,, Sozialdemokrat" Nr. 75

Werk and Mitarbeiter.

Einige anerbennende Worte gebühren auch den Vereinsfunktionären und Mitarbeitern, die am Gelingen des Werkes Anteil haben:

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Das Projektes zeigt den Fachmann, auf dem Gebiete genossenschaftlichen Kleinwohnungs­bauens stammt von Herrn Arch. Adolf Foehr  . Diesem war auch die Bauaufsicht und Leitung anvertraut, ihm zur Seite stand Herr Baumeister Rolf Schidetanz, der mit Fleiß und Energie feine Aufgabe löste. Die Wohnungs­type. die durch Einfügung einer Kochnische der bisher üblichen Einzimmer- Wohnung zwei voll­wertige Wohnräume gibt eine Neuheit auf dem Gebiete des Kleinwohnungsbaus hierzulande entstammt einer Jdee des Vorstands- und Bau­fomitee- Mitgliedes Arch. Hildebrand. Das Baukomitee, bestehend aus fünf Mitgliedern des Borstandes, vertrat die Interessen des Prager  Volkswohnungsvereines als Bauherr mit jenem Berantwortungsgefühl und jener Gewissenhaftig­feit, wie es die Verwaltung fremder Gelber, wie es gemeinnütiges Bauen erheischt. Die einzelnen Lieferungen wurden im Offertverfahren vergeben. Nicht immer war hiebei der Preis der erstmaligen Herstellungskosten ausschlaggebend, es wurde viel­mehr Qualität und Dauerhaftigkeit bei schönem Aussehen und guter Wirkung, bei kleinstem Auf­

Genosse Josef Rohm, and Geschäftsführer des Prager   Volkswohnungsheimes.

wande angestrebt. Billige Lieferungen bedingen meistens allzu frühe Ausbesserungs- und Erhal tungsarbeiten, die auf die Dauer Postspielig, daher unwirtschaftlich sind.

Von den vielen Verhandlungen mit den Lieferanten jei jene mit den Prager   städtischen Unternehmungen hervorgehoben. An der Spipe dieser Unternehmungen steht Herr Direktor Jng. Běšinský. Wir wünschten, daß alle staatlichen und kommunalen Erwerbsunternehmungen über eine derartig qualifizierte Zeitung verfügten. Um vieles besser stünde es dann um Budget und Bilanz.

Beim Abschiede werfen wir nodymals einen Blid auf das mächtige Gebäude. Breite Fenster mit wenig Holz, das den Lichteinfall stört, zieren die Fronten. Dunkelgelbe Simfe sorgen für wohltuende Unterbrechung der großen, in gelbem Edelputz ausgeführten Fassadenfläche. Der Bau seigt Gegenwartecharakter, sieht aber gleichzeitig in die Zukunft höherer Wohnkultur in fontmen der, besserer Zeit, die frei von wirtschaftlicher Not, mit der uns der untergehende Kapitalismus   heute noch peitscht.

Wir sehen ein Werk neuzeitlicher Baukunst vor uus, das sich durch Sachlichkeit und größte Einfachheit, Hygiene und Wirtschaftlichkeit aus­zeichnet, Prag   avancierte von einer Provinzstadt zur Hauptstadt. Der große Vorsprung auslän discher Hauptstädte im modernen Wohnbau scheint, durch diesen Bau wenigstens teilweise eingeholt. Ungehemmt durch Vorurteile, fanden moderne technische Erkenntnisse und Errungenschaften größte Berücksichtigung, denn auch für den ge meinnüßigen Bauherrn gilt das Wort: Stil: stand bedeutet Rüdschritt.

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Sonntag, 27. März 1932

Das hygienische Wohnhaus.

Motto:

Das tägliche Bob sich so angenehm wie möglich zu gestalten, ist gewiß der entschuld­barste Lurus, der sich denken läßt

In menigen Tagen wird in Holešovic ,, Bozovky" das modernste Wohnhaus Prags  ( Projektant und Bauleitung Arch. Baurai A. Foehr) seiner Bestimmung übergeben. Das Haus wurde mit den neuesten Errungenschaften auf technischem Gebiete ausgestattet un größtes Augenmerk der sanitären Anlage zugewandt.

Das Haus mit seinen 71 größtenteils Ein­und Zweizimmerwohnungen besitzt eine zentrale Warmwasserversorgung, welche den Wohnungs­inhabern geftattet, zu jeder Tages- und Nachtzeit genau so wie faltes Wasser so auch warmes Was­jer zapfen zu fönnen, wobei jedwede Manipula­tion an Elektro- oder Gasautomaten entfällt. Natürlich bleiben Unannehmlichkeiten, hervorge rufen durch Reparaturen oder durch Reinigen e- fer Apparate erspart. Eine wesentliche Rolle spielt t auch bei Entfall dieser Gasautomaten oder Defent der dadurch gewonnene Plaz. Jede Wohnung be sitzt ein Badezimmer, welches mit einer gußeiser­nen, innen weiß emailierten, eingebauten, resp. seitlich verfliesten Wanne, einem Waschtisch und einem Bidet ausgestattet ist. In den Küchen ist ic ein zweiteiliger Fayencespültisch mit Einlage rosten, sowie mit seitlich angebrachtem, aufflapp­barem Hartholztropfbrett montiert. Jeder der vorangeführten Apparate ist mit soliden, messinge nen, bernidelten ,, Thiergärtner- Armaturen" auss gerüstet und sowohl mit Kalt als auch mit Warmwasser versehen. Bei der Wanne ist außer dem eine Handbrause, mit messing- vernicel tem Spiralschlauch montiert und für Seifenablage ein Fayence- Kästchen in die verflieste Wand über der Wanne eingebaut. Jede Wohnung besitzt einen Warmwassermesser zur Registrierung der ver brauchten Warmwassermenge. Nach dieser Metbode bezahlt die Wohnpartei Warmwaffer ge­nau entsprechend dem Bedarf. Es ist sowohl die Warmivasser als auch Kaltwasserleitung absperr bar, um bei vorübergehender Nichtbenübung der Wohnung, durch Entleerung der Leitung eventuell entstandenen Schäden vorbeugen zu können. Um bei Auswechslung von Dichtungen oder Ersatzteilen der Armaturen an den Apparaten nicht die Wai serversorgung der ganzen Wohnung ausschalten zu müssen, ist Borsorge getroffen, daß auch jeder Einrichtungsgegenstand nochmals separat außer Betrieb gesetzt werden kann. Um as unange nehme Aufwischen des nach dem Baden am Fuß boden sich sammelnden Waffers zu vermeiden, ist eine Fußbodenentwässerung mit bernickeltem Ein­laufseiher vorgesehen. Die Waschtische stellen eine ganz neue, zwedentsprechende Type dar und sind. freistehen vor der Wand montiert, um jedwedes Ansammteln von Schmuß zu verineiden und ein leichtes Reinigen zu ermöglichen, wie auch über­haupt bei sämtlichen Apparaten auf bequeme 31 gänglichkeit und Reinigungsmöglichkeit Rücksicht genommen wurde. Eine besondere Beachtung in dieser Hinsicht verdienen die formschönen, muster­haft in die Verfliesung eingeordneten Bade­batterien.

Die Aufwärmung des Wassers geschieht in vier voneinander unabhängig, oder gemeinsam in Betrieb zu nehmenden Boilern, welche durch Fern­dampf vom   Prager Elektrizitätswerk beheizt werden.

Die Verlegung der gesamten Rohrleitungen erfolgte durchwegs in Mauerschlitzen, tadellos ge­gent Schall- und Wärmeabgabe isoliert. Es stellt die einwandfreie und bis ins kleinste Detail durch dachte Rohrmontage ein Musterſtüd forgfältiger, auf jahrzehntelanger Erfahrung Werkmannsarbeit dar.

aufgebauter

Die ganze Anlage, wie vorerivähnt, ist in für­efter Zeit einwandfrei und musterhaft von der Firma Emil   Stöhr, Kommanditgesellschaft, Brag II., Klimentska 7a, zur vollsten Zufrieden heit des Bauherrn durchgeführt worden. J. W  

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Schwachstromeinrichtungen in den Zinshäusern vom..Boltswohnungsverein."

Im Parterre befinden sich Briefkästen, welche mit Telefonapparaten ausgerüstet sind, die den Verkehr zu den einzelnen Wohnungen gestatten. Jede Wohnung hat ihr eigenes Brieftastenfach, bei welchem auch ein Tafter angebracht ist. Das Fach ist mit einem Hahnschloß ausgestattet. Eine Einrichtung umfaßt zirka 20 Briefkästen. Von dem Telefonapparat in der Wohnung fann außer mit dem Briefkasten auch jederzeit mit dem Haus­meister und der Waschküche gesprochen werden. Eine Verbindung einzelner Wohnungen unter­einander ist über Wunsch in einfachster Art möglich und liegt ein besonderer Vorteil darin, daß befreundete Parteien dadurch eine Haus telefonverbindung besitzen.

Außerdem ist jede Eingangstür der Woh­nungen mit Alarmfontakt ausgerüstet. Bei Ab­wesenheit eines Mieters z. B.( Urlaub usw.) kann. diefer Alarmkontakt eingeschaltet werden und zeigt dann dem Hausmeister unbefugtes Betreten der Wohnung an.

Vorstehende Anlagen sind von einer beson deren Attumulatorenbatterie mit Strom versorgt, Diese Batterie wird vollkommen automatisch vom Starfstromnes aus aufgeladen.

Alle Apparate sind neuester Konstruktion, teils aus Metall, teils aus spezieller Isolations maffe hergestellt.