Nr. 18

Militärktrafanstalt Hrobpolje.

Von Franz Heller.

I.

Donnerstag, 21. Jänner 1932

Die jonglierten Millionen.

... und keiner weiß, wie es kam!

Leiter dieser Filiale, der bekannte Herr Hlava ček

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Die Redaktion des Tag" hat sich in der gerichtlichen Ausgleichsverhandlung bor dem Pressegericht in Leitmeritz zur Veröffentlichung folgender Erklärung in ihrem Blatte sowie auf ihre Kosten im Sozialdemokrat" verpflichtet: Erklärung:

Prag , 20. Jänner. Heute, am Schluß des dritten| Wobei vorläufig unerflärt bleibt, daß in der Bilanz Mitten im ödesten Karst in einer trichter Tages des Brhemia- Banktprozesses, haben eben dieses mit 7 Millionen Verlust bewertete förmigen Musoe, Doline genannt, stand die noch immer nicht alle Angeklagten ihre Verantwor- Filmt onto plöglich 8 Millionen Gewinn auf­Filmkonto Militärstrafanstalt Hrobpolje. Das Gebäude, aus rohen Karststeinen aufgeführt, an die Nord- ung beendet, so dast das Beweisverfahren wies. Dr. Slavif erklärt, in die Buchhaltungsdinge erst morgen beginnen wird. Da jeder der Angeklag- leinen Einblick gehabt zu haben. wand der Doline angelehnt, selbst ohne jedwede ten durchschnittlich eine Stunde spricht und sich Gliederung, hob sich nur wenig von seiner Um- dann Fragen der Votanten, des Staatsanwalts, der Slavit, bis zuletzt von der vorzüglichen Jänner 1931, Nr. 22, erschien ein Artikel unter Dir. Rudolf Weigner erflärt ebenso wie In der Folge unseres Blattes vom 31. gebung ab. Nur an besonders lichten Tagen sechs Verteidiger und der Sachverständigen an- age der Bank überzeugt gewesen zu sein. der Ueberschrift: Aufregung ist kein Pro­merkte man, daß die Nordwand der Doline das schließen, nimmt die Verhandlung einen äußerst Auch er schildert das amerikanische Geschäft und der Ueberschrift: Aufregung ist kein Pro­Gebäude steil überragte, sonst schien sie dem Bau schleppenden Verlauf. Heute kamen drei Ange- sodann die leichtsinnige Geschäftsgebarung der gramm", welcher beleidigende Ausdrücke über als oberster, fensterloser Teil anzugehören, dies flagte zu Wort, deren Aussagen wir ganz furs Bariser Filiale, gegen die er scharf protestiert den Verfasser des in der Folge Nr. 23 des So­mso mehr, als die Fenster des oberen Stod zusammenfassen, da im Zuge des Beweisver- habe, aber trotz seiner Eigenschaft als kontrollieren- zialdemokrat" vom 27. Jänner 1931 unter der wertes nach rüdwärts gingen. Der Ausblid fahrens auf die bemerkenswerten Punkte näher der Funktionär nichts ausrichten fonnte, weil der Artikels, insbesondere den Vorwurf der Rüpel­Ueberschrift: Ein Marxistentöter" erschienenen durch diese Fenster erweckte in den Gefangenen einzugehen sein wird. das Gefühl, als wäre hier die Welt zu Ende, als gäbe es über diese steile Felswand hinaus tein dig, auch von diesen hohen Funktionären hatte de motraten, seit einigen Wochen Jünger flärt hiermit, die in dem obenerwähnten Artikel Auch diese Herren erklären sich völlig unschul-( bis vor turzem Generalsekretär der Nationalhaftigkeit enthält. Die gefertigte Redaktion er Leben mehr. Im oberen Stockwerke wurden nur fein einziger eine Ahnung von dem miserablen Stribrnys),' die rosigsten Berichte ein- ihres Blattes vom 31. Jänner 1931 enthaltenen die Neuangekommenen, noch nicht Eingewöhn- Bustand der Bank. Die Frage nach der Schuld oder schickte und der Verwaltungsrat die optimistisch beleidigenden Ausdrücke mit Bedauern zu­ten und die Fluchtverdächtigen untergebracht. Nichtschuld der einzelnen Maßgebenden tritt in den aufgeputten Referate lieber las, als rückzunehmen. Wenige Tage genügten und die kühnsten Pläne Hintergrund gegenüber der Frage: waren vollständiger Hoffnungslosigkeit gewichen. die pessimistischen Warnungen Weigners, der Die Schriftleitung des Tag". Zuweilen kam es vor, daß Gefangene gegen Ende erst unter Androhung seiner Kündigung eine Aen­ihrer Strafzeit selbst um die Unterbringung im derung dieses Systems zu erzwingen vermochte- cbersten Stochverte bittlich wurden. Der An- ohne daß auch nur einer der namhaftesten Fach- als es zu spät war. Er schildert u. a. auch ver­staltsverwalter Major Schlachta, ein unförmiger, leute aber auch der Aufsichtsstellen und schiedene Details aus der Nostrifizierungs­ungemein fettleibiger Riese, willfahrte diesen Behörden nicht rechtzeitig Lunte rochen? Hier wird attion", auf die wir später zurüdfommen wollen. tungen brachten auf der ersten Seite einen Arti= Bitten ausnahmslos und bewilligte überdieses mancherlei aufzuklären geben. Vielfache Revisionen seitens des fel mit der Ueberschrift: Eifersuchtsdrama eines eine kleine Zubuße zur Kost und eine kleine Zer- Den heutigen Tag eröffnete mit einer Dar- Finanzministeriums, der befreunde- Stabsarztes, der Täter stellt sich selbst dem Ge­streuung, meistens eine alte Zeitung. Er war legung über die Schwierigkeiten und Gefah- ten Anglobant und anderer Inter - richte." Scholz nahm, nachdem er seine Aus­ein stiller, friedlicher Mensch, der seine Tage in ren des amerikanischen Verlustgeschäftes essenten hätten stets ein sehr gutes lagen zu Protokoll gegeben hatte, Gift. Lebens­der Badewanne verbrachte, von wo aus er auch Direktor Dr. Slavi!, zugleich Direttor der Ergebnis gehabt.

Wie konnte eine Viertelmilliarde zum Teufel gehen,

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Sochorovský.

feinen Dienst erledigte, indem er sich die einlau- Narodni Politika". Von diesem Punkt wird Die Direktoren Havlu und Viškovsky fende Post und die zu unterfertigenden Dienst bei der Beweis aufnahme zu sprechen sein. versicherten gleichfalls ihr festes Vertrauen zur stücke auf ein quer über die Badewanne gelegtes Als charakteristisch wäre die Art festzuhalten, Bonität der Bant. Ersterer hatte u. a. die Kon­Brett bringen ließ. Dies besorgte der Sträfling in der Millionenabschreibungen vorgenommen wur- trolle der inländischen Filialen, letterer Lebenslänglich, von dem sich Schlachta auch rafie- den. Der Buchhaltungschef Such antet hatte nach Exponent der industriellen Interessensphäre. Mor­ten und, wenn es sein mußte, anziehen ließ. Aussage Dr. Slavits am 6. Dezember 1920 gen wird das Beweisverfahren eröffnet. Ambition war Schlachta fremd, ebenso Furcht infolge größerer Verluste auf Konto der Film. bor Vorgesetzten, nur Scherereien haßte er. Unter beteiligungen sieben Millionen abgeschrieben. Scherereien verstand er alles, was ihn dazu Dann wurde diese Buchung storniert und am 3wang, sich anzuziehen. Das waren Inspizierun- 23. Dezember die sieben Millionen kurzerhand auf gen, das waren Kommissionen, die sich an die dem Petroleumtonto abgeschrieben, das noch willigte er die fleinen Benefizien. Denn auf die Gerichts, wer denn eigentlich zu solchen Millionen Flucht eines Sträflings anschlossen. Daher be passiver war. Auf die verwunderte Frage des Ausseher war fein Verlag. Da die ausgeschrie- abschreibungen Vollmacht hatte, ergibt sich, daß diese benen Stellen niemals einen Bewerber fanden, ohne weiteres vorgenommen wurden, wobei versahen den Dienst Soldaten, meist niedere nur die Unteroffiziere. Sie versahen ihn gezwungen, ganz formelle Unterschrift eines zweiten fühlten sich hier selbst als Gefangene, schlossen sich Direktors erforderlich war. den Sträflingen an, sehnten sich mit ihnen nach War diese Formalität erfüllt, so genehmigte der dem Schatten heimatlicher Wälder, nach dem Verwaltungsrat im Rahmen der Bilanz fernen Familientreife, nach der wohligen Berüh automatisch solche hochybedeutsame Buchungen. rung weiblicher Körper. Statt sie zur Arbeit, Dir. Slavit, der von diesen Sachen nichts ver­Steinklopfen auf der Straße, anzuhalten, ließen st and, erfüllte denn auch diese Formalität, weil sie sich von den Gefangenen Mut und Geduld halt fein anderer Direttor da wa r". zusprechen. Viel anders war es auch bei den Offizieren und Beamten nicht, die sich hatten

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länglich aber erhielt die Erlaubnis, sich Bart und Haare stehen zu lassen und verließ kurze Zeit darauf als freier Mann die Militärstrafanstalt Hrobpolje.

Kleine Chronik Junge Mädchen gesucht! Als Buch- Bertreterin durch St. Pauli Von Ellen Thönissen. Anzeige: Zehn junge Mädchen werden gesucht.

Nebenverdienst. Buchverlag.

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Ein psychopathischer Defraudant. Prag , 20. Jänner. Am heutigen Verhandlungs­faufte und betrogen wurde, ferner der Vater von tag treten verschiedene Nebenzeugen auf. Ein Belz­händler Pola čet, der einen Pelz auf Raten ver­Sochorovskys erst er Frau, der als Beispiel für die unsinnige Verschwendungssucht des Hauptangeklagten Treppe in einem Hinterhaus hinauf. Durch die Die Zeitung in der Hand, laufe ich die dunkle anführte, daß dieser sich einmal einen Belz für geschlossene Tür tönt eine Stimme. Ein paar Worte 10.000 K gekauft und am nächsten Tag für 500 K find von außen zu verstehen: Medizin wieder verschleudert habe, ebenso ein Klavier für Buch Aerzte 2000 K, dessen Preis 15.000 K betrug. Dann fommt stunde. Leise tinte ich die Tür auf. In dem Raum in die Häuser gehen. Eine Informations­eine Reihe Zeugen gegen die Neben angeflag- find mehrere junge Damen, auf einem Pult steht ten, bei deren Einvernahme es zu verschiebenen ein kleiner, unscheinbarer Mann und erklärt, was Scharmützeln mit den verschiedenen Verteidigern zu tun ist. Eine Schwester in Tracht mit gutmütigen tommt. Im ganzen eine ebenso inhaltsleere Ver- Gesicht wirst ab und zu ein Wort ein und zeigt ein handlung wie ihre Vorgängerinnen, medizinisches Wert. Das Buch ist von bekannten Aerzten. Es enthält Beiträge von Universitätspro­Jezt tritt Lebenslänglich ein und Schlachta frägt fessoren und sehr gute Bildtafeln. Es ist nicht in ihn: Wollen Sie amnestiert werden, dann müs- den Buchhandel gekommen und wird durch eine jen Sie mir einige Fragen beantworten, zunächst Organisation, die sich über ganz Deutschland was würden Sie tun, wenn Sie frei wären? Ich erstrect, vertrieben. Man trennt sich. meine als erstes." Lebenslänglich: Es lebt noch

rb.

hierher tommandieren lassen, um ihre Schulden Frauchen. Er fand sie mit einem Fähnrich im abzuzahlen und die erforderliche Zeit als Straf Bett, nahm die Hacke und erschlug sie. Hundert zeit empfanden. Der einzige Unterschied lag mal schon hatte er die Geschichte erzählt und vielleicht darin, daß sie über ihren Dienst ständig Scholz quälte ihn immer wieder. Wozu? Er rasonierten, wiewohl, abgesehen von einigen fannte ja schon alle Einzelheiten. Nach und nach Zifferneintragungen in vorgedruckte Rubriten, hatte er Lebenslänglich nach ihnen gefragt. der Fähnrich, das wäre das erste." Schlachta: Treffpunkt, St. Pauli , neun Uhr. Eine andere nichts zu tun war. Aber sie sagten. das Herum- Also, was empörte dich am meisten?" Weil Ueberlegen Sie sich das noch einmal. Weil Ueberlegen Sie sich das noch einmal. Genug Schwester als am Vortage erwartet mich. Bildschön, stehen auf den trostlosen, von keinerlei Natur um- sie ant hellichten Tage im Bette lag." Ja, für heute, meine Herren." Und er begab sich zait, flein, tizianrotes Haar, leicht geschminkt. Ich gebenen Straßen wäre noch schwerer als die nicht der Ehebruch, wie hoch spritzte das Blut, wieder in seine Badewanne, Scholz zu seinem bin verschüchtert, habe Herzklopfen. Die Schwester harte Arbeit daselbst. Der Alpdruck vollkomme- wieso ist der Fähnlich entkommen?"- Ich Spirituosenschrankt. Er trant seine gewohnten ist aber reizend zu mir und erzählt von ihrer ner Dede und die sengende Hiße führte die Men- fürchtete, sie könnte nicht ganz tot sein, könnte drei Becher, schickte dann nach Lebenslänglich Arbeit. Sie reist von Stadt zu Stadt, geht von schen einander zu und verwischte die Unterschiede. noch Schmerzen haben, deshalb zerhackte ich sie und sagte: Du wirst selbstverständlich amnestiert Saus zu Haus. Durch ihre Schwesterntracht hat sie Das war die Militärstrafanstalt Hrobpolje, vom und währenddem entkam er." Weil du sie werden, es fommt nur auf mich an, aber sag ein leichter Zutritt. Londeskommando mit leichtem Spott, aber schwe- io zerstückelt hattest, mußtest du weinen." mal, ist das mit dem Fähnrich dein Ernst, ich Inzwischen sind wir im Hafenviertel angefom­rer Sorge, die hohe Schule der Demokratie oder Genug, Herr Stabsarzt." Scholz trank einen sehe das nicht ein." Lebenslänglich: Wenn ich men. Ein großes Mietshaus. Ich beobachte, wie Staat im Staate genannt. Becher, wischte sich den Bart ab und sprach: frei sein will, muß ich es vollbringen." Stabs- die Schwester sich aufreckt und alle Energie konzen­,, Also gut, bis nächstens. Du hast eine befreiende arzt Scholz: Ja, ja, befreien fann nur die Tat." triert. Sie schellt. Ein schlürfender Schritt nähert Tat vollbracht, ich werde es auch so machen, aber Er machte einen tiefen Schluck, wischte sich den sich. Die Tür wird einen Spalt geöffnet. Was weißt du, bei mir ist es so: ich brauche zu jeder Bart ab und setzte dann fort: Also, es soll ge- wollen Sie?"" Wir sind von Herrn Dr. Werner Tat eine ganz bestimmte Menge Alkohol, oft schehen, aber du mußt dabei sein, du fährst jetzt geschidt, gnädige Frau." Wir werden eingelassen. glaube ich. wenn ich im Gasthaus size, jetzt ist mit mir. Bei beginnender Nacht überraschen wir Ich staune, wie die Schwester die Frau mit einem der Augenblick gekommen, jetzt gehst du nach das Luber mit ihrem Hauptmann. Die Hade ist Rebe chwall überfällt und gar nicht zu Worte kom­Rebeschwall Hause und nimmst die Hacke, aber da heißt es vorbereitet, ich werde mich erst auf sie stürzen, du men läßt. Ganz unauffällig zieht sie das Buch her­noch eine Runde trinken, aus der einen werden mußt dich in die Tür stellen, er darf auch nicht vor, das sie bis jetzt unter dem Arm versteckt hatte. zwei und das ist zuviel, die Energie erlahmt, entkommen. Komm, ich will mit dem Major Umsonst. Häßliche Worte; wir gehen weiter. Eine man wird gleichgültig. Aber es wird schon wer- sprechen." Schlachta saj mant im Bade, die Etage höher. Immer Abweisungen. Jedes Mal den, geh nur, geh." Tätigkeit hatte ihn erschöpft, er hielt von dem neuen Menschen gegenüberstehen, das gleiche erzäh Plane nichts, meinte schließlich: Mach mir len. Die Füße schmerzen. wenigstens teine Scherereien, schau. daß er zu­rück ist, bevor man ihn sucht und daß er nirgends fen wir uns mit mehreren Kolleginnen der Schwe­Ein Uhr. In einer kleinen Hafenschenke tref angehalten wird." Und er unterschrieb den ster. Ich fühle mich schnell wohl, es herrscht ein Passierschein.

II.

III.

freier ungezwungener Ton. Man bespricht von Hamburg aus nach Holland zu gehen.

*

Die Verbindung mit der Außenwelt stellte Stabsarzt Scholz dar, ein vollkommen versof­fener Brummbär, der zweimal im Monate in einer alten Ralesche, von den Gefangenen Arche Noah genannt, angefahren tam, während seinen Dienst m der Zwischenzeit Lebenslänglich in ein wandfreier Weise versah. Er bestellte durch Ver­mittlung von Lebenslänglich Post und allerhand Aufträge, zuweilen brachte er auch eine Nichte für die Herren oder eine Wäscherin für die Sträflinge mit. Für das Geld, das man ihm Heute ist Major Schlachta aus der Bade­zum Einkauf der Medikamente bewilligt hatte, faufte er bei einem befreundeter: Apotheker wanne gestiegen. Er steht in der Verwaltungs­Vinum Cognacis ein und Lebenslänglich verteilte kanzlei. Die anderen Herren sind auch da, Stabs­es nach einem besonderen Schlüssel an die Be- arzt Scholz ist dieses Mal bei Tag gekommen. IV. wohner von Hrobpolje. Scholz selbst trant nichts Major Schlachta nimmt ein Schriftstück zur von dem Kognat, er hatte in dem Medikamenten- Hand und beginnt: Allgemeine und besondere Da hast du die Schlüssel, du gehst als schrank sein eigenes Depot an Spirituosen. Er Amnestie aus Anlaß der Geburt eines Prinzen." erster", sprach Scholz. Lebenslänglich dreht den Am nächsten Morgen, es ist eiskalt, ein Wind tam stets in der Nacht, trant drei Becher irgend- Kanzelist Pieslinger unterbricht ihn: Strengen Schlüssel um. Ein entsetzter Schrei des Dienst- fegt durch die Straßen, gehe ich allein. Ich nehme eines Fusels aus einer Flasche mit der Aufschrift Sie sich doch nicht an, Herr Major, die hohen mädchens, welches eilig durch die Türe ent- mir ein großes Mietshaus vor. Dumpfe Luft schlägt " Gift" und schickte dann nach Lebenslänglich. Herren machen die Amnestie nur, um uns zu schlüpft. Scholz öffnet das Schlafzimmer. Ein mir entgegen. Ein Druck liegt auf mir, ich fann Dieser mußte ihm immer wieder seinen Fall er ärgern, Voltsbeglückung auf unsere Kosten, wir Mann in Unterkleidern wird sichtbar. Lebens- faum atmen. Ich schelle. Die Tür wird geöffnet, zählen. Die Geschichte Lebenslänglichs war furz haben die Arbeit damit, als ob wir schuld daran länglich bemüht sich, in höchster Spannung seine aber die Kette vorgelegt. Ein alter mürrischer gesagt die: Er blieb nach Absolvierung seiner wären, wenn ein Prinz geboren wird." Major Gesichtszüge zu erfassen. Scholz dreht das Licht Mann fragt nach meinem Begehr. Dienstzeit als Regimentsschneider beim Militär Schlachta: Meine Herren, hier handelt es sich auf. Richtig, er ist es und hält einen Revolver Wieder vor verschlossener Tür. Dann und brachte es bald so weit, daß er daran denken darum, ob wir Lebenslänglich vorschlagen sollen in der Hand, das tat er damals nicht, jetzt er tomme ich zu freundlichen Leuten. Ein junges Mäd­fonnte, sich nach einer Frau umzusehen. Da oder jemand anderen Lebenslänglich wäre fennt er Lebenslänglich, er läßt den Revolver chen mit ihrer franken Mutter. Sie liest Stellen ihm die Mädchen in der Stadt leichtfertig und in erster Linie zu berücksichtigen." Kanzelist fallen. Kanzelist fallen. Mit einem kazenartigen Sprunge ist daraus vor. Nach einer Stunde kauft das junge falsch vorkamen, holte er sich seine Frau aus Pieslinger: Hrobpolje ohne Lebenslänglich, eine Lebenslänglich an dem Revolver und der Haupt- Mädel das Buch. Es kostet zwanzig Mart, sie kann seinem Heimatdorfe. Es war ein heiteres, ar- Wüste ohne Dase. Sie sollten seine Reden hören, mann lebt nicht mehr. Mit der Ruhe eines es in Raten abzahlen. beitsames Mädchen, zwar sehr ärmlich, aber Herr Major, wenn er über die Zukunft der Wissenschaftlers tritt Lebenslänglich an ihn her- Ein Erfolg! Ich habe Mut. Treppen desto mehr freute er sich, wenn er ihr ein kleines Menschheit spricht, in der es keine Geknechteten an. Ja, er ist tot. Lebenslänglich reicht Scholz Türen Menschen Menschen Abweisungen. Gegen Abend Naschwert oder ein billiges Puzzstück bringen und Entrechteten geben wird." Sanzelist Kretsch den Revolver, aber Scholz braucht ihn nicht mehr, fomme ich zu einer alten Frau, die Mitleid mit konnte. An warmen Abenden ging er mit ihr mer: Ohne Lebenslänglich ist das Werkl nicht er hatte die Hacke im Wagen. Er macht einen mir hat und mir einen Teller Suppe gibt. durch die Stadt, zeigte ihr die Post, die Schule, zusammenzuhalten oder soll vielleicht der Herr tiefen Schluck, wischt sich den Bart ab und meint Müde komme ich heim in meine kleine Kam­das Stadtamt und freute sich über die großen Stabsarzt selbst die Zähne ziehen?" Schlachta: lachend: So oft haben wir über die Geschichte mer, in der kaum das Bett Plat hat. Augen, die sie machte, wenn sie die Gebäude mit zu bedenken ist nur, daß Lebenslänglich spä- gesprochen und nach den Namen des Fähnrichs Der nächste Tag, dasselbe. Ich erreiche nichts. Ich kann nicht wie die Schwester meinen Fuß zwi­denen ihres Heimatdorfes verglich.. Tagsüber testens in einem Jahre ohnedies amnestiert wer- habe ich dich nie gefragt." aber sperrte er sie ein, denn seine Wohnung lag den muß, er sißt das zwanzigste Jahr." Stabs- Unter dem Schutze der Nacht gelangt schen die Tür stellen und fremden Menschen meinen im Hinterhofe der Kaserne und er wollte seine arzt Scholz: Dann soll er noch das eine Jahr Lebenslänglich in den öden Karst. Hier begegnet Willen aufzwingen. Ich tann auch nicht zusehen, Frau nicht den Belästigungen seitens der ande- sitzen, ich brauche ihn noch." Schlachta: Ein ihmt niemand und am Morgen rasiert er wieder wie jemand ein Buch für sein letztes Geld fauft, ren Unteroffiziere aussehen. Eines Nachmittags unsachlicher Standpunkt." Scholz: So, und ich seinen Herrn. Seine Hand zittert nicht, aber das für den Besuch eines Arztes notwendiger ge­wurde unerwartet Rajernenteinigung angeord- erkläre dir, wenn Lebenslänglich fort ist, fomme Schlachta ist ein feiner Psychologe, er meint: wesen wäre. Dann rate ich ab. Ich kann nicht mit net und er war froh, das Bügeleisen zu so früher ich nicht mehr her." Kanzelist Kretschmer: ,, Das Hoffentlich werde ich keine Scherereien damit nach Holland gehen, ich muß etwas Neues suchen, Stunde weglegen zu dürfen und eilte zu seinem möchte noch fehlen, dann laufen wir alle davon." haben, warten wir die Zeitungen ab." Die Zei- um Geld zu verdienen. Was wird nun tommen?-

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