einzige gemessen ein, wenn er sich bei dieser Ehrung überflüssig erschien. Regierungshandlung, die der Kaiser vornimmt. Alle Be- Der Weltruhm macht ehrfurchtsvoll halt an der Schwelle des schlüsse wurden ohne Mitwirkung und Wiffen des Sintiers ge- preußischen geistfreien Kultusministers.
Die Grubentnspektion vor dem preußischen Landtage. Im Vordergrunde der heute fortgesetzten Berathung des Etats der Berg, Hütten- und Salinenverwaltung stand die Frage der Gruben Inspektion. Anlaß dazu gab die Etatsforderung von 108 000 Mr. zur Erweiterung der Aufsichtsorganisation, die, wie es in den Erläuterungen zum Etat heißt, gegenüber den in den letzten Jahrzehnten gesteigerten Gefahren des Steinkohlenbergbaues zu länglich erscheint. Die Regierung beabsichtigt deshalb, nach dem Borbilde in anderen Bergbauländer den Revierbeamten in den Steinfohlenbezirken mehrere Aufsichtsbeamte( beizugeben, welche fortgesett die Erkundung und Feststellung einzelner thatsächlicher Berhältnisse, insbesondere des Eicherheitszustandes der Gruben vornehmen und bantit zugleich die Revierbeamten in ihrem verantwortungsreichen Amte wirljam tunterstützen und entlasten sollen."
Hierzu hatte der Abg. Dr. Mar Hirsch den Antrag gestellt, neben den Revier- Aufsichtsbeamten Arbeitervertreter zur Besichtigung der Steinkohlengruben heranzuziehen. Dr. Hirsch ges hört zwar formell der freisinnigen Volkspartei an, thatsächlich jedoch steht er in Arbeiterfragen auf einem ganz anderen Standpunkt als die überwiegende Mehrheit seiner Parteifreunde, er ist neben dent Abg. Goldschmidt das einzige freifinnige Mitglied des Hauses, das wenigstens von dem ehrlichen Streben beseelt ist, die Lage der Arbeiter zu bessern, wenn auch der von ihm gewählte Weg fich längst als umgangbar bewiesen hat. Auch die Nede, mit der er heute seinen Antrag begründete, war von redlichem Streben für das Wohl der Arbeiter diflirt und das genügte, um ihn in den Augen fast aller nachfolgenden Redner als verbächtig erscheinen gu laffen. Dabei bezeichnete sich der freisinnige Vertreter ausdrücklich als Gegner der Sozialdemokratie, ja er gestand sogar offen ein, daß er durch Anträge, wie der von ihm jegt eingebrachte, die Macht der Cozialdemokeatie zu brechen hoffe.
Aber was nügen alle noch so aufrichtig gemeinten Bethenerungen gegenüber der von bloßer Furcht bor der Sozialdemokratie befallenen Mehrheit des Junterparlaments! Wer für die Arbeiterflasse eintritt, der ist in den Augen dieser Gesellschaft ein Sozialdemokrat, mag er auch der Sozialdemokratie so feindlich gegenüberstehen, wie Dr. Hirsch. Und so zog sich dann durch die Lange Diskussion wie ein rother Faden die Angst vor der Sozial demokratie. Nicht sachliche Gründe find es, die die freikonservativen, fonservativen und nationalliberalen Redner bewegen, gegen den Antrag Hirsch zu sprechen, sondern einzig und allein die Besorgniß, daß die Schaffung einer wirklichen Arbeitervertretung zur Stärkung des Einflusses der Sozialdemokratie führen würde.
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faßt; Großfürst Wichael, sein Onkel, habe die ganze au 3- Disziplin muß sein! Die Einleitung der Disziplinars bende Macht in feiner Sand. Dem Kaijer Nikolaus untersuchung wird, der Frantf. 8tg." aufolge vom Kultusverbiete seine Strankheit jede geistige Beschäftigung. minister gegen Dr. Heinrich Schröder in Kiel wegen seiner Ueber die Krankheit, die nach dem Erlaß der Friedensbotschaft Schrift Der höhere Lehrerstand in Preußen, seine Arbeit und fein entstanden sei, wären zwei Lesarten im Umlauf. Theils werde Lohn" beabsichtigt. Dr. Schröder ist Lehrer an der Deckoffizierschule behauptet, der Kaiser sei langsam von einer Krankheit überwältigt in Stiel. Am Ende hat Herr Schröber sich erbreiftet, die Wahrheit worden, die ihn seit langem bedrohe, theils werde aus Peters zu sagen, ohne erst von Boffe die richtige Form zu beziehen.- burg berichtet, daß das langiame Fortschreiten dieser Krankheit Galizische Landarbeiter in der Provinz Brandenburg . und andere begleitende Umstände den Gedanken auf eine Ursache geleitet hätten, die ihren Ursprung außerhalb der Person Der Vorstand der brandenburgischen Landwirthschaftstammer macht des Kaisers habe und nicht zufällig, sondern im Gegentheil bekannt, daß der Bentral- Arbeitsnachweis der Kammer galiaifche planmäßiger Natur wäre. Jedenfalls bedeutet es teine Ab- Sommerarbeiter in jeder Zahl zu stellen in der Lage ist. schwächung dieser Gerichte. daß Kaiser Nikolaus die finische Diese Arbeiter erhalten Monatslöhne und zwar der Mann 18 M., Deputation, die in Sachen des Manifestes nach Petersburg gereist die Frau 15,50 M. und außerdem Naturalien im Werthe von 40 Pf. war, nicht empfangen hat."
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nun scheint ihm die Bürde zu schwer geworden zu sein und da er sie nicht länger tragen fann, bat er sich Vorspannhilfe erbeten. Der teichskanzler und preußische Ministerpräsident erscheint auf der Bild fläche. Wir werden bald schen, ob so das schwere Werk gelingt oder ob auch die Autorität des Kanzlers nicht ausreichend ist, um der Landeshauptstadt bald ein Oberhaupt zu geben.
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täglich. Nach Zusammenrechnung der Baarlöhne mit dem ge schätzten Werth der Naturalien sowie der ganzen Unkosten für die Anwerbung und der freien Hin und Rückreise stellen sich bei achtmonatlicher Arbeitszeit der Mann auf 1,32 M., die Frau auf 1,26 M. pro Arbeitstag.
Also inklusive Lohn, Kost und Hin- und Rückbeförderung kostet der Mann 1 Mark 32 Pfennig und die Frau 1 Mart 26 Pfennig den Tag. Bei solcher Schundbezahlung ist es ja erklärlich, daß die Herren Großgrundbefizer den Patriotismus an den Ragel hängen und galiziſche Bolen importiren. Und bei solcher Schundbezahlung ist es auch erklärlich, warum den Großgrundbesizern die deutschen Arbeiter davonlaufen.
München , 27. februar. Die Kammer nahm heute mit 110 gegen 3 Stimmen den Artikel des neuen Gewerbesteuer- Gesezes an, durch welchen für Waarenhäuser, Großbazare und dergl. eine Umsatzsteuer von 2 bis 8 pet. vom Umfaß festgeset wird.
Die Freif. 8tg." meldet: " Der Reichskanzler hat in der Audienz beim Kaifer am Mitt woch die Bestätigung des Bürgermeisters Stirioner zur Sprache gebracht und dadurch bekundet, daß die Autorität des Ministers Frhru. v. d. Necke nicht ausreichend Wie sich die Junker die Grubeninspektion denken, das zeigt am ist, um die Ansicht des Staatsministeriums, welches bekanntlich die besten die Nede des Abg. v. Bodelberg( f.), der die AufsichtsBestätigung befürwortet, entsprechend zum Ausdruck zu bringen." beamten mit dem charakteristischen und das Wesen der neuesten Bisher hat Frhr. v. b. Recke die Verantwortung für die lange Reichstags- Erfahwahl. Bei der am Sonnabend stattgehabten " Sozialreform" der Regierung beleuchtenden Namen Gendarmen oberbürgermeisterloje Zeit auf seiner Heldenschulter getragen. Doch Reichstags- Ersaywahl für den Wahlkreis Bernkastel Wittlich unter der Erde " bezeichnete und für diesen geistreichen Ausspruch den wurde Bürgermeister Biesenbach( 8.) mit über 6000 Stimmen lebhaften Beifall der Junkerflique erntete. Ebenso arbeiterfeindlich gegen Assessor Willer( 3.) gewählt, welcher rund 4000 Stimmen wie Herr v. Bockelberg, zeigten sich die Abgg. Imer( ft.) und erhielt.- b. Eynern( natl.). Legterer hat, wenn man eine Rede nach dem darin enthaltenen Unfinn beurtheilt, heute entschieden die Siegespalme errungen. Noch vor einem Jahre hat Herr v. Eynern ans gesichts des entsetzlichen Unglücksfalles auf Karolinenglückt sich für Arbeiterbelegirte ausgesprochen, heute ist er dagegen. Und warum? Ter Brief des Reichskanzlers. Die Münchener Neuesten Lediglich aus dem Grunde, weil die Sozialdemokratie bei der Nachrichten" theilen über den während der vorjährigen Wahlbewegung Tezten Reichstagswahl einen so beträchtlichen Stimmenzuwachs zu bekannt gewordenen Brief des Reichstanzlers an den Abg. verzeichnen hat. Ein nettes Argument! Und ein netter„ Bolts. Prinzen zu Schönaich Carolath mit, daß der Brief vertreter", der von Maßregeln, die im Intereffe von Leben und Ge- niemals vollständig veröffentlicht worden sei, obwohl der Reichs mit dem Ausgang der legten Wahlen unzufrieden ist. Wenn Herr genannte Blatt, das den Brief vollständig kennen muß, fügt dann sundheit der Arbeiter liegen, hauptsächlich deshalb abräth, weil er langler die Ermächtigung zur Beröffentlichung gegeben habe. Das bon Ehneru bei dieser Gelegenheit auch den Professor hinzu: Wagner wegen seiner bekannten Rede über den Unternehmergewinn als sozialdemokratischen Agitator bezeichnet, so mag er das mit dem Tonservativen Nationalökonomen selbst abmachen, wir wollen uns in diesen Streit nicht einmischen, sondern nur für mildernde Umstände für Herrn v. Eynern plädiren, weil diese sinnlose Behauptung nicht fein eigenes Geistesprodukt ist, sondern das des Königs Stumn, der sich vor 1/2 Jahren im Herrenhause wörtlich so geäußert hat.
Etwas vorsichtiger, als die konservativen und nationalliberalen
Es bietet sich aber vielleicht doch noch einmal Gelegenheit, diesen Brief im Wortlaut kennen zu lernen; er dürfte dann zeigen, daß erstens der Reichskanzler die einseitigen agrarischen Tendenzen der Konservativen nicht theilt, und zweitens, daß selbst das Wort des Reichskanzlers ohn= mächtig ist gegenüber den Einflüssen der preußischen Landrathe auf die Wahlbewegung und ohnmächtig auch gegen über dem sie schützenden preußischen Minister des Junern." Viel Neues wird hier über die Macht- reip. Ohnmachtstellung des Tendenzen" im Deutschen Reiche die oberste Instanz bilden, hat der verstorbene zweite Reichskanzler Caprivi sehr deutlich zu merken bekommen, und dem Onkel Chlodwig wird es auch wohl mittlerweile beigebracht worden sein.
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Aus Kiantschon wird berichtet: Mit Eintritt der fühlen Jahres. zeit hat sich der Gesundheitszustand in Kiautschou ganz erheblich gebessert. Die während der Sommermonate durch das Klima hervorarten nur noch 8 bezw. 5 Fälle vor, tie sämmtlich einen gutartigen gerufenen Krankheiten des Darmes und die Malaria sind fast ganz verschwunden. Im Monat Dezember famen von diesen Krankheitsleichten Verlauf nahmen.
Hoffentlich ist das teine offiziöse Echönmalerei.-
Ein ,, Assessoren- Paragraph"
für die preußische Bergbau- Verwaltung.
Wie erinnerlich, bemühte sich die preußische Regierung im Jahre 1896 den be- fannten„ Assessorer Baragraphen" im Landtage durchzudrücken, um durch denselben die Auswahl und Anstellung der widerstande des Landtages, welcher dieser weiteren Beeinträchtigung der„ Unabhängigkeit des Richterstandes" seine Zustimmung versagte. Biberstande des Landtages, welcher dieser weiteren Beeinträchtigung
Redner drückte sich der Minister Brefeld aus, der sich bemühte. Meichstanzlers nicht mitgetheilt. Daß die einseitigen agrarischen Stichter allein von dem unverantwortlichen Ermessen der Justiz jeiner Arbeiterfeindlichkeit ein arbeiterfreundliches Mäntelchen umzus hängen. Aber der Mantel war doch zu fadenscheinig. Gründe gegen den Antrag Hirsch konnte auch der Minister nicht anführen, imja Gegentheil, die Erfahrungen seiner nach England gesandten som mission sprechen für den Antrag. Offenbar handelte Herr Brefeld nur unter dem Drude der Landtags- Mehrheit, wenn er sich„ einstweilen" nicht für den Antrag Hirsch erklärte.
Wenn auch die Abgg. Dr. Hike( 3.) und Gothein( frf. Vg.) fich für den Antrag aussprachen, so ist sein Schicksal im Junker- und Kapitalisten- Parlament doch schon entschieden, er wird morgen, wo die Berathung fortgesetzt wird, mit großer Mehrheit abgelehnt
werden.
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Sächsische Ehrlichkeit.
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Gegen den Entwurf des Fleischschan- Gesetzes macht die agrarische Breffe energisch mobil. Die Bestimmungen gegen die Einfuhr ausländischen Fleisches gehen ihr nicht weit genug. Und in ihrer bekannten Wanier und um vor allem den agrarischen Landwirthschaftsminister rein zu waschen, hatte die„ Dentiche Tagesztg." die Schuld auf das Auswärtige Amt geschoben und geschrieben: Daß die Bestimmungen über die Einfuhr ausländischen Fleisches den Anschauungen des Staatssekretärs des Reichsamts des Zunern oder gar denen des preußischen Landwirthschaftsministers entsprechen sollten, ist nicht anzunehmen. Sie sind jedenfalls durch das Auswärtige Amt hineingebracht worden."
getroffen:
Gegenüber dieser völlig willkürlichen Bemessung des Antheils einzelner Refforts an dem Gesezentwurf ist fervorzuheben, daß wie der gesammte Juhalt des Entwurfs so insbesondere auch die Bestimmungen über die Einfuhr ausländischen Fleisches auf einmüthigen Beschlüssen des preußischen Staatsministeriums beruben."
Die„ Leipziger Zeitung", das neben dem„ Dresdener Journal" begründete sächsische Regierungsblatt, sucht mit gleichem Geschick und gleicher Aufrichtigkeit wie die Dresdener Zwillings- und der„ Nordd. Allg. 3tg." von der Regierung das Folgende einHierzu ist nun jedoch in den Nedaktionen des Reichs- Anzeigers" schwester der Sozialdemokratie bei ihrer Kritik über die sächsische Justiz Mangel an Wahrheitsliebe anzuhängen. Dieser Versuch war mißglückt, sobald er unternommen wurde. Aber um die Moral des sauberen Pleiße Organs in der Fülle ihrer Reize zu begreifen, erinnere man sich eines Artikels dieses Blattes, der f. 3. viel Aufsehen machte. Es handelte sich um eine außersächsische Angelegenheit, um das preußische Schulgesetz des Grafen v. Zedlig. Da zeigte fich der fächsische Ordnungsgeist freiest dekolletirt. Da erklärte die Leipziger 8tg." das Verfahren der preußischen Regierung als zu ehrlich"
In einem tonstitutionellen Staate würde eine derartige energische Ablehnung seitens der Volksvertretung für die Regierung auch auf anderen Gebieten maßgebend sein. In Preußen natürlich nicht! Und so tam es uns nicht wundern, daß der preußische Handelsminister es für gut befunden hat, nach jener unzweideutigen Stellungnahme des Landtags einen Assessoren- Paragraphen" für feine Bergbauverwaltung einfach auf dem Wege der MinisterialBerordnung einzuführen.
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Früher hieß es nämlich in§ 40 der Vorschriften über die Befähigung zu den technischen Aemtern bei den Bergbehörden des Staates" vom 12. September 1883: „ Wer die Prüfung bestanden hat, wird von dem Minister der öffentlichen Arbeiten zum Bergassessor" ernannt."-
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Hiergegen heißt es nunmehr in den am 18. September 1897 von dem Minister für Handel und Gewerbe erlassenen: Vots schriften über die Ausbildung und Prüfung für den höheren Staatsdienst in der Berg, Hüttenund Salinenverwaltung" in§ 40:
Sofern Bedenken nicht vorliegen, wird der Berg- Referendar auf Grund der bestandenen Prüfung von dent Minister für Handel und Gewerbe zum Berg Assessor"
ernannt."
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Bermuthlich wird der Landwirthschafts- Minister Herr v. Hammerftein in einer seiner nächsten Reden ausführen, daß die Deutsche Man ersicht hiermit, daß der Minister für Handel und Gewerbe Tageszeitung" eigentlich ganz recht gehabt habe. Und dann werden zur Reinerhaltung seiner Beamtenschaft einen Assessoren- Paragraph die Ministerkollegen dafür sorgen, daß diese Ausführungen aus dem gar nicht braucht, sondern sich durch eine einfache Aenderung der Voramtlichen Stenogramm wieder hinausforrigirt werden.- schriften selbst in die Lage seit, Leute aus ihrer Karriere zu stoßen,