=
.
Dienstag, 7. März 1899.
7,65 M.
16,95 71,15
"
Verfahren war fruchtlos. Das gegen die Genannten eingeleitete Zwangsbeitreibungs
Most Abg. Dr. Schädler( 8.): Personen zu der diesseitigen, für ihr Gewerbe zuständigen Kasse Handelt es sich um Wünsche, die von der Regierung an das melden, im Jahre 1898 folgende Ausfälle an Beiträgen gehabt: 250. Sizung, Montag, 6. März 1899, 1 Uhr. Haus tommen, so wird möglichst sofortige Erfüllung erwartet, um- n? 1. Georg B. Am Bundesrathstische: v. Goßler, Nieberding. getehrt zeigt es sich auch hier wieder, daß Wünsche, die der Reichs- chod dish 2. Ottilie E. Eingegangen ist die Novelle zur Gewerbe- Ordnung. fag, wenn auch fast einstimmig, äußert, von der Regierung stets erst stuns 3. Paul H. Zunächst steht auf der Tagesordmmg die dritte Berathung des in lange Erwägung gezogen werden. Auch meine politischen Freunde og tops Summa 95,75 M. Gesezes betreffend die Einrichtung eines besonderen halten die Wünsche der Veteranen und Invaliden für durchaus Senate für das bayerische Heer bei dem Reich 8 Militär- berechtigt, die erforderlichen Geldmittel müssen auf jeden Fall zu gericht in Berlin , 16 beschaffen sein, ded) Graderismo tot 13 puthi Abg. v. Staudy( t.) s tim bezweifelt die Schätzung des Herrn Schazsekretärs, daß die Zahl der als Anwärter anerkannten Veteranen in den nächsten Jahren noch steigen werde. Aber selbst wenn das der Fall wäre, dürfte sich die Regierung den Resolutionen gegenüber nicht ablehnend verhalten. Abg. Singer( Soz.):
Abg. Dr. Schädler( 8.) giebt die Erklärung ab, daß er trok der Erklärung des Reichskanzlers wegen nicht genügender Wahrung des bayerischen Reservatrechtes mit seinen engeren Freunden gegen das Gesetz stimmen werde.
Das Gesetz wird darauf in der Gesammtabstimmung mit großer Mehrheit angenommen.
Hierauf wird die zweite Etatsberathung beim Militäretat fortgesetzt.
Zur Gewährung von 3ulagen an die Unteroffiziere 2c. bei den Besatzungstruppen in Elsaß- Lothringen werden 430 000 m. verlangt. Abg. Schrempf( t.) bittet auch den nach Elsaß Lothringen tommenden Mannschaften solche Zulagen zu bewilligen.
Die Forderung wird bewilligt.
3
Zum Neubau einer Fußartillerie Kaserne in It Breisach werden als zweite Rate statt 8000 nur 2000 m. betvilligt.
Für den Neubau eines Wasch- und Desinfektions- Dienste geleistet hauses beim Garnisonlazareth in Glogau werden 27 000 m. gefordert. Die Kommission beantragt die Forderung abzulehnen. Das Haus beschließt demgemäß.
Aber für die von diesen genannten Hausindustriellen bes schäftigten Personen, für welche die Beiträge nicht gezahlt wurden, haben wir an baarer Kranken- Unterstützung exklusive Medizin u. s. w. folgende Aufwendungen gemacht. Für boni 1./11. 98 bis 9./1. 99: 63,- M.
1. Frau S.
2. Herm. S. 3. Otto R.
4. Emil K.
12./12. 98
30./8. 98
9./1. 99: 115,50
11./9. 98: 12,-"
15./9. 98
16./10. 98: 40,50
か
"
D
12./11. 98
11./12. 98: 39,-
"
"
"
5. Magim. R.
15./11. 98 24./11. 98
28./11. 98: 16,50
"
"
"
"
M.
6. Heinrich D.
-
29./12. 98: 49,50 Summa: 886,- Bemerken wollen wir noch, daß gen. Hausindustrielle iherer Ver pflichtung, bezüglich der An- und Abmeldungen sehr mangelhaft nachlassung erfolgte, nachdem es zu unserer Kenntniß kam, daß die bes famen, daß die Abmeldung verschiedentlich erst auf unsere Verans treffenden Bersonen längst aus der Beschäftigung ausgetreten seien und wir daher uns bezüglich des Unterstützungsanspruchs nur auf die Ehrlichkeit der Mitglieder verlassen konnten, welche auch mitunter zweifelhaft sein dürfte. D
Die Unterzeichner der vorliegenden Resolution, zum Theil sehr Hochgestellte Herren, haben gemeint, daß die unzulängliche almojen hafte Unterstützung der Beteranen von gewiffenlosen Agitatoren geschickt benutzt worden sei, um das Vertrauen der alten Beteranen zur Fürsorge der Regierung zu erschüttern. Ich nehme an, daß unter diesen gewiffenlofen Agitatoren Eine Forderung in Höhe von 135 000 M. zum Neubau und Die Herren bestätigen es( freilich rechts.) Da muß ich mich über die Sozialdemokratie verstanden wird.( Burufe rechts: Allerdings.) Ausstattungsergänzung zweier Garnison Arrest anstalten bas turze Gedächtniß der Herren wundern. Die Herren haben ganz in Berlin wird, dem Antrag der Kommission gemäß, gestrichen. vergessen, daß die Vertreter der Sozialdemokratie im Jahre 1895 Weiter werden zum Neubau und Eriveiterung der Dienst den fargen Absichten der Regierung entgegentraten, indem sie aus räume des Kriegsminsteriums in Berlin 180 000 2. geführten, daß alle Veteranen die Unterstützung bekommen sollten fordert. Gemäß dem Kommissionsbeschluß werden nur 140 000 M. und daß die gegebene Unterstützung ein bettelhaftes Almofen dardafür bewilligt. Infolge dieses ersuchen wir den Herrn Magistratskommissar er Für den Neubau einer Ravallerietaserne in Bajewalt stellt. Jegt find die Herren v. Kardorff und Werner derselben gebenst, dahin wirken zu wollen, daß baldmöglichst ein Ortsstatut Meinung. Als wir 1895 die Unterstützung der Veteranen höher für die Stadt Berlin erlassen wird, welches bestimmt, daß nicht die werden statt 250 000 m. nur 150 000 m. bewilligt. erkennen fie an, daß das nicht genug war. normiren wollten, da sagten die Herren 120 m. find genug. Heute Sausindustriellen, sondern die eigentlichen Arbeitgeber, nämlich die Fabrikanten, zur Meldung und Entrichtung der Kassenbeiträge vers Es zeugt von fittlicher Rohheit, wenn man einer Partei pflichtet sind. Hochachtungsvoll J. A.: A. Lippert, Vorsitzender. insinuirt( Unruhe rechts), daß sie für Berfonen, die dem Vaterlande Aus Vorstehendem geht für jeden, der sehen will, klar und haben, feine Sympathie habe, das zeugt deutlich hervor, welch' schwerer Schaden die Kassen schon unter den von einer so häßlichen Gesinmung, daß ein parlamenta- heutigen Verhältnissen treffen kann. rischer Ausdruck fehlt, um sie richtig zu qualifiziren. Man sollte aber dann der Fall sein, wenn der Entwurf der Gewerbedeputation Wie viel mehr muß dies von Leuten, bei denen man ein gewisses Maß von Bildung Gesetz wird, wonach der sogenannte unmittelbare Arbeitgeber die voraussehen darf, annehmen, daß sie sich scheuen würden, gewisse Melde- und Zahlungspflicht hat. Dinge in die Welt zu fezen, um so mehr als sie ja wissen, daß wir diese Behauptungen sehr bald auf ihr Nichts zurückführen diese Bestimmung die Existenz einer ganzen Reihe jolcher Stassen, in Es ist durchaus feine Uebertreibung, wenn gesagt wird, daß durch würden. denen Hausindustrielle start vertreten sind, einfach in Frage gestellt wird. Ich gehe auf die Resolutionen weiter nicht ein; wir verbleiben Andere Stassen, namentlich die Schneiderkasse, haben dieselben üblen Zum Neubau einer Infanterietaserne und einer bei unserer Stellung, die wir 1895 eingenommen haben, wir sagen, Erfahrungen gemacht, wie die Sattlerkasse, da sich gewöhnlich bei Garnison Waschanstalt in Kamenz werden statt 400 000 daß die Summe an sich, sowie die Bestimmung, an die ihre Her- 3wangsvollstreckung herausstellt, daß das Mobiliar entweder der Mart nur 300 000 m. bewilligt. Zum Ersatzbau für die abgabe geknüpft ist, durchaus ungenügend ist. In einem Punkte muß Frau gehört oder auf Abzahlung genommen ist. gebrannte Kaserne in 8 widau werden 800 000 m. beich freilich dem Herrn Schazsekretär recht geben: Wenn nach den willigt, gefordert waren 900 000 m. Dem Schreiber dieser Zeilen ist z. B. folgender Fall bekannt: Auf dem Vorwerk Adelsdorf des Remontedepots altreuth bekommen würden, Wünschen des Reichstages sämmtliche Veteranen die Unterstüßung Eine Frau arbeitet mit ihrer verkrüppelten Verwandten, ihrer Mutter so würden die Zinsen des Invaliden- und ihrem Schwiegervater für eine Konfektionsfirma. Die Frau holt soll ein Ochsensta II gebaut werden. Es werden dazu 59 000 m. fonds dazu nicht ausreichen. Indessen gefordert, jedoch nur 45 000 m. bewilligt. wir haben diesen die Arbeit, liefert sie ab, empfängt den Lohn und theilt diesen zu Einwand bereits 1895 gemacht und das, was die Resolutionen Hause aus. jetzt vorschlagen, die Unterstügung aus Reichsmitteln haben wir Arbeitgeber, die von Diese Frau wird nach dem Ortsstatut Entwurf bereits 1895 gewünscht. Die übrigen Parteien waren es, die sich Anderen den Arbeitgeber Beitrag zu zahlen hat. In ihrem Verdienst für die drei unserem Antrag damals entgegenstellten. Wir sind der Ansicht, daß Zeiten des schlechten Geschäftsganges aber bezieht sie für sich, ihr man gegenüber dem Militäretat, der Hunderte von Millionen ver- Kind und die fchlingt, eine solche Forderung nicht ablehnen sollte. Diese Summe könntest ü yung. So sehen viele der neuen, von der Gewerbedeputation verkrüppelte Verwandte Armen Unter in der That mit Leichtigkeit aufgebracht werden; man braucht nur auf fünstlich geschaffenen Arbeitgeber" aus. halten.( Sehr richtig! links.) Wir verzichten aber auf einen eigenen einige Ausgaben verzichten, die wir für unnöthig und fulturwidrig dahinzielenden Antrag, wir wollen nicht den Anschein erwecken, als ob wir in dem Wettrennen der Parteien um die Veteranenversorgung den Rekord erzielen wollen.
Für größere Neubauten auf den Remontedepots werden statt der geforderten 178 050 nur 154 000 m. bewilligt. Bum Neubau einer evangelischen Garnisontirche in Dieuze werden dagegen statt 86 000, die gefordert waren, 91 000 m. betvilligt.
V
Zur Wiederherstellung 2c. des abgebrannten Garnison Iazareth in Stuttgart werden 147 000 m. gefordert. Es werden davon als erste Rate 10 000 m. bewilligt.
"
Der Rest des Extra- Ordinariums wird debattelos genehmigt Damit ist die zweite Berathung des Militäretats" erledigt. Es folgt die Berathung des Etats über den Allgemeinen Pen fionsfonds. Derselbe wird debattelos genehmigt. Bum Etat über den Reichs- Invalidenfonds beantragt die Kommission folgende Resolutionen:
1. Die verbündeten Regierungen zu ersuchen, die Mittel, welche zur Gewährung von Beihilfen von 120 M. an alle nach dem Gesetz bom 22. Mai 1895 Art. III als berechtigt anerkannten Veteranen fehlen, aus allgemeinen Reichsmitteln durch einen Nachtragsetat für das Rechnungsjahr 1899 alsbald anzufordern.
2. Den Herrn Reichstanzler zu ersuchen, dem Reichstage noch in dieser Session einen Gesezentwurf vorzulegen, durch welchen unter Berücksichtigung der gesteigerten Kosten der Lebenshaltung den berechtigten Wünschen der Militärinvaliden, insbesondere auch in Bezug auf die Versorgung der Wittwen und Waisen, die Entschädigung für Nichtbenutzung des Zivilversorgungsscheins und die
der Zivilpension Rechnung getragen wird.
Abg. Graf Oriola( natl.):
Abg. Schrempf( f.):
103
ma
Arbeitgebern" ins Ungemessene ausdehnen müssen, liegt auf der Daß fich die Berlubeitgeber" aus. Daß sich die Verluste der Orts- Krankenkassen bei derartigen Hand; des Weiteren aber ist klar, daß die Lasten sich in derselben Weise steigern werden. Und weshalb dies Alles?
"
=
0
Kommunales.
Ilm einer handvoll Unternehmer eine Reihe wirklicher und einIch schließe, indem ich Ihnen fage, die Richtigkeit unserer Ueber gebildeter Unbequemlichkeiten zu ersparen, Unbequemlichkeiten, welche zeugungen ist viel zu sehr in die Wassen gedrungen, als daß diese die fasernirte Industrie schon über 15 Jahre getragen hat. Dieser Glauben schenken fönnten. Aber es ist immer nüglich, ad oculos wie die„ Guten" alle heißen, muß auf das Nachdrücklichste entgegensolchen Verdächtigungen, wie ich sie vorhin charakterisirt habe, Drückebergerei der Herren V. Manheimer, Lewin, Rosenthal und zu demonstriren, daß das thatsächliche Berhalten meiner Partei jene getreten werden. Die Kassen müssen sich der schweren Laft, welche immer wiederkehrenden Behauptungen aufs bündigste widerlegt. ihnen ( Bravo ! bei den Sozialdemokraten.) od sedihant hier auferlegt wird, boll bewußt werden und durch sachgemäße Eingaben an den Magistrat die drohende Abg. Dr. Stockmann( f.): dit alle Gefahr befämpfen. Leider haben die Unternehmer einen beredten Belassung der Militärpension neben dem Zivil- Diensteinkommen relp die Erhöhung der Beihilfe für Veteranen von 120 auf 360 M. be Stadtrath Weigert, der, obwohl er jeinerzeit dem ersten OrtsDer Vorredner hat damit geprahlt, daß seine Partei schon 1895 Vertreter ihrer Interessen im Dezernenten für diese Angelegenheit, antragt habe. Es ist sehr leicht, solche Dinge, von deren Unaus- Statutenentwurf zugestimmt hat, heute, nachdem ihm von seinen Jahr für Jahr bringe ich hier dieselben Klagen, dieselben Be- führbarkeit man überzeugt ist, zu beantragen. Das erweckt auch an- Selassengenossen Einsicht beigebracht wurde, das pure Gegentheil genehme Empfindungen bei denen, die bedacht werden sollen. Wir feiner früheren Meinung vertritt. Wird der Entwurf durch die Zuschwerden vor, und ich werde nicht eher rasten noch ruhen, werden heute den Resolutionen zustimmen. Ihr Inhalt deckt sich ja ſtimmung des Magistrats Gesez, dann darf man auch hier wieder bis jene überaus beklagenswerthen Zustände beseitigt sind. auch mit den Intentionen Sr. Majestät des Kaisers. Die Er fagen daß über den sozialpolitischen Unternehmungen der städtischen Redner befürwortet sodann die Erfüllung der berechtigten Forde- bitterung der hilfsbedürftigen Beterauen ist gerechtfertigt und muß Behörden der böse Engel„ Einsichtslosigkeit" waltet. rungen der Veteranen und Invaliden, wie sie in den beiden Resolu beseitigt werden. tionen zum Ausdruck gelangt sind. Er legt besonderen Nachdruck auf die Worte: Aus allgemeinen Reichsmitteln. Die Militärverwaltung und der Herr Reichsschapsekretär sind auch durchaus Die Regierung treibt in dieser Frage arge Knauserei, an Die Protokolle des Ausschusses zur Vorberathung der willig, nur im Kastanienwäldchen liegen die Schwierigkeiten. Sedantagen hält man die schönsten Reden, aber den Veteranen Wir müssen aber durch einen einstimmig gefaßten Beschluß darauf giebt man nichts. Da der Reichstag von der äußersten Rechten bis Magistratsvorlage, betreffend die anderweitige Festsetzung der Dienstalters Gehälter für verschiedene Beamtenkategorien, bringen, daß die Regierung endlich unseren Wünschen nachkommt. zur äußersten Linken einig ist, wird die Regierung hoffentlich die Bewilligung von Stellenzulagen zc. liegen nun abgeschlossen der In dem großen kommenden Krieg, vor dem uns Gott bewahren nöthige Konsequenz daraus ziehen. Die Forderungen der Invaliden Stadtverordneten Versammlung vor und werden die lettere in der möge, werden die verheiratheten Leute mit einem ganz andern Ge- und Veteranen sind sehr bescheidene, deshalb sollte man nicht erst nächsten Sigung beschäftigen. Ueber den Stand der Klagen fühl der Sicherheit ins Feld ziehen, wenn sie wissen, daß das Water- lang und breit in Erwägung ziehen. Das nöthige Geld kami zum verschiebener diätarijch beschäftigten Militär land für Frau und Kind sorgt. Beispiel beim Bankgeseh bet den Renten für die Groß anwärter gegen den Magistrat auf Nachzahlung tapitalisten oder beim Präfidialgebäude für den Reichstag geipart Diäten find dem Ausschusse folgende Mittheilungen ge= werden. Es würde einer Bankrotterklärung gleichkommen, wollte das Reich sagen, es fei für die Veteranen kein Geld vorhanden. Klage mit der Behauptung erhoben, daß sie auf grund des§ 13 des macht worden: Ein Theil jener Militäranwärter haben die ( Beifall rechts.) Gesetzes vom 21. Juli 1892 nach Ablauf einer sechsmonatigen ProbeDienstzeit definitiv angestellt seien und von diesem Zeitpunkte ab Anspruch auf das volle Gehalt der Stelle hätten; da ihnen die Diäten nur in Höhe von drei Vierteln des Gehalts gezahlt worden seien verlangten sie die Nachzahlung der Differenz zwischen und den bezogenen Diäten dem Gehalt der Stelle. Der Magistrat vertritt demgegenüber den Standpunkt, daß eine Verpflichtung der Stadtgemeinde in dieser Beziehung nicht bestehe und der Klage- Antrag hinfällig sei. Die erhobenen Forderungen sind hervorgerufen durch das bekannte, in dem Prozesse eines Militäranwärters gegen den Reichspost- Fistus ergangene, den Fistus verurtheilende reichsgerichtliche Erkenntniß. Nach Ansicht des Magistrats ist aber die Rechtslage in jenem Prozesse eine ganz andere, wie in dem hier fraglichen. Die Militäranwärter, jo behauptet der Magistrat, wurden von ihm nicht für eine bestimmte Bureau Beamtenstelle einberufen, auch für eine solche nicht geführt. Durch ihre Beschäftigung bei der Stadt solle den Militäranwärtern nur Gelegenheit gegeben werden, sich in der städtischen Verwaltung auszubilden und sich die zur Ablegung der Bureau Assistentenprüfung erforderlichen Kenntnisse zu erwerben. Sie erhielten ihre Bezahlung aus dem allgemeinen Diätenfonds und könnten nach den bestehenden Vorschriften erst angestellt werden, nachdem sie die Prüfung zum Bureau- Assistenten bestanden hätten.
Schatzsekretär Frhr. v. Thielmann:
Die verbündeten Regierungen haben das Gesetz von 1895 nicht mur voll erfüllt, sondern sind sogar über seine strenge Auslegung hinausgegangen. Daß der Reichstag das Gesez von 1895 nur als eine Abschlagszahlung betrachtet hat, davon ist mir nichts bekannt. Die Regierung fann nicht, kaum daß ein Gesez verabschiedet ist, auf Mittel und Wege sinnen, wie dasselbe zu erweitern ist.
eine weitere
Abg. Prinz Schöneich- Carolath( Hosp. der Nationall.) hofft, daß die Regierung den beiden Resolutionen zustimmen werde und namentlich die in Preußen maßgebende Stelle ihren Widerstand auf geben werde.
Den Vorwurf der Kleinlichkeit müssen die Regierungen ents Abg. Beckh( frf. Vp.) erklärt namens seiner Partei, daß diese den schieden zurückweisen. Er beruht auf einem fundamentalen Frrthum. beiden Resolutionen zustimmen wird. Die Gesammtzahl der als Anwärter anerkannten Veteranen ist Die Diskussion schließt damit. Der Etat wird bewilligt. 1896-98 von 26 145 auf 35 268 Köpfe gestiegen. Es läßt Die beiden Resolutionen werden einstimmig anfich also mit ziemlicher Sicherheit annehmen, daß jedes weitere Jahr genommen.( Bravo.) Steigerung von einigen Tausend bringen Bräsident Graf Ballestrem: Ich konstatire nochmals, daß die wird. Daß den Beteranen aus bem glorreichen Kriege Annahme der beiden Resolutionen einstimmig erfolgt ist. eine warme Theilnahme seitens der Regierung entgegengebracht( Heiterkeit und nochmaliges Bravo!) wird, darf nicht bezweifelt werden. Aber die Uebernahme Hierauf vertagt sich das Haus. der Veteranen auf allgemeine Reichsmittel ist teine Invalidenfürsorge Nächste Sizung Dienstag 1 Uhr.( Gefeß betr. die gemeinsamen mehr, sie ist allgemeine Menschenfürsorge und würde die Einstellung Rechte der Besitzer von Schuldverschreibungen. Hypothekenbank eines ganz neuen Kapitels bewirken. Ob dazu eine Geneigtheit Gesetz. Novelle zum Strafgesetzbuch.) herrscht, ist freilich fraglich; bei der preußischen Regierung besteht sie nicht.
Abg. Frhr. von Kardorff( Np.) theilt die Ansicht des Grafen Oriola, daß es vielleicht ein Fehler war, die Veteranen aus dem Invalidenfonds zu versorgen. Es besteht aber noch der Ausweg, daß man durch eine beträchtliche Anleihe den Reichs- Invalidenfonds so erhöht, daß er auch dieser Aufgabe gerecht werden kann. Auf jeden Fall muß der wachsenden Unzufriedenheit vorgebeugt werden. Abg. Graf Roon( f.)
erklärt namens seiner politischen Freunde, daß sie auf dem Boden der Resolutionen stehen. Wir haben es aber nicht nöthig, unseren Patriotismus besonders zu betonen. Für unsere Soldaten sorgen Abg. Werner( Antis.)
wir immer gern.
fonstatiert, daß über die vorliegende Frage allgemeine Ueber einstimmung im Hause herrscht. Hoffentlich wird nun auch die Regierung ihren Widerstand aufgeben, es ist für das Deutsche Reich geradezu eine Ehrenpflicht, die Wünsche dieser Veteranen und Invaliden zu erfüllen. Viele von diesen Armen nagen heute am Hungertuch, obgleich sie doch einen berechtigten Anspruch auf die Fürsorge des Reiches haben.
Schluß 53/4 Uhr.
Die Ausdehnung
der Krankenversicherung auf die Hausindustrie.
Lokales.
von
bat, um die Hausindustrie in die Krankenversicherung einzubeziehen, Das Ortsstatut, welches die Gewerbebeputation ausgearbeitet dürfte in einer der nächsten Sigungen dem Magistrat zur Beschlußfassung unterbreitet werden. Wir haben schon früher darauf hin gewiesen, welche schwere Belastung den Orts- Strankenkassen durch Gegen die Benutzung der Schulhöfe als Spielplähe ver bie Faffung dieses Statuts droht. Wie recht wir mit dieser Aufhalte sich die Schul deputation, sagt die„ Berl. 3tg.", nicht fassung hatten, wird schlagend bewiesen durch nachstehende Eingabe, prinzipiell ablehnend. Sie wolle die Höfe versuchsweise welche die Orts Krantentasse der Sattler und verwandter für den Sommer freigeben, aber es solle nur unter Aufsicht von Gewerbe an den Kommissar für das Krankenversicherungswesen Lehrern und Lehrerinnen gespielt werden, und auch nur auf dengerichtet hat: „ An
jenigen Höfen, für die die betreffenden Rettoren Anträge stellen. Dagegen ist in der letzten Versammlung des„ Grund- und Hausbefizer Vereins" der nördlichen Stadtbezirke", wie aus dem im Grundeigenthum" abgedruckten Protokoll hervorgeht, mitgetheilt worden, daß auf eine bezügliche Petition des Vereins von der Schuldeputation ablehnend geantwortet worden sei. Wir haben bei einigen, von hiesigen Fabrikanten beschäftigten Es könnten, jagt der Bescheid, die Schulhöfe nicht zu den gewünschten Häusindustriellen( 8wischenmeistern), welche die von ihnen beschäftigten Zweden hergegeben werden; es solle aber den Rektoren
den Herru Magistratskommiffar für die Orts und Betriebs- Krankenkassen Sier. Hierdurch erlauben wir uns, dem Herrn Magistratskommissar Folgendes zu unterbreiten: