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SamStag, 12. März 1932.
Rr. 62.
Der moderne Hanoyatt.
Die Industrie hat in. den letzten Jahrzehn­ten, speziell in den letzten Jahren auch in Haus und Küche eine gewaltige Wandlung geschaffen. Mit elner Fülle von praktischen Maschinen und Geräten lauert der Handel auf die fortschrittlich gesinnte Hausfrau, um sie anzuspornen, die Modernisierung des Haushaltes mitzumachen. Eine ausgiebige Erleichterung ist damit wohl für die bemittelte Hausfrau geschaffen, doch für die arme Proletarierfrau, welche die Besorgung des Haushaltes erst dann vornimmt, wenn die gutsituierte Frau ins Theater oder aüderen Ver­gnügungen nachgeht, kommt diese Art nicht oder nur zum Teil in Frage. Dessenungeachtet wollen wir alle diese Sachen einmal im Geiste vorbeistreichen lassen, um zu erwägen, ob bei Anschaffung von Haus- und Küchenbedarfsartikeln durch eine kleine Mehrausgabe eine wesentlich modernere und praktischere Sache erstanden werden kann bezw. ob der Haushalt durch eine nicht nennenswerte Umänderung modernisiert werden kann Die praktische und moderne Hausfrau hätte demnach zu erwägen, welche Vorteile bietet ein Gegen­stand in Bezug auf 1. Arbeitserleichterung, 2. Bequemlichkeit, 3. Ersparnis von Material und Neben­ausgaben, 4. Hygiene, ö. Aesthetik  . In erster Linie sollt« die Hausfrau bei der Einrichtung der Küche nur darauf bedacht sein, die Sachen so zu placieren, daß sie bequem von einem Standpunkt aus erreichbar sind und dabei so aufbewahrt werden, daß das lästige Verstau­ben wenig gebrauchter Sachen vermieden wird. Wie nach oem Vorbilde der amerikanischen Hausfrau gibt eS dabei nichts idealeres, als sämtliche Geschirre und Kochgeräte, sowie alle weniger verderblichen Lebensmittel, welch« zum Kochen bestimmt sind, in einer Kredenz unterzu­bringen. Derartige eigenS hiezu eingerichtete Kredenzen, welche hierzulande zuerst unter der SchutzmarkeMiß Amerika" aufgetaucht sind, sind letzt bereits in allen Variationen und ver­schiedenen Preislagen erhältlich und auch schon vielfach in Verwendung. Das Vollhängen der Wände mit Etageren und Küchengeräten ent­fällt dadurch und erspart die Zeit und Arbeit des Abstapbens. Wo die Mittel für eine ameri­ kanische   Kredenz nicht vorhanden sind, dort empfiehlt es sich, für Gemüse und Gewürze eine Schubladengarnitur anstatt den bisher verwen­deten Aqpnengarnituren anzuschasfen und die anderen Geräte und Geschirre nach Tunlichkeit in einem Kasten unterzubringen. Als Abwasch­gelegenheit sind sehr praktisch die zusammen­klappbaren Abwaschkasten, welche gleichzeitig auch als Anrichttisch verwendet werden können. Eine ganz wesentliche Arbeitserleichterung bedeutet für die Hausfrau der Besitz einer Waschmaschine. Dieselben sind in allen möglichen Preislagen er­hältlich, jenachdem ob sie einen Teil der Arbeit oder fast die ganze Wascharbeit der Hausfrau abnehmen. Einfache Waschmaschinen find schon in der Preislage von 200 bis 300 Kronen er­hältlich. Dieselben werden durch Bewegung eines Hebels betätigt, wobei die Wäsche automatisch zwischen zwei Reibflächen hin und her gleitet. Der Vorteil dabei ist, daß das kochend heiße Wasser beim Waschen verwendet werden kann, wobei selbstverständlich das Waschen wesentlich
weniger Zeit in Anspruch nimmt als mit einer gewöhnlichen Waschrumpel. Dem gegenüber ge­stellt sei eine der modernsten Waschmaschinen, welche die Wäsche nicht nur automatisch durch Kraftantrieb wäscht, sondern auch zentrifugiert (auswindet). Zu dieser Sorte von Waschmaschi­nen gehört die Praga  ", welche in zwei verschie-. denen Größen für.kleinere und größere Haus­halte erhältlich ist. Bei der großen Maschine wird, beispielsweise em Quantum von vier Kilogramm trockener Wäsche bei. kleinen Maschinen in un­gefähr 15 Minuten vollkommen rein ausgewaschen und dasselbe Quantum innerhalb drei Minuten halbtrocken aus der Zentrifuge genommen. Bei der Auswahl der Küchengeschirre steht die Hausfrau vor der Alternative, ob Email­oder Aluminiumgeschirr genommen werden soll. Das Idealste wäre natürlich das seit kurzer Zeit erhältliche rostfreie Stahlgeschirr, welches aber des hohen Preises wegen für den Haushalt kaum in Betracht kommen kann. Empfehlens­wert ist daher nächst diesem Aluminiumgeschirr, sofern nicht allzusehr auf einen billigen Preis gesehen wird. Bei Aluminiumgeschirr ist nur die stark«, sogenannte unbordierte Ware dauerhaft, wogegen die schwachen Basarartikel in kurzer Zeit unbrauchbar werden. Es ist leider unter den Hausfrauen noch größtenteils die Anficht verbreitet, daß Aluminumgeschirr unpraktisch ist, nachdem es sich vermeintlich schlecht reinigen läßt, was bei diesem Geschirr insofern ein Nach­teil wäre, nachdem es leicht schwarz wird. Diese Antipathie der Hausfrau fällt jedoch sofort, wenn fie über die Behandlungswets« des Alu- minumgeschirres etwas, eingehender informiert wird. Aluminumgeschirr läßt sich jederzeit mit Hilfe von eigens hiezu erhältlicher Stahlwolle und Seife oder mit Hilfe von Metallscheuer­tüchern gut reinigen, auch selbst wenn dasselbe durch unvorsichtigen Gebrauch von Soda, wel­ches nicht sein darf, schwarz geworden ist. Aller­dings erfordert die Reinigung des Geschirres etwas mehr Mühe, doch unterzieht sich die prak­tische Hausfrau gerne dieser Mehrarbeit, nach­dem Aluminiumgeschirr wesentlich hygienischer und appetitlicher ist als Emailgeschirr, welches bereits nach kurzem Gebrauche zumeist schon Defekte in der Glasur aufweist und dann immer mit der Gefahr gerechnet werden muß, daß kleine Glasurstückchen mit in die Speisen kommen. Allerdings hat man sich auch bemüht, Email­geschirr in einer derartigen Qualität zu erzeu­gen, daß bei einem halbwegs vorsichtigem Ge­brauche nicht mit einem Abspringen der Glasur gerechnet werden muß. Eine andere Sache ist die Auswahl der Form deS Geschirres. Die prak­tische Hausfrau kommt von der bisher allge­mein üblichen Form langsam ab und bevorzugt das sogen. Norma- oder Reformgeschirr, wel­ches ein sehr gefälliges Aussehen hat und in­sofern praktisch ist, als die Deckel, wenn sie aus aas Geschirr aufgesetzt sind, vollkommen eben sind, so daß sich em Geschirrstück schön auf das ändere setzen läßt und dadurch der Hausfrau das Einschlichten in die Kredenz erleichtert. Vor Kurzem ist auch Aluminiumgeschirr in der glei­chen Form unter der Bezeichnung ,,Jo»va" auf den Markt gekommen, welches außerdem noch den Vorteil hat, daß es nicht mit Aluminium- henkeln, sondern mit emaillierten Stahlblech­henkeln ausgerüstet ist, um dem Argumente der Hausfrau, daß das Aluminiumgeschirr zu heiß wird, entgegenzutreten.
Im Sommer ist das Kochen auf Gas- oder Spiritusflamme vorzuziehen. Es wird dabei die Arbeit, welche mit der Herbeischaffung der Kohle verbünde» ist, erspart und ist der Brennmate­rialverbrauch auch zumeist geringer wie bei Be­heizung eines größeren Sparherdes. Das Be­streben der Hausfrau geht selbstverständlich dar­auf hinaus, womöglich alles auf dem Gas oder Spirituskocher zu bereiten, was mit Hilfe der einfachen Kochgeschirre nicht immer, gut möglich ist. Man war daher bestrebt, auch diesem Wunsche der Hausfrau nachzukommen und sind bereits im Handel eigens hiezu geeignete Backformen und Universalkochtöpfe, rn welchen man gleich­zeitig mehrere Speisen auf einmal bereiten kann, erhältlich. Ein derartiger Spezialkochtopf ist der unter der BezeichnungSecuro" erhältliche Topf mit zwei Böden, in welchem Suppe, Fleisch und gleichzeitig Zuspeise gekocht werden kann. Ein weiterer nennenswerter Vorteil dieses Topfes ist, daß derselbe einen dicht verschließbaren Tek- kel mit einem Sicherheitsventil besitzt und auf die Art der Papinschen Töpfe arbeitet, wod. rch die Kochdauer ganz wesentlich abgekürzt wird, was eine bedeutende Ersparnis an Brennmate­rial bedeutet. Bei der Auswahl eines Spiritus­kochers soll die Hausfrau darauf sehen, ob eine Vergasereinrichtung vorhanden ist. Diese Spiri­tuskocher verbrauchen wesentlich weniger Spiri­tus als die gewöhnlichen kleinen Rapidkocher, bei welchem der blanke Spiritus brennt. Die Zubereitung des Kaffees ist ein Kapitel für sich. Vorzüglicher Kaffee ist nur dann erhältlich, wenn derselbe durch Aufgießen von heißem Was­ser hergestellt wird. Ein vorzüglicher Kaffee nach diesem Prinzipe ist mit der Kaffeemaschine Percolator" herzustellen, welche so eingerichtet ift, daß der Kaffee in einen Siebbehälter an dem Oberteil der Maschine eingeschüttet werden kann und durch das kochende Wasser, welches durch ein Rohr in die Höhe steigt, ausgelaugt wird, ohne dabei das kochende Wasser selbst zu berüh­ren. Zum Mahlen des Kaffees gibt es bereits elektrische Kaffeemühlen, welche allerdings nur für die bemzftelte Hausfrau in Frage kommen wird. Wenn die Einkochzeit kommt, hat die Hausfrau gewöhnlich immer mehrer« Gläser nachzuschaffen. Vorteilhaft sind hiebei die Pa­tenteinsiedegläser mit Glasdeckel und Gummi­ring, welche unter den Markenbezeichnungen Viktoria",Rex", ,,Weck" etc. bekannt sind. Wo die Hausfrau zu diesem Zwecke etwas mehr opfern will, dort kann sie auch zur Anschaffung eines Sterilisier-Apparates schreiten. Die Patent- einsiedegläser eignen sich nicht nu* zum Ein­kochen von Obst und Gemüse, sondern können auch bei Hausschlachtungen zum Einlegen von Fleisch verwendet werden, welches sich bei ent­sprechend kühler Aufbewahrung lange Zeit hält. Zur Herstellung von Fruchtsäften find sowohl komplette Fruchtpressen, als auch Ansätze für Fleischmaschinen, welche diese Maschinen in eine Fruchtpresse umformen, erhältlich. In der Som- inerzeil macht es sich oftmals unangenehm fühl­bar, daß die Butter nicht die nötige Frische be­sitzt. Durch die Anschaffung eines Butterkuhlers mit Tonbehälter, welches zusammen einige Kronen kostet, kann dem Uebelstand zu einem Großteil abgeholfen werden. Die allgemein üblichen Hanomühlen, welche im Haushalt ver­wendet werden, wie Fleischmaschinen, Semmel- reibmaschinen, Mohnmühlen usw. sind heute schon jeder Hausfrau bekannt. Für größere
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Küchenbetriebe gibt es Kombinationen der ver­schiedenen^ Maschinen mit Elektromotoren. Die Protos-Küchenmaschine ist eine derartige Uni­versalmaschine für Motorantriebe, welche sich mit allen im Haushalte verwendbaren Maschi­nen kombinieren läßt. Mit einem Motor können durch ledigliches Umstecken angetrieben werden: Fleischmaschine, Knet- und Rührmaschine, Reib­maschine, Schneeschlagmaschine, Papiermaschine, Frucht- und Saftpresse, Kartoffelschälmaschine, Schleifstein, Messerputzmaschine usw. Zur Rei- nigung benützt heute die Hausfrau schon viel­fach den elektr. Staubsauger und Bohner und den Patentmops. Dort, wo der Hausfrau ein billiger elektrischer Strom zur Beifügung steht, empfiehlt sich die Anschaffung von elektrischen Apparaten und Geräten, wie elektr. Bügeleisen, elektr. Kocher, Heißwasserspeicher usw. Für die kapitalskräftige Hausfrau gibt es außerdem noch elektrische Kühlkästen, bei welchen die Kühltem­peratur mit Hilfe eines Kältemittels und eines elektrisch betriebenen Kompreffors erzielt wird. Die elektrpchen Kühlkästen haben gegenüber den Eiskästen den Vorteil, daß die Lebensmittel in einem vollkommen trockenen Raum mit der er­forderlichen Kühltemperatur, welche eingestellt werden kann, aufbewahrt werden können, wo­durch eine viel länger anhaltende Konservie­rung gewährleistet ist, als bei den Eiskästen, bei welchen oftmals Fäulnis infolge der feuchten Luft eintritt. Es gibt selbstverständlich noch eine Un­menge anderer praktischer Apparate und Geräte für den Haushalt, welche hier nicht alle aufge­zählt werden können. Im großen ganzen wird sich jedoch die moderne Hausfrau ein Bild machen können, wie sich heute der Haushall bequem und hygienisch einrichten lasten kann.
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