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Städte in Not.
Wien , 30. Dezember. Die katastrophale Finanzlage der Stadt Steyr in Oberösterreich , deren Stadtvertretung in einer heute nachts ge
zur Durchführung gelangen und in der Stadt wird inzwischen alles beim alten bleiben.
Donnerstag, 31. Dezember 1931.
Amerika 1931.
Rr. 303.
heute noch von einer Trugatmosphäre von Prosperität umgeben, von der Millionen vernünftiger Farmer und Arbeiter glauben, daß sie echt ist
Bolkswirtschaftliche Analphabeten in der Partei des Ministerpräsidenten.
Washington, Ende Dezember. stens einigen Hunderttausend Dollar an, um die und sie wirksam vor Not und Elend zu schüßen Die Gespenster Hunger, Not, Elend und Verpflegung der Kinder, deren Eltern, Fords vermag. Die Wirklichkeit aber ist und bleibt, daß faßten Resolution mit einer zeitweisen Unter- Krankheit suchen jetzt auch Amerifa immer mehr Schüßlinge", arbeitslos find, über den Winter das Schicksal einer Nation von 120 Millionen brechung der kommunalen Tätigkeit, darunter heim. Im Hintergrunde droht neues Kriegsver- sicherzustellen. Was im übrigen aus einem Menschen und darüber hinaus einer ganzen Welt auch mit der Sperrung der Schulen, der Einstel- derben. Der Farmer wehrt sich mit den letzten Kinde werden soll, das an einer Nickelmahlzeit in den Händen einer Handvoll von Finanz lung der Beleuchtung usw. droht, wird morgen Kräften gegen den kommenden Ruin. Der Arbei- pro Tag aufwächst, ist ein anderes Problem, an potentaten liegt, die aus der gegenwärtigen Krise den Ministerrat befaffen. Da auch andere Städte ter ist durch den Maschinenfortschritt aus dem das sich die Detroiter Stadtväter wohlweislich nicht mehr herauswissen. Oesterreichs eine ähnliche Krise wie Steyr durch Eristen gleichmaß geworfen, verelendet und den nicht herantrauen. Die eiserne Faust Fords hängt machen, besteht keine große Hoffnung darauf, daß verstärkten Angriffen der Klassengegner ausgelie- sichtbar über der Stadt und vermag den aufdie Regierung in der Lage sein wird, eine gröfert. Der kleine Geschäftsmann gehört der Ver- jässigen Stadtweisen leicht zu ihrem Schaden zu Bere Hilfsaktion einzuleiten. Trotzdem werden gangenheit an, ist längst in das Stehkragen beweisen, daß das Großkapital Gott und Ford die angekündigten Maßnahmen in Stehr nicht proletariat abgesunken, von dem der in veralte- fein allwissender Prophet ist. en Denkbegriffen lebende Durchschnittsamerika- Dagegen schreit die Notlage der amerikani- Im Leitartikel des ,, Venkov" vom 30. Dezem ner auch heute noch nichts wissen will. Hinter den schen Stahlindustrie, deren finanzielle Schwierig- ber, dem Hauptblatt der größten' tschechischen Massen und der Regierungsmaschinerie steht eine feiten erst vor wenigen Wochen durch eine Partei, in welchent man oft die wunderlichsten fleine Multi- millionärslique, zehnprozentige Kürzung aller Ar- Dinge lesen kann, wird uns das Geheimnis verwahrheit preisen, was die alten Antisemiten in herrscht die Handvoll jener 149, deren steuer- beiter und Angestelltenlöhne so ein- raten, wie man der Krije Herr werden könnte. Deutschland und Oesterreich schon vor Jahr- bare Gesamteinkommen im Strijenjahr 1930 dringlich vor Augen geführt worden ist, wirklich Das Rezept ist sehr einfach: man soll nichts zehnten ankündeten. Der„ Sozialismus der die ungeheure Summe von über 356 Millionen zum Himmel. Oder wagt jemand daran zu zwei- überflüssiges einführen. Darunter werden nicht dummen Kerls" findet in den judenfresserischen Dollar erreichten. 149 Einzelmenschen aus einer feln, wenn die Geschäftsausweise nach Abschre:- nur Luxuswaren gemeint, deren Einfuhr der Kraftmeiereien der Hitlergarde seine Wieder Nation von 120 Millionen, die sich mit Stolz bung reichlicher Reserven flipp und far bewe:- Statiſtiker Dr. Auerhan mit 277 Millionen auferstehung. Aber damit ist ihn, auf die eme Demokratie nennt. Aber sprechen wir von sen, daß die United States Steel für die ersten Kronen beziffert, sondern Kolonialwaren, SüdLänge gesehen, auch sein Schicksal vorher ge- konkreten Dingen, die besser als alles andere neun Monate des laufenden Jahres einen Netto- früchte, Tabat, Holz, Papierwaren usw. Waren, Länge gesehen, auch sein Schicksal vorher ge- zeigen, wie wenig von den demokratischen Federn gewinn von 21,7 Millionen Dollar auszuweisen deren Einfuhrivert etwa 12 Milliarden ausmacht, sagt. Selbst bei einigen Millionen an Wähler- ber Freiheit und Gleichberechtigung aller im vermochte, die Bethlehem Steel 7,4 Millionen d. i. fast die ganze Einfuhr, die im Jahre 1930 sagt. Selbst bei einigen Millionen an Wähler- zeigen, stimmen und Dußenden von Parlamenta glorreichen Jahre 1981 übrig geblieben ist. Hier und die Youngstown 1,17 Millionen Dollar?! etwas über 15.5 Milliarden Kronen betragen riern" mit braunen Hemden ist der Hitleris find, aus dem Topf des Alltags gegriffen, einige Jedenfalls bleibt den notleidenden amerikanischen hat. Besonders hat es dem agrarischen Hauptmus noch kein Staat, ja es ist im engsten Beispiele: Stahlmagnaten der Trost, daß die Dividenden blatt die Einfuhr von Bananen angetan und es Sinne des Wortes damit noch kein Staat zu In den Jahren 1920 bis 1927 find über gerettet worden sind und die Aktionäre nach dem hat auch schon jemand vor kurzer Zeit die bermachen". drei Millionen Menschen durch die im Oktober erfolgreich durchgeführten Lohnabbau rückte Idee gehabt, einen Bananenzoll zu empfeh Eine vorübergehende Gefahr für Deutsch Entwicklung der Maschinentechnik ihrer land nicht mehr in Hengsten zu schieben brauchen, daß len, obzwar es bei uns gar keine Bananenland und seine republikanischen Grundlagen wirtschaftlichen Existenz verlustig ihren legitimen Gewinnen" in Zukunft Abbruch agrarier gibt, deren Interessen zu schützen wären. gegangen und als Industrie proletarier in die getan wird. Daß aber die Arbeitnehmerschaft Das beste Mittel gegen die Einfuhr von ausTann der Nationalsozialismus " nur werden, Großstädte getrieben worden, wo sie heute zum Durch den Lohnabbau gegen acht Milländischem Obst wäre, wenn unsere Obstbauern weil und solange er auf der andern Seite den größten Teile der täglich wachsenden Armee der lionen Dollar eingebüßt hat, ist für ein gutes, hochwertiges Inlandobst züchten und bolschewistischen Gegenspieler findet. amerikanischen Arbeitslosen angehören. Nichts- die weisen Wirtschaftsgehirne derer um Mellon dieses billig abgeben würden. Hätten wir beffere Die Wirtschaftsnot treibt verzweifelnde Arbei- destoweniger geht diefer landwirtschaftliche Me- und Schwab nebensächlich und zielt im übrigen billige inländische Aepfel, würde es niemandem ter in das Lager der Kommunisten. Dort er- chanisierungsprozeß im Angesichte einer Agrar- darauf ab, die legitimen Ansprüche des Kapitals einfallen die teueren, aber hochwertigen ameri hoffen sie„ radikale" Maßnahmen zur Linde- frise, wie sie Amerika noch nie erlebt hat, ruhig zu vertuschen und den Arbeiter topfscheu ju flanischen oder australischen Aepfel zu laufen. rung ihrer Lage. Aber sie erhalten anstelle der weiter und zwingt den amerikanischen Farmer machen". Geht es nach dem Willen der Bitts- Aber die Agrarier müßten uns auch erwarteten Suppenlogit nur revolutionäre zur Aufnahme von Leihgeldern für maschinelle burger Industriegewaltigen, so muß der Arbei- sagen, wohin wir unsere ExportPhrasen, gewürzt mit obligatem Schimpffon- Berbesserungen, will er sich gegen die zunehmende ter jich noch bantbar erweisen, daß seine Sohn- artifel ausführen sollen, wenn wir zert auf die Sozialdemokratie, die angebliche über Waffer halten. Ohne wirtschaftliche Not- der Gesellschaften zu erleichtern und die Dividen- wenn wir von den andern kaufen, können wir Konkurrenz und Preisunterbietung überhaupt abzüge dazu beitragen, das schwere Finanzles allen Ländern die Einfuhr zu uns sperren? Nur Ursache alles Unheils auf der Welt. Die Verwendigkeit werden der amerikanischen Landwirt- dentribute aufrecht zu erhalten. ihnen verkaufen. Und wir müssen verkaufen,
veiflung der Krisenopfer vermag der Kom- schaft jährlich Maschinenwerte von Hunderten Und noch ein anderes Kapitalistenstücklein, sonst tönnen wir nicht leben, sonst würde noch munismus nicht zu bannen. Wohl aber weiß von Millionen Dollars von den allmächtigen das zeigt, daß die Welt für die herrschende eine halbe Million Industriearbei er geschickt die Bälle zu werfen, deren der Industrien aufgezwungen; so allein im Jahre Klaffe doch nicht ganz so übel und hoffungslos ter arbeitslos werden. Wir führen allein fascistische Sitlerfreis bedarf, um seine Lands 1930 Traktoren für 145 Millionen und andere ausschaut, wie das professionelle Klagegeschrei der für etwa sechs Milliarden Krenen Baumwolle, fnechtsgefolgschaft bei Laune zu erhalten. Farmmaschinerie für 146 Millionen Dollar. Wallstreet - Bataien erwarten läßt. Während sich Boll, Leinenwaren, Seide und Konfektion aus, Die Sozialdemokratie überschreitet die Diese Mechanisierung bedeutet bei den stetig im Oktober die Zahl der Bankenzusammenbrüche unsere gesamte Ausfuhr im Jahre 1930 hat 17.5 Milliarden Kronen betragen, welchen unendlichen Schivelle zum neuen Fahre in dem Bewußt- fallenden Produktenpreisen den Ruin der Land- auf 512 mit einem Gesamt- Depofitenkapital von Berlust ein Boykott unseres Warenexports, der wirtschaft, bedeutet die Brotlosmachung weiterer 566 Millionen Dollar belief, ist diese Refordsein ihrer Verantwortlichkeit für Volk und Sunderttausende und Millionen Landarbeiter. 3iffer im November auf 25 Bankenschließungen die Folge drakonischer Einfuhrverbote wäre, Land. Sie weiß, daß ihre Grundsätze noch be- Gleichzeitig aber gibt sie den amerikanischen Ma- pro Woche gesunken und wird in den kommenden bedeuten würde, kann sich ein Agrariergehirn stehen werden, wenn die politischen Konjunk schinenindustrien die Möglichkeit, eine künstliche Wochen wahrscheinlich noch weiter zurückgehen. auftaucht, ist schon bezeichnend für das geradezu gar nicht vorstellen. Daß eine solche Idee nur turgewinnler von heute längst nur noch in Prosperität vorzutäuschen und den Dividenden Wie die leitenden Finanzkreise beruhigend fest- tindische Niveau, auf dem die Wirtschaftspolitik Archiven und Museen zu finden sind. Aber sie hunger des unerfättlichen Großkapitals zu befrie stellen, hat die Bankentrise damit wieder das der führenden" Partei des Staates steht. normale Niveau des Jahres 1930 erreicht. Die tveiß auch, daß es barten Kampf um jeden bigen. Gesamtsumme der in diesem Jahre durch BantFußbreit politischen Bodens geben wird. Deshalb ruft sie zum neuen Jahre alle, die guten banterotte und Schließungen festgelegten BeWillens sind, die demokratischen Einrichtungen träge beläuft sich auf über 1500 Millionen Dol- feiner gestrigen Sitzung eine Reihe von Gesuchen lar. Sicherlich ein schöner Geldhaufen, wenn be- von Gemeinden zwecks Beitragsleistung für die der Republik zu schützen. Deshalb sorgt sie dacht wird, daß er hauptsächlich aus den Taschen systematische Einführung von Telephonverbin durch Beharrlichkeit dafür, daß die Bäume der der kleinen Leute stammt. Die Großen mit der Dungen. Der Landesausschuß beriet über die faseistischen Wünsche nicht in den Himmel der feinen Spürnaje, die allen Haifischen inner- und Gemeindebudgets und die Gesuche um Bewilli Erfüllung wachsen. außerhalb des Wassers eigen ist, haben sich recht- gung von Zuschlägen und Steuern. Weiters gezeitig aus den meistens sehr anrüchigen Bant nehmigte er die Anleihen von Bezirken und Geaffären zu ziehen gewußt. meinden, tam zahlreichen Gesuchen nach Beiträgen für die Meliorations - und Wasserarbeiten ent gegen, ernannte seine Vertreter in den Ausschüssen der Fortbildungsschulen und feine Ver der allgemeinen öffentlichen Strankenhäuser. Er trauensmänner in den Verwaltungsausschüssen bewilligte schließlich die Auszahlung der Landesdotation für verschiedene kulturelle Zwecke!
In den Schulen der Autometropole Detroit werden täglich über 20.000 Kinder mit einer Mahlzeit verpflegt, deren Kosten von 5 Cents pro Kind durch öffentliche Sammlungen eines städt schen Wohlfahrtskomitees aufgebracht werden. Wie die städtischen Behörden festgestellt haben, ist diese Mahlzeit die einzige Verpflegung, die ein großer Teil der Kinder überhaupt erhält. So Das neue Jahr 1932 wird ein Jahr kommen nach den gewiß unverdächtigen Aussagen der Entscheidungskämpfe sein. Die der Lehrkräfte Tausende von Kindern, ohne überSo schaut das wirkliche Amerika an einem politische Jahreswende muß alle bereit fin- baupt einen Frühstücksbissen zu Hause erhalten den, das Volfsrecht der Selbstbestimmung zu zu haben, in die Schulen und stürzen sich heiß- Wintertage 1931 aus. Aus Jammer und Leiden wahren und auszubauen. Bildet die Front hungrig auf die Mahlzeit, die wegen der Schwie- löst sich auch hier der Schrei der Massen der Abwehr und ihr bildet die Front reichend ist. Das städtische Stomitee ist am Ende die Frage auf, wie sich die Welt vor der alles der Abwehr und ihr bildet die Front rigkeiten der Geldaufbringung sehr häufig unzu- ta ch Freiheit und Glück, taucht auch hier des Sieges für die Zukunft! seiner Finanzkräfte und fleht die befizenden zermalmenden tapitalistischen Dampfwalze vetten Franz Klühs. Elemente von Detroit um Hergabe von wenig- kann. Amerika ist trotz dreijähriger Krise auch
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Der böhmische Landesausschuß erledigte.n
Das Loch im Himmel. But there, bien mäler er en megen. Crſt genügte wohl noch ein Gläschen, den soll, wenn du erst einmal so weit damit biſt,
Novelle von Ernst Kreische.
,, Kommt wieder, Fridolin Sohr--!" Das hörte er nun seit langem nicht mehr-. Dann schwiegen sie beide eine geraume Zeit. So fand ihn Wilhelm Todt. Müde, ver- Aber er ließ sichs gesagt sein, für zwei Stunden oder auch drei und sah an ein paar Wirtshäufern vorüber. Das dünkte ihn schon selbst wie eine kleine Besserung, an die er mit schlechtem Gewissen nicht glaubte.
Walz - Das war etwas, das noch an eine ihn, die nach abwärts drängte. Er begann zu Oder: Dent' an dich und daran, was wernur noch die zahllosen Mäuler der Alten mum- so hin und wieder im Tage. Später wurden daß du davon nimmer lassen kannst. Ist schon melnd erzählten wie von einer lieben Erinne- ibrer mehr und mehr und schließlich saßen ihm manche gute Kunst im Brande ersoffen, also rung, die wie eine Blume gepflegt wird und die die Geister des Schnapjes taumelnd und böse wäre die deine die erste noch lange nicht. Willst Gleich am ersten Tage noch ging er nach erst mit dem letzten Herzschlage hinüber geht und auf den zitternden Händen, der feine Meißel du vernünftig sein?" dem Feierabende durch das Dorf gegen die nimmer wiederkehrt. glitt kraftlos vom blanken Edelmetalle und die ,, Ein Pfaffe bist du!" knurrte Fridolin Hügel, die das ebene Land wie eine gewaltige, Sie allein hatten sich diese Zeit zurückgeholt, müden Finger lösten sich von dem Hammer, der Sohr zur Antwort. Er war immer wieder von zertlüftete Mauer säumten. Der Himmel schien der Wilhelm Todt aus Eldringen und er, wenn langit teine klingenden Schläge mehr tat. Blieb neuem erbost darüber. Die schönen Reden auf ihnen zu wuchten. Die untergehende Sonne auch nicht mit dem gleichen Willen. Der Wil - er früher nur Wochen, so wanderte er jetzt schon rinnen dir aus dem Maule wie eitel Honigseim. hing zwischen rotem Gewölt und verschied ge- helm mußte auf die Wanderschaft gehen, weil es nach wenigen Tagen. Und ich soll mir wohl daran den Durst verschletmach in der Einsamkeit des werdenden Abends. fein Vater so wollte, der an dem Hergebrachten fen? He-!" Fridolin Sohr warf sich auf die Erde, aus festhielt wie an der Sonntagspredigt und an dem der das junge Gras sproßte. Mit halbgeschloftönernen Pfeifentopfe. Bei ihm, dem Fridolin senen Augen blinzelte er in das ruhende Land Sohr war das anders gewesen. Ihn hatte nie- wirrt, unfähig zur Arbeit, halbnadt und hunhinunter, das in der Düsterheit verschwamm, mand geschickt. Er wanderte eben, weil er wanmit den Bäumen, deren Kronen gleich scharf ge- dern mußte. Er fannte feine Raft. Das Hand- gernd. Und war voll Mitleides. schnittenen Schattenbildern steif und förmlich an werk hatte bei ihm wohl auch einen Boden, aber Gott zum Gruße, Bruder!" jagte er. Das den Straßen standen, die wie die Fäden eines feinen goldenen. Es schien, als seien Löcher dar- Brot, daß er ihm bot, az Fridolin Sohr mit fraAuch der Wilhelm glaubte nicht daran. Doch gewaltigen Spinnenneßes durcheinanderliefen. in, breit genug, um selbst das größte Silberſtüd chenden Kinnladen. Den Inhalt der gereichten Er lag und überschlug die letzten Wochen. hindurchgleiten zu lassen, noch bevor es sich einen Flasche aber spie er verächtlich in den Sand. konnte er nicht lange böse sein und begann bald Wenn er die Fersen gegen den harten Boden Ruheplay suchen konnte. Und das war schon ein Wasser? Er hatte vergessen, wie Wasser wieder zu schwazen. Das liebste Erzählen war schmeckte. Ihm fror darnach stemmte, schmerzten ihn die Füße. Wieviel ein böser Anfang gewesen. ihm von der Heimat und von dem Dorfe, das fame Meilensteine waren an ihm vorbeigeſtri Nun wanderten sie zu zweit. Wilhelm Todt weitab in einem anderen Lande lag und doch für Solange er den Schnaps nicht kannte, ging chen, seit er ruhelos durch das Land wanderte es an. Die Meister merkten wohl bald sein Ge- war um ein paar Jahre jünger als er. Hoch- ihn so nahe, weil seine Gedanken dort weilten. von jener Nacht ab, in der er den Wilhelm Todt bon jener Nacht ab, in der er den Wilhelm Todt ichid, lobten ihn und sahen ihn nur ungern aufgefchoffen, mit schmalen Schultern und einem Er erzählte auch von seinem Vater. Das war erschlagen hatte, weit draußen irgendwo in der scheiden, den eine fremde Macht niemals lange Gesichte, das wie aus einem Holzschnitte gelie- dann stets wie der Abglanz einer bewundernden Heide? Er wußte es nicht. Aber es mußten verweilen ließ, sondern immer wieder weiter tomme eines alten Geschlechtes, das mit der einen Vater habe, der als der vierte seines Geben war, schritt er neben ihm, der derbe Nach- Ehrfurcht. Ob er, Fridolin Sohr, auch solch threr viele gewesen sein, große und fleine, weiße trieb. und graue, und alle waren sie mit den schwarzen Kommt wieder, Fridolin Sohr-!" riefen Scholle verwachsen war, zäh, hart. Der Staub schlechtes die Schelle pflügte und der so treu Ziffern bemalt und sahen von weitem wie grin fic nicht selten beim Abschiede. der Straße hinderte ihn nicht am schwaßen. Wie war wie die Erde, die ihn ernährte, jahrein. fende Totenschädel aus, die eine einzige böse. Tat flatternde Vögel hüpften ihm die Worte vom jahraus-? Er lachte.„ Uebers Jahr vielleicht oder Munde. Ja, lustig war er gewesen. Aber In solchen Augenbliden verwünschte Friin tückischer Rache immer wieder von neuem an auch nicht immer. Manchmal, wenn Fridolin dolin den Wilhelm. Ihn und sein Geschwäß. den Weg zu legen schien, den er, Fridolin Sohr, auch nicht!" Aber eine Rose fand sich fast imnter oder Sohr sich von seiner Seite gestohlen und einen Nein, er hatte feinen solchen Vater. Das der Mörder, gehen mußte Wie er sie haßte, diese talten, grauen, leb- sonst ein Blühendes, das ihm des Meisters blon- Schnaps erstanden hatte, fonnte er auch recht Verstehen dafür fehlte ihm. Er hatte seinen des oder braunes Töchterlein verstohlen auf den ernst werden. Vater überhaupt nicht gefannt. Auf ein BeIosen Steine! Vor zwei Jahren waren sie selbander an Hut stedte und das noch lange nicht verdorrt dauern darüber verzichtete er. ihnen auf den Straßen vorbeigewandert, der war, wenn er längst irgendwo anders an die Wilhelm Todt und er. Jeder hatte sein Ränzel Tür Klopfte und den Herbergsgruß entbot. auf dem Rüden getragen und den gleichen Hun Ja, das war eine Zeit, die noch ihre Freu ger im Magen. Zwei Goldschmiede auf der den hatte. Dann aber fam jene Wandlung über
,, Baffe endlich den Branntwein sein!" mahnte er. Riechst wie ein schlimmes Faß selbst darnach. Oder meinst du, daß es eine Ehre für uns ist, wenn der Meister da oder dort die Behrung bersagt?"
( Fortsetzung folgt.)